— Pie richtet sich an ben Präsidenten der Vereinigten Staaten, weil
dieser in seiner Kongreßbotschaft vom 8. Januar 1918 und in seinen fpäteren Kundgebungen, besonders auch in seiner Now Yorkar Nede vom 27. September, ein Programm für den allgemeinen Frieden aufgestellt hat, das wir als Grundlage für die Verhandlungen annehmen können. Ich habe diesen Schritt auf dem Wege zu der Erlösung nicht nur Deutschlands und seiner Verbündeten, sondern der gesamten, seit Jahren unter dem Kriege leidenden Menschheit auch deshalb getan, weil ich glaube, daß die auf das künftige Glück der Völker gerichteten Gedanken, die Herr Wilson verkündet, sich völlig mit den allgemeinen Vorstellungen im Einklang befinden, in denen sich auch die naue deutsche Regierung und mit ihr die weit überwiegende Mehrheit unseres Volkes bewegt. (Bravo!)
Was mich selbst betrifft, so können meine früheren, vor einem anderen Hörerkreise gehaltenen Reden bezeugen, daß sich in der Vor⸗ stellung, die ich von einem künftigen Frieden hege, keinerlei Wandlung in mir vollzogen hat, seitdem ich mit der Führung der Reichsgeschäfte beauftragt worden bin.
Was ich will, ist ein ehrlicher, dauernder Friede für die gesamte Menschheit (Bravol), und ich glaube daran, daß ein solcher Friede zugleich auch der festeste Schutzwall für die künftige Wohlfahrt unseres eigenen Vaterlandes wäre. (Bravo!) Zwischen den nationalen und den internationalen Pflichtgeboten sehe ich deshalb mit Bezug auf den Frieden keinerlei Unterschied. Das Entscheidende liegt für mich ausschließlich darin, daß diese Gebote von allen Beteiligten mit dor⸗ selben Ehrlichkeit als bindend anerkannt und geachtet werden wie das von mir und den anderen Mitgliedern der neuen Regierung gilt. (Bravol) —
So sehe ich denn mit der inneren Ruhe, die mir mein gutes Gewissen als Mensch und als Diener unseres Volkes verleiht, und die sich zugleich auf das feste Vertrauen zu diesem großen, treuen, jeder Hingebung fähigen Volk und seiner ruhmvollen Wehrmacht begründet, dem Ergebnis der ersten Handlung entgegen, die ich als leitender Staatsmann des Reiches unternommen habe.
Wie dieses Ergebnis auch ausfallen möge: Ich weiß, daß es Deutschland fest entschlossen und einig finden wird so⸗ wohl zu einem redlichen Frieden, der jede eigensüchtige Ver⸗ letzung fremder Rechte von sich weist, als auch zu dem Endkampf auf Leben und Tod, zu dem unser Volk ohne eigenes Verschulden ge⸗ zwungen wäre, wenn die Antwort der mit uns im Kriege stehenden Mächte auf unser Angebot von dem Willen, uns zu vernichten, diktiert sein sollte. (Bravo.)
Kein Zagen befällt mich bei dem Gedanken, daß dieses zweite Ergebnis eintreten könnte; denn ich kenne die Größe der gewaltigen Kräfte, die auch jetzt noch in unserem Volke vorhanden sind, und ich weiß, daß die unwiderlegliche Ueberzeugung, um unser Leben als Nation zu kämpfen, diese Kräfte verdoppeln würde. (Bravol)
Ich hoffe aber um der gesamten Menschheit willen, daß der Präsident der Vereinigten Staaten unser Angebot annimmt. Dann wäre die Tür zu einem baldigen, ehrenvollen Frieden des Rechts und der Versöhnung sowohl für uns wie für unsere Gegner geöffnet. (Lebhaftes Bravo bei den Mehrheitsparteien. Zurufe von den U. Soz.: Amnestie!)
Präsident Fehrenbach: Die hoch bedeutsamen Ausführungen, die wir von dem Herrn Reichskanzler soeben vernommen haben, werden Gegenstand eingehender Erörterungen in den nächsten Sitzungen sein. Aber über das Friedensangebot an den Präsidenten Wilson gestatten Sie mir ein kurzes Wort. Friede, welch tröstendes, hoffnungsreiches Wort! Es würde die Erlösung der Menschheit von einer Qual von Jahren bedeuten, Frauen und Kinder würden diesen Frieden, wenn auch unter Tränen, begrüßen, und unsere Soldaten werden es begrüßen, wenn sie in hartem Kampfe einem wirklichen Frieden der Verstän⸗ digung die Wege geebnet haben, der allein Garantie der Dauer in sich trägt. Unser Volk blickt mit Stolz auf sein kampferprobtes Heer und auf seine tapfere Marine; das deutsche Volk beklagt tief und emp⸗ findet auf das schmerzendste die Wunden, die ihm nicht bloß draußen an der Front, sondern auch bei uns in der Heimat geschlagen sind. Aber ebenso wie jeder einzelne Soldat an der Front, so ist auch jeder Deutsche daheim bereit, für das Vaterland, wenn es gefordert werden sollte, jedes Opfer zu bringen. (Beifall.) Möchten indessen solche
pfer uns erspart bleiben! Denn das deutsche Volk wünscht den Frieden, nicht den Krieg, ebenso wie alle anderen Völker sehnt es den Frieden herbei, der diesem furchtbaren Blutvergießen ein Ende be⸗ reitet. Deshalb begrüßen wir den uns mitgeteilten Schritt der Re⸗ gierung, der uns eine, wenn auch nur unbestimmte Aussicht auf den Frieden eröffnet, und im Namen des deutschen Volkes und des Reichs⸗ tages, dessen große Mehrheit mit diesem bedeutungsvollen Schritte einverstanden ist, erkläre ich, daß wir das Friedensangebot billigen und uns zu eigen machen. (Lebhafte Zustimmung.) Ich glaube an⸗ nehmen zu dürfen, daß die Fraktionen nunmehr zunächst das Be⸗ dürfnis haben, sich zu einem Meinungsaustausch über die Rede des Kanzlers selbst zu besprechen. Ich schlage Ihnen deshalb vor, sich zu vertagen und den Präsidenten zu ermächtigen, die nächste Sitzung als⸗ bald einzuberufen, nachdem diese Besprechungen beendet sein werden.
Abg. Haase (U. Soz.): Namens meiner Fraktion widerspreche ich dem Vorschlage des Präsidenten und beantrage die Diskussion über die Rede des Reichskanzlers zu eröffnen und dafür eine Sitzung auf Montag anzuberaumen. In jedem Hause, in jeder Hütte werden die schicksalsschweren Entscheidungen, die jetzt bevorstehen, erörtert, aber dem Reichstage soll dieses Recht nicht zustehen. Ein solches Ver⸗ fahren dient nicht dem Interesse des Volkes und der Freiheit. Wir setzen unser Vertrauen zur Erringung des Friedens und der Freiheit in die Masse des Volkes.
Abg. Seyda (Pole): Wir widersprechen ebenfalls der Vertagung und beantragen, sofort die Diskussion über die Rede des Reichskanzlers zu eröffnen. In dem Friedensprogramm Wilsons findet sich auch ein unabhängiger polnischer Staat, der alle polnischen Länder mit eigener Meeresküste umfaßt. Die Regierung erkennt also mit ihrer Zustim⸗ mung dazu an, daß die Bestrebungen der Polen auf einen unabhängigen Staat in diesem Umfange berechtigt sind. (Der Präsident rügt diese Ausführungen als nicht mehr geschäftsordnungsmäßig).
Abg. Ebert (Soz.): Aufgabe des Reichstages ist, alles zu tun, was die Förderung des Friedens erfordert. Lebbafte Zustimmung.) Wir haben durch den Präsidenten zum Ausdruck bringen lassen, daß wir dem Friedensschritte der neuen Regierung unsere Zustimmung geben. Die Aufmerksamkeit der ganzen Welt wird darauf gerichtet sein, welches Ergebnis dieser Schritt haben wird, und wir dürfen nichts tun, was geeignet ist, diesen Schritt zu gefährden. Der Präsident wird nur für einige Tage die Plenarverhandlungen aussetzen, um zu sehen, welche Wirkungen der Friedensschritt auslösen wird, und ich bin fest überzeugt, draußen im Volke wird jeder einzelne verstehen, daß es im Inter⸗ esse des Volkes gelegen ist, so zu verfahren. (Stürmische Zustimmung.)
„Der Vorschlag des Präsidenten wird gegen die Polen und die U. Soz. angenommen. 8 Schluß 6 Uhr.
Richtamtliches.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der oͤsterreichisch⸗ungarische Gesandte in Stock⸗ holm ist am Freitag laut Meldung des „Wolfsschen Tele⸗ graphenbüros“ vom Minister des Aeußern telegraphisch be⸗ auftragt worden: die Königlich schwedische Regierung zu er⸗ suchen, am 4. d. M. folgende Depesche an den Präsidenten Wilson gelangen zu lassen:
Die österreichisch⸗ungarische Monarchie, welche den Krieg stets nur als Verteidigungskampf geführt und wiederholt ihre Bereitwillig⸗ keit bekundet hat, dem Blutvergießen ein Ende zu machen und zu einem gerechten und ehrenvollen Frieden zu gelangen, tritt hiermit an den Präsi⸗ denten der Vereinigten Staaten von Amerika mit dem Antrage heran, mit ihm und seinen Verbündeten einen sofortigen Waffenstillstand zu Lande, zur See und in den Lüften abzuschließen und im unmittelbaren Anschluß hieran in Verhandlungen über einen Friedensschluß einzu⸗ treten, fin welche die vierzehn Punkte der Botschaft des Herrn Prä⸗ sidenten Wilson an den Kongreß vom 8. Januar 1918 und die vier in der Rede des Herrn Präsidenten Wilson vom 12. Februar 1918 enthaltenen Punkte als Grundlage zu dienen hätten, wobei auch auf die Ausführungen des Präsidenten Wilson vom 27. September 1918 Bedacht genommen wird.
— Der Minister des Aeußern Graf Burian hat vom deutschen Reichskanzler Prinzen Max von Baden folgende Depesche erhalten:
In der verantwortungsvollen Stunde, in der ich das mir über⸗ tragene Amt als Reichskanzler übernehme, drängt es mich, Eure Exzellenz in bundestreuer Gesinnung zu begrüßen. In unerschütter⸗ licher Waffenbrüderschaft haben durch vier Kriegsjahre die verbündeten Heere dem Ansturm unserer Feinde widerstanden. Die Ruhmestaten der Heere, der Verteidigungswille der Völker, die treue Zusammen⸗ arbeit unserer Regierungen werden uns mit Gottes Hilfe zu einem ehrenvollen Frieden führen. In diesem Sinne darf ich Eure Exzellenz bitten, auch mir Ihr« in ernster Zeit erprobte Mitarbeit sichern zu wollen.
Graf Burian antwortete:
Für die freundlichen, vom Geiste der großen und schweren Zeit getragenen Worte, mit welchen Eure Großherz gliche Hoheit mich an⸗ läßlich Ihres Amtsantritts zu begrüßen die Güte hatten, bitte ich, meinen tiefempfundenen Dank entgegenzunehmen. Ich bitte Eure Großherzogliche Hoheit, versichert zu sein, daß all mein Sinnen und Trachten darauf gerichtet sein wird, im bundestreuen Einvernehmen und in zielbewußter Zusammenarbeit mit der Kaiserlichen deutschen Regierung unsere bewunderungswürdigen Heere und Völker so bald als möglich der Segnungen eines ehrenvollen, gerechten Friedens teil⸗
haftig werden zu lassen.
— Das österreichische Abgeordnetenhaus setzte am Freitag die Verhandlungen über die Regierungserklärung sowie über die Friedensanträge fort.
Der Deutsch⸗Nationale Stöelzl wies auf das entschiedenste die Reden des Tschechen Stanek und des Polen Daszynsky zurück. Er erhob gegen die Angriffe auf die Armee und auf Deutschland Einspruch und erklärte: „Wir lieben unsere herrliche Armee, wir lieben unseren deutschen Bundesgenossen, zu dem wir fest und treu stehen.“ Die für eine Neuordnung in Oesterreich vorgeschlagene Formel vom Selbstbestimmungsrecht sei auch für die Deutschen nicht unannehmbar, die Deutschen würden sich niemals in eine andere Gewalt begeben. Die alpenländischen und sudetenländischen Deutschen würden in der jetzigen ernsten Zeit geschlossen bleiben. „Wir wollen“, fuhr der Redner fort, „einen ehrenvollen Frieden, nicht aus Schwäche oder Feigheit, sondern weil wir die Ueberzeugung haben, daß nunmehr des Mordens genug ist“. Der Redner gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß aus dem Ringen an der Westfront, wo sich in erster Linie germanische Völker gegenüberstehen, sich ein Zusammengehen der germanischen Völker der Welt bilden möge. „Wie immer die Würfel fallen mögen“, fuhr der Redner fort, „das deutsche Volk ist unbesiegbar. Wir werden Treue halten, fest und unerschütterlich auch diesem Staat. Dieser Staat aber denke daran, daß das deutsche Volk mit ihm gehen will, wenn er mit den Deutschen gehen will.“ (Beifall bei den Deutsch⸗Nationalen.) Der Abg. Daszynsky erklärte, mit dem preußischen Milttarismus müsse auch der alte österreichische Bürokratismus und der magyarische Föde⸗ ralismus versinken. Dieselben Verhältnisse, wie sie für den Waffen⸗ stillstand in Bulgarien maßgebend seien, herrschten auch in Oester⸗ reich. Es sei Zeit, daß man dem Beispiele Bulgariens zuch in Oesterreich folge. (Beifall bei Sozialdemokraten und Tschechen.) Alle Völker häͤtten ihren Willen zum Frieden kundgetan. Der Redner fragte: „In welchem Sinne ist Berlin unser Verbündeter? Es ist nicht unser Verbündeter, es ist euer Verbündeter, euer Helfers⸗ helfer zur Bedrückung und Beherrschung der Völker.“ In Be⸗ gründung des polnischen Friedensantrages verwies der Redner auf die Hoffnungen, mit denen Polen in den Krieg gezogen, und er⸗ klärte, daß diese Hoffnungen infolge tleinlicher Schikanen zu⸗ nichte gemacht worden seien. Er erinnerte an die Ver⸗ haftung des Generals Pilsudski, an den Prozeß in Marmaros Sziget, an die Behandlunz Polens in Brest⸗Litowsk und bemerkte: „Will man von den Polen Liebe, Anerkennung und Dank, will man, daß Polen ruhig den Nacken unter den preußischen Fuß beuge? Nicht einmal die Konservativen im Polenklub wagen jetzt, sich mit den deutschen Vertretern an den Beratungstisch zu setzen. Mit einer Macht, die gegen alle Völker ist, wollen und werden wir über das Schicksal unseres Volkes nicht verhandeln. Die Desotschen regieren genau so in Polen, wie der Zar in Warschau regierte. Dieselben Spitzel, die für die russische Ochrana in Warschau earbeitet haben, arbeiten nunmehr für die Kaiserlich deutsche
eldpolizei in Warschau. Die Polen haben nicht das Ver⸗ langen, ihre Fragen innerpolitisch hier gelöst zu sehen. Es ist der größte Erfolg, daß sich gestern die Parteien des Polenklubs dazu ent⸗ schlossen, der ganzen Welt zu sagen, daß sie eine einseitige Lösung der Polenfrage ablehnen, und daß die Vereinigung aller Polen zur Unabhängigkeit auf dem Wege eines internationalen Weltfriedens⸗ kongresses ausgesprochen werden müsse“. (Lebhafter Beifall bei den Parteigenossen.) Der sozigldemokratische Abgeordnete Dr. Adler führte aus: „In Deutschland lehrt die Not beten. Es ist das neben der russischen Revolution wohl merkwürdigste Ereignis, daß sich in Deutschland heute ein Ministerium gebildet hat unter dem Vorsitz eines Prinzen aber mit dem gehörigen Einschlag von einem halben Dutzend Sozialdemokraten. Die deutschen Sozialdemokraten, die
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Die Wacht am Rhein Notgedrungen griffen wir
zum Schwert. Nicht nur um
den deuischen Strom, um
unser Leben, um die Sukunft
unseres Dolkes ruft das alte Kampflied alle Deutschen auf die Schanzen. An keinem Ohr darf der Kampfruf verhallen. Im Schicksalssturm des Dolkes müssen wir einmütig dAurch die Tat beweisen:
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Wir alle wollen hüter sein!
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das getan haben, bringen damit ein riesiges Opfer, sie haben sich nicht dams gedrängt, Minister zu werden, aber hab⸗
geglaubt, ihre Hilfe bieten zu müssen, um das Steuer u
zudrehen, um es im Moment der Not mit in die Hand zu nehme und zur Vernunft, zum Recht und damit zum Frieden zu lenken. Da ist ein deutliches Zeichen für die Demokratisierung Deutschlands. Wenn hier mit reichlicher Ueberhebung und Selbstgefälligkeit über Deutschland und über das deutsche Volk geredet wurde, so gehört das zu jenen Ausschreitungen, die schließlich in so aufgeregten Zeiten begreiflich sind. Das deutsche Volk draußen ist über derartige An⸗ riffe nicht erhaben, sondern sie treffen es einfach nicht. Aber die Pölker sollten nicht das Pech haben, daß ihre Vertreter den ersten Moment, wo sie hier so frei von der Leber weg reden können, dazu benutzen, um ihrerseits ein Unrecht zu begehen, je mehr sie ekränkt wurden durch preußischen Uebermut, durch Redensarten auch hier im Hause von Leuten, die mit Hilfe der preußischen Bajonette hier alles durchsetzen wollen, um so mehr sollten sie empfinden, wie unangebracht taktlos und schädlich es ist, in derselben Art fortzufahren“. (Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) 1“ “
Polen.
Nach Blättermeldungen ist die Kabinettsbildung am Freitag nicht, wie erwartet war, zustande gekommen, und zwar, weil der Minister des Innern Stecki forderte, daß auch Vertreter der Linken ins Kabinett aufgenommen und der Staatsrat durch entsprechende Zuwahlen erweitert werden sollte. Obwohl prinzipiell einverstanden, lehnte Kucharzewski die Durchführung ab. Den Blättern zufolge hat Steckt
aher seine Eatlassung genommen.
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Der Ministerpräsident Orlando führte bei der Eröffnung des Parlaments in seiner vorgestern mitgeteilten Rede laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ noch aus:
Niemand will, selbst nicht unter dem Namen rechtmäßiger Zurück⸗ gabe, Methoden roher Gewalt noch Pläne zur Beherrschung, Ein⸗ mischung oder Freiheitsberaubung gegenüber irgend einem Volke ver⸗ solgen, Pläne und Methoden, wegen welcher die ganze Welt gegen die Zentralmächte aufstand. Aber niemand kann auch zugeben, daß es genügt, daß derjenige, dessen Anschlag fehlgegangen ist, er⸗ klärt, daß er auf sein Ziel verzichte, damit die für den Frieden der Völker wesentlichen, einmal aufgeworfenen Fragen die Lösung erfahren, die die Gerechtigkeit erfordert. Die⸗ 1 welche die Augen schließen, um nicht zu sehen, keönnen nicht den ganzen Wert der Ideale erkennen, die einen immer größeren Einfluß in diesem Kriege ausgeübt haben, indem sie alle anfänglichen nationalen Bestrebungen, die auch für sich natürliche und rechtmäßige Gründe haben, in dem großen gemein⸗ samen Streben vereinigten. Dieses Streben, wie es das Wort Wilsons mit der ganzen Macht und dem ganzen Glauben eines neuen Evangeliums geprägt hat, will eine Internationale der Völker be⸗ gründen und neue und mächtige Bürgschaften gegen jede Art von Ungerechtigkeit und Uebergriffen unter den Völkern schaffen. In⸗ zwischen begrüßen wir mi MRuhe und mit Freude die Morgenröte des Tages, an dem eine strahlende Sonne auf den gerechten Frieden herabblicken wird. Aber damit diese Stunde beschleunigt werde und damit sie nicht unwürdig sei der ungeheuren Opfer, der Schmerzen und der Betrübnisse ohne Zahl, welche wir für sie erduldet haben, gibt es nur ein Mittel: auszuharren und durchzuhalten, unbezwingbar und tapfer bis zum Ende.
Auf Antrag Orlandos wurde beschlossen, die Erörterungen über die Mitteilungen der Regierung auf den 10. Oktober zu vertagen.
Der Ministerpräsident machte vorgestern in der Kammer folgende Mitteilungen:
Gestern mittag fuhren italienische Kriegsschiffe und britische Kreuzer, von italienischen und amerikanischen Torpedo⸗ bootszerstörern und amerikanischen U⸗Booten geschützt, vor Durazzo auf. Es gelang ihnen die Minenfelder zu durchqueren und, einen U⸗Bootangriff vermeidend, drangen sie in die Nähe des Ankerplatzes von Durazzo vor und beschossen den Stützpuntt und die dort ver⸗ ankerten österreichischen Schiffe in kräftiger Weise bis zur Zerstörung. (Anhaltender Beifall.) Unsere Matrosen gingen mit bewunderungs⸗ würdiger Tapferkeit troz des Feuers des Feindes zum Angriff über und schossen Torpedos gegen österreichische Torpedobootszerstörer und gegen einen Dampfer ab. Italienische und englische Flug⸗ zeuge wirkten bei dem gegen die Schiffe ausgeführten Zerstörungs⸗ werk mit. Die anderen italienischen und alliierten Seestreitkräfte waren in Schlachtordnung aufgestellt, um den eventuell Durazzo zu Hilfe eilenden Schiffen entgegenzutreten. Diese Erwartung war ver⸗ geblich. Den Kampfeinheiten wurden keine Verluste oder Schäden zugefügt außer leichten Havarien, die einem englischen Kreuzer am Vorderdeck durch einen U⸗Boottorpedo zugefügt wurden. Doch konnte dieser Kreuzer am Kampfe weiter teilnehmen. Es kehrte mit eigenen Mitteln zu seinem Stützpunkt zurück. Orlando schloß, er sende der italienischen und alliierten Marine seine bewegten Grüße im Namen des Landes und der Kammer. (Beifall.)
8—
sescen.
Demgegenüber sei auf den amtlichen österreichischen Bericht
verwiesen.
Niederlande.
Die niederländische Regierung hat bei der britischen Regierung wegen mehrerer Verletzungen des niederländischen Gebiets durch englische Flugzeuge Einspruch erhoben.
Dänemark.
Nach einer Meldung des „Ritzauschen Büros“ beschäftigt man sich innerhalb interessierter Kreise in den skandivavischen Ländern mit der Frage bezüglich Maßaahmen zur Wahrung der gemeinsamen Interessen der Neutralen bis zur Beendigung des Krieges, um die Durchführung berech⸗ tigter Ansprüche auf Ersatz für den dem neutralen Handel und der neutralen Schiffahrt zugefügten Schaden zu sichern. Die Neutralen hoffen auf eine Ordnung, die ihnen nach dem Kriege Gelegenheit zu einer zuverlässigen Prüfung ihrer Ansprüche geben würde. Auf Anregung des holländischen Reedervereins wurde von Montag bis Donnerstag voriger Woche in Kopen⸗ hagen eine Beratung von Vertreiern der interessierten skandinavischen Landesorganisationen abgehalten. Die vom
holländischen Reederverein gewählten Vertreter konnten nicht“
zeitig genug die Erlaubnis der deutschen Behörden zur Durch⸗ fahrt durch Deutschland erlangen und infolgedessen an der
Beratung nicht teilnehmen. Es wurde einstimmig ein Beschluß bezüglich gemeinsamer Maßregeln in der oben genannten Rich⸗ tung angenommen und man hofft, daß nicht nur Holland, neutralen Länder sich ihm anschließen werden. Der Beschluß wird später ver⸗
sondern auch die anderen interessierten
öffentlicht werden. Türkei.
Die türkische Regierung hat laut Meldung bes ache siierten,
Deutschland und Oesterreich⸗Ungarn, durch Vermittlung der
Königlich spanischen Regierung den gleichen Schritt beim
schen Telegraphenbüros“ zu gleicher Zeit wie ihre A
Präsidenten Wilson getan.
folgten
bis auf weiteres zurückbehalten. Waffen. D la Hwoöchige Frist gewährt, um ihre Truppen und ihre militärischen
des
b Bulgarien. u“ Der Präsident der Sobranje berief auf E⸗suchen des Ministerprästdenten Malinow am b— ordneten zu einer außerordentlichen Sitzung. Bei Er⸗ öffnung der Sitzung herrschte tiese Bewegung. Der Ministerpräsident gab die Abdankung des Königs 3 Ie und die Thronbesteigung des neuen Königs Fann⸗, der unter dem Namen Boris III. regieren 8 wird, und verlas alsdann zwei königliche Kundgebungen. Auf die Ver lesung der Kundgebung des Königs Boris lebhafte Beifall⸗ und Hurrarufe Malinow teilte 8 ferner mit, daß er dem neuen König den Rücktritt des Kabinetts unterbreitet habe, der jedoch nicht angenommen worden sei. Die geheime Sitzung der Sobranje, die nicht weniger als 5 Stunden dauerte und in der die Vertreter aller parlamen⸗
tarischen Parteien der Reihe nach ums Wort baten, um sich
über ihre Aufsassungen auszusprechen, schloß mit folgender einstimmig angenommenen Tagesordnung:
1 Nachdem die Nationalversammlung die Erklärung des Minister präsidenten über die Gründe, welche zum Abschluß des Waffenstill⸗ standes mit den Ententestaaten geführt haben, gehört hat, billigt sie das Vorgehen der Regierung und geht zur Tagesordnung über.
Der offiziöse „Preporetz“ veröffentlicht folgende Bedin⸗ gungen, unter denen der Waffenstillstand abgeschlossen ist: Bulgarien räumt alle Gebiete, welche bis zum Kriege
Serbien und Griechenland gehört haben. In den Gebieten, welche, wie Strumitza, von Ententetruppen besetzt sind, wird die
bulgarische Verwaltung wieder eingesetzt. Bulgarien demobilisiert seine ganze Armee mit Ausnahme von drei Divisionen und vier Kavallerieregimentern, mit welchen es die Dobrudscha und
die östliche Grenze schützen wird. Waffen und Krieosmaterial der
demobilisierten Armeeteile werden von den bulgarischen Behörden eingezogen und unter bestimmte Kontrolle der Orientarmee gestellt, wie die Ententeormee heißt. Die Teile der bulgarischen Armee, die sich im Momente der Unterzeichnung des Waffen⸗
stillstands am 29. September westlich von Uesküb befanden
und abgeschnitten waren, legen die Waffen nieder und werden 1 Die Offiziere behalten ihre Deutschland und Oesterreich⸗Ungarn wird eine vier⸗
Organe aus Bulgarien zurückzuziehen. Innerhalb derselben Frist müssen auch die diplomalischen und konsularischen Ver⸗ treter der Zentralmächte wie auch deren Staatsangehörige Bulgarien verlassen.
87 · Am 4. Oktober fand die feierliche Thronbesteigung Zaren Boris statt. Dem Festgottesdienst in der Kathedrale wohnten laut Meldung des „Wolffschen Telegraphen⸗
büros“ bei: Sämtliche Minister, die früͤheren Minister Rados⸗
lawow, Tontschew und Geschow, die Generalität, der beutsche
unnd der österreichisch⸗ungarische Gesandte, der deutsche Militär⸗ bevollmächtigte Oberst von Massow, deutsche und österreichisch⸗
ungarische Offiziere sowie zahlreiche Beamte. Nach der Eides⸗ leistung des neuen Königs erfolgten Huldigungen der Volks⸗ menge im Schloßhof, wobei der Zar eine Ansprache hielt, in der er die Hoffnung ausdrückte, daß Bulgarien seine Einigung erreichen werde.
Vor der Unterzeichnung der Abdankungsurknnde hatte der König Ferdinand die Parteiführer nacheinander empfangen, die alle seinen Entschluß, dem Thron zu entsagen, billigten. Der König Ferdinand hat Bulgarien am Freitagabend ver⸗ lassen und sich nach Ungarn begeben.
“ Ukraine. 8 8 Die ukrainische Friedensabordnung hat in der Vollversammlung am 3. Oktober, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, die Forderung der russischen Abordnung nach Befragung der Vertragschließenden des Brester⸗Friedens vom 3. März abge⸗ lehnt, inwieweit dieser zwischen Rußland und den Mittel⸗
“
pflichtend sei. sofort zu beginnen, wobei sie genaue Grenzyläne vorlegte, die bedeutende Zugeständnisse an Rußland enthalten, und erbat Antwort bis zum 7 Oktober. Da die russische Aborduung auf ihrem Vorschlag beharrte, erklärte die ukrainische Aborbnung, daß die Vertandluagen, falls bis Montog keine Antwoet er⸗ folge, bis auf weiteres zu unterbrechen seien. Der Waffen⸗ stillstandesvertrag soll weiter bestehen bleiben. Heue fintet die nächste Sitzung statt, die endgültig über Friedensverhandlungen und den Waffensillstand entscheiden wird.
— Am 4. Oktober haben in Kieow Verhandlungen zwischen der Ukraine und Rumänien vegonnen.
— Eine Abordnung des Grundbesizerbundes, der Land⸗ schaften und deo Adels des Gouvernemente Mohllew hat ohiger Quelle zufolge den Hetman um die Anglieberung Weißrußlands an die Ukraine gebete:
Finnland. 8 Der Verfassungsausschuß hat die Behandlung neuen Regierungsvorlage in erster Lesung beendet, wobei nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ nur unbedeutende Aenderungen vorgenommen wurden. Die meisten Paragraphen wurden mir einer Mehrheit von 13 Stimmen gegen 4 Stimmen der Agrarier angenommen. Die Jung⸗ finnen stimmten durchweg für die Vorlage. Nur in der Frage des Königlichen Vetorechts war das Stimmen⸗ verhältnis 9 zu 8.
— Der über die russische Grenze nach Finnland ent⸗ wichene ehemalige russische Kriegsminister Suchomlinow ist nach mehrtägigem Aufenthalt in Wiborg in Helsingfors eingetroffen und hat die Erlaubnis erhalten, sich einige Tage hier aufzuhalten, bis die Weiterreise geordnet siit.
8 Asten.
Der Vertreter der italienischen Regierung in Sibirien teilt, dem „Reuterschen Büro“ zufolge, in einer Proklamation mit, daß Italien zwei Bataillone nach Sibirien ge⸗ schickt hat, die jetzt bereit stehen, um mit den Alliierten an dem Schutz der Tschecho⸗Slowaken mitzuwirken. Das mit Rußland befreundete Italien erklärt durch seine Regierung, daß es sich in die inneren Angelegenheiten der russischen Politik nicht mischen und die ungeteilte territoriale Souveränität des Landes jetzz und immer achten wird. 8
Parlamentarische Nachrichten.
Der Wahlrechtrausschuß des Herrenhauses be⸗ endete in seiner vorgestrigen Sitzung die erste Lesung aller drei Verfassungsvorlagen. In dieser Sitzung wurde, wie „W. T. B.“ berichtet, durch Mehrheitsbeschluß die Vorlage, betreffend die Verfassungsänderungen, gegenüber den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses dahin abgeändert, daß das Herrenhous in Zukunft bas erwenterte Etatsrecht haben soll. Die Minderheir glaubte gegenüber dieser schwer⸗ wiegenden Frage, über die ihre Fraktion Beschluß nicht gefaßt habe, die Stellungnahme ablehnen zu müssen. Im Falle eines Konflikts zwischen den beiden Häusern des Landtags sollen in bestimmten Etatsfragen Beratung in einem Verständigungs⸗ ausschuß und Beschlußfassung mittels Durchzählung beider Häuser erfolgen. — Die zweite Lesung der Verfassungsvorlagen soll am Donnerstag, dem 10. Oktober, beginnen.
8
Das Mitglied des Herrenhauses Freiherr von Heintze⸗ Weißenrode, Oberjägermeister und Chef des Hofjagdamts, ist nach einer Meldung von „W. T. B.“ am 6. d. M. in
Sie schlug vor, die Beralung über die Grenzen
Beim Hof⸗Postamt in Berlin ist, wie „Wolffs Tele graphenbüͤro’ unler tem 5. d. M. meldet, ein Sack mit Wert⸗ ungen von bedeutendem Wert abhanden gekommen. f die Ergreifung des Diebes ist eine Belobnung von 5000 ℳ fest⸗
In Erwägung des Ernstes der Zeitlage hat der Zentralvorstand der Gustav Adolf⸗Stifrung, wie der „Coangelische Preß⸗ verband für Deutschland“ mitteit, beschlossen, von der Abhattung der auf den 14./15. Oktober in Aussicht genommenen Ber⸗ liner Tagung des Gesamtvereins abzusehen und die Versammlung bis auf weiteres zu vertagen.
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eburg, 5. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet: Vergangene Nacht fuhr auf den Bahnhof Ochtmersleben F⸗Zug 39 einem gemischten Zuge aus bisher
nicht aufgeklärter Ursache in die Flanke. Personen sind bei kommen. Die Betriebsstörung
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Warschau, 4. Oktober. (W. T. B. llegentlie Deutschen Tagungen in Lodz, an denen die deutschen Militär⸗ und Zivilbehörden durch Entsendung eigener Vertreter ihr besonderes Interesse bekundeten, wurde auf der Hauptver⸗ sammlung des Deutschen Vereins, dessen Arbeit im letzten Halbjahr vor allem im Zeichen der Rückwandererfürsorge stand, u. a. festgestellt, daß immer weitere Kreise der deutschen Volksgenossen Vertrauen zur kulturelle und wirt⸗ schaftlichen Arbeit der deutschen Organisation gewinnen. Bei ständigem Wachstum zählt der Deutsche Verein gegenwärtig in 198 Ortsgruppen 25 000 Mitglieder. Betont wurde der starke Rück⸗ halt, den die Organisation bei Erfüllung ihrer kulturellen Aufgaben beim Verein für das Deutschtum im Ausland und beim deutschen Auslandsmuseum in Stuttgart findet. Mit der Mahnung zu unverdrossener Weiterarbeit schloß der Vorsitzende Eichler⸗Lodz seinen Bericht. Der gestrige Tag war der Tagung des deutsch⸗evangelischen Landesschulverbandes gewidmet, wobei als Ver⸗ reter des Verwaltungschefs der Geheime Rat Dr. Leycke, als Ver⸗ treter des Lodzer Polizeipräsidenten der Oberbürgermeister Schoppen anwesend waren. Den Sitzungen wohnte auch der polnische Schul⸗ inspektor des Kreises Lodz als Gast bei. Auf der sehr umfangreichen Tagesordnung standen wichtige Fragen aus der Organisation des Schulverbandes, Neuregelung der Lehrerbesoldung u. a.
Budapest, 4. Oktober. (W. T. B.) Die erste Gruppe der aus Bulgarien heimkehrenden österreichischen und ungarischen Staatsangehörigen ist heute abend mittels Schiffes hier eingetroffen und feterlich empfangen worden. Sie wurden am Montag in Lompalanka eingeschifft. Mit demselben Schiff wurden die Wertsachen der Sofioter Filialen ungarischer Banken heimbefördert. Die österreichischen Staatsangehörigen setzten um Mitternacht ihre Reise nach Wien fort.
New York, 6. Oktober. (W. T. B.) Am 4. d. M. fand nach einer Reutermeldung in der Granat bei Morgan in New Jersey eine Explosio statt. Die Erschütterung wurde über eine weite Strecke hin bemerkt. Der Mehrzahl der Angestellten gelang es, zu entkommen, es wurden 91 Hersonen getötet und 180 verwundet. Andere Schieß⸗ bedaifsanlagen in der Umgebung werden durch die fliegenden Funken bedroht, und die Behörden haben die Räumung aller Städte im Umkreise von 10 Meilen von Morgan angeordnet. Der Brand war so ungeheuer, daß die Feuerwehr und die freiwilligen Hilfsmannschaften nicht in der Lage waren, sich Morgan zu nähern. Tonnen mit hochexplosiven Stoffen wurden in aller Eile eingegraben. 60000 Einwohner flüchteten aus dem Bezirk. Die Straßen sind mit Flüchtlingen und Wagen, die Verwundete führen, überfüllt. Die Explosionen, die in New York vernehmbar waren, hörten sich an wie der Lärm einer Artillerieschlacht.
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Washington, 5. Oktober. (W. T. B.) Der amerikanische Dampfer „Herman Frosh“ sauk nach einem Zu sammenstoß mehrere hundert Meilen von der amerikanischen Küste. Von der 0 Mann wurden 41 gerettet. —
mächten abgeschlossene Vertrag auch für die Ukraine ver⸗
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Berlin gestorben.
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3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 4. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren. 8 5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.
1. Untersuchun gsachen. v. 2. Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl⸗ ff b *
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Unzeigensreis für den Raum been b gespalzezun Kinkritszetie 5cs e.
leherdem eiirr ank den Anzeigenbeiis in Penerumnastgfüsken dad 20 wv. SR v
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Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgen .Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwält —
Infa „ &n I8H;t s 8 — . Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. 8
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Verschiedene Bekanntmachungen.
— — — —
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1 1) Untersuchungs⸗
[4181221 u“
Foigende Fahnenfluchtserklärungen wer⸗ den aufgehoben:
1) vom 10. 12. 1909 gegen Matrosen Hugo August Karl Gsoth der 6. Komp. I. Matrosendivision,
2) vom 22. 8. 1918 gecea Seesoldaten Wilhelm Dietzel vom I. Eisatzseebataislon,
3) vom 24. 4. 1918 gegen Matrosen Hugo August Georg Beiswanger der 6. Komp. I. Matrosendivision,
4) vom 5. 3 1917 gegen Heizer Her⸗ mann Heinrich Ebken der 1. Komp. 1. Werftdivision,
5) vom 30. 4. 1909 gegen Matrosen Hermann Wilhelm Karl Schulyt der 3. Komp. I. Matrosendiv sion,
6) vom 29 6. 1916 gegen Matrosen Karl Friedrich Wilhelm Tium der 10. Komp. I. Mairosendivision.
Kiel, Len 2. Oktober 1918.
Gericht der I. Marine⸗Inspektion.
[41813] Beschluß. R. M. G. N.. 1950 A (Sch.).
Auf die Beschwerde des Jakob Holz⸗ mann in der Provinzialkorrektions⸗ und Landarmenanstall Neusteim vom 7. Mai 1918 gegen die Anordnung der Ver⸗ hastung durch den stellvertzttenden Kom⸗ mandierenden General II. Armeekorps vom 4. Mat 1918 hat das Reichomilitär⸗ gericht, II. Senat, in der Sitzung vom 4. Sebtember 1918 nach Anhören der Mältäranwaltschaft beschlossen:
1) Die Haft wird aufgehoben.
2) Dem Beschwerdeführer wird ein An⸗ spruch auf Entschädigung gegen bas Reich für den durch den Haftbefehl vom 4. Mai und 20. Jult 1918 erllttenen Schaden zu⸗ erkannt.
[41814] De. gegen den Kraftfahrer Adolf Schröder der 1. Ers.⸗Komp. Kraflfahr⸗
Ers.⸗Abtlg. 6 (früber 8) am 10. September vermerks auf den
1918 unter Nr. 37 573 erlassene Steckorief ist zzledigt. Der Beschuldigte ist ergriffen. Breslau, den 1. Oktober 1918. Königliches Gericht der Landwehrinspektion.
[41815] G 8 Der gegen den Kanonter Bruno Hertwig von Landwehrfelvart.⸗Regt. 253 wegen Fohnenflucht unterm 20. Juli 1918 er⸗ sassene Steckbrief (Afteuzeichen St.⸗P.⸗L. 181/18) in durch Feunahme erledigt. Dw.⸗St.⸗Qmu., den 29 9. 18. Gericht der 93. Juf.⸗Vivlsion. Der Gerichisherr:; von Reuter, Generalmajor.
140491] Die gegen den Musketier Heiarich Hester, vom I. Ers.⸗Batl. Inf.⸗Regts. 88, geboren am 16. 6. 84 zu Helmeringhauten, erlassene Fahnenfluchtserklärung und Be⸗ schlagnvohmeverfügung vom 16. August 1918. werden zurückgenommen. Gouvernementsnericht Mainz.
Die Fahnenfluchtzecklärungen gegen:
1) Weber, tohann, Res., geb. 1. 9. 80
zu Rich (Gericht 33. D'v v. 5 8. 04),
2) Sambolz. Wilbelm Frtedeuch, Kan. d. L. I, geb. 27. 8. 82 zu Walddorf, v. 30. 11. 15, 80
werden anfgehobe n. 2 b “ [41816] Gericht der Landwehrinspektion.
2) Aufgebote, Ver⸗ lust⸗und Fundsachen, Zustellungenn. dergl.
8821] Zwangsversteigerung.
Ln Wege der Zwangesvollstreckung soll das in Hermsdorf belegene, im Grund. buche von Hermsdorf Band 22 Blatt 672. zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗
witweten Graͤfin Alexandrine von Wes⸗ dehlen, geb. Gräfin Pourtalbs, in Hermsdorf eingetrauene Grundstück am 1. Novsmber 1918, Vormittags 10 Uhr, durch das uäterzeichnete Ge⸗ richt, an der Gerichtsstelle, Brunnenplatz, Zimmer 30, 1 Treppe, versteigert werden. Das in Hermsdorf, Martin Luther⸗ und Melanchthonstrase, belegene Grundstück be⸗ steht aus den Trennstücken Kartenhblatt 1 Parzelle 2461/194 ꝛc. und 2462/194 ꝛc von 10 a 23 qm Größe und ist in der Grundsteuermutterrolle des Gemeinde⸗ bezirks Hermsdorf unter Artikel 839 mit einem Reinertrage von 0,12 Taler ver⸗ zeichnet. Der Versteigerungsvermerk ist am 3. Januar 1917 in das Grundduch eingetragen.
N. 20, Brunnenplatz, den 26. April
918.
Königliches Amtsgericht Berlin⸗Wedding. Abteilung 7. [8822] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangevollstreckung soll das in Hermsdorf belegene, im Grund⸗ buche von Hermsdorf Band 23 Blatt 678 zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks auf den Namen der verwitw ten Gräfin Alexandrine Wn Wes⸗ dehlen, geb. Gräfin Ponrtalès, in Herms⸗ dorf eingefragene Grundstück am 1 No⸗ vember 1918, Vormittags 10 ¾ Uhr. durch das unterzeichnete Gericht, an der Gerichtsstelle, Brunnenplatz, Zimmer 30, 1 Treppe, versteigert werden. Das in Hermsdorf, an der Chaussee nach Tegel, belegene Grundstück besteht aus dem Trenn⸗ stück Kartenblatt 1 Parzelle 2095/194 ꝛc. von 7 a 52 qm Größe und ist in der Grundsteuermutterrolle des Gemeindebezirks Hermsdorf unter Artikel Nr. 844 mit einem Reinertrag von 0,09 Taler verzeichnet. Der Versteigerungsvermerk ist am 3. Ja⸗ nuar 1917 in das Grundbuch eingetragen.
Berlin N. 20, Brunnenplatz, den 26. April 1918.
Königliches Amtsgericht Berlin⸗Wedding.
Abteilung 7. 1“
“
Namen der ver. [43296] Zwangsveesteigerung.
üugun Swert 15 600 ℳ, Gebaͤudesteuer⸗
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll ronh⸗Nr. 1689, Grundstüksmet 270 000 ℳ.
das in Berlin
on Berlin (Wedding) Band 3 Blatt Nummer 60 zur Zeit der Eintragung des Bersteigerungsvermerks auf den Namen des
Maurermeisters
eingetragene Grundstück am 21. Oktober 1918, Bormittags 10 ¼ Uhr, durch das unterzeichnete Gericht, an der Gerichts 508
Berlin, den 1. Okt ber 1918. Abt. 85. 85. K. 84. 18. nS
belegene, im Grundbuche
Das Verfchren, hetreffend das Aufgebot Zwichenscheins Lit. E Nc. 168 97 über
stelle — Brunnenplatz — Zimmer N.. 30, 1000 ℳ der 5 % Reichzanlethe von 1917
1 Treppe, versteigert werden. Das in ift eirg stellt wor den. Berlin Wichertstraße Nr. 9, Ecke Freifs⸗⸗ hagenerstraße Nr. 45, belegene Grundstück enthält Vordereckwohngebäude mit rechtem und linkem Seitenflügel und Hof und
Berztu, den 2. Oktober 1918. Königliches Amisgericht Berlin⸗Mitt Abteilung 154. 8
— —
besteht aus dem Trennstück Kartenblatt 31 [4192
Parzelle 1408/107 ꝛc. von 11 a 42 qm ist in
mutterrolle un
Stadtgemeindebezirke Berlin unter Nr. 132 mit emem jäh 22 800 ℳ vberzeichnet. rungsvermerk ist am 2. Mai 1916 in das Grundbuch eingetragen.
Berlin N. 20, 25. Oktober 1917. Königliches Amtsgericht Berlin⸗Wedding.
9
[41858]1 Zwangsversteigernng.
Im Wege der Zwangsvoll reckung soll am 3. Dezember 1918, Vormttags 11 Uhr, Neue Friedeichstraße 13/14, III. (detttee) Stockwerk, Zimmer Nr. 113—115, versteigert werden das in Berkin. Tho⸗ masusstr. 2, bel Moahit Band 116 Blalt Nr. 4445 (ein⸗
getragene Eigen
1918, dem Tage der Eintragzung des Ver⸗ steigerung'vermerks: die Erben des Vor⸗ desipers a. Witwe Emma Neumann, geb. Walter, b. Irm ard Neumann, c Warttet Neum nn, zu Berlin, in ungetellter Erher⸗
gemeinschaft)
Vorderwohrhaus mit Seitenflügel li ks und rechtg und Hof, Gemarkung
Kartenblatt 12,
groß, Grundsteuermutterrolle Art. 1689,
Abteilung 6. .
Abhagden gekommen: 5 % Dentsche Reschsanleihe Nr. 717 042
d Eehäudesteuerrolle
8 503 657 = 5/2000 ℳ. Nr. 1 450 799, 215/17, 1011 42 1 2473, 1 654 712/13, 1 464 715/16, 287, 1 665 400 = 13/1000 ℳ. 5 337, 1 444 895 = 2/500 ℳ, 1 214 959, )
2
1
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05 1 —
ilschen Nutzungswert von Der Versteige⸗
—₰
2
9ScS0cO0g —SG&
—=⁸+ E SFx
79 = 2/200 ℳ, 526 706 = 1/100 ℳ.
399 008, 1 658 623, 1 543 292,
64, 1 658 846. 1 410 309, 1 410 171
4 136 781/83, 3 506 468,
5 962 265, 5 968 514, 5 997 960/
29 656, 4 429 654, 4 430 437,
97 5 286 168/70, 4 742 023,
423 179. 5 599 909 5 979 084, 22/1000 ℳ. 2 331 53
70 249/50, 2 872 549/50,
353 781 2 212 881, 2 209 635,
11/500 ℳ. 3 188 374.
183 906/07, 2 359 735/36
2 417 652 = 1
1/1000 ℳ. 8 5 998 491, 5 5 8 5
21
Brunnenplatz, den
—Z2ön-h8sAA
ρ3 5 .
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do bo boboEoUG —9be 82SwS
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egene, im Grundbuche von
tümer am 13. Seplember
9 496 98 = 15/500 ℳ 5 683 458 / 5/200 . 7 013 923/27 = 5/100 ℳ. 010, 6 994 249, 7 798 876 = 3/500 ℳ. 8 589/98, 13 448 576/85 ℳ. Berlin, den 6. 10. 18. Der Polizeipräsident. Abteilung
SSSS 00 00 ꝗ
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eingetragene Grundstück,
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Bersin,
Parzelle 1336/22 ꝛc., 6 a