1918 / 170 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Jul 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Landrat Dr. Freiherrn von Hammerstein⸗Ges⸗

mold in Cochem zum Regierungsrat und

8 den bisherigen ordentlichen Honorarprofessor in der philo⸗ sophischen Fakultät der Universität Halle⸗Wittenberg Dr. Her⸗ mann Abert zum ordentlichen Professor in derselben Fakultät

zu ernennen.

Ministerium des Königlichen Hauses.

Dem Bezirksschornsteinfegermeister Josef Schmidt in Bad Homburg v. d. H. ist das Prädikat eines Königlichen Hof⸗

schornsteinfegermeisters verliehen worden.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten. Der außerordentliche Honorarprofessor in der evangelisch⸗

theologischen Fakultät der Universttät in Breslau D. Hoff⸗

mann ist mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät des Königs zum ordentlichen Honorarprofessor in derselben Fakultät ernannt worden. 8

Justizministerium.

Es sind versetzt: die Staatsanwälte Dr. Sauer in Schweidnitz nach Cassel, Plücker in Duisburg nach Osnabrück, Settegast von der Staatsanwaltschaft des Landgerichts II in Berlin nach Kleve und Dr. Thomas in Ostrowo nach Posen.

Der Gerichtsassessor Dr. Lürken in infolge der Bestäti⸗ gung seiner Wahl zum Bürgermeister in Süchteln aus dem Justizdienste geschieden.

Den Gerichtsassessoren Blankenfeld, Crome, Dr. Hans Dittrich, Dr. Konrad Eylert, Hermann Schrader und Dr. Walter Weber ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Justizdienst ecteilt.

Der evangelische Gefängnisgeistliche, Pfarrer Dr. Römer 89 1 Zentralgefängnis in Wronke ist in den Ruhestand versetzt. Der Amtsgerichtsrat, Geheime Justizrat Adler in Frankfurt a. M. und der Landgerichtsrat Fusbahn in Wies⸗ baden sowie die Gerichtsassessoren Karl van Endert und Edmund Willers sind gestorben.

der Rechts⸗

In der Liste der Rechtsanwälte ist gelöscht: anwalt Hinz in Filehne.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Rechtsanwälte Friedrich List aus Reutlingen bei dem Land⸗ gericht I in Berlin, Joseph Schmitt aus Saarbrücken bei dem Amtsgericht in St. Wendel, Punge aus Castrop bei dem Amtsgericht in Herford, der Gerichtsassessor Richard Nünning⸗ hoff bei dem Landgericht III in Berlin.

Der Notar, Justizrat Frenken in Heinsberg, der Rechts⸗ anwalt und Notar Hartz in Toftlund sowie die Rechtsanwälte Harry Berendt und Dr. Zilligus in Berlin sind gestorben.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Der Forstmeister Knust in Karthaus (Oberförsterei Schön⸗ berg) ist nach Stangenwalde, der Forstmeister W eihl in Oberems nach Seelzerthu m versetzt worden.

Der Fornassessor Schunpius in Mergentheim ist zum öbdeg. zunächst ohne Uebertragung eines Reviers, ernannt worden.

Dem Domänenpächter Milbradt in Podstolitz im Kreise Kolmar i. P. ist der Charakter als Königlicher Oberamtmann verliehen worden.

Errichtungsurkunde.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten und des Evangelischen Oberkirchenrats sowie nach Anhörung der Beteiligten wird durch die unterzeichneten Be⸗ hörden hierdurch folgendes festgesezt.

In der evangelischen Kirchengemeinde Berlin⸗

Lankwitz, Diözese Kölln⸗Land II, wird eine zweite Pfarrstelle eingerichtet.

8 8 8 8 2

Diese Urkunde tritt am 1. Juli 1918 in Kraft. Berlin, den 3. Juni 1918. Potsdam, den 26. Juni 1918. (L. S.) (I. S.) Königliches Konsistorium König liche Regierung, dder Provinz Brandenburg, Abteilun hAbtteilung Berlin. für Kirchen⸗ und Schulwesen. D. Steinhausen. von Bardeleben. b““

1

Bekanntmachung.

Den Cheleuten Fritz Schumacher hierselbst, Buschstr. 117, ich die Wiederaufnahme des Handels mit 1 und Futtermitteln und Gegenstä es täglichen Bedarfs wieder gestattet. 1“ Essen, den 13. Juli 1918.

Die städt. Polizeiverwaltung. J. A.: Rath.

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 23. September 1915 zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel ist dem Fleischermeister W. Jagelki, Jakobstraße 19, der Handel mit Fleisch, Wurst, Fleisch⸗ und Wurst⸗ waren jeder Art bis auf weiteres wegen Unzuverlässigkeit unter⸗ sagt, ihm auch die durch dieses Verfahren entstehenden Kosten auf⸗ erlegt worden. 111.“ ““

Allenstein, den 12. Juli 1918.

Die Stadtpolizeiverwaltung. G. Zülch.

3GBekanntmach

betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603), haben wir dem Bäckermeister Arnold Klinken⸗ berg in Dortmund, Sternstraße Nr. 41, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Lebensmitteln aller Art sowie mit sonstigen Gegenständen des täglichen Lebensbedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb unter⸗ sagt. Die Untersagung wirkt für das Reichsgebiet. Die Kosten der amtlichen Bekanntmachung dieser Verfügung im Deutschen Reichs⸗ anzeiger und im amtlichen Kreisblatt sind von dem Betroffenen zu

tragen. v 4 12 8 Dortmund, den 15. Juli 1918.

Lebensmittelpolizeiamt. Tschackert.

88n

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915,

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915

er 8 betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel baben wir der Ehefrau Mathilde Herm⸗

fünsterstraße Nr. 273, durch Verfügung Idel mit Metallen aller Art sowie 1sto t und diesen t. das Die Kosten der amtlichen Bekanntmachung dieser amtlichen Kreisblatt sind von

(RSBl. S. 603), strüwer in Dortmun vom heutigen Tage den § mit sonstigen Ge⸗ 8 des Kriegsbedarfs wegen Unzur igkeit in bezug

G untersagt. Die Untersagung wirkt

Handelsbetrieb g

5; Pier Moerenee Verfügung

g äglichen auf für

0 9 8

gung im Reichsanzeiger und in der Betroffenen zu tragen. Dortmund, den 16. Juli 1918. Lebensmittelpolizeiamt.

——

Tschackert. 8

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 69 der Reichsgetreideordnung vom 21. Juni 1917 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 507) ist die Schließung der Bäckerei

und des Verkaufsgeschäfts des Bäckers Wilhelm Krumm hier Weegerstraße 16, angeordnet worden.

Höhscheid, den 6. Juli 1918. Die Polizeiverwaltung. Pohlig.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 vom Handel wird den Eheleuten Ernst Peppler in S

22 uf⸗

Lebensmitteln unter 3

(RGBl. S. 603) zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen Morsbach 33 8, der Handel mit 1 erlegung der Kosten der Veröffentlichung untersagt.

Remscheid, den 16. Juli 1918. Der Oberbürgermeister. J. V.:

Gertenbach.

Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen, Berlin, 22. Juli 1918.

Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ erfährt, hat sich der im Reichskanzler Graf von Hertling nach der Rückkehr von einer mehrtägigen Dienst⸗ reise wegen einer Erkältung in ärztliche Behandlung begeben.

Großen Hauptquartier weilende

Er befindet sich bereits auf dem Wege der Besserung.

Der Staatssekretär, Wirkliche Geheime Rat von

hat die Leitung des Auswärtigen Amts übernommen.

Anläßlich seines Dienstantritts hat

Aeußern, wie „Wolffs Telegraphenburo“ meldet, folgendes Telegramm gerichtet:

Durch das Vertrauen Seiner Majestät, meines Allergnädigsten Herrn, auf den Posten als Staatssekretär des Auswärtigen Ants berufen, drängt es mich, Eurer Erzellenz zu Beginn meiner Tätigkeit meine aufrichtigsten bundesfreundlichsten Gruͤße zu übersenden. Es

ist mir eine besondere Freude, bei meinem Dienstantritt die auf

einen organischen Ausbau des deutsch österreichisch⸗ungarischen Bünd⸗ nisses abzielenden Arbeiten vorzufinden, die ich aus tiefinnerster Ueberzeugung aufnehme und mit Eurer Erzellenz gütigster Unter⸗ stützung zu einem guten Ende zu führen hoffe. Als schönstes Glück aber würde ich es betrachten, wenn es mit Gottes gnädiger Hilfe in nicht zu ferner Zeit gelänge, die Erfolge unseres treubewährten Bündnisses durch einen siegreichen, ehrenvollen Frieden zu krönen.

Hierauf hat Graf Burian mit nachstehender Devpesche geantwortet:

Für die freundlichen Worte, mit welchen mich Eure Exzellenz gelegentlich Ihres Amtsantritts zu begrüßen die Güte hatten, bitte ich, meinen aufrichtigsten Dank entgegenzunehmen. Eure Exzellenz mögen versichert sein, daß Ihnen bei der Durchführung der großen Aufgabe, deren Ziel Festigung und Ausgestaltung des österreichisch⸗ ungarisch⸗deutschen Bundesverhältnisses ist, meine rückhaltlose und überzeugte Mitwirkung iederzeit zur Verfügung stehen wird. Einen ehrenvollen, gerechten Frieden, welchen wir alle zum Wohle der ge⸗ samten Menschheit herbeisehnen, werden wir am raschesten und sichersten erreichen, indem wir in unbeugsamer und kraftvoller Einig⸗ keit ausharren.

Der Königlich norwegische Gesandte von Ditten hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationsrat Bachke die Geschäfte der Gesandtschaft.

In Verbindung mit dem seit zwei Jahren bestehenden Arbeitsausschuß für Mitteleuropa, dem Parlamentarier aller Parteien und führende Persönlichkeiten des deutschen Wirt⸗ schaftslebens angehören, soll, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, demnächst ein „Deutscher Wirtschaftsrat für Mitteleuropa“ entstehen, der berufen ist, die Interessen von Industrie und Handel bei der beabsichtigten engsten Verbindung mit der österreichisch⸗ungarischen Monarchie und bei dem Aufbau der wirtschafts⸗und handelspolitischen Beziehungen der verbündeten Mittelmächte zu den übrigen mitteleuropäischen Staaten und Völkern wahrzunehmen. Das Programm dieses Wirtschaftsrates ist, durch eine allmähliche Entwicklung unserer kontinentalen Wirt⸗ schaftsbeziehungen die weltwirtschaftliche Ausdehnung des deutschen Wirtschaftslebens zu sichern. Fußend auf der Zollunion mit Oesterreich⸗Ungarn, soll zunächst durch gute Handelsverträge usw. ein engeres wirtschaftspolitisches Band mit dem weiteren Osten Europas geflochten werden, um durch die Sicherung des Bezugs von Rohstoffen, besonders aus den großrussischen und ukrainischen Gebieten die Kraft zu gewinnen, unsere westlichen Gegner, vor allen Dingen die überseeischen Rohstoffproduzenten, zum Weltwirtschaftsfrieden nach dem Krieg

zu zwingen. 2 8 6

Die 22. Nummer der Liste „Unermittelte Heeres⸗ angehörige, Nachlaß⸗ und Fundsachen“ ist am 1. Juli 1918 als Beilage zur „Deutschen Verlustliste“ erschienen. Ver⸗ vollständigt wird die Liste durch ein Namensverzeichnis von Gefallenen und Vermißten, deren Angehörige nicht zu ermitteln waren, ferner durch Mitteilungen über unbestellbares Offiziers⸗ und Mannschaftsgepäck, das beim Militär⸗Paket⸗Amt in Berlin lagert. Der Liste liegt wieder eine Bildertafel bei, die außer den in den Nachlaßsachen gefundenen Lichtbildern einige be⸗ sonders auffällige Nachlaßsachen, wie Uhren, Uhrketten usw.,

der Staatssekretär von Hintze an den österreichisch⸗ungarischen Minister des

—4

Erlaß wird das P

1) Algemeines. 2) Schutz nach der Gefangennahme. 3) Im Overationsgebiet zurückgebliebene Kriegsgefangene.

Die Liste kann zum Preise von vierteljährlich 50 89 Post 5 20 (einschließlich Porto) sowie 6 ältere Numm b Wahl des Bestellers (zum Preise von 60 einschließliac⸗ freier können soweit der Vorrat reicht gegen V Betrages von der Norddeutschen Buchdruckerei (Wilhelmstraße 32) bezogen werden

Porto)

Württemberg.

In der Zweiten Kammer wurde vor estern „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, aus der 8 bekannt gegeben, daß in Stuttgart eine

wie Mitte des Hau Akt iengesellschifs

kaufs⸗ und Ausstellungsgelegenheit schaffen soll die Zentralisierung in Leipzig zu durchbrechen.”

Oesterreich⸗Ungarn.

In der letzten Zeit ist ein Abkommen tausch derösterreichisch⸗ungarischen und der rumäni⸗

österreichisch⸗ungarische Regierung einerseits, die rumänische Regierung andererseits sich zur gegenseitigen Teiles verpflichten. Ausgeschlossen sind nur jene die sich in Straf⸗ oder Untersuchungshaft befinden.

Im Unterausschuß des Kriegswirtschaftlichen Ausschusses

Personen,

eine Darstellung der gegenwärtigen Lage versorgung und Kohlenwirtschaft.

ordentlich schwierig geworden sei, viel schwieriger als in der gleichen Zeit des abgelaufenen Jahres. Die Einfuhr ausländischer Kohle sei

auch wirklich liefere. Der Minister teilte sodann Einzelheiten der

seien vor allem die Unterernährung der Bergarbeiter, Vertehrs⸗ schwierigkeiten auf den Bahnen und gewisse technische Mittel. Er

steigern.

Landtags gab der Banus Mihaljovics über die Schritte der großkroatischen Partei zur Einsetzung eines Militärregimes Aufklärungen.

Wie schiedene Denkschriften und Eingaben der großkroatischen Partei an die militärischen Stellen, in denen 1 Militärdiktatur in Kroatien mit verschiedenen Angaben zu unterstützen versuchten. Sie behaupteten, die Regierung und die sie unterstützende Koalitionspartei sei gegenüber den größten Ausschreitungen der groß⸗ serbischen Agitation ungemein nachsichtig. Die Aufsichtsmaßregeln gegen die internierten serbischen Staatsbürger würden nachlässig an⸗ gewandt. Mitglieder der kroatischen Regierungspartei unterhielten mit Serbien geheime Verbindungen.

Diese Angaben des Banus erregten große Entrüstung bei der Regierungspartei, da sie in grundlofer Weise verdächtigt worden sei. Es wurde beschlossen, alle von dem Banus vor⸗ gelegten Schriftstücke einem Ausschuß zur Prüfung zu übergeben.

Das ungarische Abgeordnetenhaus hat die Gesetz⸗ vorlage über die Wahländerung mit großer Mehrheit angenommen

FrrLankreich.

Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ brachte der Unterstaatssekretär Abrami in der Kammer einen Gesetzentwurf, betr. die Musterung des Jahrganges 1920, ein.

Italien.

„Dem Marineminister werden den „Neuen Zürcher Nach⸗ richten“ zufolge durch Erlaß des Reichsverwesers für das 18 ende Bilanzjahr 100 Millionen Lire neue Kredite be⸗ willigt.

Spanien.

Der Marineminister, Admiral Pidal hat seine Ent⸗ lassung genommen. Der „Agence Havas“ zufolge führt man seine Demission auf Meinungsverschiedenheiten mit Maura über die Auslegung des militärischen Gesetzes, betreffend die Verwendung der Marineeinheiten, zurück. Der Admiral Miranda, der Kommandant des Geschwaders in Ferrol, wird der Nachfolger des Admirals Pidal.

Durch einen in den Kammern vorgestern verlesenen arlament für den Sommer vertagt. I1I““ ““

Wie bereits mitgeteilt wurde, ist von der deutschen und englischen Abordnung, die im Haag zusammengekommen waren, um Fragen des Kriegsgefangenenwesens zu besprechen, am 14. Juli ein Abkommen unterzeichnet worden, das sich

gende Angelegenheiten bezieht:

sowie Internierung in neutralen Ländern. 1 Erweiterung der bestehenden Vereinbarung. 2) Weitere Be⸗ stimmungen über verwundete und kranke Kriegsgefangene. 3) Ge⸗ meinsame Bestimmungen.

5 . 11 II. Behandlung der Kriegs⸗ und Zivilgefangenen.

4) Nachrichten 5) Einrichtungen und Dienstbetrieb in Gef 1 6) Ernährung. 7) Strafen. 8) Hilfs⸗ ausschüsse. 9) Verkehr mit der Schutzmacht. 10) Paket⸗ und Post⸗ verkehr. 11) Bekanntmachung der Abkommen in den Internierungs⸗ lagern. 12) Anwendung der Bestimmungen auf Zivilgefangene. Der Schlußartikel des Abkommens bestimmt, daß beide Parteien die notwendigen Schritte unternehmen werden, um sich die Mitwirkung der holländischen Regierung insoweit zu sichern, als diese für die Durchführung des Vertrags not⸗ wendig ist. Anläßlich dieser Bestimmung hat der des Aeußern in der letzten Zusammenkunft, in der das Abkommen unterzeichnet wurde, erklärt, daß die holländische Regierung grundsätzlich bereit ist, ihre Mitwirkung zu ge⸗

über die Gefangennahme. den Gefangenenlagern.

währen, aber darauf hingewiesen, daß aus Erwägungen

1 1 8

Einzelnummern zum Preise e

oreinsendung des in Berlin

gegründet worden ist, die für Württemberg eine große Ver⸗ um

über den Aus⸗ schen Zivilinternierten unterzeichnet worden, wonach die

b Freilassung und Herausgabe aller noch internierten Staatsgehörigen des anderen

gab der Minister für öffentliche Arbeiten Ritter von Homann der Kohlen⸗

Nach dem „K. K. Telegraphen.Korrespondenzbüro“ gab der Minister zu, daß die Kohlenlage, insbesondere in den letzten Wochen, außer⸗

jetzt insofern befriedigend, als Deutschland die vereinbarten Mengen neuen Vereinbarungen über die Einfuhr deutscher Kohle nach Oester.

reich⸗Ungarn bezw. über die Ausfuhr inländischer Kohle nach Deutsch⸗ land mit. Die Ursachen der Schwierigkeiten der Kohlenbeschaffung

beabsichtige, die Produktion im ganzen um 14 000 Tonneu täglich zu

Bei Beginn der Sitzung des kroatisch⸗slavonischen 3

„Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet, verlas der Banus ver⸗

diese die Notwendigkeit einer

dem „Haager Korrespondenzbüro“ zufolge hauptsächlich auf fol⸗

1 C . 9* 11“ 7 1“ IJ. Heimbeförderung von Militär⸗ und Zivilpersonen

Minister

er Art es wohl notwendig sein werde, Mitwirkung in besonderen Abkommen mit

n und der englischen Regierung näher umgrenzt Mit Rucksicht auf die wirtschafiliche Notlage, in der lländische Volk befindet, sieht sich die holländische g, obwohl sie gern bereit bleibt, den Kriegsgefangenen

it zu gewähren, genötigt, ihre endgültige Mitwirkung

igen Vorbehalten wirtschaftlicher und finanzieller Art

g. zu machen. Da in dem Schlußprotokoll berichtet

von dem Minister des Aeußern eine Erklärung in

iset Frage abgegeben worden ist, so ist das Protokoll von er Minister des Aeußern sowie von Jonkheer van Vreden⸗ 7 der mit dem Vorsitz in den Beratungen beauftragt 4⁷ war, mit unterzeichnet worden. Das Abkommen selbst gegen trägt ausschließlich die Unterschriften der beiden Ab⸗ ege. Tert kann nicht veröffentlicht werden, bevor das Ab⸗ unmen von beiden Regierungen ratifizitert worden ist, dech imn bereits berichtet werden, daß in dem Abkommen Be⸗ fenmungen vorkommen, denen gemäß der Austausch von gtegsgefangenen sich auf die deutschen und die englischen sosgefangenen Offiziere und Mannschaften ebenso wie auf sfenigen, die gemäß, dem Völkerrecht hier interniert sind, iwie auf die bürgerlichen Gefangenen, die sich in Holland nd in der Schweiz befinden, bezieht. Diese werden sümtlich Umählich das Land, wo sie interniert sind, verlassen. Nach in neuen Abkommen werden Unteroffiziere nicht mehr wie ther interniert, sondern sofort ausgetauscht werden. An gelee der deutschen und der englischen kriegsgefangenen fiere, Unteroffiziere und Mannschaften sowie der bürger⸗ sten Gefangenen, die in Holland interniert sind, werden andere fijiere, die änger als 14 Monate kriegsgefangen waren, und vüzerdem Kriegsgefangene, deren Gesundheitszustand derartig s, daß sie auf Internierung in Holland Anspruch haben, treten.

Dem britischen Gesandten Sir Walter Tomwnley sind m Freitag, wie der „Telegraaf“ meldet, die Gegenvor⸗ zläge der holländischen Regierung zur Wieder⸗ fnahme der wirtschaftlichen Verhandlungen über⸗ icht worden. Auf holländischer Seite hofft man, daß die nente sie als hinreichende Grundlage für die Weiterberatung

lrachten werde. 8

Dänemark. 8

Nach einer amtlichen Meldung aus Reykjavik haben die gerhandlungen, die wegen der gegenseitigen staatsrecht⸗ scen Beziehungen zwischen Dänemark und Island in sectjavik geführt wurden, zu völliger Verständigung ge⸗ ihtt, wodurch den langjährigen Zwistigkeiten ein Ende geitet wurde. Das Abkommen ist am 19. d. M. nterzeichnet worden und hat isländischerseits fast ein⸗ inmige Bewilligung gefunden. Bei der Rückkehr der mschen Abgeordneten nach Kopenhagen, wahrscheinlich gite nächster Woche, wird das Abkommen der dänischen Re⸗ lrung mit dem Ersuchen zugestellt werden, es dem dänischen hechstag zur Genehmigung vorzulegen. Der isländische thing ist am 19. Juli geschlossen worden und wird im Sep⸗ inder wieder zusammentreten, um über das Abkommen zu eaten. Wenn die Annahme durch den Althing erfolgt, wird

ürde. 3 das ho

ter das Abkommen unter den isländischen Wählern eine

fentliche Abstimmung vorgenommen werben.

Türkei. der Sultan hat die Ernennung von Diambolat Bey zun Minister des Innern vollzogen.

Das Amtsblatt veröffentlicht eine Verordnung, vonch aus Anlaß der Thronbesteigung des Sultans Unter⸗ gfüieren und Soldaten, die geflüchtet sind oder dem Kufmf nicht Folge geleistet haben, auch für die während ihrer Abwesenheit begangenen Vergehen unter der Bedingung traflosigkeit gewährt wird, daß sie sich binnen einer be⸗ simmten Frist den Rekrutierungsbüros oder den osmanischen sonsulaten im Auslande zur Verfügung stellen. Die Amnestie mneckt sich nicht auf Kriegsverrat und Fahnenflucht.

In der Sitzung des Komitees für Einheit und fortschritt am 19. Juli gab der Großwesir Talaat lascha Erklärungen über das neue Regierungsprogramm 85 führte laut Meldung des „Worffschen Telegraphen⸗ vuros“ aus:

„In der ersten Zeit des Krieges sei die Regierung hauptsächlich eit militärischen Angelegenheiten beschäftigt gewesen, jetzt aber gelte b für die Regierung, die durch den langandauernden Krieg ge⸗ gaffenen Ausnahmezustände in'ande zu beseitigen. Die Abschaffung er Zensur sei nur dass Vorspiel zu einer Reihe von Umgestaltungen, ee die Regierung plane. Besonders betone die Regierung die deutung der Ernährungsfrage, von deren Lösung eine Reihe meter Fragen abhänge. Die bisherigen anormalen Ernährungs⸗ derhaltnisse müßten beseitigt werden, da auch der militärische Erfolg dcn der Lösung der Ernährungsfrage abhänge. Die Regierung habe eeher der Partei ein Gesetz vorzulegen, das sie nicht aus eigener Ver⸗ mwortung erlassen wolle. Nach diesem Gesetz werde die Ernährung inem eigenen Ministerium anvertraut, dessen Zuständigkeit alle Er⸗ erungs⸗, Durchfuhr⸗ und Handelsfragen sowie die Bekämpfung des zuchers umfasse. Das Ministerium solle sich mit der Ernährung 8 Heeres und der Zivilbevölkerung befassen.

Der neue Ernährungsminister Kem al Bey gab dann

eufklärungen über das Ernährungswesen.

Rumänien.

Die Kammer hat die Gesetzvorlage angenommen, durch der mit der Nationalbank abgeschlossene Vertrag für unsolidierung der alten Anleihen und für Auf⸗ ign neuen Anleihe von 300 Millionen ge⸗ wird. veder Abg. Stojan und der Finanzminister Seu! escu Jati vie „Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet, darauf hin, daß die en 21 bank im Verhältnis zu den unbedeutenden Diensten, die sie stellte aat geleistet, sehr große Gewinne erzielt. Der Finanzminister um omit Befriedigung fest, daß diesmal die Bank die neue Anleihe ve Zinsfuß von 1 ½¼ vH gewährt, während bisher 2 ½ vH bezahlt

verden mußten.

de „Times“ erfahren aus Tokio, daß am 15. Juli der er alten Staatsmänner zu einer vierstündigen Sitzung trat, auf die ein außerordentlicher zweistündiger

t folgte. 11“

lihen auc 1enn Ab Oktober wird der Zinsfuß für die früheren An⸗ en auch auf 1 ½ vH herabgesetzt werden.

Kriegsnachrichten. Berlin, 20. Juli, Abends. (W. T. B) . Auf dem Schlachtfelde zwischen Aisne und Marne sind nach erfolgreicher Abwehr französischer Angriffe neue Kämpfe im Gange. Auch südwestlich von Reims sind Angriffe des Feindes gescheitert.

Der 19. Juli, der zweite Tag der verlustreichen Fochschen Gegenoffensive, brachte den deutschen Truppen wiederum einen großen Abwehrerfolg. Unter Aufbietung aller Kräfte versuchte der Feind erneut, den am Vortage nach schweren Blutopfern mißlungenen Durchbruch zu erzwingen. Bereits um 5 Uhr Vormittags kündete heftiges Trommelfeuer die Wiederholung der feindlichen Durchbruchsversuche an. Tief⸗ gegliedert, mit frischen Kräften und zahlreichen Tankgeschwadern rannte der Gegner gegen unsere Linien zwischen Aisne und nord⸗ westlich Chateau Thierry von neuem an. Mit einer Verschwen⸗ dung von Menschenmaterial, wie seinerzeit Nicolai Nicolajewitsch und Brussilow, trieb Foch immer wieder seine Sturmtruppen in das mörderische deutsche Feuer hinein. Galt es doch für den Ententegeneralissimus aus innerpolitischen und persönlichen Prestigegründen, hier unter allen Umständen einen Erfolg großen Stils zu erringen. Unser zusammengefaßtes Artillerie⸗ feuer schlug verheerend in die Reihen des anstürmenden Feindes, sie oft mit ausgezeichneter Flankenwirkung treffend. Auf allen rückwärtigen Straßen führte Foch ständig neue Reserven heran. Auch diese faßte vernichtend unser gut liegendes Fernfeuer. Unter den feindlichen Truppenansammlungen, Berreit⸗ stellungen und Kolonnen räumten unsere Schlachtflieger durch fortgesetzte Bombenabwürfe entsetzlich auf. Hierbei wurden zahlreiche, in Geschwadern versammelte Tanks außer Gefecht gesetzt. Feindliche Marschkolonnen stoben fluchtartig auseinander. Der Morgenansturm des Feindes war um die Mittagszeit, teils im Feuer vor unseren Linien, teils nach heftigem Ringen im Gegenstoß zum Scheitern ge⸗ bracht. Vor der ganzen Front liegen zahlreiche zerschossene Tanks umher. Im Verlauf der ersten Nachmittagsstunden folgte ein von frischen Kräften geführter Angriff, der vor unseren Linien vollständig zusammenbrach. Um 6 Uhr 30 Abends lag wiederum Trommelfeuer auf unseren südlich der Aisne gehaltenen Linien. Der von uns rechtzeitig erkannte An⸗ griff brach gleichfalls unter schwersten Feindverlusten zu⸗ sammen. Auch auf der Front weiter südlich bis nordwest⸗ lich Chateau Thierry setzten sich am Nachmittag die An⸗ strengungen des Feindes, unsere Linien zu durchbrechen, fort. Hier richtete sich nachhaltigster feindlicher Druck vor allem gegen unsere Linien südlich Villemontoire. Durch kraft⸗ vollen Gegenangriff wurde der Feind über seine Ausgangs⸗ stellungen zurückgejagt. Auch südlich des Ourcg, wie ebenfalls südlich des Clignon⸗Baches waren alle Angriffsbewegungen des Feindes umsonst. Das Ergebnis des gestrigen Kampftages, an dem der Feind andauernde, von stets frisch nachgezogenen Kräften genährte Angriffe auf der etwa 40 km langen Kampf⸗ front zu immer neuen Durchbruchsversuchen ansetzte, waren für ihn schwerste Verluste an Menschen und Material, ohne daß er im entferntesten seinen beabsichtigten Durchbruchszielen nahe⸗ kam. Die Größe des Ziels, das sich Foch gesteckt hatte, geht aus der Bereitstellung starker berittener Kavalleriekräfte hervor. Der 19. Juli, als einer der blutigsten Tage selbst dieses für die Entente so verlustreichen Jahres, brachte den Feind um all seine Hoffnungen und versagte dem Ententegeneralissimus den sehnlichst erwarteten Erfolg.

Die in der Nacht vom 19. zum 20. vorgenommene Rück⸗ verlegung der südlichen Marnefront auf das Nordufer, bei der die Deutschen das gesamte Kampfmaterial über den Fluß urückführten, vollzog sich völlig unbemerkt vom Gegner. Die seinerzeit von uns erstürmten zahlreichen feindlichen Batterien wurden dem Feinde in völlig gesprengtem Zustande überlassen. Der unbemerkte Uebergang über den breiten Strom stellt den Leistungen und der Führung ein glänzendes Zeugnis aus.

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Großes Hauptquartier, 21. Juli. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Heftigem Artilleriekampf an der Ancre folgten zwischen ““ und Hamel englische Infanterieangriffe, die unter großen Verlusten für den Feind abgewiesen wurden. Ebenso scheiterten am Abend Angriffe der Engländer östlich und südöstlich von Hebuterne. Die tagsüber meist

mäßige Gefechtstätigkeit lebte am Abend wieder auf.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Nördlich der Aisne führte der Feind örtliche Angriffe zwischen Nouvron und Fontenoy, die wir im Gegenstoß abwehrten.

Zwischen Aisne und Marne suchte der Feind gestern unter Einsatz neuer Divisionen die Entscheidung der Schlacht zu erzwingen. Der Feind wurde zurückgeschlagen. Er hat große Einbuße erlitten. Hilfsvölker der Franzosen, Algerier, Tunesier, Marokkaner und Senegalneger nugen an den Brennpunkten die Hauptlast des Kampfes. Senegal⸗ bataillone, als Sturmbocks auf französische Divisionen verteilt, stürmten hinter den Panzerwagen den weißen Franzosen voran. Amerikaner auch schwarze Amerikaner —, Engländerz und Italiener kämpften zwischen den Franzosen.

Nach zwei schweren Kampftagen kam gestern die An⸗ griffskraft unserer Truppe in Gegenstößen wieder voll zur Geltung. Sie hot sich dem unter Verzicht auf Artillerievorbereitung auf den Masseneinsatz von Panzerwagen gegründeten Angriffsverfahren des Gegners, das im Anfang uͤberraschte, angepaßt. Der gestrige Schlachttag reiht sich in seinen Leistungen von Führung und Truppe und in seinem siegreichen Ausgang ebenbürtig den in diesem Kamfgelände früher errungenen großen Schlachterfolgen an.

An den Höhen südwestlich von Soissons brachen die gegen die Stadt nach stärkstem Trommelfeuer gerichteten Angriffe des Feindes zusammen. Unter Führung von Panzerwagen stieß feindliche Infanterie bis zu siebenmal gegen die Straße Soissons —Chatean⸗Thierry nörd⸗ lich des Ourcq zum Angriff vor. Nordwestlich von Hartennes brach der feindliche Ansturm meist schon vor unseren Linien völlig zusammen. Südwestlich von Hartennes warfen wir

Infanteriegefechte. 1¹“ 11X“ 8

versagt.

anstürmenden Feind zurück. Seine hier in dichten Haufen zurückflutende Infanterie wurde vom Vernichtungs⸗ feuer unserer Artillerie, Infanterie und Ma⸗ schinengewehre wirksam gefaßt und zusammen⸗ geschossen. Auch südlich des Ourcqg brach unser Gegen⸗ angriff den feindlichen Ansturm. Nordwestlich von Chateau⸗Thierry haben sich die in den letzten Wochen immer wieder vergeblich angegriffenen Regimenter auch gestern gegen mehrfache starke Angriffe der Amerikaner fiegreich behauptet. Der Amerikaner erlitt hier besonders hohe Verluste. In der Nacht legten wir vom Feinde ungestört die Verteidigung in das Gelände pördlich und nordöstlich von Chateau⸗Thierry zurück.

Auf dem Südufer der Marne führte der Feind gegen die von uns in vergangener Nacht geräumten Stellungen gestern vormittag nach vierstündiger Artillerievorbereitung unter dichtem Feuerschutz und mit zahlreichen Panzerwagen ein⸗ heitliche Angriffe, die an leeren Stellungen ver⸗ pufften. Unser vom Nordufer teilweise flankierend geleitetes Artilleriefeuer fügte dem Feinde Verluste zu.

Auch südwestlich von Reims setzte der Feind starke Kräfte zum Angriff gegen die von uns eroberten Stellungen zwischen Marne und nördlich der Ardre an. Engländer waren hier den Franzosen und Italienern zur Hilfe gekommen. In unserem Feuer und an unseren Gegenstößen sind sie unter schweren Verlusten für den Feind gescheitert.

Schlachtflieger griffen wiederholt mit Maschinengewehren und Bomben in den Kampf gegen angreifende Infanterie und Versammlungen von Panzerwagen und Kolonnen erfolgreich ein. Wir schossen gestern 24 feindliche Flugzeuge und 3 Fesselballone ab. Hauptmann Berthold errang seinen 39., Oberleutnant Loerzer seinen 28. und Leutnant Billik seinen 24. Luftsieg.

In der Champagne entwickelten sich zeitweilig örtlche

Der Erste Generalquartiermeister.

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Berlin, 21. Juli Abends. (W. T. B.) An der Schlachtfront zwischen Aisne und Marne sind französische Angriffe gescheitert. Am Abend haben sich zwischen Aisne und Ourecg neue Kämpfe entvickelt.

Auf dem Schlachtfelde zwischen der Aisne und der Marne haben die Deutschen am 20. Juli gegen einen Feind, der unter rücksichtslosestem Einsatz seiner französischen, englischen, italienischen, amerikanischen Truppen im Verein mit seinen schwarzen Hilfsvölkern hier die Entscheidung suchte, einen neuen Sieg in der Abwehrschlacht gewonnen. Zu den ungeheuren Opfern, die die Engländer und Franzosen seit dem 21. Marz durch die wiederholten siegreichen deutschen Durchbruchsschlachten erlitten, treten neue schwere Verluste hinzu, ohne daß es dem Ententegeneralissimus Foch auch nur im entferntesten gelang, seine weitgesteckten Ziele zu erreichen. Gegen 11 Uhr Vormittags wurden starke Bereit⸗ stellungen des Gegners südlich der Straße Villers Cotterets Soissons erkannt. Desgleichen wurden feindliche Tank⸗ geschwader im Anmarsch gesichtet. Mit voller Wirkung faßten unsere Batterien ihr Feuer gegen diese lohnenden Ziele zu⸗ sammen. Gegen 3 Uhr Nachmittags steigerte sich das feind⸗ liche Feuer zu außerordentlicher Heftigkeit. Kurz darauf setzte der erwartete Angriff ein. In harten Kämpfen wurde der mit tiefgegliederten Kräften anrennende n. unter hohen Ver⸗ lusten teilweise in erfolgreichen Gegenstößen abgewiesen. Erst gegen 9 Uhr 30 abends konnte er sich nach erneutem Trommelfeuer zu nochmaligem Angriff auf⸗ raffen, fand aber nur noch Kraft zu Tetlangriffen, die blutig in unserem Feuer zerschellten. Weiter südlich begann der Gegner mit seinen Massenangriffen bereits in den frühen Morgenstunden. Bei Berzy brach der erste Ansturm des Feindes in unserem Feuer, das flankterend mit außerordent⸗ licher Wirkung in die feindlichen Sturmkolonnen schlug, zu⸗ sammen. In Gegend nördlich Ville montoire hatten die starken Durchbruchsversuche dasselbe Schicksal. Hier wieder⸗ holte der Feind bereits um 11 Uhr und um 11 Uhr 30 Vor⸗ mittags mit frischen Kräften seine Angriffe. Seine zusammen⸗ schmelzenden Divisionen füllte er dauernd durch neue Re⸗ serven wieder auf und lief den ganzen Nachmittag über zum Sturm gegen unsere Stellungen an. Besonders blutig brach ein Massensturm des Feindes um 4 Uhr Nachmittags in unserem verheerenden Feuer zusammen. In den späten Abendstunden hoffte der Gegner immer noch auf Erfolg. Nach überaus starkem Trommelfeuer rannte er abermals an. Wieder vergebens. Teilweise gewannen wir sogar im Gegenstoß Boden. Bis spät in die Nacht hinein setzte der Feind an einzelnen Stellen seinen Ansturm fort. Trotz aller Rücksichtslosigkeit und trotz Einsatzes stärkster Kampf⸗ kräfte und Kampfmittel blieb dem Feinde der erstrebte Ersolg Die Größe der nutzlos gebrachten Opfer des An⸗ greifers ist gewaltig. Sie läßt sich mit den Verlusten keiner Schiacht dieses Krieges vergleichen. Die Franzosen haben wieder die Hauptlast dieser verlustreichen Angriffe getragen.

In der Nacht vom 18./19. Juli haben die deutschen Bombengeschwader militärische Ziele weit hinter der französischen und englischen Front mit 72 480 kg Bomben an⸗ gegriffen. Die Angriffe richteten sich gegen die Hauptstapel⸗ plätze, Bahnhöfe und den Bahnverkehr des Feindes. Auf dem Bahnhof St. Pol flog ein Munitionszug in die Luft. Die Lager von Poperinghe erhielten 12 000 kg, Chantully 13 000 kg. Ort⸗ schaften und Lager zwischen Compiegne und Chalons 36 500 kg und der für den Gegner wichtige Etappenort Epernay 15 240 kg Bomben Starke Brände und Explosionen in Epernay, St. Dizier und Chalons kennzeichneten noch stundenlang nach dem Angriff die Wirkung der deutschen Bomben. Auf der Strecke Chalons Vitry le Francois brachten unsere Geschwader einen Transport⸗ zug durch Angriff aus niedrigster Höhe zum Stehen und ver⸗ nichteten ihn. Die kriegswichtigen Betriebe der Werke von Pompey wurden durch Bombenangriff auf lange Zeit lahm⸗ gelegt. Sämtliche an den Angriffen beteiligten Flugzeuge kehrten trotz stärkster feindlicher Gegenwehr durch Abwehr⸗ kanonen, Maschinengewehre, Scheinwerfer und Jagdflugzeuge unbeschädigt in ihre Heimathäfen zurück.

im Gegenangriff den