1918 / 158 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Jul 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Vordrucke zu den Quittungen werden zeichneten Kassen unentgeltlich verabfolgt. Berlin, den 3. Juli 1918. Hauptverwaltung der Staatsschulden von Bischoffshausen.

Bekanntmachung.

Die gemäß Anordnung der Reichsstelle für Gemüse und Obst für die Prooinz Brandenburg und Berlin gebildete Kom⸗ mission zur Fesisetung der Erzeugerhöchstpreise für Gemüse und Obst hat auf Grund §§ 4 ff. der Verordnung üder Gemü Obst und Südfrüchte vom 3. April 1917 (=GBl. S. 307) d Erzeugerhöchstpreis für Kohlrabi mit Laub auf 224 für das Pfund festgesetzt. Dieser Preis ist von der Reichsstelle für Gemüse und Obst genehmigt; er ritt sofort in Kraft.

Ueberschreitungen des Höchstpreises werden auf Grund der Verordnung geaen Preistreiberei vom 8. Mai 1918 (R⸗G⸗Bl. S. 395) mit Gefängnis und mit Geldstrafe bis zu 200 000 oder mit einer dieser Strafen bestraft.

Berlin, den 6. Juli 1918.

Der Vorsitzendne der Staatlichen Verteilungsstelle für Groß Berli von Tilly.

EEZIEI

8 Bekanntmachung.

Ich mache biermit bekannt, daß dem Kaufmann Lorenz Schmucker in Brilon der Handel mit Kaͤse, Ohst und Gemüse in dem Kreise Briton wieder erteilt mworden ist.

Brilon, den 1. Juli 1918

Der Vo sitzende der zur Entscheidung über die Erteilung und

Entz ehung der Erla bnis sewe üter rie Untersagung des Handels errichteten Stelle. Jansen.

8

v

Das durch Bekuntmachurg vom 13. Fehruar 1918 gegen den Kaufmann Bruno Friedrichsdorf“, ruüber in Bremnerg, Panziger Strafe 48, fi'tt in Bleichfelde, Wald wer⸗ße Nr. 6, veboren am 31. März 1887 in Pr. Stargard, auf Grund des § 1 der Bundes⸗ rot ve o⸗dnung zur Fernbaltung unzaperlässiger Personen vom Dandel vem 23 September 1915 (Reichs⸗Hesetzbl. Seite 603 ff.) erlassene Verrot des Handels mit Peiz⸗ und Leuchtstoffen, Wasch⸗ mitteln und Gewürzen ist aufgehoben.

Bromhberg, den 4. Juli 1918.

tädtische Polizeiverwaltung. Wolff.

*

11“

Awf Grund des § 1 der Bekanntmachung des Bundesrats zur erphaltung urzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Sep⸗ tember 1915 (RSBl. S. 603) ist der Händlerin Ehefrau des Bernhard Nießmann bhier, Wetterwen Ne. 14, wohnhaft, der Handel mit Kolonialwaren und Karjoffeln untersagt worden. Die Genannte hat die durch daz Vertahren verunsachten baren Auslagen, insbesor dere die Gebübren für die im § 1 der oben⸗ genanpten Verordnung vorgeschriebenen äffentlichen Bekanntme changen zu erstatten. S

Ablen (W fif.), den 3. Juli 191gg.

Die Polizeiverwaltung. Der Bürgermeister.

BPeahnnenn 1

Dem Handelemann Wilbelm Zimpel hier ist der Handel mit Wirk,, Web⸗ und Strickwaren auf Grund der Verord⸗ nung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915, RSBl. S. 603, wegen Unzuverlässigkeit unter⸗ sagt worden.

Neusal] (Oder), den 28. Juni 1918. Die Polizeiverwaltung. Hohenhausen.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 8. Juli 1918. 8

8 Berlin, 6. Juli. Bei Seiner Majestät dem Kaiser und König ist am 2. d. M. laut Meldung des „W. T. B.“ folgendes Telegramm eingegangen:

Seiner Majestät dem Heutschen Kaiser. Allerdurchlauchtigster, Allergrädigster Kaiser und König.. Mit dem Gefühle tiefster Ehrfurcht naht sich die zum ordent⸗ lichen Landtage in Reval versammelte estländische Ritter⸗ und Landschaft dem Kaiserlichen Throne, um Eurer Majestät ihren heißempfundenen Dank zum Ausdruck zu bringen für die huldreiche Entgegennahme der Beschlüsse des lio⸗eßländischen Landesrats und die der Delegation des Landesrats zuteil gewordene Antwort.

In unerschüt erlichem Vertrauen auf die Gnade des All⸗ mächtigen sieht die estländische Ritter⸗ und Landschaft in froher Zuversicht der Zukunft entgegen, die uns die Verwirklichung unseres einmütigen Herzenswunsches, den Anschluß an das mächtige Deut che Resch unter Eurer Majestät erhabenem Zepter bringen wird. Die von der Vorsehung uns übertragene Wacht an der Nordmark der deutschen Kultur wird don nun ab vom ganzen deutschen Volk ge⸗ halten werden, und deutsche Art und deutsche Sitte werden in unserer Heimat ungefährdet sich zu voller Blüte entfalten können. Gott segne und erhalte Eure Majestät und unser deutsches Vaterland!

Eure Majestät treuuntertänigste estländische Ritter⸗ und Land⸗ schaft und in ihrem Namen der

Ritterschaftsbauptmann

gez. von Dellingshausen. 18h

Die Antwort Seiner Majestät lautet nach derselben Quelle Großes Hauptquartier, den 4 7. 1918. Ritterschaftshauptmann v. Dellingshausen R ar Reval.

Den Treugruß der estländischen Ritter⸗ und Landschaft habe Ich mit Freude und Dank entgegengenommen. Es ist Mir eine hohe Genugtuung, im alten deutschen Kulturlande wieder deutscher Art und deutscher Sitte zu kraftvoller Entfoltung geholfen zu haben. Gott wird dem deutschen Vaterlarde die Kraft geben, sich ßegreich zu behaupten und die ihm anvertrauten Glleder in sicheren

S nehmen. 8 1— 8b ae Wilhelm I. R.

4134vS 0221W.

Uater dem 6. Juli wird amtlich gemeldee:

Heute vormiltag ersuchten zwei Herren in Moskau den Kaiserlichen Gesandten um eine Unterredung, die ihnen vom Grafen Mirbach im Beisein von Legationsrat Riezler und einem im Zimmer anwesenden deutschen Offizier bewilligt wurde. Die beiden Uabekannten zogen Revolver und schossen auf den Kaiserlichen Gesandten, wobei sie ihn leicht am Kopf verletzten. Ehe sie daran verhindert werden konnten, warfen sie hierauf ein paar Handgranaten und retteten sich durch einen Sprung aus dem Fenster auf die Straße. Graf Mirbach, der schwer verletzt wurde, ist, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, kurz darauf ver⸗ schieden. Die beiden anderen Herren blieben unverletzt.

Sofort neoch Bekanntwerden dieser Untat trafen die Kommissare für auswärtige Angcelegenheiten Tschitscherin und Karachan in der Gesandtschaft ein und sprachen dem Legationsrat Riezler die Empörung und das Bedauern der Sowjetregierung über den erschütternden Vorfall aus. Leider ist es bis jetzt nicht gelungen, die Verbrecher zu ent⸗ decken und festzunehmen. Das bieherige Ergebnis der sofort angestellten Untersuchung läßt die Vermutung zu, daß es sich um im Dienste der Entente stehende Agenten handelt.

Ueber die Ermordung des Grafen Mirbach teilt „W. T. B.“ unter dem 7. Juli noch folgendes Nähere mit:

Um sicher in die Gejardischaft und zum Grafen Mirbach felbst zu gelangen, ließen sich die beiden der auf Gꝛund eines Aut⸗ weises, den sie sich zu verschaffen gewußt hatten, als Beauftragte der Kommission zum Kampf gegen die Gegonrevolution melden und brochten den Prozeß eines uvgarischen Offiziers Grafen Robert Mirdach zur Sprache. Es ist dies ein dem ermordeten Gesandten persö lich unbekanntes Mitglied eines entfernten ungarischen Zweiges der Famtlie. Sie hatten sogar die Atten des Prozesses bei sich.

Erst nach einiger Zeit zogen beide die Rervolver und . össen auf den Grafen wie auf den Legationgrat Riezler und den Leutnant Müller. Sofort nad Abaabde der Schüsse sorangen sie aus dem Fe ster des zu ebener Erde liegenden Zimmers urd warfen im Sprunge nech Han granaten nach dem bereits verwundeten Gesandten. An⸗ dere Mitglieder der Gesandtschaft wurden nicht verletzt. Die Ver⸗ brecher entkamen in einem berritstehenden Autsmobil, auf welches di⸗ üͤberraschte Wache verg blich feuerte. Nachdem Tschftscherin und Karachan gleich auf die Nachr cht von dem Morde auf der Gesandt⸗ schaft ihr tief es Bedauern über das Nerhrechen, das sich nicht so sebr gegen Deutschland als gegen die Bolschewiki richte, ausgesprochen hbatten, sprachen zwei Stunden später Lenin und Swerdlow, der P asident des Zentralex kunvdkomtees, vor. Sie gaben die gleiche Erklärung ab und vde siderten, daß für die Bestrafung der Verbrecher alles vur mensche mögl che getan werden würde.

Es ist seither festgettellt worden, daß die Mörder sich in das Quartter einer Grurnpe der Linken Sozialrevolutio⸗ wäre geflüchtet haben. Das Haus ist von Truppen umstellt worden. Die Führer der Linken Soztalr volutior ä e, Kan kow, Karlin und Spir doncwa, haben sich bisber im Großen Theater, wo ale Mitglieder des Sowjerkongresses versammelt sind, nicht ein⸗ gefunden.

Es ist so gut wie sicher, daß der Mord das Zeichen zu einem Putsch gegen die Herrschaft der Bolschewiki sein solte. An dieser gegenrevolutionären Bewegung sch int ein Teil der Linken Sozialrevolationäre zusammen mit den Rechten Sozialrevo⸗ lutionären, Savinkow und seine Ententeogenten beteiligt zu sein. Savenkew selbft ist Leiter der Ent ntebestrevungen in Moskau und hat Verbindungen mit den Tschecho⸗Slowaken und den Menschewike. Er wor früher Kriegsminister unter Kerenskt, und die vor ungefähr vier Wochen in Moskau erfolgte Verhaftung einer erbeblichen Anzabl seiner Anhänger vnd Agenten hat gffenbar seine Organisarion noch nicht genügend geschwächt. Da Mitglieder der Parter der Linksrevo⸗ lutionäre auch der Kommission zur Bekaͤmpfung der Gegenrevolution angehören, dürften zwet von diesen als die der in Frage kommen. Die haupisächliche Verantwortung für die schändliche Tat tragen aber Savinkow der sich zurzeit versteckt hält und seine Geldgeber.

Die Kaiserliche Regierung hat ihre Erwartung einer nach⸗ drücklihsten Verfolgung und Bestrafung der Verbrecher und ihrer Hintermänner der Sowjetregierung auf das bestimmteste zum Ausdruck gebracht.

Wie dem „W. T. B.“ ferner aus Moskau gemeldet wird, haben sich die Linken Sozialrevolutionäre zum Mord des Kaiserlichen Gesandten bekannt. Ihre im Theater eingeschlossenen Vertreter sind verhaftet. In Moskau sind Kämpfe der Gegenrevolutionäre gegen die Bolsche⸗ wiki an verschiedenen Stellen entbrannt, die bisher zu⸗ gunsten der Bolschewiki zu verlaufen scheinen. Alle Mit⸗ glieder der Gesandtschaft und sonstige Vertreter deutscher Behörden sind unversehrt. 8

In der am 6. Juli 1918 unter dem Vorsitz des Stell⸗ vertreters des Reichskonzlers, Wirklichen Geheimen Rats von Payer abgehaltenen Vollsitzung des Bundesrats wurden die Entwürfe eines Gesetzes, betreffend die Feststellung eines zweiten Nachtrags zum Reichshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1918, sowie einer fünften Ergänzung des Be⸗ soldungsgesetzes, angenommen.

Der Staatssekretär von Kühlmann hat sich laut „W. T. B.“ am Sonnabendabend in das Große Hauptquartier begeben. 82 18

Durch Bundesratsbeschluß vom 4. Juli 1918 ist die Gültigkeit der Bestimmungen des Bundesrats vom 31. Januar 1918 über die Bereitstellung von Reichsmitteln für die Entschädigung der infolge Kohlenmangels feiernden Arbeiter und Arbeiterinnen kriegswich⸗ tiger Betriebe der Rüstungs⸗ und Ernährungs⸗ in dustrie (Zentralblatt für das Deutsche Reich 1918 S. 18) bis zum 30. September 1918 verlängert worden. Das Reich beteiligt sich sonach auch weiterhin an der Entschädigung, die Arbeitern und Arbeiterinnen kriegs⸗ wichtiger Betriebe der Rüstungs⸗ und Ernährungsindustrie gewährt werden, wenn sie in der Zeit bis zum 30. Sep⸗ tember 1918 infolge unmittelbaren und mittelbaren Kohlen⸗ mangels zu feiern gezwungen sind. Zu der Frage, ob eine Rechtspflicht der Unternehmer zur Zahlung von Entschädi⸗ gungen in den fraglichen Fällen besteht, hat der Bundesrat auch neuerdings nicht Stellung genommen. Die mehrfach in der Oeffentlichkeit vertretene Auffassung, daß der Bundes⸗ rat eine grundsätzlich bindende Entscheidung über die Ver⸗ pflichtung der Arbeitgeber habe treffen wollen, ist nicht zu⸗ treffend. Von einer zwingenden gesetzlichen Vorschrift konnte abgesehen werden, da bei den Verhandlungen, die dem Erlaß der Bestimmungen vorausgegangen sind, Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer zugesagt haben, ihren ganzen Einfluß für die Durchführung der Bestimmungen einsezzeen zu wollen.

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den Leiden, Schrecken und Elend bhewahrt, die der Welt

Es darf somit erwartet werden, daß auch ohne besonde gesetzliicen Zwang die Arbeitgeber die in der Bundeehn vexordnung vorgesehene Entschädigung für Frierschichten jolge Kohlenmangels zahlen, und der Zweck der Verordry die volle Arbeitsbereitschaft der kriegswichtigen Beirieb⸗ wahren, erreicht wird.

Anläßlich des Ablebens Seiner Majestät d Sultans richtete der Generalfeldmarschall von Hindenbu an den osmanischen Vizegeneralissimus Enver Pascha, 1 „W. T. B.“ mitteilt, nachstehendes Telegramm:

Euer Exzjellenz bitte ich zum Hinsch iden S iner Majestat Sultans den Ausdruck meiner aufr chtigen Teitnahme entgen zunehmen. Die deu sch⸗ Armee empfindet mit ihren ormantfg Kameraden das Letd, das das verbündete Heer durch den Tod set Kitesherrn erfahren hat. Als freuer Verdündeter in schw⸗ Stürmen an der Seite unseres Kaisers aushaltend, hat S⸗ Mejestät Sultan Mahmud V. dem Ansturm überlegener unerschülterlich die Stien geboten. Unsere Waffen sind mit Erfolg gekeönt, daß unser östlicher Gegner das Feld raz mußte. Auf dieser Grundlage gilt ek, den En kampf steare bestehen. So wied das Werk des dahingegangenen rütterlis Krugsherra der ozmanischen Streitmacht sortleben über sein G hinaus zum Segen des Bundes unserer Heere und Välker.

von Hindenburg, Generalfeldmarschal

Der Erste Generalquartiermeister, General der Infanterie Ludendorff fügte hinzu: 8 8

Den Gefühlen, die uns alle beim Ableben Seiner Majestz des Sultans beseelen, und unferem kiefen Beileid für die Tirk hat der Generalfeldmarschall Ausdruck gegeben. Hier nur bitte is

Euer Exzellenz in treuer Kameradschaft die Hand drücken zu dürfen Ludendorff.

7

6 Baden. Seine Königliche Hoheit der Großherzog vollendet

morgen sein 61. Lebensjahr.

Oesterreich⸗Ungarn.

Die Wiener Blätter melden: In einer am Sonnabend zwischen dem Obmann der deutsch⸗nationalen Parteien, demn Abgeordneten Waldner, und dem Präsidium des Polenklubs in Anwesenheit des Ministers für Galizien Twardowski ge⸗ pflogenen Aussprache wurde vereinbart, Verhand ungen zwischen dem Polenklub und den deutschen Parteien über die Bildung einer Mehrheit im Abgeordnetenhause am 9. Juli zu beginnen. Damit scheine der erste Schritt zur An⸗ bahnung geordneter parlamentarischer Verhältnisse getan zu sein.

Polen.

Den Staatsratsmitgliedern gingen allgemeine Begrün⸗ dungen zu den Regierungsvorlagen, betreffend den ersten polnischen Landtag und die Wahlordnung, zu.

Wie „W. T. B. aus Warschau meldet, steht die polnisch⸗ Regierung entschieden auf dem Standpunkte des Zweikammer⸗ svüems, das in fast allen Verfassungsstaaten erprobt sei. Z reds Herbeifübrung einer Harmonie zwischen beiden Kammern und turlichfe: Wahrung der demokratischen Grund ätze habe die Rezierung die Zu⸗ sammensetzung des Oberhauses nicht aus erblichen oder auf Letenszeit berufenen Mitgltedern und Erne nungen nur für die Hülfte des Senalts vorgesehen. Auch hier beschränke sie sich auf die Ernennung von Kandidaten, die von Körperschaften oder Verbänden gewählt werden sollen. Die andere Hälfte des Sexnats solle aus direkten Wabla hervorgeben. Der eigentliche Zweck des Oberhauses ei, Faz⸗ leuten und genauen Kennern bei Fragen, welche der Londtag iu er, wägen oder zu entscheiden haben wird, Einfluß auf die Landekgeset⸗ gebung zu sichern, während das Unterhaus die allgemeine volt⸗ tische Meinung des Landes und die Gesamtheit seiner natioralen Interessen zum Ausdruck bringen solle. Was die Wahlordnung anbelangt, so ist sie nach Ansicht der Regierung gänzlich demokratisch, der Gundsatz der allgemeinen, gleichen, unmift⸗Ibaren und gebeimen Wahl sowie der Grundsatz verhältnismäßiger Vertretung liegen ihr

zugrunde. . 2 Großbritannien und Irland.

Gelegentlich der Entgegennahme einer Adresse und einer Festgabe der Stadt London aus Anlaß seiser silbernen Hochzeit, hielt der König in Guild Hall eine Rede, in der er nach Meldung von „Reuters Büro“ sagte:

Zu einem Zeitpunkt, wo ein skrupelleser Feind gegen das Be⸗ stehen des Reiches kämpft, freue ich mich ics den hochberzigen Widerhall, den der Ruf der Pflicht im ganzen Reiche gesunden bar⸗ Heulich begrüße ich den edlen Opfersinn, mit dem unsere Brüter jenseits des Meeres ihr bestes gegeben haben, um mit dem Mutten⸗ lande zusammen Freiheit und Recht zu verteidiger. Nachden der König dann dem Heer, der Flotte, den Luftstreitkräften, 5 Minensuchern und den Maanschaften der Handelsflotte, die sic durch einen „bisher in der Seekriegführung unbekannten Terrorismis. nicht hätten einschüchtern lassen, berzliche Arerkennung ausgedrücn hatte, fahr er fort: „Die Vorhältnisse in der H imat geben uns 2 falls Anlaß zu Stolz und Dankbarkeit. Wir haben gesehen, wie all⸗ Volkskiassen die Lasten des Krieges bereitwillig auf sich nahmen . in kritischen Augenblicken und wenn der Feind ver suchte, die Zivl⸗ bevölkerung durch Luftangriffe zu erschrecken, Mut, Ruhe und Selb - beherrschung und zu allen Zeiten die unbeugsame Entschlossenbüt jeigten, bis zum Ende in der Verfechtung unserer gerechten 89 auszuharren.“ Nachdem der König noch der Stadt London ser⸗ Anerkennung für die Aufbringung großer Summen zur For führung des Krieges ausgedrückt hatte, sprach er von de Entgegenkommen, das die Arbeitgeber und Arngestellten in den - dustriellen Bezirken bei der Beilegurg von Streitigkeiten gezet hätten, damit die für das Land wichtigen Arbeiten menergefüla werden konnten. Der König schloß mit den Worten: „Wir 8 mit Freude, daß wir mit dem Volk und dem gonzen Reiche in Ides 8 und Wünschen, Freuden und Sorgen einig sind und in der Ent chlofen⸗ heit, einen Frieden herbeizuführen, der die künftigen Fescflechen ne Jahren auferlegt sind. Wenn dieser Friede kommt, möge er 2 über einem Reiche aufgehen, das in seinem Charakter dunch die schmen Prüfungen, die es durchmachte, gestärkt und durch die Erinnerung g⸗ die gemeinsamen Anstrengnugen und Opfer enger zusammengeschmiedet 8

Am Freitag empfing das Königspaar im Buckinahne palast eine Abordnung der interalliierten varlamentarij 8 Handelskonferenz, wobei der König nach Meldung Reuterschen Büros folgende Ansprache hielt: Iö1ö“

„Mir großem Vergnügen heißen die Königin und ich willkommen. Ich vertraue darauf, daß das Ergebnis Ihrer Beraturia, auf der Konferenz jenes gegenseitige Vertrauen und jene Achtung dern mögen, die unter Parlamenten und Gemeinwesen allee enrig verbündeten Nationen die einzig richtige Grundlage für st Imen und Bündnisse sind. Die Einheit des Handelns, die sei n mült. Zeit unter den Verbündeten auf dem Handelsgebiet wie 5 tärischen und Marinesachen hergestellt ist, zeigt sich 8 der Hauptzüge unserer Stärke. Die Erfahrungen, die sammelt haben, und die Vorteile, die in Angelegenheiten 5* Kiieg sich daraus ergeben haben, werden, wie ich hoffe, nachdem der;

8 8 Amerika. 8

PFem erfelg eihen Tbhschl ß gebracht ist, uns allen den vol 8 88 Zasemmenarbeitene im g metnsamen Jateresse zur Gewit. beit marker, Mögen wir in zukunst in vden Kunsten des Friedens enso herzlich zusammerarbeiten, wie wir es in der schweten gestrengung des Krieges getan haben. Möge unser gemein⸗ mes Handeln ein ehenso traftvolles Instrvment für die För⸗ 7 von Glück und Wohlstand aller alliterten Välker sein, wie

bei der Zeistörung der Pläne ihrer Feinde. Der Handel ist in Wahr⸗ ait das Lebenselement der Züwilisation, und auf dem beständtgen, un⸗

zehemmten Austausch der Lebensbedürsnisse beruht die fortschreitende

Besserung der Wohlfahrt der Völker, die das berechtigte Ziel jeder

vunn Regierung ist. Möge die „Handelgemteute, die ühr Ziel ist,

weiterhin der Führer und Vorläufer des allgemeinen Friedens sein, dem wir mit geduldigem Vertrauen als dem Siege unserer Waffen

entgegen sehen.

Mit Bezug auf die Frage des holländischen Geleit⸗ zuges erklärt ein⸗ Mitteilung des englischen Pressebüros:

Infolge der Mitteilungen, die in der holländischen Peesse hin⸗ sichtlich des Geleltzuges am 28. Mai veröffentlicht worden sind, macht die en lische Regterung in einer förmlichen Note bekannt, daß sie das Recht der Durchsuchung, das Großbritavnien, gleichgültig ob es sich um ein Schiff der Neutralen oder Krieaführenden handele, in Uebereinstimmung mit dem Välkerrecht seit Jahrhunderten auf⸗ recht erhalten habe, nicht aufgeben koͤnne. As ein besonderes Entgegenkommen gestand die englische Regierung zu, daß sie, wenn die holländische Regierung den englischen Behörden dieselbe Erklärung gebe und ähnliche Aufsichtsmaßnahmen zugestehen würde, wie sie die Durchsuchung der Schiffe mit sich bringen würde, in diesem Falle nicht auf der Durchsuchung des Geleitzuges bestehen

würde. Die holländische Regierung wurde gleichzeitig gewarnt, daß

dieses nachsichtige Verfahren nicht wiederholt werten würde. Diese Weeinqungen wurden von der holländischen Regierung . und allen Anordnungen und Förmlichkeiten wurde genügt. Wie ver⸗ lautet, ist der Geleitzug am 4. Juli abgefahren. Der Schriftwechsel zwischen den Reglerungen wird dem Parlament bald vorgelegt werden.

Rußland.

Nach Meldung der Petersburger Telegr.⸗Agentur haben die Tschecho⸗Slovaken die Stadt Sysrau besetzt und gehen in großer Zahl zusammen mit Weißer Garde in der Richtung auf Kuznezk und Pensa vor. Die Nachricht von der Besetzug von Pensa durch die Tschecho⸗Slovaken bestätigt sich nicht In der Gegend der Station Ufa haben die Sowjet⸗ abteilungen mehrere Dörfer besetzt und dringen weiter vor. Zwischen dem Tagailfluß und der Fabrik Nowoyassk hat sich ein Kampf zwischen Weißer Garde und Somwfjetstreitkräften ent⸗ sponnen. Die Schlacht dauert bereits mehrere Tage. Auf Seite der Weißen Garde nehmen 600 Mann mit 4 Panzer⸗ automobilen und einem Panzerzug teil. Auf der Uralfront haben die Sowjetstreitkräfte die Tschecho⸗Slovaken geschlagen und Kasslin, 125 Werst von Jekaterinburg und 160 Werst von Tscheljabinsk besetzt. Dieser Erfolg verschaffe dem Sopjet⸗ kommando die Herrschaft über die größte Hälfte der Eisenbahn Jekaterinburg Tscheljabinsk. e“ 1 Italien.

der Zensur stark beeinflußten Berichten der Genueser Blätter ist zu entnehmen, daß in Genua amerikanische Truppenabteilungen ausgeschifft wurden.

8 1 Niederlande.

Im Zusammenhang mit dem Entlassungsgesuch des Ministeriums hat die Königin, nach Meldung des Kor⸗ respondenzbüros, am Sonnabend die beiden Vorsitzenden der Ersten und der Zweiten Kammer der Generalstaaten und den Vizepräsidenten des Staatsrates in Audienz empfangen.

Korrespondenzbüro meldet, daß die Königin am Sonn⸗ abendnachmittag 5 Uhr die deutschen und um 6 Uhr die englischen Lertreter der deutsch⸗englischen Kriegsgefangenen⸗ Konferenz im Königlichen Palast empfangen hat. Die Ver⸗ treter wurden durch den deutschen und den englischen Gesandten der Köniain vorgestellt.

Das Korrespondenzbüro meldet amtlich: Wie der Minister des Aeußern mitteilt, wurde in der Nacht vom 11. zum 12. Juni

um Mitternacht von einem Flugzeuge, das sich über Sluis

befand, eine Bombe abgeworfen, die auf offenes Land fiel,

ic erheblichen Schaden anzurichten. Die Untersuchung ergab,

daß es sich um eine englische Bombe handelte. Der holländische Gesandte in London hat Auftrag erhalten, bei der englischen Regierung mit allem Nachdruck gegen diese neue

Verletzung holländischen Gebietes Einspruch zu erheben.

Türkei.

Der Sultan, der Freitag zum ersten Male dem Selamnik in der Moschee Dolmabagtsche beiwohnte, wurde auf dem Hin⸗ und Rückwege vom Puhlikum lebhaft begrüßt. Nach der Feierlichkeit empfing der Sultan die Prinzen und den Kriegs⸗ minister. Am Freitagabend wurde der Großwesir vom Sultan in Privataudienz empfangen. Der Bericht des Amtsblattes über die Thronbesteigungszeremonie ergibt, daß die erste Handlung, die der neue Sultan gleich nach dem Eintreffen im alten Palast Top Kapu vornahm, darin bestand, sich zur Ver⸗ ehrung des Mantels des Propheten zu begeben

Rumänien. 1

Auf Antrag des Abg. Kostaki wurde, wie „W. T. B.“

aus Bukarest meldet, eine Kammerkommission ernannt, um die Lage der Abgeordneten zu prüfen, die beschuldigt werden, daß sie ihrer militärischen Pflicht nicht nachgekommen eien, oder die wegen entehrender Handlungen gerichtlich be⸗ langt sind. Der Bericht über das Militärverhältnis der

bgeordneten wird innerhalb zwanzig Tagen hinterlegt werden.

b „Gazeta Bucurestilor“ meldet aus Bukarest, daß gelegentlich er Senatsberatung über die Ratifizierung des Friedens ich der Senator Dr. Gerota gegen die für den Krieg Ver⸗ antwortlichen gewendet und ausgeführt habe: d Wir müssen auch gegen Koͤnig Ferdinand protestieren, der das Treiben und die Nänke Bratianus nicht hätte dulden dürfen. Ger⸗ er entschiedener gewesen, so wäte es nicht zum Kriege gekommen. 8g erksärte, daß er nicht gegen das Herrscherhaus sei, aber 8g 86 daß diesem das e als Lehre für die Zukunft dienen Konie Der Ministerpräsident Marghiloman ezwiderte, daß der er ig verfassungsmäßig nicht regiere sondern berrsche und für das von gestettenten liberalen Partei und einem Teil der konservativen Partet aa⸗ om ete Werk nicht verantwortlich gemacht werden könne. Marghi⸗ vien wies hierauf das Gerücht, daß die Mittelmächte jemals dle eung des Herrscherhaufes verlangt hätter, ass unrichtig

Das Repräsentantenhaus hat laut Meldung Reuters“ Fus Waitingion ente⸗ Shema patg angenommen, burch die

8 ver Präfthent Wilson ermächtigt wird, die Telegraphen⸗

Telephonkabel unter Staatsaufsicht zu bringen.

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Afrika.

e General Botha hat ducch Vermittelung von „Reuter“ an das südafrikanische Volk einen Aufruf gerichtet, sich nicht durch feindliche Ränke verleiten zu lassen. Er erklärte, die Regierung habe Milteilungen erhalten, aus denen das Be⸗ stehen einer Bewegung hervorgehe, die den gewaltsamen Um⸗ sturz der Regierung zum Ziele habe. In den letzten Tagen H Ereignisse stattgefünden, die schnelle und energische Militär⸗ und Polizeimaßregeln nötlg machten, ohne die ernste Unruhen ausgebrochen und wahrscheinlich viele Verluste an Menschenleben eingetreten sein würden. Botha erklärte seine Befriedigung, daß die Leiter der politischen und industriellen Vereinigungen Aufrufe verbreitet hätten, in denen sie darauf dringen, sich der Gewalt zu enshalltit

Kriegsnachrichten.

Die amerikanische Werbearbeit der Entente, die in gleicher Weise als Schreckmittel für die Mittelmächte wie als letztes Trostmittel für das sich verblutende Frankreich ge⸗ dacht ist, schlägt sich durch ihre Moßlosigkeit selbst. Bei aller Würdigung amerikanischer Großzügigkeit, der es auf einige Hunderttausend oder Millionen mehr oder weniger nicht an⸗ kommt, wäre es doch zweckmäßig, wenn die Leiter des Werbe⸗ dienstes in den verschiedenen Ententestaaten sich darüber einigten, wie viele Amerikaner denn nun eigentlich auf französischem Boden bereits stehen sollen. Unter den heutigen Verhältnissen kommt es vor, daß die Funksprüche der verschiedenen Stationen sogar an ein und demselben Tage einander widersprechen. Während Lyon am 4. Juli 1 000 115 Mann meldet, spricht Llond George nach seinem Funkspruch aus Carnarvon vom gleichen Tage nur von 900 000 und bei Gelegenheit der Schilderung des Base⸗ Ball⸗Matchs in Chelsea schildert Carnarvon ebenfalls am 4. Juli die große Begeisteruag, welche die amtliche Ankündigung hervor⸗ gerufen habe, daß vis zum 1. September 1 Million Amerikaner in Frankreich angekommen sein würden. Noch weniger ist sich die Ententepropaganda über die Größe im klaren, welche das amerikanische Heer jetzt und in naher Zukunft haben soll; denn an demselben für die Wahrheitsliebe und Genauigkeit des Ententefunkdienstes so bemerkenswerten 4. Juli heißt es in Funksprüchen aus Carnarvon einmal, der Generalquartier⸗ meister plane nach einer Mitteilung an den Kongreß die Ein⸗ kleidung von 4 Millionen Soldaten bis zum 1. Januar. Dann aber wird die amtliche Meldung gefunkt, daß bis zum 1. Ja⸗ nuar 4 Mlliionen Amerikaner in Frankreich angekommen sein werden. Emne Erklärung liegt vielleicht darin, daß beide Male bei der Datumangabe vorsichtshalber die Jahreszahl weg⸗ gelassen ist.

Verlin, 6. Juli, Oertliche Kämpfe westlich von Chateau⸗Thierry.

Großes Hauptquartier, 7. Juli. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.

An den Kampffronten zwischen Yser und Marne zeit⸗ weilig auflebende Gefechtstätigkeit.

Westlich von Chateau⸗Thierry griffen Franzosen und Amerikaner trotz ihrer wiederholten Mißerfolge erneut unter Einsatz stärkerer Kräfte an. Die Angriffe sind gescheitert. Harte Nahkämpfe dauerten bis in die Nacht hinein an. Die gerhüfte des Feindes sind nach Truppenmeldungen wiederum

hwer.

In den oberen Vogesen wurden feindliche Vorstöße am Hilsenfirst abgewiesen. 18

Leutnant Kroll errang seinen 30., Leutnant Koennecke seinen 21. Luftsieg. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. Berlin, 7. Juli Abends. (W. T. B.) Von den Kampffronten nichts Neues.

Großes Hauptquartier, 8. Juli. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Die Artillerietätigkeit lebte am Abend auf. Sie nahm während der Nacht beiderseits der Lys, am La Bassée⸗ Kanal und zu beiden Seiten der Somme zeitweilig große Stärke an. Rege Erkundungstätigkeit. Stärkere Vorstöße des Feindes bei Merris und südlich der Lys scheiterten.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Westlich von Chateau⸗Thierry hielt lebhafter Feuer⸗ kampf an. Vorstöße des Feindes gegen den Clignon⸗ Abschnitt und südwestlich von Reims wurden abgewiesen.

Leutnant Billik errang seinen 22. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreichisch⸗ungarischer Berichht. Wien, 6. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: An der Piavemündung hielten die Kämpfe auch gestern an. Am Südflügel der dortigen Stellung vermochte uns der Feind gegen den Hauptarm zurückzudrücken. 8 8 An der venetianischen Gebirgsfront beschränkte sich gestern die Tätigkeit beiderseits auf Geschützfeuer. Heute früh unternahm der Italiener im Solarologebiet und bei Asiago

erneut heftige Vorstöße, die überall abgeschlagen wurden.

Der Chef des Generalstabes.

Wien, 7. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:

Da sich das Piavpedelta ohne schwerere Opfer nicht hätte

behaupten lassen, nahmen wir unsere dort eingesetzten Truppen in die Dammstellung am Ostufer des Haupt⸗ armes zurück. Die Bewegung vollzog sich in der Nacht vom 5. auf den 6. Juli. Der Feind fühlte gestern mittag bis an

Loh; erhöhung vorschlagen werden.

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Oestlich des Monte Pertica schlug das wackere Oto⸗ cacer Infanterie⸗Regiment Nr. 79 starke italienische Angriffe in bluligen Nahkämpfen zurück.

In Albanien griffen zwischen dem Devoli und dem Osum Franzosen und Italiener unsere Gebirgsstellungen an. Im Verlaufe der Kämpfe gelang es dem Feinde, an zwei Stellen Vorteile zu erringen, die ihm aber durch Gegenstoß entrissen wurden. 4 Der Chef des Generalstabes.

EI“ Bulgarischer Bericht. Sofia, 6. Juli. (W. T. B.) Heeresbericht vom 5. Juli. Mazedonische Front: Nördlich von Bitolia, an mehreren Orten östlich der Tscherna und auf beiden Ufern des Wardar „beiderseits Artillerjeseuer, das zeitweise sehr heftig war. Auf der Ebene vor den Stellungen östlich Seres Patrouillengefechte. Im Tschernabogen wurde ein französisches Flugzeug nach Luftkampf hinter unseren Linien zur Landung gezwungen. 8 8

Türkischer Bericht. Konstantinopel, 6. Juli. (W. T. B.) Heeresbericht. Palästinafront: Geringe Gefechtstätigkeit an der ganzen Front. Von den Bedeutung.

anderen Kriegsschauplätzen nichts von

1“

Der Krieg zur See.

Berlin, 7. Juli. (W. T. B.) Unsere Untersee⸗ boote versenkten im Mittelmeer 4 Dampfer, 3 Segler von rund 16 000 B.⸗R.⸗T.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Berlin, 8. Juli. (W. T. B.) Am 6. Juli, Nachmittags haben zwei Staffeln der Seeflieger des Marinekorps unter Führung von Qberleutnant der Reserve Christiansen und Leutnant der Reserve Becht vor der Themse⸗Mün⸗ dung die englischen U⸗Boote „C. 25“ und „C. 51“9 durch Bombentreffer und Maschinengewehrfeuer schwer be⸗ schädigt. Feindliche Zerstörer versuchten die beiden U⸗Boote eizuschleppen. „C. 25 9 wurde zuletzt im sinkenden Zustande beobachtet. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Stockholm, 6. Juli. (W. T. B.) Laut „Stockholms Tidningen“ wurde vor der norwegischen Küste die schwedische Barke „Gripen“ (1190 Brutto⸗Registertonnen) von einem deulschen U⸗Boot versenkt.

Washington, 6. Juli. (Reuter.) Das Marine⸗ departement teilt mit, daß der Transportdampfer „Covengton“ (früher „Cincinnati“) der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie (16 339 B.⸗R.⸗T) Montagnacht auf der Heimreise im Sperrgebiet versenkt wurde. Sechs Mann der Besatzung werden vermißt. Passagiere waren nicht an Bord. Der Dampfer hielt sich noch bis Dienstag über Wasser. Es wurde ein U⸗Boot gesehe n.

Parlamentarische Nachrichten. Dem Reichstag ist eine „Denkschrift über die Kali⸗ industrie während des Krieges unter Beifügung statistischen Materials“ zugegangen.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Wie dem „W. T. B.“ aus Bern gemeldet wird, sind nach einer Mitteilung der „Daily News“ 12 000 Bergleure in den fünf Castlefordgruben in den Ausstand geireter, wodurch wichtige nattonale Indust iezweige in Porkshire schwer in Mitleidenschaft gezogen werden.

Einer Meldung des „Reuterschen Büros aus Montreal zufolge sind zwischen der Gewerkschaft der Eisenbahner und den Ptreklionen der kanadischen Eisenbahnen Verhandlungen eröffnet worden, um einem allgemeinen Eisenbahnerstreikzuvorzukommen. Man erwartet, bdaß die Eisenbahnsesellschaften sämtlich eine mäßige

Kunft und Wissenschaft.

An der Nordestseite der Str. ße von Freiedberg ach dem Main⸗ knie bet Hanau ist ein römisches Militärbab efunden worden, das rach den Formen der in ihm ve bauten (estempelten Legions,ieget dem Ente des 1. Johrhunderts n. Chr. zugentesen werden muß. Manche der Räume sind sast g nz zerhörtt, andere aker so gut er⸗ halten, raß bei einer Wiereraufnahme der Grabungen wach Friedens⸗

schluß wicht ge Fragen über die Beschaffenheit der Kaßellbäber aus

der ersten Zeit der römischen Okkupation gelost werden kännten. Gefunden stad schon bei den vorb reitenden Arbeiten etwa 85 Ziegel⸗ stempel in nicht weniger als 50 verschiedenen Formen, von ihgen ge⸗ hören zoet bet den letzten Grabungen gefundens Stücke mit Stempeln der 21. und der 14 Legion, zu den ältesten Denkmalen auf rechts⸗ rbeinischem Gebiet; d'e beiden Legionen sird, nachdem sie am Chatien⸗ kritege teilgenommen hatten, nur noch kurze Zeit, die 21. nur wenige Jahre, in der Provinz gebiteben. vꝑ““

Literatur.

Kurze Anzeigen erschienener Schriften, deren Besprechung vorbeh⸗ bleibt. Einsendungen sind nur an die Redaktion, Wilhelm⸗ straße 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt. Im Verlage von Quelle u. Mever in Leipzig sind erschienen: Vademecum fur Pilzfreunde. Von Adalbert Ricken. Gebdn. 6 ℳ. 8 1 Aus dem Leben der Antike. Von Theodor Birt. Gebdn. 6 ℳ. Notstände an baöheren Schulen. Von Professor Dr. Wilhelm Asmus. 3,20 ℳ. Die Pflege der männlichen Jugend. Von Hermann Bauer. Gebdn. 2,80 ℳ. Auslandsstudien und neusprachlicher Unterricht im iihs des Weltkrieges. Von Professor Dr. Hans Borbein. ,80 ℳ. Licht und Leben im Tierreich. Von W. Stempell. Gebdn. 1,50 ℳ. Ueber Beruf, Berufswahl und Berufsheratung als Erziehungasfragen. Von Aloys Fischer. Gebdn. 4,40 ℳ. Vom Judentum zum Christen tum. Von Professor Dr. Adolf Bauer. 156 S. Geben. 1,50 ℳ. Deutsche Malerei seit 1870. Von Professor Dr. Wil⸗ helm Waetzold. 94 S. und 53 Abbildungen. Gebdn. 1,50