1“ “ “
Nach Verlesung der Thronrede folgte die übliche gottes⸗ dienstliche Handlung, worauf der Ministerpräsident Malinow vorschlug, daß die Sobranje sich bis F eitag vertagen möge, damit er Vok und Vertretern der Nation eine erschöpfende Darstellung über die allgemeine Lage und namentlich über die behufs des Abschlusses eines Waffenstillstandes und des Friedens eingeleiteten Verhandlungen geben könne. Die Ver⸗ sammlung nahm diesen Vorschlag an, worauf die Sitzung ge⸗ schlossen wurde.
— Dem Wiener „K. K. Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Büro“ wird aus Sofig vom 30. September gemeldet, daß gegen Sofia vordringende Fahnenflüchtige von Regierungstruppen bis Vla⸗ daja im Vidozdefilee zurückgedrängt worden sind. Für die Hauptstadt besteht keine Gesahr.
Ukraine. 8
Zeitungsmeldungen zufolge besuchte die Krimabord⸗ nung, die zu Verhandlungen üͤber den Anschluß an die Ukraine in Kiew weilt, zuerst den Vertreter Deutschlands bei den be⸗ vorstehenden Verhandlungen, den Prinzen Reuß, sodann den Minister des Aeußern Doroschenko und die deutsche Gesandt⸗ schaft, wo eine längere Unterredung stattfand. Die ukratnische Regierung steht auf dem Standpunkt einer Vereinigung der Krim und der Ukraine unter Gewährung weitgehender Auto⸗ nomie im Sinne örrlicher Selbstoerwaltung. Die Krimabordnung erstrebt, wie aus autoritativer Quelle mitgeteilt wird, eine Ver⸗ einigung im Sinne einer Föderation unter Aufrechterhaltung weitgehender Selbständigkeit. 6
Amerika.
Der Präsident Wilson hat nach einer Reutermeldung din einer Ansprache im Senat die Ausdehnung des Wahl⸗ rechts auf die Frauen vorgeschlagen, da dies für eine glückliche Fortsetzung des Krieges von großer B⸗deutung sei. Der Präsident wies auf die Tatsache hin, daß E gland jetzt die Führung übernommen habe, indem es den Frauen bas gleiche Wahlrecht zugesichert hahbrbea. 8
Kriegsnachrichten.
8 u“ 8 1.“
Der englische Heeresbericht vom 29. Seplember Abends behandelt die Kämpfe zwischen Sensee⸗Fluß und St. Quentin und sagt dann wörtlich:
„Nördlich von St. Quentin an der äußersten Rechten unternahm das 20. Korps um 5,50 Uhr früh einen Angriff über den Schelde⸗ Kanal von einschließlich Bellenglise nach Norden. Die 46 Division, die mit Schwimmgürteln, Matten, Trag ahren, Bruͤückenmaterial und Flößen ausgerüstet war, stürmte unter dem Schutze eines konzen⸗ trierten Artillerie, und Maschinengewehrfeuers die Haupt⸗ verteidigungswerke der Hindenburglinie, die hier längs des Ostufers des Kanals laufen.“
Zu dieser Meldung erklärt „Wolffs Telegraphenbüro“:
Wir kennen keine Hindenburglinie. Das im Frühjahr 1917 zur Verkürzung der Front von uns bezogene Stellungs⸗
spstem wurde auf Hindenburgs Befehl gebaut und erhielt, wie auch seine Fortsetzung nach Norden und Süden, Namen aus der Nibelungen⸗ sage, wie z. B. Siegfried, Wotan, Hagen usw. Es handelt sich hierbei nicht um eme einzige Linie, sondern um ein in vielen Kilo⸗ metern Tiefe ausg bautes Stellungssystem, das vielfache Stellungen hintereinander aufweist. Wenn der Feind also hie und da in den vordersten Teilen dieses tiefen Stellungssvstems Fuß gefaßt hat, so liegt doch noch das ganze Verteidigungsnetz in seiner Tiefe vor
ihm. Die Absicht der Engländer ist zu durchsichtig. Sie möchten die Welt glauben machen, daß nunmehr der Durchbruch gelungen ei. Das ist bewußte Fälschung der Tatfachen.
Höchstleistungen unserer Bombenflieger.
Ungünstige Witterung vermag heute weder bei Tag noch bei Nacht unsere Luftstreilkräfte an ihrer erfolgreichen Tätigkeit u hindern. Das beweisen unsere Bombengeschwader, die in der Nacht vom 28. zum 29. September trotz Sturmes von 20 Metern in der Sekunde und starker Be⸗ wölkung das feindliche Hinterland mit 75 975 Kilogramm Bomben belegten Ein Geschwader warf in mehreren Flügen allein 32 925 Kilogramm Bomben ab, eine Be⸗ atzung startete in dieser Nacht viermal, eine andere sogar ünfmal. Die unermüdliche Arbeit unserer Bombenflieger eweist am besten die Tatfache, daß ein Geschwader seit em 1. Januar bis zu dieser Nacht über 700 000 Kllogramm Bomben abwarf. Von 9 Uhr Abende bis fünf Uhr Morgens vurde das gesamte Kampfgebiet in Flandern zum Teil aus ehr niedriger Höhe durch Masseneinsatz von M.⸗G.⸗Munition n Atem gehalten. Kolonnenverkehr auf den Straßen, Transportzüge auf mehreren Strecken wurden erfolgreich mit Bomben beworfen und unter M.⸗G.⸗Feuer genommen, euernde Batterien zum Schweigen gebracht, Scheinwerfer und ugabwehrkanonen lange Zeit niedergehalten. In zahlreichen Ortsunterkünften und Waldlagern um Ypern, Arras, Bapaume und St. Quentin erzielten unsere Bombengeschwader einwand⸗ reie Treffer. Auf den Bahnhöfen Poperinghe, Péronne und toisel enistanden durch Bomben zahlreiche Brände und Er⸗ sionen. Sämtliche Flugzeuge kehrten unversehrt in den Heimathafen zurück. (W. T. B.) 1, 2. Oktober, eilkämpfe in Flandern ambrai ruhiger Tag.
Abends. (W. T. B.) Heftige und in der Champagne. Vor
Großes Hauptquartier, 3. Oktober. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Boehn.
In Flandern murden feindliche Angriffe nördlich von Staden, nordwestlich und westlich von Roeselare ab⸗ wiesen. Wir machten hierbei etwa 200 Gefangene. Ebenso cheiterten am Abend Teilangriffe des Gegners beiderseits der Straße Ypern — Menen. Armentières und Lens vurden in der Nacht vom 1./2. Oktober kampflos geräumt. Wir bezogen rückwärtige Stellungen östlich dieser beiden Städte. Der Feins ist im Laufe des Tages teilweise nach starker Artillerievorbereitung auf verlassene Stellungen über die Linie Fleurbaix — La Bassée — Hulluch gefolgt. Vor Cambrai uhiger Tag. Teilangriffe des Gegners aus der Schelde⸗ niederung bei und südöstlich von Rumilly wurden abgewiesen. Stärkere Angriffe und Vorstöße gegen unsere neuen Linien nöͤrdlich und südlich von St. Quentin scheiterten.
8 Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Südwestlich von Anizy — Le Chateau und nördlich von Filain schlugen wir Teilangriffe des Gegners ab. Schleswig⸗holsteinische Negimenter verteidigten ihre Stellungen auf dem Rücken des Chemin des Dames gegen starke feindliche Angriffe. Vorfeldkämpfe vor unseren neuen Linien nordwestlich von Reims. Der Feind stand hier am Abend in Linie Chaudarde — Cormicy und dicht vor dem Aisne⸗ kanal
In der Champagne setzte der Franzose mit starken Kräften
seine Angriffe östlich der Suippes, gegen St. Marie à Py sowie zwischen Somme⸗Py und Monthois fort. Oertliche Einbruchestellen südlich von Orfeuil wurden in Gegenstößen verkleinert. Auf der übrigen Front sind die Angriffe vor unseren Linien gescheitert. Auch beider⸗ seits der Aisne und in den Argonnen blieben Teilangriffe des Feindes ohne Erfolg. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
1
bis zum Aeußersten!“ Das hat einst ein deutscher Offizier dem Kaiser aus dem fernen Kiautschou gedrahtet, als schon der Tod an die Tore seiner Festung pochte.
Auch vor der Festung Deutschland steht der Tod. Achi Mal schon ist der Ausfall geglückt, der grinsende Schnitter zurück⸗ getrieben. Jetzt wird zum neunten Male Sturm geblasen. Bis in die letzten Ecken und Winkel des Reichs dringt der Ruf zur neuen Offensive des Geldes, zum neuen Wettkampf der silbernen Kugeln, wie eitler Feindesdünkel sich einst ausgedrückt hat. Spannung hält die Welt gefangen. Wird die Geschichte einst den Enkeln wieder erzählen: „„. und alle, alle kamen!?“ Sie dürfen nichts anderes hören und werden nichis anderes hören, unfere Enkel, wenn jeder für uns einsteht für
Pflichterfüllung bis zum Aeußersten, Darum zeichnel!
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 2. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
An der italienischen Front mäßige Artillerie⸗ und Pa⸗ trouillenkämpfe. Der Chef des Generalstabes.
Bulgarischer Bericht.
“ Sofia, 30. September. (W. T. B) Amtlich. Maze⸗ donische Front. Entsprechend dem Abschluß des Waffen⸗ stillstandes, der von heute ab gilt, sind die militärischen
Operationen eingestellt worden.
8
Tuürkischer Bericht. Konstantinopel. 30 September. (W. T B.) Tagesbericht. Palästinafront. Die Engländer sind im Küstengebiet nicht über die Linie Tyrus —Hule —See gefolgt. Nord⸗ östlich Kunetra (an der Straße Tiverias —See — Damaskus) wurde ein Angriff feindlicher Kavallerie und Panzerautos blutig abgewiesen. Von Deraa her sind neue Amngriffe des Gegners nicht erfolgt. Bei Rayak wurde ein feindliches Flugzeug abgeschossen, Insassen gesangen. Auf den übrigen Fronten nichts Neues. C11“
Der Krieg zur See. Berlin, 2. Oktober. (W. T. B.) Im Sperrgebiet
um England versenklen unsere U⸗Boote 32 000 Br.R⸗T.,
darunter einen amerikanischen Transportdampfer von etwa 7000 Br.⸗R.⸗T. Außerdem wurde der amerikanische Transport⸗ dampfer „Mount Vernon“, der frühere Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd „Kronprinzessin Cecilie“, torpediert, der Erfolg konnte jedoch nicht beohachtet werden. Nach feind⸗ lichen Pressenachrichten ist der Dampfer beschädigt in einen Hafen eingebracht. 23 Der Chef des Admiralstabs der Marine.
Bern, 2. Oktober. (W. T. B.) Als Opfer eines Unter⸗ seebootes zählt die erst jetzt eingetroffene „Chicaao Daily Tribune“ vom 20 Juli u. g. den englischen Dampfer „Elysia“ von 6397 Br.⸗R.⸗T. auf, der am 23. Mai im Mittelmeer ohne Menschenverluste versenkt worden ist.
Parlamentarische Nachrichten.
8 Nach einem Beschluß des Aeltestenausschusses des Reichstags wird das Plenum, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, am Dienstag, den 8. Oktober, spätestens am Mittwoch, den 9. Oktober, zusammentreten, um die Erklärungen der Re⸗ gierung entgegenzunehmen.
Literatur.
Notstände an höheren Schulen. Von Prof. D. Wilhelm Asmus, Königl. Gymnasialdirektor in Pasewalk. 1918, Verlag von Quelle und Meyer in Leipzig, geh. ℳ 3,20. Das vorliegende Buch ist dazu bestimmt, auf Notstände an den höheren Schulen und auf einen Weg zu ihrer Abhilfe hinzuweisen. Der Verfasser, seit fünf undzwanzig Jahren im Schuldienst und während des Krieges im Heeresdienst tätig, hat ein lebendiges Gefühl für die vielen Fäden, die zwischen der Schule und dem Heer laufen, und hat der Schule gegenüber einen Standpunkt genommen, der frei von Neuerungssucht auf eine Abstellung wirklich vorhandener Schäden drängt. „Die anschauliche Lehrweise, die Hervorhebung des Könnens vor dem Wissen, die Arbeitsteilung, die Besitzverwaltung, die erziehliche Tätigkeit, das sind alles Aufgaben, deren Lösung auf der Schule einer Nachprüfung ausgesetzt sein wird.“ Besonders eingehend betrachtet werden folgende Gegenstände: Das Rüstzeug fur das Lehr⸗ amt an höheren Schulen. Die Schulschriftei, der Schulschreiber und sein Amt. Arbeit für Kriegsverletzte an höheren Schulen. Das Ge⸗ füge der Schülerbücherei. Das Schauen in der Schule und das Schaugerät. Für diese und andere Fragen bietet der Verfasser eine
Fülle von zweckdienlichen Vorschlägen, die Beachtung verdienen
„Einstehe für Pflichterfüllung
Auslandsstudien und neusprachlicher Unterricht im Lichte des Weltkrieges von Professor Dr. Hans Borbein Gebeimer Regierungs⸗ und Provinzialschulrat. 1918, Verlag von Quelle und Mever in Leipzig, geh. 1,80 ℳ. Geheimrat Borbein geht in der vorliegenden Schrift von dem Gedanken aus, den der
Kultusminister von Trott zu Solz seit dem Februar 1914 wiederhol
von amtlicher Stelle aus geäußert hat: das deutsche Volk wurzele 3 entsprechend seiner früheren Entwicklung, trotz des durch Handel, Kolonien und Flotte angebahnten Umschwungs, weit mehr als andere Kulturvölker in binnenländischen Anschauungen und müsse, wenn es seine geschichtliche Aufgabe erfüllen wolle weltpolitisch denken lernen. Von diesem Gedanken getragen ist auch die Denkschrift der preußischen Unterrichtsverwaltung über die Förderung der Auslandestudien, die der Kultusministe von Trott zu Solz im Januar 1917 dem Abgeordnetenhaus überreich hat. Hier wird gesagt, die junge Juristengeneration die dem Staa die künftigen Beamten stelle, die angehenden Oberlehrer, die unser Bildungsideale in die Jugend der Zukunft pflanzen sollten, müßtern es in ihren eindrucksvollsten Jahren erfahren, daß die Ideen von Weimar und die Zucht von Potsdam zwar auch weiterhin die Grund lagen unserer Kultur zu bilden hätten, daß aber das neue Deutschlan auch andere Aufgaben zu erfüllen habe, als literarisch⸗historisch⸗ ästhetische Bildung zu pflegen und treue Staatsdiener und tapfere Soldaten zu erziehen. Jeder Akademiter sei berufen, den Blick auch auf die neuen Aufgaben der Weltwirtschaft einzustellen, daher müßten die Auslandsstudien ihren organischen Platz im lebengen Fluß des akademischen Lebens haben. Es werden dann die entsprechenden Ein⸗
richtungen angegeben, die Preußen vorläufig ins Auge gefaßt hat. Dem
Studium muß aber die Schule vorarbeiten und der Hinweis auf die Mittel und Wege dazu ist der eigentliche Gegenstand dieser Schrift. Die Frage, wie der neusprachliche Unterricht künftig zu gestalten sei, wird hier von berufener Seite eingehend erörtert und ein weites Feld für künftige Betätigung in Aussicht genommen. 18
Die Pflege der männlichen Jugend. Von Hermann Bauer, Herrnhut. 1918, Verlag von Quelle und Meyer, Leipzig.
(Aus der Sammlung: Deutsche Liebesarbeit im Weltkriege. Heraus⸗
gegeben von Wilhelm Scheffen.) Gebunden 2,80 ℳ. Die kon⸗ fessionelle Jugendpflege auf evangelischer wie auf katholischer Seite blickt auf eine achtzigjährige Geschichte zurück.
Der Herrnhuter Unitäts⸗
wohlfahrt im April 1917 veranstaltet. nhuter 34 Wichtigkeit
direktor Hermann Bauer verkennt nicht die solchen Vorganges, unternimmt es
Zukunft abgeleitet. cht nur 8 dildung, die womöglich durch ein Reichsjugendwehrgesetz sicher zu
stellen sei, auch die Fortbildungsschule müsse weiter entwickelt werden.
Auch die Stellung der freien Organisationen zum Staat und das
Nebeneinander von staatlicher und kirchenamtlicher Jugendpflege werden
ingehend erörtert.
Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. Einsendungen sind nur an die Schriftleitung, Wil⸗ helmstr. 32, zu richten.
Aus Deutschlands Waffenschmiede. Bildern und Tafeln Von Dr. J. Reichert. Zehlendorf, Reichsverlag Hermann Kalktoff.
Bosporuswellen. Ein Roman Franz Carl Endres. 3,20 ℳ; Franckhsche Verlagshandlung.
Durch Ukraine und Krim. Mit 1 Karte und 18 Abbildungen.
Mit
2,50 ℳ. Berlin⸗
aus
3,20 ℳ.; gebdn. 4,50 ℳ.
Stuttgart, Franckhsche Verlagshandlung.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater.
Koͤnigliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 207. Dauer⸗ bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Fidelio. Oper in zwei Akten von Ludwig van Beethoven. Französischen von Ferdinand Treitschke. zu Fidelio“. Vor der letzten Verwandlung: „Ouvertüre Leonsre (Nr. 3)“. Musikalische Leitung: Herr Gneralmusit⸗ direktor Blech. Spielleitung: Herr Holv. Rüdel. — Vorher: Zur Werbung für die 9. Kriegsanleihe: Vorspruch „Deutscher Heroldsruf“ von Rudolf Herzog. Fräulein Neff. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 208. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die Versuchung des Diogenes. Ein Akt von Wilhelm Schmidtbonn. Spielleitung: Herr Dr. Bruck. — Hierauf: Der zerbrochene Krug. Lustspiel in einem Akt von Heinrich von Kleist. Spielleitung: Herr Dr. Bruck. — Vorher: Zur Werbung für die 9. Kriegsanleihe: Vor⸗ spruch „Alle Neune“ von Leo Leipziger. Gesprochen von Herin Leffler. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Opernhaus. 208. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Tannhäuser und der Sänger⸗ krieg auf Wartburg. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Anfang 6 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 209. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Heimat. Schauspiel in vier Akten von Hermann Sudermann. Spielleitung: Herr Oberspielleiter Patry. Anfang 7 ½ Uhr.
Familiennachrichten.
Verlobt: Erna Freiin von Buttlar mit Hrn. Rittergutsbesitzer Hte Kühl (Königsberg⸗Ponarth — Gr. Koeskeim⸗Rasten⸗ burg).
Ver⸗neg ht. Hr. Oberleutnant a. D. Dr. jur. Ulrich von Pentz mit Dagmar Gräfin Schwerin (Charlottenburg). — Hr. Fn Georg Frhr. von Rechenberg mit Frl. Marguerite Brinck (Bückeburg). — Hr. Herrmann Frhr. von Salza und Lichtenau mit Frl. Elinor von Boxberg (Schloß Zschorna).
Geboreu: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Hans Cabanis (Burg Katz a. Rhein). — Eine Tochter: Hrn. Bergassessor Dr. von Scotti (z. Zt. Bonn).
Gestorben: Fr. Johanna von Natzmer, geb (Langebrück). b 8
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle, Rechnungsrat Mengering in Berlin.
Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin.
Druͤck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt,
8 Berlin, Wilhelmstraße 32
Vier Beilagen 8
sowie die Inhaltsangabe Nr. 39 zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers
Eine Aus⸗ sprache der verschiedenen Vereine hat die Zentralstelle für Volks⸗ IIö66“ aber auf Grund langjähriger Erfahrungen, die Lage und Bedürfnisse der Jugend selbst, mit einem Wort ihre Eigenbewegung, in den Vordergrund der Betrachtung zu stellen. Aus den Lehren der Vergangenheit werden die Aufgaben der Es handle sich nicht nur um die militärische Vor⸗
Rücksendung findet in keinem Falle statt. zahlreichen
Konstantinopel von gebdn. 4,50 ℳ. Stuttgart,
Von Dr. Fritz Wertheimer.
en. Text nach dem Zu Anfang: „Ouvertüre
Chöre: Herr Professor
Gesprochen von
3“”“ zum Deutschen Neichsanzeiger und Käniglich Preußischen Staatsanzeiger.
5
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 3. Oktober
“ —
Wohlfahrtspflege.
Holländisches Gesetz zur Bekämpfung der Wohnungsnot.
1ö worden
on der zweiten Kammer ist einem Gesetzentwurj sti der die gegen die bestehende und stets Aecheant zu ergreifenden Maßnahmen festsetzt.
schrift
den Gemeinden eine Wohnungsaufnahme, die Wohnungsnachweises und den wohnungen aufzuerlegen. wohnungen
Regel
auch noch
Kosten
und der Errichtung willig entschließt, sei es, kesse 90 vH beizutragen, von 15 Millionen Gulden bereitgestellt wird⸗
r von Staat und Gemeinden
Staatsregierung ermächligt, 2 Einrichtung eines Bau von Notwohnungen und Dauer⸗ b Die Notbauten sind als Halbdauer⸗ (semi Permanente „woningen) gedacht, die in der nach fünf Jahren beseitigt werden sollen. ausnahmsweise ein Jahr länger benutzt werden dürfen. Zu den Erwerbs und der Aufschließung des Baulandes dieser Bouten, sei es, daß die Gemeinde sich frei⸗
daß sie gezwungen wird, sind aus der Staats⸗ für welchen Zweck im Jahre 1918 ein Betrag Diese Staatsmittel
„De Ingenieur“ entnimmt, die
des
sind nicht als Vorschuß zu betrachten; von den Mieten, den Abbruch⸗
erlösen und den Einnahmen des Baulandes sind aber
Cinem
nebst Hilfsbeamten wird die Außerdem werden den Gemeinden 500 000 Gulden
aus der zukünftigen Wiederveräußerung n 90 vH an die Staatskosse abzuführen. Inspecteur van het Saatstoezicht op de Volksgezondheid Ausführung des Gesetzes übertragen.
als Beihilte zur
Förderung der privaten Bauunternehmung zur Verfügung gestellt.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Ernteergebnisse und Saatenstand in der Ukraine.
Das 15. d. M.: b Im allgemeinen war die Ernte im
Konsula
getreide schlecht.
weizen i
1 bis 1 ¼ t für 1 ha.
bis zu Somm
Lolonien noch nicht 20 Pud für Bei den Ng namentlich den geringer. er
sächlich infolge sernte a
ird das Gesamtergebnis noch dadurch
Kaiserliche Konsulat in Jekaterinoslamw berichtet unterm
M.: die Er Amtsbezirk des Kaiserlichen für Wintergetreide mittel, für Sommer⸗ Der Ertrag für die Djesjatine betrug bei Winter⸗ n den deutschen Kolonien im Durchschnitt 70 bis 80 Pud oder 1 a. Vereinzelt wurden auf Schwarzbrache Erträge 150 Pud für die Djesjatine oder 2 ½ t für 1 ha erzielt. — erweizen brachte im Durchschnitt selbst in den deutschen die Djesjatine oder 3 ½ t für 1 ha. „Bauern, waren die Erträge noch Grund für die schlechte Ernte lag haupt⸗ an Regenmangel im Mai und Juni. Wenn der ungünstigen Witterung schon die Sommer⸗ uf ordnungsmäßig bestelltem Boden schlecht war, so erheblich heruntergedrückt,
ts Jekaterinoslaw
daß infolge der Agrarunruhen große Flächen von Gutsland ent⸗
peder überhaupt nicht
stellt w
usfallen dürfte,
oder zu spät oder unsachgemäch be⸗ somit der diesjährige Ernteertrag gering so sind die Hoffnungen für das kommende
urden. Wenn
Jahr einstweilen recht gut. — Die eingetretene Ruhe und Sicherheit,
der verh
Eommersaat und die augenb icklich günstige ein genügender Vorrat an ine umfangreiche Winterbestellung, sowohl bei den
ältnismäßig bessere Ausfall der Wintersaat im Gegensatz zur . Witterung, sowie endlich Winteraussaat boten großen Anreiz für
“ wie bei
ben Russen. Man schätzt die Anbaufläche von Wintergetreide auf etwa 20 vH mehr als im Vorj hr. — Di. Witter ng ist bisher. günstig
gebliebe Engestell d ve
18 ) kommenden Jahr erwarten.
‚insbesondere hat sich reichlich Regen bei warmem Wetter t. Infolge dessen ist die Saat überall prächtig aufgegangen pricht das Beste. Man kann daher eine gute Weizenernte
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗
Der Schweizerische Bundesrat
maßregeln.
Schweiz. hat unterm 16. Septe
folgenden Beschluß erlassen: Der Schweizerische Bundesrat,
auf
Grund amtlicher Berichte,
in Ausführung von Art. 49 der Veroördnung über die Maß⸗
ahmen
Verkehrsanstalten,
hetreffen auf
Art rachten
ürch Bundesratsbeschluß
nahmen
zum Schutze gegen die Cholera und die Pest, soweit sie die den Personen⸗, den Gepäck⸗ und den Warenverkehr „vom 30. Dezember 1899/4. Februar 1908,
Antrag seines Volkswirtschaftsdepartements,
beschließt:
. 1. Schweden ist nicht mehr als choleraverseucht zu be⸗ und sämtliche gegenüber den Herkünften aus diesem Lande vom 26. Juli 1918 angeordneten Maß⸗ sind aufgehoben.
Art. 2. Dieser Beschluß tritt am 18. September 1918 in Kraft.
8
Griefe,
atsche, die russische und die französische Sprache. ind nach
——
Im Königlichen Opernhause
Verkehrswesen.
1.“
1 Nach und aus der Krim werden fortan gewöhnliche offene
Zugelassen sind die Die Sendungen den Sätzen des Weltpostvertrags freizumachen.
Postkarten und Warenproben befördert.
Theater und Musik.
wird morgen, Freitag,
Fidelio“ mit den Damen Wildbrunn Sax und den Herren Knüpfer, irchner, Armster, van de Sande und Philipp in den Hauptrollen
tufge ührt. „Im Köni ersuchung des vwohnten
1 In
Musikalischer Leiter ist der Generalmusikdirektor Blech. lichen Schauspielhause werden morgen „Die Diogenes“ und „Der zerbrochene Krug“ in der ge⸗ esetzung gegeben.
nKomödienhaus findet am kommenden Sonnabend die
gistaufführung des Lustspiels „Die tanzende Nymphe“ von Rudolf
Echanzer und Ernst Welisch statt.
Die B gestellt.
De
Spielleiter ist Ernst Welisch. ühnenbilder sind nach Entwürfen von Rochus Gliese her⸗
“ Mannigfaltiges. r„ Evangelische Bund zur Wahrung der deutsch⸗
Rotestantischen Interessen“ hielt am 2. Oktober in Berlin
eine G
bundesh
- ichtet, ntra
vangelischen auversich 1
tunde
den Dienst
Uing d vie sch keinen 1
esamtvorstandssitzung ab, zu der sich zablreiche Vertreter der hauptvereine aus Nord und Süd zusammengefunden hatten.
kutelpunkte der Verhandlungen stand, wie „W. T. B.“ be⸗
ein von dem Vorsitzenden Dr. Otto Everling begründeter g, des Bundespräsiddiums, eine neue Mobilmachung des Bundes zur Stärkung des Willens und der t in unserem Volke anzubahnen. In der ernsten in der es gilt, alle geistigen und sittlichen Kräfte in enst des vom Kriegswetter umtobten Vaterlandes zu stellen, ie einmütige Stimmung aller Anwesenden dahin, wieder
on im Jahre 19 4 die ganze Gliederung des Bundes mit
nehr als 3000 Zweigvereinen und seinen Hunderttausenden von
sigliedern in den Dienst des vaterländischen Gedankens zu stellen.
en gahmen
Haupt⸗ und Zweigvereinen des Bundes werden bestimmte Maß⸗
anempfohlen u r diese Arbeit gegeben werden.
Richtlinien f 8
läufigen Ermittelungen die Verkehrseinnahmen der österreichischen
Der Evangelische Bund will in Wort und Schrift alles tun, um deutsche Kraft und deutschen Mut und starkes Vertraben im Volke zu erhalten und zu mehren. Nach anregendem, ernstem Austausch der Erfahrungen, an dem sich Männer aller Berufe und aus allen deutschen Stämmen lehhaft beteiligten, wurde einmütig eine dahin⸗ gehende Kundgebung beschlossen.
11 Wissenschaftlichen Theater der ranza⸗ (Tzubenstraße) wird am Dienstag, den 8. Oktober, Abends 8 Uhr, der Führer der II. Minensuchflottille. Kapitänleutnant Doflein, in einem Vortrage „Der Kampf der Minensuchflottillen in Nord⸗ und Ostsee“ an der Hand zahlreicher Lichtbilder und kinematographischer Vorführungen die Tätigkeit auf den zahlreichen Mi ensperren childern, die unseren U⸗Booten die Wege verlegen sollen. In hartem Kampf seit Kriegsbeginn stets unter vollem Einsatz an Personal und Booten ist es den Mmensuchflottillen gelungen, den U.Booten unserer Flotte freie Bahn zu schaffen, Hunderte von Minensperren haben sie geräumt, und manches Boot ist dabei in die Laft geflogen; ein stilles Heldentum liegt besonders in unserem Minensuchboots⸗Maschinenpersonal, das unten aushalten muß, wenn die Boote auf den Minen herumfahren.
Am 25. September ist in Prag das von Heinrich Waldes begründete, an dieser Stelle schon früher erwähnte Knopfm useum in neuen großen und prächtig ausgestatteten Räumen eröffnet worden. Der Knopf gilt, obgleich er eine wichtige Rolle in der Industrie spielt, heute im allgemeinen als eine Kleinigkeit. Es ist aber nicht zu übersehen und wird gerade durch diese einzigartige Sammlung im großen Stil er⸗ wiesen, daß die Geschichte, Technik und Kunst der Kleider⸗ verschlüsse ein gut Teil von dem in Anspruch nimmt, was überhaupt die Entwicklung der mernschlichen Bekleidung und, in neuerem Sinne auch der Mode umfaßt. Ein Gang durch die wertvolle und reichhaltig ausgestattete Sammlung lehrt, daß die Anfänge der Kleiderverschlüsse, wie freilich schon durch zah reiche vorgeschichtliche Sammlungen bekannt ist, in die frühesten Zeiten der Menschheit zurückreichen. Sobald der Mensch sich über⸗ haupt mit irgendwelchen Hüllen bedeckte, war auch ein Verschluß not⸗ wendig. Die älteste Art des Verschlüsses bestand wohl darin, daß von den zunächst benutzten Fellen zwei Enden einfach miteinander verknotet wurden, woraus sich dann weitere Bindeverschlüsse ennwickelten. Dann wurden Pflanzendorne benutzt und später durch künstliche Nachbildungen aus Knochen und Metall ersetzt, womit die Urform der Stecknadel ge⸗ schaffen wurde. Die Fibel (Spange), die schon in vorgeschichtlicher Zeit erdacht und verfertigt wurde und die bei Völtern des klassischen Altertums bereits zu hohen Kunstformen entwickelt war, ist das Vorbild der heutigen Sicherheitsnadel. Der Knopf ist erst eine spätere Entwickungsstufe, tritt aber schon im alten Rom neben die Spange, freilich nur in einer Form, als Doppelknopf, der in der Gestalt und Verwendungsart mehr unserem heutigen Manschetten⸗ knopf entspricht. Dann folgt die ganze weitere Entwicklung bis auf die Gegenwart, die im Knopfmuseum nicht nur in stofflichen Aus⸗ führungen, sondern auch in der Ueberlieferung der Malerei und Plastik, die besonders für das Mittelalter die wichtigsten Urkunden bedeuten, veranschaulicht wird.
Stockholm, 2. Oktober. (W. T. B.) In der Nähe von Norrköping hat sich gestern ein schweres Eisenbahnunglück auf der Linie Malmö—Stockholm ereignet. Der nordwärts fahrende Zug entgleiste infolge Unterspülun g des Eisenbahn⸗ dammes durch Regen. Der ganze Zug lief vom Gleis und geriet in Brand. Das Ung'ück ereignete sich an einer Stelle, an der die Bahn ziemlich neu war. Sowohl der Bahndamm, der einer steilen Berg⸗ wand folgt, wie guch die Landstraße sind wie wegrastert. Der Dampf⸗ kessel und die Gasbehälter zersprangen wodurch der Zug in Brand geriet. Eine Dampfspritze traf von Norrköping ein, konnte aber nichts ausrichten. Ein zu dem Zuge gehörender Wagen mit Schülern steht ebenfalls in Flammen. Es ist nicht möglich, den Reisenden in den brennenden Wagen zu helfen. Noch ist keine Angabe über die Zahl der Opfer möglich. — Der deutsche Gesandte bat der schwedischen Regterung anläßlich des schweren Eisenbahn⸗ unglücks bei Norrköping seine wärmste Teilnahme ausgesprochen.
Handel und Gewerbe.
zusammen⸗
(Aus den Industrie
im Reichswirtschaftsamt gestellten
„Nachrichten für Handel, und Landwirtschaft“.)
Finnland.
Erleichterung der Einfuhr und Ausfuhr. Nach einem Senatsbeschlusse können nunmehr Umzugsgüter ohne besondere Bewilligung nach Finnland eingeführt und aus Finnland aus⸗ geführt werden. Die Zollbehörden sind ermächtigt, nach Prüfung des Falles die Einfuhr und Ausfuhr von Umzugsgut zu gestatten. Ferner können Postpakete mit einem Werte von böchstens 100 finnischen Mark ohne besondere Bewilligung eingeführt werden, wenn die Ware ür den Eigenbedarf des Empfängers be⸗ stimmt ist. Ist anzunehmen, daß Mißbräuche bei dieser Einfuhr vor⸗ kommen, so kann die zuständige Stelle den Einführer veranlassen, eine Bewilligung iu gehöriger Ordnung nachzusuchen. Nachdem erst die nötige Erfaͤhrung gewonnen ist, wud der Handels⸗ und Industrie⸗ ausschuß nähere Anweisungen erlassen. U. a. können nunmehr von den Zeitungen Klischees ohne besondere Bewilligung eingeführt werden.
(Nach Hufvudstadsbladet.)
2
— Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen nach den vor⸗ Staatsbahn im Monat August 1918 127 239 700 Kronen, dies ist gegen den gleichen Monat 1917 eine Mehreinnahme um 35 303 0994 Kronen. Vom 1. Juli 1918 bis Ende August 1918 wurden 242 622 100 Kronen eingenommen; dies ist eine Mehrein⸗ nahme um 65 722 000 Kronen gegen die gleiche Zeit des Vorjahres.
Wien, 2. Oktober. (W. T. B.) In der beutigen Sitzung des Verwaltungtrats der Oesterreichischen Alpinen Montan⸗ gesellschaft wurde über die Ergebniss; des ersten Halbjahrs des laufenden Geschäftsjahres berichtet und festgestellt, daß dieses Halb⸗ jahr annöhernd dasselbe Ergebnis gezeitigt hat, wie im Vorjahre. Die Herstellung der wichtigsten Erzeugnisse weist einen werteren Rückgang auf. Im Absatz von Eisenfabrikaten ergab sich ein Ausfall
von 679 000 Meterzentnern.
Exekutionsverkäufe sowie spekulative Abgaben wirkten bei heutiger Eröffnung der Börse zusammen, um einen Druck auf die Haltung ausiuüben. Die Preise gaben durchweg nach, besonders waren Schiffahrtsaktien u. a. Hansa, stark in Mitleidenschaft gezogen. Später erholte sich die Börse. Der Schluß war ruhig. 8
„
1“
1918.
iin Verlin —
(Notierungen des Börsenvorstandes) vom 3. Oktober vom 2. Oktober Geld Brief Geld
ℳ ℳ ℳ 309 309 ½ 309 188 188 ½ 188 Schweden 100 Kronen 212 ¼ 212 ¾ 212 ½ Norwegen 100 Kronen 188 ¼ 188 ½⅔ 188 ½ Helfingsfors 100 Finn Mark 75 ¾ 76 ½ 76 ½ Schweiz 100 Franken 146 ¾ 147 146 ⅔
ien⸗
Budapest 100 Kronen 57,70 57,80 57,70 Bulgarien 100 Leva 79 79 ½ 79
Konstanti⸗ nopel 100 Piaster 20,60 20,70 20,50 na 100 Pesetas 139 140 139
für
100 Gulden 100 Kronen
Holland Dänemark
Madrid und B
Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.
Wien, 2. Oktober. (W. T. B.) Die Börse stand auch heute unter dem Druck fortgesetzter Positionslösungen, welche einen weiteren scharfen Rückschlag der Kurse zur Folge hatten. Bei Cröffnung machte sich zwar auf Grund lokaler Deckungen eine leichte Erholung geltend, der aber bald eine allgemeine Verflauung auf dem Fuße folgte. Zur Ermattung trugen neben heimischen Abgaben Zwangs verkäufe für Budapester Rechnung bei. — Empfindliche Einbußen erlitten namentlich die leitenden Kulissenpapiere. Das fü Bankpapier fiel um 25 Kronen, die führende Transporlattie um 28, österreichische Bergwerksaktien um 21 bis 50, ungarische Eisenaktien um 43, Kanonenwerte um 21, ungarische Kohlenaktien um 30, Tabak⸗ werte um 42 und Orientbahnaktien um 135 Kronen im Kurse. Im Schranten war die Stimmung geteilt. In besserer Nachfrage standen insbesondere Brauerei⸗, Webwaren⸗, Zucker⸗ und Emalleaktien, sonst herrschte Angebot vor. Der Anlagemarkt blieb ruhig. 8
Wien, 2. Oktober. (W. T. B) Amtliche Notierungen der Devisenzentrale. Berlin 173,30 G., 173,60 B., Amsterdam 535 50 G. 536,50 B., Zürich 254,50 G., 255,50 B., Kopenhagen 325,75 G. 326 75 B., Stockholm 368,00 G., 369,00 B., Christiania 326,75 G., 98891 8 Konstantinopel 35,25 G., 36,00 B., Marknoten 173,00 G.,
London, 30. September. (W.T. B.) 2 ½ % Engl. Korsols 59 5 % Argentinier von 1886 —, 4 % Brasilianer von 1889 62, 4 % Japaner von 1899 73, 3 % Portugiesen —, 5 % Rnusse von 1906 58 ½, 4 ½ % Russen von 19099 —, Baltimore and Ohio —,—, Canadian Pacific 174 ½, Erie —, National Railways of Mexiko —, Penniwlvanin —,—, Souhern Pacific —,—, Unson Föeise —,—, United States Steel Corporation 118, Anaconda
opper —,—, Rio Tinto 70 ½, Chart red 18/3, De Beers 16 ⁄, Goldfields 11 8⁄33, Rantmin⸗s 3. — 5 % Kriegsanleihe 95 ½, 4 % Kriegsanleibe 103 ½. 3 ½ % Kriegsanleihe 88 ¾. Privaldiskont 3¹17⁄2122. Silbe höchstpreis 49 ½.
Paris, 1 Oktober. (W. T. B.) 5 % Französische Anleihe 88 30, 3 % Französische Rente 62,50, 4 % Span. äußere Anleithe 105,00 5 % Russen von 1906 —, —, 3 % Russen von 1896 —,—
4 % Türken unis. —,—, Suez⸗Kanal 530) Rio Tinto 1945.
Amsterdam, 30 September. (W. T. B.) Fest. Wechsel auf Berlin 32,05 Wechsel auf Wien 17 65, Wechsel auf Schweiz 47,15, Wechsel auf Kopenhagen 62,50, Wechsel auf Stockholm 69,52 ½, Wechsel auf New York 212,00, Wechsel auf London 10 11, Wechsel auf Paris 38 75. — 4 ½ % Niederländische Staatsanlerhe 90, Obl. 3 % Niederl. W. S. 67 ¼½, Königl. Niederländ. Petroleum 560 ½, Holland⸗Amerika⸗Linie 437, Niederländisch⸗Indische Handelsbank 193 †, Atchison, Topeka & Santa Fé 85 ¾, Rock Island —, Southern Pacific —, Southern Railway 24 ½, Union Pactfic 123 ⅞, Anaconda 137, United States Steel Corp. 99 ½, Französisch⸗Englische An⸗ leihe —, Hamburg⸗Amerika⸗Linie —. 1
openhagen, 2. Oktober. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Hamburg 52,00, do. auf Amsterdam 160,00, do. auf London 16,45, do. auf Paris 64 00. .
Stockholm, 2. Ortober. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Berlin 48,00, do. auf Amsterdam 148 00, do. auf schweizer. Plätze 69,00, do. auf London 15,35, do. auf Paris 59,00.
New York, 1. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) An der
Börse entwickelte sich im Hnblick auf die aus Europa vorliegenden
Meldungen ein sehr reges Geschäft. Die Stimmung war während des gesamten Verlaufes wiederholten Schwankungen unterworfen. Anfänglich überwogen Abgaben, doch trat späterhin infolge von spekulativen Käufen, die in Spezialpapieren, Schiffahrtsaktien und Eisenbahnwerten, vorgenommen wurden, eine Erholung ein. Im Schlußvertehr wirkte das erneute Angebot von Sahltrustaktien und Eisenbahnwerten verstimmend und die Haltung war schließlich un⸗ regelmäßig. Umgesetzt wurden 860 000 Aktien. Tendenz für Geld: Fest. Geld auf 24 Stunden Durchschnittssatz 5¾, auf 24 Stunden letztes Darlehn 6, Wechsel auf London (60 Tage) 4,73 00, Cable Trans ers 4,76,50 Wechsel auf Paris auf Sicht 5,47 50 Eilber in Barren 101 ½, 3 % Nortbern Pacific Bonds 58, 4 % Verein. Staaten Bonds 1925 106 ½, Atchison, Topeka u. Santa Fé 86 ½, Baltimore und Ohio 53 ½ Canadian Pacific 166, Chesapeake u. Ohio 57 ½, Chicago, Muwaukee u. St. Paul 48 ½¼ Denver u. Rio Grande 4 ½, Illinois Central 95, Louisville u. Nashville 114 &¼f New York Central 74 ½, Norfolk u. Western 104, Pennsylvania 43 , Reading 89 ⅛, Southern Pacific 88, Union Pacific 126, Anaconda Copper Mining 69, United States Steel Corporation 109 %, do. pref. 110 ⅞. 8
. „ 8 116“ “ Bersiichte von auswärtigen Warenmärkten.
London, 30. September. (W. T. B.) Kupfer prompt 122. Liverpool, 30. September. (W. T. B.) Baumwolle. Texas 53 — 54 Punkte, Brasiltanische 56 Punkte höher. Liverpoo!l, 1. Oktober. (W. T. B) Baumwolle. Umsatz 200 B llen, Einfuhr 34 300 Ballen, davon 21 (00 Ballen am eri⸗ kaniche Baumwolle. — Für Okt ber 23,72, für November 23,36. New York, 1. Oktober. (W. T. B) (Schluß.) Baumwolle loko middling 34,30, do. für Oktober 33 05, do. für November 32 90, do. für Dezember 32,60, New Orleans loko middling 33 12, Petroleum refined (in Cases) 19 25, do. Stand. white in New York 15 50, do. in tanks 8,25, do. Credit Balances et Oil City 4,00, Schmalz prime Western 27,22 ½, do. Rohe u Brothers 28,75, Zucker Zentri⸗ fugal 7,28, Weizen Winter 237 ½. Mehl Spring⸗Wheat clears 10,75 — 11,25, Getreidefracht nach Liverpool nom., Kaffee Rio Nr. 7 loko 9 ¾, do. fur Oktober 8,50, do. für Dezember 8,50, do. für Januar 8 95. Rio de Janeiro, 30. September. (W. T. B.) Kaffee. Zu⸗ uhren: In Rio 9000 Sack, in Santos 49 000 Sack v“