. 9 . 8 * 82 8 2 * 6 . * . . 2* „ . 8 8 * 9 S † 5 6 2ℳ☚ 8 “ Eö “
3) Metzger Adam Allendorf von Gieße mit Fleisch und Fleischwaren, 4) Vieb Theiß von Gießen vom Handel mit Vieh. EGiießen, den 16. September 1918. Großherzogliches Kreisamt Gießen. J. V: Langerm been
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung des Reichskanzlers Zur Fern⸗ haltung unzuverlässiger Personen vom Hande vom 23. September 1915 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 603) ist dem Gastwirt Walter Nieding, hier, der Betrieb der Gast⸗ und Schankwirt⸗ schaft in seinem Gasthofe „Fürst Leopold“ hiermit unter⸗ sagt und die Schließung angeordnet. — Die hierdurch ent⸗ stehenden Kosten hat Nieding zu tragen.
Detmold, den 18. September 1918.
Der Magistrat. Wittje.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 124 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter
Nr. 6463 eine Bekanntmachung über Druckpapier, vom 17. September 1918.
Berlin W. 9, den 19. September 1918.
Mgaaiserliches Postzeitungsamt. Krüer
Königreich Preußen. Finanzministerium.
Der bisherige Polizeisekretär Sommer ist zum Münz⸗ sekretär bei der Königlichen Münze ernannt worden.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗
angelegenheiten.
Dem Privatdozenten in der rechts⸗ und staatswissenschaft⸗ lichen Fakultät der Universität in Kiel Dr. Moll ist das Prä⸗ dikat Professor beigelegt worden.
“ Bekanntmachung. 8
Gemäß § 2 Abs. 2 der Verordnung des Bundesrats zur Fern⸗ haltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (=⸗GBl. S. 603) babe ich der Ehefrau des Martin Schmidt, Erifaberh geb. Liedtke, in Düsseldorf, Stern⸗ straße 52, wohnhaft, die Wiederaufnahme des Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegs⸗ hedarfs gestattet. 3
Düsseldorf, den 13. September 1918. Die E1““ Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Thelemann.
Bekanntmachung. Der Kaufmann Marecus Goldschmidt hierselbst ist zum Handel mit Vieh wieder zugelassen. Erfurt, den 17. September 1918.
XXX4X“X“ 8
Wir haben der EChefrau Anna Günther, geb. Gooßen, hier, Bremer Straße Nr. 89, den Handel mit Lebensmitteln, insbesondere mit Milch, Butter und Käse, wieder gestattet.
DHarburg, den 16. September 1918.
Die Polizeidirektion. Tilemann.
8 — Bekanntmachung.
Die Schließung des Gewerbebetriebes des Kauf⸗ manns Isaak Weinreich in Kattowitz, Grundmannstraße, ist ngeordnet worden, weil er entgegen einer Anordnung des hiesigen
Magistrats die von ihm feilgebotenen Waren nicht mit Ein⸗ und Perkaufspreisen versehen und Preiswucher getrieben hat.
Der Polizeidirektor. Schwendy.
——
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger ersonen vom Handel vom 23. September 1915 ist dem Händler Frsebris Deike in Eldagsen durch Verfügung vom heutigen age der Handel mit Gegenständen des ztäglichen Be⸗ darfs, insbesondere mit Nahrungs⸗⸗ und Futtermitteln, Heiz⸗ und Leuchtstoffen, und mit⸗Geg enständen des Kriegs⸗ bedarfs wegen Unzuverlässigkeit untersagt worden. Springe, den 3. September 1918. 116.“ Der Landrat. von Laer⸗
1 8
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 20. September 1918.
Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin vollendet heute ihr 32. Lebensjahr. 8 4
In der am 19. September 1918 unter dem Vorsitz des tellvertreters des Reichskanzlers, Wirklichen Geheimen Rats von Payer abgehaltenen Vollsitzung des Bundesrats wurden angenommen 1) der Entwurf eines Gesetzes über die Er⸗ mächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maßnahmen für die Uebergangswirtschaft, 2) der Entwurf einer Reichsfinanzhof⸗ ordnung, 3) der Entwurf einer Bekanntmachung über den Ver⸗ brauch von Aetzalkalien und Soda, 4) der Entwurf einer Be⸗ kanntmachung, betreffend Aenderung der Bekanntmachung über Rohtabak, vom 10. Oktober 1916, 5) der Entwurf einer Be⸗ stimmung über die Einrichtung und den Betrieb von Anlagen zur Herstellung von Bleifarben und anderen Bleiprodukten.
Der Generalfeldmarschall von Hindenb das nachstehenden Erlaß gerichtet: 3
„Die österreichisch⸗ungarische Regierung hat allen Kriegführenden zur Herbeiführung des Friedens zu unverbindlichen Be⸗
vorgeschlagen 88 8
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2
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— —₰
sprechungen in einem neutralen Lande Vertreter zu entsenden. De Kriegshandlung soll dadurch nicht unterbrochen werden. Die Bereit⸗ schaft zum Frieden widerspricht nicht dem Geiste, in dem wir Sen Kampf für unsere Heimat führen. Schon im Dezember 1916 hat der Kaiser unser Oberster Kriegsherr, mit seinen Verbündeten den Feinden den Frieden angeboten. Mehrfach hat seitdem die deutsche kegierung ihre Friedensbereitschaft bekundet. Die Antwort aus dem rdlichen Lager war Spott und Hohn. Die feindlichen Regierungen ihre Volker und Heere weiter auf zum Vernichtungskampf
ührten wir unseren Verteidigungskampf weiter. Unser Verbündeter hat nun einen neuen Vorschlag gemacht, in Be⸗ sprechungen einzutreten. Der Kampf soll dadurch aber nicht unter⸗ brochen werden. Für das Heer gilt es also, weiter zu kämpfen.
Das deutsche Heer, das nach vier siegreichen Kriegsjahren kraftvoll
n
Drand.
die Heimat schirmt, muß unsere Unbesiegbarkeit dem Feinde beweisen.
Nur hierdurch tragen wir dazu bei, daß der feindliche Vernichtungs⸗ wille gebrochen wird. Kämpfend haben wir abzuwarten, ob der Feind es ehrlich meint, wenn er diesmal zu Friedensverhandlungen bereit ist, oder ob er wieder den Frieden mit uns zurückweist oder wir ihn mit Bedingungen erkaufen sollen, die unseres Volkes Zu⸗ kunft vernichten.“
Nach einer im Reichsversicherungsamt gefertigten Zusammenstellung sind von den 31 Landesversicherungs⸗ anstalten und den 10 vorhandenen Sonderanstalten bis ein⸗ schließlich 30. Juni 1918 2 739 523 Invalidenrenten, 374 249 Krankenrenten, 743 551 Altersrenten, 71 470 Witwen⸗ und Witwerrenten, 4014 Witwenkrankenrenten, 428 011 Waisen⸗ renten (Rente an Waisenstamm), 217 Zusatzrenten bewilligt worden. Davon sind in dem letzten Kalendervierteljahre 31121 Invalidenrenten, 15 866 Krankenrenten, 11 135 Alters⸗ renten, 4772 Witwen⸗ und Witwerrenten, 298 Witwen⸗ krankenrenten, 19 717 Waisenrenten, 13 Zusatzrenten fest⸗ gesetzt worden. Infolge Todes oder aus anderen Gründen sind bereits 1 746 583 Invalidenrenten, 297 708 Krankenrenten, 520 186 Altersrenten, 10 013 Witwen⸗ und Witwerrenten, 1725 Witwenkrankenrenten, 34 036 Waisenrenten, 60 Zusatz⸗ renten weggefallen, so daß am 1. Juli 1918 noch 992 940 Invalidenrenten, 76 541 Krankenrenten, 223 365 Alters⸗ renten, 61 457 Witwen⸗ und Witwerrenten, 2289 Witwen⸗ krankenrenten, 393 975 Waisenrenten, 157 Zusatzrenten liefen. Danach hat sich im letzten Vierteljahr der Bestand an Altersrenten um 3436, an Krankenrenten um 2013, an Witwen⸗ und Witwerrenten um 3779, an Witwenkrankenrenten um 138, an Waisenrenten um 16 620, an Zusatzrenten um 11 er⸗ höht und der Bestand an Invalidenrenten um 646 ver⸗ mindert. Bis einschließlich 30. Juni 1918 ist Witwen⸗ eld in 140 873 Fällen (davon entfallen 6953 auf das letzte
ierteljahr) und Waisen aussteuer in 11 094 Fällen (davon entfallen 1186 auf das letzte Vierteljahr) bewilligt worden.
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Bayern.
Am Sarge Seiner Hoheit des verstorbenen Herzogs Eduard von Anhalt fand gestern vormittag in der protestantischen Kirche in Berchtesgaden ein feierlicher Trauergottesdienst statt, dem Seine Hoheit der junge Herzog Joachim Ernst mit seinen Brüdern und die Tochter des Verstorbenen, Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Joachim von Preußen, mit ihrem Gemahl, sowie Seine Hoheit der Prinz⸗Regent Aribert von Anhalt und eine Reihe anderer Fürstlichkeiten mit ihrem Gefolge bei⸗ wohnten. Ferner waren von den bayerischen Behörden zur Trauerfeier erschienen der stellvertretende Bezirksamtmann, Regierungsrat Graf Schlieffen, Bezirksamtsassessor, Bade⸗ kommissär Freiherr Moreau⸗Reichenhall, der Vorstand der Berchtesgadener Lazarette, Oberstleutnant Meyer, der Bürger⸗ meister von Berchtesgaden und Bischofswiesen mit den Mit⸗ gliedern des Magistrats und des Gemeindekollegiums. Die Trauerrede hielt der Stadtpfarrer Jäger von Reichenhall. Nach der Trauerfeier wurde die Leiche auf den vierspännigen Leichen⸗ wagen gehoben und nach dem Bahnhof übergeführt. Militär begleitete den Leichenwagen, dem die Hinterbliebenen und treter der Behörden folgten. “
Oesterreich⸗Ungarn. — Der Kaiser empfing gestern in der Hofburg in feierlicher Weise die türkische Gesandtschaft, die mit der Mitteilung der Thronbesteigung des Sultans Mehmed VI. betraut ist. Der Führer der Gesandtschaft Prinz Abdur Rahim wurde darauf auch von der Kaiserin in Audienz empfangen.
— Eine amtliche Verlautbarung äußert sich zu den aus dem Auslande vorliegenden Meldungen zu der öster⸗ reichisch⸗ungarischen Note, wie „Wolffs Telegraphen⸗ büro“ meldet; folgendermaßen:: .
Eine offizielle Antwort liege bisher allerdings nicht vor, und daher könne in eine Erörterung der Gründe, welche die Ententeregierungen zu dieser Haltung bestimmt hätten, im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht eingetreten werden. Nur von der Seite Mr. Balfours liege bisher eine ausführliche Behandlung der österreichisch⸗ungarischen An⸗ regung vor. Gerade seine Beweisführung sei aber bereits ein Beweis dafür, wie richtig der Vorschlag des Ministers des Aeußern die Lage erfaßt hätte und wie nur ein Eingehen auf dessen Gedankengänge die bis heute allseits herrschende Verwirrung der Geister zu meistern ver⸗ möchte. Wenn die Friedensfrage von Balfour — und das gleiche gilt für die hierüber im französischen und amerikanischen Senat ge⸗ führten Besprechungen — unter dem Drucke der großen Schlagworte und aufgepeitschten Leidenschaften besprochen werde, dann könne sie allerdings keine gedeihlichen Fortschritte machen.
Die Verlautbarung geht alsdann näher auf Balfours „Aeußerungen ein und Vorschlag der österreichisch⸗ungarischen Regierung aufrecht bleibt.
den deutschen Abgeordneten, die bei ihm in der An⸗ gelegenheit der Einberufung der Delegationen erschienen waren, daß diese in der ersten Hälfte des Oktober zusammentreten würden. Ueber seinen Vorschlag an die kriegführenden Mächte teilte der Minister laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ mit, daß dieser seit langem erwogen und keineswegs durch die Vorgänge auf den Kriegsschauplätzen in den letzten Wochen veranlaßt oder beeinflußt sei. Der Vorschlag sei die folgerichtige Fontsefung der österreichisch⸗ungarischen Friedenspolitik und gründe sich auf die Ueberzeugung, daß trotz gegenteiliger Behauptungen und Kundgebungen alle Völker den Frieden ersehnen und daß besonders für die europäischen Völker eine friedliche Verständigung besser sei als die Fortsetzung des Krieges. Der Minister sagte, er habe den Schritt allein unternommen, selbstverständlich nscht, ohne
1 18 8
Die Ablehnung der Note könne kaum mehr. zweifelhaft. sein.
schließt mit der Bemerkung, daß der — Der Minister des Aeußern ⸗Graf Burian erklärte
ihrer grundsätzlichen Billigung sicher zu sein, schon deshal 155 gerhects durch die Form des Antrags der Shal eines Friedensangebots der Mittelmächte vermieden, anderer⸗ seits weil der Antrag an alle kriegführenden Mächte un⸗ mittelbar gerichtet werden sollte. Weiteres Aneinandel⸗ vorbeireden der Staatsmänner sei nicht nur fruchtlos, sondern der Herbeiführung von Friedensmöglichkeiten eher abträglich. Mißdeutungen sehe er voraus, sie kämen aber angesichts des großen Zieles nicht in Betracht. Daß keine Lockerung des Treubundgefüges der Mittelmächte bestehe,
werde sich mit aller Deutlichkeit zeigen. Der Schritt Oesterreich⸗Ungarns sei ebenso loyal gegenüber
den Bundesgenossen wie ohne Hintergedanken gegenüber den feindlichen Mächten. Der Erfolg werde vielleicht nicht unmittelbar ein⸗ treten, die ihm zugrundeliegende loyale Absicht werde aber zweifellos die Ueberzeugung stäcken, daß kein bei Fort⸗ setzung des Krieges noch möglicher Erfolg imstande sein werde, die schweren Opfer aufzuwiegen, die das blutige Ringen den Völkern noch auferlegen werde. Der Minister sprach sich hierauf über alle mit Beendigung des Krieges in Verbindung stehenden Fragen aus. Die erschienenen Abgeordneten hatten dabei Gelegenheit, die Auffassung der Verbandsleitung der deutsch⸗nationalen Parteien darzulegen. 1“4““ 8
Polen. .“ 8 18 Zur Krakauer Beratung der aktivistischen Poli tiker aus Galizien und dem Königreich Polen und ihrer Beziehung zur polnischen Kabinettsbildung erfährt „Przeglad Poranny“, daß die Gründe der galizischen Politiker schwerwiegend und überzeugend waren und die Beratungen eine erhebliche Aanähe⸗ rung der bis jetzt auseinanderlaufenden Ansichten der verschiedenen aktivistischen Gruppen herbeiführten. Zu einem vollständigen Ein⸗ vernehmen zwischen dem Königreich und Galizien ist es nicht gekommen; denn obwohl die österreichisch⸗polnische Lösung für die galizischen Politiker und die Liga der polnischen Staatlich⸗ keit (L. P. P) den einzigen Ausweg aus der Lage darstell, halten die aktiwistischen Zentrumsgruppen den Anschluß Galiziens an das Königreich Polen für eine der wichtiasten Forderungen, wollen jedoch ihre Augen von der Möglichkeit einer anderen Lösung nicht abwenden.
Großbritannien und Irland.
„ Die internationale Arbeitertagung besprach, einer Reutermeldung zufolge, vorgestern den Bericht über die Ant⸗ wort der Sozialisten der Mittelmächte auf die Kriegsziel⸗ denkschrift der interalliierten Arbeitertagung in London vom Februar. Der Bericht drückt Zufriedenheit aus mit den Antworten der bulgarischen, ungarischen und deutschen Sozialisten Oesterreichs und erklärt, doß die Antwort der deutschen sozialistischen Mehrheit ein Hindernis für die Abhaltung einer internationalen Tagung darstelle. Der Bericht, der an die Kommission verwiesen wurde, empfiehlt, den deutschen Mehrheitssozialisten eine ausführliche Antwort und den Sozia⸗ listen der übrigen Länder Antworten zu geben, worin sie dringend aufgefordert werden, ihren Einfluß dahin zu be⸗
schrieben werde. 1 8 Frankreich.
Der schweizerische Gesandte Dunant hat der französischen Regierung vorgestern die Note der Wiener Regierung mitgeteilt.
“
Rußland.
Die Versammlung des Donheeres ist am 13. Sep⸗ tember geschlossen worden. Eine Entschließung billigt nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ die äußere Politik des Ataman Krasnow gegenüber den Mittelmächten, die auf der Befriedigung der beiderseitigen Interessen beruhe, ohne das Dongebiet in den Kampf für oder gegen Deutschland hineinzuziehen, sie begrüßt die Anbahnung guter Beziehungen zu der Ukraine und fordert die weitere Entwicklung derselben; sie drückt die Sympathien für die Freiwilligenarmee aus, mit der das Dongebiet gemeinsam die Bolschewiki bekämpft, und fordert die engsten Beziehungen zum Kubangebiet und die Bildung eines aus dem Don⸗, Kuban⸗ und Terek⸗Gebiet und anderen Teilen Südostrußlands bestehenden einheitlichen Staatskörpers.
Italien.
Die „Agenzia Stefani“ veröffentlicht mit Bezug auf den österreichischen Friedensvorschlag folgende Note:
Bis jetzt hatte die italienische Regierung von der österreichischen Friedensnote nur Kenntnis aus den Veröffentlichungen der Telegrapben⸗ agenturen. Wenn indes der von dem „Wiener K. K. Telegraphen⸗ Korrespondenzbüro“ verbreitete Text genau ist, so muß die italtenische Regierung betonen, daß der österreichische Vorschlag darauf abzielt, einen Vorwand. für Friedensverhandlungen zu schaffen ohne irgend⸗ vwelche, greifbare Untéerlage und' ohnedie Wahrscheinlichkeit eines tatsächlichen Erfolges. Die neuerlichen Erklärungen der österreichisch⸗ ungarischen und deutschen Staatsmänner, die jedes Zugeständnis ausschließen und die Verträge von Brest⸗Litowsk und Butkarest als endgültig bestätigen möchten, machen jede zweckdienliche Eröffnung von Verhandlungen etgg. Die Entente und die Vereinigten Staaten ließen ihre lebhafte Bereitwilligkeit zu einem gerechten Frieden offen erkennen und gleichzeitig auch die wesentlichen Grundlagen, auf denen dieser Friede aufgebaut sein muß. Ueber diese Punkte sagt die österreichische Note nicht ein Wort, befonders auch darüber nicht, was sich auf die unmittelbaren italienischen Ansprüche bezieht. Diese sind der österreichischen Regierung wohlbekannt, ebenso wie sie von den Alliierten anerkannt wurden. Sie schließen in ich ein die Erfüllung der völkischen Einheit durch Freigabe jener italienischen Volksstämme, die bis jetzt unter Oesterreich standen⸗ sowie die Verwirklichung der Bedingungen, die für Italiens Sicher⸗ heit unumgänglich notwendig sind. Solange die österreichische Re⸗ gierung nicht zeigt, daß auch sie diese besonderen Ziele anerkennt, febenso wie die anderen allgemeinen und besonderen Ziele, für die alle Alliierten vereint⸗ kämpfen, so lange wird Italien nicht vom Kampfe ablassen, um die Menschheit zu einer besseren und gesicherteren Grhanr lage zu führen durch einen dauerhaften Frieden, der auf Freihei und Gerechtigkeit errichtet ist. 8
Niederlande.
In dem Entwurf der Antwortadresse der Seh Kammer auf die Thronrede heißt es laut Meldung de „Korrespondenzbüros“ u. a.: 1
Wir haben mit Freude vernommen, daß trotz der entstandenen Schwierigkeiten, infolge deren die wirtschaftliche Lage unsere Landes ständig ernsteren Charakter annimmt, unsere Beziehungen 9e allen Mächten freundschaftlicher Art bleiben. Wir haben mit hg teilter Zustimmung die Versicherung Ihrer Majestät empfangen, b 1 sie den einem neutralen Staat obliegenden Verpflichtungen mit ungef minderter Genauigkeit und Festigkeit nachkommen und, gestäßt en die einheitliche Stimmung des Volkes, unsere Unabhängigkeit geg
hiervon vorher die Verbündeten in Kenntnis zu setzen und
jeden Angriff bis zum äußersten verteidigen wird.
nutzen, daß die Haltung der deutschen Sozialisten besser um⸗
Türkei. 1 „Tanin“ erfährt, daß alle in V stehenden zwischen der Türkei und Deutschlan Fragen nahe daran sind, zur Befriedigung beider sprechend den Interessen der Türkei geregelt zu werden.
— Die Blätter veröffentlichen eine Adr. ZB Abgesandten von Batum aus Anlaß drer 19, 1 ultan “ Herin heigt es unter anderem, daß se zurückkehren, um der ihnen obliegenden P. ügli. hacne⸗ von Baku nachzukommen. 8 Pftlche bezüglich der
8
n Ukraine. Der Hetman aller Ukrainer, Skoro adski, is seinem Besuche in Deutschland wieder nach 89 Ukegsae zancn gekehrt und in Kiew eingetroffen. Von der Reise hat er laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ pesche an den Deutschen Kaiser gesandt:
In dem Augenblick, in dem ich Deutschlands Boden verlasse darf ich Eurer Majestät meinen tiefgefühltesten Dank aussprechen für den gütigen und herzlichen Empfang. Die großen und schönen Ein⸗ drücke, die ich gewonnen habe, werden mir unvergeßlich bleiben. Sie bestärkten mich aufs neue in der Ueberzeugung, daß mit der Hilfe des mächtigen Deutschen Reiches die junge Ukraine zu einem arbeit⸗ samen und starken Staate sich entwickeln wird zum Segen beider
ölker. Pawlo Sko ropadski, Hetman aller Ukrainer.
Der Deutsche Kaiser hat darauf geantwortet:
Eurer Durchlaucht danke ich bestens für das freundliche Tele⸗ gramm von gestern. Es gereicht mir zur großen Scheätach . Durchlaucht befriedigende Eindrücke mitgenommen und insbesondere Sich I davon überzeugt haben, mit welchem Maße von Interesse und Sympathie bei uns das Wiedererblühen des ukraini⸗ schen Reiches verfolgt wird. Die Anknüpfung persönlicher Be⸗ ziehungen zu den maßgebenden Persönlichkeiten im Deutschen Reiche wird, wie ich hoffe, das gegenseitige Vertrauen und Verstehen fördern und dadurch die weitere Zusammenarbeit wesentlich erleichtern. ein Erlaß des Miniß Wilhelm I. R.
— Ein Erlaß des Ministers des Innern für die Post⸗ und Telegraphenverwaltung schärft ein, daß das Ukrainis 9 die alleinige Amtssprache sei und bet allem Amtsverkehr allein angewandt werden müsse. Alle Beamten müssen das Ukrainische erlernen. Der Erlaß ist um so bedeutsamer, als gerade in letzter Zeit eifrig für die Einführung des Russischen als gleich⸗ berechtigte Amtssprache agitiert wurde.
. Kriegsnachrichten. ““ 8 Berlin, 19. September, Abends. (W. T. B)
Auf der gestrigen Schlachtfront zwischen dem Walde von Havrincourt und der Somm beschränkte sich der Feüle tber auf heftige Teilangriffe, die überall abgewiesen wurden. 1 —
An der Cambrai —St. Quentin⸗Front wurde am 18. September den ganzen Tag über stellenweise vom frühen Morgen bis tief in die Nacht hinein erbittert gerungen. Nach⸗ dem Engländer und Franzosen seit dem 8. vergeblich versucht hatten, in starken Teilvorstößen sich eine geeignete Basis für den von Foch erstrebten Durchbruch durch die Siegfried⸗ stellung zu schaffen, Eing Foch am 18. vom Havrincourt⸗ Walde bis an die Somme zum geschlossenen Großangriff über. Um 5 Uhr 15 setzte auf der ganzen Front stärkstes Feuer ein, das bis tief in das Hintergelände reichte. Etwa nach einer Stunde gingen die Engländer auf der ganzen
ront zum Angriff vor. Zahlreiche Tanks rasselten der engli⸗ chen und französischen Infanterie voran, während starke Ge⸗ schwader von Schlachtfliegern tief herabstießen, um durch Maschinengewehrfeuer und Bombenwürfe die deutsche Ver⸗ teidigung zu erschüttern. Der geplante Durchbruch mißalückte. An den Flügeln der Angriffsfront hielten sich Gouzeaucourt und Holnon. Gegen ersuncs stürmten die Engländer dreimal an. Trescault hielt sich gegen viermal wiederholten Feind⸗ angriff. Im Zentrum gelang es den Engländern, die deutschen Linien zurückzudrücken. Nach erbitterten hin⸗ und herwogenden Kämpfen blieben Epehy und Ronssoy in der Hand der Engländer. Um 6 Uhr 30 Nachmittags stürmten die Engländer nach abermaliger Artillerievorbereitung von neuem. Alle Versuche über Roussoy hinaus vorzudringen, scheiterten an dem Maschinengewehrfeuer, das ihren Sturmwellen aus den Dorf⸗ trümmern des zähe verteidigten Lempire entgegenschlug. Südlich davon zersplitterte ihr Ansturm im deutschen Gegenstoß. Um
Uhr brach ein neuer feindlicher Angriff auf Villers-— Guislain blutig zusammen. Im Abschnitt St. Quentin blieben alle An⸗ strengungen der Franzosen, Boden zu gewinnen, erfolglos. Ihre. Versuche, den Angriffsraum südlich der Somme zu ver⸗ breitern, unterband das zusammengefaßte deutsche Feuer. Die gesamten Kämpfe spielten sich in dem Gelände vor der deutschen Siegfriedstellung ab, trotz größter Anstrengungen und rücksichte⸗ losem Menschen⸗ und Materialeinsatz des Gegners.
Die Großkämpfe zwischen Ailette und Aisne setzten sich auch am 17. und 18 mit unverminderter Heftigkeit fort. Der Feind führte frische Kräfte in den Kampf. Beson⸗ ders verlustreich gestalteten sich für den Feind die östlich Vauxaillon vorgetragenen Angriffe. Die 66. französische Jäger⸗ dioision, eine Elitetruppe, verlor nach Gefangenenaussagen mindestens 60 vH ihres Bestandes. Sie wurde also abgekämpft herausgezogen. 1 „Beiderseits der Straße Laffaux — Pinon stürmten immer erneute Feindkräfte nach vorhergegangener stärkster Artillerie⸗- und Minenwerfervorbereitung, um den Durchbruch in Richtung Pinon zu erzwingen. Vergeblich! Südlich Pinon wurde der Stoß aufgefangen. In blutigen Nahkämpfen und dafcheh Gegenstößen zeigte sich erneut die ungebrochene Kampf⸗ kraft unserer Truppen. Das wirkungsvolle Feuer der Batterien und Tankabwehrgeschütze hat wesentlich dazu beigetragen, die wieder mit Tankunterstützung angesetzten Anovriffe abzuweisen. Besonders muß hervorgehoben werden die Kaltblütigkeit der Führer und Mannschaften der Tankabwehrgeschütze, die oft aus nächster Nähe die Tanks zusammenschossen.
—
Unsere Gegner benutzten die günstige Witterung der letzten Tage und Nächte zu zahlreichen Angriffen auf das eimatgebiet. Städte am Rhein, in Baden und Lothringen und deren Umgebung waren das Ziel der feindlichen Bombenwürse. Auch diesmal blieb der Erfolg rrotz hohen Einsatzes an Flugzeugen weit hinter ihren Er⸗ wartungen zurück. Ihr Kriegsprogramm, den vorsätzlichen Krieg gegen Nichtkämpfer, setzten sie in die Tat um Ihre
folgende De⸗
Bomben waren fast ausschließlich gegen die friedliche Be⸗ völkerung und bürgerliches Eigentum gerichtet. Auch die jüngst in ihrer Presse veröffentlichte Drohung, Kirchen und öffentliche Gebäude nicht zu schonen, machten sie wahr. In Mainz warfen sie Bomben auf die Johanniskirche und be⸗ schädigten sie schcer. Der Schaden an Privathäusern in den offenen Städten war gering. In Stuttgart wurden 11 Personen getötet, darunter 6 Frauen und 4 Kinder; unter den 10 Verletzten befinden sich 3 Frauen und 4 Kinder. Sonst wurden vom 15. bis 17. September nur zwei Personen schwer und II leicht verletzt. Ihr völkerrechtswidriges Vorgehen büßten unsere Gegner mit schweren Verlusten. Aus dem am 16. September vom Fliegerangriff auf Mannheim zurückkehrenden feindlichen Ge⸗ schwader wurden beim Rückfluge über der Front von unseren Jagdfliegern drei Flugzeuge abgeschossen. Im lothringisch⸗ luxemburgischen Industriegebiet und im Saargeviet wurden in der darauffolgenden Nacht, dank der Maßnahmen des Heimat⸗ luftschutzes, sechs weitere feindliche Flugzeuge zum Absturz ge⸗ bracht. Der Feind büßte also nach den bishexigen Fest⸗
stellungen bei diesen Angriffen innerhalb 36 Stunden insgesamt lugzeuge ein.
„ Metz, 19. September. (W. T. B.) Die hiesigen Zeitungen bringen eine amtliche Mitteilung, in der es heißt:
„Seit mehreren Tagen beschießt der Feind Metz aus elnem weittragenden Geschütz. Diese Beschießung ist alle die Jahre hindurch, die der Krieg schon dauert, stets möglich gewesen, und wurde schon lange erwartet. Die modernen Geschütze haben eine weit größere Tragweite als etwa die der Entfernung von südlich Pont⸗à⸗Mousson nach Metz. Die jetzige Beschießung hängt also keineswegs damit zusammen, daß der Feind nach unserer Räum ung des St. Mihiel⸗Bogens der Stadt näher gekommen ist. Sie ist nur eine Begleiterscheinung der jetigen Kämpfe westlich und südwestlich Metz und wird bald aufhören, wenn diese sich erst fest⸗ gelaufen haben. Daher sind auch vom Gsouvernement keinerlei Aenderungen in den Bestimmungen über die Ein⸗ und Ausreise aus dem Gouvernementsbereiche erlassen worden.
Großes Hauptquartier, 20. September. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.
1 Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Infanteriekämpfe nordöstlich von Bikschoote und südlich von Ypern verliefen für uns erfolgreich. Ein Vorstoß der Engländer nordwestlich von Hulluch wurde abgewiesen. Bei örtlichen Unternehmungen bei Moeuvres und am Walde von Havrincourt machten wir Gefangene; in Moeuvres sprengten wir zahlreiche Unterstände des Feindes.
1 Heeresgruppe Boehn.
Auf dem Schlachtfelde am frühen Morgen heftiger Feuerkampf. Starke Teilangriffe, die der Feind gegen Gouzeaucourt und beiderseits von Epehy mehrfach wiederholte, wurden abgewiesen. Bayerische Regimenter und preußische Jäger zeichneten sich hierbei be⸗ sonders aus. Einheitliche Angriffe richtete der Feind nach stärkstem Feuer am frühen Morgen und in den Mittags⸗ stunden gegen unsere Linien wischen Omignon⸗Bach und der Somme. Sie sind hir auch gestern überall vor unseren Linien gescheitert.
“ Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. “ Nördlich der Aisne machten wir bei eigenen Unter⸗ nehmungen am Gehöft Vaurains und westlich von Jony 130 Gefangene. Infolge unseres Artilleriefeuers, das das Unternehmen westlich von Jony vorbereitete, kam ein beab⸗ sichtigter Angriff des Feindes nicht voll zur Entwicklung und wurde abgewiesen.
eeppe Vallwitz.. 6 Kleinere Vorfeldkämpfe. Ueber dem Gefechtsfelde zwischen Maas und Mosel schoß das Jagdgeschwader 2 unter Führung des Oberleutnants Freiherrn von Boenigk in der Zeit vom 12.—18. September 81 feindliche Flugzeuge ab. Es verlor selbst im Kampf nur 2 Flugzeuge. Leutnant Buechner errang seinen 30. Luftsieg.
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6 8 1
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Der Erste Generalquartiermeister. 8 Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. “
Wien, 19. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: In den Sieben Gemeinden anhaltend lebhafter Feuer⸗ kampf. Zwischen Brenta und Piave stellte der Feind nach schweren Mißerfolgen der Vortage seine Anariffe ein. Unter den braven Truppen, die in den letzten Kämpfen, von ihrer Arulerie trefflich unterstützt, den immer wieder vorbrechenden eind siegreich abgewehrt haben, verdienen die ungarischen Infanterieregimenter Nr. 39 und 105 besondere Anerkennung. Bei Sandona wurde ein nächtlicher Uebergangsversuch durch
unser Feuer abgewiesen. Der Chef des Generalstabes.
Bulgarischer Bericht. Sofia, 18. September. (W. T. B.) vom 17. September. 1b
Mazedonische Front: In der Gegend von Bitolia und on mehreren Stellen im Cernabogen war die Feuer⸗ tätigkeit auf beiden Seiten ziemlich heftig. Oestlich der Cerna wiesen unsere Einheiten mehrere heflige Angriffe gegen unsere
Stellungen beim Dorf Bechichte und auf dem Gipfel des Dribor zurück. In der Moglenagegend griffen französische
Einheiten unsere vorgeschobenen Stellungen beim Dorfe Zborsko an, wurden aber nach Nahkampf vertrieben und ließen Gefangene in unseren Händen, darunter 2 Offiziere. Auf beiden Seiten des Wardar wurden starke englische Angriffs⸗ abteilungen zerstreut. Südlich und westlich von Dojran dauert das beiderseitige heftige Artilleriefeuer an.
Sofia, 19. September. (W. T. B.) Generalstabsbericht vom 18. September. Skumbitale
Mazedonische Front: Im oberen Patrouillengefechte.“ Bei Bratindol und östlich der Höhe 1050 wurden starke feindliche Stoßtrupps durch Feuer zerstreut. Oestlich der Cerna besetzten unsere Einheiten, ohne vom Feinde gestört zu werden, die neuen ihnen ange⸗ wiesenen Stellungen, in denen sie sich einrichten. Ein feind⸗
liches Bataillon wurde südlich Huma durch Feuer zerstreut.
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Unsere Artillerie schoß eine feindliche Munitionsniederlage am Wardar in Brand. Das Artilleriefeuer war beiderseits zeitweise heftiger auf beiden Seiten des Dojransees. Im Laufe des Tages entwickelten sich südlich und westlich von Dosran erbitterte Kämpfe. Nach überaus kräftiger Artillerievorbereitung. bi der der Feind über 250 000 Gra⸗ naten verschiedener Kaliber verschoß, griffen drei englische und zwei griechische Divisionen in dichten Massen an. Es gelang ihnen, an mehreren Stellen, in unsere vorgeschobenen Stellungen einzudringen, sie wurden aber durch unverzüg⸗ lichen Gegenangriff unserer tapferen Infanterie die in aus⸗ gezeichnetem Zusammenwirken mit der Artillerie arbeitete, an allen Punkten zurückgeworfen und ließen eine große Zahl Getöteter und Verwundeter auf dem Schlachtfeld zurück. Ueber 500 unverwundete Gefangene, Engländer und Griechen, sowie eine große Menge Waffen und anderes Kriegsmaterial blieben in unseren Händen. Gleichzeitig mit diesen Operotionen rückte eine griechische Dioision im Nordosten des Sees gegen unsere Stellung vor. Nachdem sie sich genügend genähert hatte, wurde sie unter unser Artilleriefeuer genommen und mit großen Verlusten zerstreut, wobei sie Gefangene in unserer Hand ließ. Oestlich der Cerna errang der deutsche Vizefeldwebel Fiseler seinen 17. Luftsieg.
h.“ Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 18. September. (W. T. B.) Tagesbericht. „Palästinafront: Im Küstenabschnitt Ar⸗ tilleriefeuer und beiderseitige Aufklärungstätigkeit. Das feind⸗ liche Artilleriefeuer auf unsere Stellungen beiderseits der Straße Jerusalem — Nabulus wurde fortgesetzt. Vor⸗ fühlende starke Aufklärungsabteilungen des Gegners wurden hier vertrirben. Am Jordan bekämpften wir wirksam feindliche schwere Arütlllerie nordwestlich Merdesse. Erkundungsvorstöße australischer Truppen wurden von unseren Patrouillen abgewiesen. Ein englisches Flugzeug wurde hinter unseren Linien zum Absturz gebracht; die Insassen, zwei eng⸗ lische Offiziere, sind gefangen genommen. Der gestern zwischen unseren Linien abgeschossene feindliche Doppeldecker ist von uns eingebracht Einer der Insassen wurde tot aufgefunden. Aus einem feindlichen Flugzeuggeschwader, welches Deraa angriff, schossen wir ein Flugzeug ab.
Luf den übrigen Fronten ist die Lage unverändert.
Der Krieg zur See.
1 London, 19. September. („Reuter“.) Die Admiralität teilt mit: Am 12. September hat ein deutsches U⸗Boot einen britischen bewaffneten Ueberwachungsdampfertorpe⸗ diert und versenkt. Acht Offiziere und 50 Mann, darunter 25 Mann von der Handelsmarine, werden vermißt.
Berlin, 20. September. (W. T. B.) Im westlichen Teile des Mittelmeeres versenkten unsere U⸗Boote 12000 Br.⸗R.⸗T. Schiffsraum.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Kunst und Wissenschaft. s
Heeresbericht
Rektor und Professorenschaft der Universität Dorpat haben aus Anlaß der Eifnaase segr der Universitä nach Meldung des „W. T. B.“ folgendes Telegramm a Seine Majestät den Kaiser und König gesandt:
Seiner Kaiserlichen und Königlichen Majestät dem Deutschen Kaiser Wilhelm II.
Die zur Eröffnungsfeier der Universität versammelten Gliede der durch die Huld Eurer Kaiserlichen Majestät zu neuem Leben er⸗ weckten alma mater Dorpatensis, Professoren und Studenten, nahen sich an diesem festlichen und bedeutungsvollen Tage Eurer Kaiserlichen Majestät tiefbewegten Herzens mit der Bitte, ihren unauslöschlichen Dank und ihre hohe Freude aussprechen zu dürfen für das kostbare Geschenk, das Eure Kaiserliche und Königliche Majestät den baltischen Landen gemacht haben mit der Neubegründung der baltischen Landes⸗ universität. Wir wollen tun, was in unseren Kräften steht, um dieses uns anvertraute Kleinod zu neuem und doch altem Glanze wieder erstrahlen zu lassen zum Ruhme echter Wissenschaft und zur Hebung und Stärkung deutschen Geisteslebens in diesen dank ihrer 700 jährigen Vergangenheit dem deutschen Kulturbereich zugehörigen Landen. In der erhabenen Person Eurer Majestät gilt unser heißer Dank zugleich dem deutschen Volk und dem glorreichen deutschen Heer, das uns befreite, unsere unerschütterliche Zuversicht aber dem Triumph der gerechten deutschen Sache.
Darauf ist folgendes Antworttelegramm eingegangen: „CEurer Magnifizenz und der Professorenschaft danke Ich herzlich für die freundliche Begrüßung am Tage der Wiedereröffnung der
eignissen und Eindrücken des Krieges, den das deutsche Vaterland zur Verteidigung seines heiligen Bodens und seiner Kulturgüter gegen eine Welt von Feinden zu führen gezwungen ist, hat Mir die Wiederbefreiung der deutschen Brüder im Baltenlande von fremdem Druck und Wesen eine ganz befondere Freude bereitet. Sie ist noch gesteigert dadurch, daß es so bald gelungen ist, die ehrwürdige alma mater Dorpatensis als Mittelpunkt des geistigen Lebens und wertvolle Kraftquelle für das Wohlergehen des wiedergewonnenen alt⸗ deutschen Kulturlandes zu neuem Leben zu erwecken. Auch zu neuem Glanze wird die bewährte Pflanzstätte deutscher Wissenschaft und Forschung, die dem Mutterlande zahlreiche bedeutende Kräfte geschenkt hat, wieder emporgeführt werden. Dafür bürgt der Geist, in dem Rektor und Professorenschaft ihr verantwortungsvolles Amt über⸗ nommen haben, der Mir gegenüber Mich tief bewegenden Ausdruck gefunden hat. Meine wärmsten Wuünsche geleiten die Universität, ihre Lehrer und Schüler bei ihrer ernsten Arbeit im Dienste der Wissenschaft, im Wettbewerb mit ihren deutschen Schwestern, zur Vertiefung und Verbreitung deutschen Geisteslebens, deutscher Kultur und Sitte. Gott schenke dieser der Weiterentwicklung der Menschheit dienenden Friedensarbeit seinen Segen! Wilhelm I. R.
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Die Galerie Eduard Schulte eröffnet ihre neue Aus⸗ stellung am 21. September mit einer Gedächtnisausstellung für Friedrich von Schennis⸗Berlin sowie mit Sammlungen von Franz von Stuck⸗München, Heinrich von Zügel⸗München, Wilbelm Blanke⸗ Steglitz, Richard Hartmann⸗Wiesbaden, Sabine Lepsius⸗Berlin, Ernst Liebermann⸗München und Carl Vetter⸗München.
Verkehrswesen.
Briefsendungen nach Finnland, Rußland und der U kraine werden von den Absendern oft nur nach dem Inlandstarif freigemacht, wodurch für das Puhlikum manche lästige Weiterungen entstehen. Es wird daher wiederbolt darauf hingewiesen, daß Sen⸗ dungen nach diesen Ländern nach den Säͤtzen des Weltpossvereins
freiz en sind. “
baltischen Landesuniversität Dorpat. Unter den wechselvollen“ Er⸗