Theater und Mufik.
r Inert übe g Kneirboeganl
Das Wallnertheater hat, nachdem es ein Vierteljahrhundert lang Schillertheater, dessen Geburtsstätte es auch war, beberbergt hatte, nunmehr seinen alten Namen wieder angenommen, und der heitere genius loci ist wieder in seine Räume eingezogen. Das jetzt unter der Leitung des Direktors Heinz Saltenburg stehende Haus wurde gestern mit glücklichem Anfang seiner neuen Bestimmung über⸗ geben. Aufgeführt wurde zum ersten Male die dreiaktige Operette „Graf Habenichts“ von Kren und Bernhard Buchbinder, Musik von Robert Winterberg. Die Handlung, die teils in Berlin, teils im Lande der Operettenkönigreiche, „Balkanien“, spielt, führt in einer Reihe farbiger und belebter Bilder den Ursprung, den Fortgang und die schließliche Beilegung eines Ehestreits in einem gräf⸗ lichen Hause vor. Graf Elgard hat Lexa, die schöne Tochter eines reichen balkanischen Großholzhändlers, geheiratet; sein angeblich leicht⸗ sinniger Lebenswandel entfremdet ihm die Gattin, die ie Scheidungsklage einleitet. Bevor aber die Trennung
Eheleute ausgesprochen wird, hat sich der Graf durch ehr⸗
Arbeit wieder die Achtung seiner Frau erworben, die zudem er⸗
„daß ein anderer den Namen des Grafen mißbraucht habe, um t einer Tänzerin zu erringen. Der Versöhnung steht also nichts mehr im Wege. Den ernsten Liebesleuten ist in Lexas jüngerer Schwester Lena und dem Operettentenor Fritz Müller ein munteres Liebespaar an die Seite gestellt, das ebenfalls nach mancherlei lustigen Verwicklungen zum Schluß glücklich vereinigt wird. Das alles vollzieht sich in den bekannten Formen der neuzeitlichen Operette mit eingelegten Liedern, Tänzen, Conplets und Ausstattungs⸗ künsten, zu denen besonders der balkanische Mittelakt will⸗ kommene Veranlassung bietet. Winterbergs gefällige Musik ist nicht frei von Anklängen, sucht und findet aber zwischendurch auch eigene Wege, die sogar, wie bei einigen Finalen, in die Bezirke der Oper hinüber⸗ spielen. Sie gibt den Bühnenvorgängen die rechte Würze. Das Hauptverdienst an dem Gelingen hatte aber die Aufführung, die unter der Spielleitung des Direktors Saltenburg und der musikalischen Leitung des Komponisten sehr flott von statten ging. Das gräfliche Ehepaar hatte in Pia von Moosburg und Willy Strehl, beide von anderer Stätte als Darsteller wie als Sänger schon vorteithaft bekannt, gewandte und elegante Ver⸗ treter; die munteren Liebesleute wurden von Lisa Weise (bei ihrem Auftreten mit starkem Beifall begrüßt) und Karl Beckersachs, die man ebenfalls oft in ähnlichen Rollen schon sah, unübertrefflich in Spiel Gesang und Tanz verkörpert, und dem Großholzhändler gab der drollige Anton Franck die schon aus der „Lustigen Witwe“ be⸗ kannten Merkmale balkanischen Slawentums. Auch Chor und Orchester bewährten sich gut. Es war ein glückverheißender Anfang für die neue Direktion im alten, freundlich aufgefrischten Hause.
das
88 Jean
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Freitag, „Tristan und Isolde“ mit den Damen Wildbrunn, Leisner und den Herren Knüpfer, Mann und Bronsgeest in den Hauptrollen gegeben. Musi⸗ kalischer Leiter ist der Generalmusikdirektor Blech. Anfang 6 ⅞ Uhr.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, Freitag, „Meine Frau, die Hofschauspielerin“, in der gewohnten Besetzung aufgeführt.
Im Deutschen Theater geht am nächsten Dienstag als erste Neuaufführung in dieser Epielzeit neueinstudiert und in größtenteils neuer Besetzung Schillers „Maria Stuart“ in Szene.
1 Mannigfaltiges.
“ 82 “ Wien, 3. September. (W. T. B.) Das „Wiener K. K. Telegr.⸗Korr.⸗Büro“ meldet aus Odessa: Bei der Explosion des Schießbedarfslagers wurden über fünfzig Personen getötet, mehrere hundert verletzt. Mehrere tausend sind obdachlos, da die Häuser anzer Straßen durch den ungeheuren Luftdruck der einfallenden zranaten und den ausgebrochenen Brand vernichtet sind. In den Gassen liegen nichtexplodierte Geschosse, teilweise schwersten Kalibers. Der Schaden beträgt sicherlich mehrere hundert Millionen. Die bisherige Untersuchung ergab, daß das Un⸗ glück sowie jenes in Kiew durch Agenten der Entente hervorgerufen worden ist. Das Schießbedarfslager gehörte eigentlich der ukrainischen Regierung, mit der die österreichisch⸗ungarische Heeresverwaltung wegen Erwerbs des Lagers verhandelt. Die übrigen Vorräte und die Obdachlosen wurden vorläufig in Asylen untergebracht, die Bedürf⸗ tigen aus Fahrküchen der österreichisch⸗ungarischen Truppen gespeist. Der Bahnverkehr, der mehrere Stunden unterbrochen war, ist in vollem Umfange wieder aufgenommen. Das Leben in Odessa geht bereits wieder seinen gewöhnlichen Gang.
Riga, 4. September. (W. T. B.) Der Jahrestag der Einnahme Rigas wurde, wie die „Baltisch⸗Litauischen Mit⸗ teilungen“ berichten, in Riga feierlich begangen. Nach einer Parade, die der Oberbefehlshaber der 8. Armee, General von Kathen, abnahm, fand die Weihe des Eisernen Landsturmmannes, einer Nagel⸗ figur, die vor dem Gouvernement ihren Platz gefunden hat, statt. Am Nachmittag bewegte sich ein riesiger Festzug durch die von unabsehbaren Menschenmengen eingefaßten Hauptstraßen der Stadt zum Gouvernement, wo der tadthauptmann von Bulmerincg die Festrede hielt. Ihm erwiderte der Ge⸗ neral von Kathen mit einer Ansprache, die von brausendem Jubel unterbrochen wurde, als er auf die nun geschehene Loslösung des Baltenlandes von Rußland hinwies und sie mit einem Hoch auf die Stadt Riga schloß. Am Abend fand im Wörmannschen Park ein Volksfest statt. — Bei der Feier des ersten Jahrestages der Befreiung Rigas wurde, wie die „Baltisch⸗Litauischen Mit⸗ teilungen“ melden, folgendes Huldigungstelegramm an Seine Majestat den Deutschen Kaiser gesandt: „Am Jahrestage der Einnahme Rigas durch das sieg⸗ reiche deutsche Heer ist die Bürgerschaft der Stadt mit heißem Dankgebet vor Gott den Herrn getreten und zringt erneut aus treuem deutschen Herzen unaussprechlichen Dank Furer Kaiserlichen Majestät, dem deutschen Heer, der deutschen Flotte end dem ganzen Deutschen Reich für die unvergeßliche Befreiungstat. Mit dem Gelöbnis unverbrüchlicher Treue und Ergebenheit bitten vir, der alten Hansestadt Eurer Majestät gnädige Huld auch fürderhin angedeihen lassen zu wollen. Im Namen der Stadt Riga: Wilhelm zon Bulmerincqg.“ Wie stark die Anteilnahme der Bevölkerung in dem Feste war, geht daraus hervor, daß die Festzugteilnehmer un⸗ efähr 25 000 Köpfe zählten, während zu dem Gartenfest im Wör⸗ mann⸗Park etwa 30 000 Personen erschienen waren.
Kowno, 4. September. (W. T. B.). Eine Windhose ichtete, wie die „Baltisch⸗Litauischen Mitteilungen“ erfahren, in zivland großen Schaden an. Die Windhose hat ein Gebiet von 10 km Länge und 2 bis 300 m Breite förmlich niedergewalzt. Sie nahm ihren Anfang in den Bilsker Wäldern und hob sich dann über die Gemeinden Solo, Plaukten, Alt Ruika, Mitte⸗Plaukten, Neu Kuika und Klein Ruika bis zum Gute Lohberg. Gebäude und Hrücken wurden von der Gewalt des Windes zerstört. Im Lohberger „Wald wurde eine Menge Nutzholz vernichtet.
Sofia, 4. September. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Bulgarischen Seöö richtete aus Anlaß der Eröff⸗ nung der deutschen Kunstausstellung der Graf von Obern⸗ dorff an den König der Bulgaren folgendes Telegramm:
„Eurer Majestät melde ich untertänigst, daß in der von Eurer Majestäat gnädigst zur Verfügung gestellten festlich geschmückten Halle in Anwesenheit der Königlichen Regierung und der Behörden die erste deutsche Kunstausstellung in Sofia soeben von mir eröffnet wurde. In dreifachem begeisterten Hochruf hat die Versammlung Euer Majestät ihre Huldigung dargebracht als dem erlauchten Schirmherrn
24 9 * „ „. 5 72,2 . aller Künste und dem mächtigen Förderer des weitausschauenden Zieles, dem auch diese Wallfahrt deutscher Kunst nach der Hauptstadt Euerer †
Majestät dienen will, des Zielcs der stets inniger sich bekundenden geistigen Annaͤherung beider verbündeten Volker. Das Komitee be⸗ auftragt mich, seinen untertänigsten, tiefstgefühlten Dank für die so huldvolle Aufnahme seiner Bestrebungen Euerer Königlichen Majestät zu Füßen zu legen.“
Der König antwortete durch folgendes Telegramm:
„Mit lelbafter Befriedigung vernahm ich die Meldung von der durch Euere Exzellenz im Beisein meiner Regierung und Behörden erfolgten Eröffnung der ersten deutschen Kunstausstellung in Sofia. Hocherfreut über die mir bei diesem Anlaß von den Versammelten zum Ausdruck gebrachte Huldigung danke ich Euerer Exzellenz ganz besonders für die warmen Worte der Begrüßung. Möge der Ver⸗ anstaltung in jeglicher Hinsicht voller Erfolg beschieden sein und diese dazu beitragen, das kulturelle und geistige Band zwischen unseren Ländern weiter zu festigen und zu vertiefen.“
Handel und Gewerbe.
Bei den Abrechnungsstellen wurden im Monat abgerechnet: ℳ 9 865 625 200,—.
August
——
Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 31. August 1918 betrugen (+ und — im Vergleich mit der Vorwoche)
die Aktiva: 1918 1917
ℳ ℳ8: ℳ Metallbestand*). — 2 467 234 000 2 499 126 000 2 494 327 000 (— 599 000) (+ 4 500 000) (— 1 638 000) darunter Gold „ 2 348 099 000]% 2 403 027 000] 2 469 036 000 53 000) (+ 177 000) (+ 454 000) Reichs⸗ u. Darlehns⸗ kassenscheine..
2 172 466 000 671 355 000 (+ 181 678 000) ( 103 817 000) Noten and. Banken Wechsel, Schecks u.
1 471 000] 1 940 000
(— 3 191 000) (— 4 335 000) diskontierte Reichs⸗ schatzanweisungen.
17 674 154 000 11 364 610 000 7077 485 000 (+ 1715658000) (+ 297 751 000) (+ 418 902 000) 6 617 000 10 098 000 12 691 000 (+ 605 000) (+ 2 295 000) (+ 2 404 000) 131 502 0000 176 269 000 ‧B106 455 000 (+ 1 794 000) (+ 4 133 000 (+ 7 833 000) 1 805 308 000 1 340 709 000 484 616 000 (s— 34 351 000) (— 5 085 000) (4 2 357 000) 180 000 000 (unverändert)
180 000 000. 180 000 000 (unverändert) (unverändert) 94 828 000 90 137 000 85 471 000 (unverändert) 9 337 102 000
(unverändert) (unverändert) 13 639 098 000 7 117 524 000 (+ 527 769 000) (+ 329 125 000) (+ 254 370 000) Verbindlichkeiten. 9 432 051 000 5 890 583 000 , 2 835 529 000 (+ 1277283000) (+† 15 729 000) (+ 144 384 000) sonstige Passiva. 912 775 000 566 285 000 295 011 000 (+ 56 542 000), (+ 28 222 000) (+ 14 832 000) *) Bestand an kursfähigem deutschen Gelde und an Gold in Feebn öher ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 ℳ erechnet.
Lombardforderungen Fetten. sonstige Aktiven..
die Passiva: Grundkapital..
Reservefonds. umlaufende Noten.
sonstige tägl. fällige
Die Ausfuhr⸗Gesellschaft m. b. H. hat laut Meldung des „W. T. B.“ aus Berlin jetzt ein Merkblatt herausgegeben, in welchem die Aufgaben der Gesellschaft und ihre Geschäftshandhabung übersichtlich zusammengestellt sind. Aus diesem Mertblatt geht insbesondere hervor, daß die Gesellschaft als Generalvertretung der deutschen Industrie und des deutschen Handels bestrebt ist, die Wieder⸗ anbahnung alter und die Anknüpfung neuer Beziehungen zwischen deutschen Industrie⸗ und Handelskreisen und den Abnehmern in der Ukraine in jeder Weise zu fördern. Zur Erreichung dieses Zieles wird in diesem Merkblatt als erforderlich bezeichnet, daß zunächst das Einkaufsmonopol der ukrainischen Regierung aufgelöst wird, damit die von hier auszuführenden Waren direkt mit dem ukrainischen Händler oder Verbraucher gehandelt werden können. Ueber die Aufhebung dieses Einkaufsmonopols schweben in Kiew zurzeit stagtliche Verhandlungen. Die Ausfuhr⸗G. m. b. H. will auch den deutschen Lieferanten jede nur mögliche Unterstützung in denjenigen Fällen zuteil werden lassen, in welchen eine Mitwirkung der deutschen Militär⸗ und Zivilbehörden in Frage kommt oder zweckmäßig erscheint. Auch über die Abwicklung der einzelnen Geschäfte gibt das Merkblatt denjenigen Kreisen, die sich für den Wirtschaftsverkehr mit der Ukraine interessieren, nähere Aufschlüsse.
— Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Roheinnahmen der Canada Pacific Eisenbahn in der vierten Augustwoche 4 130 000 Dollar (112 000 Dollar mehr als im Vorjahre). 2
8 8 “ 8 v““
vpom 5. September vom 4. September h Geld Brief 16“ ℳ ℳ 309 309 309 ½ 188 188 188 ½ 100 Kronen 212 ½ 212 ½ 212 100 Kronen 188 ¼ 188 ½ 118 Perfingors 100 Finn. Mark 16½ 76 ½ 76 ⅔ Schweiz 100 Franken 146 ¾ 146 ¾ 147
Wien⸗ Budapest 100 Kronen 57,95 58,20 58,30 100 Leva 79 79 79 ½ nopel
Bulgarien Konstanti⸗ 3
Madrid und Piaf 20,30 20,40 Barcelona 100 Pesetas 131
Dänemark Schweden Norwegen
100 Kronen
Die Börse zeigte heute ein ruhiges, aber festeres Aussehen. Insbesondere fanden Kohlenwerte mehr Beachtung, aber auch auf dem Kassamarkte war die Stimmung fester. Das Geschäft bewegte sich in engen Grenzen und blieb auch so bis zum Schiuasa
Kursberichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.
Wien, 4. September. (W. T. B.) Nach einer mäßi Fr⸗ holung traten an der Börse weitere Kursrückgänge ein, “ Entlastungsverkäufe ausgeführt wurden. Die örtlichen Abgaben be⸗ trafen hauptsächlich die leitenden Kulisseneffekten, die sechs bis acht Kronen verloren. Im Schranken wurden Hütten⸗, Petroleum⸗ Spinnerei⸗, Bau⸗ und Gummiaktien in Mitleidenschaft gezogen; doch bewahrte das Geschäft einen ruhigen Charakter. Rege kachfrage zeigte sich für böhmische Bankwerte, die auf Prager Känse um 10 bis 30 Kronen stiegen. Auch kroatische Bankwerte und einzelne Ver⸗ sicherungsaktien behaupteten Kurserhöhungen. Der Anlagemarkt ver⸗ 5 fester Haltung.
en, 4. September. (W. T. B.) Amtliche Noti Devisenzentrale. Berlin 1759, G., Hhe8; Berhgfän der
5, Zürich 252,25 G., 253,29 B., G., 324,25 B., Stockbolm 365,00 G., 366,00 B. Chrzlache 323,75 G., B., Konstantinopel 35,00 G., 39,79 94 tistic noten 171,55 G., 171,55 B. 8 29 D., MaMl London, 3. September. (W.T. B.) 2 ½ % Englische Konsols 57 5 % Argentinier von 1886 100 ½%, 4 % Brasilianer von 1889 0. 4 % Japaner von 1899 72, 3 % Portugiesen 58, 5 % „ 624 von 1906 —, 4 ½ % Russen von 1909 —, Baltimore and Dhe Canadian Pacific 173 ¾, Erie —, National Railways of Mexich 3 Pennsylvania —,—, Southern Pacific —,—, Union Pacifie co 78 United States Steel Corporation 117, Anaconda Copper — l. Tinto 70 ½, Chartered 16 6, De Beers def. 16 ⁄, Gondfeheen Randmines 3 2⁄26, 5 % Kriegsanleihe 95 ¼, 4 % Kriegsanleihe 1 16 3 ½ % Kriegsanleihe 88 ¾,. — Privatdiskont 31712, Silber 49] d6 Wechsel auf Amsterdam kurz 9,51 ½, Wechsel auf Paris 3 M. 26,58, Wechsel 1 “ kurz 8 9.) ongte Paris, 4. September. T. B.) 5 % Franzs 87,95, 3 % Französische Rente 64,10, 4 % Span. üfsche nnl. 4 % Türken unif. —,—, Suezkanal —,—, Rio Tinto 1995. Amsterdam, 4. September. (W. T. B.) sehr fest, Schluß gedrüct. — Wechsel auf Berlis ecnn Wechsel auf Wien 17,50, Wechsel auf Schweiz 46,30, Weh. auf Kopenhagen 61,75., Wechsel auf Stockholm 68,25, Wess auf New York 205,00, Wechsel auf London 9,79, 1 auf Paris 38,00. — 4 ½ % Niederländische Staatsanleihe gl Obl. 3 % Niederländische W. S. 68 ½, Königl. Niederländin Petroleum —, Holland⸗Amerika⸗Linie 407ã ⅞, Kicderläner Kands andelsbank 170 ½ Atchison, Topeka u. Santa Fé 80½8, Ro. sland —, Southern Pacific —, Southern Railway 25, Una Pacific 119 3, Anaconda 131 ⅞, United States Steel Corp. gn Französisch⸗Englische Anleihe —, Hamburg⸗Amerika⸗Linie † Kopenhagen, 4. September. (W. T. B.) Sichtwe Hamburg 51,00, do. auf Amsterdam 163,00, do. auf Ermesscsn do. auf Paris 60,25. Stockholm, 4. September. (W. T. B.) Sichtwechsel af Berlin 47,00, do. auf Amsterdam 151,00, do. auf schweizerische Plig 69,50, do. auf London 14,50, do. auf Paris 56,00. New YPork, 3. September. (W. T. B.) (Schluß.) Bei le haftem Verkehr nahm die Börse, angeregt durch gute Nachrichten an S- einen durchweg festen Verlauf, wobei namentlich üe bahnaktien im Vordergrunde des Interesses standen. Leitende Wen wurden in größeren Posten zu anziehenden Preisen gekauft. Nil weniger rege waren die Umsätze in Industrieaktien, von denen Eteil in erster Linie gefragt waren und stark steigen konnten. Der Sähli war sehr fest. Umgesetzt wurden 500 000 Aktien. Geld: Sehr fes Geld auf 24 Stunden Durchschnittssatz 57, auf 24 Stunden dezg Darlehen 6, Wechsel auf London (60 Tage) 4,72,75, Cabl Transfers 4,76,60, Wechsel auf Paris auf Sicht 5,47,50, Silberi Barren 101 ½, 3 % Northern Pacific Bonds 59, 4 % Verein. Stacte Bonds 1925, 106 ½, Atchison, Topeka u. Santa F6 87 ⁄½, Baltins und Ohio 57 ⅜, Canadian Pacific 164, Chesapeake u. Ohio 59 Chicago, Milwaukee u. St. Paul 52, Denver u. Rio Grande Illinois Central 96, Louisville u. Nashville 116, New Jor Central 76 ¼, Norfolk u. Western 106 ½, Pennsylvania 44 Reading 91 ¼, Southern Pacific 87 ½, Union Pacific 127 ½, Anacond Copper Mining 69 ½-), United States Steel Corporation 115, de pref. 110 ¼. — exklusive.
531,00 G., 532,0
202 0 ,] 294 95 323,25 6 242
—'
—
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkien,
Liverpool, 3. September. (W. T. B.) Baumwolle. Umsc 3000 Ballen, Einfuhr 4700 Ballen, davon 4700 Ballen am kanische Baumwolle. — Für September 24,81, für Oktober 2448. Brasilianische 20 Punkte höher.
New York, 3. September. (W. T. B.) (Schluß.) Baummcl loko middling 38,20, do. für Sept. 36,15, do. für Oktober 36,15, 8 für November 35,70, New Orleans loko middling 34,50, Petrolku refined (in Cases) 18,75, do. Stand. white in New York 155 do. in tanks 8,25, do. Credit Balances et Oil City 4,00, Schma prime Western 27,22 ½, do. Rohe u. Brothers 28,25, Zucker Zent fugal 6,055, Weizen Winter 237 ½8, Mehl Spring⸗Wheat clemk 10,90 — 11,25, Getreidefracht nach Liverpool nom., Kaffee Rio Nr. loko 9, do. für September 8,50, do. für Dezember 8,95, do. f März 9,20. 4
New York, 3. September. (W. T. B.) Die sichtbare Vorräte betrugen in der vergangenen Woche: An Weis 48 821 000 Bushels, an Kanadaweizen 4 250 000 Busfhels, an Mt 5 232 000 Bushels.
Theater.
Künigliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 179. Dangc bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Trisu und Isolde in drei Akten von Richard Wagner. Musikalisch Leitung: Herr Generalmusikdirektor Blech. Spielleitung: He. Bachmann. Anfang 6 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 180. Dauerbezugsvorstellung. Meine Fra die Hofschauspielerin. Luftspiel in drei Akten von Alfred Mäül und Lothar Sachs. Spielleitung: Herr Oberspielleiter Patr Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend : Opernhaus. 180. Dauerbezugsvorstellung. Dien und Freiplätze sind aufgehoben. Tiefland. Musikdrama in eine Vorspiel und zwei Aufzügen nach A. Guimera von Rudolph Lothet Musik von Eugen d'Albert. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 181. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ M. Freiplätze sind aufgehoben. Die Braut von Messina oder; feindlichen Brüder. Ein Trauerspiel mit Chören in vier Aufzügh von Schiller. Spielleitung: Herr Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Elisabeth von Schwerin mit Hrn. Referent Rudolf von Davier (Hohen Brünzow-— Seggerde). 1“
Verehelicht: Hr. Oberleutnant z. S. Claviez mit Frl. Elisoöen Lappenberg (Kiel).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Generalmafor Bernhard Frhrn. be Humboldt⸗Dachroeden (Gr. Biesnitz bei Görlitz). jnj
Gestorben: Hr. Oberstleutnant a. D. Heinrich Frhr. von Na0a bach (Berlin). — Hr. Sanitätsrat Dr. Markin Pach (Berlin — Fr. Agnes Voß, geb. von Werner (Eltville).
Verantwortlicher Schriftleiter: J. V.: Weber in Gerin⸗ Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsst Rechnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Ve lagsanstalt Berlin, Wilhelmstraße 32. 16 Zwei Beilagen sowie die Inhaltsangabe Nr. 35 zu Nr. 5 does öffentlichen Anzeigers.
Aℳ 211.
Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 9 9 ℳ. 8. 8 1 Alle Postanstalten nehmen Arstellung an; für Berlin außer “ den Postanstalten und Zeitungsvertriehrn für Belbstabholer 2 auch die Königliche Geschüftsstelle SW. 48, Wilhelmstr. 32.
Einzelne Uummern kosten 25 Uf.
Anzeigenpreis für den Ranm einer 5gespaltenen Einheitsgeile
„einer Z gespalt. Einheitszeile 90 Pf. Außerdem wird auf
den Anzeigenpreis ein Tenernngszuschlag von 20 v. He erxboben⸗
Anzeigen Nimmt ans
dis Röntaliche Geschäftsstelle des Reichs⸗ und Stantsamßgeigerns
Berlin SW 48, Wilhelmstraße Nr. 3S.
8
September, Abends.
— =
Inhalt des amtlichen Teiles: Ordensverleihungen ꝛc.
Deutsches Reich.
Ernennungen ꝛc. 8
Verordnung über Kolonialwaren.
Bekanntmachung, betreffend Ernenn zum Bundesrat.
Bekanntmachung, betreffend Bestellung eines Vertreters für die Yorkshire Versicherungs⸗Aktien Gesellschaft.
Bekanntmachung, betreffend Löschung einer Firma als Unter⸗ aufkäufer für Korkabsälle.
Bekanntmachung, betreffend Zwangsverwaltung und Liquidation des inkändischen Vermögens ausgebürgerter Landesflüchtiger.
Bekanntmachung, betreffend Zwangsverwaltung franzäösische Unternehmungen. M
Arzeige, betr. Ausgabe der Nr. 119 des Reichs⸗Gesetzblatts.
Druckfehlerberichtigung. —
Königreich Preußen.
Ernennungen, Charakterverleihungen, Standeserhöhungen und sonstige Personalveränderungen. Aufhebung eines Handelsverbots. — Handelsverbote.
g eines Bevollm
mgEnAn—CA»
veeeen
Amtliches.
Seine Majestät der Kaiser und König haben Aller⸗ gnädigst geruht:
den nachbenannten Reichsbeamten die Erlaubnis zur An⸗ legung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Orden zu erteilen, und zwar: des Sterns zur zweiten Klasse des Königlich Baye⸗
rischen Verdienstordens vom heiligen Michael: dem Direktor Aschenborn im Reichspostamt;
der zweiten Klasse desselben Ordens mit
dem Stern:
dem Direktor Köhler im Reichspostamt;
der zweiten Klasse desselben Ordens:
dem Geheimen Oberpostrat Hofmann, vortragendem Rat im Reichspostamt;
der Krone zum Ritterkreuz erster Klasse des Kdoöniglich Sächsischen Albrechtsordens: dem Ober⸗ und Geheimen Postrat Stenz in Leipzig, den Geheimen Posträten Ingelt in Dresden und Bätz in Chemnitz und dem Oberpostrat Oschatz daselbst: des Ritter kreuzes erster Klasse mit der Krone desselben Ordens: dem Postbaurat, Geheimen Baurat Wildfang in Leipzig;
des Ritterkreuzes erster Klasse desselben Ordens:
den Posträten Heinemann und Wagener in Chemnitz und
den Telegraphendirektoren Brauer in Plauen i. V. und Keller in Zwickau i. Sachsen;
des Ritterkreuzes zweiter Klasse desselben Ordens:
dem Oberpostsekretär, Rechnungsrat Haberland in Radeberg,
dem „Oberlesegraphensekretär, Rechnungsrat Pfeifer in Leipzig und .
dem Oberpostsekretär Wulff in Plauen i. V.;
des Königlich Sächsischen Kriegsverdienstkreuzes:
dem Unterstaatssekretär im Reichspostamt, Wirklichen Ge⸗ heimen Rat Kobelt,
dem Direktor Köhler, 3
den Geheimen Oberposträten Hofmann, Jacobs, Klaus und Warncke, vortragenden Räten bei derselben Behörde;
des Königlich Sächsischen Albrechtskreuzes:
en Postsekretären Baer in Lausa, Amtsh Dresden, Dünkel, Leinigen und Scherf in Leipzig, Guter in Dresden, Kirchgatter in Wechselburg und Flehmig, Girnt und Naumann in Chemnitz,
den Telegraphensekretären Amling, Beckmann, Börner, Evers, Seidel und Voigtland in Dresden, Boitz in Bautzen, Komitsch und Schmidt in Leipzig, Schönfelder in Zittau und Truppel in Meerane, Sechsen;
des Könkglich Sächsischen Ehrenkreuzes: den Oberbrieftrügern Cichon in Dresden und Köhler in Leipzig und den Sberpgstschaffnern Keller, Plößnitz und Stallbaum in Leipzig und Rodzinka in Dresden;
des Ritterkreuzes erster Klasse des Königlich
Württembergischen Friedrichsordens: dem Posidirektor Breker und “ dem Telegraphendirektor Frosch,
beide in Wiesbaben;
des Großkreuzes des Großherzoglich Badischen Ordens vom Zähringer Löwen: dem Wirklichen Geheimen Rat Wackerzapp in Berlin, früherem Präsidenten des Reichseisenbahnamts;
des Großherzoglich Hessischen Allgemeinen Ehren⸗ zeichens für Kriegsverdienste: dem Postdirektor Kesting in Hanau;
des Großherzoglich Hessischen Allgemeinen Ehren⸗ zeichens mit der Inschrift: „Für Kriegsverdienste“: dem Ober⸗ und Geheimen Postrat Martin und dem Geheimen Postrat Hirth, “ beide in Darmstadt, dem Postrat Joseph und den Postdirektoren Graebke und Nispel, sämtlich in Frankfurt a. M; des Großherzoglich Hessischen Kriegsehrenzeichens: dem Postrat Jahn in Metz, dem Postmeister Bönning in Seeligenstadt, Hessen, den Postsekretären Dietz, Hermersdorf und Thönges in kfurt a. M., Feist in Darmstadt und Roerig in ainz, dem Karnzleisekretär Jacoby in Darmstadt, den Oberpostassistenten Berger, Kuhl und Stegner in Frankfurt a. M., dem Obertelegraphenassistenten Bertram in Frankfurt a. M., zurzeit in Warschau, dem Lagerverwalter Hagemann in Darmstadt, den Oberpostschaffnern Backes, Frank I, Henzner, Mohr und Stürtz ia Frankfurt a. M. und Schmidt in Offen⸗ bach a. M und dem Postschaffner Staudt in Frankfurt a. M.;
des Großherzoglich Hessischen Ehrenzeichens für Kriegsfürsorge: der Postgehilfin Kratz in Darmstadt und den Telegraphengehilfinnen Dorn in Gießen, Karg in Darm⸗
stadt und Knyrim in Bad Nauheim;
des Ritterkeeuzes erster Abteilung des Großherzoglich
Sächsischen Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken:
dem Postdirektor Weber in Eisenach;
des Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinschen Militärverdienstkreuzes zweiter Klasse:
den Obertelegraphenassistenten Kreimann und Petri in Hamburg, zurzeit in Warschau, und Lange in Hamburg, zurzeit in Lodz, und
dem Oberleitungsaufseher Meyer Luckow;
des Ehren⸗Großkreuzes des Großherzoglich Olden⸗
burgischen Haus⸗ und Verdienstordens des Herzogs
Peter Friedrich Ludwig:
dem Wirklichen Geheimen Rat Wackerzapp
früherem Präsidenten des Reichseisenbahnamts;
des Großherzoglich Oldenburgischen Friedrich August⸗ kreuzes zweiter Klasse: dem Obertelegraphenassistenten Gottschalk in Berlin:;
des Herzoglich Braunschweigischen Kriegsverdienst⸗ kreuzes am gelbblauen Bande:
dem Geheimen Postrat Reckhard in Braunschweig und den Telegraphensekretären Schaper daselbst und Berger in Wolfenbüttel;
des Herzoglich Braunschweigischen Kriegsverdienst⸗
kreuzes zweiter Klasse:
den Postsekretären Brüdern in Osterode, Harz, zurzeit in Mlawa, und Hartmann in Hannover, zurzeit in Warschau, und 8
den Telegraphensekretären Graßhoff in Braunschweig, zurzeit in Siedlece, und Roloff in Braunschweig, zurzeit in Warschau; des Fürstlich Waldeckschen Verdienstkreuzes
vierter Klasse: dem Oberpostsekretär Kesthans in Bad Wildungen; des Fürstlich Waldeckschen Ehrenkreuzes:
den Postsekretären Döling und Voß in Corbach und Tröll in Mengeringhausen;
der Fürstlich Waldeckschen goldenen Verdienst⸗
medaille: 8 — dem Oberpostschaffner Hacke in Bad Pyrmont; der Fürstlich Waldeckschen silbernen Verdienst⸗ medaille: dem Oberbriefträger Helmer in Bad Pyrmont;
des Fürstlich Lippischen Kriegsverdienstkreuzes am weißen Bande:
dem Unterstaatssekretär im Kriegsernährungsamt Dr. Müller,
dem Regierungsrat Große bei derselben Behörde und
dem Obertelegraphenassistenten Gotischalk in Berlin;
in Hamburg, zurzeit in
in Berlin,
Eö.
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der Fürstlich Lippischen Kriegs⸗Ehrenmedaille am weißen Bande: dem Viz⸗postdirektor Pahde in Detmold und dem Oberpostassistenten Schmidt in Berlin; 18 8 der Fürstlich Lippischen Kriegs⸗Ehrenmedaille: dem Telegraphenvorarbeiter Kuhlmann in Mevppen, zurzeit in Mlawa; ferner: des Offizierkreuzes des Kaiserlich Oesterreichischen Franz Josephordens: dem Rechnungsrat Gallenbeck im Kriegsernährungsamt; des Großherrlich Türkischen Medschidjeordens vierter Kiasse: dem Oberlehrer Leitner in Konstantinopel sobie des Kommandeurkreuzes erster Klasse des Königlich Schwedischen Nordsternordens: dem Präsidenten des Kaiserlichen Patentamts, Wirklichen Ge⸗ heimen Oberregierungsrat Robolskiikl.
Deutsches Reich.
Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: dem Vizepräsidenten des “ der Reichs⸗ versicherungsanstalt für Angestellte Dr. Adolf Beckmann den Charakter als „Kaiserlicher Wirklicher Geheimer Ober⸗ regierungsrat mit dem Range eines Rates erster Klasse zu
verleihen.
Verordnung über Kolonialwaren. Vom 2. September 1918.
Der Bundesrat hat auf Grund des 8 3 des Gesetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maßnahmen usw. vom 4. August 1914 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 327) folgende Verordnung erlassen: 3
Der Reichskanzler wird ermächtigt, die für die Z ecke der Ueber⸗ gangswirtschaft erforderlichen vorbereitenden Maßnahmen zur Ver⸗ sorgung Deutschlands mit Kolonialwaren zu treffea. 8
Kolonialwaren im Sinne dieser Verordnung sind: 28
a) Kaffee (roh oder geröstet), die durch Verarbeitung von Kaffee gewonnenen Erzeugnisse sowie Mischungen von Kaffee und von solchen Erzeugnissen mit anderen Stoffen;
Tee, die durch Verarbeitung von Tee gewonnenen Erzeug⸗ nisse sowie Mischungen von Tee und von solchen Erzeug⸗ nissen mit anderen Stoffen;
Reis (roh oder verarbeitet), Reisabfälle sowie Mischungen von Reis und Reisabfällen mit anderen Erzeugnissen;
) Rohkakao (auch gebrannt oder geröstet), Kakaomasse, Kakaobutter, Kakaopreßkuchen, Kakaoschrot, Kakaopulver, auch in Mischungen mit anderen Erzeugnissen (z. B. Hafer⸗ kakao, Bananenkakao, Nährkakao aller Art usw.), Schoko⸗ adenmasse (auch Ueberzugsmasse), Schokolade aller Art.
Der Reichskanzler kann Bestimmungen über die Einfuhr, Aus⸗ fuhr und Durchfuhr der im § 1 bezeichneten Waren erlassen und zur Durchführung dieser Maßnahmen Erhebungen vornehmen. Er kann ferner die Herstellung der im § 1 Abs. 2d bezeichneten Waren regeln und mit Zustimmung des Bundesrats über den Verkehr mit Kolonial⸗ waren, ihren Verbrauch und ihre Preisgestaltung Bestimmungen
erlassen.
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Der Reichskanzler kann die Befugnisse, die ihm nach dieser Ver⸗ ordnung zustehen, ganz oder teilweise durch Wirtschaftsstellen ausüben lassen. Die Wirtschaftsstellen unterstehen seiner Aufsicht. Er kann Bestimmungen über deren Errichtung, Geschäftskreis und Geschäfts⸗ gang erlassen sowie ihnen die Rechtsfähigkeit und die Befugnis zur Erhebung von Abgaben zwecks Deckung ihrer Unkosten beilegen.
§ 4 Der Reichskanzler erläßt die notwendigen Ausführungsbestim⸗ mungen.
§ 5 Der Reichskanzler kann bestimmen, daß die Mitglieder und die Angestellten der Wirtschaftsstellen über diejenigen Tatsachen und Ver⸗ hältnisse, die durch ihre Tätigkeit zu ihrer Kenntnis kommen, Ver⸗ schwiegenheit zu beobachten und sich der Mitteilung oder der Ver⸗ wertung von Geschäfts⸗ oder Betriebsgeheimnissen zu enthalten haben. § 6 Wer einer nach § 5 erlassenen Vorschrift zuwider Verschwiegern heit nicht beobachtet oder Geschäfts⸗ oder Betriebsgeheimnisse mitteilt oder verwertet, wird mit Geldstrafe bis zu fünfzehntausend Mark bnn 1 Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit einer dieser Strafen estraft. Die Strafverfolgung tritt nur auf Antrag ein.
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§ ⁷ Der Reichskanzler kann bestimmen, daß Zuwiderhandlungen gegen die auf Grund dieser Verordnung erlassenen Anordnungen mit Gad⸗ strafe bis zu einhunderttausend Mark und mit Gefängnisstrafe bis zu einem Jahre oder mit einer dieser Strafen bestraft werden und daß neben der Strafe die Gegenstände, auf die sich die strafbare Handlung