1918 / 182 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 Aug 1918 18:00:01 GMT) scan diff

gezeigt haben, daß die Gefühle,

In gleicher Weise geschah die Arbeit, die die englische Flotte ver⸗ richtet hat, so in der Stille, daß keiner in vollem Umfange verstand, was sie bedeutete. Im Juli 1916 ermöglichte es die englische Re⸗ gierung, außer anderen Vorschüssen dem italienischen Schatzamt einen Monatskredit zu gewähren, dessen Hauptzweck die Stärkung des italienischen Wechselkurses war. Kürzlich wurde diese Er⸗ leichterung dem italienischen Schaßamt auch von den Vereinigten Staaten und Frankreich gewährt. Das Ergebnis ist die Befestigung des italienischen Wechselkurses. Die Vorschüsse im Betrage von

313 Millionen Pfund Sterling wurden an Italien alle in Gold gewährt. Ohne diese Kredite hätte Italien seine Anstrengungen nicht weiter fortsetzen können. Bonar Law gab dann einen Einblick in die Ausgaben und schloß: Die Kriegsanleihe von 1917 war die erfolg⸗ reichste Anleihe der Welt; ihr Gesamtbetrag erreichte 1 080 119 000 Pfund Sterling. Das vollständige Ergebnis des Sypstems fort⸗ dauernder Anleihen, das am 2. Oktober 1917 begann, betrug bis zum 27. Juli 1918 1 028 380 000 Pfund Sterling.

In Beantwortung einer Erörterung über den Völker⸗ bund, die während der Beratung über die Kreditvorlage ent⸗ standen war, erklärte der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Balfour:

In der Besprechung trat die große Einstimmigkeit zugunsten einer Organisation zu Tage, durch die die Schrecken der jetzigen Zeit unseren Kindern erspart werden könnten. Es wurde jedoch kein einziger wirklich gangbarer Weg angegeben, auf dem das erstrebte Ziel erreicht werden köͤnnte. Es ist völlig richtig, daß die wirtschaft⸗ lichen Waffen in einer Weise gebraucht werden könnten, die mehr Eindruck machen würde, als ein feindlicher Einfall. Zurzeit legen die Deutschen den Besiegten wirtschaftliche Verträge auf, die ebenso ver⸗ nichtend tür die Freiheit, wie erfüllt von dem Keim künftiger Kriege sind. Ich glaube nicht, daß dieses Verfahren auf diese Völker be⸗ schränkt bleiben wird, weil es deutlich ist, daß Deutschlands Wirt⸗ alle Völker unterdrücken werden, die unter seinen Einfluß ommen.

Ueber den Vorschlag der allgemeinen klärte Balfour:

Sie ist allein möglich, allein zulässig für die Staaten, die sich vor Angriffen sicher fühlen. Solange sich die neue internationale Regelung nicht bewährt hat, handelt es sich bei diesem Plan um einen circulus vitiosus; wenn er Erfolg haben soll, muß er in der Ueberzeugung der Völker wurzeln. Ich glaube an Schiedsgerichte, aber die Völker, die den Frieden nicht wollen, werden durch Schieds⸗ gerichtsverträge nicht gebunden sein. Deutschland hat sich hartnäckig geweigert, einen Schiedsgerichtsvertrag mit einer anderen Nation zu schließen. Unzweifelhaft kann sich der Geist der Welt ändern, und auch Deutschland kann einen Schieds⸗ gerichtsvertrag eingehen. Aber was sollen wir mit einem wider⸗ spenstigen Lande anfangen, bevor die allgemeine Aenderung in der internationalen Meinung eingetreten ist? Ich glaube nicht, daß dieser Krieg bisher eine allgemeine Aenderung verursacht hat. (Hört, hört!) Er hat die Völker zwar überzeugt, daß der Krieg sehr viel Geld und Blut kostet und grausam und roh ist, aber die Ueber⸗ zeugung ist noch nicht durchgedrungen, daß er über Bord geworfen werden müsse. Ich bin mit den Schwierigkeiten der Angelegenheit durchaus vertraut und völlig davon überzeugt, daß irgend etwas ge⸗ schehen muß, wenn nicht die Zivilisation als bankrott be⸗ trachtet werden soll. Nur durch siegreiche Beendigung dieses Krieges können künftige Kriege verhütet werden; dann kann man auf Verhältnisse in Europa und der übrigen Welt hoffen, die in Uebereinstimmung mit den Grundsätzen der Sittlichkeit und der allgemeinen Bildung, unter einen Völkerbund dauernd gefestigt werden können. Eine Herabsetzung unserer Kriegsziele in diesem Augenblick wäre nicht nur ein Verbrechen gegen unseren nationalen Stolz und unseren nationalen Ehrgeiz, wie edel die Absicht auch sein möge, sondern sie wäre auch ein Verbrechen gegen diejenigen Grundsätze eines allgemeinen Friedens, deren Verwirklichung alle nach einem erfolgreichen Abschluß des Krieges wünschen.

Das Haus nahm darauf die Kreditvorlage ein⸗ stim mmig an. Bonar Law teilte mit, daß der Premierminister am 7. August eine Uebersicht über die Kriegslage geben werde.

Den gestern mitgeteilten Briefe Lord Lansdownes ist laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ noch folgendes hinzuzufügen: Der Prüfstein für die Vollständigkeit des Sieges würde die Bereitwilligkeit des Feindes sein, die Anschauungen der äußersten Militaristen beiseite zu schieben und die Bedingungen anzunehmen, die er nicht in Erwägung ziehen konnte, als er sein wahn⸗ sinniges Abenteuer begann. Ich kann nicht die positive Versiche⸗ rung geben, daß wir in ein solches Stadium eingetreten sind und daß Aussichten auf ein vorläufiges Abkommen bezüglich der haupt⸗ sächlichsten Punkte bestehen. Aber es sind gewisse Anzeichen dafür vorhanden, daß sich derartige Gelegenheiten in der nächsten kunft bieten können. Wir müssen bereit sein, diese Gelegenheiten in verständiger Weise zu benutzen, um den Feinden die Möglichkeit zu geben, zu zeigen, ob ihre Vorschläge aufrichtig gemeint sind oder nicht. Wir müssen uns von der Frage der vorläufigen Bedin⸗ gungen zum Unterschied von den Kriegszielen eine klare Vorstellung machen. Wenn ein Augenblick dafür günstiger ist als ein anderer, dann ist es der Augenblick, in dem die glänzenden Erfolge im Felde die uns beseelen, nicht Gefühle des ob wir imstande sein werden, in dem Kampf auf auszuhalten, falls wir diesen Kampf fortzusetzen

Abrüstung er⸗

Zweifels sind, eben und Tod vünschen.

Frankreich.

Die Kammer setzte vorgestern die Erörterung über die Einberufung der Jahresklasse 1920 fort. Da außer⸗ ordentlich viele Zusatzanträge eingebracht waren, die eine Abände⸗ rung des Gesetzes verlangten, erklärte der Ministerpräsident Clemenceau, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet, die Regierung sei der Ansicht, das Höchstmaß von Zugeständnissen, die mit der Kriegsnotwendigkeit in Einklang zu bringen seien, gemacht zu haben. Die Regierung stelle daher bei allen Zusatz⸗ anträgen die Vertrauensfrage. Die Mehrzahl der Anträge wurde sodann zurückgenommen oder abgelehnt und die einzelnen Artikel angenommen. Clemenceau erklärte schließlich noch, er habe keinen Zeitpunkt für die Einberufung festgesetzt. Der Abge⸗ ordnete Mayeras führte ous, Clemencsau verstehe ebenso⸗ wenig wie seine Vorgänger, die zur Verfügung stehenden Truppen zu verwenden. Es sei viel leichter, zu rekrutieren als zu organisieren. Renaudel erklärte namens der Sozialisten, er werde gegen die Vorlage stimmen, die sodann mit 358 gegen 161 Stimmen bei zahlreichen Stimmenthaltungen ange⸗ nommen wurde.

.— Der zuständige Kammerauschuß nahm, dem „Petit Parisien“ zufolge, den Regierungsentwurf bezüglich der Be⸗ strafung verantwortlicher Führer, die vor dem Feinde schwere militärische Fehler begangen haben, an. Einzig und allein in der Zusammensetzung des Kriegs⸗ gerichts zur Aburteilung der Fehler und Ver1e wurde eine Aenderung vorgenommen. Vorsitzender soll der erste Präsident des Kassationshofs sein, als Beisitzer werden ihm zwei Beamte des Kassations hofs und zwei Divisionsgenerale, die vor dem Feinde gedient haben, beigegeben werden.

8 8 1“ 1 3 8 8 b Laut offizieller Mitteilung ist Mittwoch nacht Onega von den besetzt worden. Onega liegt 200 Werst

2

südöstlich von Kem und 150 Werst von Archangelsk. Die Be⸗ setzung 1enn bedeutet einen großen Fortschritt des Vor⸗

marsches der Engländer auf Archangels

Italien.

Nach einer Meldung der Agenzia Stefani hat das Kriegs⸗ gericht das Urteil in dem Hochverratsprozeß wegen Versenkung des Panzers „Benedetto Brin“ verkündet. Danach wurden Giorgio Carpi und Achillo Moschini zur Degradation und zum Tode durch Erschießen in den Rücken, Bertolini zu lebenslänglicher Zwangsarbeit und Degradation verurteilt. Mario Azzoni wurde freigesprochen, da ihm ein Verschulden nicht nachgewiesen werden konnte.

Ukraine.

Die weitere Vernehmung des Mörders des General⸗ feldmarschalls von Eichhorn bestätigt, wie „Wolffs Tele⸗ graphenbüro“ mitteilt, die Verbindung mit Moskau. Mehrere Personen, die als Mitwisser in Kiew in Frage kommen, wurden verhaftet.

Finnland.

Nach einer Blättermeldung soll der Jahrgang 1896 am 12. August aufgeboten werden.

Asien.

DDie „Times“ erfährt aus Wladiwostok vom 29. Juli, daß die Frage, ob der Belagerungszustand erklärt werden soll, die seit eiäigen Tagen schwebt, noch nicht entschieden ist. Ver⸗ gangene Woche ist auf den Direktor des Telegraphenamts, der von den Vertretern der Alliierten ernannt worden war, von den Bolschewiki geschossen worden. Er wurde ernstlich verwundet; die Täter wurden verhaftet. Wie berichtet wurde, haben die Bolschewiki bei den Gemeindewahlen mit 54 von 101 Sitzen die Mehrheit erhalten. Da sie infolgedessen das Recht haben, den neuen Bürgermeister zu ernennen, sehen sich die Verbüudeten in der unmöglichen Lage, einen Ge⸗ meinderat anerkennen zu müssen, in dem die Bolschewiki die Macht haben.

Mannigfaltiges. Im Botschaftsgebäude an der Rauchstraße fand, wie „W. T. B.“

berichtet, gestern nachmittag die Trauerfeier für den verstorbenen Kaiserlich osmanischen Botschafter, Seine Hoheit Ibrahim Hakki Pascha statt. Als Vertreter Seiner Majestät des Kaisers und Königs war Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen erschienen. Der Prinz wurde am Eingang des Hauses von dem Botschaftsrat Edhem Bey und dem Schwiegersohn des Verstorbenen, Militärattachs Oberst Dschemil Bey, empfangen und sprach den Herren im Namen Seiner Majestät und im eigenen Namen sein Beileid aus. In der Trauerversammlung, die alle Räume des Botschaftsgebäudes füllte, befand sich auch Seine Hoheit der Khedive Abbas Hilmi mit seinem Stabe; ferner waren u. a. anwesend der Stellvertreter des Reichskanzlers von Payer, die Staatsminister Dr. von Breitenbach und Dr. Spahn, der Kriegsminister von Stein, die Staatssekretäre von Capelle, Wallraf und von Hintze, vom Auswärtigen Amt außerdem die Unterstaats⸗ sekretäre Freiherr von dem Bussche und von Stumm, die Direktoren Dr. Kriege, Dr. Johannes und Deutelmoser, der frühere Staats⸗ sekretär Dr. Zimmermann, ferner der Minister des Königlichen Hauses Graf zu Eulenburg, der Oberbefehlshaber in den Marken General⸗ oberst von Linsingen, das gesamte diplomatische Korps, an seiner Spitze der K. u. K. Botschafter Prinz zu Hohenlohe und der bul⸗ garische Geschäftsträger Dr. Nikyphoroff, auch das gesamte Konsularkorps, der Präsident des Reichstages Dr. Fehrenbach, der Polizeipräsident von Oppen, der Stadtbaurat Hoffmann als Vertreter der Stadt Berlin, der Vorsitzende der deutsch⸗türkischen Vereinigung, Professor Jaeckh, und eine große Anzahl hervorragender Persönlichkeiten aus dem Offizierkorps des Heeres und der Flotte, der amtlichen wie der Handels⸗ und Bankwelt. Nachdem der Prinz den Kranz Seiner Majestät des Kaisers und Königs an dem unter dem Bildnis Seiner Majestät des Sultans aufgebahrten Sarge niedergelegt hatte, sprach der Botschafts⸗ geistliche Fmam Schükrü Bey die Totengebete. In der Rauchstraße hatten als Trauerparade zwei Kompagnien des Kaiser Alexander⸗Garde⸗ Grenadierregiments Nr. 1 Aufstellung genommen, ebenso die zur Aus⸗ bildung in Berlin weilenden jungen Türken. Nach der Trauerfeier wurde der mit der Halbmondflagge bedeckte Sarg auf den sechs⸗ spännigen kaiserlichen Leichenwagen gebracht, während die Truppen präsentierten. Sodann setzte sich der Trauerzug nach dem Anhalter Bahnhof in Bewegung, von wo die sterblichen Ueberreste Hakki Paschas mit dem Balkanzug in die Heimat übergeführt werden.

Auf Anregung der Abteilung für vaterländischen Unterricht und Vorträge beim Oberkommando in den Marken findet in dem wissenschaftlichen Theater der „Urania“, Taubenstraße, eine koloniale Vortragsreihe statt. Es werden nur Herren sprechen, welche lange Jahre in deutschen Kolonien gewesen sind, und zwar am Freitag, den 9. August, Hauptmann Roscher über „Kriegs⸗ erlebnisse in Togo“, Sonnabend, den 10. August, Hauptmann Sitzler über „Kriegserlebnisse in Kamerun“, Sonntag, den 11. August, Hauptmann von Wiese und Kaiserswaldau: „Unsere koloniale Zukunft“, Montag, den 12. August, Dr. Zintgraff: „Ueber die Be⸗ deutung von Koloniten für das deutsche Volk“, Dienstag, den 13. August, Oberleutnant d. R. Bloch: „Ueber unsere Schutztruppen“, Mittwoch, den 14. August, Hauptmann von Kleist: „Der Helden⸗ kampf in Deutsch Ostafrika“. Die Vorträge beginnen Abends 8 Uhr und werden sämtlich von Lichtbildern begleitet sein.

Auf Antrag des Deutschen Hilfsbundes für kriegs⸗ verletzte Offiziere hat der Unterrichtsminister, wie „W. T. K. mitteilt, genehmigt, daß für Kriegsteilnehmer, die a Vormittag durch Lazarettbehandlung oder dienstliche Tätig⸗ keit in Anspruch genommen sind und daher nicht an den in dem Friedrich Wilhelm⸗Gymnasium, dem Kaiser Wilhelm⸗ Realgymnasium und der Siemens⸗Oberrealschule am Vormitta statt⸗ findenden Lehrgängen zur Vorbereitung auf die Keife⸗ prüfung teilnehmen können, ein besonderer Nachmittags⸗ und Abend⸗ unterricht eingerichtet wird. Diese Sonderlehrgänge werden voraus⸗ sichtlich zu Michaelis beginnen und in der Kaiser Friedrich⸗Schule (Gymnasium), dem Schiller⸗Realgymnasium und der Siemens⸗ Oberrealschule in Charlottenburg, abgehalten werden. Zugelassen werden Kriegsteilnehmer, die die regelrechte Reife (nicht Not⸗ reife) für die Obersekunda oder Prima eines Gymnasiums, eines Realgymnasiums oder einer Oberrealschule erlangt haben. Die Lehr⸗ gänge dauern für die Teilnehmer mit Obersekundareife ein Jahr, für solche mit Primareife ein halbes Jahr. Anmeldungen, denen das Abgangszeugnis der zuletzt besuchten Schule, ein Lebenslauf und ein Führungszeugnis beigefügt werden müssen, sind an den Direktor der Siemens⸗Oberrealschule, den Geheimen Studienrat Professor Dr. Gropp, Charlottenburg, Schloßstraße 27, zu richten, der die Leitung der Lehrgänge übernommen hat. Die Zulassung erfolgt durch das Königliche Prpvinzial⸗Schulkollegium. Die Teilnehmer haben vierteljährlich 37,50 zu zahlen.

Kiew, 2. August. (W. T. B.) Am 1. August, Vormittags 10 Uhr, fand die Trauerfeier für den Generalfeldmarschall

8 11“

von Eichhorn und seinen Adjutanten Hauptmann von Dreßler

in Kiew statt. Die beiden Särge waren im Saale der Wohnung des aufgebahrt; deutsche und ukrainische Offiziere hielten die Ehrenwacht. Zahlreiche Kränze waren von deutschen, österreichisch⸗ungari⸗ schen und ukrainischen Behörden, vom bulgarischen undtürkischen Vertreter und aus den Kreisen der Bevölkerung der Stadt Kiew gewidmet. Am

Fußende des des Feldmarschalls unter den Kissen mit den

Abzeichen des hohen Ordens vom Schwarzen Adler und den hohen

Kriegsauszeichnungen lehnte der silberne Kranz des Hetmans der ö“ hnaen seiner treuen und dankbaxen Verehrung für den Verstorbenen. Der Hetman war mit seiner Gemahlin und den Orfizieren seine Umgebung erschienen, ebenso an der Spitze der Minister der Ministerpräsident Lysogub. Das ukrainische Kriegs⸗ ministerium und der ukrainische Generalstab waren durch zahl⸗

reiche Offiziere vertreten. Der Kai'erliche Botschafter von Mumm mit den Herren der deutschen Ukraineabordnung, ferner Ver⸗

treter der österreichisch⸗ungarischen Abordnung und des K. u. K. Armeekommandos sowie der bulgarischen und türkischen Ver⸗ bündeten, Vertreter der Krim und der Dornkosaken nahmen ebenfalls an der Feier teil. Die gesamten deutschen und österreichisch⸗ ungarischen militärischen Behörden der Stadt Kiew sowie Ab⸗ ordnungen der Truppenteile hatten sich eingefunden. Auch die Schwestern waren vertreten. Die Trauerfeier wurde mit dem Choral „Jesus meine Zuversicht“ und Gebet eingeleitet. Der Ge⸗ heime Konsistorialrat Dr. Strauß gab in seiner tiefempfundenen Trauerrede ein lebendiges Bild des großen Soldaten und gütigen Menschen und erinnerte noch daran, daß am Sonntag vorher der Feldmarschall nach dem Gottesdienst in der Kirche in Anschluß an den der Predigt zugrunde liegenden Text über seine Lebensauffassung sich ausgesprochen habe, die in dem Bibelwort gipfelte: „Klare Erkenntnis, fester Wille, starker Glaube.

Dies Wort sei der Leitspruch seines Lebens gewesen. Mit gherz⸗ lichen Worten gedachte der Redner alsdann des persönlichen Adju⸗ tanten des Feldmarschalls, der durch mehr als zwei ruhmvolle Kriegs⸗ jahre hindurch sein täglicher Begleiter, nun auch im Sterben sein treuer Gefährte war. Nach dem Vaterunser und der Ein⸗ segnung schloß in ergreifender Weise die ernste Feier mit dem alten Soldatenlied: „Ich hatt' einen Kameraden, einen bessern find'st du nit“. In tiefer Ergriffenheit nahm die Trauerversamm⸗ lung Abschied von den sterblichen Ueberresten, die am Abend in die Heimat übergeführt wurden. Um 9 Uhr Abends setzte sich der Trauerzug von der Wohnung des Feldmarschalls aus in Be⸗ wegung. An der Spitze marschierte die ukrainische Ehreneskadron mit Musikkorps; es folgten ein deutsches Infanteriebataillon sowie eine deutsche Feldbatterie. Leichenwagen und Särge trugen reichen Blumenschmuck. Hinter den Särgen schritten zahlreiche deutsche, österreichisch⸗ungarische und uükrainische Offiziere. Der Zug bewegte sich mit Fackelbegleitung und unter dumpfen Trommel wirbeln sowie den Klängen von Chorälen und Trauermärschen dur

die Hauptstraßen der Stadt zum Bahnhof. Eine dichte Menschen⸗ menge säumte die Straßen und ließ den Zug in andachtsvollem Schweigen mit entblößten Häuptern vorüberziehen.

Häandel und Gewerbe. G Nach dem Verwaltungsbericht der Lebensversicherungs⸗

anstalt der Ostpreußischen Landschaft für das Rechnungs⸗

jahr 1917 betru Versicherungen über 9 022 988 1 729 399 ℳ, 1914: 5 212 904 ℳ; in der Rentenversicherung 1917: 17 307 ℳ, 1916: 8149 ℳ, 1915: 5248 ℳ, 1914: 19 247 ℳ. Der Bestand an Kapitalversicherungen ist auf 35 793 648 gestiegen. Der Volksversicherungsbestand vermehrte sich um rund 1 Million Mark auf rund 7 ¾ Millionen Mark. Die von der Anstalt zur Steigerung des Zeichnungsergebnisses der Kriegsanleihen eingerichtete Kriegsanleiheversicherurg, mit deren Hilfe die Beteiligung der Anstalt an den Kriegsanleihen bis Ende 1917 auf 6 ½ Millionen Mark ge⸗ bracht werden konnte, hat zu diesem Ergebnis erheblich beigetragen. Sie hat dem Vaterlande bedeutende Mittel zur Verfügung gestellt und der Anstalt Gelegenheit geschaffen, weite Kreise der ostpreußischen Bevölkerung für ihre gemeinnützige Arbeit neu zu gewinnen. In der Rentenversicherung stieg die versicherte Jahresrente auf 74 152. Von der durch den Anschluß des Verbands der Raiffeisenvereine an die Lebensversicherungsanstalt der Ostpreußischen

Landschaft neugeschaffenen Arbeitsgemeinschaft erhofft der Bericht für In der großen Lebensversicherung

beide Teile segensreiche Ergebnisse. r werden 22 Todesfälle mit 310 000 Versicherungssumme gegenüber 20 Todesfällen mit 232 000 im Vorjahre angegeben. iervon waren 17 (im Vorjahr 16) Kriegssterbefälle mit 229 000 (im Vorjahr 221 000 ℳ) Versicherungssumme. Da der größte Teil durch Rückversicherung gedeckt ist, betrugen die Schäden auf eigenes Risiko der Anstalt 104 000 (gegenüber 80 100 im Vorjahre). Außer den Todesfällen ist ein Versicherter (im Vorjahre 2) als vermißt gemeldet. In der Volksversicherung sind 15 Sterbefälle (im Vor⸗ jahre 14), darunter 3 (im Vorjahre 7) Kriegssterbefälle, zu verzeichnen. Das finanzielle Ergebnis weist, nach Vornahme der Rückstellungen, mit 203 418 Gewinn mehr als den doppelten Ueberschuß des Vor⸗ jahres auf. Der Ueberschuß entfällt mit 150 917 auf die große

Lebensversicherung und mit 52 501 auf die Volksversicherung. Der

in der großen Lebensversicherung erzielte Ueberschuß wird mit je 15 vH. der allgemeinen Rücklage und der Kriegsrücklage und mit 70 vH. der Gewinnrücklage der Versicherten zugeführt. Der Ueberschuß der Volksversicherung fällt dem Sicherheitsstock zu. Wie jahre wurden die verfügbaren Bestände fast ausschließlich in Kriegs⸗ anleihe angelegt. An Hypotheken sind 9 im C 63 400 ausgegeben worden. Die Hyvpotheken verteilen sich: auf Stadt 257 375 und auf Land 1 569 200 ℳ, zusammen: 1 826 575 ℳ, an Wertpapieren wies die Bilanz (V) 4 324 450 auf. In der 1914 errichteten Ostpreußichen Kriegsversicherung auf Gegen⸗ seitigkeit für den Krieg von 1914 waren 321 075 Anteile aus⸗ gegeben; der Stock der Spenden betrug 41 737 ℳ. Bei vorliegender Bedürftigkeit sind bis Ende 1917 in 360 Fällen Vorschüsse im Ge⸗ samtbetrage von 44 140 gezahlt worden. Für die Ostpreußische Kriegswaisenversicherung waren Ende 1917 219 254 Spenden ein⸗ gegangen. Patenschaften waren übernommen von 249. Paten mit jährlichen laufenden Beiträgen von insgesamt 7440 und von 134 Paten mit einmaligen Beiträgen von insgesamt 52 902 ℳ. Abgeschlossen waren bis Ende 1917 905 Versicherungen über ein Versicherungskapital von 250 842 Am Schluß des Jahres 1917 standen noch zur Verfügung: Spenden 165 934 ℳ, Paten⸗ schaften mit jährlichen Beiträgen von insgesamt 1174 ℳ, Patenschaften mit einmaligen Beiträgen von insgesamt 4865 ℳ. Die Mittel der Ostpreußischen Kriegswatsenversicherung haben insbesondere durch mehrere große Spenden, unter denen sich auch eine Zugendung der „Ostpreußenhilfe“, Reichsverband deutscher Kriegs⸗ hilfsvereine für Ostpreußen, befindet, eine bedeutende Stärkung er⸗ fäahren, so daß die Versorgung ostpreußischer Kriegswaisen in erfreu⸗ lichem Umfang fortgesetzt werden kann. Dem Spendengrundstock sind an Zinserträgnissen der vorhandenen Bestände 4809 überwiesen worden. Im laufenden Geschäftsjahre ist der weitere Ausbau der Organisation durch Einrichtung von Verwaltungsstellen in der Provinz in Angriff genommen.

8 W“ 8 Wnft. Bankausweis der Ban;

on Englan d. Gesamtruͤcklage 28 839 000 (gegen die Vorwoche Abn. 1 006 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 56 870 809 (Zun. 1 127 000) Pfd. Sterl., Barvorrat 67 259 000 (Zun. 122 000) Pfd. Sterl.⸗, Wechselbestand 106 787 000 (Zun. 3 467 000) Pfd. Sterl., Guthaben der Privaten 138 441 000 (Zun. 1 741 000) Pfd. Sterl., Guthaben des Staates 37 789 000 (Zun. 3 114 000) Pfd. Sterl., Noten⸗ reserve 28 142 000 (Abn. 1.,854 000) Pfd. Sterl., Regierungssicher⸗ heiten 58 601 000 (Zun. 2 538 000) Pfd. Sterl. Verhältnis der

im Vor⸗ „¼

Gesamtbetrage von

1) Untersuchungs⸗

der Neuzugang: in der Kapitalversicherung 63a490 gegen 1916: 2 649 604 ℳ, 1915:

Lonand 1

[29260]

Rücklagen zu den Verbindlichkeiten 16,37 gegen 17,41 in der Vor⸗ woche. Clearinghouseumsatz 407 Millignen. v

Woche des Verjahres 71 Millionen mehr.

gegen die entsprechende Anlagemarkt

Börse in Berlin.

vom 3. August Brief Mℳ

309

4 Geld

8 100 Gulden 309 100 Kronen 188 ½ 100 Kronen 212 ½¼ 100 Kronen 189 ½ 100 Franken 151

100 Kronen 100 Leva 79 nopel

100 Piaster Madrid und Barcelona 100 Pesetas

änemark Schweden Norwegen Schweiz ien⸗ Budapest ulgarien Konstanti⸗

189 189

113

114

Ddie Börse zeigte heute eine recht feste Haltung. einem gewissen Deckungsbedürfnis trägt auch die Flüssigkeit des Geld⸗

marktes dazu bei, die B sich Maschinen⸗, Haltung.

örse zu stützen.

212 ¾ 4 189 ¼ 151¼ 152 60,20 60, 79 ½ 79

21,05 21,

für eine „Reihe von Industriewerten, Rheinische Metallaktien, kund.

314,00 G.,

Geld 309 188 ½ 212 ½

Brief

Mexiko —,

30 60,30

15 21,05 21,15

114

Abgesehen von Vermehrte Nachfrage gab do. auf wie Daimler, Deutsche Der Schluß zeigte feste

Kursberichte von ausländischen Wertpapiermärkten.

(W. T. B.) Da die Berufsspekulation mi Rücksicht auf den Wochenschluß 80 zurückhaltend Geschäftsstille an der Börse in der Kulisse noch eine weitere Steige⸗ rung, dagegen gestaltete sich im Schrankenverkehr das Geschäft infolge vorliegender privater Kaufaufträge umfangreicher als in 1 Tagen. Namentlich Schiffahrts⸗, Kohlen⸗, Webwaren., Elektrizitäts⸗, Brauerei⸗, Zündwaren⸗ und Versicherungswerte bildeten

Wien, 2. August.

stand der Käufe.

1. Unter ö“ 2 Aufgebote,

& Verlosung ꝛc. von Wertpapteren. 5 Kommanditgeseslschaften auf Aktien g.

Einzelne Seeschiffahrtsaktien erhöhten sich um 90

Auf Berlust⸗ und Fundsachen, Zustellungre e. dercn. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen zc.

Miiengese eHafien,

erfuhr die Obl. den letzten Handelsbank 1 Island —, den Gegen⸗

bis 100 Kr. anleihen geke Devisenzentrale.

312,50 G., 313,50 B.

Pacific —,—, Copper 1“ Goldsields 11 ⁄10, Kriegsanleihe 102 ⅞, Silber 4817⁄6. Paris 3 Monate 27,55, Wechsel auf Paris kurz 27,15.

Paris, 2. August. (W. T. B.) 5 % Französt 87,50, 3 % Französische Rente 61,85, 138,60, 5 % Russen ven 1906 65,00, 3 % Russen von 4 % Türken unif. 63,00, Suezkanal —,—,

Kopenhagen, 2. August. Hamburg 53,65, do. auf Amsterdam 165,50, Paris 56,00.

Stockholm, 2. August. Berlin 47,50, do. auf Amsterdam 1 71,25, do. auf London 13,32, do. auf Paris 49,25.

Amsterdam, 2. August. Wechsel auf Berlin 32,32 ½, Wechsel auf Wien 19,00, Schweiz 48,7

3 % Niederländische W. S. 68, Petroleum 571, Southern Pacific 75 ½,

Pacific —,—, Französisch⸗Englische Anleihe —,

IeamRn.

Schwache Haltung zeigten rumänische Holzwerte. war durch lebhafte Nachfrage nach kurzfristig en Kriegs⸗ unzeichnet. Wien, 2. August. (W. T. B.) Amtliche Notierungen der Berlin 165,55 G., 165,85 B.,

513,25 G., 514,25 B., Zürich 250,50 G., 251,50 B., 3., Stockholm 352,00 G., 353,00 B., Christiania 8 8 S Konstentinopel —,— G., —, om 2. Au noten 165,55 G., 165,95 B. vom 2. August London, 1. August. 5 % Argentinier von 4 % Japaner von von 1906 55,

1886 99, 1899 —, 3 % Portugiesen 57 ⅜,

Erie —,—, National

Peunsylvania —,—, Rio Tinto 69, Wechsel auf Amsterdam kurz 9,13 ⅛, 4 % Span. (W. T. B.)

5, Wechsel auf Kopenhagen 60,60. Wechsel auf Stockholm 68,70, Wechsel auf New York 191,25, Wechsel auf Paris 33,65.

Königl. Holland⸗Amerika⸗Linie 392, 148 ½¼, Atchison, Topeka u.

Anaconda 130,

(W. T. B.) 2 ½ % Engl. Konsols 56 ¼, 4 % Brasilianer von 1889 60,

4 ½ % Russen von 1909 —,—, Baltimore and Ohio u. 160, Canadian Pacific —,—, Southern Pacific —,—, United Staates Steel Corporation 114, Anaconda Chartered 16/8, De Beers 143, Randmines 3. 5 % Kriegsanleihe 94 ⁄6, 4 % 3 ½ % Kriegsanleihe 89. Priwatdiskont 317%2,

sische Anleihe äußere Anleihe

Rio Tinto 1960. Sichtwechsel auf do. auf London 15,09,

Sichtwechsel auf 45,75, do. auf schweizerische Plätze

Flau bis behauptet.

Wechsel auf London 9,12, 4 ½ % Niederländische Staatsanleihe 91 Niederländische Niederländ.⸗Indische Santa Fe Southern Railway —, United States Steel Corp. 88 ¾ Hamburg⸗Amerika⸗Linie

Der

Amsterdam Kopenhagen zlti Geld: Flüssig

B., Mark⸗

5 % Russen Ohio 56 ½, Railways of Rio Grande 4, Union

Copper Mi ing 65 ⅜, do. pref. 111 ½.

New York, 1. August. (W. T. B.) (Schluß.) Auch verlief die Börfe wieder sehr still, der gesamte Aktienumsatz bezifferte sich auf nur 250 000 Süück. s Ang erwo namentlich am Eisenbahnaktienmarkte stärkere Rückgänge Hervorzuheben sind die ziemlich beträchtlichen Kursabschläge in Cana⸗ dians, Baltimores Wabashaktien. .

dians, Baltimores und Wabas! Rsch. 1 Geld auf 24 Stunden Durchschnittssatz 3 ½, Geld auf 24 Stunden letztes Darlehen 4, se 8 4,72,50, Cable Transfers 4,76,45, Wechsel auf 5,71,25, Silber in Barren 998, un Pacif 8 4 % Verein. Staaten Bonds 1925 1061, Atchison, Topeka u. Santa 85, Baltimore u. Ohio 53 ¾, Canadian Pacific 151¹¼ Chesapeake Chicago, Milwaukee u. St. Paul 43 ½, Illinois Central 90%, . N ö, S. 7 2⸗ 1 Mostern ) New York Central 7], Norfolk u. Western Pennsylp Reading 87 ¼, Southern Pacific 83 ¼¾, Union Pacific 120 ¾, 8 Hei, ing United Staates Steel Corporation 107 ⅛,

Auch heute

Das Angebot überwog, sodaß sich ergaben.

Die Börse schloß gedrückt

Wechsel auf London (60 Tage) Paris auf Sicht 3 % Northern Pacific Bonds 59 ½,

Denver u. Louisville u. Nashville 112, 3, Pennsylv mig 43 ex., Anaconda

Wechsel auf

London, 1. August.

I

1000 Ballen, Einfuhr

21

Wechsel auf

refined (in Cases) 18,75, prime Western Zentrifugal 6,055, clears

een; 80, Rock Union

do. für Dezember 8,54.

Liverpool, 1. August. .—

Ballen, dave 3 8 kanische Baumwolle. Für August 19,59, für Septemher 19,23. Brasilianische 17, Indische 16— 17 Punkte niedriger, Amerikanische und Aegyptische im Zusammenhang mit der Preisregulierung ge⸗

Bradford, 1. August. 3 8 Regierungsnachfrage für Stoffe nimmt noch weiter zu, der Handel für Zivilzwecke entbehrt jeder Lebhaftigkeit.

New York, 1. August. (W. T. B.) (Schluß.) un loko middling 29,70, do. für August 25,71, do. für September 25 81, do. für Oktober 25,80, New Orleans loko middling 27,75, Petroleum

Weizen Winter 237 ½, 8 11,30 11,50, Getreidefracht nach Liverpool „Kaffe Rio Nr. 7 loko 8 ⅜, do. für September 8,26, do. für Oktober 8,35

(W. T. B.) Kupfer prompt 122.

(W. T. B.) Baumwolle. Umsatz davon Ballen ameri⸗

(W. T. B.) Wollmarkt. Die

Baumwolle

do. Stand. white in New York 15,50,

do. in Tanks 8,25, do. Credit Balances et Oil City 4,00, Schmalz do. Rohe & Brothers

27,90, Zucker Mehl Spring⸗Wheat nom., Kaffee

entlicher

c2 8₰ 8. 3 3 8 22 Anzeigenpreis für den Raum et

Anserben wird anf den Anzeigenpreis

FEEERw.

nzeiger

ner Fgespaltenen Einheitszeile 50 Pf. ein Teuerungszuschlag von 20 v. H. erhoben.

Bankausweise.

S9oNAEs

85

Erwerbe⸗ und Wirtschaftsgenossenschafttn Niederlassung ꝛc von Rechtsanwälten Unfall⸗ und Invalidttäts⸗ zc. Nerßchernmer.

Verschiedene Bekonnemachnager

——

sachen.

Steckbrief.

Gegen den Kanontee Otto Haiboch, geboren am 7. Oktober 1897 zu Never⸗ eirmers/Wetzlar in Preußen, weicher flüchtig in oder sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wied ersacht, ihn zu ver⸗ haften und in die Misttärarrestanstalt in Altona oder an die nächste Mllitär⸗ behörde zum Weitertransport hierher ab⸗ zuliefern.

Gericht der Landwehrinspektion Altona. 29261] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Pion. Paul Waahalz von der Schiffahrts⸗ gruppe Dorpat (Scheffahrtsbetriehastelle Narwa), welcher fluchtig ist, ist die Untersuchangshaft wegen Fahnenflucht ver⸗ hängt. Es wird ersucht, ibn zu verhaften und an die nächste Militärbehörde zum Westertransport an seine Dienststelle ab⸗ zultefern.

Im Felde, den 21. 7. 1918.

Gericht einer F. f.⸗Div. Die Nummer der Diy. kann im Bedarsfalle bei dem stellp Generalstab, Abtla. C, St. Berlin, er⸗ fragt werden. Der Gerichtsberr: Zierolr

Beschreibung: Alter 22 Jabre, Größe: 1 m 65 cm, Haare: blond, Musd: ge⸗ wöhnlich, Gesicht: spitz, Sprache: deutsch und russisch, Nase: gewöhnlich, Bari: keinen. Besondere Kennzeichen: keine. Se volle Ausrüstung ohne Tor⸗ nister.

[29404]

Gegen den Kraftfahrer Albert Schröder vom Rekr.⸗Depot II für Sturmpanzer⸗ kraftwagen Abt. 2, Alter: 39 Jahre 8 Monate, von großgewachsener Statur, Augen eingefallen, struppige Augenbrauen, roter Spitzdart, herunterhängender Schnurr⸗ bart, weicher flüchtig ist und sich ver⸗ borgen bält, ist die Untersuchungehaft wegen Fahner flucht verhängt. Es wird ersucht, ihn zu verhaften und an die nächste Marine⸗ oder Militärarrestanstalt zum Weitertransport hierber abzuliefern. ln,⸗Schöneberg, Hauptstr. 19, den

1. 8 Kgl. Gericht der Inspektion

der Kraftfahrtruppen. [29262] Fahnenfluchtserklärnng.

In der Untersuchungssache gegen den Gefreiten Josef Lövenich, Sturm⸗ komp. 77, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des M.⸗St.⸗G.⸗B. sowie der §§ 556, 360 der M⸗St.⸗G.⸗O. de⸗ Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt. 8

Im Felde, den 28. Jult 1918.

Gericht einer Reservedivision.

Die Nummer der Division kann im Bedarfsfalle bei dem stellv. Generalstab, Abt. C. St., Berlin, erfragt werden.

[29263]

In der Untersuchungssache gegen den Ersatzreservisten Michel Kieffer, geb. am 13. Juni 1883 in Wallerchen, zuletzt Former in Wallerchen, wegen Krtegs⸗ vecrats, wird, da er hinreichend verdächtig ist, zu St. Rambert in Frankreich vor⸗

sätlich während des jetzt gegen das

Deutsche Reich ausgebrochenen Krieges einer feiadlichen Macht Vonschub ge⸗ leistet zu haben und noch zu leisten (Verbrechen gegen § 89 R.⸗St.⸗G.⸗B., § 57 M.⸗Si. G⸗B.) und er im Sinne des § 356 M.⸗St. G.⸗O. als ahwesend anzusehen ist, auf Grund des § 360 M⸗ St.⸗G.⸗O. das im Deutschen Reiche be⸗ findliche Vermögen des Beschuldigten hier⸗ durch mit Beschlag belegt.

Memel, den 29. Jull 1918.

Gericht der stellvertreten den 1. Infante ie⸗ brigade. St. P. L. III a. 214/18 T. L. 4905.

Der Gerichtsherr:

J. V.;, Frhr. v. Gayl, General najor. Herbst, Mlitarhilfsrichten.

29264) Fahnenfluchtserklärung.

In der Uaterzuchungssache gegen den Gefr. Gustav Scharner, E./37, geb. 14. 10. 1891 zu Spandau, wegen Fahnen⸗ flucht, wird auf Grund der §5 69 f. des Miluärstratgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Mitttärstrafgerichtsordnung der 1Gbe hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.

Ostrowo, den 30. Jult 1918.

Gericht der Landwehrenspektion Posen,

Dienststele Ostrowo4.

Die von dem K. W. Gericht der 26. Division gegen den damaligen Re⸗ kruten Josef Grsing, geb. 30. 4. 1883 in Heimertingen, Bez.⸗àmt Memmingen, am 29. 12. 1903 ergangene Fahnenfluchts⸗ erklärung und Vermögensbeschlagnahme wurde aufgehoben.

Stuttgart, den 29. 7. 1918 Gericht der Landwehrinspekrton Stuttgart.

2) Aufgebote, Ver⸗ lust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl.

[29211] Oeffentliches Kufgebnt.

Der von uns am 28. Dezember 1917 auf Antrag des Herrn Johannes Solms in Cöln ausgefertigte Versicherungsschein Nr. 151 845 soll abhanden gekommen sein. Wer sich im Besitze der Urkunde befindet, möge innerhalb zweier Monate uns seine Rechte geltend machen, andern⸗ falls wir eine Ersatzurkunde ausstellen.

Nürnberg, den 3. August 1918. Nürnberger Lebensversicherungs⸗Bank A. G.

Dr. Leibl.

[28781] Aufgebot. 1

Der August Kremendahl zu Haan (Rhld.), Horststraße 6, hat das Aufgebot des in Verlust geratenen Hypothekenbriefes über die für ihn im Grundbuch von Remscheidn Band 106 Blatt Nr. 4212 Abtetlung III unter Nr. 3 eingetragenen Hypothek von 4000 beantragt. Der Inbaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 28. März 1979, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 14, anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Remscheid, den 24. Juli 1918.

önigliches Amtsgericht.

[29435] Oeffentliche Zustellung.

In Sachen der minderjährigen Katha⸗ rine Schneider, gesetzlich vertreten durch den Generalvormund, Fürovorsteher des Jugendamts Friedrich Rast in Bremen, Klägeria, gegen ven Arbeiter Joseph Matzko, früher in Bremen, Norbstr. 323, zurzeit unbekannten Aufenthalts, Be⸗ kla.tn, wird der Beklagte zur münd⸗ lichen Verhandlung des Nechtsstrelts vor das Amtsgericht zu Bremen, Gerichts. haus, I. Obergeschoß, Zimmer Nr. 85 (Eingaung Ostertorstraße), auf Freitag. zreun 27. Zehtember 1918, Vor⸗ mittags 9 Uhr, geladen. Zum Zwecke der öffent!ichen Zustellung wird diese Ladung bekannt gemacht.

Bremen., den 31. Jult 1918.

Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts:

Haake, Gerichtssekretär. 3

Pas unverebelichte Hienstmädchen Emma Motzull in Köntgsberg ⁷. Pr., Walter⸗ straße Nr. 14, bei Professor Magnink, Prozeßbevollmächtigter: Rechtganwalt Rohr in Lyck, klagt gegen die Erben des im Felbe 8 fallenen Faktors Julius Weiß aus Anger⸗ hurg, nämnlich die Geschwiste⸗: 1) die un⸗ verehelichte Emma Weiß in Angerburg, 2) den Karl Weiß, Fahrer bei dem Fuß ert.⸗Regt. 10, Batt. 11, jetzt undrkannten Aufenthalts, 3) den Gefreiten Fritz Weis, 4. Komp. Landst.⸗Inf.⸗Batl. Inserburg 16, Deutsche Feldpost 3009, 4) den Landsturm⸗ mann August Weiß, 3. KFomp Lanpft.⸗ Inf.⸗Batl. Goldop 17, Deutsche Feld⸗ post 384, 5) den Musfetier Gottlieb Weiß, uabekannten Aufenthalts, unter der Behauptung, daß ihr durch letztwillig⸗ Perfügung des gefallenen Faftors Jalius Weiß, des Bruders der Beklagten zu 1 bis 5 die Hälfte des diesem gehörigen Sparkassenguthabens über 2400 zuge⸗ fallen sei, mit dem Antrage: 1) die Be⸗ klagten als Gesamtschuldner kostenpflichtig zu verurteslen, an sie 1200 nebst 4 % Zinsen seit dem 1. September 1914 zu zahlen, 2) das Urteil gegen Sicherbeits⸗ leistung für vorläuftg vollstreckbar zu er⸗ klären. Die Klägerin ladet die Zeklagten zu 2 und 5 zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Zivilkammer des Königlichen Landgerichts in Lock auf den 3. Oktober 1918, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gerxachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage

(bekannt gemacht. 8

Lyck, den 27. Juli 1918 Koppetsch, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichis.

3) Verkäufe, Verpachtungen, Ver⸗ dingungen ꝛc.

[29220) Bekauntmachung 6445.

Die Eiukaufskommissicn der Bulg Ftgatseisenbahnen vergibt freihändig die Liekerung von 10 Inspekrionsdratsinen nach List⸗ 1108. Tag der Offert⸗ verhaudlung ist der 12. Auguß 18. Interessenten ersahren Näheres im Büry, Verlin W. 9, Köthenerstr. 46.

[29219] Bekanntmachung 6453.

Die Finkaatskommisston dee Bulg. Staa'stisenbahnen vergibt freihändtg die Lieferung von 20 000 kg gewöhn⸗ liches Packpapier, lichte Farb-. Blatt⸗ röße 630 % 1000 mm, Gewicht eines Blattes etwe 70 g nach Liste 125. Offerten sind in zweifacher Ausferet⸗ gung dis zum 13. 8 üunter Angabe von N⸗. 125 einzureichen an die Fin⸗ koufskommifüon d. B. Et. Berlin W. 9, Kötheneistr. 46.

[29202] Bekanntmechung.

Bel der am 29. Juli 1918 in Gemäß⸗ heit der Anlehensbestimmungen vorgenom⸗ menen Auslosung der im Jabre 1918 zurückzuzahlenden Schuldver chreibun⸗ gen der Stadt Heppenheim (Wergst“.)

Lit. E Nr. 26 über 1000 ℳ, Lit. F Nr. 23 über 500 und Lit. G Nr. 75 über 200 ausgelost

Es wird dies mit dem Anfügen bekannt gemacht, daß die Verzinsung der ausge⸗ losten Scholdverschrerbangen mit dem 15. November 1918 aufhört. 1“ (Vergstr.), den 30. Jult

Großherzogl. Bürgermeisterei. Wiegand.

[1347] Bekanntmachung. Kündigung ausgeloster Kreisanleihe⸗ scheine des Kreises Tost. Glettwitz.

Bei der am 27. März 1918 in Ge⸗ mäßheit des Privilegtums vom 10. Jul 1881 stattgehabten Auslosang der lau: Tilgungsplan für 1918 einzulösenden Au⸗ leihescheine des Kreises Tott⸗Glriwitz wurden nachstehende Nummern der III. Ausgabe im Gesamtwerte von 69 800 zur Rückzahlung am 1. Ok⸗ tober 1918 gezogen:

50 Stück Lit. A à 1000 Nr. 941 722 423 1183 932 151 396 517 260 1191 919 986 451 903 516 382 737 661 632 1049 1061 889 807 549 1269 1243 936 268 467 927 514 938 1065 1015 1022 1010 1187 798 391 1202 525 681 918 704 122 574 723 252 876 699.

36 Stuck LEit B à 500 Nr. 157 648 85 229 529 557 519 47 390 326 567 589 533 102 580 262 130 86 70 635 26 55 306 500 678 152 598 88 515 295 242 439 97 332 56 527.

9 Stück Lit. C' à 200 Nr. 27 100 230 186 79 34 398 163 140.

Die Verzinsung der ausgelonen Kreis⸗ anleihescheine bört mit Ende September 1918 auf. Fehiende Zinscoupons werden von den Einlösungsstellen an dem Kapital⸗ betrage gekürzt.

Aus früheren Jahren befiden sich noch im Rückstande folgende ausgeloste Kreis⸗ anleihescheine:

Per 1. 10. 1916: Lit. B Nr. 217 338 362 à 500 ℳ, Lit. C Nr. 375 à 200 ℳ,

per 1. 10. 1917: Lit. B Nr. 41 148 320 à 500 ℳ, Lit. C Nr. 227 à 200 ℳ.

Gleiwitz, den 28. März 1918

Namens des Kreiscuesschusses des Kreises Tost⸗WGleiwitz. Der Vorsttzende:

von Stumpfeldt.

vom Jahee 1895 wurden die Stücke

[29397] Bei der am 31. Juli 1918 vor genommen Perlosang der 5 % Teil schuzbverschreibungen der schaft Keberstedt vomn 2 1 sind folgenre Nummern zur Ruckzahlun am 2 Jaunuar 1919 gezseen worden 4 10 82 87 142 168 180 190 229 232 263 296 328 349 356 477 539 550 55 740 751 781 788 805 86 3 944 954 1030 1079 8 1340 1365 1375 1393 1539 1558 1571 1582 1686 1734 1781 1791 1820 1891 1911 8 1945 2003 2016 2053 2068 2084 2112 2166 2189 2225 2231 2258 2265 2349 2363 2367 2441 2480, 81 Stück 8

1285 1434

Samfirma Poßb Tomp Hilbesheint, bei der Bankfirma Hermann Schüler, Hüpste di, den 31. Juli 1918 Gewerkschuft Beberstedt. 1

5) Kommanditgesell⸗ schaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften

Aktiengesellschaften.

Die Bekanntmachungen über den

Verlust von Wertpapieren befin⸗ sich ausschließlich in Unter⸗

abteilung 2B2.

Einlabung zur ordentlichen Geunera versammlungag der

Deutschen Grube bei Bitterfeld, Bauermeister & Sühne, Aktiengesellschaft.

Wir laden hiermit unsere Aktionäre zu der am Sonnabend, den 14. Sep⸗ tember d. I8, Nochmtttags 4 Uhr, auf der Doutschen Grube bei Bitter⸗ seld sallfindenden Beueralversamm⸗ lung ein.

Tagesorduung:

1) Vorlage des G chastsberichts, der Bilanz sowie der Gewinn⸗ und Ver⸗ lust echnung.

2) Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrars.

3) Beschlußfassung über die Verwen⸗ dung des Reingewinns.

4) Wablen zum Kufsichtsrat.

Bezüglich der Berechtigung zur Teil⸗ nahme an der Generalversammlung ver⸗ weisen wir auf § 25 des Statuts mit dem Bemerker, daß die danach vorzu⸗ nehmende Hinterlegung der Aktien bei der Kasse der Gefelschaft oder bei dem Bankhause H F. Lehmann in Halle a. D. zu erfolgen hat.

Deztsche Grube bei Bitterfeld, im

August 1918.

8 Der Vorstavb. Louis Bauermeister Königlicher Kommerzienrat.