Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
„ Der Privatdozent und Dozent an der Königlichen Tech⸗ nischen Hochschule Berlin Professor W. Hartmann ist zum außerordentlichen Honorarprofessor in der Abteilung für Ma⸗ schineningenieurwesen dieser Hochschule ernannt worden.
Dem Privatdozenten in der medizinischen Fakultät der Universität in Marburg Dr. Kirstein und dem Lektor der italienischen Sprache an der Uaiversität in Göttingen Wihl⸗ fahrt ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Bei der Königlichen Porzellan⸗Manufaktur in Berlin sind der bisherige Betriebschemiker Professor Dr. Hackeloer genannt Köbbinghoff zum Vorsteher der
technischen Abteilung und der bisherige Betriebsassistent Dr. König zum Betriebschemiker ernannt worden.
Bei der Geologischen Landesanstalt in Berlin sind rnannt:
hil.
der Chemiker Dr. phil. Wache und der Assistent Dr. Dienst zu Kustoden sowie 3 b phil. Pfeiffer zum Chemiker.
Die am 8. Mai 1917 für das in Deutschland befindliche Vermögen der Ehefrau des russischen Staatsangehörigen Rentners Ludwig Nikolaus Bauer, Katharina geborene Leh⸗ mann, z. Zt. in der Schweiz, insbesondere das ihr gehörige, Wiesbaden, Weinbergstraße 6, belegene Hausgrundstück angeordnete Zwangsverwaltung ist aufgehoben.
Berlin, den 9. August 1918. - Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: von Flotow.
Ministerium des Innern.
Dem Oberregierungsrat Dr. Meinertz ist die Leitung der Finanzabteilung bei der Regierung in Münster übertragen
worden.
Bekanntmachung.
In Neub earbeitung sind fertiggestellt und an die amtlichen Verkaufsstellen von Kartenwerken der Königlich Preußischen Landesaufnahme übergeben worden:
A. Meßtischblätter 1: 25 000.
Nr. 722 Rothfließ.
Alle Bestellungen auf Karten sind an diejenige amtliche Verkaufsstelle von Kartenwerken der Königlich Preußischen 1.“ zu richten, in deren Bezirk sich der Besteller
efindet.
Berlin, den 5. August 1918. “
Königlich Preußische Landesaufnahme. ür den Chef des Stabes: von der Osten,
113““
Major.
EI1
Bekanntmachung.
Dem Käsefabrikanten Ernst Steinhoff in Harsum, Hs. Nr. 166, dem ich auf Grund der Verordnung über Käse vom 20. Ok⸗ tober 1916 in Verbindung mit § 1 der Bekanntmachung über die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 den Betrieb geschlossen und den Handel mit Käsereiprodukten unter⸗ sagt hatte, gebe ich den Betrieb und Handel wieder frei.
ildesheim, den 10. August 1918. 8 Der Landrat des Landkreises Hildesheim. Heye.
. Bekanntmachung.
Aluf Grund der Bekanntmachung des Reichskanzlers zur Fern⸗ haltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Sep⸗ tember 1915 (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 603) ist dem Gastwirt Gustav Kornege in Allenstein der Betrieb der Schank⸗ und Speisewirtschaft in dem Betriebe des Gasthofes „Deutsches Haus“ hiermit untersagt und die Schließung angeordnet. — Die hierdurch ent⸗ stehenden Kosten werden dem Kornege auferlegt. Zur Aufrecht⸗ erhaltung des Fremdenverkehrs wird jedoch die Aufnahme von Fremden zwecks Uebernachtung und die Bewirtung dieser Fremden mit Speise und Trank unter Beachtung der geltenden Verordnungen genehmigt. t
Allenstein, den 7. August 1918.
Die Stadtpolizeiverwaltung. G. Zülch.
“ Bekanntmachung. 8 3 Auf Grund der Bekanntmachung des Reichskanzlers zur Fern⸗ haltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (Reichs⸗Gesetzblatt S. 603) ist dem Gastwirt Paul Sprang in Allenstein der Betrieb der Schank⸗ und Speise⸗ wirtschaft in dem Betriebe des Gasthofes „Bahnhofshotel“ hiermit untersagt und die Schließung angeordnet. Zur Aufrechterhaltung des Fremdenverkehrs wird jedoch die Aufnahme von Fremden zwecks Uebernachtung und die Bewirtung dieser Fremden mit Speise und Trank unter Beachtung der geltenden Verordnungen ge⸗ nehmigt. — Die hierdurch entstehenden Kosten werden dem Sprang auferlegt.
Allenstein, den 7. August 1918.
Die Stadtpolizeiverwalt 8 6 G. Zülch.
11u6.““ 58 “
1 Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603), in Verbindung mit Ziffer 1 der Ausführungsbestimmungen des Handelsministers vom 27. September 1915 habe ich der Geschäfts⸗ inhaberin Frau Marie Krause, geb. hof, Oppenstr. 53, durch Verfügung vom Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegsbedarsfs, insbesondere mit Metallen, sowie jede mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Unzuverlässigkeit für die Dauer des Krieges untersagt. Eine Uebertretung dieses Verbots ist’ strafbar.
Berlin, den 9. August 1918. Der Landrat des Kreises Teltow.
vom heutigen Tage den
Padzierska, in Adlers⸗
Bekanntmachung.
Durch rechtskräftigen Bescheid vom 9. Juli 1918 ist dem Kaufmann Johannes Blaß in Linden bei Hannover, Ricklinger⸗ straße 89, der Handel mit Stärke wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb auf Grund § 1 der Bundesrats⸗ verordnung vom 23. September 1915 untersagt. — Die Kosten dieser Bekanntmachung trägt der Genannte.
Hannover, den 1. August 1918.
Städtische Polizeiverwaltung. Fink.
Bekanntmachung. 18 Wir haben heute dem Kaufmann Kaspar Trockel, in Soest, Jakobistraße 25, wohnhaft, den Handel mit Seife und Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs aller Art wegen Unzuverlässig⸗ keit unterfagt. “ 8 . Soest, den 9. August 1918. “ “
ie Polizeibehörde. Dr. ten Doornkaat Koolman.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 14. August 1918.
Seine Königliche Hoheit der Kronprinz Boris von Bulgarien hat, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, am Sonntag Seiner Majestät dem Kaiser und König einen Besuch im Großen Hauptquartier abgestattet. “
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll⸗ und Steuerwesen, für Justizwesen und für Rechnungswesen hielten heute eine Sitzung.
88 8 H 8 9
Den Hinterbliebenen von Militärpersonen der Unterklassen, die Kriegswitwengeld oder Kriegswaisengeld beziehen, sollen, wie durch „Wolffs Telegraphenbüro“ mitgeteilt wird, mit Rück⸗ sicht auf die außerordentlichen Teuerungsverhältnisse zu den Versorgungsgebührnissen Zuschläge gewährt werden. Diese Zuschläge, die vom 1. Juli 1918 ab nachgezahlt werden, betragen allgemein für die Witwe 8 ℳ, für die Halbwaise 3 ℳ und für die Vollwaise 4 ℳ im Monat. Waissen, die das 16. Lebensjahr überschritten haben, erhalten keinen Zu⸗ schlag. Die bisherigen Bezieher von Familienunterstützung er⸗ halten den Zuschlag ohne weiteren Antrag gegen Vorlage einer Bescheinigung über die gezahlte Familienunterstützung von der zuständigen Postkasse ausgezahlt. Die Bescheinigung wird kostenlos von dem Gemeindevorsteher ausgestellt. Der Post⸗ kasse ist beim Empfang Quittung zu leisten und die Stamm⸗ kartennummer anzugeben. Quittungsvordrucke werden von der Postkasse verabfolgt. Die erste Auszahlung der Zuschläge wird erfolgen, sobald die erforderlichen Vorbereitungen hierzu, die einige Zeit in Anspruch nehmen werden, beendet sind.
Kriegswitwen und Kriegswaisen, die keine Familienunter⸗ stützung beziehen oder während des gegenwärtigen Krieges be⸗ zogen haben, werden Zuschläge auf besonderen Antrag beim Vorliegen eines Bedürfnisses bewilligt. Die Anträge sind an das für den Wohnsitz des Antragstellers zuständige Versorgungs⸗ amt zu richten. Das gleiche gilt auch für die Hinterbliebenen aus früheren Kriegen. “
8
Durch Bekanntmachung Nr. G. 1300/3. 18 KRA., be⸗ treffend Bestandserhebung von Kautschuk (Gummi)h⸗ Billardbanden, vom 20. April 1918 war die Anmeldung aller gebrauchten und ungebrauchten Kautschuk (Gummi)⸗ Billardbanden im vulkanisierten und unvulkanisierten Zustande, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob diese in Billarden oder in Teilen von Billarden sich befinden oder nicht, bis zum 1. Mai 1918 an die Kautschukmeldestelle Berlin W. 9 (Potsdamerstraße 10/11) angeordnet. Die bei der Kautschukmeldestelle eingegangenen Meldungen ergeben laut Mitteilung des „Wolffschen Telegraphenbüros“, daß die Be⸗ standserhebung von sehr weiten Kreisen nicht in der erforder⸗ lichen Weise beachtet worden ist. Zur Vermeidung von Straf⸗ verfolgungen wegen unterlassener Meldung ist daher die An⸗ meldung unverzüglich nachzuholen. Die Befolgung der in der vorgenannten Bekanntmachung erlassenen Vorschriften wird demnächst eingehend nachgeprüft werden.
Die Nr. 23 der Liste „Unermittelte Heeresange⸗ hörige, Nachlaß⸗ und Fundsachen“ ist am 1. August 1918 als Beilage zur „Deutschen Verlustliste“ erschienen. Ver⸗ vollständigt wird diese Liste durch ein Namensverzeichnis von Gefallenen und Vermißten, deren Angehörige nicht zu er⸗ mitteln waren, ferner durch Mitteilungen über unbestell⸗ bares Offizier⸗ und Mannschaftsgepäck, das beim Militär⸗ Paketamt in Berlin lagert. Eine Bildertafel liegt der Liste dies mal nicht bei. Die Liste kann zum Preise von vierteljährlich 50 ₰ durch die Post bezogen werden. Einzel⸗ nummern (zum Preise von 20 ₰ einschl. Porto) sowie sechs ältere Nummern nach freier Wahl des Bestellers (zum Preise von 60 ₰ einschl. Porto) können — soweit der Vorrat reicht — gegen Voreinsendung des Betrages von der Norddeutschen Buchdruckerei in Berlin, Wilhelmstraße 32, bezogen werden
18 Oesterreich⸗Ungarn. 8 Fe g
„K. K. Telegraphen⸗Korrespondenzbüro“ von maßgebender Stelle erfährt, sind die in den letzten Tagen er⸗ scheinenden, angeblich von unterrichteter Seite stammenden Zeitungsnachrichten über eine im Herbste laufenden Jahres devorstehende neuerliche Musterung der Jahrgänge 1896 bis 1876 vollständig aus der Luft gegriffen.
— Da die Reihe der laufenden Angelegenheiten schon jetzt die Anwesenheit einer ständigen Vertretung der polnischen Regierung in Wien erfordert, besteht, wie das „Neue Wiener Tagblatt“ meldet, einstweilen, solange die des offiziellen Charakters durch eine Lösung der polnischen in diesem oder jenem Sinne nicht erledig ist, eine halbamtliche Vertretung in Wien, die sich aus dem Grafen Stefan Prezdziecki als Chef und Referenten für Handels⸗, Rechts⸗, Verwaltungs⸗ und Preßangelegenheiten zusammensetzt. Das
polnische Staatsdepartement besitzt eine besondere Vertretung
Feags Frage
in Ungarn, an deren Spitze Ligenza Stamirolski steht; außerdem haj es schon Vertreter in Krakau und Lemberg
bestellt. Rußland.
Nach einer Mitteilung der Zeitung „Bjednota“ ist die vollständige Veröffentlichung der den eitraum von 36 Jahren umfassenden Tagebücher des früheren Zaren Nikolaus in 36 Reihen beabsichtigt. Zuerst soll die Ver⸗ öffentlichung aus den Jahren 1905 — 1917 erfolgen. Am Tage der Thronentsagung heißt es in dem Tagebuch: „Ringsum Verrat, Feigheit und Betrug!“ 1
tschecho⸗flowakischen Front sich nur äußerst langsam fortbewege, was auf geheime Sabotage einzelner Eisenbahnbeamten zurück⸗ zuführen sei. Trotzki fordert Berichte ein. Schonungslose Maßnahmen sollen getroffen werden.
die Verhandlungen gegen die zarischen Minister
agentur“ b Protopopoff und andere
Schtscheglowitoff, Chwotoff, stattfinden. 1 — Durch ein Dekret wird allen Personen beiderlei Ge⸗ schlechts, die das Alter von 16 Jahren überschritten haben, der Eintritt in jede beliebige höhere Lehranstalt gestattet, ohne ein Zeugnis über die weisen zu müssen. Das Studium ist kostenlos.
— Nach einem amtlichen Bericht über die Lage an der Murmanfront haben die Truppen der Entente nach sechstägigem ununterbrochenen Kampfe den weiteren Vor⸗
Stimmung der russischen Truppen ist gut. Bei Archangelsk ist die Lage für die Räteregierung günstig. — Meldungen: Uralgebiet. Eine unserer Abteilungen schlug den Gegner bei dem Gehöft Taschilowka und drängte ihn bis nach Petropawlogka, 25 Werst südwestlich von Nowousensk, zurück. Auf dem Wege Buinsk— Simbirsk mußte unsere Abteilung, von der Uebermacht des Gegners gezwungen, bei der Station Kaschinka zurückgehen. Im Rayon Spaßk besetzten wir Jekaterinowka, wobei Gewehre und Granaten in unsere Hände gelangten. 88 Woronescher Bezirk. In der Richtung auf Kalatschowka nahmen die Sowjettruppen Kalatsch ein und erbeufeten⸗ eine Mnge
ein. Die Kosaken wurden hinter den Fluß Tischanka zurückgeschlagen. In der Richtung auf Poworinsk verließen unsere Truppen die Stationen Jaryshenskaja und Alexeikowo. In der Schwarzmeer⸗ Kuban⸗Richtung machte die feindliche Kavallerie einen Ueberfall auf die Stanitzen Burulskaja, Jekaterinskaja und Tschulussoskaja. 5 Muromer Bezirk. Am 4. August besetzten unsere Abtei⸗ olga gebildete Kriegsflotte
lungen Issakogorka und gehen weiter vor. Die von den Sowjets auf der W —
säuberte die Wolga von den durch die Tschecho⸗Slowaken in Beschlag genommenen Schiffen und unterbrach die Verbindung der im Osten der Wolga stehenden tschecho⸗slowakischen Truppen mit den tschecho⸗ slowakischen Streitkräften in Simbirsk und Sysran. Astrachan, Zarizyn und Saratow sind nach wie vor in den Händen der Sowjet⸗ truppen. Die Kräfte der Weißen Gardisten, Tschecho⸗Slowaken und Kosaken auf der Mittelwolgafront beziffern sich auf 80 000 Mann. Die Zusammenziehung der Sowfjetarmeen ist beendet und arreicht die Zahl von 150 000 Mann. Der begonnene Angriff ent⸗ wickelt sich erfolgreich. Die Sowjettruppen zogen bereits unter Kämpfen in die Vorstadt von Simbirsk einl.
Niederlande. 8 .“ Die Verhandlungen mit Deutschland wegen der Entsendung von 20 Dampftrawlern nach der Westküste Eng⸗ lands nehmen, dem „Algemeen Handelsblad“ zufolge, einen sehr günstigen Verlanf, so daß die Ausfahrt dieser Schiffe binnen kurzem erwartet werden kann Als Gegenleistung wird Deutschland, wie früher, eine ausreichende Menge eingebrachter Fische auf holländischen Märkten kaufen können.
— Wie der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ erfährt, sind einschließlich des kürzlich gesunkenen Dampfers „Poseidon“ seit April bereits acht Dampfer der von den Verbündeten be⸗ schlagnahmten holländischen Schiffe als verloren anzusehen. Es handelt sich um die Dampfer „Oosterdijk“ (8251 To), „Rhea und Poseidon“ (3217 To.), „Texel“ (3210 To.), „Alcor“ (3551 To), „Kieldrocht’ (1284 To.), „Leonora“ (1150 To.) und „Zaanland“ (5417 To.). Sieben von diesen Schiffen waren ein bis fünf Jahre alt. Infolge⸗ dessen wird gemäß der letzten Note der englischen und amerikanischen Regierung ihr Verlust mit 75 — die Brutto⸗ tonne vergütet. Die „Zaanland“ war 18 Jahre alt. Daher wird in diesem Falle die Bruttotonne zu 60 Pfund gerechnet. Insgesamt stellt sich der Betrag der Schadenvergütung auf 1875 120 Pfund. Davon entfallen auf amerikanische Rech⸗ nung 1 594 095 Pfund für fünf Schiffe, während England 281 025 Pfund für drei Schiffe zu zahlen hat.
Rumänien.
32
des Ministerrats einen Bericht über den Bau von 900 Kilo⸗ meter Landstraßen in Bessarabien ausgearbeitet. Die vorgeschlagenen Hauptlinien gehen nach den Donauhäfen Is⸗ mail und Remi sowie über den Pruth nach Husch und Galatz und werden vom Staate gebaut. Bessarabische Landesbehörden werden Zweigstraßen für die Verbindung der Bezirkshaupt⸗ städte bauen. 9 A“
Nach einer Meldung von „Kiewskaja Mysl“ erklärte der Verpflegungsminister Gerbel als wichligste Aufgabe die Er⸗ füllung der im Brester Frieden den Zentralmächten gegenüber übernommenen Verpflichtungen. Sodann werde man die Ver⸗ sorgung der Vevölkerung organisieren. Er sei für den all⸗ mählichen Abbau der begonnenen Monopolisierung und für den Uebergang zum freien Handel.
8 E Amerika.
Der Heeresausschuß des amerikanischen Senats hat sich zugunsten des Gesetzes ausgesprochen, daß die Dienst⸗ pflicht vom 18. bis zum 45. Lebensjahre ausdehnt, und schlägt vor, den jungen Leuten unter 21 Jahren nach dem Kriege kostenlose Ausbildung zu gewähren. Nach Meldungen der „Times“ ist der japanische Kriegs⸗
minister von der Hauptstadt nach Nikko, wo der Kaiser den Sommer verbringt, abgereist, um die Bestätigung der Er⸗
nennung des Generals Otani zum Oberbefehlshaber der
— In einem Befehl Trotzkis wird darauf hingewiesen, daß eine Reihe von Militärzügen in der Richtung nach der
— In der bevorstehenden Session des Revolutionse-⸗
tribunals werden nach der „St. Petersburger Telegrappen⸗ NVvgelten,
Beendigung der Mittelschule vor⸗ 8
marsch aufgegeben und sind zurückgegangen. Die
Die „Petersburger Telegraphenagentur“ verbreitet folgende
Trophäen. Ferner nahm eine unserer Rotten im Kampf Krasnopoljle
8
Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat im Auftrage
I1
sibirischen Expeditionstruppen einzuholen General Otani ist
Mitglied des Obersten Kriegsrats und führte den Befehl in
Tsingtau. General Mitsuye Nuhi, der bisher die Kaiserliche C kommandierte, wurde zum Generalstabschef Ee truppen ernannt. General Takenchi (2) wird die Expedition in nicht näher angedeuteter Eigenschaft begleiten. 8 — Der Ministerrat besprach die innere L Sibirien und den Mangel an Lebensmitteln “ für den kommenden Winter notwendigen Artikeln. Es wurde beschlossen, daß Japan alles aufbieten werde, um die Leiden der Bevölkerung im Kriegsgebiet zu lindern. Sav — Wie die „Times“ ferner erfährt, werden die Tschech von starken Streitkräften in Ussuri und Transbait den heftig in die Enge getrieben. I“ — Eine vorbereitende Sitzung des neuen chinesis arlaments hat am 9. August unter dem Vorsitz 8 üechen des Innern stattgefunden. Die Präsidentenwahl soll demnächst lerfolgen. Als Hauprkandidaten für die Vizepräsidentenschaft elten, dem „Matin“ zufolge, zwei einflußreiche militärische Führer, mig schel, Fsan Slar. Iööö von Tschili und Marsche ang Tso Lin, Militärgouverneur der vida fcgar. 1 gouverneur der
Kriegsnachrichten. i
Ein ebelschleier lag über dem Sommegebiet, als am frühen Morgen des 8. August kurz nach 5 Uhr an alt ganzen Front der Armee von der Marwitz ein mächtiges Trommelfeuer einsetzte und 1 ¼ Stüunden ununterbrochen anhielt. Unter dem Schutz einer Masse von Tanks, wie sie bis jetzt noch nicht eingesetzt worden war, ging die feindliche Infanterie dann in tiefen Wellen zum Angriff vor. An vielen Stellen vernebelte der Feind das Gelände. Auch aus Tanks wurden ebelbomben geworfen, so daß sich der Angriff fast völlig zönserer Sicht entzog. Auf dem linken Flügel griffen zwei bis drei englische Divisionen in der Gegend von Morlancourt an, Südlich vor ihnen rückte das australische Korps mit vier Divisionen an. Alle diese galten als besonders gute Angriffs⸗ ruppen, die seit längerer Zeit nicht mehr im Gefecht gestanden hhatten. Auch ist festgestellt, daß vier französische Divisionen lan den Kämpfen beteiligt gewesen sind. Die neuen englischen Riesentanks, die hier zum ersten Male auftraten, sind noch um einige Fuß länger und besitzen kräftigere Motoren. Der moralische Eindruck dieser Massenungetüme ist für die Ver⸗ teidiger die Hauptgefahr. Diese Nervenprobe haben unsere Kämpfer glänzend überstanden. Ueberall da, wo die Tanks ca unseres Artilleriefeuers gerieten, wurden sie In welcher Dichte die Engländer mit ihren Tanks aangriffen, erhellt daraus, daß auf einem Divisions⸗ abschniit auf einer Breite von vier Kilometern 43 zer⸗ schossene Tanks liegen blieben, die alle durch unser Artillerie⸗ nd Maschinengewehrfeuer vernichtet wurden. Rechnet man hinzu, daß ein großer Teil der Tanks entkommen ist, so können die Zwischenräume nicht mehr als 60 bis 70 Meter betagen haben. Als Haupteinbruchsstelle für die Tank⸗ geschwader hatte der Feind die Flanken der vorspringenden Teile unserer Front gewählt, um in den Rücken unserer fanterie zu gelangen. So stießen zum Beispiel die Tanks ördüch Moreuil von Thennes aus vor, wo der Avreabschnitt von ihnen nicht hätte überwunden werden können. Nicht weniger als drei englische Kavalleriedivisionen — und dies bedeutet die gesamte englische Kavallerie — standen bereit und griffen päter, schwadronsweise vermwendet, in den Kampf ein. Bei diesem Masseneinsatz von Tanks und Truppen, begünstigt durch die Ungunst des Wetters, gelang es dem Feinde be⸗ kanntlich, in einer betröchtlichen Tiefe einzudringen, stellenweise jedoch unter schweren blutigen Opfern. Nördlich der Straße Amiens— Péronne liegen die Toten in mehreren Reihen wellenweise hingemäht Ginzelre deutsche Maschinengewehr⸗ ester wehrten sich verzweiselt und brachten der den Tanks nur angsam folgenden Fefanter die ersten Verluste bei. Eine eichte Batterie vernichtete allein 10, eine andere 9 Tanks. Ein Kraftwagenflakgeschütz erledigte 5 Tanks, fuhr dann, da es sich verschossen hatte, zurück, um Munition zu holen, und choß dann noch zwei weitere Tanks in Brand. Bei Marcelcave nd bei Bralerville wurden einzelne Schwadronen durch unser Maschinengewehrfeuer fast vollkommen vernichtet. Ueber alles Lob erhaben ist der Schneid der deutschen Infanterie, die tellenweise, der Tanks nicht achtend, sie hindurchfahren ließ und dann die nachfolgende Infanterie im Gegenstoß aufhielt. Es sind auch Fälle gemeldet, in denen die Infanterie allein der Tanks derr wurde, indem sie an einer Stelle zum Beispiel vier Tanks n Brand schoß und acht weitere außer Gefecht setzte. Dem chneid unserer Infanterie und der Beweglichkeit der Artlllerie owie ihrer vorzüglichen Schießleistungen ist es zu danken, wenn der groß angelegte feindliche Angriff sehr bald zum tehen kam und in den letzten beiden Tagen nicht mehr eiter Raum hat gewinnen können. (W. T. B.) 6
Berlin, 18. August, Abends. (W. T. B) Von der Ancre bis zur Avre ruhiger Tag. Zwischen vre und Oise sind Teilangriffe des Feindes gescheitert. h.n.
Nachdem sich die englische Offensive zwischen Ancre b d Avre nach den schweren und opferreichen vergeblichen vünfffn der letzten Tage an der Grenze des alten Somme⸗ chlachffeldes festgelaufen hat, verhielten sich die Engländer im Vormittag des 12. ruhig und setzten erst im Verlaufe des Nachmittags und Abends zu starken Teilangriffen beiderseits der Römerstraße sowie südlich des Lucebaches an. Teilweise prachen diese Angriffe bereits im deutschen Abwehrfeuer zu⸗ gammen. Wo die britischen Sturmwellen bis an die deutschen einien herankamen, wurden sie im Gegenstoß wieder geworfen. Dagegen setzten die Franzosen nochmals mehrere frische Divi⸗ onen ein, um die Stellungen zwischen Apre und Oise, uf die die Deutschen in so geschickter und für die Franzosen ’o verlustreicher Weise ausgewichen waren, doch noch zu urchbrechen. Starke Kavalleriemassen standen zur Ver⸗ olgung bereit. Im Morgendunst griff die Infanterie an. Allein, trotz der schweren Beschießung, die Angriff vorausgegangen war, empfing ungeschwächtes aschinengewehrfeuer die Sturmwellen. In der Gegend es Loges⸗Waldes, von der Matz bis ösilich Messons und dlich L'Ecouvillon rannten die Franzosen immer wieder
vertrieben wir eine starke
französische
fünfmal hintereinander vergeblich stürmten, eri tusstschen Meossenoußbe⸗ ge stürmten, erinnerte an die
Venfh⸗ eeee Deutschen abgenommen, die im raschen Gegenstoß die Franzosen aus den genommenen Grähen Fülche Fe genf beh Flnelen nachsetzten und ihnen zahlreiche Gefangene abnahmen. Die energischen Erkundungs versuche der Engländer n den letzten Tagen von Ypern bis an die Aucre, die sich teilweise zu starken Teilangriffen verdichteten, waren am 12. besonders rege. Nach schlagartigem Artilleriefeuer griffen sie 523 Morgengrauen von Vormezeele bis einschließlich Kemmel⸗ erg an. Sie wurden hier in gleicher Weise wie südlich des Dickebusch⸗Sees abgewiesen. Nicht besser ging es ihnen füdlich der Bahn Bailleul — Hazebrouck; eine cderh hung des Angriffs an dieser Stelle in den Abendstunden hatte den gleichen Mißerfolg. Diese lebhafte Gefechtstätigkeit in Flandern bestärkt im Verein mit der Art, wie zwischen Ancre und Oise immer neue Divisionen in den Kampf geworfen werden, die Vermutung, daß Foch nach dem Ausweichen der Deutschen hinter die Vesle zum Gegenangriff überzugehen gedachte. Nur der erste Ueberraschungsangriff zwischen Ancre und Avre glückte dank des Nebels. Bereits die zweite Staffeloffensive zwischen Abre und Oise wurde von den Deutschen durch geschicktes Ausweichen aufgefangen und verblutet sich jetzt in verlustreichen Frontalstürmen gegen die von der deutschen Führung gewählten günstigen Stellungen. Nach den schlechten Erfahrungen, welche die Entente mit ihren bisherigen Prophezeiungen erlebte, hat sich ihre Stimmungsmache diesmal wohlweislich gehütet, von einem Durchbruch zu reden. Daß er trotzdem beabsichtigt war, geht aus der Art und Zahl der eingesetzten Kräfte, vor allem aus der Bereitstellung starker Kavalleriemassen sowie aus Ge⸗ fangenenaussagen einwandfrei hervor. Foch hat bisher keines seiner strategischen Ziele erreicht. Ein Vergleich mit den Er⸗ falcen deree den defc, besetsJer essescthe liegt nahe und hrt das Triumphgeschrei, das die Entent 1 richtiges Maß zurück. 1 “
Großes Hauptquartler, 14 August. (W. T. Westlicher Kriegsschauplatz.
8 Heeresgrunpe Nronprinz Rupprecht.
Erfolgreiche Vorfeldkämpfe zwischen Yser und Scarpe.
Südlich von Merris und südlich der Lys schei 5 des Feindes. 8 südlich ys scheiterten Vorstöͤße
E Generaloberst von Boehn. eilkämpfe beiderseitis der Somme und nördlich der Avre. Westlich und südwestlich von Lassigny griff der Fcn e⸗ 9 ge. 9 von Canny brach der An⸗ griff in unserem Feuer zusammen. Weiter südlic igen wir den Feind im Gegenstoß ab. ehcee tWsäss
B.)
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8 Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Kleinere Infanteriegefechte an der Vesle und östlich von Reims.
Leutnant Bolle errang seinen 30., Oberleutnant L be. r seinen 29. und Leutnant Roeth seinen 20. Füntnet Sb se
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht.
Wien, 13. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
An der Tiroler Gebirgsfront haben Sturmpatrouillen des Schützenregiments Nr. 37 einen gelungenen, für den Gegner verlustreichen Ueberfall auf die feindlichen Stellungen auf dem Monte Corno ausgeführt.
Die fortgesetzten Fliegerangriffe auf den Raum von Feltre fordern unter der italienischen Zivilbevölkerung zahl⸗ reiche Opfer.
Auf dem albanischen Kriegsschauplatze nichts von
Belang. Der Chef des Generalstabes.
8.
Bulgarischer Bericht.
Spofia, 12. August. (W. T. B.) Generalstabsberi vom 10. August. “ ralstabsbericht
Mazedonische Front: Oestlich vom oberen Skumbi r 1 französische Infanterieabteilung. Nördlich von Bitolia und zu beiden Seiten der östlichen Cerna war die beiderseitige Feuertätigkeit zeitweise ziemlich heftig. Der Feind beschoß eines unserer Militärhospitäler südlich vom Dorfe Beschichte, das sichtbar gekennzeichnet war. In der Gegend von Moglena und östlich von Wardar zersprengten wir durch Feuer starke feindliche Stoß⸗ trupps, die nach Artillerievorbereitung an unsere vorgeschobenen Posten heranzukommen versuchten. Nach Luftkampf schoß der deutsche Vizefeldwebel Fizeler ein feindliches Flugzeug ab, das brennend hinter den feindlichen Stellungen östlich von der Cerna abstürzte; er errang damit seinen 11. Luftsieg.
Sofia, 13. August. (W. T. B.) Generalstabsbericht vom 12. August. Mazedonische Front: Im Cernabogen war das feindliche Artilleriefeuer zeitweise lebhafter. Westlich des Dobropolje versuchten nach Artillerievorbereitung mehrere feindliche Sturmabteilungen sich unseren Vorposten zu nähern, sie wurden jedoch durch Feuer zerstreut. Bei Altschak⸗ mahle drang eine unserer Angriffsabteilungen in die feind⸗ lichen Gräben ein, von wo sie verschiedenes Kriegsmaterial zurückbrachte. Auf beiden Ufern des Wardar und auf dem Vorgelände südlich von Barakli Dschumaja wurden englische und griechische Infanterieabteilungen nach einem Kampf Mann gegen Mann verjagt.
Konstantinopel, 12. August. (W. T. B.) Tagesbericht. Palästinafvont. In der vergangenen Nacht entwickelte
die feindliche Artillerie regae Tätigkeit. Verschiedene Teile
unserer Front und auch des Hintergeländes lagen unter starkem
2 Allein die gewaltigen Anstrengungen der französischen Regimenter blieben verneblich. Wo sie geringe urden sie ihnen alsbald wieder durch die
klärungsabteilung von uns abgewiesen. Tagsüber herrschte Ruhe. Eins unserer Flugzeuggeschwader warf 150 Bomben auf Rebellenlager bei Tafile und westlich von Mann Südlich Medina hielt der Artllleriekampf am 8. und 9. August an. An einzelaen Stellen zum Angriff angesetzte Infanterie des Gegners wurde vor unseren Stellungen zu sammengeschossen. 2 Ostfront: Von Maindab nach Süden vorstoßend, schlugen wir im englischen Solde stehende Banden nach langem heftigen Kampfe auf Sain Kala zurück. Die feindlichen Verluste sind schwer. Unter den Toten befinden sich zwei englische Offiziere. Afrikanische mr ont: Die Italiener bemühen sich weiter vergeblich um den Wiederbesitz unserer Provinz Tripolis. Ihre Ausfälle aus den von uns eng eingeschlossenen Küsten⸗ punkten wurden begleitet von einer französischen Unter⸗ nehmung an der Grenze von Tunis und im Sudan Unseren braven Truppen gelang es bisher, überall den Gegner zuschlagen. Der letzte, an 10. Jmi mit mehreren Batäaillonen aus Hom heraus geführte Angriff der Italiener scheiterte unter starken blutigen Verlusten. Auf den übrigen Fronten ist die Lage
8.
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8. Der Krieg zur See.
Berlin, 13. August. (W. T. B.) Im Westausgang des Kanals wurden trotz regster feindlicher Gegenwirkung zumeist aus Geleitzügen mehrere Dampfer von zusammen 16 000 Br.R.⸗T. versenkt. Ferner wurden im Angriff auf⸗ 8 von mehreren Zerstörern begleitete kleine Kreuzer owie an anderer Stelle auf eine U⸗Bootfalle Torpedo treffer erzielt, deren endgültige Wirkung infolge lebhafte Gegenwehr und unsichtiger Witterung nicht beobachtet werden konnte. Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Paris, 14. August. „Havas“ meldet amtlich: Der Postdampfer „Djemnah“ der Messageries maritimes, von Bizerta nach Alexandria mit Passagieren und Militär⸗ personen unterwegs, wurde in der Nacht vom 14. zum 15. Juli durch ein Unterseebot aus einem Geleitzug heraus torpediert und versenkt. 442 Personen werden ver 5 mißt. 1 Am 19. Juli wurde gleichfalls im Mittelmeer der Postdampfer „Australien“ von derselben Gesell schaft von einem Torpedo getroffen, in Brand geschossen und versenkt. 17 Mann der Besatzung wurden getötet, 948 Fahr gäste wurden gerettet, 3 werden vermißt. In demselben Geleitzug wurde außer der „Australien“ ein anderes Schiff torpediert, konnte aber flott gehalten werden. Zahlreiche Bomben wurden auf das Unterseeboot im Augenblick des Untertauchens geworfen.
London, 13. August. (Reuter.) Die Admiralität be richtet, daß ein britischer Zerstörer, der vorher bei einem Zusammenstoß ernstlich beschadigt worden war, am 6. August im Mittelmeer torpediert und versenkt worden ist. Zwei Ofses und fünf Mann wurden bei dem Zusammenstoß getötet.
Wohlfahrtspflege.
Ein Kongreß für Krüppelfürsorge, gemeinschaftlach ver anstaltet von der deutschen Vereinigung für Krüppelfürsorge, de deutschen Orthopädischen Gesellschaft und der österreichischen Prü stelle für Ersatzglieder („Technik für die Kriegsinvaliden“), finde in der Zeit vom 16. bis 19. September d. J. in Wien statt Es schließt sich vom 21. bis 23. September d. J. eine Tagung der ärztlichen Abteilungen der Waffenbrüderlichen Vereinigungen Deutschlands, Oesterreichs, Un arns und der Türkei in Budapes an. Ihren Abschluß findet die Gesamttagung in einer Reise durch die ungarischen Bäder Pistyan, Trenecsen⸗Teplicz, Tatra⸗Lomnicz und Tatra⸗Füred vom 24. bis 26. September, die von dem deutschen Zentraltomitee für ärztliche Studienreisen veranstaltet wird. An meldungen zur Teilnahme an dem Kongreß sind wegen der Paß erledigung umgehend an die deutsche Vereinigung für Krüppelfürs Zehlendorf/Wannseebahn, Kronprinzenallee 171/173, zu richten.
Kunst und Wissenschaft.
„Dem Bericht über die Verwaltung der Universitäts bibliothek in Berlin für das Rechnungsjahr 1917,ist zu entnehmen daß der Bestand der Bibliothek am 31. März 1918 sich auf 306 56 (1917: 299 560) Buchbinderbände, 271 856 (269 738) Universitäts schriften und 50 244 (50 238) Schulschriften belief. Für Bücher ankauf wurden rund 28 383 ℳ, für Ausbesserungen, Einbände usw rund 10 506 ℳ ausgegeben. Abgegeben wurden 53 840 (1916:59 916 Bestellzettel, auf die 39 759 (43 017) Bücher verabfolgt wurden Der Lesesaal wurde von 14 305 (22 692) Personen benutzt. Die Auskunftstelle der Bibliothek wurde 366 mal in Anspruch genommen
Als Band 587 der Teubnerschen Sammlung „Aus Natur⸗ un Geisteswelt“ ist eine lesenswerte Schrift „Das deutsche Volksmärchen⸗ erschienen, in der der Verfasser, Pfarrer K. Spieß, eine wohlgeordnet Zusammenfassung der Ergebnisse der wissenschaftlichen Märchen forschung bietet. Ueber Alter und Herkunft des deutsche Märchens wird dort u. a. folgendes ausgeführt:
Die Brüder Grimm, die uns die klassische deutsche Märchen⸗ sammlung geschenkt haben, sind auch die Begründer der Märchen⸗ forschung geworden. Es spricht für den genialen Tiefblick vor allen Wilhelm Grimms, wenn viele Beobachtungen, die er in seinen „An merkungen“ niedergelegt hat, von der späteren Forschung, der ein unendlich viel reichhaltigeres Vergleichungsmaterial zu Gebote stand, bestätigt worden sind. In der Hauptsache allerdings hat seine Arsich über die Entstehung und Herkunft der Märchen wohl jahrzehntelang die Märchenforschung beherrscht, ist dann aber auf entschiedenen Wider spruch gestoßen. Die Brüder Grimm liebten die Märchen, die sie so sorgfältig sammelten, nicht nur um ihrer selbst willen; sie waren ihnen darum so wichtig, weil sie in ihnen „Ueberreste eines in die älteste Zeit hinauf reichenden Glaubens“ sahen, „der sich in bildlicher Auffassun übersinnlicher Dinge ausspricht“. Sie brachten sie mit der altger⸗ manischen Götter⸗ und Heldensage in Verbindung und glaubten, daß sich in ihnen Reste dieser großartigen mythologischen Dichtung erhalten hätten. Am Anfang stand ihnen der Mythus, der in Bilder von starker Wuücht und heldenhafter Größe gefaßte Volksglaub unserer Altvorderen. Der Mythus zerfiel; was von ihm unterging, flüchtele sich ins Märchen und führte dort in schii terem Gewand, der Wucht und Größe entkleidet, ein still verborgenes Dasein. Einzelne Märchen bringt Wilhelm Grimm un⸗ mittelbar mit der Heldensage in Verbindung. Dabei beschränk 8 er sich nicht auf den germanischen Sagenkreis, sondern ft in den Märchenstoffen altes arisches Erbgut. Darum war ihm jede Anklang eines Märchenmotivs an eine Sage willkommene Stüt seiner Anschauung. Das Motiv von der wunderbaren Geburt des Fhdce. gon Pe h Spielart im Märchen von den Gadkinberg bem ist, erinne Züge aus dem griechisch⸗römisch 8
ergeblich an. Die Art, wie sie an manchen Stellen bis zu “
Feuer. Im Küstenabschnitt wurde eine feindliche Auf⸗
s 80 8 Jupiter, der in Gestalt eines goldenen Reg ens ihr in den Schoß fällt, befruchtet, und Juno empfängt den Mars e