1918 / 114 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 May 1918 18:00:01 GMT) scan diff

noch welcht. Ich lasse mich auf Betrachtungen über Vergangenes in der heimatlichen Kriegszielbewegung grundsätzlich nicht ein. Ich finde, die Gegenwart ist nicht dazu angetan, sich mit kritischen Betrach⸗ tungen über Vergangenes lange aufzuhalten. Man pricht zur Zeit auch naturgemäß von den Kriegszielen im Westen viel weniger. Ihr Gesetz wird dermalen nicht in der Schreibstube oder an ähnlichen Plätzen, sondern durch den ehernen Gang der Weltgeschichte bestimmt. Kriegsziele, die in ihrer Maßloßgkeit uns fremd siad, hat man in den entscheidenden Kreisen unserer Feinde im Westen. Tie praftischen Engländer, die Franzosen ver⸗ stehen sich in ihren dem Menschengeschlecht verderblichen Bestrebungen auf Schweigen. Nur durch einen Zufall hören wir, daß Poincarsé riese noch im vortgen Jahre nicht bloß auf Elsaß⸗Lothrinen, das Unke Rheinufer, sonden auch auf Sicherungen auf dem rechten Rheinufer sich erftrecken lteß. Durch einen Zafall blicken wir hinem in die mwaßlosen weiteren Ausbreitungspläne des bieher schen erdrückend großen englischen Weltreiche. Veilassen wir uns auf unsere Truppen und unsere Seefahrzeuge, die den Frieden schaffen werden. Ee ist sicher, daß durch die Schuld unserer Feinde eiu anderes Mittel zur Beeadigung des Krieges im Westen zur⸗ zeit nicht vordanden ist. Aber es gibt kein anderes, um auf Grund des Erreichten zu einer Einigung zu kommen, die wieder Frieden ist urd ihrem gonzen Wesen nach sein muß. Sch lege keinen Wert auf die Uaterscheidung zwischen Machtfrieden und Vecständigungs'rieden, eine Unterscheidung, die eine ganz un⸗ nötige Aufregung in Deutschland verursacht. Seitdem ich vor bald einem Weerteljahr bei Ihrem Wtederzusammentritt die Ehre hatte, on dieser Stele über die algemeine Lage mich zu äußern, ist durch eige solche Eigigung vor allem der Krieg an der Oufeont mehr oder weniger zur Eiledigung gek)mmen. Wenn die Ausvützung unserer und unserer Verbündelten mtlitärischen Ersolge im Osten dem einen iu wenig, dem anderen zu viel erscheenen ist, so ist dies nicht enlscheidend. Diese Fragen bieiben kei keinem, zu⸗ umn aber nicht bei einem so eigerartigen, aus den vgenariieften Verhältn ssen hervorgegangenen Friedensschluß aus. Die Erörterung über die Friedensziele im Osten ist aus dem Nebel allgemeiner Schlagworte auf konkrete Einzelfragen über⸗ gegangen, die in der Haup sache an die Bewertung und Verwertung des in den Friedensderhandlungen Erreichten aw knüpfen. Gewiß ist auch diese Ve wertung don außerordentlicher Bedeutung, aber ich meiot, der Sireit über die Kriezeziele hat in der Rchtung nach Osten natürlicherweise an Schärfe verloren. Der Abgeordnete Haußmann bat bezüglich der Beurtetlung der Ostfragen darauf hingewiesen, daß mon bier auch die zuküͤnftige Enrwicklung im Auge haben mösse. Ich trete ihm hierin ber und füge hinzu, daß man dem, was der Stellvertreter des Reiche konlers im Hauptausschuß des Reichstogz au⸗ sprach, nur beistimmen kann. Ich moͤöchte dabei darauf hiuweisen, daß wir angesichts der noch nicht vollständig be⸗ ruhrgten Lage in Rarjaad praktisch tenken müssen unter dem Gesichts⸗ päunkt: was ist Bedürfnis für die Grgenwart, fur die Versorgung Deutschlants? Wir beagrüßen den jetzt abgeschlossenen Frieden von Bukarest, weil er, abgeschlossen mit einem wenn auch durch den Krieg erschütteten, so doch geordneten Staatswesen, Aussicht auf Pauer bietet. Welcher Krieg ist vor seinem Ende ohne Sorgen, zumal aber der Kueg, den wir vor einem Jahre noch gegen den Arößten Teil der Welt führen mußten? Ein besonders wichtiger Teitl der Gegnerschaft ist herausgebrochen, und wenn auch die Erregung um Osten noch lebhaft nachzittert, so sind dech g oke Sorgen gegen⸗ b über vem Vorlahre in einer wah haft befreienden Weise zurückgetreten. Wehen wir auf das Ganze der Entwicklung im Osten, und sie muß uns als ein ungebeurer Fortschruutt in ver Gesamtlage, als ein ge⸗ waltiger Schritt zum allgemeinen Frieden erscheinen. Wir begrüßen warm den Ausbau unserer Verhältnisse zu Oesterreich⸗ Un garr. „Aus der uns mitgeteilien Tatsache, daß bierüber Richt⸗ Uinien beschlossen wurden, leuchtet eine weitere glückliche Entwick⸗ lung unse es Verhältnisses gegenüber unserem Bundesgenossen Oester⸗ rrich⸗Ungarn hervor. Wir gedenken unserer Trupven, die dort im Osten den Sieg mit Unterftützung unserer Bundesgenossen errungen baben. Auch mancher tapfere Württemberger hat mit seinem Leben die Sicherung unseres Ostens, die hoffentlich glückliche Entwicklung der dort gen deutschen nationalen Interessen bezahlt. Ihnen und ibren Kameraden gebührt der Lorbezrkranz in diesen geschichtlichen Stunden. Wir gedenten in diesem Moment auch immer und immer wieder der Namen Hindenburg und Ludendorff, die vor mehr als 3 % Jahren dort oben im Osten zum Heile und zur Rettung des Vaterlandes ihre glorreiche Feleherrnbarn begannen. Mit Zuvbersicht erhoffen wir, daß sie diese gleich glorreich im Westen bestehen werden.

Oesterreich⸗Ungarn.

Die „Reichspost“ erfährt, daß 16 Milglieder der bis⸗ herigen Rechten des österreichischen Herrenhauses, darunter zwei Ukrainer, eine neue Partei gegründet haben, die den Ramen Reichspartei führen wird. Sie bestellten zu ihrem Vertieter nach außen den Grafen Franz Walterskirchen. Diese Parteigründung im Herrenhause werde eine wesentliche Verschiebung des Gleichgewichts in der Ersten Kammer mit sich bringen. Das Schwergewicht von der Rechten, der bieher stärksten Gruppe des Herrenhauses, werde in Zukunst noch mehr vTT Die 19. Gruppe trete mit der Mittel⸗ partei, in der übrigens zahlreiche ihr nahestende Persönlichkeiten sich besinden, politisch in Konkurrenz. hes Pesschli

21

Großbritannien und Irland.

Die Regierung hat sich nach den „Daily News“ teilweise infolge von Vorstellungen, die seitens der Verbündeten und besonders der Vereinigten Staaten und Italiens erhoben warden, zur Errichtung eines Amtes entschlossen, um die einheitliche Kontrolle der Zufuhren für die Ver⸗ bündeten einschließlich der Lebensmittel, der Munition, der Rohstoffe, von Oelen und Erzen zu sichern. Dem Amte werden Vertreter des Handelsamts, des Lebensmittelministers,

*

1 des Kriegsamtes, der Weizen⸗ und Zuckerkommession angehören.

Im Oberhause erklärte Lord Newton hinsichtlich des französisch⸗deutschen Abkommens über den Aus⸗ tausch von Gefangenen, die britische Regierung würde die Frage von neuem erwägen. Er betonte, daß, selbst wenn die Engländer ein Abkommen mit dem Feinde über den Austausch erreichten, die wirkliche Durchführung so lange Zeit in An⸗ spruch nehmen würde, daß der etwaige Einfluß auf den Krieg nicht von besonderer Bedeutung auf beträchtliche Zeit sein könnte.

Die Vereinigten Vollzugsausschüsse der englischen Arbeiterorganisationen haben, wie „Wolffs Telegraphen⸗ büro“ meldet, einen dringlichen Appell an die Re⸗ gierungen Irlands, Englands und der verbündeten Länder gerichtet, um der Zukunft der Demokratie willen von der Durchführung des Wehrpflichtgesetzes in Irland abzusehen, da jeder Versuch nach dieser Richtung das Blut tausender Iren, Engländer und Schotten kosten, die Entsendung hunderttausender in den Bürgerkrieg bedeuten und das Ge⸗ wissen der zivilisierten Welt schwer verletzen würde. Der Appell ersucht zum mindesten um eine unzweideutige Zusage, daß die diesbezügliche Ausführungsverordnung nicht erlassen werde, bis das den wirklichen Willen des irischen Volkes ausdeückende irische Parlament konstituiert sei.

1““

Frankreich. Die Regierung hat dem Oberbefehlshaber der Armee laut Meldung der „Agence Havas“ alle mobili⸗ sierten Arbeiter der Jahresklassen 1912, 1911 und 1910, sowie bestimmte Teile der mobilisierten Arbeiter der Jahres⸗ klassen 1910— 1903 zur Verfügung gestellt. Der an der Front verbrachten Zeit sowie der erhaltenen Verwundungen soll bei der Einziehung in bestimmtem Maße Rechnung getragen werden. Das Gerücht, daß die zur Armee zurückgesandten mobilisierten Arbeiter durch Amerikaner ersetzt werden sollen, sei durchaus falsch. Unter keinem Vorwand und in keiner Fabrik werde ein französischer Arbeiter durch einen Arbeiter oder Soldaten einer verbündeten Armee ersetzt werden.

Bei den vorgestrigen Kammererörterungen über die Konsumeinschränkungen erklärte der Blockademinister Lebrun, daß es unmöglich sei, die Vorräte in Frankreich durch die Einfuhr zu erhoöhen, während der Verpflegungs⸗ minister Boret nochmals betonte, daß er durch Mangel an Schiffsraum in seiner Aufgabe sehr stark behindert sei. Die Kammer nahm schließlich durch Handerheben eine Tages⸗ ordnung an, worin die Regierung zur regelrechten Beschlag⸗ nahme des Viehbestandes mit Ausnahme der Lasttiere auf⸗ gefordert wird.

Marseiller Zeitungen bringen einen Erlaß, nach welchem vom 15. Juni an alle Arrondissements an der Mittel⸗ meerküste in Belagerungszustand versetzt werden.

Im Prozeß Bonnet Rouge wurde laut Meldung der „Agence Hasas“ Duval zum Tode verurteilt. Marion erhielt zehn Jahre Zeangesehe Landau acht Jahre, Holdsky acht Jahre Zwangsarbeit verbunden mit militäri⸗ scher Degradation, Joucla fünf Jahre Zwangsarbeit. Leymarie wurde zu 8 Jahren Gefängnis und 1000 Frs. Geldstrafe und Vercasson zu zwei Jahren Gefängnis und 5000 Frs. unter gleichzeitiger Bewilligung von Strafaufschub

verurteilt. Rußland.

Nach einer Meldung der „Petersburger Telegraphenagentur“ hat der Rat der Volkskommissare am 3. Mai die Ab⸗ schaffung des Erbrechts beschlossen. Nach dem Tode des Srbscjsers wird der bewegliche und unbewegliche Besitz Eigentum

es Staates.

Die bevollmächtigten Vertreter der Regierung der Vereinigung der Eingeborenen Nordkaukasiens haben der „Agentur Milli“ zufolge an alle Regierungen nach⸗ stehende Note gerichtet:

Die unterzeichneten bevollmöchtigten Vertreter der Regierung der Vereinisung rer Eingeborenen Nordfaukasiens haben die Ehre, allen Regierungen folgen des zur Kenntnis zu bringen: Die Völker Nord⸗ kaukasiens haben eine zegehechte Nationalversammlung gewählt, die auf ihrer Tagung im September 1917 die Grönduag oer Vereinigung der Eingeborenen Nordkaukasiens verkündete und die Vollzugsgewalt der Seg.eltt en Regierung anvertraut hat, welche die Unterzeschneten zu ihren Mitgliedern zahlt. Indem die Regterung der Vereintgung der Eingeborenen Nordkaukastens angesichts der in Rußland herrschenden Anarchie von dem Rechte der Selbstbestimmung Gebrauch machte, das von der St. Peteisburger Regierung selbst allen Völkern des daessligen Zarenreiches zuerkannt wurde, hat sie folgende Beschlüsse gef«ßt:

1) Die Verelnigung der Eingeborenen Nordkzukasiens beschließt dte Trennung von Rußland und die Errichtung eines unab⸗ hängigen Staates.

2) Das Gebiet des neuen Staates wird im Norden dieselben geoagraphischen Grenzen haben, welche die Departements und Provinzen Dagbestan, Terek, Stawropol, Kuban und Schwarzes

Meer im ehemaligen russischen Reiche hatfen, im Westen das

Schwarze Meer, im Osten das Kasvische Meer und im Süden

die Srenzen, die des näteren im Einvernehmen mit der Re⸗ gierung von Transkaukasien bistimmt werden sollen.

3) Den unterzeichneten bevollmächtigten Vertretern wird der Auf⸗ trag erteilt, diesen Beschluß zur Kenntnis aller Regierungen

u bringen und durch die Tatsache dieser Bekanntmachung die Begründung der unabbängigen Staaten der Vereinigung der Eingeborenen Nordkautasiens zu verkünden.

Demgemäß erklären die Unterzeichneten, daß der Unab⸗ hängige Staat der Vereinigung Nordkaukasiens von heute an als regelrecht gebildet zu betrachten sei.

Unterzeichnet Abdul Medschid Tschermojew

Baeztow. . 8 Ittalien.

Wie die „Agenzia Stefani“ meldet, wurden gestern die Rücktrittsgesuche des Munitonsministers Dall'Olio und des Verkehrsministers Bianchi angevommen. Der Senator Vialla wurde zum Verkehrsminister ernannt; der Kriegs⸗ minister Zupelli hat vorläufig das Munitionsministerium übernommen.

Ukraine.

Das Blatt „Kiewskaja Myßl“ erfährt, daß die russische

Sowj etregierung in den Friedensverhandlungen mit der Ukraine zu jedem Zugeständnis bereit sei. Hauptbedin⸗ gung sei die Lebensmittelversorgung Rußlands, wogegen letzteres Webwaren und Schmiermittel liefert.

Der General Rogosa ist zum Kriegsminister ernannt worden.

Finnland.

Wie „Svenska Dagbladet“ aus Helsingsors erfährt, haben am Dienstag führende Persönlichkeiten aus allen bürgerlichen Parteien einen Aufruf veröffentlicht, in dem die Mitbürger aufgefordert werden, in Hinblick ouf Finnlands Bedürfnis nach innerer Stärkung und äußerer Kraft die monarchische Staatsform zu wählen. Der Hauptgrund für diese For⸗ derung ist die Möglichkeit, die notwendigen Beziehungen zu den Mittelmächten aufrechtzuerhatten.

Der britische Konsul in Helsingfors teilt obiger Quelle zufolge mit, daß seine Regierung nach Erfüllung Für von England aufgestellten Bedingungen bereit sei, als Ge⸗ 1- Montgomery Growe nach Finnland zu entsenden.

Die Gruppierung des Landtages ist nunmehr folgende: 51 Altfinnen, 25 Jungfinnen, 26 Aunmehr 21 Schweden sowie gegen 20 Sozialdemokraten, die an der Teilnahme an den Verhandlungen nicht verhindert sind.

Amerika.

Nach einer Reutermeldung erfährt die „Times“ Präsident Wilson habe in einer Ansprache an die 86 ber nung des Litauischen Nationalrates, der 700 000 Litauer in den Vereinigten Staaten vertritt, erklärt, daß er den Litauern in den Vereinigten Staaten für ihre treue Unter⸗ stützung danke und mit der gegenwärtigen Lage ihrer Länder

Haider

sowie ihren nalionalen Wünschen sympathifiere. Die vaee

nische Regierung werde dem litauischen Naiitna düe smeritä leichterung gewähren, um die Opposition gegen de Er⸗ Herrschaft in ihrem Heimatlande zu orgabisteren und utsche

spornen. anzu⸗

Der amerikanische Schatzamtssekretär G einer Reutermeldung zufolge eine Zusaganteihe dasch, heß lionen Dollar an England sowie je 100 Millionen Frankreich und Italien genehmigt. Der Gesamtbetra n Anleihen an alle Verbündeten steigt damit auf 5761 e lionen Dollar. i⸗

Handel und Gewerbe.

In der vorgestrigen Aufsichtsratssitzung der Schlesis⸗ Kleinbahn, A.⸗G., Kattowit, wurde 8 „W. T. Beae schluß für das Geschäftsiabr 1917 festgestellt. Die Verkehreziß 8 sind weiter gesttegen: bei den elektrischen Linten von 27 Mill en auf nahezu 32 Mill. Mark und bei der Dampfbahn Gleiwit—Ramee. von 423 000 auf 667 000 beförderte Personen. Diese Lestatce mußten zeitweise mit erheblich verringertem Wagenhestand bewalh werden. Den erhöhten Etnnahmen nehen erheblich gesteigerte 8 triebskosten gegenüber, obgleich die Bahnanlogen und das rollend Material nicht die regelrechte Unterhaltung erhalten konnten Von dem Rohüberschuß ia Höbe von 1 871 621 sind hner sächlich abzusetzen: für Zivsen 516 325 ℳ, in die Erneuerungsrüch, lagen 670 000 ℳ, für Abschreibungen 300 238 ℳ, insbesondere bält die Verwaltung es für erforderlich wegen der dauernd ungünstigen wirtschaftlichen Lage der Dampfbahn Gleiwitz —Ratidor Abschreibun en bierauf vorzunehmen, die erstmallg mit 200 000 in obiger K. schreibungsfumme enthalten sind. Einschlteßlich des Vortrags von 18 626 verbleibt ein Reingewinn von 293 609 ℳ, aus den wiererum 2 ½ vH auf das 10 Millionen Mark betragende Aktlen⸗ kapital verteilt werden sollen. G

Nach dem Bericht der Oesterreichisch⸗ungarischen Bank, Wien, bestanden am 31. Dezember 1917 außer den Ab⸗ teilungen für den Zentraldienst in Wien: Die beiden Hauptanftolta in Wien und Budapest, 56 Filtalen und 77 Nebenstellen ia Oester⸗ reich, 44 Filialen und 102 Nedenstellen in den Ländern der ungarischen Krone, 3 Fitialen in Bosnien und der Herzegowina, ferner 2 An⸗ stalten in den militärisch besetzten Gebieten. Die Tätigkeit der Bank erstreckte sich Ende 1917 auf 290 Bankplätze. Der Kassenumsat betrug 299,8 Milliarden Kr. gegen 234,6 Milliarden Ke. Davon ent⸗ fielen u. a. auf den Verkehr in Noten 130,4 Milliarden Kr., auf den Stroverkehr 101,2 Milliarden Kr. Der Vorrat an Goldmünzen der Kronenwährung, an Gold in Barren, in ausländischen und Handels⸗ münzen, das Küo fein zu Kr. 3,278 berechnet, betrug am 31. De⸗ zember 1917 265,1 Mill. Kr., am 31. Dezember 1916 290 Mill. Kr, er hat daher im Jahre 1917 um 24,9 Mill. Kr. ah⸗ genommen. Der in den Metallschatz eingerechnete Vorrat aa Goldwechseln auf auswärtige Plätze, gerechnet nach dem Mäünz⸗ tarif abzüglich Unkosten, betrug am 31. Dezember 1917 60 Mill. Kr. Im Jahre 1917 wurden u. g. eingenommen beziehungeweise ver⸗ rechnet: durch Wechsel, Warrants und Wertpapiere nach Abzug des Zinsenvortrages für 1918 31,7 Mill. Kr., durch Darlehen gegen Handpfand 96,6 Mill. Kr., insgesamt 195,6 Mill. Kr. Hiervon wurden zurückgestellt 102 Mtll. Kr. Die Auslagen betrugen 47,4 Mil. Kronen. Nach Abzug dieser Gesamtaus lagen ergibt sich em reinet Jahreserträgnis von 46,2 Mill. Kr. Der Gewinnanteil für das Jahr 1917 beträgt für die Aktie 134 Kr. oder 9,571 vo des eingezahlten Aktienkapitals von 210 Mlll. Kr. (gegen 133,70 Kr. oder 9,550 pD im Jahre 1916). Den beiden Staatsverwaltungen fallen 24,6 Mill. Kr. zu.

Die Roheinnahmen der Baltimore and Ohio⸗Bahr haben laut „W. T. B.“ im März 1918 2 315 000 Dollar zuge⸗ nommen, die Nettoeinnahmen 477 000 Dollar gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres abgenommen.

London, 15. Mai. (Reuter.) Die Defenee Real Regr⸗ lation, die die Uebertragung von Aktien und Wert⸗ papieren an ausländische oder von Ausländern beaufsichtigte Gesel⸗ schaften ohne Einwilligung des Handelsamts verbietet, ist ergäͤntt worden. Bisber bezog sie sich auf Anteile an Bergwerken und Oel⸗ feldern, jetzt bezieht sie sich auf „Unternehmungen und Eigentum“ Dieser Begriff umfaßt Geschäfte und Fabriken in Norwegen, Schweden, Dänemark, Holland, Spanien und der Schweiz, die Bannwarenattikel herstellen oder mit denselben Handel tretben. Ebenso schließt der Begriff alle Kupfer⸗, Blei⸗, Zinn⸗, Tuffstein⸗ und Zinkbergweike ein wo sie auch gelegen sind.

Börse in Berlin. (Notierungen des Börsenvorstandes)

. vom 16. Mai Geld Brief

vom 15. Mal Geld Brief

215 ½ 216 218 ¼ 216 152 ½ 153 152 183

162 ½ 162 16 167 159 ¼ 188 89 8 1125½ 112¾ 11 11 66,55 6,65 79 79 ¼ 19,25 1935 103 104

1““

New York änemark Schweden Norwegen Schweiz udap Bulgarien Konstanti⸗

100 Gulden 100 Kronen 100 Kronen 100 Kronen 100 Franken

100 Kronen 66,55 100 Leva 79 nopel

100 Piaster 19,45 Madrid und Barcelona 100 Pesetas 103

Auch heute zeigte die Börse eine feste Haltung. irkera überwog auf fast allen Gebieten; insbesondere zeigte sich ein st be. Begehr für Bergwerks⸗ und Industriewerte. Von ersteien 8 namentlich Oberschlesische Werte gefragt. Der Schluß war fes

66,65 79 ½

19,55

Die Kaufluft

88

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

Wien, 15. Mai. (W. T. B.) Nach fester Cräffvung zutann

die Börse in ihrem Verlaufe unter dem Drucke örtlicher purn einer merklichen Abschwächung. Währead gestern nur Kutissenpien durch Abgaben gedrückt wurden, erstreckte sich die Ermattare g auch auf Schrankenwerte. In der Kulisse ermäßiaten Braats leit nden Bankpapiere gegenüber ihrem Anfangestande um 8, aablie eisenbahnen um 15, Bergwerksakrien um 17, Kanonenfabe⸗ waren um 10 und Metallaktien um 12 Kronen. An den Schrastail und Schiffahrte⸗, Petroleum⸗, Bergwerks⸗, Hütten⸗, Tiegelgußt adagegen Motorenfabrilswerte niedriger. Böhmische Kohlenwerte Käunsa⸗ Sb 5 88 scleg be Füblaesn Geschäft zu tieferen

er Anlagemarkt war behauptet. der

Wien, 15. Mai. (W. T. B.) (Amtliche Notteruunte

Devisenzentrale.) Berlin 150,00 G., 150,30 B., en⸗ 824,00 G., 325,00 B., Zürich 167,50 G. 168,50 9 9, hagen 229,50 G., 230,50 B., Stockholm 244,00 G. Christtanta 240,00 G., 241,00 B., Konstantinopel —2 29,25 8. Marknoten 149,90 G., 150,30 B., Rubelnoten —,

(W. T. B.) 2 ½⁴ %, Engl. Konsalg

London, 14. Mai. 5 % Argentinier von 1886 —,

1 4 % Ja

4 % Brasilianer Dc- ,r Ruüssen

1899 70 ⅛, 3 % Portugiesen 5

Wechsel auf Paris 34,50. 493 ½, Holland⸗Amerika⸗Linte 370

Englische Anleihe

8 1) die russ.⸗poln.

von 1906 —, xho Pennsylvania —,—, Sout Uige dnlt Stes Seies d⸗ erx , Gerserds 1 ¹ ½ 6, Randmines 2 v⅞. 5 % Kriegsanletbe 100 ⅞, Wechsel auf Amsterdam kurz —,—, 27,55, Wechsel auf Paris kurz 27,15, aris, 14. Mat. (W. T. B. 87,65, 3 % Französische Rente 58,75,

Amsterdam, 15. Mai. (W. T. B.)

echsel auf Berlin 38,75, Wechsel auf Wien b Pe 49,30, Wechsel auf Kopenhagen 62,65,

holm 68,15, Wechsel auf New York 197,

8 Obl. 3 9/¹2 Niederl. W. S. 69 ¼,

Atchison, Topeka

Pacific 82, Southern Railway

Southern Anaconda 136 ⅛,

—, 4 ½ % Russen von 1909 —, Canadian Pacific 157 ½, Erie —, 1 rporation 6, 8 T io Tinto 66 ½, Chartered L- De Beers vafean egsanlei 3 0 3 ½ % Kriegsanleihe 85 83. I 48 ⅛. Wechsel auf Amsterdam Wechsel auf Wechsel auf Petersburg kurz —. 1e Ereamtöfische b 138,25, 5 % Russen von 1906 47,50, 3 CC6“ 4 „% Türken unif. 62,50,

Suezkanal 4740, Mio Tinto —,—.

4 ½ % Niederländ. Staatzanleihe 94 ½,

Fäntge⸗ ch ederländiich⸗Indische Handels⸗

u. Santa Fe 84 ⅞, 1.

United States Steel Corp. Hamburg⸗Amerika⸗Linie —.

Baltimote and Ohio Naticnal Railways of on Pacific —,—,

Privatdiskont 3 Monate 9,65 ½¼, Paris 3 Monate

Folge hatte. Verlaufe Aktien

Stimmung unregelmäßig. wurden, 23,82 ½, Wechsel auf haupteten. 2,65, Wechsel auf Stock⸗ bei Wechsel auf London 9,39,

o Russen von 1896 31,00, des

Niederländ. Petroleum

Rock Island —, Union Pactsic 121 ¼,

93 ⅞, Französisch⸗

22 ¾

224

Kopenhagen, Herlin 62,50, do. auf Amsterdam 160,00, do. auf Paris 56,25.

Stockholm,

zu Kursabschwächungen,

während

Im Schlußverkehr regerem gesetzt wurden insgesamt 1 180 000 Aktien. Geld auf 24 Stunden Durchschnittssatz 4, auf 24 Stunden letztes (60 Tage) 4,72,75, Traneèfers 4,76,45, Wechsel auf Paris auf Sicht 5,71,50, Silber Barren 99 ½, 3 % Northern Pacific Bonds 58, 4 % Verein. Staaten Bonds 1925 105, Atchison, Topeka u. Santa 86, and Ohio 55 ½, Canadian Pacific 147 ½, Chicago, Milwaukee u. St. Paul 43 ⅛,

Darlehen 4 ½

Wechsel auf

15. Mai. (W. T. B.) Si

7

do. &uf

15. Mai. (W. T. B.)

(W. T. B.)

Teilweise Glattstellungen führten dann von denen Stahltrusfts und andere Eisenbabnaktien

Verkehr in induftriellen

London

ondor 15.12,

Sichtwechsel auf Berlin 57,50, do. auf Amsterdam 147,00, do. auf schweizerische Plätze 72,25, do. auf London 13,90, do. auf Paris 51,50.

New York, 14. Mat. ). (Schluß.) Das Geschäft an der Effektenbörse war heute wiederum sehr lebhaft. Die Stimmung war anfaͤnglich sehr fest, da die Aussicht auf eine weitere Erhöhung der Eisenbahnfrachtsätze auf die Unternehmungzlust ermutigend wirkte und besonders Käufe von E senbahnwerten und in Kupferaktien zur

namentl’ch die Kriegswerte ihren Kursstand war die allgemein fest

Spezialpapieren. Geld:

Chesapeake u. Ohio 59 ⅜, Denver u. Rio Grande 4

1

twechsel auf Unois Central 97 ⅛,

Central 73 ⅞, Norfolk

pref. 110,

London 13 ½⁄2.

Louisville u. Nashville

Readiug 87 ¾, Southern Pociic 86 ⅛, Unjon

Copper Mining 67¾, United States Steel Torporstion 109 ¾, do. Rio de Janeiro, 11. Mai.

115, New York

107 ⅛, Pennsylvania 44 ½,

u. Wesiern acisic 124 ¼, Anacoaeg

(W. T. B.) Wechsel auf

2000 Ballen, im weiteren

betroffen besser be⸗ 24. 5, 25. 5. geschlossen. Um⸗

Behauptet.

soko middling 27,20, do. für Juli 25,50

refined (in Fafes do. in Tanks 6,50, prime Western 274,72 ½,

16,75 Cable

Baltimore clears 10,75 10,95,

September 8,47.

Liverpool, 14. Mai. (W. T. B.) Baumwolle. Einfuhr Be kanische Baumwolle. Für Mai 21,71, Brafilianlsche 23 Punkte höher.

Die Baumwollbörse in Liverpool bleibt am 18. 5.,

New York, 14. Mai. (W. T. B.) Baum für Mat 25,67, do. für Juni 25,55, de. New Orleans do. loko

Crebit Balances et Oil City 4,00, Zent ifugal 5,92, Weizen Winter 226,

Getreidefracht nach Liverpool nom., r Rio Nr. 7 loko 8 ¼, do. für Mat 8,16, do. für Juli 8,36, do. für

Umsatz davon Ballen ameri⸗ für Juni 21,34.

W. S.

Ballen,

(Schluß). Baumwolle middling 29,25, Petroleum do. Stand. white in New York 182 malz do Rohe & Brothers 27,25, ucker Mehl Spring⸗Wheat Kaffee

☛᷑☛

1. Unt 2. Aufgebote,

uchu nhsachen.

4. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.

5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften⸗

erlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 8 b.

8

2

——

entlicher

An; reis für den Ramm einer Fgespaltenen Einheitszeile 50 Pf. Ansperdem müesven den Anzeigenpreis ein Sehertea ctan 628 90 v. H. erhoben. ——

1) Untersuchungs⸗ faͤchen.

s111955 ETteckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Land⸗

sturmpfl. Ernst Qual vom Landw.⸗Bez. Wohlau, geb. am 15. März 1872 in Nieder Tschirnau, zuletzt ebenvaselbst, von Beruf Freigärtner, der sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Fahnen⸗ flucht angeordnet. Es wird ersucht, ihn zu verhaften und ins hiesige Garnison⸗ gefängnis oder an die nächste Milnär⸗ behörde zum Weitertransport hierher ab⸗ zuliefern. Beschreibung: Qual ist 1,70 m groß, schlank, hat blaue Augen, blonde Haare, bionden Bart und Schnurrbart, von hagerer Gesichtsbildung und dlasser Ge⸗ sichtsfarde.

Breslau, den 11. Mai 1918.

Gericht der Landwehrinspektion.

I11196] Der Steckbrief vom 22. März 1918

gegen den Gefreiten Emil Z'mmer, geb.

17. 6. 92, ist erledigt.

Königsberg, 9. Mai 1918.

Gericht des ““

L111931 Cteckbriefserledigung.

Der gegen 1u Schnitterin Franziska

abisiak, 2) 1. ss.⸗poln. Schnitter Andrzeij

Fabistak, 3) den russ. poln. Schnitter Stanislaw Fabisiak, 4) die russ.⸗poln. Schnilterin Josefa Fabisiak, 5) die russ.⸗Poln. Schnitterin Martina Monika, geb. Rachzyk, 6) den russ.⸗poln. Schnitter Konstantin Mareinkomski,

7]) die russ.⸗poln. Schnitterin Franziska

Raezyk,

8) die russ.⸗poln. Schnitterin Maryanna

Raczyk,

9) 1“ Schnitterin Lucia

astak.

10) 1 egaüsegi Schnitterin Florentina astak,

11) den russ.⸗poln. Schnitter Josef

1 asiak, 12) die russ.⸗poln. Schnitterin Parkseda Szable wska, 13) die russ.⸗poln. Schnitterin Helena ESzablemwska, verehelichte Rusek, 14) den russ.poln. Schnitter Adam Nowak. 15) die russ⸗poln. Schnitterin Elzbleta MNowar, geb. Raczyk, 6) den russ.⸗poln. Schnitter Tomatz Furmantark nter dem 17. Februar 1915 in Nr. 62. Stück Nr. 95 260 Jahrgang 1915 erlassene Steckorief ist erledrat. Stettin, den 1. Mai 1918. Kriegsgericht des Kriegszustandes.

11971 Fahnenfluchtserklärung

und Beschlagnahmeverfügung.

In der Untersuchungssache gegen den Lavdsturmpflich inen Willy Frerk, Be⸗ zirkskomman do Hannover, wegen Fahnen⸗ flucht, wird auf Grund der 88 69 ff. des Wlltrstrasgesegbuche sowie der §8 356, 360 der ilitärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche be⸗

indliches Vermögen mit Beschlag belegt.

Hannover, den 3. April 1918. Gericht der Landwehrinspektion Hannober.

I11198)

Der Fahrer Hans Schack, Ers.⸗Baill. ußort.⸗Regts. 10, wird für fahnen flüchtig rklärt und sein im Deutschen Reich be⸗

findliches Vermögen mit Beschlag belegt.

Kalserliches Gouvernementsgericht, III d,

Straßburg i. Els.

111199) LLLC11AX“

gDer Unteroffz. Anton Nörgaard, Ers.⸗

Fuall. Fußart.⸗Regts. 24, ist für fahnen⸗

Uüchtig erklärt und sein im Deutschen

8 besindliches Vermögen mit Beschlag

Kfl. Gouvernementsaericht Straßburg i. Elf.

———

eiger.

8

8. Unfall⸗ und 9. Bankausweise. 9

e9 Niederlassung 8

6. Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften. zc. von Rechtsanwälten. nvaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

2) Aufgebote, Ver⸗ lust⸗und Fundsachen, Zustellungenu. dergl.

[11344] EEET“

Im Wege der Zwanasvollstreckung soll am 9. Juli 1918, Vormittags 10 Uhr. Neue Friedrichstr. 13/14, III. (drittes Stockwerk), Zümmer Nr. 113 115, versteigert werden das in Berlin, Berlichingenstr. 15, belegene, im Grund⸗ buche von Moabit Band 79 Blatt Nr. 3346 verzeichnete, am 29. Januar 1918, dem Tage der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks, herrenlose, zuvor auf den Namen der verehelichten Kunstgäriner Minna Freier, geb. Wenzel, in Berlin eingetragene Grundstück, Porderwohnhaus mit Seitenflügel links, Quergebäude mit Rückflügel links und 2 Pöfen, teilweise unterkellert, Gemarkung Berlin Karten⸗ blatt 15 Parzelle 1883/136, 9 a 47 qm roß, Grundsteuermutterrolle Art. 68, 15 700 ℳ, Gebäudesteuer⸗ rolle Nr. 68. Der Grundstückswert ist auf 255 000 festgesetzt.

Berlin, den 2. Mai 1913.

Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitte.

Abteilung 85. 85. K. 7. 18.

[59707] Aufgebvot.

Der Rechtsanwalt a. D., Justizrat Georg Bruck zu Berlin⸗Schmargendorf, Ilmenauer Str. 9 b, hat das Aufgebot der Aktie Nr. 5665 der Aktiengesellschaft in Firma Akttengesellschaft Schloßbrauerei Schöneberg über 1000 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. Sep⸗ tember 1918, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 58, anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ui⸗ kunde erfolgen wird.

Berlin⸗Schöneberg, den 4. Januar

1918. Königliches Amtsgericht. Abteilung 9.

[11347] Aufgebot.

Es haben beantragt:

1) der Schuhmachermeifter Wilhelm Wünsch zu Breslau, Palmstraße 38, ver⸗ treten durch die Rechtsanwälte Jasthrat Friedenthal und Nothmaan I. zu Breslau, das Aufgebot der angeblich abhanden ge⸗ kommenen Teilschuldverschrei bung der Ober⸗ schlesischen Eisenbahn⸗Bedarfs⸗Aktien⸗Ge⸗ gl Nr. 9466 über Nominal 1000

nleihe vom Jahre 1907, verzinslich zu viereinhalb Prozent,

2) der Friseur Oskar Barutzki aus Lipine als Pfl'ger des Invaliden Felix Wrsnitza das Aufgebot des angeblich ab⸗ handen gekommenen Spoarkassenbuchs Nr. 11 690 I1I der Kreissparkasse Beuthen O. S., lautend auf den Namen des Felix Wocnitza in Lipine über 181 15 ₰,

3) der Köntigliche Förster a. D. Otto Hänisch aus Falkenberg i. Mark das Auf⸗ gebot der Aktien Nr. 760, 975, 1760, 4095 und 5472 der Oherschlesischen Eisen⸗ bahnbedarfs⸗Aktien⸗Gesellschaft über No⸗ minal je 200 Taler Pr. Kur. (Vereins⸗ taler) vom 15. Februar 1871, eingetragen in das Aktienregister Fol. 10.

Die Inhaber der genannten Urkunden bezw. des Svarkassenbuchs werden aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf den 80. Dezember 1918, Vorm. 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 26 Stadtpark angesetzten Aufgebols⸗ termin die Urkunden bezw. das Sparkassen⸗ buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung bezw. des Spar⸗ kassenbuchs erfolgen wird.

nigliches Amtsgericht in Beuthen O. S., 8 n 16. April 1918. 12 F 126/17.

67 11Se-d nahes Amtsgericht Braunschweig

at folgendes Aufgebot erlassen: Der Oito Heine, zurzeit in Wolfen⸗ büttel, Marktstraße 6, hat das Aufgebot des Pepositenbuchs Nr. 17 451 der Braun⸗ schweiger Privatbank, Aktiengesellschaft in

aunschweig Brabantstraße 10, über

2400 2500 ℳ, das abhanden gekommen ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 29. Januar 1919, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herzoglichen Amts⸗ gericht in Braunschweig, Am Wendentor Nr. 7, Zimmer Nr. 43, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird.

Braunschweig, den 8. Mai 1918. Der Gerichtsschreiber Herzoglichen Amts⸗ gerichts. 17. J. V.: Haberland.

[10872]

Das Gr. Amtsgericht, Abt. 3, dahler hat heute folgendes Aufgebot erlassen: „Der evangelische Pfarrfonds Zunzingen hat das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen Pfandbriefs der Darlehenskasse Freiburg Nr. 627, ausgestellt am 25. Ok⸗ tober 1916 auf den evangelischen Pfarr⸗ fonds Zunzingen auf den Betrag von 7660 ℳ, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf ontag, den 2. Dezember 1918, Vorm. 9 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht anberaumten Aufgebots⸗ termin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die der Urkunde erfolgen wird.“

reiburg, den 3. Mai 1918. Die Gerichtsschreiberei Gr. Amtsgerichts. III.

[10873

Das Gr. Amisgericht Freiburg, 5, bat heute folgendes Aufgebot erlassen: Die Witwe Käthe Grotewahl, geb. Kloß, in Wernigerode, vertreten durch Rechtsanwalt Krümling daselbst, hat das Aufgebot der Mäntel der Teilschuldverschreibungen des 4 % Anlehens der Stadtgemeinde Frei⸗ burg i. Brg. von 15 000 000 vom Jahr 1917, und zwar: 1) Lit. C Nr. 2333 über 1000 ℳ, 2) Llit. D Nr. 2033 über 500 Kapital zum Zwecke der Kraftlos⸗ erklärung beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 26. No⸗ vember 1918, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Kaiserstr. Nr. 143, I. Stock, Zimmer Nr. 3, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Freiburg, den 3. Mai 1918. Gerichtsschrelberei Gr. Amtsgerichts. 5

[10965] Aufgebot.

Der Architekt Ferdinand Stelle zu Berlin⸗Schöneberg, Grunewaldstraße 21 II, als Generalbevollmächtigter der Erben des Gerichtsdieners Friedrich Witt zu Neustrelitz und dessen Ehefrau, Auguste geb. Mieesch, daselbst, hat das Aufgebot des angeblich verloren gegaugenen Gut⸗ habenbuchs Nr. 9438 der Vorschußanstalt Neustrelitz Filiale der Mecklenburgischen Sparbank, auf welches von der Frau Auguste Witt am 10. Januar 1917 1000 eingelahlt sind, beantragt. Der Iahaber der Urkunre wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Dezember 1918, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneien Gericht anberaumten Au⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelven und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Seöööööööö der Urkunde erfolgen wird.

Neustrelitz, den 3. Mai 1918.

Großherzogliches Amtsgericht. Abt. 1.

[68923] Aufgebot. Frau Caroline Röhn, geb. Bach, z. Z.

in Saar⸗Buckenheim, Ehefrau des z. Z.

in französischer Gefangenschaft befindlichen Gemeindeförsters Heinrich Röhn aus Burg⸗Breusch, vertreten durch Rechts⸗ anwalt Justizrat Engelhorn in Saarge⸗ münd, hat das Aufgebot des 4 % igen Pfandbriefs der Aktiengesellschaft für Boden⸗ und Kommunalkredit in Elsaß⸗ Lothringen vom Jahre 1912 Serie XI. Lit. E. Nr. 507 über 200 beantragt Der Inhaber der Urkunde wird aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf den 18. November 1918, Vorm Uhr,

erklären.

vor dem unterzeichneten Gericht, Saal 3, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der U⸗⸗ kunde erfolgen wird. Straßburg, den 5. März 1918. Kaiserliches Amtsgericht.

[72327] Aufgebot.

Der Rentner Georg Wintz in Marien⸗ thal, vertreten durch Rechtsanwalt Justizrat Dr. Schmoll hier, hat das Aufgebot des falvigen Pfandbriefs der Aktiengesellschaft für Boden⸗ und Kommungl⸗Kredit in Elsaß⸗Lothringen Serie VII Lit. B Nr. 1232

beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 2. Dezember 1918, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Saal Nr. 3, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die bbbbö der Urkunde erfolgen w 1 8. Straßburg, den 19. März 1918. Kaiserliches Amtsgericht.

[11346] Aufgebot.

Die offene Handelsgesellschaft Bankhaus Veit L. Homburger in Karlsruhe hat den Antrag gestellt, die ihr zu Verlust ge⸗ gangenen fünf Aktien der Brauerei⸗Gesell⸗ schaft zur Löwenburg vormals Karl Diehl

in Zweibrücken Nummer 805 806 807

808 918 zu je 1000 für kraftlos zu Aufgebotstermin ist anberaumt auf Samstag, den 28. DPezember 1918, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungs⸗ saale des K. Amtsgerichts Zweibrücken. Der Inhaber der bezeichneten Aktien wird Kiceeardeee spätestens im Auf⸗ gebotstermine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Aktien vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Aktien erfolgt. Zweibrücken, den 11. Mai 1918. K. Amtsgericht.

[113453 Zahlungssperre.

Auf Antrag deg Fräuleins Marie Batzke in Berlin, Viktoriastraße 5, wird der Reichsschuldenverwaltung in Berlin be⸗ treffs der angeblich abhanden gekommenen Schuldverschreibungen der 5 % Anleihe des Deutschen Reichs von 1917 Lit. E Nr. 7 224 067 über 200 und Lit. G Nr. 8 580 393 über 100 verboten, an etnen anderen Inhaber als die oben ge⸗ naunte Antragstellerin eine Leistung zu bewirken, insbesondere neue Zinsscheine oder einen Erneuerungsschein auszugeben.

Berlin, den 11. Mai 1918.

Königliches Amtsgericht Berlin⸗Mitte.

Abteilung 84.

[114085 Bekanntmachnung. Abhanden gekommen: Zwischenschein der Deutschen 5 % Reichsanleihe Nr. 334 968 über 1000 ℳ. Berlin, den 15. 5. 18. Der Polizeipräsident. Abteilung IV. Erkennungsdienst. Wp. 730/18.

[70292] Aufgebot.

Die von uns unterm 14. Dezember 1901 ausgefertigte Police Nr. 227 317 über 3000,— auf das Leben des Bäcker⸗ meisters Thendor Rückernt in Lübben, ge⸗ boren am 13. März 1871, ist abhanden gekommen. Der gegenwärtige Inhaber wird aufgefordert, sich binnen 6 Mo⸗ naten bei uns zu melden, widrigenfalls die Police für kraftlos erklärt und eine neue ausgestellt werden wird.

Berlin, den 5. März 1918.

Victoria zu Berlin Allgemeine Versiche⸗ 8 rungs⸗Actien⸗Gesellschaft. Dr. Utech, Generaldirektor.

[113562 Aufgebot.

Der Pfandschein Nr. T 799, den wir am 12. Februar 1914 über den Versiche⸗ rungeschein Nr. 173 5225 vom 1. Apiil 1905 für Herrn Joseph Wieezorek, Schneidermeister in Beuthen, jetzt in Lipine i. Schles. wohnhaft, ausgefertigt haben, soll abhanden gekommen sein. Wir fordern den etwaigen Inhaber auf, sich unter Vorlegung des Pfandscheines binnen drei Monaten von heute ab bei

uns zu melden. Meldet sich niemand, so

vom Jahre 1908 über 1000 Nennwert h

vrcden wir den Pfandschein für kraftlos erklären.

Leipzig, den 25. März 1918. Teutonia Versicherungsaktiengesellschaft in Leipzig vorm. Allg. Renten⸗ Capital⸗ u. Lebensversicherungsbank Teutonia. Dr. Bischoff. J. V.: Schömer

[11355] Aufgebot.

Der Pfandschein Nr. J 295, den wir am 23. Mai 1914 über den Lebensver⸗ sicherungsschein Nr. 149 984 vom 1. August 1900 für Herrn Carl Evang, Landwirt, Auf der Hardt b. Lennep, jetzt in Lennep wohnhaft, ausgefertigt haben, soll ab⸗ anden gekommen sein. Wir fordern den etwaigen Inhaber auf, sich unter Vor⸗ legung des Pfandscheins binnen drei Monaten von heute ab bei uns zu melden. Meldet sich niemand, so werden wir den Pfandschein für kraftlos erklären.

eutonia Versicherungsaktiengese in Leipzig vorm. Allg. Renten⸗ Capital⸗

u. Lebensversicherungsbank Teutonia.

Dr. Bischoff. J. V.: Schömer.

[10311]

Die Police A 13 587 über 1500,— Versicherungssumme, auf das Leben des Herrn Friedrich Wilhelm Marg, Bäcker⸗ meister in Bütow, lautend, ist angeblich abhanden gekommen. Alle Personen, welche Ansprüche aus dieser Versicherung zu haben glauben, werden hierdurch aufge⸗ fordert, sie innerhalb 2 Monate von heute ab bei Vermeidung ihres Ver⸗ lustes bei uns geltend zu machen.

vess g.nn. den 2. Mai 1918.

Magdeburger Lebens⸗Versicherungs⸗Besellschaft.

[10964] Aufgebot.

Der Hofbesitzer Friedrich Armbrecht in Stöckheim, vertreten durch Juftizrat Förster in Hildesheim, hat das Aufgebot eines von ihm als Akzeptant unterschriebenen, sodann verloren gegangenen Wechsels von 5500 ℳ, datiert vom 30. März 1918 und fällig am 30. Juni 1918, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 30. Januar 1919, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, im Zimmer Nr. 30, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hildesheim, den 10. Mai 1918. Königliches Amtsgericht. 4.

[10871]

1) Die Firma Wurzner Bank, Aktien⸗ gesellschaft in Wurzen,

2) die Bank für Handel und Industrie Filiale Leipzig, in Leipzig, vertreten durch die Rechtsanwälte Dr. Festner und Dr. Dralle in Leipzig, und

3) der Buchhalter Julian Guntz in Schiltigheim, vertreten durch den Rechts⸗ konsulenten Ferd. Köffler in Straßburg,

haben das Aufgebot

zu 1 des 3 ½ % igen Pfandbriefs des Erbländisch⸗ritte schaftlichen Creditvereins im Königreich Sachsen Ser. VII Lit. B Nr. 2082 üter 300 ℳ,

zu 2 des von der Firma Rich. Zobel & Co. in Pegau unterm 3. Januar 1915 ausgestellten, auf Carl Georg Döhler, Architekt in Leipzig⸗Gohlis, gezogenen und von diesem durch seine Generalbevollmächtigte Alwine Gertrud Döhler, geb. Ritter, akzeptierten und von der Antragstellerin indossierten Wechsels üher 800 ℳ, fällig gewesen am 3. April 1915

zu 3 des von der Versicherungsgesell⸗ schaft: Allgemeine Renten⸗ Kapital⸗ und Lebensversicherungsbank Teutonia in Leipzig am 6. April 1906 zugunsten des Antragstellers ausgestellten Pfandscheins Nr. C 734 über die Verpfändung der mit der genannten Gesellschaft abgeschlossenen Unfallversicherungsverträge Nr. 22 799 und 45 890 für ein der genannten Ge⸗ sellschaft geschuldetes, mit 5 v. H. ver⸗ zinsbares Darlehn von 800 ℳ,

beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 27. Januar 1919, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ jeichneten Gerichte, Peterssteinweg 8 part.,

Zimmer 50, anberaumten Aufgebotstermine