beihen Seiten sehr häufig als Bermittler anterufen wurde, ging dabin, die Bedölkerungebdernagung so minimal wie irgend möglich mach⸗-n. Es bandelt sich um eine Bevölkerung von . 20 000 Kövfen, welche eventuell mitübertragen Kritsh hat“ er auch dease Zehl beruht nur auf Schätzungen. 8 88 bn 68 her vorgerusen, doß wir auf ölkonomischem Gediet 8 ne Ketegsentschädigung in Geld verlangt hätten. In den Instruk⸗ soßtn — die Unterhändler war eine solche Kriegsentschädigung in Send. nicht vorgeseher. Die Ressorts, welche vor der Erteilung der ettrusttanen durch den Reichskanzler gehört vworden sind, waren offen⸗ 1“ Erkenntnisd gekommen, daß die Sicherung von realen Fes. eistungen dem deutschen Interesse besser entspräche als eine riegsent daädigung in Geld. Rumänten muß tatsächlich aber auch 1 Veitransgruppe, die Ihnen heute zur Beratung vorliegt, recht erhedliche Leistungen, auch mit Eeld, an Deutschland gewähren. g9 rumänische Finanzlage wird bei gewissenhafter Erfüllung der Ver⸗ nichts weniger als brillant sein. Das rumänische Volk weird ernste Anstrengungen machen müssen, um diese finanziellen Ver⸗ pfl chtungen einbalten zu köͤnnen. Der Einwand, Deutschland brauche anf die rumänischen Finanzen keine Rücksicht zu nehmen, läßt sich vicht halten, denn wirx müssen einen zahlungsfähigen Schuldner be⸗ enmer., In seiner Rede bet dem Festmahl aus Anlaß des Friedens⸗ vsses FPra h Generalfeldmarschall von Mackensen davon, daß so oft das Wert zitiert würde, die Diplomatenfeder hälte verdorben, mas das Schwert erworben habe; er müßte aus einer genauen 1 heacta⸗ heraus sagen: die Feder hätte diesmal gesichert, was das 82 wert errungen habe. Ich hoffe, daß Sie sich bei einer agründ⸗ lichen Prüfung der Sachlage diesem Uiteil werden anschließen können.
Wohlfahrtspflege.
ANnkläaͤßlich des großen Brandes, der in der Hauptstadt des mit Peutschland verbündeten türktschen Reiches vnae, hac etwa den dritten Teil von Stambul vollständig eegenschert hat, durch den mehr alz 100 000 Menschen plötzlich alles verloren haben und über Racht cbbachlos geworden sind, erläßt die Deutsch⸗türkische Verein igung einen Aufruf zugunsten der betroffenen Bevölkerun Konstantinopele. Sie bittet, mit bereitwilligem Herzen und mit vffenen Händen zua geben und die große Not der heimgesuchten Be⸗ vo kerurg lindern zu helfen. Die Spenden werden erbeien auf das „Konto der Deutsch⸗türkischen Veremigung, Abteilung Großfeuer, Stembul an elle Zahlstellen der folgenden Banken: Deutsche Bank, Smictien der Tisconte⸗Gesellschaft, Vresdner Bank, Bank für Handel und Indußrie, Nationalbank fue Deutschland, Berliner Handelaggesell⸗ schaft, Kemmert⸗ und Ditkonto⸗Bank, Mitteldeutsche Kredilbank Deutsche Orientbank. “
8 Kunst und Wissenschaft. 1
Gesiern verstarb in Berlin der Professor Dr. Valcrian von Lega, Kustog bei den Königlichen Museen. Der GWelehrte, der ein Alter von 57 Jahren erreichte, durfte als der beste Kenner der spant⸗ schen Kunst in Deutschland gelteng. In seinem wissenschaftlichen Haupiwerk behandelte er den spanischen Meister Goyz. Die Velasquez⸗ biograpbie von Beruete hat er deutsch berausgegeben und über die spannsche Plastik eine Gesamtdarstellung veröffentlicht. Seine ersten Untersuchungen hatten einem berühmten Werke der altdeutschen Holz⸗ schnitekanst, der Schedelschen Weltchronik, gegolten.
In Erfurt wird als Ergänzung des Thüringer Museums in Fisenach ein Thüringer Museum erstehen, sobald das große Maseumsgehäude der Stadt vollendet ist. Nach dem Plan des Museumeskustos Dr. Redslob soll etwas Zusammenfassendes geschaffen werden, das die kunstgeschichtlichen Eingentümlichkeiten Thüringens, nach den alten landschaftlichen Begriffen geordnet, zu einem mögsichst geschiossenen Bilde vereinigt. Besondere Berücksichtigung sollen die Gewerbe finden; durch Kunstblätter, die geschichtlich denkwürdige Vorgänge darstellen, follen die Ereignisse in zeitgenössisch⸗künstle⸗ rischer Ruffassung festgebalten werden. Etne besondere, für die thü⸗ ringische Kultur kennzetchaende Abteilung wird die Treuhensammlung
bild Land⸗ und Forstwirtschaft. Der Waldreichtum der Erde. Anter allen Reichen der Erde brsitzt das russische den größten Schatz an Wäldern, wenn seine ganze Ausdehnung in ö zogen wied. Fast 4 ½ Mlllionen Quadratkilometer des Füffifesen Reichs in seiner Ausdehnung vor dem Kriege sind mit Wald bedeckt, ein Flächenraum, der den des Deutschen Reichs um mehr als das Siebenfache übertetfft. Davon kommen eiwa % auf das asiattsche und ⁄ auf das eunropässche Rußland. Es gibt nur noch 2 Länder auf der Erde, deren Waldbestand nach Millionen von Quadratkilometern zählt, zämlich Kanada mit 3,2 und die Nereinigten Staaten von Amerika mit 2,2 Millionen Quadratkilom⸗tern Waldbestand. In ganz Innerafrika deckt der Wald dagegen nur 700 000 qkm, im ganzen Erdeeil Australien nebs Neuseeland 480000 süm. „Diese Zahlen geben aber nur einen und nicht den wichtigsten Maßstab für den Waldreichtum der Länder. Ein besseres Bild vermittelt. eine Angabe über den Anteil des Waldes an der Gesamtfläche eines Geb'etes. Da stehen an erster Stelle einige zzevische Inselgruppen, nämsich rie Philippinen in Indonesien und die Annhen in Westindien, die auf zwei Dritteln ihrer Laurfläche von Wäldern bestanden sind. Bei der geringen Ausdehnung ibres Raumes hat diese Tatsache werischaftlich ncht all⸗ zuveel mu bedeuten, obschon die Philippinen immerhin eine ences größere Waldfläche haben als Finnland, das waldreichste Land Europas, das fast zur Hälfte von Wald bedeckt ist. Fast (bensoviel Wald im Vergleich mit der Gesamtfläche besitzt Schweden. Als das waloreichste Land der Erde überhaupt moß wohl Kanada bezeichnet werden, da seine Wälder trotz der großen Aus⸗ vehnung des Gehiets erheblich mehr als ½ des Gesamtbodens über⸗ gtehen. „In Ländern höherer Kultur geht der Waldbestand nirgends wesentlich über ¼ der Fläche hinaus. Die köchsten Stellen nehmen dabei Oesterrelch⸗Ungarn, Deutschland, Bulgarien und Japan ein während die anderen Großstaaten Europas mehr oder weniger weit
dahinter zurückbleiben,
“
Verkehrswesen.
Der immer mehr zunehmende Mangel an geschulten Be⸗ amten erheischt, den Postschalterdienst nicht selten von fachlich nicht vorgebildeten Personen wahrnehmen zu lassen. Vaterländische Pflicht ist es, die glatte und rasche Abwickelung des Schalterverkehrs zu erleichtern. Dazu trägt viel bei, wenn b “ G 2
1) Fextige Aufschriften, Telegramme usw. recht deutlich aus.
2) Wähle für deme Postgeschäfte mögli upt⸗ verfbreeaecer,n stgeschäfte möglichst nicht die Haupt
Tritt an den richtigen, d J ten Saade- benect beczr⸗ urch Inschriften bezeichneten
4) Kaufe arken, Postkarten usw. nicht ei dSSge Fr enene, “ “ — vamentlich auch in Markenheftchen oder Karten blöcken. inen Bevarf bediene dich der Postwertzelchengeber. p 1“
5) Klebe auf alle freizumachenden Sendungen die Marken vorher auf, auch auf Postanweisungen.
6) Halte dos Geld abgezähblt bereit. Uebergib größere Mengen Papiergeld stets geurdnet. Lege bei gleichzeitiger Ein⸗ oder Auszahlung von 3 und mehr Postanweisunge⸗ und Zablkarten⸗ beträgen sowie beim Einkauf von 3 oder mehr verschiedenen Sorten von Wertzeichen im Betrage von mehr als 5 ℳ eine aufgorechnete
7) Permeide unnstige Fratzen an die Bramten; belehre weniger gewandte Personen und bilf ihnen
8) Lege gewöhnliche Brieffendungen in Briefkasten, Briesendungen in größerer Zahl gib geordnet am Schalter ab. 8
9) Fördere den bargeldlosen Zablungsausgleich durch Anschluß an den Postsche ck⸗ und den Bankverkehr.
10)' Benutze bei eigenem staͤrkerem Verkehr die besonderen Einrichtungen (Posteinlieferungsbücher und Verzeichnisse, Selbst⸗
vorbereit ing von Pateten und Einschreiebriefen).
Ueber die Elnführung der durchgehenden Güterzug⸗ bremse bei den preußisch⸗bessischen Staatseisenbahnen meldet „W. T. B.“ folgendes: Nachrem die Versuche der preußzisch⸗ hessischen Staatseisenbahnverwaltung mit der Kunze⸗Knorr⸗Bremse für Güterzüge abgeschlossen sind und in jeder Hinsicht zu befriedigenden Ergebnissen geführt haben, und nachdem eine Einigung über das ein⸗ zuführende Bremssystem mit den anderen deutschen Eisenbahnverwal⸗ tungen sowie mit den österreichischen und ungarischen Eisenbahnen er⸗ zielt ist, kat die preußisch⸗bessische Staatseisenbahnoerwaztung die erste Rate der für die allgemeine Einsührung der durchgehenden Güter⸗ zugbremfe erforderlichen Geldmittel zum Eisenhahnanleihegesetz für das Rechnungsjahr 1918 angemeldet. Im Anschlaß an die Verhand⸗ lungen im Abaeordnetenhause und Herrenbaase hierüber hatte der Minister der öffentlichen Arbeiten die Mitalieder der verstärkten Staaishaushaltstoznmission des Abgeordnetenhauses und die Mit⸗ glieder der Eisenbahnkommission des Herrenhaufes eingeladen, an einer Vorführungsfahrt mit der Kunze⸗Knorr, Bremse teilzu⸗ nehmen. Die Vorführung fand am 20. Junt 1918 mit einem 150 Achsen slarken, teilweise beladenen Güterzuge auf der Gebhiegsstrecke von Oberhef bis Arnstadt in Thü ingen mit Gefällen von 1:50 und auf ber anschließenden Flachlandstrecke bis Erfurt statt, woran sich auch der Finanzminister mit seinen Räten beteiligte. Den Teiluchmern wurden die betrieblichen und wirtschaft⸗ lichen Vorzüge der Bremse, ihre Bauart und Wirkungsweise ein⸗ ehend erläutert. Es wurden die verschiedensten Arien von Bremsungen m Gefälle und auf der Flachlandstrecke vorgeführt. Die Leistungen der Bremse wurden allseitig mit großer Befriedigung anerkannt. Auch fand das geplante Porgeben der preußisch⸗hessischen Staats⸗ eisenbahnverwaltung für die Einführung der durchgehenden Güterzug⸗ bremse allgemeine Zustimmung. Es ist anzunehmen, daß in nicht zu ferner Zeit dite Güterzüge der mitteleuropäischen Bahnen mit durch⸗ gehender selbsttätiger Luftdruckbremse gefahren werden, wodunch nicht nur die Leistungsfähie kest dieser Bahnen und ihre Betriebesicherbeit w-sentlich gesteigert, sondern auch andere betriebliche und überdtes wirtschaftliche Vorteile erzielt werden.
Theater und Mufik.
5 Im Deutschen Künstler⸗Theater finde am Sonnabend die Erstaufführung ven Kotzebues Pofse „Der Wirriwarz“ statt. Die Hauptrollen siad mit den Herren Adalbert, Limnn, Neßler, Wallauer, Waldmann sowie den Damen Augustin, Herz und Stern besetzt.
„Die Vortragskünstlerin Lola von Grill wird am Sonnta Mittags 12 Uhr, in den Kammerspielen des Sen Theaters einen Voꝛrtrag halten, dessen Ertrégnis der Ludendorff⸗ Spende zugeführt wird. Die Kunstlerin bringt eine auf Veran⸗ lassung der Reichsdeutschen Waffenbrüderlichen Vereinigung von der Uagartschen Akavdemie der Wissenschaften getroffene Auswahl aus Gedichten der klassischen ungarischen Zeit und bezweckt, das Ver⸗ ständnis für die Wesensart des ungarischen Volkscharatteis, die sich in den Dichtungen des vergangenen Jahrhunkerts am besten wider⸗ spiegelt, bet der deutschen Zahöterschaft zu erwäcken.
In der Kaiser⸗Wilhelm⸗Gedächtniskirche veranstaltet der Organist Walter Fischer am kommenden Pica Fäaaat um 6 Ubr ein Orgelkonzert, bei dem der Professor C. Markees (Violtne) mitwirkt. Das Ocgelprogramm enthalt Werke von Burxte⸗ hude, Bach und Reger. Professor Markees wird die A⸗Dur⸗Sonate von Händel und das D⸗Moll⸗Korzert von Bruch spielen. Eiatritts⸗ karten zu 1 ℳ (Stuhlylatz) und 0,50 ℳ (Kirchenschiff) sind bet Bote u. Bock, A. Wertheim und Abends am Eingans der Kirche erhältlich. Mannigfaltiges.
Auf der Sirecke der Untergrundbahn zwischen den Halte⸗ stellenKaiserhof“ und Leipziger Platz sen. de8 . wie hiesige Blätter mel'en, gestein vormittag gegen 3 Uhr ein Zug eine sechsköpfig⸗ Streckenarbeiterkolonne. Drei Arbeiter wurden sofort getötet, zwei andere schwer verletzt. Der sechste, der von dem Zuge zur Seite geschleudert wurde, biieb unverlezt. Das Unglück geschah dadurch, daß die Arbeiter, um eiunem Zuge auszu⸗ weichen, auf dag andere Gleis überttaten, wo sie von dem in ent⸗ Legengesetzter Richtung fahrenden Zuge erfaßt wurden.
Ueber „Land und Leute Deutsch⸗Ostafrikas“ wir Profeßor Otto Baschin am morgigen Meittwoch, 1 unr⸗ im großen Vorttagssaal der Treptower Sternwarte nater Vor⸗ führung von zahlreichen Lichtbildern speechen. — Täglich von 2 Uhr ab finden Beobachtangen mit dem großen Fernrohr statt. 1
Reber die Wasserstandsverbältnisse der vorbdeuts Girzͤme⸗ I:m Monat Mait 1918 berichtet die 8b se han für Gewässerkunde im preußischen Ministerkum der öffentlichen Arbeiten: An den Strömen Memel bis Weser ist eine weitere Ab⸗ S. der Woss stände eingetreten, und zwar siod die Memel und We g im Laufe des Mat ziemlich bis auf Mittelntedrigwasser, die mitt ere Oder und die Elbe zuletzt sogar etwas unter Müttelniedrig⸗ b gefallen. Im Monatoͤmittel weisen diese Sirsme Fehlbeträge über 1 m9 gegen die für Mai normale Höhe auf. Besser waren die Wassertände der Weser, wenngleich auch sie zuletzt nicht mehr viel her Witteinegetgwafer sagen. Bie Wafsestände des Rheins haken en vom Jabresmittel entfernt, die normale Monatz aber ebenfalls erheblich mn stfrenthern 1u“.“] Weser Rhein
Fanan ““ FüG Weichsel Oder Elbe
Hecrln F S; Tilsit Thorn Steinau Barby Minden Kaub C1q1111“ 227 Unterschied gegen 6 Mittelwasser .
Mat 1896/1915 — 10b“ — 118 — 127 — 139 — 42 — 64cm
208 cm
Bmuiden, 24. Juni. (W. T. B.) Die beide
dampfer aue Amerika „Java“ nad dG hn. tetre ide. 87ne,e das Leuchtschiff Terschellinger Bank passiert . Nachmittags in Ymuiden bezw. in Rotterdam er⸗
8
Handel und Gewerbe.
— Dice Reichsfinanzverwastung hat, wie „W. T. B.“ d Mitgliedern der den allgemeinen Abmachungen ö Bankenvereinigungen einen begrenzten Betrag 4 ¾ %iger Reichs. schatanweisunger, fällig am 1. April 1924, zum Vekauf an das Publikam zur Verfügung gestellt. Eine Auflegung zur Zeich⸗ 1ng, findet nicht stalt. Der Verkauf der Schatzanweisungen in tücken von 6000, 10 000 und 20 000 ℳ beginrt vereinbarungs⸗ gemäß bom 4. Juli d. J. ab, und zwar zum Kurse nicht unter
mitteilt,
Zusammenstellung der zu zahlenden Beträge vor.
97,50 ℳ. Die Mahnahme hat den Zweck, die vorhandene G
1“
Auf
1 077 103 ℳ beträgt.
do. auf Parls 56,75.
flüssigkeit für die Reichsstnanten durch Bereitstellu FMr I mu vernann nn, aeg 1 flüssigen Celbe einen Aureiz gibt, ohne der nächsten Kaubees den Abbruch ꝛu tun. 5 ciegeanleihe — N.ch dem Rechenschaftsbericht der Direktion d schaftlichen Kreditverbandes für die Provin 2½ Land. Holstein, Kiel, über 1917 betrug am 1. Januar 1Schlezwig. thekenbestand: 71 188 000,— ℳ, davon sind zurückte ahrde Oyxpo⸗ löscht: 3 843 600,— ℳ, dagegen neu erworben: . und ge⸗ Besand Ende⸗ 19171:ꝗ 030, 300,— ℳ. Der * 8 wurde dem Reservefonds zugeführt, inn von 48 287 ℳ betragenden Zinsen und 82 Aaicder finschiehlh seiner (infolge Umtauschs von Wertpaäpieren des Reservefondt 33 700 verzinslicher Deuische Reichsanleihe) auf 1 307 443 ℳ 1.1, 5 vd Er ist zum arößten Teil in zu 5 vH verzinslichen Heutsasst anleiben (Reichsschuldbucheintragungen) angelegt L- 1067 000 ℳ zu Buche stehen und deien nschafatgnmni
Börse in Berlin 3 (Notierungen des Börsenvorstandee)
vom 25. Juni vom
Geld Zrief 24. Jund 56G1u6“ 1
Brief
22
fuür
1 Dollar 100 Gulden 100 Kronen 100 Kronen 100 Kronen 100 Franken
100 Kronen 100 Leva nopel
100 Piaft Madrid und Barcelonag 100 Pesetas
New York Seen Dänemark Schweben Schw Wien⸗ Budapest Bulgarien Konstanti⸗
258 160 18½ 176 ¾ 176 ¼ 167⁄ 16
253»v8H 254 159 ½
76½ 160 ¼ 131 ¼
62,05 79
20,45
131 131
62,15 62 79 ½ 79⁰⁸ 20,55 20,45
103
Die heutige Börse zeigte eine schwächere und unlu den meisten Gehleten waren eher “ jeichnen, doch blieben sie innerhalb enger Grenzen, da die geschäft. iche Tätigkeit sehr unbedeutend war. Auch im weiteren Verls blieb die Börfe siill. Der Schluß war lustlos. Verlauf
“
Kursberichte von auswärtigen Fonbsmärlieh.
Wien, 24. Juni. (W. T. B.) Die Börse na r der neuen Woche sehr stillen Verlauf. Die Kete h zn Hents haltung fand in dem Rücktrittsgesuch des Kabinetts Seidler und den Meldungen über die Verhältnifse in Budapest ihre Begründung doch bekundeten die Kurse eine gewisse Widerstandsfähigkeit und gaben nur mäßig nach. In der Kulisse büßten die leitenden Bankwerte 5 bis 6 Staatsbahnwerte 5 ½, Tabakwerte 9 Konen ein, wogegen Metal⸗ erte 6 Kronen im Kurse gewannen. Orientbahnaktien büßten einen Vorsp ung von 15 Kronen bald wieder ein. Im Schranken woren Schiffahrts⸗, Holz⸗, Weberei⸗ und Eisenaktien billiger angeboten woͤhrerd Waffenfabrikswerte gefragt waren. Der Anlagemarkt blieb ruhig Der heutige Fassatog, an welchem auch die Preisunterschtede aus b20 1“ Tä LE“ lu begleichen waren nen vollständig glatten Verlauf; hiermi 2 1 deh in vVa e. beendigt. Fters
en, Juni. (W. T. B.) (Amtli 1 Devisenzentrale.) Berlin 160,90 G., 1 veniin⸗ BeHierunhen e 408,75 G., 409,75 B., Zürsch 212,00 G., 213,00 B., Kopenhagen 257,25 . 298,29 B., Stockholm 284,25 G., 285,25 B., Christtanla G., 259,50 B., 32,50 G., 33 25 B., Türkischt vas hen, 6. arknoten 160,90 G., 161,30 B., Amsterdam, 24. Juni. (W. T. B.) Fest. Wechsel au Berlin 33,45, Wechsel auf Wien 19,30, Wechsel 8 2sedsc d1 gn Wechsel auf Kcopenhagen 61,00, Wechsel auf Stockbolm 62,95 Wechsel auf New York 198,00, Wechsel auf London 9,39 ½, Wechse auf Pariz. 24,67 ⅛. 4 ½, % Niederländische Staatsauleihe 91;, Obl. 3 % Nieverll. W. S. 69 ½4, Königl. Niederänd. Petroleum 546, Holland⸗Amerita⸗Linie 371;, Niederländ.⸗Indische Handelsbank 172, Atchison, Topeka u. Santa Fsé —,—, Rock Island —,—, Southern 1“ elh, 5 8 Pacific 119 ½, Anaconda del, HrturgeAuefitä dini- “ Siesh. openhagen, 24. Junt. (W. T. B.)“ Sichtwechsel auf Berlin 57,75, do. auf Amsterdam 163,50, 82 auf eneg 15,91,
(V. T. B.) Feiertag.
Stockholm, 24. Janl.
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.
Bradford, 10. Juni. (W. T. B.) (Wollmarkt). Die er⸗ gänzende Zuweisung von Tops zur Verarbeitung für den Werbrauch 68 Zivilhe völkerang hat die Besorgnisse für die nächste Zukunft elcvet be hoben, wenn auch die zugewiesenen Menaen nicht den Et⸗ wartungen entsprechen und die Zuteilung mit allerlei Einschränkangen fär den Handel begleitet war. Wie indes bekannt wird, sollen in nächster Zeit wiederum größere Bestellungen für die englische Armee und die der Verbündeten vergeben werden, baldigst gut beschäftigt sein dürften.
—..—
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
1
Familiennachrichten. Verlobt: Aanes Feeiin von Schwartzenberg und Hohenlanzberg wit
Hrn. Major Walter von Hingst (Dresden). — Frl. Lulse Kir boff mit Hrn. Regierungzreferendar Er⸗ Leopold von Funcke
·8 (Schrimm). eboren: Eine Tochter: Hrn. Major Axel von Heyden (Pots⸗ dam). — Hrn. Hauptmann Loose (Zaarbräcken).
Bestorhen: Hr. Maior Elert von Lowtzow a. d. H. Klaber Fr. Hedwig von Winterfeld, geb.
(Wiesbaden). evlitz⸗Neukirch (Ballenstedt).
—
Verantworklicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle Rechnungsrat Mengering in Berlin. . „Verlag der Geschäftsstelle Nengering) in Berlin Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilbhelmstraße 32.
Fünf Beilagen (einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 49).
Deutsches Reich. Bekanntmachung.
Zum Besten der Marine sind beim Reichsmarineamt bis Anfang Juni 1918 an freiwilligen Spenden und Anerbieten für hervorragende eclanaend zur Pergrößerung der Flotte und für Rüstungszwecke sowie für Invalide und Hinterbliebene weiter
eingegangen:
(Erste Bekanntmachung vom 6. 11. 14 — Deutscher Reichsanzeiger vom 10. 11. 14, Nr. 265.) (Zweite Bekanntmachung vom 30, 4. 15 — Deutscher Reichsanzeiger vom 6. 5. 15, Nr. 105.) (Dritte Bekanntmachung vom 14. 8. 15 — Deutscher Reichsanzeiger vom 20. 8. 15, Nr. 196.) (Vierte Bekanntmachung vom 13. 12. 15 — Deutscher Reichsanzeiger vom 12. 1. 16, Nr. 9.) (Fünfte Bekanntmachung vom 5. 5. 16 — Deutscher Reichsanzeiger vom 11. 5. 16, Nr. 111.) (Sechste Bekanntmachung vom 10. 9. 16 — Deutscher Reichsanzeiger vom 15. 9. 16, Nr. 218.) (Siebente Bekanntmachung vom 25. 1. 17 — Deutscher Relchsanzeiger vom 27. 1. 17, Nr. 24.) (Achte Bekanntmachung vom 23. 5. 17. — Deutscher Reichsanzeiger vom 6. 6. 17, Nr. 132.) (Neunte Bekanntmachung vom 16, 11.17 — Deutscher Reichsanzeiger vom 23. 11. 17, Nr. 278.
Befeichnung der Spender
rste Beila
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erlin, Dienstag, den 25. Juni
“ 8 2 1 8 1“ “
und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
—————
Bezeichnung der
Spypender
Bicyese⸗Klub, München
Reeder Nils Oestermann Sammlung in der deutschen
Aus eiwer Pilzsammlung
Kommerzienrat Aug. Sußmann, Seniorchef der Firma Lange in Leipzig (17. Spende) v Desgl. (18. Spende) . Ungenannt 1— 1 Schüler der Privatschule in Patiensen a. Leine
Weinol W. Staelin in Hamburg (3. Spende) 1
„ 2 22
0
Wie Nr. 1 (19. und 20. Spende) zu je 3000 ℳ Wie Nr. 1 (21. Speade) 11“ Geistlicher Elias Turino aus Segobia Direkior der Deutschen Bauk von Ewinner.. Ungenannt 1 “ 6 Sammlung der Schüler der I. M⸗Klasse in Adlershof Wie Nr. 1 (22., 23. und 24. Spende zu je 3000 ℳ) Ungenannt (18. und 19. Spende zu je 200 ℳ) Gesellschaft Concordia in Hagen ... 8 Konteradmiral a. D. Josephi in Berlin⸗Schöneberg Ungenannt 88 Konteradmital z. D. Schlieper in Charlottenburg. E. Nadolny⸗Fünfgeld in Basel. Ie , a1 Z“ Desgl. 1 1 Ungenannt (20. und 21. Spende zu je 200 ℳ) Verlag der Kölnischen Volkszeitung in Cöln. Wie Nr. 1 (25. Spende) 6 Ortsgruppe Glauchau des Deutschen Flottenvereins W. Grashoff, Preuß. Staatsbank 1 8 Stroostoffobrtk „Phörix in Veendam (Holland). san von Wedesind, Berlin, Lotherstr. 38//39 . rau Pastor Schmaltz, Hamhuug.
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Deutscher Ausschuß für die Kriegsspende in Montevideo Korvettenkapitän Mündel und Frau, Bad Schwartav, Helrenreichsche Familienstiftung, Wiesbaden, durch Kollekios Grimm Zentralsammlung der Keiegsfürsorge, Frankfnrt a. M... Alte Zehlendorferin 6 % 50 ℳ “
Fuhrischer Siammtisch in den Erlanger Bierhallen, Kiel.. Weihnachtsgab“, gesammelt von Seeleuten in nba 8 Feidvostlammelstelle Könizsberg i. Pr. ““ Schlesische Volkszeitung und Schlesische Nachrichten, Breslau
Nordstrander Dampfschiffahrte⸗Gesellschaft m. b. H... Verein Wormser Lehrerinnen, Worms ..
Kolonie und an den deutschen Dampfern in Santa Cruz de Tenerife 3 Konteradmiral Schliever, Charlottenhurrlg . ..
Peutsche Kolonie in Punta Nrenas 1 h11“ Sammlung der Mobilen Bahnhosskommandantur Cambrai⸗Amerxe,
veranlaßt durch Oberstleutnant a. D. Keßler Angestellte der ZEG.⸗Stelle im Haaa durch Herrn v. der Knabenschule Küstrin durch Rektor
Karl Rösler, Gühlichen, Kreis Lüben Dr. Richard Fleischer, Wtesbaden “ Sammlung der Frankfurter Zettung, Frankfust a. M. . Sammlung der Goslarschen Zeitung, Sammlung der Recklinghäuser Zeitung, Georg Kutne veky, Budapest, 100 Kronen 2 . Frau Alice Elissen, Frankfurt a. M. “ Von einem in der Schweiz weilenden deutschen Seine Exlellenz D. von Malberg 1 Non einem Flamen durch den Rest aus der Auk⸗rnagelung der Ortsgruppe Weinheim bundes deutscher Frauen 8 8 Algemeere Import en Export, N. V. Haag. .. Frau Mosberg, Landskrona, Schweden .. ÜUblich, Berlin, Bulowstraße 103 Von Kapitän Weser unter den in Tercira
Hannoverschen Künstlervereins Ueberschuß eines vaterländischen
H. Schwieder, Dresden⸗N. 23. 1 b Mobile Etappenkommandantur 16 durch Oberstleutnant Keßler
Vorstehendes wird mit dem Ausdruck des Dankes zur allgemeinen Kenntnis Berlin, den 20. Juni 1918. X“ “ Der Staatssekretär des Reichsmarineamts:
—2x
6 %✕ 50 ℳ
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Goslar “ Recklinghausen.
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Flandern des Flotten⸗
durch Verwaltungschef zu 1“
. 0 6 65656 % 92 2 272 5 666
internierten Deutschen
0 ½ 5 5 ⸗0 82
Abends in Vellahn durch Kantor
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von Capelle.
sodaß die Spinnere en
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folgendes ausführte: Ausführlich wurden die letzten Ereignisse in Finn⸗
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179. Sitzung vom 24. Juni 1918, Nachmittags (Bericht von Wolffs Telegraphenbüro.)
Am Bundesratstische: der Reichskanzler und Präsident des kreußzsch en Staatsministeriums Dr. Graf von Hertling, der Feellvertreter des Reichskanzlers, Wirkliche Geheime Rat von Payer, der Staatssekretär des Innern, Staatsminister Wallraf, der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Dr. von Kühlmann und der Staatssekretär des Reichswirt⸗ schaftsamts Freiherr von Stein.
Präsident Fehrenbach eröffnet die Sitzung nach 2 ¼ Uhr
mit der Mitteilung der Beschlüsse des Aeltestenausschusses hin⸗ sichtlich der weiteren Dispositionen über die Erledigung der Reichstagsarbeiten. Nach Abschluß der zweiten Lesung des Haushaltsplans für 1918. ücs zur Förderung der noch zum Teil im Rückstande befindlichen Fe chsanBa eazt eine Pause von Donnerstag bis einschließlich nächsten Dienstag eintreten. Am Mittwoch, 3. Juli, und an den beiden folgenden Tagen sollen der Haushaltsplan in 3., der rumänische Friedensvertrag in 2. Lesung erledigt werden, sodann die kleineren⸗ Vorlagen. Dienstag, den 9. Juli, solle die zweite Lesung der Steuergesetze beginnen, und man hofft, diese und den Bericht der C kommission so zu verabschieden, daß Freitag, den 12. Juli, spätestens Sonnabend, den 13. Juli, die glückliche Heimfahrt wird angetreten werden können. „Ich hoffe“, schließt der Präsident, „daß diese Pläne nicht gestört werden.“ Das zweite Notetatsgesetz, durch welches die vor⸗ läufige Ermächtigung des Kanzlers zur Leistung von Ausgaben qguf die Monate Juli und August usgedehne wird, gelangt ohne Erörterung in erster und zweiter Lesung und auf Antrag Gröber (Z.) auch sofort in dritter Lesung endgültig zur Ver⸗ abschiedung.
Darauf tritt das Haus in die Beratung des Haushalt des Reichskanzlers und der Reichskanzle sowie des Auswärtigen Amtes ein. Die allge meine Erörterung beider wird verbunden.
Ein Antrag der Abgg. Dr. Stresemann. und Ge⸗ nossen (nl.) geht dahin, den Reichskanzler zu ersuchen, bald⸗ möglichst einen Ausschuß zur Prüfung der Frage einer organi⸗ schen Reform des Auswärtigen Amtes einzusetzen, in den außer Mitgliedern des Bundesrats und des Reichstages und Vertretern des Generalstabs und Admiralstabs insbesondere auch Vertreter des am Ueberseehandel beteiligten Kaufmanns⸗ standes und der deutschen Exportindustrie zu berufen wären.
Ueber die Verhandlungen in der Kommission berichtet Abg. Prinz zu Schönaich⸗Car olath (nl.), wobei er u. a.
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rungen. Namentlich wurde das Vorgehen einzelner deutscher Organe
land besprochen, so namentlich der Einmarsch der deutschen Truppen. Es wurde dabei von Seiten der dringende Wunsch ausge⸗ daß Deutschland es vermeiden solle, sich in die inneren Ange⸗ egenheiten Finnlands einzumischen. Dies könnte nur zu einer Schãdi⸗ gung der deutschen Interessen führen. Der Regierung von Finnland müsse es überlassen bleiben, zu bestimmen, wie in Zukunft das Land ein⸗ gerichtet werden solle. Es wurde dabei der Wunsch ausgesprochen, daß die Operationen in Finnland dort für Deutschland einen zu⸗ verlässigen Freund gewonnen haben mögen. Auch die Verhältnisse der Ukraine waren Gegenstand lebhafter und eingehender Erörte⸗
besprochen, das ja zur Verhaftung einzelner Regierungsmitglieder geführt hatte. Wiederholt wurde der großen Enttäuschung Ausdruck gegeben, daß die großen Hoffnungen, die man in vielen Kreisen bezüg⸗ lich der Getreide⸗ und Futtermitteleinfuhr gehegt habe, sich nicht erfüllt haben und nicht erfüllt werden konnten. Es wurde darauf hingewiesen, daß man immer noch hoffe, daß nach und nach die betreffen⸗ den Getreidemengen geliefert werden würden. Die Ukraine braucht Maschinen und Bestandteile von landwirtschaftlichen Maschinen. Es wurde mit Freude begrüßt, daß seitens Deutschlands die größten An⸗ strengungen gemacht werden, um in dieser Beziehung der dortigen Be⸗ völkerung das Notwendigste zuzuführen. Daran wurde dann die Erwar⸗ tung geknüpft, daß wir bald mehr Getreide bekommen würden. Ganz besonders sei dies infolge der Tätigkeit des Generalleutnants Groener 9 hoffen. Auch die Verhältnisse in Kurland haben zu einer längeren Ausspracke geführt. Dabei wurde mit Genugtuung hervorgehoben, daß dieses Land trotz aller Verfolgungen und Vergewaltigungen über ein Jahrhundertlang seine deutsche Eigenart bewahrt habe und so es ermöglicht hat, auch jetzt noch deutsch zu denken und für deutsche Kultur und für deutsche Ideen
Interesse zu haben. Daraus entspringt ja auch der Wunsch der dortigen Bevölkerung, dem Deutschen Reiche in irgendeiner Form angegliedert zu werden. Die Aufnahme, die diese Kundgebungen Kurlands im Deutschen Reiche gefunden haben, beweist, daß diese Gesinnung vom deutschen Volke geteilt und erwidert wird. Man hatte sich in Deutschland immer damit vertraut gemacht, daß Kurland ein deutsches Land sei, das unter fremder Gewaltherrschaft seufzte. Daß sich die lettische Bevölkerung diesen Bestrebungen gegen⸗ über gleickgültig und teilweise sogar ablehnend verhält, soll nicht ver⸗ kannt und abgeleugnet werden. Auch diese Tatsache ist in der Kom⸗ mission wiederholt zum Ausdruck gebracht worden. Gegenüber Litauen wurde hervorgehoben, daß dieses Land, da für Kurland seiner pro⸗ testantischen Bevölkerung wegen die Schaffung eines protestantischen Herrscherhauses als notwendig anerkannt worden ist, wegen seiner Zugebörigkeit zur katholischen Konfession Anspruch darauf habe, daß ein Bekenner der katholischen Kirche dort auf den Thron kommt. Besprochen wurde demgemäß auch die Frage der Kandidatur eines Königlich sächsischen Prinzen oder die Personalunion mit Sachsen. Bezüglich Livlands und Estlands ist in der Kommission ein Beschluß nicht gefaßt worden. Zwei ausgezeichnete hervorragende Staatsmänner unserer Verbündeten sind aus dem Amte geschieden. Namens der Kommission habe ich auszusprechen, daß wir die treue Mitarbeit des Grafen Czernin in dankbarer Erinnerung behalten werden. Das gleiche gilt von Herrn Radoslawow, der uns während der schweren Kriegsjahre ein bewährter und zuverlässiger Bundesgenosse gewesen ist. Diese hervorragenden Staatsmänner haben erkannt, daß die Interessen ihrer Staaten mit denen des Deutschen Reichs identisch sind. So haben wir zu ihnen ein Vertrauen gehabt, das niemals
getäuscht worden ist. (Beifall.) Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. von Kühl⸗
mann: Meine Herren! Der feststehenden parlamentarischen Sitte fol⸗
in kurzen Worten einzugehen auf dis militärische Lage und vie Friedensfrage. Wenn ich zunächst das Verhältnis zu unseren Bundesgenossen berühren darf, so ist in der uns benachbarten, verbündeten, befreundeten österreichisch⸗ungarischen Monarchie der glänzende, mutige und tat⸗ kräftige Minister des Aeußern Graf Czernin aus innerpolitischen Gründen aus seiner Stellung ausgeschieden. Es ist mir ein aufrich⸗ tiges Bedürfnis, seiner stets bundesfreundlichen Tätigkeit am Ballplatz zu gedenken. Wenn uns etwas mit dem Scheiden dieses Ministers hat aussöhnen können, so war es die Person des Nachfolgers, des Grafen Burian, eines bewährten Diplomaten, dessen treue Freundschaft, dessen Anhänglichkeit an das Bündnis von vornherein über allem Zweifel er⸗ haben feststand. Die enge persönliche, vertrauensvolle Zusammen⸗ arbeit, welche mit dem Grafen Czernin bestanden hatte und welche bei der Lösung der Ostfragen so wesentlich zum Gesamterfolge und zur engeren Knüpfung der diplomatischen Bande zwischen den beiden Zentralmächten beigetragen hatte, hat sich auch unter dem Grafen Burian sofort hergestellt. Es ist mit das Verdienst des Grafen Burian, daß die Kaiser⸗ entrevue im Großen Hauptquartier stattgefunden hat, welche die Ge⸗ schichte als bedeutungsvoll für die Gestaltung der deutsch⸗österreichisch⸗ ungarischen Beziehungen buchen wird. Die beiden Kaiser haben sich in feierlicher Weise in Gegenwart ihrer leitenden Staatsmänner aufs neue versichert, daß sie nicht nur das bestehende Bündnis in Treue halten wollen, sondern auch gesonnen seien, dasselbe zu verstärken, zu erweitern, zu vertiefen nach der politischen, nach der militärischen und nach der wirtschaftlichen Seite hin. (Bravol!) Dieser Willens⸗ meinung der beiden hohen Herren folgend, sind die verantwortlichen Staatsmänner sofort in entsprechende Verhandlungen eingetreten. Graf Burian hat bei seinem Besuche in Berlin in eingehenden Kon⸗ ferenzen mit dem Herrn Reichskanzler die Grundfragen erörtert. Der Gedankenaustausch wird schriftlich weitergeführt und dürfte demnächst auch bei einem Gegenbesuch des Herrn Reichskanzlers in Wien feine Fortsetzung finden. Wenn ich von Oesterreich⸗Ungarn auf Bulgarien übergehen darf so hat auch mit diesem Staate, der in schwerer Zeit an unsere Seite getreten ist, der Verlauf der bisherigen Ereignisse insbesondere der Verlauf der Friedensverhandlungen, es erleichtert die intimen persönlichen und politischen Bande immer enger zu knüpfen Es ist für uns alle — und ich bin sicher, diese Empfindung wirh in der deutschen Oeffentlichkeit geteilt — ein Gegenstand des Be- dauerns gewesen, daß der hochverehrte Altmeister der bulgarischen Politik Radoslawow, der immer eine Säule unseres Bündnisses gewesen ist, aus innerpolitischen Gründen in den letzten Tagen das Ministerium in die Hände des Königs zurückgelegt hat. Die bündigen Versicherungen seines Nachfolgers, die permanenten Interessen des bulgarischen Volkes und die erhabene Persönlichkeit des großen Staatsmannes, der die bulgarische Krone trägt, sind für uns dis sicherste Gewähr, daß ein solcher Personenwechsel im Ministerium nicht im geringsten einen Wechsel der bisher befolgten Politck bes —:) Daß der rumänische Friedensvertrag in demn
gend, werde ich die Ehre haben, Ihnen über die gesamte Lage der
) Ohne Gewähr, mit Ausnahme, der Reden der Minister und AhaatsfeFretäve. 1 1 18 . “ “ .““
Reichspolitik in großen Umvissen ein Bild du entwerfen, dann auch
der Norddo rudscha ngelöste Frage beinten