die mitgeteilten Urteile und Beschlüsse ergangen sind, geben Kunde von dem reichen Inhalt des Bandes, der den Praktiker des all⸗ gemeinen Strafrechts und den Militärjuristen in gleicher Weise interessiert. 1
Gesundheitswefen, Tierkraukheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Wien, 5. Oktober. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.⸗ Korresp.⸗Büros). In letzter Zeit ist hier die spanische Grippe von neuem aufgetreten. Außer zahllosen Fällen mit günstigem Ver⸗ lauf werden auch jetzt wieder vereinzelte Fälle beobachtet, bei denen Lungenentzündungen auftreten und die einen ernsten, selbst tödlichen Verlauf nehmen. Die Erfahrungen des Sommers lassen erwarten, daß auch jetzt die Gefahr bald wieder vorübergehen wird. Die Ge⸗ rüchte, daß in Nachbarländern (Schweiz, Italien) und sogar auch in
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Oesterreich die Pest und zwar die Lungenpest aufgetreten sei, sind nach
genauen behördlichen Erhebungen vollkommen unbegründet. . Schweden. Das Schwedische Kommerzkollegium hat Groß Berlin für berseucht erklärt und für die von dort kommenden Reisenden eine ürztliche Untersuchung in Trelleborg angeordnet. 6
Verkehrswesen.
Wie das Verkehrsbüro der Handelskammer in Berlin dem „W. T. B.“ mitteilt, werden zr Gewinnung von Wagen für den Lebensmittel⸗, insbesondere für den Kartoffelverkehr, Fracht⸗ stückgüter von Dienstag, den 8, bis Donnerstag, den 10. d. M., überhaupt nicht angenommen. Dringende Lebensmittelsendungen sind auf den Eilstückgutverkehr verwiesen. Ferner werden bis auf weiteres eine Reihe von Gütern, die bisher zur Beförderung für Stückgut allgemein freigegeben waren, von der Annahme ausge⸗ schlossen. Es sind dies u. a.: Bettfedern, Einweckgläser, Farben, Fensterglas, Fischereigerätschaften, frostempfindliche Güter, Gasmesser, Glühlampen, Kleinfahrzeuge, Kochkisten, Maschinen, elektrisches Leitungsmaterial usw. Näheres ist in dem Verkehrsbüro der Handelskammer zu erfahren.
Zwischen der holländischen Regierung und dem Bevollmächtigten der deutschen Telefunkengesellschaft, Direktor Bredow, ist laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ ein Abkommen über Einrichtung einer funkentelegraphischen Riesenstation in Holland zum Verkehr mit dem Auslande und ins⸗ besondere zur direkten Verbindung mit Niederländisch Indien zustande gekommen Die holländische Station wird von ähnlscher Ausführung sein wie die Telefunkenstation in Nauen bei Berlin und wird außen dem Verkehr mit Indien auch die telegraphische Verbindung mit Nord⸗ amerika und Südamerika ermöglichen. Als Aufstellungsort für die Station auf holländischer Seite ist die Heide bei Kotwijek gewählt worden; die indische Station wird in der Nähe von Batavia errichtet.
Dem Abkommen wird in Holland weltpolitische Bedeutung bei⸗ gemessen, da Holland hierdurch die Gelegenheit erhält, sich von der englischen Bevormundung im überseeischen Telegraphenverkehr frei zu machen. In England befürchtet man, daß andere neutrale Staaten dem Beispiele Hollands folgen könnten; deshalb wurden von engli⸗ scher Seite alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Abschluß des Vertrages zu verhindern oder wenigstens zu verzögern. 8
Theater und Musik.
Im Königlichen Overnhause wird morgen im „Evangeli mann“ Herr Jadlowker zum ersten Male den Mathias singen. Di anderen Hauptrollen sind mit den Damen Kemp und Birtenström den Herren Knüpfer und Bronsgeest besetzt. Musiktalischer Leiter ist der Kapellmeister von Strauß.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Peer Gynt“ in der gewohnten Besetzung gegeben. Anfang 6 ½ Uht.
Im Thaliatheater wiird am heutigen Dienstag das Sing⸗ spiel „Unter der blühenden Linde“ zum 200. Male aufgeführt. Vor⸗ her wird zum Zwecke der Werbung für die 9. Kriegsanleihe der
musikalische Einakter „Wer zuerst kommt..“ 7¼ Uhr.
Mannigfaltiges. 8
Am Sonntag fand im Hotel Adlon ein Mahl statt, zu dem die Finnische Gesandtschaft eingeladen hatte, um die hier an⸗ wesende finnische Studienkommission zu begrüßen. Während der Tafel, zu der auch Vertreter des Auswärtigen Amts er⸗ schienen waren, bhielt, wie „W. T. B.“ meldet, der finnische Gesandte, Staatsrat Hjelt, eine Rede, in der er zunächst auf die Bedeutung der Kommission hinwies und auf den Nutzen, den die Erfahrungen der Kommission für Finnland und die finnische Volkswirtschaft haben werden. Die Studienkommission komme allerdings mit ihrem Besuche zu un⸗ gelegener Zeit, denn Deutschland durchlebe jetzt ernste Stunden An⸗ dererseits werde es für die Herren der Kommission Gelegenheit geben, gerade aus dem ruhigen und starken Geiste zu lernen, den das deutsche Volk in den gegenwärtigen Ereignissen zeige. Finnland wisse, daß es seine Selbständigkeit ohne Deutschlands Hilfe nicht er⸗ rungen hätte. Finnlands Volk werde immer seine treue Gesinnung Deutschland gegenüber bewahren, denn Finnlands Schicksal sei eng mit demjenigen Deutschlands verbunden. Finnland hege die Hoffnung, daß das deutsche Volk, das leben wolle und leben werde, seine Stellung als eines der ersten Kulturvölker der Welt behalten und behaupten werde. v““
Die Gesellschaft für Volksbildung veranstaltet folgende Vortragsabende: Im Theatersaal, Invalidenstr. 57, morgen, Abends 8 Uhr⸗ „Alt Heidelberg, Du Feine“ (mit Lichtbildern); im Kunstgewerbemusenm, Donnerstag, Abends 8 Uhr: Schmid⸗Kayser⸗ Abend (Lieder zur Laute). 1
Unentgeltliche Hilfe für feldgraue und für unbe⸗ mittelte Schwerhörige. Der „Deutsche Schutzverband der Schwerhörigen“ beginnt am Sonntag, den 13. Ottober, einen neuen Unterrichtskursus im Ablesen des gesprochenen Wortes vom Munde. Er ist für feldgraue und für unbemittelte Schwerhörige unentgeltlich. Anfragen und Anmeldungen werden möglichst bald erbeten an den Vorsitzenden, Schriftsteller Rudolf Diekmann, Berlin⸗Wilmersdorf, Uhlandstraße 102, Fernsprecher: Amt Uhland 8896, worauf weitere Mitteilung erfolgt.
„Astronomischer Rückblick“ lautet das Thema eines Vortrages, den der Direktor Dr. Archenhold anläßlich des 20 jährigen Bestehens des Vereins von Freunden der Treptower Sternwarte unter Vorführung zahlreicher Lichtbilder morgen, Mittwoch Abends 8 Uhr, im großen Vortragssaal der Sternwarte halten wird. Mit dem großen Fernrohr wird jetzt Abends der Mond beobachtet.
Das Geheimnis des Nebels. Es war ein großer Fortschritt, sowohl für die wissenschaftliche wie für die praktische Witterungskunde und damit auch für die Gesundheitspflege, als vor rund 50 Jahren durch den schottischen Gelehrten Aethen festgestellt wurde, daß die Nebelbiidung zu dem Slaubgehalt der Luft in Beziehung steht, und erst jetzt ist durch die Forschungen von Professor Lenard eine weitere Aufklärung von, größter Wichtigkeit erreicht worden. Man hat darauf geschworen, daß es Nebelbildungen ohne Staub nicht gebe. Wie man Nebel erzeugen kann, wenn man in eine vorher gänzlich staubfreie Luft etwas Zigarrenrauch oder die Verbrennungserzeugnisse eines Streichholzes
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einführt, so bilden die ungeheuren Massen von Straßenstaub und Kohlenrauch, besonders in den Großstädten und Industriegebieten, die Unterlage für die Entstehung von Nebel, indem jedes feine Staͤubchen zu einem Kern wird, um den sich die Wasserdampfbläschen verdichten. Mit dieser Tatsache hängt es auch zusammen, daß ein fallender Nebel die Luft in besonders reinem und klarem Zustande hinterläßt, da er den Staub mit zu Boden führt. Es ist berechnet worden, daß eine Woche nach dem berüchtigten Londoner Nebeb Staub im Gewicht von mehr als 40 Zentnern auf einen Quadratkilometer aus der Luft niedergeschlagen wurde. Durch die Verbindung von Staub und Nebel ist auch die Auf⸗ gabe gelöst worden, die Staubteilchen in der Luft zu zählen. Auf ein einziges Kubikzentimeter kommen in der Großstadt nicht weniger als 100 000 Stäubchen, im Winter infolge der Heizung noch sehr viel mehr. In geschlossenen Räumen können die Staubkörnchen noch viel größere Ziffern erreichen, besonders unter der Ein⸗ wirkung von Gaslicht. So sind an der Decke eines Zimmers, in dem laͤngere Zeit zwei Gasflammen gebrannt hatten, 5.4 Millionen Stäubchen in einem Kubitzentimeter Luft nachgewiesen worden. Bei gründlichen Naturforschern hat sich aber schon seit langem ein Zweifel daran geregt, daß die Nebelbildung stets an den Staub gebunden sein müßte. Schon die häufigen Nebel über dem Meer, wo der Staubgehalt doch nur außerordentlich gering sein kann, sprachen dagegen. Dieses letzte Geheimnis des Nebels hat nun nach einer Darstellung von Dr. Schütt in der Wochenschrift „Umschau“ Professor Lenard gelöst, indem er nach⸗ gewiesen hat, daß in der Tat Nebel auch in völlig staubfreier Luft entstehen kann. Die Verdichtung erfolgt dann dadurch, daß sich 2 oder 3 Wassermoleküle zu einem winzigen Kern zusammenballen. Dieser Vorgang kann ohne Betäͤtigung elektrischer Erscheinungen er⸗ folgen, aber solche sind nicht selten dabei von Einfluß. Besonders merkwürdig ist die Feststellung, daß Nebelkerne auch durch die un⸗ sichtbaren Strahlen gebildet werden, die von den radioaktiven Stoffen der Erde in die Luft hinaufgehen.
Amsterdam, 7. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Reuter⸗ meldung berichtet der „Daily Chronicle“ aus Liverpool, daß der Dampfer „Burutu“ von der Elder⸗Dempster⸗Linie (ungefähr 4000 Tonnen) auf der Rückreise von Westafrika nach einem Zu⸗ sammenstoß Donnerstagnacht gesunken ist. Man hörte, daß hierbei 150 von den an Bord befindlichen 200 Personen ums Leben ge⸗
g
kommen sind.
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Kiew, 7. Oktober. (W. T. B.) Am Sonntag fand in Kiew die feierliche Eröffnung der ersten ukrainischen Universität statt. Zur Feier hatten sich der Hetman der Ukraine und das gesamte ukrainische Kabinett mit dem Ministerpräsidenten Lysogub an der Spitze und Vertreter des deutschen Oberkommandos und des österreichisch⸗ ungarischen Millitärkontingents eingefunden. Den Eintritt des Hetmans begrüßte ein gemischter Chor mit der Nationalhymne, darauf hielt der Hetman nach der kirchlichen Weihe eine Ansprache, die der Unterrichts⸗ minister Wassilenko in längerer Rede beantwortete, in der er auf die Verdienste des Hetmans und das in Umbildung begriffene Unterrichtswesen in der Ufraine hinwies. Nach dieser außerordentlich beifällig aufgenommenen Rede überreichte der Hetman dem Rektor, Professor Suschitzki die Stiftungsurkunde, worauf der Rektor eine Schilderung der ukrainischen Bestrebungen für die Schaffung einer eigenen Universität und einen Umriß des zukünftigen Unterrichts⸗ programms gab. Der Hetman dankte dem Rektor und allen, die an der Schaffung mitgeholsen haben, und schloß mit dem Wunsche des Blühens und Gedeihens der ersten ukrainischen Universität.
Nr. 81 des Zentralblatts der Bauverwaltung (herausgegeben im Migisterium der öffentlichen Arbeiten) am 5. Ok⸗ tober hat folgenden IWan. Amtliches: Dienstnachrichten. — Nicht⸗ amtliches: Der Neubau der Königlichen Universitäts⸗Frauenklinik und Hebammenschule in München. — Minister'aldirektor a. D. Dr.⸗Ing. Schroeder †. — Vermischtes: Verleihung des Eisernen Kreuzes erster Klasse an Angehörige der Staatsbauverwaltung in Preußen. — Versuche über Rostbildung in gipshaltigem Wasser. — Besuch der deutschen Technischen Hochschule in Prag. — Richtlinien über die Mitwirkung der Kriegsamtstellen bei der Regelung der Bautätigkeit für das Baujahr 1918. — Wohnkasernen. — Hermann Rumschöttel †.
Handel und Gewerbe. ““
(Aus den im Reichswirtschaftsamt zusammen⸗ gestellten „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“.)
Norwegen.
Zulassung von Ausländern zum Gewerbebetriebe. Das norwegische Justizdepartement hat einen Ausschuß ernannt, der die Frage der Zulassung von Ausländern zum Gewerbebetrieb in Norwegen prüfen und im Zusammenhang damit die Frage der Steuerpflicht von Ausländern behandeln soll. Es bestehen über den Gewerbebetrieb von Ausländern einige Sonderbestimmungen im Aktiengesetz und Konzessionsgesetz; die Materie ist aber bis jetzt gesetzlich nicht zusammenfassend geregelt. (Nach einem Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kristiania.)
— Nach dem Bericht der Vereinigte Königs⸗ und Laurahütte Aktien⸗Gesellschast für Bergbau und Hüttenbetrieb, Berlin, über das Geschäftsjahr 1917/18 hat sich die im vorigen Geschäftsbericht ausgesprochene Erwartung, daß sich auch für das neue Geschäftsjahr ein befriedigender Abschluß ergeben werde, erfüllt, obwohl infolge der andauernd erschwerten Roh⸗ materialbeschaffung und Betriebsverhältnisse die Selbstkosten weit über diejenige Höhe hinaus stiegen, mit welcher für das vierte Kriegs⸗ jahr gerechnet wurde. Trotz der hohen Anforderungen, die während des Krieges an die Industrie und deren Arbeitskräfte und Material unter unzulänglichen Betriebsbedingungen gestellt werden, ist weder eine starke Einschräntung, noch gar eine weitere Stillegung der Werke nötig gewesen, vielmehr konnte die Erzeugung aufrecht er⸗ halten werden. Die Giuben und Hütten der Gesellschaft waren das ganze Jahr hindurch in erschwertem, aber im großen und ganzen un⸗ gestörtem Betriebe mit Ausnahme der Katharinahütte in Polen, die aus den schon früher mitgeteilten Gründen weiter still lag. Die Nachfrage auf dem Kohlen⸗ und Eisenmarkt war im Berlichtsjahr eine sehr lebhafte und wachsende. Nach Abzug der durch das Sperrgesetz vorgeschriebenen Kriegsrücklage, die gegen das Vorjahr 16 Millionen Mark mehr beanspruchte, sowie der Zentralverwaltungs⸗ kosten und der Schuldenzinsen verbleibt ein Rohgewinn von 15 527 817 ℳ. Die ordentlichen und außerordentlichen Abschreibungen von den Anlagewerten im Gesamtbetrage von 7 186 784 ℳ lassen einen Reingewinn übrig, der die Ergärzung der im Vorjahre ge⸗ schaffenen Rückla e für Werkseinrichtungen in dem erforderlichen Aus⸗ maß sowie die Auffüllung der für Wohlfahrtseinrichtungen bestehenden Rucklagen gestattet und die Zahlung eines Gewinnanteils in der vo⸗ jährigen Höhe von 12 vH ermöglicht. Der im Osten erfolgte Abbau der Kampffront sowie der Friedensvertrag mit Rußland eröffnen für die Zukunft gute Aussichten, aus denen auch die oberschlesische Industrie Nutzen ziehen wird.
— Der Geschäftsbericht der Braunschweigischen Aktien⸗ Gesellschaft für Jute⸗ und Flachs⸗Industrie in Braun⸗ schweig, die am 30. Juni ihr 50. Geschäftsjahr beendete, teilt mit, daß die in den langen Friedensjahren aufgebauten festen Grundpfeiler der Gesellschaft auch durch den nun im fünften Jahre anhaltenden
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Dänemark
Krieg nicht erschuͤttert werden konnten. Die notwendig gewordenen Aus⸗ besserungen konnten nicht in vollem Umfange ausgeführt werden. Im Hinblick darauf, daß die Kriegsverhältnisse die Fesellschafr nötigen, voraussichtlich noch lange Zeit sich von ihrem ursprünglichen Arbeits⸗ felde fernzuhalten, wird vorgeschlagen, das Konto für bauliche und maschinelle Erneuerungen mit weiteren 100 000 ℳ zu stärken. Der Gewi nanteil beträgt 12 vH. 3 K
““ 1
Börse in Berlin (Notierungen des Börsenvorstandeb)
1 vom 8. Oktober vom 7. Oktober ürx Brief Geld Brief 100 Gulden 306 306 ½ 306 306 2 100 Kronen 186 186 ½ 186 186 Schweden 100 Kronen 210 ½ 210 ¼ 210 Norwegen 100 Kronen 186 ¼ 186 ¼ 186 ⅔ Helfingsfors 100 Finn Mark 74 ¾ 5 75 75 ½ Schweiz 100 Franken 145 ¼ 145 ½ 145 ½ ien⸗ b Budapest 100 Kronen 57,70 57,70 57,8 Bulgarien 100 Leva 79 79 79 ½
Konstanti⸗ nopel 100 Piaster 20,70 20,60 20,70 Barcelona 100 Pesetas 139 139 140
Holland
Madrid und
Der heutige Wertpapiermarkt zeigte eine ruhige Haltung. Auf den meisten Gevieten waren die Veränderungen nur unbedeutend; im späteren Verlaufe schwächte sich die Haltung etwas ab. Am Schluß war die Stimmung ruhig.
Berichte von auswärtigen Weripapiermärkten.,
Wien, 7. Oktober. (W. T. B.) Die freundlichere Stimmung welche das Friedensangebot der Mittelmächte an der Börse zum Schluß der vergangenen Woche hervorgerufen hatte, hielt auch heute vor; doch beobachtete insbesondere die Spekulation in Erwartung der Antwort Wilsons vorwiegend Zurückhaltung, so daß sich das Geschäft in der Kulisse innerhalb enger Grenzen bewegte. Dagegen lagen im Schranken zahlreiche private Kaufaufträge vor, die eine große Anzahl von Werten umfaßten und zu namhaften Preissteigeungen führten. Die Nachfrage galt sowohl Eisen- und Kohlenpapieren wie auch Schiffahrts⸗, Zucker⸗, Magnesit⸗, Holz⸗, Motoren⸗, Elektrizitäts⸗, Glas⸗, Maschinen⸗ und heimischen Fabrikswerten. In der Kulisse waren einzelne ungarische und türkische Werte bevorzugt, wogegen die leitenden Bank⸗ und Eisenbahnaktien vernachlässigt blieben und schließlich einer mäßigen Abschwächung unterlagen. Der Anlagemarkt
war ruhig. — Wien, 7. Oktober. (W. T. B.) Amtliche Notierungen der Devisenzentrale. Berlin 173,30 G., 173,60 B., Amsserdam 530,00 G., 531,C0 B., Zürich 251,50 G., 252,50 B., Kopenhagen 322,00 G., 323,00 B., Stockholm 364,00 G., 365,00 B., Christiania 322,75 G., 323,75 B., Konstantinopel 35,25 G., 36,00 B., Marknoten 173,00 G., 173,40 B.
Kovenhagen, 7. Oktober. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Hamburg 53,25, do. auf Amsterdam 159,00, do. auf schweizer. Plätze 76,00, do. auf London 16,98, do. auf Paris 65,50. Stockhholm, 7. Ottober. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Berlin 52,00, do. auf Amsterdam 147 50, do. auf schweizer. Plätze 1ö auf ö 110 “ Paris 61,50.
Kio de Janeiro, 4. Oktober. (W. T. B.) W 1
“ 8 0 (W. T. B.) Wechsel auf
Theater.
1 Künigliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 212. Dauer⸗ ezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Der Evangelimann. Musikalisches Schauspiel in zwei Aufzügen, nach einer von Dr. Leopold Florian Meißner erzählten wahren Begeben⸗ 8 ve- Wilhelm see Leitung: Herr Kapellmeister bvon Strauß. Spielleitung: Herr Holy. Chöre: Herr Proofessor Rüdel. Anfang 7 ½ Uhr. 8 - 8 ö 8 Schauspielhaus. 213. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freipläte sind aufgehoben. Peer Gynt von Henrik Ibsen. (In zehn Bildern.) In freier Uebertragung für die deutsche Dühne gestaltet ‚von Dietrich 1 Musik von Edward Grieg. Musikalische Leitung: Herr Schmalstich. Spielleitung: Herr Dr. Bruck. Anfang 6 ½ Uhr. “ — “ Donnerstag: Opernhaus. 213. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Lohengrin. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Anfang 6 ½ Uhr. Schauspielhaus. 214. Dauerbezugsvorstellung.
’S Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben.
. Die Versuchung des Diogenes. Ein Akt, von Wilhelm Schmidtbonn. Geielleitung. Herr Dr. 1 “ zerbrochene Krug. Lustspiel in einem t von Heinrich von Kleist. Spielleitung: Herr Dr. Bruck. Anfang 7 ½ Uhr. b
Familiennachrichten.
8 3 .““
Verlobt: Frl. Hildegard von Heydebreck mit Hrn. Oberleutnant Hartwig von Voß (Neuland, Kr. Löwenberg).
Verehelicht: Hr. Leutnant Karl⸗Leberecht von Stumpff anit Frl. Ellen von Douglas (Schloß Ralswiek). — Hr. Leutnant Helmut
vpoon Studnitz mit Frl. Anne⸗Marie Pratsch (Jamm)
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Claus⸗Ulrich von Barner⸗Trams (Trams bei Ventschow, Meckl.) — Hrn. Major Leo von Tiede⸗ mann (Berlin). — Hrn. Oberleutnant z. S. Walter Umbeck (Kiel). — Hrn. Rittmeister von Massow (Parchim). — Eine Tochter: Hrn. Kammerherrn Fritz von Engel (Mirow, Meckl.).
Gestorben: Hr. Gehermer Medizinalrat Dr. Guido Kaempfe (Karthaus). — Fr. Clara von Kotze, geb. Krause (Berlin).
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburz Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle, Rechnungsrat Mengering in Berlin.
Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt. Berlin, Wilhelmstraße 2Z32.
Sechs Beilagen (einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 79) und eine Zusammenstellung der im 3. Vierteljahr 1918 im „Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staars⸗ anzeiger“ unter Nr. 2 des üffeutlichen Auzeigers durch gerichtliches Aufgebot behufs Kraftiosertlärung auf⸗ gerufenen Wermvapiere (Stants- und Kommunalpapiere, Reuntenbriefec, Aktien, Antrilscheine, Obligationen, Pfand⸗ Briefe, Hypothekenzertifikate, Lose und vergl.). 8
Iu
Zer Uezugaspreis beträgt vierteijährlich 9 .
Alle Postanstalten nehmen Bestellung an; füͤr Berlin außer den Nostanstatten und Zeitnugsvertriehen für Selnstabholer auch die Königliche Grschäftsstelle SW. 48, Wilhelmstr. 32.
Einzelne nmmern kosten 25 Af.
N 240.
2 mMuR. Mern, 42vBn
Reichsbankgirokonto.
1 .1 18 Aszeigespreis für den Raum einer Sgespaltenen Einheitszeile A8u 3 I 50 Bf., einer 3 gespalt. Einheitszeile 90 Pf. Anßerdemn wird auf den Anzeigenpreits ein Teuernugszuschlag von 20 L. He grhsben.
Anzeigen Nimmt a2 8 8
dis Pönzgleche Geschäftèstelle des Reichs⸗ and Staatssmgeigers
Berlin 8W 48, Wilhelmstraße Nr. 32.
Postschechkonto: Berlin 41821.
1918.
na muaszarr
Inhalt des amtlichen Teiles: Orbensverleihungen ꝛc.
1.“
Deutsches Reich.
Bekanntmachung, betreffend Darlehnskassenschere.
Bekanntmachung über die Versorgung von Kindern mit bedarfsscheinpflichtigem Schuhwerk.
Bekanntmachung, betreffend Beendigung einer Liquidation.
Uebersicht über die Prägungen von Reiche münzen in den deutschen Münzstätten bis Ende September 1918.
Bekanntmachungen, betreffend Zwangsverwaltung französischer Unternehmungen bezw Zwangsverwaltung und Liquidation des Vermögens Landesflüchtiger
Handelsverbote
Königreich Preußen.
Ernennungen, Charakterverleihungen, Standeserhöhungen und sonstige Personalveränderungen. Handelsverbote.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Darmstadt Freiherrn von der Lancken⸗ Fhenie den Roten Adlerorden zweiter Klasse mit Eichen⸗ aub, .
dem Gesandten, Wirklichen Legationsrat Dr. von Bergen, vortragendem Rot im Auswärtigen Amt, den “ Adleroeden zweiter Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Riunge,
dem Geheimen Oberregierungsrat Krenzlin, vor⸗ tragendem Rat im Ministerium für Landwilschaft Domänen und Forsten, den Senatepräsidenten heim Oberlandesgericht in Breslau, Geheimen Oberjustizräten Wiener und Kloer und dem Oberregierungsrat Rohde in Stade den Roten Adler⸗ orden dritter Kasse mit der Schleife,
dem Landgerichtsdirektor, Geheimen Justizrat Hünke in Brauasberg, dem Landgerichtsrat, Geheimen Justizrat Leh⸗ mann in Tilsit, dem Rechtsanwalt und Notar, Junizrat Dr. Seelig in Königsberg i. Pr., dem Senatspräsidenten beim Oberlandesgericht in Breslau Theuner, den Ober⸗ landesgerichtsräten, Geheimen Justizräten Moecke und Rosenstock in Breslau, dem Obesforsmeister Kordvahr in Düsseldorf, den Regierungsräten von Heinsberg in Düssel⸗ dorf und Theyßen in Arnsberg, dem Verwaltungsgerichts⸗ direktor Schwerm in Arnsberg, dem Kommerzienrat Kohnke in Berlin⸗Grunewald, dem Oberlandesgerichts sekretär, Rech⸗ nungsrat Gabriel in Königsberg i. Pr. und dem Rechnungs⸗ revisor Sraese in Tilsit den Roten Adlerorden vierter Klasse,
dem außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Stuttgart, Wirklichen Geheimen Rat Freiberrn von Seckendorff und dem Senatspräsidenten a. D., Wirk⸗ lichen Geheimen Rat Dr. Jeß in Leipzig den Königlichen Kronenorden erster Klasse,
dem Regierungspräsidenten von Bake in Arnsberg den Stern zum Königlichen Kronenorden zweiter Klasse,
dem Erbkämmerer in der Landgrafschaft Thüringen, Fideikommißbesitzer Grafen von der Schulenburg⸗Heßler auf Vitzenburg, Kreis Querfurt, und dem Landgerichtspräsidenten, Geheimen Oberjustizrat Fromme in Insterburg den König⸗ lichen Kronenorden zweiter Klasse, “
dem Landrat von Doetinchem de Rande in Sanger⸗ hausen, dem Rittergutsbesitzer, Major a. D. von Puttkamer in Stolp i. Pomm., dem Landgerichtsdirektor a. D., Geheimen Justizrat Klusemann in Berlin⸗Wie’mersdorf, dem Ver⸗ waltungsgerichtedirektor Kantel in Düsseldorf, dem Geheimen Regierungs⸗ und Gewerberat Siebert in Stade, dem Ober⸗ forstmeister Cordemann und dem Regierungs⸗ und Veterinär⸗ rat Heyne, beide in Posen, den Königlichen Kronenorden dritter Klasse, 8
dem Konsulatssekretär Momberg in Konstantinopel und dem Hegemeister a. D. Gebauer in Deutsch Rasselwitz, Kreis Neustadt O. Schl., den Königlichen Kronenorden vierter Klasse,
dem Gerichtssekretär Schmalz in Hohenstein O⸗Pr., dem Sekretariatsassistenten a. D. Goetz, bisher beim Kaiserlichen Statistischen Amt, dem Zolleinnehmer Köhler in Esens, Kreis Wittmund, und dem Betriebsführer Müller in Thale, Kreis Quedlinburg, das Verdienstkreuz in Gold, 8
den Kanzleisekretären Kolberg in Königsberg i. Pr., Iwen in Arnsberg, W’““ und Kämmerer in Düssel⸗ dorf das Verdienstkreuz in Silber, 1
8 111“ Birr in Bartin, Kreis Rummels⸗
burg, den Botenmeistern Pantel in Lyck und Richers in Stade, dem Schleusenmeister Köcher in Laband, Kreis Tost⸗ Gleiwitz, den Kanzlelgehilfen Altmeyer in Lyck und Paprotka
in Marggrabowa, dem Botenmeister Weiner in Memel, dem Gerichtsdiener Poetzel in Insterburg, dem Hausdiener Köͤster
11“ “
in Arnsberg, dem landwirtschaftlichen Hofmeister Bierstedt in Schnarsleben, Kreis Wolmirstedt, und dem Eisenbahnschlosser Decker in Paderborn das Allgemeine Ehrenzeichen,
dem Futtermeister Müller in Miesenheim, Kreis Mayen, dem Gärtner Hoppe in Werten, Landkreis Essen, und dem Zimmermann Grutza in Piawniowitz, Kreis Tost⸗Gleiwitz, das Allgemeine Ehrenzeschen in Bronze sowie
dem Kantor und Hauptlehrer Stelzer in Schöabera O. L., Kreis Lauban, und dem Marineingenieuranwärter Michalski in Zoppot bei Danzig die Rettungsmedaille am Bande zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den nachbenannten Personen die Erlaubnis zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Orden zu erteilen, und zwar: des Königlich Bayerischen König⸗Ludwig⸗Kreuzes: dem preußischen Staatsangehörigen, Konsul Lotz in München; des Königlich Sächsischen Kriegsverdienstkreuzes: dem Ministerialdirektor im Ministerium des Innern, Wirklichen Geheimen Obermedizinalrat, Professor Dr Kirchner, dem Geheimen Medizinalrat Dr. Beninde, vortragendem Rat in demselben Ministerium, und dem Regierungsrat von Schickfus und Neudorff in Berlin; des Königlich Sächsischen Ehrenkreuzes für frei⸗ willige Wohlfahrtspflege mit dem Bande für Tätig⸗ keit im Kriege: dem Zahntechniker Holz in Rastenburg; des Köniaglich Württembergischen Wilhelmskreuzes: dem Reuierungerat Preuner in Sigmoringen und dm Regierungspräsidialsekretär, Rechnungsrat Burkert in Oppeln; des Großherzoglich Oldenburgischen Friedrich Augustkreuzes zweiter Klasse am rot⸗blauen Bande: dem Ersten Bürgermeister Dr. jur. Becker in Minden, dem Polizeiinspektor Schröter in Langensalza und dem Polizeikommissar Kaminski in Graudenz; des Komturkreuzes erster Klasse des Herzoglich Sachsen⸗Ernestinischen Hausordens: Regierungspräsidenten, Wirklichen Geheimen Ober⸗ regierungsrat von Fidler in Frankfurt a. O.; des Ritterkreuzes erster Klasse desselben Ordens: dem Landesrentmeister a. D. Mertens in Schmalkalden; des Ritterkreuzes zweiter Klasse mit den Jahreszahlen 1914/18 desselben Ordends: dem Geheimen Regierungsrat Dr. Cuntz, vortragendem Rat im Ministerium des Innern; des demselben Orden angeschlossenen silbernen Verdienstkreuzes: des Deutschen Bühnenvereins Hettwer in
dem
dem Sekretär Neukölln;
des Herzoglich Sachsen⸗Meiningischen Ehrenkreuzes
für Verdienst im Kriege am Bande für Nichtkämpfer:
dem Privatsekretär Dr. jur. Horster in Altena; des Herzoglich Anhaltischen Friedrich⸗Kreuzes
am grün⸗weißen Bande:
dem Universitätsprofessor Dr. Wolff in Halle a. S. und dem Oberverwaltungsgerichtsrat Dr. Boethke in Charlotten⸗ burg;
des Offiziersehrenkreuzes des Fürstlich Schaum⸗ burg⸗Lippischen Hausordens:
dem Landrat Cornelsen in Stade;
des Fürstlich Lippischen Kriegsverdienstkreuzes am weißen Bande:
dem Stellvertreter des Staatskommissars für Volksernährung, Unterstaatssekretäar Dr. Peters, dem Geheimen Re⸗ gierungsrat Dr. Liebrecht in Hannover und den Bürger⸗ meistern Kirsch, Mitglied des geschäftsführenden Vor⸗ stands des Reichsverbandes Deutscher Städte, in Lübben und Saalmann in Pleß;
des Ehrenkreuzes vierter Klasse erster Abteilung des Fürstlich Lippischen Hausordens: dem Badedirektor, Amts⸗ und Gemeindevorsteher Schoe 18 der zweiten Klasse des Kaiserlich und Königlich 18 Sesterretchoh .. Kriegskreuzes ür Zivilverdienste: Regierungspräsidenten, Wirklichen Geheimen Ober⸗ regierungsrat Dr. Kruse in Düsseldorf und dem Ober⸗ bürgermeister Dr. Oehler daselbst;
1. 11 8
e in
dem
der dritten Klasse derselben Auszeichnung: dem Beigeordneten Dr. Lehr und dem Gerichtsassessor a. D Hellinghausen, beide in Düsseldorf, und dem preußi⸗ schen Staatsangehörigen, Kanzler des K. und K. öster reichisch⸗ungarischen Generalkonsulats in Frankfurt a. M. Stiep in Nied a. Main; des Ritterkreuzes mit der Kriegsdekoration des Kaiserlich Oesterreichischen Franz Josephordens und
der Großherrlich Türkischen Kriegsmedaille am weiß⸗roten Bande:
dem Kriminalkommissar Dettloff von Behr in Berlin; des Offizierkreuzes des Königlich Niederländischen Ordens von Oranien Nassau:
dem Dozenten für Zahnheilkunde an der Akademie praknsche Medizin, Zahnarzt, Professor Bruhn in Düssel⸗ dorf sowie 1 8
des silbernen Kreuzes mit Schwertern des Königlich
Bulgarischen St. Alexanderordens: dem Archiodiener Müller beim Staatsarchiv in Marburg.
Deutsches Reich.
Auf Grund des § 18 Abs. 4 des Darlehnskassengesetzes vom 4. August 1914 (Reichs⸗Gesetzbl! S. 340) wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß am 30. Sept⸗mber d J. Darlehnskassenscheine im Betrage vo⸗ 11 502 000 000 ℳ ausg⸗geben waren. Hiervon befa den sich 8 746 044 000 ℳ im freien Verkehr. 3
Berlin, den 8. Oktober 1918
Der Reichskanzler (Reichsschatzamt). Im Auftrage: Dombois.
Bekanntmachung
über die Versorgung von Kindern mit bedarfs⸗ scheinpflichtigem Schuhwerk.
Auf Grund der Bundesrats verordnung über die Errichtung einer Reichsstelle für Schuhversoxrgung vom 28. Februar 1918 (Reichsgesetzblatt S. 100) wird ia Abänderung der Bekannt⸗ machung über Schuhbedarfsscheine vom 27. März 1918 (Mit⸗ teilungen der Reichsstelle Nr. 1 S. 4) und der Bekannt⸗ machung über Vordrucke für Schuhbedorfsscheine und Abgabe⸗ beschei igungen vom 15. April 1918 (Mitteilungen der Reichsstelle Nr. 1 S. 6) folgendes angeordnet:
§ 1. 8— Für Kinder bis zu 6 Jahren ist gegen Abgabebescheinigung über nur ein Paar gebrauchsfähiger Schuhe oder Stiefel, der n Sohle mindestens im Gelenk oder in der Vorderfläche ganz aus Leder besteht, innerhalb jeden Jahres seit Ausgabe des letzten ohne Abgabe⸗ bescheinigung ausgestellten Schuhbedarfsscheines auf Antrag ein weiterer Schuhbedarfsschein auszustellen. ¹)
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Bei Ausstellung der Abgabebescheinigungen ist der Vordruk 1. in der Ueberschrift durch den Zusatz „für Kinder bis zu 6 Jahren“ zu ergänzen, 2. im Wortlaut dahin zu ändern, daß an Stelle von „zwei“ Paar „ein“ Paar noch gebrauchsfähiger Schuhe oder
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Stiefel gesetzt wird. „Ddie Ausfertigung von Schuhbedarfsscheinen für Kinder bis zu 6 Jahren gegen Abgabebescheinigung über nur 1 Paar Schuhe ist in den Personallisten (⸗karten) als solche besonders*²) zu vermerken. § 4. Die Bekanntmachung tritt am 15. Oktober 1918 in Kraft.
Berlin, den 1. Oktober 1918. Reichsstelle für Schuhversorgung. Wallerstein. Dr. Gümbel. Thurmann.
¹) Die Bestimmung des § 4, Ziffer 2 der Bekanntmachung übe Schuhbedarfsscheine vom 27. März 1918, nach der jeder Verbraucher, welcher eine Apgabebescheiniaung über 2 Paar gebrauchsfähiger Schuhe oder Stiefel übecgibt, bedarfsscheinverechtigt ist, bleibt unberührt. 1 pe. Der Vermerk hat zu lauten: „Gegen Abgabebescheinigung übe Paar“.
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Die am 5. Juni 1918 für die britischen Parten⸗ beteiligungen an den Dampfern „Cronshagen“, „D yade“, „Emmi Arp“ und „Friedrich Arp“ angeordnete Liquidation ist beendet. u1uu“
Hamburg, den 5. Oktober 1918. 1 “
Die Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe
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