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und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel. Gegeben Großes Hauptquartier, den 26. Juli 1918. Siegel) Wilhelm.
Graf von Hertling.
Gesundheitswesen, Tierkrankbeiten nd Absperrungs⸗ mafregeln.
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Vorschritten deses Geletzes wird t: gleichkeitig treten die üslber geltenten Gesetze üter tie Bestenerung des Branntmweins außer Kraft.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift
Nichtamtliches.
Mannigfaltiges.
Seine
nahme auzzusprechen.
Amtlich wird zu dem Unglück noch folgendes mitgeteilt: Ueber rie Ursache des Eisenbahnunfalls zwischen Gurkow und
Zantoch sind mehrfach nicht ganz zutreffende Darstellungen ver⸗
breitet worden. Der Unfall bat sich auf folgende Weise ereignet.
Der D⸗Zug 22 Beest⸗Litowsk — Berlin entgleiste am 30. v. M.
9 Uhr 14 Min. Vormittags wäbrend der Fahrt auf der freien Strecke
jmischen den oben genannten Stationen, als er an dem ihm begegnenden Büterzug 6641 vorüberfuhr. Wenige Augenblicke vor der Begegnung war die linke Kolbenstange der gebrochen. Durch den Dampfdruck im Zvlinder nach vorn getrieben, turchschlug der Kolben mit der Kolbenstange den Zvylinderdeckel. Darurch wurde die Kolbenstange mit Kolben von der Lokomotive los⸗ gelöst und bei der Weiterbewegung der Güterzuglokomotive zwischen cieser und der nahe liegenden Schiene des Nachbargleises derart ein⸗ geklemmt, daß ein sehr starker Druck auf *4 Nachhargleis ausgeübt murde. Diesem Drucke konnte das Gleiz; nicht standhalten. Es wurnde so heschaͤrigt, daß die Lol mot ve des D⸗Zuges, der an dieser Stelle eintraf, als die Vorüberfahrt des Güterzuges noch nicht beendet war, zur Entgleisung gebracht und gegen die letzten WMagen des Güterzuges geschlendert wurde. Die D⸗Zugwagen bohrten fich incinander, fingen später Feuer und verkrannten zum Teil. Nach den bisherigen Meltungen wurden bei dem Unfall 42 Personen getötet, 21 schwer und 4 leicht verletzt. Anhaltspunkte für ein Verfehen oder Verschulden von Eisenbahnbediensteten oder für mangelhaftes Material infolge der Kriegszustände hoben sich nicht ergeben. Der beklagenswerte Unfall muß auf die geschilderten, nicht vorherzusehenden außergewöhnlichen Umstände zurückgeführt werden.
Nr. 61 des Zentralblatts der Bauverwaltung, beraus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbesiten am 27. Juli 1918, hat, folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten — Nicht⸗ amtliches: Der Dachstuhl der St. Hedwigskiiche in Berlin. — Die Beleuchtung der Aula Leopoldina in Breslau. — Auflasten bei Erd⸗ druckermittlungen. — Vermischtes: Wettbewerb zur Abdichtung der Jauchegruben. — Stistung zur Förderung einmaliger außerordent⸗ licher Aufgaben des Heimatschutzes und der Wohnungsfuͤrsorge. — Deutsche Ausstellung „Sparsame Baustoffe“. — Denkschrift über die Wohnungsverbältnisse der Stadt Trier. — Präsident von Mühlen⸗
fels †. — Besuch der Technischen Hochschulen Berlin, “
Aachen,
Danzig und Breslau. — Bücherschau.
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Majestät der Kaiser und König kbat, wie W. T. B.“ meldet, den Bericht des Ministers der öffent⸗ schen Arbeiten über die überans traurigen Folgen des schweren
Eisenbahnunfalles bei Zantoch mit schmerzlichstem Bedauern entgegengenommen und den Minister beauftragt, den Hinterbliebenen
der tödlich Verunglückten und den Verletzten Seine herzliche Teil⸗
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K. Hunhaua.
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K. Trentschin (Trencsén)
K. Ung, St. Homonna Mezoölaborcz, Szinna ZT“
St. Bodrogköz, Gaäͤlszécs, Nagymihaly Särospatak, Soͤtoraljaujhelp, Sze⸗ renes, Tokaj, Varannòô, Stadt Saͤtoraljaujbely.
St. Czelldömölk, Felsöör
Güns (Köszeg), Nemet⸗
ujvär, Sarvar, Stein⸗
amanger (Szombathelvy),
Städte Köszeg, Szom⸗
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St. Körmend, Olsnist (Mu⸗
raszombat), Szentgott⸗
hard, Eisenburg (Vasvar)
K. Weszprim (Veszprém).
St. Balatonfüred, Kesz⸗
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Tapolcza, Zalaegerszeg,
Zalaszentgrot, Stadt
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St. Alsölendva. Csaktor⸗
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Nova, Perlak, Stadt Groß⸗ anizsa (Nagykantzsa)..
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K. Belovär⸗Körss, Va⸗
rasdin (Varasd), M. Va⸗
K. ETika rbava....
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K. Syrmien (Szerém), M.
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K. Veröcze, M. Esseg
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K. Agram (Zaͤgräb), M. SI
Zusammen ö (Gehöfte): a. in Osterreich: 8 Rotz 26 (30), Maul⸗ und Knereei 107 (857), Schweinepest S 8. ( der Schweine 111 (150). zerdem Pockenseuche der S S 5
9 Seee. 88 158 Gehöften. 88
in Ungarn (ausschließlich Kroatien⸗Slavonien):
2 Rotz 41 (47), Maul⸗ und Klauenfeuche 117 (907), 1x
pest (Schweineseuche) 857 (4489) Rotlauf der Schweine 151 (703).
8 Eö1 55 Schafe in den Sperrgebieten Nr. 10,
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und e3 Gehösten o„ 30, 31, 33, 47, 53, 54 in 28 Gemeinden
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Rotz 10 (17), N Frratien⸗Seeene Ee“ Ro 117), Manl⸗ und Klauenseuche 6 (163), S . (Schweineseuche) 31 (511), Rotlauf der S-.h- eeheeg
Freunde verlassen muß. solches Maß von Hochschätzung ihnen gegenuüber erweckt, daß ich
billigt werde.
lichkeitsantrages
auseinanderzusetzen.
und Akten
Lungenseuche des Rindviehs und Beschälseuche de tpferde lsind in Österreich und Ungarn nicht augeee b 8 “ g
zum ⁸½o 181.
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Oesterreich⸗Ungarn.
Im Laufe der Beratung der Wahländerung im un⸗ garischen Magnatenhause ergriff der Ministerpräsident Dr. Wekerle das Wort und sagte laut Bericht des „Wolff⸗ schen Telegraphenbüros“ u. a.:
Ich mache schon jetzt darauf aufmerksam, man möge mich nicht wieder der Inkonsequenz zeihen, wenn ich vielleicht bei der Lösung der Aenderungen nicht mit denjenigen gehen werden, mit denen ich bisher gegangen bin. Ich bedaure es sehr, wenn ich meine politischen F s Die gemeinsame Tätigkeit hat in mir ein
nur mit Schmerz bedauern tann, daß unsere Wege auseinandergehen.
Bei der Beurteilung so wichtiger politischer Fragen kenne ich nur
einen Gesichtspunkt, daß die tonkrete Verwirklichung jener Grund⸗ sätze, die ich verkündet habe und die ich jetzt verwirklichen wall, ge⸗ Die Politik erfordert, daß wir an diesen Grundsätzen festhalten, daß wir sie verwirklichen, und zwar mit denjenigen ver⸗ wirklichen, die bereit sind, uns zu folgen. Da durch die Erledigung des Wahlrechtsentwurfs die Grundlagen gegeben sind, eine derartige konkrete Politit zu verwirklichen, so bitte ich um unveränderte An⸗ nahme der Vorlage. (Lebhafter Beifall.)
Diese Worte erregten allgemeine Aufmerksamkeit und werden in der Presse so gedeutet, daß der Ministerpräsident mit Hilfe Tiszas die Bildung einer einheitlichen Regierungspartei unter seiner Führung anstrebe und diesen Plan in der Herbst⸗ session zu verwirklichen gedenke.
In der 12. Vollsitzung des Staatsrates wurde ein
vom Interparteilichen Klub und der Verständigungskommission
der akrivistischen Parteien unterzeichneter Dringlichkeits⸗ antrag eingebracht, der Bezug nimmt auf die Meldung vom Austausch der deutsch⸗ ukrainischen Ratifikationsurkunden des Brester Vertrages und, dem „Wolffschen Telegraphenbüro“
zufoige, lautet: „In Anbetracht der Beunruhigung der öffent⸗
lichen Meinung fordert der Staatsrat die Regierung anf, energische Schritte zu unternehmen, um die durch den Brester Friedensvertrag gefährdeten polnischen Staatsinteressen zu wahren“. (Lebhafter Beifall.) Nach Begründung des Dring⸗ durch den Grafen Wosciech Rostworowski (Nationale Partei) nahm der Staatsrat die Dringlichkeit ein⸗ stimmig an und sprach sich dahin aus, die Cholmer Frage als ersten Punkt auf die Tagesordnung zu setzen.
Namens des Intervarteilichen Klubs sprach das Mitglied des Staatsrats Badzinski, der zugab, daß das abzutrennende Gebiet nicht durchweg von Polen bevöltert sei. Die Geschichte gebe jedoch keine Aufklärung darüber, was der nicht polnische Teil der Be⸗ völkerung darstelle; Rußland halte ihn für Russen, die Ukraine für
Utrainer, die Geschichte, namentlich die Leidensgeschichte der Uniaten⸗ lehre, daß dieser Landesteil mit dem Kernlande Posen fest verwachsen
sei. Der Redner erörterte die Entwicklung der Cholmer Frage seit
der Russenzeit und schloß mit der Versicherung, daß sich Polen
gegen die Uebermacht der Nachbarn stets zu wehren wissen werde,
gab aber der Hoffnung auf den Sieg der neuzeitlichen Ideen Aus⸗ druck. Namens der Verständigungskommission der aktivistischen Parteien sprach das Staatsratsmitglied Parezewski, der auf die Behandlung der Cholmer Frage in der russischen Reichsduma hinwies, wo der Redner selbst zu ihren Verteidigern gehörte. Parczewski unterstrich, daß die Cholmer Frage eng verbunden sei mit dem
politischen Gesetz über die Gestaltung der Verhältnisse Osteuropas. 9
Der Akt des 5. November, bemerkte er, führte zum Bündnis mit den Mittelmächten; heute jedoch ist diese Frage sehr erschwert und verwickelt, daher ist die Lösung der Cholmer Angelegenheit im Sinne der Rechte und Ansprüche des ganzen polnischen Volkes in diesem
Augenblick politische Notwendigkeit für die Mittelmächte und für uns das heiligste Recht. Das Staatsratsmitglied Gustav Simon von der Liga des polnischen Staatswesens wies auf Aeußerungen deutscher und österreichisch⸗ungarischer Staatsmänver hin, die sowohl vor dem 5. November als auch später das Selbstbestimmungsrecht der Völker
anertannt hätten. Der Redner fragte mit dem gesamten polnischen
Volke, ob der Brester Friede, ganz abgesehen von dem matertellen Schaden, den er dem polnischen Staat zufüge, nicht eine grundsätzliche
Aenderung solcher Absichten offenbare. Es sei niemals zu spät, eine
schädliche Tat wieder gutzumachen, eine Tat, die den Keim gefährlicher Folgen in sich trage, nicht nur für Polen, sondern auch für diejenigen, die behaupteten, in ihm einen freiwilligen loyalen Bundesgenossen zu
suchen.
Der Direktor des polnischen Staatsdepartements, Prinz Janusz Radziwill, nahm zur Kennzeichnung des Standpunktes der polnischen Regierung gegenüber dem Brester Vertrage Bezug auf den einmütigen Einspruch der polnischen Regierung und des polnischen Volkes im Februar 1918. Prinz Radziwill betonte, daß am 75. Juli lediglich
die Formalität des Austausches der Ratifikationsurkunden stattgefunden habe. Die Ratifikation des Brester Friedens sei bereits am 22. Februar
durch den Deutschen Reichstag erfolgt. Im Eingehen auf die polnischen Interessen sei der Zusatzvertrag zum Brester Frieden entstanden, der es Polen in Gemeinschaft mit den Deutschen, Oesterreichern, Bulgaren, Türken und Ukrainern ermögliche, sich über die Grenzfragen aus⸗ Veranlaßt durch die allgemeine Unkenntnis der Cholmer Landes, habe sich das polnische Staatsdepartement mit der Sammlung von Urkunden befaßt, die bisher geheim gewesen seien, die aber ein ganz charakteristisches Licht auf die Cholmer Frage wersen und
geschichtlichen Verhältnisse des
deren Veröffentlichung für den gegebenen Augenblick vorbehalten werde.
„Die polnische Regierung“, so schloß Prinz Radziwill, „trat wieder⸗ holt an die Vertreter der deutschen und österreichisch⸗ungarischen Behörden mit ihren Wünschen in der Cholmer Angelegenheit heran, denen gegenüber vor allem die österreichisch⸗ungarische Regierung ein entgegenkommendes Verhalten bewies. Ich habe die begründete Hoff⸗ nung, daß seitens der österreichisch⸗ungarischen Regierung in dem unter ihrer Verwaltuog stehenden Gebietsteil, das heißt dem süd⸗ lichen Streifen des Cholmer Landes, einer unserer hauptsächlichsten Wünsche erfüllt werden wird. Laut amtlicher Mitteilung in der letzten Staatsratssitzung wurde bereits dieser Gebietsstreifen in das Si des österreichisch⸗ungarischen Militärgouvernements Lublin ein⸗ ezogen.“
Namens des monarchisch⸗konstitutionellen Klubs beantragten Targowski und Genossen die Aufhebung aller Beschrän⸗ kungen der katholischen Kirche in Polen.
Der Antragsteller begründete seinen Antrag, indem er über die Verfolaungen der katholischen Kirche durch die russische Regiernng seit 1847 bis zur letzten Zeit berichtete. Seiner Forderung, daß das Verhältnis der Kirche zum Staat sich auf das Konkordat zwischen der polnischen Regierung und dem päbstlichen Stuhl stützen müsse, schloß sich namens des katholischen Episkopates und Volkes der Virilist, Bischof von
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an, der zum ersten Male im Parlament das Wort ergriff. Der Kultusminister Poni kowski teilte mit, daß ein Kirchengrundgesetz in Vorbereitung sei, das volle Religionsfreiheit einführen, die Kirchen⸗ verhältnisse regeln und alle dem Zeitgeiste widersprechenden Ein⸗ schränkungen aufheben werde. Der Direktor des Staatsdepartements
Prinz Janusz Radziwill fügte ergänzend hinzu, daß der im An⸗ trag ausgedrückte Wunsch nach Abschließung eines Konkordats vor⸗ läufig unerfüllbar sei, da die Regierung bis jetzt kein Recht besitze, internationale Verträge abzuschließen.
Hierauf nahm der Staatsrat den Antrag Targomwski an.
Großbritannien und Irland.
Die Lebensmittelkantrolleure Englands, Frankreichs, Italiens und der Vereinigten Staaten haben nach einer Reutermeldung einen Ausschuß ernannt, um die verschiedenen Proaramme der Lebensmittelversorgung zu studieren und diese Programme hinsichtlich der verschiedenen Waren im Hinblick auf den ver⸗ fügbaren Schiffsraum in Einklang zu bringen, auch die Aus⸗ führung der Programme zu überwachen. Der Ausschuß setzt sich aus zwei Vertretern jedes Landes zusammen mit Sir John Beale als Vorsitzendem und F. L. Turner als Sekretär. Die Namen der Vertreter werden später bekanntgegeben.
— Die „Westminster Gazette“ veröffentlicht eine Erklärung, die der kanadische Premierminister Borden in einer Versamm⸗ lung abgab. Sie lautet:
Man muß gut verstehen, daß weder das Reichskriegskabinett noch die Reichskriegstagung sich in diesem Jahre mit der Frage der Vor⸗ zugszölle beschäftigt haben. Die vor emiger Zeit in dieser Angelegen⸗ heit abgegebene Erklärung geschah namens der britischen Regierung in der Form einer Erklärung über die innere Politik des Vereinigten Königreichs. Da Kanada das Recht in Anspruch nimmt und auch ausübt, seine Wirtschaftspolitik selbständig zu regeln, enthalten sich natürlich auch die Vertreter unseres Gebietes jedes Versuches, sich in die Wirtschaftspolitik Englands einzumischen. Außerdem würde das kanadische Volk nicht wünschen, daß die Erklärung des Vereinigten Königreiches seine Wirtschaftspolitik nur zu dem Zwecke einrichte oder abändere, den Produkten Kanadas Vorzugszölle zuzugestehen, vor allem, wenn eine derartige Abänderung eine oder die andere vermeintliche Unrichtigkeit mit sich bringen oder von einem wichtigen Teile der Be⸗ völkerung des Vereinigten Königreiches als unbillig oder drückend be⸗ trachtet werden würde.
Diese Erklärung wird von der „Westminster Gazette“ in dem Feldzug, den die liberalen Blätter gegen die Schutzzoll⸗ politik der Regierung führen, freudig begrüßt.
— Lord Lansdomne veröffentlicht einen neuen Brief an seine Freunde und Anhänger, in dem er dem Reuterschen Büro zufolge sagt:
„Wir treten in das 5. Jahr unseres Kampfes für die Freiheit und werden in der kommenden Woche unser feierliches Gelübde er⸗ neuern, in unserer Anspannung nicht zu erschlaffen, bis ein ehren⸗ voller Friede in Sicht ist. Unterdessen werden die Anforderungen des Krieges von Monat zu Monat schwerer. Wir sind alle eher bereit, bis zum sichereren Ende durchzukampfen, als einen nicht ehrenvollen Frieden anzunehmen. Aber es gibt keinen Menschen in diesem Lande, der die Tragödie dieses Mordens nicht begreift, und es gibt wahrscheinlich keinen Minister, der nicht erkannt hat, daß es ein Verbrechen sein würde, den Krieg noch einen Tag fortzusetzen, sobald ein ehrenvoller Friede erreichbar ist. Soweit ich darüber urteilen kann, ist das Friedenverlangen in den feindlichen Ländern groß. Ich bin überzeugt, daß man dort nach einer näheren Auseinandersetzung der Bedingungen verlangt, unter denen wir bereit sind, nicht etwa Frieden zu schließen, sondern die Be⸗ sprechungen zu eröffnen, die zum Frieden führen könnten. Es bestehen offenbar aber einige Hauptfragen, die man auf beiden Seiten für Verhandlungen nicht geeignet findet.’“ Nachdem er die Schwierigteir, ein Verzeichnis dieser Fragen zu geben, auseinandergesetzt hat, fährt Lansdowne fort: „Wir müssen bedenken, daß wir nicht nur mit unseren Bundesgenossen, sondern auch mit unseren Dominions zu rechnen haben und daß wir mit fehr ver⸗ wickelten politischen, geographischen und Rassenfragen zu tun haben. In Abwartung einer überprüften Erklärung über unsere Wünsche, haben wir das Recht! zu fragen: Welcher Art sind sie jetzt? Vor einiger Zeit war die Note der Alliierten vom 10. Januar 1917 maßgebend, aber seit dem Abfall Rußlands ist sie ver⸗ altet. Lansdowne erinnert an die bestehenden Geheimverträge und gibt seiner Befriedigung über Balfours offenherzige Erklärung vom 20. Juni Ausdruck, daß die Verträge tein Hindernis zu dem Frieden sind, und daß die Tatsache, daß die Alliierten vor drei Jahren einen anderen Standpunkt einnahmen, sie nicht hindern wird, aufrichtigen Friedensvorschlägen zugänglich zu sein. Die denkwürdige Rede des Ersten Ministers vom 17. Januar wird als die maß⸗ gebendste Erklälung über die ‚Kriegsziele“ angesehen, aber das Volk fragt, ob keine „Besprechungen“ eingeleitet werden können, bevor die Mittelmächte zu ertennen gegeben haben, daß sie allen diesen Forderungen zustimmen. Es ist bemerkens⸗ wert, daß der Erste Minister vor einigen Tagen in seiner An⸗ sprache an die kanadischen Sozialisten gesagt hat: „Wir werden alle diese Fragen im Zusammenhang der Ereignisse, die seither stattgetunden haben, erneut erwägen“. Für sehr bedeutsam balte ich die Rede Wilsons vom 4. Juli. Sie erhielt eine größere Bedeutung dadurch, daß Lloyd George sie sofort von ganzem Herzen annahm und erklärte: „Die Mittelmächte tönnen morgen Frieden haben, wenn sie die Bedingungen des Präsidenten annehmen.“ Wilsons Rede war jedoch keine Skizze der Friedensbedingungen, sondern eine hochgestimmte Umschreibung der Dinge, für die die ver⸗ bündeten Völker kämpfen. Freund und Feind werden sicherlich aufs neue von uns verlangen, daß wir öffentlich die Bedingungen bekannt machen, unter denen wir bereit sind, die Tiplomaten ihr Glück ver⸗ suchen zu lassen. Die Rede des Generals Smuts in Glasgow vom 17. Mai hat der Tatsache vom Kampf bis zum Aeußersten (Knock out blow) den Gnadenstoß gegeben und zugleich den Weg zu der richtigen Auffassung vom Siege gewiesen, die wir alle für unvermeidlich halten und die nicht nach zeitiger Uebermacht, sondern nach dauernder Sicherheit strebt, unter der Wilsons Ziele schließlich verwirklicht werden können.“
— Im Unterhaus fragte der Abgeordnete Lees Smith, ob vom Feinde in der letzten Zeit eine Anregung oder Vor⸗ schläge, in Friedensverhandlungen einzutreten, eingegangen seien. Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Balfour verneinte die Frage. Darauf brachte der Finanzminister Bonar Law eme Kreditvorlage von 700 Millionen Pfund Sterling ein und sagte dem „Reuterschen Büro“ zufolge:
Glücklicherweise sei dieser große Betrag nicht auf eine Steigerung der Ausgaben, sondern auf parlamentarische Zweckmäßigkeitsgründe zurückzuführen. Die Zunahme in den Heeresausgaben sei darauf zurückzuführen., daß die Heeresstärke größer sei als zur Zeit der Aufstellung des Haushaltsplans. Im Laufe des letzten Finanzjahres habe
der England von den Verbündeten geschuldete Betrag 1332 Millionen Pfund Sterling, der von den Dominien geschuldeie 194 Millionen Pfund betragen. Jetzt seien die Verbündeten 1402 Millionen und die Dominien 208 ½ Millionen schuldig. Rußland schulde 568 Mil lionen, Frankreich 402 Millionen, Italien 313 Millionen und d kleineren verbündeten Staaten 119 Millionen Pfund.
Frankreich.
Die Kammer vechandelte vorgestern über den Gesetzent⸗ wurf, betreffend die Aushebung der Jahresklasse 1920.
Laut Bericht der „Agence Havas“ sprachen sich mehrere Redner dringend füͤr die Entlassung der älteren Jahrgänge aus. Renaudel sagte, die vorzeitige Einberufung der Jahresklasse 1920 sei keine gute Politik. Andere Länder hätiten diese Klasse zwar schon einberufen, aber man müösse die Gesamtzahl der französischen Opfer in Rechnung ziehen. Der Unterstaatssekretär Abrami erklärte, Frankreich sei in einen schrecklichen Krieg verwickelt, der ihm aufgenotigt worden sei. Es handle sich darum, diesen Krieg so schnell wie möglich unter Zu⸗ sammenfassung aller verfügbaren Kräste der Entente siegreich zu be⸗ enden. Die Jahresklasse 1920 müsse im Herbst aufgerufen werden. Die Regierung verpflichte sich, die Verwendung der Jahresklasse 1920 unter strengen Bedingungen zu überwachen und die Frage der Ent⸗ lassung der älteren Jahrgange der Lösung zuzuführen.
Blättermeldungen zufolge hat der Nationalrat de
sozialistischen Parxtei beschlossen, den Nationalkongeeß de Partei als höchste Parteiinstanz binnen zwei Monaten
zuberufen, um die Politik der Partei endgültig festzulegen.
Rußzland. Nach der „Prawda“ kam es auf der Tagung der Linken zialrevolutionäre am 28. Juli zu heftigen Erörterungen, deren Ergebnis zwei Enrschließungen eingebracht wurden. ie eine brachte Bizenko ein, die ganz und voll die Taktik 5 Zeutralkomitees der Partei, insbesondere auch die Froge der mordung des Grafen Mirbach bigigt, und den Kommunisten moffenen Krieg in den Räten erklärt; den Parteimitgtedern wird empfohlen, in alle Natseinrichtungen einzudringen, um dort ihre Taktik durchzuführen. In der Frage der terrorinischen Akte steht die Resolution auch auf dem früheren Standpunkt. Die zweite von Kalegajew eingebrachte Entschließung steht auch auf dem Standpunkt des Zentralkomitees der Partei, mit dem Unterschird aber, daß terroristische Akte in Zukunft für die Partei als Ganzes unzulässig erklärt werden. Mit unbedeu⸗ tender Mehrheit nahm die Tagung die Resolution Bizenkos an. — Ueber die Kampflage liegen dem „Wolffschen Tele⸗ graphenbüro“ zufolge nachstehende Meldunge var: Im Abschnitt Westural ist der Feind im Vormarsch von den Slationen Kusina und Grobewo auf Station Bilimba. Im Abschnitt Jekaterinenburg — Tscheljabinsk wurden Angriffsversuche des Feindes auf die linke Flanke der Position Kosobradsti abgewehrt. Im Ab⸗ schnitt Schadrinsk zogen sich die Rätetruppen kämpfend von der Fluß⸗ linie Smara — Bararjak auf die Flußlinie Iset zurück. Der Feind greift füdöstlich auf Station Sinarskaja und östlich auf Siedlung Trawonskoje (50 Werst westlich Dolmatow) an. Im Abschnitr Baku verloren die Rätetruppen das Dorf Marasa (Bednota). 350 Teilnehmer am Jaroslawer Aufstand wurden erschossen; es waren meist Offiziere und Weißgardisten, sie hatten Fühlung mit den Tschechen. Im Kubangebiet überfielen und zerstörten Kosaken die Station Greniatschaja (170 km südwestlich Zariszyn). In Richtung Insa (150 km südwestlich Simbirsk) setzen die Tschechen den Vormarsch fort und zerstörten einen Teil der Bahn 1
Simbirsk— Insa. Niederlande. Da es sich nach emner amtlichen Meldung des Haager
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Korrespoadenzbüros mit Rücksicht auf die zu erwartende Budung
eines neuen Kabinetts als unmöglich herausstellte, die Deutschland wegen Abschiusses eines allgemeinen schaftsabkommens geführten Unterhandlungen zu Ende zu bringen, wurden Besprechungen abgehalten zum Zwecke der Erzielung eines vorläufigen Einvernehmens, um die Zufuhr deulsscher Steinkohlen zu sichern. Cin diesbezügliches Ab⸗ kommen ist vorgestern durch die beiderseitigen Bevoll⸗ mächtigten unierzeichnet worden. Das Abkammen besagt, obiger Quelle zufolge, daß Deutschlond vom 1. August d. J. äab für einen Zeittaum von fünf Monaten 120 000 Tonnen Steinkohle monatlich liefern soll. Der (bar zu zahlende) Preis der Kohle ist auf 90 Gulden für die Tonne festgesetzt, währen für weitere 30 Gulden für die Tonne Kredit eingeräumt wir Das Abkommen ist vom 15. Oktober d. J. mit 14 lägiger Frist kündbar. Von deutscher Seite ist bei der Unterzeichnung des Abkommens die Erwartung ausgesprochen worden, daß die Verhandlungen über ein allgemeiges Wirtschaftsabkommen baldmöglich nach der Bildung der neuen Regierung wieder aufgenommen und vor dem 15. Okober d. J. zu einem be⸗ friedigenden Ende geführt werden.
Ukraine. 8 Unmittelbar nach dem Mordanschsag auf den Feldmarschall
von Eichhorn hat der Hetman Skoropadzki an den Deutschen Kaiser, wie „Wolffs Telegraphenhüro“ meldet, nachstehendes Telegramm gerichtet: b
„Es fehlen mir die Worte, um Eurer Majestät das Gefühl meiner tiefsten Empörung auszudrücken im Hinblick auf den feigen Anschlag, der auf den Geueralfeldmarschall von Eichhorn von den Feinden Deutschlands und der Ukraine verübt worden ist. Das dem Deutschen Reiche dankbare ukrainische Volk, welches den Generalfeidmarschall von Eichhorn als den edelsten Beschützer seines entstehenden Staatswesens verehrt, bittet den Allmächtigen um die schnelle Wiederbherstellung seiner Gesundheit.
Eure Kaiserliche und Königliche Majestät wollen mir Aller⸗ gnädigst gestatten, gleichzeitig im Namen der ukrainischen Regierung und des ukrainischen Volkes, unserem tiefen Schmerz über dieses fluchwürdige Verbrechen Ausdruck zu geben.“
Der Deutsche Kaiser hat darauf geantwortet:
„Eurer Exzellenz danke Ich aufrichtig für die Teilnahme, die Sie Mir namens der ukrainischen Regierung und des ukrainischen Volkes anläßlich des fluchwürdigen Verbrechens ausgesprochen haben, das feige Mordgesellen an Meinem Generalfeldmarschall von Eich⸗ horn verübt haben. Die Gewissenlosigkeit unserer Feinde, die zu⸗ gleich die Feinde von Ruhe und Ordnung in der ÜUkraine sind, scheut nicht vor den verwerflichen Mitteln zurück, ihre dunklen Pläne zu verwirklichen. Ich hoffe, daß es gelingen wird, die Täter und ihre Hintermänner zur verdienten Bestrafung zu bringen. Dem Allmächtigen aber möge es gefallen, die Opfer des ruchlosen An⸗ schlags am Leben zu erhauten.“
8