1918 / 177 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 30 Jul 1918 18:00:01 GMT) scan diff

1 * . ,— . *. 8 n Der Metzgereibetrieb des Wilhelm Sommer in Wehrheim is 1 Unzuverlässigkeit des Inhabers bis einschließlich den 1. Ok tober 1918 geschlossen worden. Die Kosten dieser Veröffent⸗ lichung trägt der Betroffene. 8 . 8 Usingen, den 26. Juli 1918.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 30. Juli 1918.

In der am 29. Juli unter dem Vorsitz des Stellver⸗ treters des Reichskanzlers, Wirklichen Geheimen Rats von Payer abgehaltenen Vollsitzung des Bundesrats wurde über Ausführungsbestimmungen zum Reichsstempelgesetz und zum Wechselstempelgesetz Beschluß gefaßt.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll⸗ und Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Rechnungs⸗ wesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuer⸗ wesen, die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen sowie der Ausschuß für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen. 3

Der Bundesrat hat in seiner gestrigen Sitzung den Ausführungsbestimm ungen zu dem Gesetze zur Abände⸗ rung des Reichsstempelgesetzes sowie den Aenderungen der Grundsätze zur Auslegung des Reichsstempelgesetzes, ferner den Ausführungsbestimmungen zu dem Gesetze zur? enderung des Wechselstempelgesetzes und den Bestimmungen über den Ersatz des Steuerwertes der außer Geltung gesetzten, noch unge⸗ brauchten Wechselstempelzeichen, die Zustimmung erteilt. Die Veröffentlichung der neuen Bestuͤmmungen wird in einer besonderen Nummer des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“, deren Ausgabe unmittelbar bevorsteht, erfolgen.

Der türkische Botschafter Hakki Pascha ist, wie Wolffs

Telegraphenbüro meldet, gestern abend nach achttägi Leiden gestorben. W ch achttägigem schweren

Die hiesige Universität wird zur dankbaren Erinnerung an ihren erhabenen Stifter König Friedrich Wilhelm III. am Sonnabend, dem 3. August d. J., Mittags 12 Uhr, in der neuen Aula der Universität einen Festakt veranstalten. Die Eingeladenen werden ersucht, die ihnen

karten am Eingang zur Aula vorzuzeigen.

IArrtümlich ist in der Presse die Meldung verbreitet worden, daß die von der Reichsbekleidungsstelle angeordnete Einforderung der Bestandserklärungen durch die Kommunalverbände erst nach dem 15. August staufinden soll. Der 15. August ist der letzte Termin zur Ablieferung der von den Kommnnalverbänden gesammelten Anzüge. Die Kommunalverbände müssen sofort und ohne Verzug die Bestandserklärungen von ihren abgabefähigen Einwohnern ein⸗ fordern, die bisher freiwillig dem Aufruf zur Abgabe eines getragenen Anzuges noch nicht nachgekommen sind.

Oesterreich⸗Ungarn.

Im österreichischen Herrenhaus gab der Minister⸗

präsident Dr. Freiherr von Hussarek bei Vorstellung des neuen Kabinetts eine Erklärung ab, worin er die Gesichts⸗ punkte kennzeichnete, von denen sich die Regierung bei ihrer Tätigkeit leiten lassen wolle. Der Ministerpräsident betonte laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ zunächst: Daß der Krieg für unsere Mächtegruppe von allem Anfang an ein Verteidigungskrieg war, darüber besteht für niemand, der seine Vorgeschichte kennt, ein Zweisel. Er hat aber diesen Charakter für die Mittelmächte auch stets behalten. Sie sind jederzeit bereit, daraus die Folgerungen zu ziehen und einen ehrenvollen Frieden zu schließen, sobald die Gegner thre feindlichen, auf unsere Vernichtung oder Zurückdrängung gerichteten Absichten aufgeben. Die berusenen Staatsmänner unserer Mächtegruppe haben es des öfteren unzweideutig festgelegt, daß sie einen Frieden im Sinne der Gerechtigkeit und auf Grund von Formeln anstreben, die nach beiden Seiten in gleicher Weise anwendbar und annehmbar sind. Solange aber die Gegner auf dem Standpunkte einseitigen Diktates stehen, bleibt nichts übrig, als den Krieg mit aller Entschlossenheit und Kraft fortzusetzen. (Lebhafter Beifall.) Neben unserer Friedensbereitschaft liegt für uns das einzige Mittel, den Krieg abzukürzen, in der Nachdrücklichkeit der Kriegführung. (Lebhafter Beifall.) Die Regierung wird mit Begeisterung ihre ganze Kraft einsetzen, um in ihrem Wirkungskreise die Aufgaben der Krieg⸗ führung zu fördern. (Lebhafter Beifall.) Die Monarchie darf auf die Leistungen unserer in zahllosen Heldenkämpfen erprobten Wehr⸗ macht, darf auf ihre Bündnisse voll vertrauen. (Lebhafter Beifall.) Wir werden einen guten, ehrenvollen Frieden erreichen (Beifall), und, so wie im Kriege werden wir auch im Frigden nicht allein stehen. Das Bündnis mit dem Deutschen Reiche, von der Einsicht erleuchteter Herrscher und Staatsmänner ge⸗ schaffen, eine „wahre Herzenssache für beide Teile und im Weltkriege bewährt, wird eine Vertiefung im Sinne einer dauernden Friedensgemeinschaft erfahren. (Lebhafter Beifall.) Aber auch die innigen Beziehungen zu den übrigen ruhmvollen Waffengesährten wollen wir in schönere Zeiten hinübernehmen und liebevoll weiter pflegen. (Beifall.) Darin liegt nichts Bedrohliches für andere Staaten. Der kriegerische Inhalt unserer Bündnisse wird ihnen nur von den Gegnern aufgezwungen und hört auf, sobald sie die Hand zum Frieden bieten. Unsere Bündnisse sind ihrem Wesen nach ge⸗ eignet und bestimmt, sich in eine Friedensorganisation aller Kultur⸗ völker der versöhnten Welt einzufügen.

Der Ministerpräsident besprach sodann Fragen der inneren Arbeit.

Er betonte die Bedeutung der Ernährungsfrage, des Wieder⸗ aufbaues der zerstörten Gebiete, der Förderung der industriellen Pro⸗ duktion sowie der Landwirtschaft und bemerkte, die Landwirte be⸗ dürften der liebepollsten Förderung durch den Staat, damit ihre stets bewährte Tüchtigkeit wieder den Weg zum früheren Wohlstand und zur aufsteigenden Entwicklung in der Richtung möglichster Selbständigkeit finde. (Beifall.) Der Ministerpräsident gedachte auch der Notwendig⸗ keit einer staatlichen Obsorge für den so überaus wichtigen Mittel⸗ stand und hob weiter die Bedeutung der Finanzlage hervor. Ueber die Beseitigung des Ex⸗lex⸗Zustandes durch die Gesetzwerdung des Haushaltsvoranschlages hinaus werde die Regierung bestrebt sein, die

Sietigkeit eines dauernden ergiebigen Verfassungslebens sicherzustellen.

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zugesandten Eintritis⸗

T Ziel sei ohne Vereinigung verschiedener innerer politischer Grundfragen nicht erreichbar, zumal manche dieser Fragen unter der Einwirkung des Krieges nicht nur größte Dringlichkeit, sondern geradezu eine bedenkliche Färbung angenommen hätten. Es handle sich im wesentlichen um Angelegenheiten der Gesetzgebung. Die Regierung werde sich bemühen, zunächst die richtige Atmosphäre für die ruhige, verfassungsmäßige Behandlung zu schaffen. Einzelnes für das große Werk der inneren Ordnung lasse sich auch im Verwaltungs⸗ wege tun. Bei allen einschlägigen Arbeiten und Bemühungen werde sich die Regierung von der gewissenhaftesten Bedachtnahme auf die Bedürfnisse des Staates sowie von vollster Gerechtigkeit gegen alle führen lassen, wobei sie auch jener Momente eingedenk bleiben werde, die sich aus der historischen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung und aus dem Verdienste um den Staat in schwerster Zeit berechtigterweise ableiten lassen. Oesterreich werde seine Auf⸗ gabe nur erreichen, wenn es allen Stämmen seiner Völkerfamilie das wahrhaft gemeinsame Vaterland sei. Aber zu diesem Ziele werde es nur gelangen, wenn es sich stets bewußt bleibe, daß im deutschen Volkswerte die Urquelle seiner Kulturmacht liege. (Lebhafter Beifall.) Der Ministerpräsident bat schließlich das Herrenhaus um vertrauens⸗ volle Unterstützung im Namen der gemeinsamen Liebe zu dem hart⸗ geprüften, aber aus schweren Kämpfen einer ruhmreichen Zukunft entgegenschreitenden Vaterlande. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen.)

Das Haus begann hierauf die Beratung des Haushalts⸗ voranschlages und nahm diesen an.

8 Großbritannien und Irland.

Nach einer amtlichen, vom „Reuterschen Büro“ verbreiteten Mitteilung hat die Reichskriegskonferenz in ihren letzten Sitzungen u. a. eine Entschließung angenommen, die Petroleum⸗ erzeugung innerhalb des britischen Reiches zu fördern. Ferner eine Entschließung, betreffend einen Akt der Gesetzgebung, der für einen bestimmten Zeitraum nach dem Kriege die Naturalisierung von Untertanen aus jetzt feindlichen Ländern, desgleichen die Erwerbung von politischen Rechten und von Land⸗ und Bergwerkskonzessionen durch derartige Per⸗ sonen einschränkt. Weiter wurde beschlossen, in dieser Woche vor der Abreise der überseeischen Vertreter eine besondere Be⸗ ratung über die Frage der Nationalität und Naturalisierung abzuhalten. In der Beratung wurde der Bericht eines Sonder⸗ ausschusses über die Beaufsichtigung von Rohstoffen nach dem Kriege angenommen und die Regierung aufgefordert, sich mit den Regierungen der Dominions und Jadiens in Verbindung zu setzen, um dementsprechende Maßregeln zu treffen. Endlich wurde beschlossen, daß jetzt Schritte getan werden sollten, um den Bedarf der Verbündeten an Rohstoffen festzustellen.

In Beantwortung einer Anfrage im Unterhause über den Ausstand in Munitionsfabriken sagte der Munitions⸗ minister Churchill, die große Mehrheit der Arbeiter in Birmingham und ein beträchtlicher Teil der Arbeiter in Coventry habe die Arheit wieder aufgenommen. Es sei zu hoffen, daß auch in Woolwich die ruhige Ueberlegung die Oberhand behalten werde. Er hoffe, daß heute die Arbeit allgemein wieder aufgenommen werden würde.

Das Haus lehnte eine Entschließung Dillons, die die irische Politik der Regierung mißbilligt, mit 245 gegen 106 Stimmen ab.

„Dillon beantragte, obiger Quelle zufolge, die Angelegenheit solle Wilson zur Regelung vorgelegt werden. Asquith machte darauf aufmerksam, daß, da die Premierminister der Dominions es ab⸗ lehnten, sich mit einer derartigen Sache zu befassen, es zweifel⸗ haft sei, ob Wilson, der rastlos mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt sei, sich einer Aufgabe unterziehen werde, die schon vorher so viele Leute in die Irre geführt habe. Asquith erinnerte an die wiederholten Versuche, einen Ausgleich zu erzielen, und regte an, es sollten weitere Versuche gemacht werden. Bonar Law be⸗ tonte, wenn die Nationalisten das Recht der Selbstbestimmung für

sich forderten, so möge Ulster das gleiche Recht gewährt werden; die Schwierigkeiten beständen nicht zwischen Engländern und Iren, sondern zwischen Iren und Iren. Die Erörterung verlief ohne Zwischenfall.

8 35 8

Rußland.

6 . Der Staatsminister Dr. Helfferich ist vorgestern in Moskau eingetroffen und hat die Geschäfte der diplomatischen Vertretung übernommen.

—, Laut Verfügung des Rats der Volks⸗ kommissare ist, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, von jetzt an jede Art von Beschlagnahme und Beitreibung von Getreide unter den deutschen Wolgakolonisten nur mit dem Einvernehmen des Kommissariats für deutsche Angelegen⸗ heiten in Saratow zulässig. Vom Standpunkt allgemeiner staatlicher Interessen können eigenmächtige Handlungen der örtlichen Räte gegenüber den deutschen Kolonisten zu sehr traurigen Folgen führen. Daher wird zum Kampf mit Groß⸗ bauern und Gegenrevolutionären in deutschen Kolonien das Rätekommissariat für Angelegenheiten der deutschen Wolga⸗ kolonisten berufen.

Zwei Mitglieder des Petersburger Gouvernements⸗ exekutivkomitees sind von Murman zurückgekehrt und berichten, daß die Engländer Murman bis Soroki besetzt haben und dort im Namen des Murmangebiet⸗Sowjets regieren. Die englischen Militärbehörden haben mehrere russische Dampfer mit Beschlag belegt.

Angesichts der Festnahme russischer, polnischer und serbischer Offiziere, die nach ihren Aussagen von französischen Werbern für die Tschechen oder das Murmangebiet gewonnen und dorthin unterwegs waren, wagnt Drotzki in einer Be⸗ kanntmachung vor der Reise nach Murman, Archangelsk oder dem von den Tschechen besetzten Gebiet ohne Erlaubnis des militärischen Kommissariats. Jeder, der zur Teilnahme am Aufstand bezw. an der Besetzung russischen Gebiets sich hat anwerben lassen, wird mit dem Tode bestraft.

Ueber die Kampflage liegen dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge nachstehende Meldungen vor: Im Abschnitt Woronesch in der Richtung Jewstratow fanden usammenstöße mit Haidamaken statt, die die Grenzlinie überschritten Lebensmittel beitrieben und Rätemitglieder verhafteten. Im Ab⸗ schnitt Nordkaukasus in der Richtung Ust⸗Medwedizk gingen 300 Ein⸗ geborene zu den Rätetruppen über. Diese nahmen 11 Gehöfte. Im Abschnitt Gaschun wurden von Rätetruppen 4 Ortschaften besetzt eine kleine Abteilung Rätetruppen brach von Stawropol nach Reme⸗ jatnaja durch. In der Richtung Bugulma sprengten die Tschechen die Bahn bei Brjamdino im Rücken der Rätetruppen, die zum Weichen gezwungen wurden und zwei Geschütze und mehrere Maschinen⸗ gewehre zurückließen. Am Westuralabschnitt mußten die Rätetruppen überlegenem Druck weichen.

Ukraine.

Die „Kiewskaja Mysl“ meldet die Ankunft einer wirt⸗ schaftspolitischen Abordnung des Dongebiets in Kiew zum Zwecke der endgültigen Regelung gemeinsamer wirtschaft⸗ licher Fragen zwischen der Ukraine und dem Dongebiet.

Die Ankunft einer Abordnung der Krimregierun cks

8

41½ 1 8 31 3 1 1 Verhandlungen über schnelle Beendigung des Zollkri⸗ der Ukraine und der Regelung des Faarenonzegusre den nächsten Tagen erwartet.

Asien. Wie die „Times“ aus Schanghai vom 24. erfäk Briefe aus Ta⸗Tsien⸗Lu (in der chinesischen Pravin heh melden daß Chando (Chandum⸗Draya?) in Tibet nach einer nu) lagerung von drei Monaten durch Hunger zur Ueberg 5 an die Tibetaner gezwungen wurde. Dabei geler 700 Gefangene und 100 Gewehre und einige Kanonen in 9. Hände der Tibetaner, die nun das Gebiet so gut wie anf beherrschen. Der englische Vizekonsul in Ta⸗Tsien⸗Lu keat sichtigt, mit Unterstützung der bedeutendsten Missionare g8 Vermittler aufzutreten. Der Aufstand der Tibetaner, der üns Lhasa geleitet wird, ist sehr geschickt in Szene gesetzt. Der Widerstand der Chinesen bedeutet nicht viel. K Nach einer Meldung des „Reuterschen Büros“

Charbin haben bewaffnete, vom General Horvat cagescha Dampfer die Bolschewiki an der Mündung des Sungari in den Amur vertrieben. Ein bewaffneter Dampfer, ein Motor⸗ boot und vier Dampfer mit großen Vorräten wurden erbeutet Die Kosaken von Kalminkof, die mit den Tschecho⸗Slowaken gemeinsam vorgehen und für den Aufmarsch nach Tschita die erforderliche Kavallerie stellten, haben den Druck, der vnf Semenow ausgeübt wurde, erleichtert.

ges miß wird in

Statistik und Volkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung.

Ein in den letzten Tagen ausgebrochener Ausstand der englischen Schieß bedarfsarbeiter batte nach einer von „W. T. .“ übermittelten Meldung des „Reuterschen Büros“ folgende Ursache: Um eine bessere Verteilung der gelernten llrbenne auf die Fabriten herbeizuführen und die Schießbedarfs⸗ erzeugung so ergiebig wie möglich zu machen, haltte das Munitionsministe rium vor einiger Zeit angeordnet, daß bestimmte Firmen, die bereits eine gewisse Zahl gelernter Arbeiter im Dienst haben, keine Arbeiter dieser Gattung mehr erhalten sollten. Dagegen erhoben gelernte Arbeiter verschiedener Art Widerspruch und drohten gegen den Rat ihrer Fuhrer mit dem Ausstand. Eine grose Zahl legte die Arbeit tatsächlich nieder. Lloyd George hat die Ausständigen im Namen der Regierung ausdrücklich darauf hin⸗ gewiesen, daß sie, während Millionen ihrer Landsleute dem Tode trotzen, nur deshalb von den Gefahren des Krieges verschont bleiben weil ihre Dienste in den Fabriken für den Staat wertvoller seien als im Heere. Diese Ausnahme würde aber für die Arbeiter, die nach dem 28. d. M. die Arbeit nicht wieder aufnähmen, außer Kraft treten. Nach einer amtlichen Reutermeldung vom 28. d. M. he⸗ sagen die dem Munitionsministerium aus allen Teilen des Landes zugegangenen Nachrichten, die Lage habe sich wesentlich gebessert, und die Mehrheit der Ausständigen werde die Arbeit wieder aufnehmen. In Coventry, wo die Bewegung begann, it der Ausstand bereits beendet. Die Arbeiter nahmen die Arbeit ohne Verzug wieder auf. In 11“ empfahlen alle Bezirts⸗ ausschüsse den Ausständigen, die Arbeit wieder aufzunehmen und die scheidung dem nationalen Arbeiterausschuß zu uͤberlassen

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Saatenstand in Dänemark. Die jetzt veröffentlichte Saatenstandsübersicht vom 15. d. M.

gibt folgendes Bild: Kornfrüchte: auf den Inseln: in Jütland:

6. 1. 7. 15. 7. 15. 6. 1. 7. 18 Weizen.. 9 4,1 ,3 Roggen. 8 3,9 Gerste. 8 6““ vr-s“ 3, 8 3,5 Mengkorn. 89 3, 89 Sve 3 3,8 8 8 3,7

Die Ernteaussichten haben sich für alle Kornfrüchte seit der letzten Berichterstattung etwas besser gestaltet. Der Regen ist zeitig genug gekommen, um bei den Wintersaaten eine gute Kernbildung sicherzustellen, das ziemlich kühle Wetter hat das Wachstum be⸗ günstigt und das Reifen verzögert. Der Weizen wird in Jütland voraussichtlich über Mittelernte ergeben und der Roggen eine Mittelernte, auf den Inseln dagegen etwas über Mittelernte. Die Frühjahrssaat hat sich noch nicht so weit entwickelt, daß Aussicht für eine Mittelernte besteht. Namentlich scheint der Hafer die Wirkungen der Dürre schwer überwinden zu können. Die Gerste hat sich dagegen gut entwickelt, so daß bei weiterem Fort⸗ schritt fast eine Mittelernte zu erwarten ist. Auch Mengkorn und Hülsenfrüchte zeigen einen Fortschritt, besonders auf den Inseln. Die Frühjahrssaat zeigte einen größeren Fortschritt auf den Inseln als in Jütland; dieser Unterschied hat sich aber mit der Zeit fast ausgeglichen.

Wurzelfrüchte:

Kartoffeln. Mohrrüben Runkelrüben Kohlrüben. Turnips. 1 8 3 Zuckerrüben.. 4,0 3,9 3,5 33. Ko hlrüben und Turnips zeigen einigen Fortschritt, besonders auf den Inseln. Runkelruben und Zuckerrüben dagegen werden von der kühlen Witterung zurückgehalten. Die Karto ffeln zeigen in Jütland einigen Fortschritt, nach den jetzigen Aussichten bürften sie über Mittelernte ergeben. b Wiesen und auf den Inseln: Grasländereien: 15. Mengenertrag von er6 2,1 Wiesenheu.. 2,9 IWIW 2 ½ Beschaffenheit von I Wiesenheu. 3,3

In Jütland zeigt sich hinsichtlich der Menge beim H hatC Die Weiden sind schttich noch immer schlecht, es zeig sich aber ein merkbarer Fortschritt, so daß, selbst wenn Gras 85 immer knapp ist, die Gefahr eines Grasmangels für die kommen 8- Wochen im ganzen genommen als abgewendet bezeichnet werden 1n

Bedeutung der Zahlen: 6 = vorzüglich gut, 5 = etwas Abe⸗ Mittelernte, 4 = Mittelernte, 3 = etwas unter Mittelernte, 2 , mäßig, aber nicht schlecht, 1 = schlecht. (Bericht des Kfl. Gener konsulats in Kopenhagen vom 20. Juli d. J.)

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Inseln: 15. 7. 4,0

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Mannigfaltiges.

8 1 i der Einstellung von ahlmeisteranwärtern bei Kaiserlichen Marine. nb der Kaise rlichen Marine werden n 1. Oktober d. J. wieder junge Leute als Marinezahlmeisteragm. um eingestellt. Schriftliche Gesuche um Einstellung

September d. J. an das Kommando der II. division in Wilhelmshaven u richten. Die

zahlmeister gehören zu den oberen Beamten der

mit bestimmtem O a; dementsprechend werden auch die Anforderungen an ihre Vorbildung und Erziehung gestellt. Vor⸗ edingungen für die Einstellung sind u. a.: Mindestens Reife für die Prima einer höheren Lehranstalt, Alter möglichst nicht über 20 Jahre nd See⸗ und Tropendienstfähigkeit. Alles sonst Wissenswerte ist us den „Annahmebedingungen für die Marine⸗Zahlmeister⸗Laufbahn“, seudruck 1912, Preis 50 ₰, Buchhandlung C. Lohses Nachfolger, Vilhelmshaven, Wilhelmstraße, zu ersehen.

Im Königlichen Verkehrs⸗ und Baumuseum in Berlin (Invaltdenstraße 50 51, früheres Hamburger Empfangsgebäude) ist der Kesselteil einer Verschiebelokomotive, welcher durch Abwurf einer Flie gerbombe beschädigt wurde, aufgestellt. Die e starke Einwirkung auf die Kesselbleche und dicken Domflanschen ist gut sichtbar. Paris, 29. Juli. (W. T. B.) Das „Petit Journal“ meldet aus Trun: Das Departement Orne wurde von einer ungebeuren Windhose heimgesucht, die in weniger als einer Viertelstunde alle Dächer abdeckte, die Fenster zersplitterte und die Ernte vollständig vernichtete. Allein in der Gemeinde Trun übersteigt der Schaden eine Million.

Amsterdam, 27. Juli. (W. T. B.) Dem „Algemeen Handels⸗ blad“ wird aus Rotterdam gemeldet, daß die Verhandlungen über die Wiederaufnahme der Kriegsgefangenenbeförderung durch den Rotterdamschen Lloyd und die Zeelandlinie einen so günstigen Verlauf nehmen, daß mit dem Dienst binnen einigen Wochen wieder begonnen wird.

Handel und Gewerbe.

Bei dem Bochumer Verein für Bergbau und Guß⸗ stahlfabrikation, Bochum, betragen laut „W. T. B.“: Der Roh⸗ gewinn einschließlich des Vortrags nach Absetzung der Rücklage für die Kriegsgewinnsteuer 23 Millionen Mark gegen 22,9 Mill. i. V., die Abschreibungen 7,4 Millionen (5 5 Millionen und 2 Millionen zu anderen Abstellungen) und der Reingewinn 15,6 Millionen (15,5 Mil⸗ lionen). Der Gewinnanteil für die Aktionäre wird mit 22½4 vH auf die alten und 11 ½ vH auf die neuen Aktien vorgeschlagen (i. V. 25 vH). Der Ludendorffspende werden 500 000 Mark, für öffenrliche Wohltatszwecke 150 000 Mark überwiesen und 3,6 Millionen Mark wie im Vorjahre auf neue Rechnung vorgetragen.

In der gestrigen Sitzung des Verwaltungsrats des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikation wurde beschlossen, einer auf den 3. September 1918 Nachmittags nach Bochum einzuberufenden außerordentlichen Generalversammlung die Erhöhung des Aktien⸗ kapitals um 12 Millionen Mark auf 57 Millionen Mark vorzu⸗ schlagen. Die neu auszugebenden Aktien sollen am Gewinne für 1918/19 voll teilnehmen. Sie dienen zum Erwerb der Kuxe der

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je Kux wird aus den Betriebsmitteln der Gesells chaft bestritten. Dre Gesellschaft behält sich das Recht vor, von ihrem Angebot an die Gewerken von Friedrich der Große zurückzutreten, wenn die Gewerken⸗ versammlung den Uebergang des gesamten Bergwerkseigentums auf den Bochumer Verein nicht mit der erforderlichen Mehrheit beschließt. Vorstand und Verwaltungsrat begründen die Notwendigkeit einer er⸗ weiterten Kohlengrundlage des Unternehmens mit der Ausdehnung, die die Erzeugung des Bochumer Vereins in den letzten Jahren ge⸗ nommen hat, und mit Rücksicht auf die Zukunft des Unternehmens.

Der Grubenvorstand der Gewerkschaft Friedrich der Große teilt mit, daß er in seiner letzten Sitzung beschlossen hat, einer auf den 3. September d. J. einzuberufenden außerordentlichen Gewertsversammlung ein Angebot des Bochumer Vereins für Bergbau⸗ und Gußstahlfabrikation zur Annahme zu empfehlen, demzufolge genannte Gesellschaft sich erboten hat, gegen die Uebertragung des gesamten Vermögens der Gewerkschaft mit allen Rechten und Pflichten fur je einen Kux im Nennwerte 12 000 Aktien des Bochumer Vereins und außerdem 9000 je Kux in bar zu zahlen, wobei die Ausbeute für die beiden letzten Vierteljahre 1918 vereinbarungsgemäß in Höhe von insgesamt 1000 je Kux den seitherigen Gewerken verbleibt. Die Aktien sind mit vollem Gewinn⸗ anteil vom 1. Juli 1918 ab ausgestattet.

Die gestrige Versammlung der Zechenbesitzer des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats, Essen, beschloß laut „W. T. B.“, die Richtpreise für die letzten vier Monate dieses Jahres für Kohlen um 2,40 ℳ, für Koks um 3,40 ℳ, für Brechkoks um 4 und für Briketts um 2,40 für die Tonne zu erhöhen. Die Preiserhöhungen verstehen sich einschließlich der Kohlensteuer. Sie erfolgen unter dem Vorbehalt, daß die Lasten, die das neue Umsatzsteuergesetz dem Kohlensyndikat bringen wird, zu den heutigen Preiserhöhungen zugeschlagen werden.

Die Lüneburger Wachsbleiche schlägt laut „W. T. B.“ 15 vH Gewinnanteil für die Aktionäre vor. ““

Börse in Berlin (Notierungen des Börsenvorstandes)

vom 30. Jult vom 29. Juli Geld Brief Geld Brief ℳ9 ℳ: 310 9 311 305 9 188 ½ 189 188 ½ 212 ½¼ 2ʃ2 ¾ 189 189 ½ 151 151½

61,65 79 ½

100 Gulden 100 Kronen 100 Kronen

100 Kronen Schweiz 100 Franken Wien⸗

Budapest 100 Kronen 61,55. Bulgarien 100 Leva 79 Konstanti⸗

nopel 100 Piaster 21,05 Madrid und 1

Holland

Dänemark Schweden Norwegen

21,15

Verelnigung mit einer Gewerkschaft bl. Der Kassamarkt war schwach.

schiffahrts⸗, Petroleum⸗,

jeß ohne besondere Wirkuna⸗ Der Schluß war still.

Kursberichte von ausländischen Wertpapiermärkten. Wien, 29. Juli. (W. T. B.) Das wichtigste Ereignis im

heutigen Börsenverkehr bildete die lebhafte Aufwärtsbewegung der Kurse der türkischen Papiere auf Grund spekulativer Käufe. e Tabakaktien erhöhten ihren Kursstand gegenüber dem Wochenschluß

Türkische

um 17, Türkische Lose um 4 und Orientbahnaktien um rund

40 Kronen. Im übrigen war zwar die Stimmung fest, doch herrschte auf den meisten Gebieten wie bisher Geschäftsstille vor, wobei sich

hielten, teils um 3 bis Schranken waren Fluß⸗ und chemische

die Kurse teils auf ihrem letzten Stande 4 Kronen über denselben hinausgingen. Im Webewaren, Kraftwagen Fabrikaktien begehrt. Der Anlagemarkt blieb ruhig.

Wien, 29. Juli. (W. T. B.) Amtliche Notierungen der Devisenzentrale. Berlin 160,90 G., 161,20 B., Amsterdam 492,50 G., 493,50 B., Zürich 243,50 G., 244,50 B., Kopenhagen 304,00 G., 305,00 B., Stockholm 342,25 G., 343,25 B., Christiania 305,25 G., 306,25 B., Konstantinopel 34,00 G., 34,75 B., Marknoten 160,90 G., 161,30 B.

Paris, 29. Juli. (W. T. B.) b 88,70, 3 % Franzöfische Rente 61,85, 4 % Span. äußere Anleihe 139,10, 5 % Russen von 1906 60,50, 3 % Russen von 1896 38,50 4 % Türken unif. —,—, Suez⸗Kanal —,—, Rio Tinto 1975.

Kopenhagen, 29. Juli. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Hamburg 53,00, do. auf Amsterdam 165,00, do. auf London 15,09,

do. auf Paris 56,00.

Stockholm, 29. Juli. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Berlin 47,25, do. auf Amsterdam 145,25, do. auf schweizer. Plätze 71,00, do. auf London 13,29, do. auf Paris 49,15. 1

Amsterdam, 29. Juli. (W. T. B.) Ruhig. Wechsel auf Berlin 32,20, Wechsel auf Wien 18,95, Wechsel auf Schweiz 48,85, Wechsel auf Kopenhagen 60,80, Wechsel auf Stockholm 69,07 ⅛, Wechsel auf New York 192,25, Wechsel auf London 9,16 ½, Wechsel auf Paris 33,85. 4 ½ % Niederländische Staatsanleihe 90 ½, Obl. 3 % Niederl. W. S. 67 ¼, Königl. Niederländ. Petroleum 563 ½, Holland⸗Amerika⸗Linie —, Niederländisch⸗Indische Handelsbank 150 ¼, Atchison, Topeka & Santa 82 ½, Rock Island —, Southern Pacific —, Southern Railway 20 ⅞, Union Pacific 118, Anaconda 132 ⅛, United States Steel Corp. 89 ½, Französisch⸗Englische An⸗ leihe —, Hamburg⸗Amerika⸗Linie —.

New York, 29. Juli. (W. T. B.) (Schlußnotierungen.) Nach fester Eröffnung schwächte sich die Haltung an der Fondsbörse auf bedeutende Abgaben in General Motorwerten allgemein ab. In Canadians fanden Anlagekäufe statt, so daß das Papier um 2 ½ Doll. im Kurse anzuziehen vermochte. Der Schluß war unregelmäßig.

Rio de Janeiro, 26. Juli. (W. T. B.) Wechsel auf London 12 ½.

5 % Französische Anleihe

Gewerkschast Friedrich der Große. Die Gesellschaft gewährt im Austausch für einen Kux der Gewerkschaft Friedrich der Große nominell 12 000 Aktien, zuzüglich 9000 in bar, wobei die zweite Halbjahr 1918 in seitherigen

Der über die Aktien hinaus in bar zu zahlende Betrag von 9000

Ausbeute für das

von 1000 je Kux den

vereinbarter Höhe Besitzern verbleibt.

Barcelona 100 Pesetas 113

114

—zæ

Die heutige Börse zeigte eine schwächere Haltung. Verkaufslust überwog für verschiedene Bergwerksaktien, u. a. für Phönix Berg⸗ bauaktien. Der Abschluß des Bochumer Vereins sowie die geplante

Rio de Janetiro, fuhren: in Rio 4000 Sack,

fuhren: in Rio 5000 Sack,

Rio de Janeiro, 26. Juli.

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten

Zu⸗ Zu⸗

25. Juli. (W. T. B.) Kaffee. in Santos 19 000 Sack. (W. T. B.) Kaffee. in Santos 19 000 Sack.

2 Untersuchungssachen⸗

5. Kufgebote, Verlusi⸗ und Fundsachen, Zustellunges x. dexofe 8. Nerkäuse, Verpachtungen, Verdingungen zc.

t. Verlosung ꝛc. von Wertpapigren. 54 Pommanditgesellschaften auf

Kaüien a. Aktienge sensJasüee,

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ffentlich

Anzeigenpreis für den Raum Aunßzerdem wird ans den Anzeigenvre

7 IFgæ Eis

r Anzeiger.

einer 5 gespaltenen Einheitszeile 50 Pf is ein FErdehgs ece s von 20 b. H. erhoben.

8. Unfall⸗ und 9. Bankausweise.

——

6. Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften. 18 Niederlassung ꝛc. von 8 Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung⸗

tsanwälten.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗ sachen.

Gegen den Kraftfahrer Joseph Lasz⸗ kowski, geb. am 18. 12. 96, in Chwa⸗ liszewo, Kr. Schubin (Größe: 1,75, Mund, Nase, Kinn: gew., Haar: braun, Bart: —, bes. Kennz.: —, Saͤefelläage 28 % 5). welcher flüchlig ist, ir die haft wegen Fahnenflucht verhängt. 8 wird ersucht, ion zu verbaften und in die nächste Militär⸗ oder Marincarrestanstalt einzuliefern.

Bla Schöneberg. den 24. Juli 1918.

Köntglich s Gericht der Jaspektion der Kraftsahrtruppen IIIb. H. L. 572/18. 11637. 18. [28216]

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Mus⸗ ter Karl Ernwein, 6. Kompognte es.⸗Inf.⸗Regis. 70, gehoren am 8. 1. 897 zu Schiltigheim bei St aßhurg, evan⸗ elischer Religion, von Beruf Mechantker, st Paftbefehl wegen unerlaudter Enz⸗ fernung im Felde erlassen, weil er flüchlig ist. Es wird ersucht, ihn festzunehmen und an die nächste Milnlärbehö⸗de abzu⸗ liefern zwecks U berführung zu seinem Truppenteil. 8 Ueschreibung: Alter 21 Jahre, Größ⸗ 1 m 60 cm, Statur karz gedrungen, Haare dunkelblond, Augen grau, Nase hreit, Bart Anflug von Schnurrbart. Klei⸗ dung: feldaraue Hose, Bluse und Mantel, Schnürschube, Gewehr und Gazmaske. Br.⸗St.⸗Qu., den 24. Joli 1918. Gericht einer Landwehrbrigade. Der Gerichisbetr.

[28219] Steckvrief. Gegen den unten beschriebenen Land⸗ sturmmann Marohn, Rugcolf, der 1. Kompagnie 6. L mosturminfanterieersatz⸗ bataillons VII. A.⸗K., Senaelager (VII G), eboren am 5. 6. 1880 zu Neukölln, lediv, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchunashaft wegen Fahnenflucht verhängt. p. Maroban st wohnhaft in Neukoͤlln, Reuterstr. 6. g wird ersucht, den p. Marohn zu ver⸗ aften und der nächsten Militärbehörde zwecks Weitertransportes nach hier ein⸗ uliefern. 8 Senuelager, den 25. Juli 1918. Hammerschmidt, Major und Batatllonskommandeur. Beschreibung: Größe: etwa 1,65 m. Gestalt: schlank; Gesicht: bager, blasse Ge⸗ sichtsfarbe. Haar: dunkelblond. Kleiner, gestutzter Schnurrbart. Landsturmuniform. Vermutlich: Zivil. [28247] Fahnenfluchtserklärung und Beschlagnahmeverfügung. In der Untersuchungesache gegen den

128250]

Kompagnie J fanterie⸗Regiments Nr. 67, en. den 28. 10. 98 in Remscheid, wegen kabnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärgrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erkläct und sein im Deutichen Reiche be⸗ findliches Vermögen mit Beschlag belegt. Do⸗St.⸗Qu., den 16. Juli 1918 Gericht 34. Iuf.⸗Division. Nr. 420/18. Der Gerichtsherr: Teetzmann, Generalmajor u. Divisionskommandeur. Kluge, Kiegsgerichtsrat. [28251] Verfügung. Das dem fahnenflüchtigen Musketier Gustav Adolf Eteiger vom Ersatz⸗ bataillon Jaf.⸗Regts. 142 in Mullheier zustehende gegenwärtige und küaftig an⸗ erfallende, im Heuischan Reiche befiadliche Vermögen wird gemäß § 300 M.⸗St.⸗ G.⸗O. mit Beschlag beiegt. Freivurg i. Br., den 24. Juli 1918. Koriglichen Gecicht der stellv. 57. Infanteriebelgade.

[28217]

In der Untersuchungssache gegen den Landsturmmann Molf Jecker, geb. am 11. Mai 1875 in Dirzfelden, zaletzt zckerer in Rüstenhart, wegen Keiegs⸗ verrals, wird, da er hinreichend verrätig ist, zu Monistrol in Fraxkreich seit dem Jahre 1917 vosrsätzlich mährend des jetzt gegen das Deutsche Resch ausgebrochenen Krieges einer feindlichen Macht Vorschub geleistet zu haben und noch zu leisten (Verbrechen gegen § 89 R.⸗St.⸗G⸗B., § 57 M.⸗ St.⸗G.⸗Z.) und er im Siane des § 356 M.⸗St.⸗G.⸗O. als abwesend anzusehen ist, auf Grund des § 360. M.St.⸗G. O. das im Deutschen Reich⸗ befindliche Vermögen des Beschuldigten hierdurch mit Beschlag belegt.

Memel, den 23. Juli 1918.

Gericht der stellvertretenden 1. Jufanterie⸗ brigabe.

St. P. L. IIIb 213/17 T. L. 4840,.

Der Geiichtshecr. Frhr. v. Gayl, Generalmajor. Herbst, Militärhilfsrichter.

28245) Bekanunntmachung. 8 egeen, Beschluß des hi sizen Amts⸗ gerichts vom 24. Jult 1918 ist das im Inlande gelegene Vermöngen des Santtäts⸗ rats Dr. Alfred Scheffer, früher in Smraßburg, jetzt ohne bekannten Auf⸗ enthalt, gemͤß § 12 des Kriegssteuer⸗ esetzes vom 21. Junt 1916 mit Beschlag belezt worden.

Straßburg, den 24. Juli 1918.

Kals. Amtsgericht.

[28246] Beschlagnahmeverfügung. In der Untersuchunessache gegen den

Reta hard Moosmann wird, da die ge⸗ setzlichen Voraussetzungen vorliegen und der Beschuldigte i. S. des § 356 M.⸗St.⸗G.⸗O. als abwesend anzus hen ist, auf Grund des § 360 M.⸗St.⸗G.⸗O. das im Deutschen Reiche vefinbliche Ve mögen des Be⸗ schuldigten hierourch mit Beschlag belegt. Stuttgart, den 27. Juli 1918. Kgl. Württ. Gericht der stv. 51. Infant.⸗Brigade.

—, ——

Die am 28. 7. 16 gegen den Land⸗ sturmmann Aaton Scnsitzler vom Lanbst.⸗ Batl. VIII/24 erlassene Fahnenfluchts⸗ erklärung, veröffentlicht im Reichsanzeiger Nr. 180 v. 2. 5. 16, wird aufgehoben.

Cölin, den 25. Juli 1918. [28026) Gericht der Lanowehr⸗Inspektion Cöln.

[28025] Die Fahnenfluchtserklärung und Be⸗ schlagnahmeverfügung des Gerichts 54. Inf.⸗ Division vom 25. 12. 1917, veröffentlicht im Reichsanzeiger am 3. 1 1918, g gen den Ers.⸗R s. Oito Carstens, 6./J.⸗R. 84, geb. 5 4. 91 in Wisch auf Husum, wird aufgehoben, da die Gründe derselben weg⸗ gefallen siünd. 1 Div.⸗St.⸗Qu., den 17. 7. 18. Gericht einer Inf.⸗Division.

[28248] Verfügung. In der Untersuwuogssache gegen den Wehrmann Jakob Stöezer, früher zur 7./ L. 120 gebötig, wird die am5. Februar 1916 erlassene Fihnenfluchteerklärung Pf aufgehoben. 362 Ads. 3 M.⸗St.⸗

0. Et. Qu., 25. Jult 1918. whericht der 2. (Württ.) Landw.⸗Div.

[28218] Beschluß.

Die Beschlagnahme des im Reiche be⸗ findlichen Vermögeas des fahnenflüchtigen Unteroffiziers Franz Große⸗Gung aus Gladbeck, 2. Komp. Ers.⸗Batl. Inf.⸗ Regt. 16, wud aufgehoben, da der Zu⸗ stand der Fabnenflucht aufgehört hat.

Düsseldorf, den 25. Juli 1918 Gericht der Landwehrinspektion Düsseldorf.

Der Gerichtsherr: von L'Estoeg, Generalleutnant und Landw.⸗Inspekteur. Groos, Kriegsgerichtsrat.

[28249] Versfügung.

Die am 5. März gegen den Wehrmann Heinrich Wentzel, Ers⸗Batl. J.⸗R. 137, geb. am 19. 10. 1885 zu Neunktrchen b. Saarbrücken, erlassene Fahnenfluchts⸗ erklärung wird zurückgenommen.

Hagenau, den 18. Juli 1918.

Gericht der stellv. 59. Inf.⸗B.igade,

Zweigstelle Hagenau.

[28027] Die Fabhnenfluchtserklärungen gegen: 1) Pietsch, Ernst Hermann, ee es,

am 2. 7. 1875 zu Alchhalden, O.⸗A. Oberr⸗

Musketier Heraann Pufschmidt, 7.

dorf, geborenen landsturmpflichtigen Bäcker

geb. 23. 12. 88 zu da Lohe, Kreis Metz,

s[tunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitaa, den 20 Juni 1919, Vormittags 11 Uhr, vor dem Gr. Amts⸗ gericht in Karlsruhe, Akademiestr. 2, Ein⸗

2) Beilig, Adam, Arbeinssoloat 11. Ki. der Res., geb. 7. 3. 79 zu Ludwigshafen g. Rhein, vom 27. 12. 15, 3) Scholterer. Adolf, Ers.⸗Res., geb. 16. 10. 87 zu Metz, vom 26. 2. 16 werden zurückgenommen. Metz, den 25. Juli 1918.

Gericht der Landwehr⸗Inspektion.

2) Ausgebote, Ver⸗ lust⸗und Fundsachen, Zustellungenu. dergl.

[27763]

Der Privatmann Florentin Oberdieck, Kaiserstr. 60, in Heidelberg, vertreten durch die Rechtsanwälte Dres. Helm u. Moufang in Heidelberg, hat das Aufgedot der 5 3 ½ % igen Schuldverschretbungen über je 200 Lt. D Nr. 1130, 2275, 2535, 4318 und 4319 der Gr. Bad. Staatsschuldenverwaltung von 1892/94 beantragt. Der Inhaber der U⸗

gang II, I. Stock, Zimmer 8, anberaumten Aufgebotstermine setne Recdte anzumeiden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Karlsruhe, den 15. Juli 1918. Gerichtsschreiberei des Großh. Amtsgerichts A. 2.

[28267] Aufgebot.

Die von uns unterm 6. September 1897 ausgefertigte Police Nr. 162 765 über 3000 auf das Leben der Näherin Frau Witwe Anna Knauf, geb. Robin, ig Mainz, geboren am 5 März 1855, ist ab⸗ banden gekommen. Der gegenwärtige In⸗ haber der Police wird aufgefordert, sich binnen 2 Mogaten bei uns zu melden, widrigenfalls die Polfce für kraftlos er⸗ klärt und eine neue Ausfertigung erteilt wird.

Berlin, den 20. Juli 1918.

Victoria zu Berlin Ulgemeine⸗ Versicherungs⸗Actien⸗Gesellschaft. Dr. Utech, Generaldirektor.

[28268] Aufgebot.

Der von uns unterm 27. Januar 1913 ausgefertigte Hinterlegungsschein zu dem Versicherungsschein r. 132 284 über 660,— auf das Leben des Lehrers Herrn Friedrich Motzkus in Sillginnen, geboren am 10. Februar 1864, ist ab⸗ handen gekommen. Der gegenwärtige In⸗ haber des Scheins wird aufgefordert, sich binnen 6 Monateun bei uns zu melden,

88 und eine neue Ausfertigung erteilt wird. Berlin, den 22. Juli 1918. Victoria zu Berlin Allgemeine Verscherungs⸗Actien⸗ Gesellschaft. Dr. Utech, Generaldirektor.

[28042] Der von uns unter der früheren Firma „Lebensversicherungs⸗Gesellschaft .Se pig. ausgefertigte Versicherungsschein Nr. 69 317 vom 27. Mar 1886 auf das Leben des Herrn Valentin Koppacz, Kaplans und Funkatisten in Ober Glogau, jetzt Welt⸗ priesters in Ottrog bei Ralidor, ist uns als abhanden gekommen angezeigt worden. Gemäß § 19 unserer Allgemeinen Versicherungsbedingungen werden wir für diesen Schein eine Ersatzurkunde ausstellen, wenn sich innerhalb zweier Monate ein Inhaber dieses Scheins bei uns nicht melden sollte. Leipzig, den 30. Jult 1918. Leipziger Lebensversicherungs⸗Gesellschaft auf Gegenseitigkeit (Alte Leipziger). Dr. Walther. Riedel.

[21775] Oeffentliches Aufgebot. Die von uns am 6. November 1905 auf das Leben des Malers und Anstreichers Joseph Zimmer in Riegelsberg ausge⸗ stellte Police Nr. 68 564 ist in Verlust geraten. Falls sich innerhalb 3 Mo⸗ naten der Inhaber der Urkunde nicht bei uns meldet, gilt dieselbe als kraftlos, und es wird eine Ersatzurkunde ausgestellt. Magdeburg, den 24. Junt 1918. Wilhelma in Magdeburg, Allgemeine Versicherungs⸗Aktiengesellschaft.

[28270] Aufgebot.

1) Die Witwe Karoline Scheffler, geb. Günther, und 2) der Landwirtssohn Robert Scheffler, beide in Ober Tworsimirke, ver⸗ treten durch den Justizrat Madelung in Krotoschin, haben das Aufgebot des an⸗ geblich verloren gegangenen Sparkassen⸗ buches Nummer 1683 der Kresssparkasse Krotoschin über 9478,70 ℳ, ausgestellt für den Freisteller Gottlieb Scheffler in Ober Tworsim irke, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 2è8. Februar 1919, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht Zimmer 24 anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die veffttteeelge der Uckunde erfolgen wird.

Krotoschin, den 19. Juli 1918.

Königliches Amtsgericht.

[28210] Aufgebot.

Der Invalide Karl Budde in Crombach Nr. 48 hat das Aufgebot des Sparkassen⸗ buchs Nr. 10 238 der Sparkasse der Gemeinde Wald mit einer Einlage von

om 29. 5. 15,

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widrigenfalls der Schein für kraftlos er⸗

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1480,78 ℳ, lautend auf den Namen Karl

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