1918 / 180 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 01 Aug 1918 18:00:01 GMT) scan diff

ständen des täglichen Bedarf g agt. Die Kosten der Veroffentlichung Barmen, den 26. Juli 1918. Die Polizeiverwaltung.

Bekanntmachung. r Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 zuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S helichten Kaufmann Lies in Crone a. Br. durch Verfi sämtlichen Webwaren

Auf Grund de zur Fernhaltung un habe ich der vere faelsohn, in Handel mit feit untersagt.

Bromberg, den 24. Juli 1918.

andrat. J. V.: Straßer.

beth Cohn, geb. Raf⸗ ng vom beutigen Tage wegen Unzuverlässig⸗

Deutsches Reich.

ßen, Berlin, 1. August 1918.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ tzung; vorher hielten die vereinigten für Handel und Verkehr,

Ausschüsse für Rechnunos⸗ die vereinigten Ausschüsse Justizwesen, der Ausschuß für en Ausschüsse für Zoll⸗ wesen Sitzungen.

wesen und für Handel und Verkehr und für sowie die vereinigt Steuerwesen und für Rechnungs

Justizwesen

Die finnische Abordnung, be Staatsrat Legationscrat Baron Bons dorff

stehend aus dem finnischen Generalmajor und Major „Wolsss Telegraphen⸗ eeresleitung all von Hinden⸗ quartiermeister General Luden⸗ Finnischen Freiheitskreuzes. Von die Abordnung weiter auf den

Gesandten Ignatius, von Griepenberg, traf gestern, wie büro“ meldet, in der Befehlsstelle ein und überbrachte dem Generalfeldmarsch burg und dem Ersten General dorff das Großkreuz des der Befehlsstelle begab sich Kriegsschauplatz.

der Obersten H

Zu der Anfrage der Abgeordneten Dr. Quarck und Dr. Quessel an den Reichskanzler über „Schreiende stände bei der Fürsorge für deutsche die dem Zentralkomitee vom R „Wolffs Telegraphenbüro“ folgende Mitteilung: Die Versorgung der heimkehrenden Aus Bundesstaaten ob. Die ideelle und m Kreuzes tritt nur ergänzend hinzu. den ersten Empfang der Heimk

Rückwanderer, oten Kreuz überlossen sei“, er⸗

landsdeutschen liegt Reich aterielle Fürsorge des Roten Bestimmte Aufgaben, wie z. B. ehrenden auf deutschem Boden, hat das staatlichem Auftrage übernommen. Nachdem es den im Oberostgebiet eigene Quarantäne⸗ dehnte das Rote Kreuz Kaiserl. aterl. Frauenverein seine Tätigkeit

Liebesgabenpäckchen wurden als erste Will⸗ andt. Schwestern des Roten Kreuzes leisten Heime, die Erwachsenen und Kindern E g bieten, wurden in allen L Lagereinrichtungen und Verpflegung be⸗ Das Zentralkomitee Schuhwerk, deren Höhe jeweils den st, ferner die Beratung der Heimkehrenden ssare, deren Hauptaufgade es ist, durch schriftliche ür zu sorgen, daß die Heimatbehörden llen des Roten Kreuzes“) über Zu den Reichs⸗ und bundesstaatlichen mitee viele Hunderttausende aus seinen Pflichtleistung des Staates durch frei⸗ Volkes zu erweitern.

kote Kreuz in zilitärischen Siellen gelungen war, ager für Deutsche einzurichten, ommissar, Zentralkomitee und V üch auf diese Lager aus. kommensgrüße hinausges überall Hilse. Spiel und Unterhaltun Was zur Verbesserung der sshafft werden

rfrischungen, agern eingerichtet.

konnte, wurde hinausgesandt.

die Auszahlung von Umständen angepaßt i durch Lagerkommi oder drahtlich

Unterstützungen,

he Vorarbeit die Ankunft jedes einzelnen unterrichtet sind.

Mitteln steuert das Zentralko Sammelgeldern bei, um die willige Beiträge des gesamten ist sich der vollen Verantwortung bewußt,

Das Rote Kreuz nach Kräften dabei mit⸗ daß den schwergeprüften aus Feindesland Heim⸗ er und freudiger Empfang ung, sich hierbei auf das gesamte

wirken zu müssen, kehrenden im deutsche bereitet wird, und hegt die Hoffn deutsche Volk stützen zu dürfen.

n Vaterlande ein würdi

Bayern.

bald nach dem

Ermordung des Feldmarscha aa Seine Majestät den Kaiser ein in haltenes Beileidstelegramm gerichtet.

In der Kammer der Abgeordneten nachmittag gelegentlich der Beratung des Antr ffend Fürsorge für Existenz gefährdeten Krtegstei von Dandl das Wort und gah ecme Zustimmung unterbrochene Betrach, Lage, wobei er nuch einem Ueberbl herigen Kriegsereignisse laut Bericht des

graphenbüros“ u. a. saagte:

„Einzig dastehend bleibt in der Kriegsges letzten Sommer an Ausdauer Regimentern im Abwehrk üänder und Franzosen geleiste worden war, durch Heranziehung der im gewordenen Armeekorps auch der letzte Vorsto lauf doch gezeigt, daß unsere entfaltete Ge können wir d affen die Feinde keine Macht Feinde zu de Einsicht kon

Empfang der Nach⸗ lls von Eichhorn warmen Worten ge⸗

Der König hat richt von der

ergriff gestern ags Francken⸗ die in ihrer wirtschaftlichen der Ministerpräsident wiederholt von ung den politi⸗ ick über die bis⸗ „Wolffschen Tele⸗

chichte, was gerade im und Heldenmut von den deutschen gen die vielfache Ueberlegenheit der bis es endlich möglich ge⸗ Osten und Süden frei⸗ e ch herbetzuführen. ffnungen erfüllt, so hat der Ver⸗ ufgebot aller Kräfte gen, und voll Vertrauen nd Stärke der deutschen g. daß nichts, daß endlich auch die ruppen aufgezwungenen 1— Vernichtungswillen aufgeben jenem Boden der Verständigung finden n wir schon lange und schon wiederholt zum Durchhalten be⸗ in der Heimat, und egnet, er bringt eine reiche Ernte zur von unsern Gegnern mit Zeichen der Schwäche aus⸗ entreißen und das dgültige Erledigung unbequem empfundenen Das Kriegsziel Englands ist, Alle Stützpunkte, die sind keineswegs Neben⸗ rn Hauptkri

einen Kräfteausglei ß nicht alle Ho Heere auch die unter A genwirkung auszugleichen vermö arauf hoffen, daß die Kraft ur zu der Erkenntnis zu führen verma der Welt, uns niederzwingen kann, r durch die Siege der deutschen T imen werden, daß sie ihren und sich deshalb mit uns auf müssen, den betreten zu wollen uns bereit erklärt haben. seelt das ganze deutsche der Himmel hat seine Unsere Friedensangebote Hohn und Spott zurückgewiesen und als Frankreich will uns deutschen des Engländers ist und bleibt die en als äußerst gefährlich und 8 Handelskonkurrenten. planmäßig ganz Europa zu umklam d im Laufe des Krie kriegsschauplätze raublustigen En letzte, der einem würde. Aber sein los alles preisgeben itischen und Euro 8

Unbeugsamer Wille Bolk an der Front und

politischen und

ges besetzt hat,

im politischen Sinne, sonde land. Ich bin gewiß kein A ewaltfrieden in irgend welche Verlangen, daß wir von vorn ollen ohne irgendwelchen

7. knechtenden englischen Eroberu

orm das Wor erein und vorbehalt⸗ gegen die welt⸗ ngsgelüste, das

rlässigkeit unter⸗ wäre politischer Selbstmord. Es kann nicht deutlich genug auf diese 8 Karls englischen Kriegsziele hingewiesen, es kann nicht oft und laut genug

betont werden, daß England nicht um Elaß⸗Lothringens willen, sondern für eigene Interessen, um die politische und wittschaftliche Knechtung Europas tämpft. Dessen sollte sich auch Frankreich mit einem Seitenblick auf Calais endlich einmal bewußt werden. Das mögen sich aber auch alle jene vor Augen halten, die in Verzagtheit oder Mißmut die Bedeutung dieses gewaltigen Weltringens verkennen, die über Eindrücken des Augenblicks und vorübergehenden Schwankungen, wie sie der Krieg nun einmal mit sich bringt, vergessen, daß der Ausgang des Krieges maßgebend ist für die ganze Zukunft des deutschen Volkes, für seine gesammten wirtschaftlichen Ver⸗ hältnisse.’. Der Ministerpräsident kam sodann auf den von Wilson wiederholt so nachdrücklich vertretenen Gedanken des Völkerbundes zu sprechen, den England sich als einen Bund zur Niederhaltung Deutschlands auslege, darauf berechnet, dem deutschen Volke seine politische und wirtschaftliche Selbständig⸗ keit zu rauben. „Wenn Wilson mit seinem Völkerbund das Ziel verfolgt, daß durch ihn unter den Mächten eine Weltgleichgewichtslage auf Grund der Prinzipien des Rechtes, der Vernunft und der Billigkeit geschaffen wird, dann werden wir uns ja mit ihm verständigen können. Wir wollen nichts anderes als die Herstellung und Sicherung des Gleichgewichts der Mächte, Freiheit für die wirischaftliche Entwicklung jedes Landes, Freiheit für den Handel und Freiheit für den Verkehr auf dem freien Meer. Ein Vöikerbund auf dieser Grundlage wäre die schönste Krönung des Friedenswerks. Mag Wilson seine Bundesgenossen zu dieser Auffassung bekehren, dann wird ihm die Verständigung mit uns nicht schwer fallen. Solange aber unsere Feinde im Westen uns deutschen Boden entreißen, unsere wirtschaftliche Selbständigkeit vernichten und unsere Freiheit zerstören, das Deutsche Reich vernichten wollen, solange können wir nicht vom Kampfplatz zurücktreten, nicht nachlassen in dem Kampf, der dem Ziele gilt, dem Feind die Erkenntnis beizubringen, daß er sich zu einer Verständigung mit uns herbeilassen muß. Wir treten in das fünfte Kriegsjahr ein voll Vertrauen auf unsere gerechte Sache, voll Ver⸗ trauen zu unserem Volk, zu unserem tapferen Heer und seinen herr⸗ lichen Fübrern, die uns einen glücklichen, segenbringenden Frieden er⸗ kämpfen werden.“ 8

O esterreich⸗Ungarn.

Deerr österreichische Minister Dr. Horbaczewski ist zum Minister für Volksgesundheit ernannt worden.

Die „Neue Freie Presse“ veröffentlicht Aeußerungen des Ernährungsminisers Paul über das kommende Wirt⸗ schaftsjahr. Der Minister führte aus:

Die Ernährungskrisis ist fast überwunden und wird aller Voraus⸗ sicht nach nicht wiederkehren. Die Versorgung mit Brot und Mehl wird mit Beginn des Monats August, in geregelte Bahnen treten. Die Ernte ist aussichtversprechend, insbesondere ist auch die Futterernte besser als im Vorjahre. Es wird möglich sein, während des Sommers das Vieh ausreichender zu ernähren, lo daß im Herbst die Milch⸗ und

leischversorgung besser als bisher werden dürfte. Sind auch Aus⸗ ichten für bessere Ernährungsverhältnisse vorhanden, so wird dennoch auch weiterhin vollste Sparsamteit notwendig sein. Als unsere Vorräte zur Neige gingen, hat uns Deutschland seine Bundes⸗ treue aufs neue bewiesen, indem es uns aushalf. Die neue Ernte wird uns nun auch in den Stand setzen, Deutschland freudig einen Gegendienst zu erweisen. Dankbar gedenken wir auch, wie bereit⸗ willig Bavern nach seinem Vermögen dem benachbarten Tirol mit Kartoffeln beisprang. Mit Ungarn murden Vereinbarungen ge⸗ troffen, welche die Versorgung des Heeres sichergestellt haben. Nach dem Ergebnis der Ernte werden neitere Vereindarungen mit Ungarn folgen, dahingehend, daß der Ueberschuß der ungarischen Ernte nach Oesterreich abfließen wird. Wir tönnen es getrost sagen: es wird uns im nächsten Jahre besser gehen. Wenn wir auch nicht so aufleben werden, wie in den ersten zwei Kriegs⸗ jahren, so wird das kommende aller Voraussicht nach erträglicher werden, als das jetzige Jahr. Heuer hoffen wir, die Ernte voll zu ergreifen, so daß dem Schleichhandel einigermaßen ein Damm ge⸗ setzt werden wird. Soweit die Regierung Macht hat, ist alle Vor⸗ sorge getroffen, daß es besser wird. Das wird auch durch Verein⸗ barungen mit Ungarn und mit Deutschland geschehen. Der Minister betonte, daß er bei den Zivil⸗ und Militär⸗ behörden Deutschlands und überall großes Entgegenkommen ge⸗ funden habe, wofür er unendlich dankbar sei, und schloß: Das Volksernährungsamt wird sich bemühen, durch eine außerordent⸗ lich vorsichtige Wirtschaft eine solche Einteilung zu treffen, daß die Bevölkerung in Oesterreich das ganze Jahr hindurch hinreichend ihr Auslangen finden wird, und dies umsomehr, als jetzt auch mit Deutschland und Ungarn eine Art gemeinsamer Wirtschaftsplan zu⸗ grunde gelegt ist, der gleichzeitig sozusagen einen Feldzugsplan im Versorgungswesen gegen die Aushungerungsabsichten der Entente dar⸗ stellt. Wir haben uns mit Ungarn verständigt, und Deutschland dat auch auf diesem wichtigen Gebiet seine Nibelungentreue neuerlich bewährt. Wir werden durchhalten. Das ungarische Magnatenhaus hat, dem „Tele⸗ graphen⸗Korrespondenzbüto“ zufolge, die Wahlrechtsvorlage unverändert angenommen.

Großbritannien und Irland.

In der Sitzung des Unterhauses vom 23. Juli fragte der frühere englische Handelsminister NRunciman bei der Er⸗ örterung über die Behandlung der feindlichen Banken, inwiefern die Politik der Regierung sich auf Abkommen mit den Verbündeten Englands stütze, und sagte, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet:

Er wolle zwar das französische oder das amerikanische Volk nicht be⸗ schuldigen, daß sie den Wunsch hätten, Enaland seine bisher innegehabte Stellung als finanzielles Zentrum der Welt zu stehlen, aber es gäbe doch kluge französische und amerikanische Firmen, die nach dem Kriege naturgemäß ihr möglichstes tun würden, für ihr eigenes Land und für ihre eigenen Papiere die Stellung zu erhalten, die bisher Lon⸗ don und Londoner Notierungen allein eingenommen hätten. Die Tendenz des Geldmarktes innerhalb der letzten Jahre, die ungeheueren Lasten Englands und die Tatsache, daß England seit langem den Goldstandard aufgegeben habe, hätten dazu geführt, die Vorherrschaft Londons als finanzielles Zentrum der Welt ernstlich zu erschüttern.

Rußzland.

In der gemeinsamen Sitzung des ausführenden Haupt⸗ ausschusses des Moskauer Rates und der Arbeiter⸗ organisationen am 29. Juli in Moskau, an der zweitausend Mitglieder teilnahmen, wurde laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ nach Reden Lenins und Trotzkis folgende Entschließung angenommen: 9 e. 1 Hauptaufgaben des gegenwärtigen Augenblicks sind Abwehr der bb und Lusuhr Ses Getreibe. st b 3) Unter den Arbeitermassen ist die kräftigste Agitation zur Auf⸗ klärung über den Ernst der Lage einzuleiten. 4) Gegenüber der Bourgeoisie, die sich überall der Gegen⸗ revolution anschließt, ist die Wachsamkeit zu vermehren. Die Sowjet regierung muß sich den Rücken decken. Zu diesem Zweck muß die Bourgeoisie unter Kontrolle geftellt und in der Praxis gegen sie der Massentarror durchgeführt wverden. L““

L iuß sein: Tod oder Sieg! Massen⸗ Lohge neagb ldune in militärischer Beeglen Massenbewaffnung der Arbeiter und Anfvannung aller Kräfte zum Kampf gegen die gegenrevolutionäre Bourgeoisie! b

Ein Aufruf des Volksbeauftragten für faseha, ergetgen⸗ heiten an die Gouvernements⸗ und detes tee ofte er Uürt, baß Moskau und Petersburg bereits vier Tage ohne Brot

5) Allgemeine erpedition nach Bro

seien, und fordert dringend zur Rettung der Hauptstädte vor der

ungersnot auf. 8 . Laut Meldung der amtlichen „Iswestija ist Jekate⸗ Tschecho⸗Slowaken genommen

rinburg von den b 8 Niederlande.

Die Niederländische Telegraphen⸗Agentur“ meldet aus dem Haag, daß gestern in der Kapelle der russischen Gesandt⸗ schaft ein Trauergottesdienst für den früheren Zaren stattfand, dem u. a. die Vertreter der Königin und der Königin⸗ Mutter, der Minister des Aeußern, mehrere andere holländische Miinister und amtliche Personen, die Mitglieder der russischen Gesandtschaft und der russischen Kolonie so wie die Gesandten der Ententeländer und mehrerer neutralen Staaten beiwohnten.

Türkei. 8

tsche Botschafter Graf Bernstorff hat dem 14“ dem Fhefifn, des Aeußern das Beileid Deutschlands zum Tode Hakki Paschas ausgedrückt.

Rumänien. 1

Der Informationsausschuß der Kammer für die Anklage gegen die frühere Regierung Bratianu hat vorgestern einen gebruckten Bericht vorgelegt, der den ange⸗ klagten Ministern, dem König, dem Senat und dem Kassations⸗ hof zur Kenntnis gebracht werden wird. Nach der Beratung und Beschlußfassung der Kammer wird, wie „Wolffs Telegraphen⸗ büro“ meldet, ein elfgliedriger Untersuchungsausschuß mit richter⸗ licher Gewalt gewählt werden, der die angeklagten Minister vorladen und nöngenfalls zwangsweise vorführen wird. Der Informationsausschuß hat folgende zwei neue Anklagepunkte hinzugefügt: 8 . 1 Neaserune Bratianu unterließ es in bewußter Absicht und egen den ausdrücklichen Wortlaut des Gesetzes, den Ausschuß der Beneralinspektoren einzuberufen, um dessen Gutachten über den Kriegsplan und die EE1“ des Eintrittes in den Krieg ent⸗ gegenzunehmen. Diese Unterlassung erfolgte, wie festgestellt wurde, weil die Mehrheit der Generalinspektoren im Hinblick auf die mangel⸗ hafte militärische Vorbereitung gegen den Eintritt in den Krieg war. So erklärt es sich, daß einige Korpskommandanten bis zum Vor⸗ tage des Krieges weder die ihnen unterstellte Truppe, noch auch den Operationsplan und das künftige Operationsgebiet kannten. Diesen Kommandanten wurde sogar die Erlaubnis verweigert, vorher ihr neues Kommando zu besichtigen und das Gelände kennen zu

lernen. ““ Der zweite neue Anklagepunkt betrifft die einwandfrei festgestellte

Entwendung und teilweise Vernichtung wichtiger Urkunden aus ver⸗ schiedenen Ministerien. Ueberdies wurden zahlreiche, schwere Ueber⸗ tretungen gegen das gemeine Recht aufgedeckt.

Ukraine.

Zum Tode des Generalfeldmarschalls von Eich⸗

horn meldet „Wolffs Telegraphenbüro“ noch, daß zu den schweren Verwundungen an der linken Körperhälfte gegen Adend Herzkrämpfe hinzugetreten waren, und die zur Stärkung des Herzens angewandten Mittel nur vorübergehend Erleichterung zu verschaffen vermochten. Der Adjutant Hauptmann von Dreßler war kurz vorher infolge des großen Blutverlustes ebenfalls verschieden.

Der Oberbefehlshaber Ost, Prinz Leopold von Bayern, hat aus Anlaß des Todes des Generalfeldmarschalls von Eich⸗ horn, wie die „Baltisch⸗Litauischen Mitteilungen“ melden, folgende Kundgebung an die Heeresgruppe Eichhorn erlassen:

18 Erschüttert und mit großem Abscheu erfüllt über die ruchlose Tat, welcher der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Eichhorn, Seine Erzellenz Generalfeldmarschall von Eichhorn und sein Adjutant Hauptmann von Dreßler zum Opfer gefallen sind, fühle ich das dringende Bedürfnis, der genannten Heeresgruppe mein auf⸗ richtiges Bedauern auszusprechen zu dem großen Verlust, der sie durch den plötzlichen Tod ihres so hochbewährten und überall ge⸗ schätzten Führers betroffen hat.

Leopold, Prinz von Bayern, Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber Ost.

An Frau von Eichhorn sandte der Oberbefehlshaber Ost folgende Depesche:

Eurer Exzellenz spreche ich zu dem so plötzlichen Hinscheiden Ihres Herrn Gemahls meine aufrichtigste und wärmste Teilnahme aus. Mit dem ganzen Ostheere erfüllt mich tiefster Abscheu über die ruchlose Tat, der Curer Exzellenz Gemahl zum Opfer gefallen ist. Mit allen Ruhmestaten der Ostfront wird der Name des in Krieg und Frieden an verantwortungsreichster Stellung erprobten und stets bewährten Führers für alle Zeiten verbunden bleiben. Gott der Herr schütze und stärke Eure Erzellenz in diesem tiefen Leid.

Leopold, Prinz von Bayern, Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber Ost.

Die Untersuchung hat bisher folgendes ergeben: Der Täter nennt sich Boris Dons kio, ist 23 Jahre alt und Ver⸗ trauensmann der linken sozialrevolutionären Partei in Moskau. Er will erst vor einigen Tagen von dort nach Kiew gekommen sein, nachdem er von dem Zentralkomitee seiner Partei den Auftrag erhalten hatte, den Generalfeldmarschall zu töten. Er sei zu diesem Zweck mit einer Bombe, einem R Geld ausgestattet worden.

Wie das oben genannte Telegraphenbüro bemerkt, ist ein Beweis dafür, daß die Entente von dem Mordanschlag

gegen den Generalfeldmarschall von Erchhorn vorher gewußt hat, der „Matin“ vom 29. Juli 1918, der bereits am Vorabend des Anschlages meldet: „Auf die Köpfe von

Mumm und Eichhorn sind von dem Geheimbund der Ukrai⸗ nischen Patrioten Preise ausgesetzt.“ In dieser frühen Ver⸗

öffentlichung liegt gleichzeitig der Versuch, die Mordtat auf die

Ukraine abzuschieben, obwohl sichere Nachrichten bestätigt haben, daß die Urheberschaft in Großrußland unter dem Einfluß der Entente zu suchen ist.

Finnland. Die Regierung gestattet grundsätzlich die Schleifung der

von den Russen in Finnland während des Krieges ausgeführten Befestigungsarbeiten; ausgenommen sind Küstenbefesti⸗

Der „Manchester Guardian“ erfährt aus Simla vom

22. Juli, daß der gemäßigte Teil der öffentlichen Meinung der geplanten Ungestaltung Montagus und Chelmsfords

as wären dagegen und wün fung der Umgestaltung. rovinzialtagung

günstig gesiunt sei, nur die Ultr die völlige Verwer samm ung der P

einer Ver⸗ Bengalen,

enden Einfluß auf esses ausüben, eine Entschließun die ganze geplante Umge mäßigten, die in sehr kleiner nicht zum Worte gelangen.

die Organisation des National⸗ g angenommen, in der staliung verwerfen. Anzohl anwesend waren, konnten Die in englischer Sprache er⸗ er von Kalkutta beurteilen den Plan ungünstig, eresse für die ganze Argelegenheit ist augen⸗ durch Kriegsangelegenheiten Die gemäßigte nationalistische Presse vom Pendschab und stützt die hauptsächlichsten

sche mende aber ihr Int zurückaedrängt worden. von Kalkutta, Bombay den vereinigten Provinzen unter⸗ des Umgestaltungs⸗

Grundsätze Verminde⸗

folgende Zugeständnisse: rung der Machtbefugnisse der Prooinzialgouverneure und Ver⸗ in der britisch⸗indischen Regierung die Finanzgebarung der Provinzen

Die Ultras in Madras und 2 für den Plan der Kongreßl er Plan der Ankün vom 20. August 1917 wirklich entspreche

stärkung des „Volkselements“ sowie eine Kontrolle über und der Regierung. werben nach wie vor klären, daß

iga und er⸗ digung der Regierung

Kunst und Wissenschaft.

Die physikalisch⸗mathematische Klasse der demie der Wissenschaften hielt am 11. der Herr Liebisch über Kristalle mit opt vermögen sprach. Betrachtet man die Fortp des Lichts in einem durchsichtigen aktiv s

Königlichen Aka⸗ Juli eine Sitzung, in ischem Drehungs⸗ flanzung und Drehung en anisotropen Kristall als das Zusammenwirkens einer gewöhnlichen Doppelbrechung B mit geradlinig und senkrecht zueinander gedrehten Wellen und einer Drehung so lassen sich die Vorzeichen eitig bestimmen mit Hilfe der Interferenzerscheinungen, einer optischen Polarisator und schen einem zirkularen geradlinigen Analysator eingeschaltet wird. sich aus den Beziehungen den Interferenzbildern, die unter

Ergebnis des

Doppelrrechung C mit zirkularer von B und Cgleichz die im konvergenten Lichte entstehen, wenn eine zu Achfe senkrechte Platte zwischen einem geradliigen einem zirkularen Analysator, oder umgekehrt zwe Polarisator und einem Die hierfür geltenden Regeln zwischen jenen Erscheinungen und den gleichen Bedingungen durch Platten aus inaktiven Kristallen her⸗ Herr Planck überreichte eine Mitteilung des elektromagnetische Der Satz von der Trägheit der Energie nicht genau gleich sondern um einen Betrag grö fte, die bei

vorgerufen werden. Prof. Dr. M. Masse der Kristalle. daß die träge Masse eines festen Körpers der Summe der Atommassen ist, der sich ergibt, wenn man die Energie der Kohäsione krä der Kristallisation wirksam werden, mit dem Quadrat eschwindigteit dividiert. Mit Hilfe der Methoden läßt sich dieser Satz, der eme allgenneine Fol unmittelbar skräfte elektromagnetischen Ursprungs mselben Tage abgehaltenen Sitzung der philo⸗ chen Klasse berichteten die Herren W. Schulze über ihre Arbeiten im Inderlager zu Slobo Herr W. Schulze berichtete über die äußeren B. denen sich die Arbeit vollzogen hat, linguinischer Bemerkungen, auf

und des Lebens in Rumänien ge⸗ unbe'angenen Beobachter die Norm sprachen in der geschichtlichen handeln. Herr Lüders machte Mitteilungen ü⸗ Murmi und ihr Verhältnis zueinander. Murmi eine auf älterer Entwicklungsstufe stehengeb sprache des Gurung ist. Herr Kehr legte vor:

der Archivverwaltung bei dem Kaiserlich D

der Gitterdynamik gerung der Relativitäts⸗ bestätigen, soweit

In der an de sophisch⸗historis und Lüders erhältnisse, unter und inünfte daran eine 2 die ihn die Beobachtung der Natur Ueberall drän, t sich dem endigkeit auf, die modernen Ba kan⸗ Forschung grundsätzlich als eine Einheit ube⸗ ber das Gurung und das Es hat sich ergeben, daß das lebene Schwester⸗ Veröffentlichungen eutschen Generalgouvernement I. Die Handschriften des Fmanzarchivs zu Warschau zur der Ostprovinzen des preußischen Registraturen in (Warschau 1917/18). Am 18. Juli hielt die 2

preußischen den polnischen Staatsarchiven. Heft 1.

skkademie eine Gesamtsitzung unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn von Waldeyer⸗Hartz. „Zellwandverdauung“.

er die Veränderungen, welche die pflanz⸗ des Menschen

Haberlandt skopische Untersuchungen üb Verdauungskanal schiedener Tiere erleiden, sind bisher von pflanzenanatomischer Seite nur in geringer Anzahl ausgeführt worden. Der Vortragende be⸗ größeren Versuchsreihe, Zellwandverdauun des Schafes, Landschnecken Herr Struve legte eine Abhandlung des P Beiträge zur Kenntnis der histori⸗ ss ihrer Ver⸗ Die früheren Arbeiten des Verfassers behandelten die geschichtlichen Sonnenfinsternisse nach Quellen aus vorliegenden vorderasiatischen Mittelalters

des Pferdes, einiger Schmetter⸗

lingsraupen mikroskopisch Ginzel in Berlin vor: „2 Sonnenfinsternisse wendbarkeit.“ hauptsächlich und Westeuropa. Abhandlung Sonnenfinsternisse aus Bearbeitung wesentliche

überlieferten eingehenden erlangte Material Mondtheorie überreichte den Bericht der Kommis Latinae

unterzogen, Bereicherung erfährt, Bedeutung is sion für den Thesaurus 1. Ayril 1917 schriften wurden vorgelegt: scriptiones Graecse, Vols. II et III Fasc. I, der erste Faszikel der Indicc Evnclidis enno posteriores ed. ferner, von Herrn Goldschmidt, Bd.

linguae bis 31. März ein neu erschienenes Heft der In- editio minor, es zu den lnscriptiones atticae J Kirchner (Berolini 1918), 2 seines Werkes: Die Elfenbein⸗ aus der Zeit der karolingischen und sächsischen Kaiser 8) und das von der Witwe eingesandte Werk des ver⸗ nen korrespondierenden Mitgliedes H. Vöchting: Untersuchungen athologie des Pflanzenkörpers, II.

(Berlin 191

evolver und zur erperimentellen Anatomie und P (Tübingen 1918).

Der Geheime Regierungsrat, Professor Dr. R. Zuntz ist aus goldenen Doktorjubiläums von der Tierärztlichen n Hannover in Ansehung seiner bervorragenden Ver⸗ dienste um die Physiologie der landwirischaftlichen Nutztiere und seines förderlichen Interesses fur die Entwicklung der tierärztlichen Mitarbeit auf diesem Gebiete zum Ehrendoktor der Veterinärmedizin ernannt worden.

Anlaß seines

Hochschule i

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Fische als Ueberträger von ansteckenden Krank⸗ Da die ins Wasser gelangenden Krankheitskeime nicht ehen, sind alle Oberflächengewässer in bewohnten lgemeinen als verdächtig anzusehen. Cholerakeime in Teich⸗ und Flußwasser 24 Stunden bis zu mehreren Monaten lang, je nach

Gegenden im a So konnten

den Bedingungen, nachgewiesen

versah. Das Ergebnis mar, daß die Fische tatsächlich, ohne Kronk⸗ beitserscheinungen zu zeigen, mehrere Tage nach Enfuhr von Pest material Pestbakterien beherbergen und sie mit ihrem Kote aus⸗ scheiden können. Diese Versuchsergebnisse sind, wie in der Frank⸗ furter Wochenschrift „Die Umschau“ ausgeführt wurde, schon des⸗ halb bemerkenswert, weil manche Fische an Kadavern nagen. Es ist also kein Zweitel, daß dieser oder andere Allesfresser und Raub⸗ tiere unter den Fischen durch über Bord geworfene Pestratten und -mäuse angesteckt werden könnten. Es ergibt sich nun die Frage von großem allgemeinen Interesse, ob diese in die Fische übergegangenen höchst gefährlichen Krankheitskeime durch den üblichen Koch⸗ und

Bratprozeß sicher abgetötet werden. Untersuchungen, die diese Frage klären sollten, sind besonders von Professor Dr. Kister und Dr.

Gaethgens im Hygienischen Institut in Hamburg angestellt. Die mit Typhuskeimen aus dem Wasser angesteckten Fische wurden nach dem Abtöten gargekocht bezw gargebraten und darauf Darm und Muskelfleisch auf Typhuskeime untersucht. In keinem Falle konnten bei richtiger Zubereitung in den Fischen Keime nachgewiesen werden, während es ein leichtes war, sie aus den rohen Tieren wieder herauszuzüchten. Hiernach erscheint bei richtiger Zubereitung der Fische eine Uebertragungsgefahr nicht vorzuliegen.

Verkehrswesen. Im Kriegsgefangenenverkehr mit der Ukraine

sind fortan gewöhnliche offene Briefe und Postkarten

zugelassen.

—.

Das Höchstgewicht der Pakete ohne und mit Wert⸗ arngabe an deutsche Kriegsgefangene und bürgerliche Gefangene in England und in britischen Lagern in Frankreich ist von 5 kg auf 7 kg erhöht worden

8 ꝗN 8 58

Für die Beförderung von Ansichtspostkarten und Sendungen mit Photographien nach dem ver⸗ hündeten und neutralen Ausland sowie nach den besetzten Gebieten gelien laut Meldung des „W. T 88 aus militärischen Rücksichten fortan nachstehende Bestim⸗ mungen:

Von der Beförderung mit der Briefpost (Briefe oder Post⸗ karten) sind ausgeschlossen:

1) Ansichtskarten mit bildlichen Darstellungen irgend welcher Art (Darstellungen von Oertlichkeiten, Baulichkeiten, Ge⸗ genständen, zeichnerischen Formen, Personen usw.);

2) aufgezogene Photographien und pholographisch belichtete Bildtarten, welcher Art die bildlichen Darstellungen auch sein mögen. 1

Zur Postbefrderung zugelassen sind jedoch gewerbliche Sendungen unbeschriebener Ansichtskarten und von Photographien der bezeichneten Art, deren Versendung der Reichskommissar für Aus⸗ und Einfuhrbewilligung zu genehmigen hat. Auch diese Sendungen dürfen iandessen nicht enthalten: 8

Abbildungen von Städten oder Stadtteilen, von Ort⸗ schaften und Landschaften, die sich schon aus dem Bilde geographisch genau bestimmen lassen, von besonders hervor⸗ ragenden Bauichkeiten und Denkmälern Deutschlands, Oesterreich⸗Ungarns der Türkei, Bulgariens und der von den verbündeten Heeren besetzten feindlichen Gebiete.

In Verbindung hiermit wird erneut auf die bereits bestehende, besonders bei Versendung von Ansichtskarten noch vielfach unbeachtete Vorschrift hingewiesen, wonach die Postkarten, die aus mehr als einem Steifblatt bestehen, d. h. in der Herstellungsart von den amt⸗ lichen Postkarten abweichen, von der Postbeförderung nach dem Aus⸗ lande ausgeschlossen sind.

Vorstehende Bestimmungen gelten auch für den Verkehr mit den deutschen Ariegsgen Feldpostverkehr zwischen der Heimat und dem deutschen Feld⸗ heer, soweit es sich in Oesterreich⸗Ungarn und den besetzten feindlichen Gebieten befindet, gelten diese Bestimmungen nicht, wohl aber für den Feldpostverkehr nach dem übrigen verbündeten und neutralen Ausland und mit den Bewohnern Oesterreich⸗Ungarns und der besetzten feindlichen Gebiete.

Mannigfaltiges.

Die Ueberführung der sterblichen Hülle des verstorbenen Kaiserlich türkischen Botschafters Hakky Pascha findet „W. T. B.“ zufolge am Freitag, den 2. August, Nachmittags 5 Uhr, von der Kaiserlich türkischen Botschaft, Rauchstraße 20, aus nach dem Anhalter Bahnhof statt, nachdem um 4 ½ Uhr eine Trauerseier in den Räumen der Botschaft vorangegangen ist.

Schiffsjungeneinstellung in der Kaiserlichen Marine. Das Kommando der Schiffsjungendivision beabsichtigt im Oktober dieses Jahres wieder Schifssjungen einzustellen, und zwar kommen für diese Einstellung nur die Jahrgänge 1902 und 1903 in Frage. Die Altersgrenze ist also: für Mindestalter: Oktober 1903. = 15 Jahre, für Höchstalter: November 1901 = 16 Jahre 11 Monate. Die im Oktober 1901 und früher geborenen Jungen kommen für diese Einstellung nicht in Betracht. Anmeldungen müssen möglichst schnell bei dem zuständigen Bezirkskommando erfolgen, da der Bedarf poraussichtlich bald gedeckt ist. Auf die Broschüre „Vom Schiffs⸗ jungen zum Deckoffizier“, die über Laufbahnen, Gehälier, Beförde⸗

rungen usw. genauen Aufschluß gibt und zum Preise von 25 (in

Briefmarken) vom Kommando der Schiffsjungendivision in Flensburg⸗

Mürwik zu beziehen ist, wird hingewiesen.

Die einzige auf Binnengewässern brütende Möwe, die Lach—⸗ möwe (Lsrus ridibundus) ist in Nordböhmen am Hirsenersee an⸗ gesiedelt worden, und man hat dann ihr Zuggebiet verfolgt. Im „Zentralblatt für das gesamte Forstwesen“ berichtet der Forstmeister Kurt Loos, daß schon die jungen Möwen die Nord⸗ und Nordwest⸗ rchtung bevorzugen und im allgemeinen die Richtung nach Osten streng vermeiden. Dem Elbstrom sich anschmiegend, ziehen sie bis zur Nordseeküste und verbreiten sich längs dieser westwärls über Holland, Belgien und Frankreich, wo sie auch in den Küstengegenden über⸗ wintern. Nur ein kleiner Teil der böhmischen Möwen zieht nach dem Süden. Einige davon scheinen den Weg über die Alpen ein⸗ zuschlagen, andere steuer am Fuß der Alpen westwärts, worauf die in Bregenz, Olten und Territet erbeuteten Möwen hin⸗ weisen. Sie folgen später wahrscheinlich dem Laufe der Rhöne, um

in südlicher Richtung zum Mittelländischen Meer und von da west⸗

wärts auch zum Atlantischen Ozean zu gelangen. Bemertenswert ist die Meldung, daß éine im Mai in Hirsen beringte Möwe im Dezember desselben Jahres in Nordafrika bei Sfar erlegt wurde. Die Möwe hatte also einen Weg von 1800 km zurückgelegt, aber ihr Weg dürfte sogar noch weiter gewesen sein, da sie wohl kaum gerade auf ihr Ziel lossteuerte. Aus dem Fehlen der Möwen in manchem Jahre auf sonst sehr stark besiedelten Teichen ist zu schließen, daß die Wanderungen in großen Kolonien stattfinden, wenn auch einzelne Möwen getrennt von dem Hauptschwarm ihren Weg ein⸗ schlagen mögen.

Lyon, 31. Juli. (W. T. B.) Der Brand des Esterel⸗

Aehnlich verhielt es sich mit Typhusbatterien. Nach diesen Fische gelangen können. Wie Olussen

Ktrantheitsecreger auch in die . ön i ft“ berichtet, hat Fürth hierüber T

in der „Naturw. Wochenschrift“! at Für fuche angestellt, indem er Goldfische mit pestbakterien

Waldes dauert fort. Es mußten neue Truppen zur Be⸗

kämpfung der weiteren Ausdehnung des Brandes herangezogen werden. Der Waldbrand dehnt sich in nördlicher Richtung aus.

—An

angenen im Auslande. Für den

Handel und Gewerbe.

Die bargeldlose Zahlung eine Forderung der Stunde. Die Veredelung der Zahlungssitten steht an Bedeutung in nichts

nach der Goldsammelbewegung oder Kriegsanleihepropaganda; denn

„der einzige Vorsprung, den England sich vor unserer Geldwirtschaft

im Kriege bewahrt hat, liegt auf dem Gebiete des Umlaufs der papiernen Zahlungemittel“. Diesen in München gesprochenen Worten ließ der Reichsbantpräsident unmittelbar darauf die Tat folgen; er rief am 2. Mai d. J. eine Organisation der Werbearbeit für den

bargeldlosen Zahlungsverkehr über ganz Deutschland ins Leben, welche

die Unterstützung sämtlicher Reichs⸗ und Staatsbehörden, sämtlicher

Bundesregierungen und einer Reihe von maßgebenden Privat⸗ verbänden und Institutionen gefunden hat. Die neue Organi sation wendet sich jetzt, wie „W. T., B.“ mitteilt, an alle Kreise der Bevölkerung mit der Bitte, durch die Abkehr von veralteten Zahlungsgewohnheiten und den Uebergang zu edleren Zahlungssitten die Lücke schließen zu helfen, welche in der deutschen Rüstung noch klafft. Eia Plakat soll der Allgemeinheit das Wesen des bargeldlosen Zahlungsverkehrs versinn⸗ bildlichen und jeden daran mahnen, sich ein Konto bei einem Geld

institut oder dem Pestscheckamt errichten zu lassen und dort alles nicht

benötigte Bargeld einzuzahlen; er schafft sich dadurch selbst den größten

Vorteil und stärtt obendrein die deutsche Geldwirtschaft. Nähere

Auskunft über Wege und Ziele der Organisation erteilen die Zentralstelle zur Förderung des bargeldlosen Zahlungs⸗ verkehrs, Berlin C. 19, Adlerstraße 9, und die allerorten als Landes⸗, Provinzialstellen oder Ortsgruppen er⸗

richteten Organisationen.

In 11““ laut „W. T. B.“, am 23. Juli die Gründung der bayerischen Glanzstoff⸗Fabrik Aktien⸗ gesellschaft mit einem Aktienkapital von 10 Millionen Mark und dem Sitz in München. Gegenstand des Unternehmens ist die Er⸗

zeugung künstlicher Webwarenfäden und Fasern nach dem

Verfahren und den Patenten der Vereinigten Glanzstoff⸗Fabriken Aktiengesellschaft Elberfeld, von der die neue Gesellschaft die Herstellungserlaubnis erworben hat. 8 1“

Die Reederei⸗Kohlengroßhandlung T. Schuer⸗ mann Söhne, Duisburg⸗Ruhrort, die auch am Kohlen⸗Kontor Mühlheim⸗Ruhr beteiligt ist, ist laut „W. T. B.“ in den Besitz der Firma Franz Haniel & Co., G. m. b. H., Duisburg⸗Ruhrort, über⸗ gegangen. Die Firma Haniel hat den Schiffspark der Firma T. Schuermann Söhne an die Vereinigungsgesellschaft Rheinischer Braunkohlenwerke m. b. H., Cöln, die in enger Verbindung mit dem Rheinischen Braunkohlenbrikett⸗Syndikat, G. m. b. H., Cöln, steht, weiter veräußert. 8

Das „Reutersche Büro“ meldet aus Washington⸗ Nach dem Abkommen zwischen den Bankiers und der Regie⸗ rung über die Anleihe an China werden die Bankiers im Einvernehmen mit der Regierung vorgehen und die ihnen von seiten der Regierung vorgeschriebene Politik befolgen. Die Namen der Banken, die zur Anleihegruppe gehören, sowie andere Einzelheiten sind der Regierung zur Begutachtung vorgelegt. Von seiten der Regierung wurde erklärt, daß sie, wenn die Bedingungen für die Anlerbe sowohl für die Vereinigten Staaten als auch für China an⸗ nehmbar wären, bereit ist, ihr möglichstes zur Durchführung der beiderseitigen Kontrolle beizutragen. Der Rat im Staatsdepartement Polk erkärte, daß China hauptsächlich mit Rücksicht auf die Haltung der Vereinigten Staaten Deutschland den Krieg erklart habe und daß die Vereinigten 1 b ihre Pflicht hielten, Chma die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen. G 8 New 2 30. Fuli⸗ (W. S2 Nach dem beute veröffent⸗ lichten Ausweis der United Staates Steel Corporation für das zweite Vierteljahr 1918 betragen die Einnahmen 62 557 000 Dollar gegen 56 961 000 Dollar im vorigen Vierteljahr, 90 579 204 Dollar im zweiten Vierteljahr des Vorjahres und 81 126 048 Dollar im zweiten Vierteljahr 1916. Der Reingewinn nach Abzug der Zu⸗ wendungen an den Tilgungestock der Abschrerbungen und Erneuerungen stellt sich auf 52 399 000 Dollar geg n 48 449 000 im Vorviertel⸗ jahr, 74 425 053 Dollar im zweiten Vierteljahr des Vorjahres und 71 80 222 Dollar im zweiten Vierteljahr 1916. Auf die Vorzugs⸗ aktien wurde der übliche Vierteljahrsgewinnanteil von 1 ¼ Dollar erklärt, auf die Siammaktien wie bisher 1 ¼ Dollar und ein außer⸗ ordentlicher Gewinnanteil von 3 Dollar. Die Gesamt umme der zur Auszahlung der Gewinnanteile benötigten Gelder (6 304 919 Dollar für die Vorzugsaktien und 21 603 000 Dollar für die Stammaktien) bleibt unverändert. Nach Abzug der Gewinnanteile bleibt ein Ueber⸗ schuß von 19 017 000 Dollar gegen einen Ueberschuß von 15 033 000 Dollar im Vorvierteljoahr, 40 965 761 Dollar im zweiten Vierteljahr 1917 und 47 964 535 Dollar im zweiten Vierteljahr 1916.

Borse in Berlin b

(Notierungen des Börsenvorstandes) vom 1. August vom 31. Juli

für Geld ief Geld Brief Holland 100 Gulden 31 310 ½ 311 Dänemark 100 Kronen 188 9 188 ½ 189 Schweden 100 Kronen 12 ½⅔ 212 ½ 212 ½ Norwegen 100 Kronen 1897 89 9 ½ 189 Schweiz 100 Franken 15 151 ¼ Wien⸗

Budapest 100 Kronen Bulgarien 100 Leva Konstanti⸗

nopel 100 Piaster Madrid und

Barcelona 100 Pesctas 113

Das Geschäft an der heutigen Börse war wiederum sehr ein geengt; die Umsätze waren sehr unbedeutend und größere Bewegungen nicht zu verzeichnen. Nur für die Aktien der Daimlerwerke machte sich einige Nachfrage bemerkbar. Der Schluß war unbelebt.

Kursberichte von ausländischen Wertpapiermärkten.

Wien, 31. Juli. (W. T. B.) Die verstärkte Geschättsunlust, die von den anderen Märkten gemeldet wurde, hat auch hier wiederum allge meine Zurückhaltung hervorgerufen, zumal die jüngsten Ereignisse in Rußland zur Zurückhaltung mahnten. Trotz der dadurch ver⸗ ursachten hochgradigen Geschäftslosigkeit bewahrt die Stimmung ihr bisheriges fesee Gepräge, wie schan aus der guten Haltung der Kurse hervorging. Zeitweisig begegneten Staatseisenbahnwerte und türkische Paviere einiger Nachfrage. Im Schranken fanden Schiffahrts⸗, Rüstungs⸗, Motoren⸗, Leder⸗ und Papierfabriksaktien Beachtung.

Wien, 31. Juli. (W. T. B.) Amtliche Notierungen der Devisenzentrale. Berlin 163,50 G., 163,80 B., Amsterdam 508,50 G., 509,50 B., Zürich 247,5¹) G., 248,50 B., Kopenhagen 309,00 G., 310,00 B., Stockholm 347,75 G., 348,75 B., Christiania 310,25 G., 311,25 B., Konstantinopel 34,25 G., 35,00 B., Marknoten 163,50 G., 163,90 B.

London, 30. Juli. (W. T. B.) 2 ½ % Engl. Konsols 56 ⁄16, 5 % Argentinier von 1886 —,—, 4 % Brasilianer von 1889 59, 4 % Japaner von 1899 —, 3 % Portugiesen 57 ½, 5 % Russen von 1906 53, 4 ½ % Russen von 1909 —,—, Baltimore and Ohi⸗ —,—, Canadian Pacific 160 ½, Erie —,—, National Railwavs of Mexiko 6 ¼, Pennsylvania —,—, Southern Pacific —,—, Unton Pacific —,—, United Staates Steel Corporation 113, Anaconda Copper —,—, Rio Tinto 69 ½, Chartered 17/2, De Beers 14 %, Goldfields 1 ¼, Randmines 2 ½. 5 % Kriegsanleihe 94 ½⅛, 4 % Kriegsanleihe 102 ½⅞, 3 ½ % Kriegsanleihe 89. Wrspatdiskonk 3¹1⁄2, Silber 488716. Wechsel auf Amsterdam kurz 9,17 ½, Wechsel auf Paris 3 Monate 27,59, Wechsel auf Paris kurz 27,15