Heute, Donnerstag, findet die W und Schauspiel ses st
Meistersinger pe Nürnbern Anf ich, Henke, Kir khoff, Knupfer, Schl snus in den Hauptrollen fübrt. Dirtgent ist Leo Schauspiel haus geht athander Weise“ (Anfang 7 U den Damen Conrad, Coste, ssin und den Herren Biensfeidt, ) Eichholz, Kraußneck, iry, Sommerstorff in den Hauptrollen Szene. Spielleiter ist bezahlte Betrag für des Opern⸗ bei der Ausgabe Monat in Anrechnung
6g b
ilbelm⸗Gedächtniskirche findet am
zum Besten der Gemeinde statt. Mit⸗ sind: Eleanor Schloßhauer, Walter Drwensti und der
8 Konzertverschiebungen. as fi
saal angesetzte Konzert von Frih 8 h muß bis auf weiteres
verschoben werden. Das Orches 1 ossi Spiw akowsti, für den 16. d. M. in der Singakademie angesetzt war, et ebenfalls erst später statt. Die Karten für beide Konzerte be⸗
Mannigfaltiges.
eine Soldatenversammlung einberufen, der Ve er sämtlicher Truppenteile Groß Berlins beiwohnten. „Vor ärts“ berichter über den Verlauf dieser Versammlung: Tagesordnung lautete: Funttionen der Soldatemäte“. 2 Mittelpunkt der Be⸗ brechungen and jedoe der lostop öffentlichte Frloß 8 Zollzugsrais des Arbeiter⸗ und Soldatenrats an die Arbeiter und Parteigenossen Groß Berlins in welchem zwei⸗ lausend sozialistisch geschulte und iti organisierte Genossen und Arberter mi militärischer sbildung aufgefordert werden, sich zum Schutze der evolution zur Verfügung zu
stellen. Als das Mitglied des Vollzugsausschusses der Zivilisten sam
Oskar Rusch über die Zufa nmensetzung des A.⸗ und S.⸗Rates sprach, ertönten laute Zurufe: „Warum werden zweitausend Rot⸗ gardisten in Verlin gebraucht?“ Der Redner erklärte: „Zum Nieder⸗ schlagen der Gegenrevolution br. ichen wir Männer, die unser Ver⸗ trauen im höchsten Maße besitzen“. Diese Erklärung rief stürmischen Widerspruch hervor und die folgenden Redner verlangten unter lebhaftem Beifall die sofortige Zurücknabme des Aufrufs. Ein⸗ stimmig wurde schließlich folgender Antrag angenommen: „Die durch ihre gewählten Soldatenräte vertretene Garnison Groß Berlins wird die Bewaffnung der Arbeiter so lange mir Mißtrauen ketrachten, als die Regierung, zu deren Schutz sie dienen soll, sich nicht ausdrücklich zur Einberufung der Nationalversammlung als der alleinigen Grundlage wzu gebenden Verfassung erklärt“. Weiter wurde beschlossen, daß
dung der besonderen Rotgardisten vom Arbeiter⸗ und Sol⸗ irat sofort öffentlich zurückgenommen werde, und daß die Waffen r zweitausend Mann an einem bestimmten Punkte niedergelegt en müßten. Mehrere Soldaten wurden zum Vollzugsrat ab⸗ idt, um ihm diesen Beschluß mitzuteilen. — Die Bildung einer
sonderen Roten Garde in Zivilkleidung ist auf Grund dieses An⸗ trags, wie der Vollzugsrat des Arbeiter⸗ und Soldatenrats bekannt gibt, vorläufig eingestellt worden.
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Der Berliner Magistrat erläßt folgende Bekan machung: Ein Teil der Bevölkerung hat versucht, sich gleich am frühen Morgen des ersten Tages der Woche nicht nur mit dem ge⸗ samten Brot für die laufende Woche, sondern auch mit dem Brot für die weitere Zeit zu versorgen. Derartige Angstkäufe sind überaus töricht, denn Groß Berlin ist, wie immer, so auch jetzt für die nächsten Wochen voll mit Mehl versorgt. Käͤufe und Verkäufe von Brot auf Karten der nächsten Woche oder gar ohne Karten sind nach wie vor unzulässig und straf⸗ har. Spätestens zum 1. Dezember milt die Erhöhung der Brot⸗ ration in Kraft, wie sie das Kriegsernährungsamt berests bekannt gegeben hat. Wir hoffen zuversichllich, daß die Bevölkerung ver⸗ ständig genug sein wird, in Zukunft die völlig unbegründeten und die Versorgung störenden Angsttäufe zu unterlassen. (W. T. B.)
„ Der Vorsitzende des Vereins für das Deutschtum im Auslande hat W. T. B.“ zufolge an die Landesverbände und Ortsgruppen des Vereins folgenden Aufruf versandt:
.„Fast vierzig Jahre lang haben wir gearbeitet für die Erhaltung und Stärkung des Deutschtums im Ausland und damit des Deutschtums überhaupt. Jetzt ist seine Schicksals⸗ stunde hereingebrochen. Zu Tode geschwächt, ringt es um sein Leben. Da gibt es für uns nur Einen Gedanken, Einen Willen, Eine Pflicht: Alle Kräfte einzusetzen zu seiner Errettung. Das, was an erster Stelle not tut, ist die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicherheit unter voller Wahrung der gleichen Rechte für alle. An sämtliche Landesverbände und Orts⸗ gruppen richte ich daher die dringende Birtte, für diese Aufgabe den in Betracht kommenden Arbeiter⸗ und Soldatenräten oder den sonst zuständigen Behörden ihre Mitarbeit zur Verfügung zu stellen.“
der Treptower Sternwarte finden in den nächsten See e 1ö“ Ftatt: 1 Sonnabend, Nachmit ags 5 Uhr: „Aus unsern Kolonien“ (Filme); Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: „Aus unsern Kolonien“ (Filme), 5 Uhr: „Reise zum Südpol und ein Blick ins Weltall“ (Filme!, Abends 7 Uhr: „Christoph Kolumbus“ (Filme); Dienstag, Abends 7 Uhr: „Jupiter und seine Monde“ (Vortrag mit Lichtbildern des Direktors Dr. Archenhold). — Beob⸗ achtungen mit dem großen Fernrohr erfolgen täglich von 2 Uhr Nach⸗ mittags bis 10 Uhr Abends. 8 Koblenz, 12 November. (W. T. B.) Zu der auf heute nach⸗ mittag 3 Uhr im Großen Saale der städtischen Festhalle vom Koblenzer Soldatenrat einberufenen Delegiertenver⸗ dammlung der A.⸗ u. S.⸗Räte waren Verrt'eter erschtenen aus Lahn, Elsenborn, Euskirchen, Höhr, Leutesdoift, München⸗Gladbach Neuß, Neuenahr, Niedermendig, Rheinbach, Remagen, Rh odt, Sieghurg, Sinzig, Trier, Vallendar, Wahn, Zell a. Mosel, ferner die Vertreter des Arbeiterrats Koblenz, der Kriegsamtsstelle und der Intendantur Koblenz. Den Vorsitz der Versammlung führte Herr Donath, der Vorsitzende des Koblenzer Soldatenrats. Die Versammlung erkannte einstimmig die Notwendigkeit des sofortigen Zusam menschlusses der A.⸗ und S.⸗Räte des 8. Armeekorps an und beschloß ebenso einstimmig, den Soldatenrat Koblenz mit der ausübenden Zentralgewalt für den Bereich des 8. Armeekorps auszustatten. Es wurden einige bedauerliche Fälle zur Sprache gebracht, in denen Soldatemäte des 8. Armee⸗ torps Lebensmittelbestände beschlagnahmt hätten, die der Er⸗ nährung der Bevölkerung und der zurückkehrenden Truppen dienen sollten. Die Versammlung geißelte einheuig diese Uebergriffe der örtlichen Soldatenräte, die die Sicherstellung der Ernährung aufs Schwerste gefährden müssen, und brachte zum Ausdruck, daß nur ein gemeinsames Zusammenarbeiten unter einer Hauptleitung die schwierige Aufgabe der geordneten Ernährung der zurückkehrenden Truppen und der Bevölterung gewährleisten können. Die Bezirksabgrenzung der einzelnen A.⸗ u. S.⸗Räte wird in kürzester Frist erfolgen. Zur Hebung der Zahlungsmittelschwierigkeiten wurde den Städten und Gemeinden empfohlen, der Provinz gegenüber Bürgschaften zur weiteren Ausgabe von Provinzialgeld zu übernehmen. 1 Breslau, 13. November. (W. T. B.) Der Soldate rat zur Inspektion der Kriegsgefangenenlager in Breslau teilt mit: Nachrichten über Unruhen, die unter den
₰ 2 Kriegsgefangenen im Bereich des VI. Armeekorps ausgebrochen sein sollen, liegen hier nicht vor. Es können nur unbedeutende Störungen des Dienstbetriebes der Gefangenenbewachung erfolgt sein. Auch in den Lagern von Reuhammer und Lamsdorf ist die Ruhe und Ordnung vollkommen wiederbergestellt. Die N
ordnung vollzog sich ohne besondere Zwischentälle.
Posen, 13. November. Der Arbeiter⸗ und Soldatenrat der Stadt Pos rklärt, daß alle Gerüchte über einen Einfall polnisch Legionäre in die Provinz Posen sowie über Plünderun rgendwelcher anderer Verbände gänzlich unbegründet sind.
1“ “] 9 nburg, 13. November. (W. T. B.) Unter großer Be⸗ von Leidtragenden und einer ungeheuren Fälle von Kränzen
deute vormittag 10 Uhr auf dem Ohlsdorfer Friedhof die Beisetzung des Generaldirektors der Hamburg⸗Amerika⸗Linie Albert Ballin statt. Schlicht, aber in höchstem Maße ein⸗ drucksvoll, wie das Leben dieses bedeutenden Mannes, verlief die Feier.
und 5.
Handel und Gewerbe. edereröffnung des amtlichen Börsenverkehrs
findet lant „W. T. B.“ am Freitag, den
1918 statt. Zur Wiedereröffnung der Berliner
Börse schreibt die „Deulsche Allg meine Zeitugg“: Die politischen Freignisse der letzten Woche hatten die Einstelluns des Verkehrs an der Berliner Börse und im Zusammenkang damit auch an den übrigen deutschen Wertpapierbörsen erforderlich gemacht. In der Zwischenzeit hat der Wertpavierhandel trotzdem keineswegs ganz geruht, sondern es hat sich ein ziemlich beträchtlicher inoffizieller Ver⸗ kehr zwischen den Banken und Bankfirmen und auch an einzelnen Versammlungsplätzen von Börsenbesuchern herausgebildet. Im Zu⸗ sammenhang damit und unter Hinweis auf die zunehmende Be⸗ ruhigung im Publikum sowie auf die verhältnismäßig schnelle Besserung der Verkehrsverhältnisse ist in den beteiligten Kreisen der Wunsch laut geworden, die Börse wieder zu eröffnen. Das preußische Handelsministerium hat, wie wir erfahren, trotz mancher Bedenken, darin eingewilligt, daß der Berliner Börsenverkehr am kommenden Freitag wieder aufgenommen wird, und zwar vorläufig in den Formen, in denen er sich bis in die letzten Tage vor Schließung der Börse abgewickelt hat. Es wird jedoch aller Voraussicht nach sich bald ermöglichen lassen, daß die an der Börse zustande gekommenen Kursnotierungen durch Veröffentlichung des Kurszettels auch dem Publikum wieder wie in Friedenszeiten zugänglich gemacht werden können. Die Notierungen werden sich sowohl auf Attien erstrecken, als auch auf den größten Teil der festverzinslichen Werte. Ueber die Form der Notierung der Kriegsanlethen schweben zwischen den in Frage kommenden Stellen Verhandlungen, die noch nicht abge⸗
schlossen sind.
„— In der am 12. d. M. abgehaltenen Hauptversammlung der Vereinigte Fichtelgebirgs⸗Granit⸗Syenit⸗ u. Marmor⸗ werke A.⸗G. Wunsiedel (Bay.) waren 4 Aktionäre mit 701 Stimmen vertreten. Das Unternehmen erzielte bei einem Rohgewinn von 762 060 ℳ (i. V. 710 488 ℳ) und 124 298 ℳ (i. V. 101 512 ℳ) Abschreibungen auf Anlagewerte und Außenstände einen Reingewinn von 301 944 ℳ (i. V. 303 414 ℳ), um welchen sich der Verlust⸗ vortrag von 4184 975 ℳ auf 183 031 ℳ vermindert. Im Bericht wird darauf hingewiesen, daß das Unternehmen bis zur äußersten Grenze der derzeitigen Leistungsfähigkeit in Anspruch genommen war. Vielfach sei die Aufgabe des Unternehmens durch die Schwierigkeit, tüchtige Facharbeiter in ausreichendem Maße zu erhalten, behindert worden. Nur mit Hilse der vollkommenen Betriebseinrichtungen und Anspannung aller zur Verfügung stehenden Kräfte war es der Ver⸗ waltung möglich, alle zutage getretenen Schwierigkeiten zu beheben. In das laufende Geschäftsjahr wurde ein größerer Auftragsbestand herübergenommen.
—. In der vorgestrigen ordentlichen Hauptversammlung der Aktionäre der Maschinenbau⸗Anstalt Humboldt, Cöln⸗Kalk, waren 9 Aktionäre anwesend, welche zusammen ein Aktienkapital von 4 217400 ℳ mit 7029 Stimmen vertraten. Die Versammlung genehmigte den vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats vorgelegten Ge⸗ schätlsbericht sowie den Abschluß nebst Gewinn⸗ und Verlustrechnung per 30. Juni 1918. Der Abschluß schließt ab in Aktiven und Passiven mit 60 567 688 ℳ und im Gewinn⸗ und Verlustkonto mit 13 761 711 ℳ. Nach Abzug der Abschreibungen von 4 564 146 ℳ (i. V. 3 874 580 ℳ), der Generalunkosten von 3 693 225 ℳ (i. V. 1 970 752 ℳ), der Zinsen von 868 535 ℳ (i. V. 696 730 ℳ) verbleibt einschließlich des Vortrags von 1 468 065 ℳ (i. V 1 468 744 ℳ) ein Jahres⸗ gewinn von 3 635 805 ℳ (i. V. 4 816 858 ℳ), dessen Verwendung die Generalversammlung auf Vorschlag des Aufsichtsrats in folgender Weise genehmigt: für satzungsmäßige und vertragliche Gewinnanteile 358 740 ℳ (i. V. 340 793 ℳ), 9 vH auf das Akttenkapital von 20 100 000 ℳ = 1 809 000 ℳ, Vortrag auf neue Rechnung 1 468 065 ℳ.
Madrid, 12. November. (W. T. B.) Ausweis der Bank von Spanien vom 2. November in tausend Pesetas: Gold im Inland 2 219 175 (gegen die Vorwoche Zun. 13 458), Gold im Ausland 88 635 (Zun. 1 044), Barvorrat in Silber usw. 649 974 (Abn. 1 477), Wechselbestand 586 648 (Zun. 10 872), Lombard 394 205 (Zun. 14 796), Wertpapiere 12 292 (Zun. 11), Notenumlauf 3 149 767 (Zun. 28 464), fremde Gelder 1 176 087 (Abn. 52 395).
Börse in Berlin (Notierungen des Börsenvorstandes)
1 vom 14. November’] vom 8. November für Geld Brief Geld Brief ℳ ℳ ℳ Holland 100 Gulden 280 280 ½ 280 ½ Dänemark 100 Kronen 176 ½ LI 11- Schweden 100 Kronen 192 ½ 192 ¾ 2 ¼ 192 ¼ Norwegen 100 Kronen 177 ¾ 178 ¼ Helsingfors 109 Finn. Mark 73 ¼ 3 Schweiz 100 Franken 136 ⅓ 1 ten⸗ Budapest 100 Kronen 55,20 Bulgarien 100 Leva — Konstanti⸗ nopel 100 Piaster 20,30 Madrid und Barcelona 100 Pesetas 136
7 73 ¾
1.X.X“
Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten. 82. „Wien, 13. November. (W. T. B.) Die Börse befleißigte sich im Hinblick, auf die großen politischen Ereignisse einer weit⸗ gehenden Zurückhaltung; das Geschäft stockte anfangs nahezu voll⸗
ständig, wobei die Kurse eine gewisse Widerstandsfähigkeit bekundeten. Im weiteren Verlaufe machte sich vermehrtes Angebot bemerkbar, dem teine entsprechende Nachfrage gegenüberstand, so daß eine allgemeine Abschwächung Plat griff, die sich jedoch in Ruhe vollzog und im ganzen keine größere Ausdehnung erlangte. Im Schranken hatte das Angebot gleichfalls das Uebergewicht. 8 „Wien, 13. November. (W. T. senschlußkurse.) Türkische Loose 339,75, Orientbahn 1120, sbahn 847,50, Süd⸗
bahn 102,00, Oesterreichische Kredit 657, Ungarische Kredit 968,
“ “““
Anglobank 432, Unionbank 540, Bankperein 496, Länderbank 499 5 Tabakaktien 929, Alpine Montan 906, Prager Eisen 3148 ine Muranyer 900, Stod werke 790., Salgo Kohlen 919, . Kohlen —,—, Galizia 1180, Waffen 1201, Lloyd. Aktien Iör Poldihütte 1172, Daimler 720. 570,
London, 12. November. (W. T. B.) Privatdiskont zur Silber 48 ¼, Wechsel auf Amsterdam kurz 11,45 ⅛, Weche⸗ 9 Paris 3 Monate 26,30, Wechsel auf Paris kurz 25,92.
Paris, 12. November. (W. T. B.) 5 % Franz. Anleibe 87,60, 3 % Franz. Rente 62, 4 % Span. äußere Anleihe 5 % Russen von 1906 —,—, 3 % Russen von 18965 — — 4 % Türken unif. 72,00, Suez⸗Kanal —,—, Rio Tinto 1880. *
Amsterdam, 12. November. (W. T. B.) Sehr flau. Wechsel auf Berlin 30,80, Wechsel auf Wien 16,90, Wechsel auf Schweiz 47,88 Wechsel auf Kopenhagen 64,20, Wechsel auf Stockholm 67,15, Wechsel auf New York 238 ½, Wechsel auf London 11,35, Wechsel auf Paris 43 90. — 4 ½ % Niederländische Staatsanleihe 82 ½ Obl 3 % Niederl. W. S., 62 ½, Königl. Niederländ. Petroleum 368 Holland⸗Amerika⸗Linie 367 ½, Niederländ.⸗Indische Handelsbank 180 Atchison, Topeka & Santa F6 92 ¼, Rock Island 92 ½ Southern Pacific —, Southern Railway —, Union Pacific 134, Anaconda —,—, United States Steel Corp. 90 ¼, Französisch⸗Englische An⸗ leihe —, Hamburg⸗Amerika⸗Linie .
Kopenhagen, 12. November. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Hamburg 50,00, do. auf Amsterdam 155,75, do. auf schweiz. Plige 75,00, do. auf London 17,76, do. auf Paris 69,00.
Kopenhagen, 13. November. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Hamburg 50,50, do. auf Amsterdam 156,25, do. auf schweizer. Plätze 75,290, do. auf London 17,80, do. auf Paris 69,00.
Stockholm, 12. November. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Berlin 49,00, do. auf Amsterdam 149,50, do. auf schweizer. Plätze 71,50, do. auf London 17,10, do. auf Paris 66,10.
Stockholm, 13. November. (W. T. B.) Sichtwechsel anf Berlin 47,00, do. auf Amsterdam 148,75, do. auf schweizer. Pläͤtze 71,75, do. auf London 16,95, do. auf Paris 65,75.
New York, 12. November. (W. T. B.) (Schluß.) Die Börse bekundete zu Beginn auf die günstigen Friedenzaussichten bin sehr lebhafte Kaufluft, so daß rie Kurse um einen bis drei Dollar stiegen. Namentlich die Anteile der Canadian Packfic Bahn und die Aktien der Bahnen, die für Getreide⸗, Kohlen⸗ und Baummolltrans⸗ porte in Betracht kommen, waren sehr gesucht. Von Industrie⸗ papieren waren die Shares der Beihlehem Steel Corporation in großen Posten angeboten. Im weiteren Verlaufe wurde die Stimmung unsicher und die anfänglich erzielten Kursgewinne gingen wieder perloren. Bei Schluß der Börse war die Haltung matt. Umgesetzt wurden 1 110 000 Aktien. Geld: Fest. Geld auf 24 Stunden Durchschnittssatz 5 ¾, Geld auf 24 Stunden letztes Darlehn 6, Wechsel auf London (60 Tage) 4 73,25, Cable Transfers 4,76,55, Wechsel auf Paris auf Sicht 5,40,75, Silber in Barren 101 ⅛, 3 % Northern Pacisie Bonds —, 4 % Verein. Staaten Bonds 1925 —, Atchison, Topeka u. Santa Fé 97 ½, Baltimore und Ohio 59 ⅞, Canadian Pacific 167, Chesapeake u. Ohio 6 % Chicago, Milwaukee u. St. Paul 51, Denver u. Rio Grande 58⅛, Illinois Central 104, Louisville u. Nashville 116, New Pork Central 83, Norfolk u. Western 100, Pennsylvania 49 ½, Reading 9 ¼, Southern Pacific 105 ⅛, Union Pacific 134 ½, Anaconda Co ver Mining 71, United States Steel Corporation 109 6, do. pref. 112 ½.
Berichte von auswärtigen Warenmärkten.
ondon, 12. November. (W. T. B.) Kupfer prompt 122. New York, 12. November. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 29,40, do. für November 27,90, do. für Dezember 27,90, do. für Januar 27,25, New Orleans loko middling 30,00 Petroleum refined (in Cas) 19,25, do. Stand. white in New York 15,50, do. in Tanks 8,25, do. Credit Balances et Oil City 4,00, Schmalz prime Western 27,30, do. Rohe & Brothers 28 75, Zucker Zentrifugal 7,28, Weizen Winter 237 ½, Mehl Spring⸗Wheat clears 10,50 — 10,95, Getreidefracht nach Liverpool nom., Kaffee Rio Nr. 7 loko 10 ⅜, do. ür Juli —,—.
New York, 12. November. (W. T. B.) Die sichtbaren Vorräte betrugen in der vergangenen Woche: An Weizen 178 095 000 Bushels, an Kanadaweizen 20 822 000 Bushels, an Mats 4 360 000 Busbels.
Gestern Feiertag.
Opernhaus. (Unter den Linden.) bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Figaros Hochzeit. Komische Oper in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text nach Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Deutsche Uebersetzung durchgesehen von H. Levi. Musikalische Leitung: W Stiedry. Spielleitung: Hermann Bachmann. Anfang 1 hr. 1
2 2 4
b Schauspielhaus. (Am Gendarmenmarkt.) Freitag: 249. Dauer⸗ ezugsvorstellung. Deenst⸗ reiplätze si 9 Die Iings- g 8g nst⸗ und Freipläͤtze sind auf ehoben. Die dasglocke. Schauspiel in vier Akten von Hans Knobloch. Spielleitung: Albert Patry. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Opernhaus. 247. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freipläͤtze sind aufgehoben. Lohengrin. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Anfang 6 ⅛ Uhr. „Schauspielhaus. 250. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Lanzelot und Sanderein. Ein alt⸗ flämisches SSpiel. Deutsche Bearbeitung von Friedrich Markus 8 übner. „Die verbindende Musik nich altniederländischen Motiven von Professor Ferdinand Hummel. Spielleitung: Dr. Bruck. — Vietetts Der. erbrochene Krug. Lustspiel in Gnc Kuszug von Heinrich von Kleist. Spielleitung: Dr. Bruck. Anfang 7 ½ Uhr. 6 8
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Ilse von Wuth nau mit Hrn. Dr. jur. Aurel von Heynitz⸗Neuhausen (Dresden — Neuhausen Kr. Kottbus). Gestorben: Hr. Wirklicher Geheimer Lenationsrat Dr. jur. Ernst
Fag (Berlin). — Hr. Justizrat Albect Steinberg (Han⸗ nover). —
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle Rechnungsrat Men gering in Berlin. — Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Vier Beilagen
Inhaltsangabe Nr. 45 zu Nr. 5 s Bffentlichen Anzeigers.
8
Erste Beilage
Berlin
——————EnI —
Richtamtliches.
Oesterreich und Ungarn.
Deutsch⸗Oesterreichische Staatsamt für -9 rhat dem tschecho⸗slowakischen Gesandten Tusar Eenspruch gegen das völkerwiderrechtliche Vorgehen der fel wakischen Regierung üͤberreicht, die auf Grund der eslowo betreffed die Aushebung der Jahrgänge neng,99, in einigen Grenzaebieten in Mähren vnd den auch Deutsche unter Drohungen einzieht, und alle tlehnt, welche die Forisetzung vieses Verfahrens durch üecho slowatische Regierung herbeiführen könnte. an Ausschusse für das Heerwesen der zeisterreichischen Nationalversammluna fragte jrische Abgeordnete Malikan, was bezüglich der Mobili⸗ n der Südslawen vorzukehren sei, da sie ihre isierung auch auf die deutschen Siedelungs⸗ e Sübsteiermarks erstrecken. Der Ausschuß be⸗ scch an den Staatekanzler zu wenden, um zu veranlassen, enderartiger Mobilisierungsbefehl für die deutschen Ge⸗ inciksam gemacht werde. die im Deutsch⸗nationalen Verband vereinigten en traten gesern, wie das „Wiener Korrespondenzbüro“ tzu emer Beratung zusammen, um die Auflassung der weppen zu beschließen und sie zu einer einheitlichen ei zusammenzufassen, die den Namen Deutschsoziale ei führen soll. Die dem Verbande nicht angehörenden ier der deutsch⸗österreichischen Unabbängigkeitspartei und euischen wurden aufgefordert, der Deutschsozialen Partei
—
In der gestrigen Sitzung der Nationalversamm⸗ i Prag wurde beschlossen und genehmigt, die Re⸗ mit 15 Ressorts zu errichten. Die Haupistadt Prag t einen neuen Ver valtungskörper, die bisberige twverwaltungskommission wird aufgelöst. Die achtstündige hauer wurde im ganzen Staate gesetzlich vorgeschrieben. ummen wurde eine Gesetzesvorlage, auf Grund deren ind, Orden und Titel für ungiltig erklärt werden, in⸗ se nicht aus der Beschäftigung herkommen. ach einer Meldung des „Wiener Korrespondenz⸗Büros“ die Landesregierung für Deutsch⸗Böhmen an rdsdenten Wilson durch die schwedische Gesandtschaft gbeldepesche, in der es heißt: en Mäsident! Sie haben in Ihrer letzten Botschaft an die malten österreichischen Staat und der bisherigen herrschenden ge befreiten Vösker als Richtschnur für die Aufrichtung und ig der Freiheiten der Nationen Oesterreichs den Grund⸗ ngestellt, daß die einzelnen Nationen sich jedes ge⸗ nen Eingriffes in die Rechte anderer Nationen enthalten
ie haben wiederholt und feierlich das Secbst⸗
8 aller Nati nen als Grundlinie der Teil⸗
ordamerikanischen Volks an dem Befreiungswerke der valöndet. Im Namen von zweieinhalb Millionen Deutscher ümn die sich unter VBerufung auf das Selbstbestimmungsrecht eteil der freien deutschen Republik betrachten, erheben kirsten Widerspruch gegen die Vergewaltigungen, welchen Eimtsgebiet durch die Truppen des ischecho⸗slomakischen Hausgesetzt ist. Wir wenden uns an die gesamte gesittete wenn wir Sie, Herr Präsident, zum Zeugen dieser Gewalt⸗ smund i perialistischen Angriffe des tschecho⸗slowakischen Staates n und unser Betonung des von Ihnen feierlich verkündeten der Nationen, ihr Schicksal selbst zu bestimmen, das Verlangen ins in unsenem aufgezwungenen Kampfe beizustehen und nicht sen, kaß wir durch Anwendung von Gewalt von diesem Selbst⸗ dungsrechte ausgeschlossen werden. Lassen Sie, Herr Präsident, öreffel darüber, daß die Ansprüche des tschecho⸗slowakischen vor dem unzweifelhaften Recht Deutschböhmens Halt machen lechgültig, welche Lage der tschecho⸗slowakische Staat fen durch die Gewaltsanwendung geschaffen hat.
der auf 500 Mitglieder verstärkte ungarische tnalrat ist für Freitag in die große Halle des Parla⸗ vehändes zu einer Sitzung einberufen worden. In dieser oürfte über die zukünftige Staats form Ungarns wisheidung getroffen werden.
Der eiegsminister Bartha erließ zur Sicherung der shen Ordnung einen Einberufungsbefehl, auf csen die Jahrgänge 1896 bis 1900 sofort einzutücken
r siebenbürgisch⸗sächsischen Reschstaasabgeordneten nü vorgestern als Deutsch⸗Sächsische Volkspartei sichstages konstituiert und den Abgeordneten Wilhelm zum Präsidenten gewählt.
heü Generalfeldmarschall von Mackensen richtete an Umischen Nationalrat ein Telegramm, in dem er mit⸗ 9 das Hauptquartier nach Hermannstadt Fämnbe und um Zustimmung und Unterstützung des ne lsttet bamit die ihm unterstellten Truppen ie bich und auf eine Art, die mit der militärischen serdegischen Armee vereinbar wäre, nach Deutsch⸗ sigeführt werden tönnen
P olen. EC 1““
Wolffschen Telegraphenbüro
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tene durch die Ernennung Pilsudskts zum Ober⸗ er umn n geklärt. Die Regierung hat dem Soldatenrat irrinm Abtrausport aller deutschen Reichsangehörigen seünn 188 unter der Bedingung zugestanden, daß dieses Amaterial ihr zurückgegeben wird.
ische Oberkommando in Lemberg hat an guärtter der Entente und an das pornische 188 ein Radiog amm gerichtet, in dem die Lage
Na P Leschiidert und sofortige Entsendung von be⸗ n, , Vertretern der Entente nach Lemberg zwecks
Ag, i 9 . J 2 st etakaefern eine militärische Besetzung Ostgaliziens
gui. Meldung de
Großbritannien und Irland.
eh Reutersche g nettedemnsnsche Büro“ erfährt, daß das Reichskriegs⸗ zonnächs seine Sitzungen 1 aufnehmen wird,
um über die Friedensbedingungen zu beschließen. Außerdem werden in London wichtige Berotungen zwischen Vertretern der Reichsregterung urd Staatsmännern aus den britischen Dominions stattfinden.
— Im Unterhause führte der Finanzminister Bonar Law bei der Einbringung der Kreditvorlage für das laufende Finanzjahr im Betrage von 700 M llionen Pfund Sterling, obiger Quelle zufolge, aus:
Er erwarte, daß die Ausgaben weniger als 700 Millionen be⸗ tragen werden. Man könne nicht mit einer sofortigen starken Ab⸗ nahme in der Auszahlung von Gehärtern rechnen. Und wenn dies das Ende des Krieges sei, so würden auch einige von den Demobilisierungsausgaben mit diesem Kredit bestritten werden müssen. Was die Marine betreffe, so wünden die Ausgaben für Kriegsmaterial vermindert werden, sobald dies ohne Gefahr ge⸗ schehen könne, und würden alle verfügtkaren Gelder für den Bau von Handelsschiffen verwendet werden. Bonar Law fuhr fort: „Wir und die anderen Alliierten werden dafür sorgen müssen, Lebeusmittel nach Europa zu bringen, was für das Land eine größere Ausgabe, aber keine dauernden großen Lasten bedeuten wird. Der Voranschlag für 98 Tage bis zum 19. Oktober betrug 6 986 000 Pfund Sterling fäglich. Die tatsächlichen Ausgaben waren 6.98 000 Pfund täglich. Für 202 Tage bis zum 19. Oktober wurden die Aus⸗ gaben auf 1411 Millionen geschätzt Die tatsächlichen Ausgaben waren 1351 Millionen, so daß 60 Millionen erspart wurden. Für dieselbe Zeitperiode betrugen die Er parnisse 298 000 Pfund läg⸗ lich Von diesem Betrage entfielen nur 37 000 Pfund täglich auf die Verminderung der Streitkräfte. Die Verminderung der Anleiben an die Alluerten und die Dominions belief sich auf 276 000 Pfund täglich. Für die Armee waren Mehrausgaben von 39 ½ Millionen notwendig da ihre Streitk äfte bis zum gegenwärtigen Augenblick viel größer waren als zur Zeit des Voranschlags angenommen wurde. Die Anleihen an die Alliierten betrugen bis zum 19. Ok⸗ jober 1465 Millionen, an die Dominions 218 ½ M llionen. Rußland wurden im ganzen 568 Millionen geliehen, Frankreich 425 Millionen, Italien 345 Millsonen, anderen kleinen Staaten 127 Millionen. Was die heimische Schuldenlast betrifft, so brauchen wir nicht besorgt zu sein, und können annehmen, daß unsere Schuldenlast am Ende des Krieges 1000 Millionen nicht übersteigen wird.“ Bonar Law verwies sodann auf die Tatsache, daß der Krieg offenbar vorbei sererLund sagte, der wichtigste Faktor, der zum Siege mit be getragen habe, sei das enge Verhältnis mit den Verhündeten gewefen, das gearbeitet habe, wie eine einzige einheitliche Macht, die einen gemeinsamen Zweck versolge. Es sei von wesentlicher Bedeutung für die Welt, daß diese enge Einheitlichkeit fortgesetzt wird und bestehen bleibt, während die Verwüstungen des Krieges wieder gut gemacht werden. Der Minister sprach die Hoffnung aus daß eines der guten Ergebnisse des Krieges ein dauerndes, besseres Einvernehmen mit den Völkern sein würde, mit denen England verbündet sei. Was Amerika betreffe, so wäre es für England, seine Ideale und den zu⸗ künftigen Frieden der zivi isierren Welt von großer Bedeutung, wenn als Ergebnis dieses Krieges das Einverständnis zwischen Amerika und England besser wäre als je. Bonar Law sprach hierauf Serbien und Belgien seine warme Anerkennung aus und sagte, über Italien habe er im Unterhause Reden gehört, aus denen man den Eindruck bekommen habe, daß die Italiener nur daran dächten, aus imperialistischen Gründen, Gebiet sich anzueignen. Das Unterhaus und das Land sollten sich aber doran erinnern, daß Italten bei Ausbruch des Krieges mit den Feinden Englands ver⸗ bunden war, und es sei eine idealistische Bewegung gewesen, die Italien dazu gezwungen habe, in den Krieg zu gehen und an der Seite der Allitjerten für Gerechtigkeit und Freibeit zu kämpfen. Zum Schluß sagte Bonar Law: „Wir haben einen großen Sieg errungen, aber wir mußten auch einen hohen Preis dafür zahren, wir dürfen das nicht vergessen.“
Das Haus nahm die Kreditvorloge an. Im Laufe der Erörterung erklfärie der Minister für den Wi⸗ deraufbau Dr. Adison, daß die zur Versügung stehenden uberschüssigen Kriegevorräte auf 500 Millionen Pfund Sterling geschätzt
würden. “ Rußland.
Zeitunasmeldungen zufolge kündigt ein Erlaß des Generals Denrkin, Oberbefehlshabers der Freiwilligenarmee, an, daß er den Oberbefehl über alle Truppen Rußlands über⸗
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nehme und alle Offiziere auf russischem Gebiet mobilisiere.
Niederlanbe.
Der „Niederländischen Telegraphen⸗Agentur“ zufolge teilt das Ministerium des Aeußern mit, daß das Schloß von Ameronge von seinem Besitzer auf Ersuchen der holländischen Regierung als zeitweiliger Aufenthaltsort dem früheren deutschen Kaiser zur Verfügung gestellt wurde.
— Die Regierung hat einen von allen Ministern unter⸗ zeichneten Aufruf erjassen, in dem sie sämtliche Mitbürger zur Mitarbeit und Unterstützung auffordert. Nur mit An⸗ spannung aller Kräfte könne man erreichen, daß die Zeit, die jetzt bevorstehe, ohne das ernstene Unglück vorüber⸗ gehe. Unruhe oder Aergeres würden den ruhigen Gang der Geschäfte verhindern, so daß man das schlimmste befürchten müßte. Das Beispiel Rußlande sei eine Warnung. In dem Aufruf werden alle Maßregeln aufgezählt, die zur Erleichterung der Notlage beitragen sollen, u. a wird die Ver⸗ teilung der militärischen Vorräte und die Austeilung von Militärschuhen und billiger Kleidung versprochen. Zum Schluß wird gesagt: „Gegenüber der Ankündigung, daß eine Minder⸗ heit versuchen wird, die Macht an sich zu reißen, hat die Re⸗ gierung im Interesse der Rechte urd Freiheit des ganzen Volkes beschlossen, die Autorität und Ordnung zu behaupten.“
— Amtlich wird von dem Ministerium des Aeußern, wie das „Korrespondenzbüro“ meldet, mitgeteilt:
Von den holländischen Vertretern in London ist die Nachricht eingetreffen, daß vorbeheltlich der Zustimmupg der Regierung in Washington Holland auf eine Zufuhr von 375 000 Tonnen Brot⸗ getreide einschließlich Reis für die Zeit eines Jahres rechnen kann, erner auf 80 000 Tonnen Oele und Fette, 300 ,000 Tonnen Mais fir Viehfutter und andere Rohstoffe. Diese Vorräte werden ge liefert werden, wenn ein allgemeines wirtschaftliches Abkommen zu⸗ stande kommt, worauf den Vertretern zufolge alle Aussicht besteht. Bei der Durchführung dieses allgemeinen Abkommens wird von holländi⸗ scher Seite an den zum Teil bestehenden, zum Teil noch zu errichten⸗ den internationalen Organisationen, die auf eine gerechte Verteilung der Lebensmittelvorräte und die Verhütung von Preistreibereien hin⸗ zielen, mitgewukt werden. Ueber diese Weltorganisation, über die in London bereits vorläufig Verhardlungen geführt wurden, und deren Grundsätze wahrscheinlich auf die Schiffahrt Anwendung finden werden, wird sobald wie möglich näheres mitgeteilt werden.
Deutschen Reichsanzeiger und Preußisch
Donnerstag, den 14. November
— Der Führer der sozialdemokratischen Arbeiterpartei
Troelstra führte vorgestern in seiner Rede in der Zweit n Kammer laut Bericht des „Wo ffschen Tele raphenbüros
voch
aus: Wir müssen uns jetzt fragen, ob nicht auch in Holland die Zeit
für eine Regierung wie in Deutschland gekommen ist. Wir wolsen keie Gewalt, müssen aber den historischen Augenblick benuzen Win hoffen, daß es zu keiner Gewalt kommen wird, wenn es aber daeu kommt, so wnd sie nicht von uns ausgehen. Wir wollen unser Recht und sind bereit, wenn nötig, dafür unser Leven zu opfern.
Die
Armee wird sich nicht gegen die Arbe ter verwenden l' ssen.
Weder sie noch die Polisei ist imstande, uns entgegenzutreten. Eine Regierung, die sich in emer solchen Lage befindet, hat nicht mehr bas Recht, gegen uns Gewalt anzuwenden. Wir hingegen stützen nos auf den Rechtsgrund unserer Unentbehrlichkeit und Norwendigkeit.
Dies
e Regierung ist nicht mehr imstande aufzutreten. Bleibt sie
trotzdem am Ruder, so werden Unruhen und Anarchie muehen. Nur die Sozialdemokratie kann uns durch die Stürme dieser Zeit hindurchführen. Wir wollen e in die Höhe bringen und einem guten Frieden zuführen. Deshalb greifen wir nach der Staatsmacht, deshalb wollen wir die politische Revolution der Arbeiter. Wir werden am nächsten Sonntag beschließen, was getan werden muß.
In Erwiderung auf die Rede Troe stas füh te der Minister⸗
präsident Ruys de Beerenbrouck vestern in der Zweiten Kammer dem Korrespondenzbüro zufolge aus:
Die Regierung wünsche auf dem gesetzlichen Wege fortzuarbeiten.
Wenn eine cer Panteien einen ungesetzlichen Weg einzusch agen ve⸗ sichte, würde sie finden, daß die Regierung sich ihr in ten Weg
stell des
abbringen lassen, auch nicht durch Gewalt.
n werde. Die Regijerung regiere auf Wunsch der Mehrheit holländischen Volkes, und sie werde sich davon nicht (Beifall. Die
Regierung sei nicht die erste geweren, die sich auf die Macht be⸗ rufen habe. Wenn Troelstra erklärte, das er nötigenfalls die Re⸗
gierung mit Gewalt stürzen werde, dann erkläre die
egierung, daß
sie bereit sei, diesen Versuch abzuwarten. Die Regierung wiederbole ihren Wunsch, daß sie nur dann die Geschäfte fortführen wolle, mwenn sie sich auf das Vertrauen des ganzen Volkes stützen könne. Es wäre ihr deshalb angenehm, wenn der Antrag des Abg. Marchant auf Einführung des allgemeinen Frauenwah rechts in der K mmer so rasch wie möglich verhandelt wü de, damit das Volk in seiner Ge⸗ samtheit sich darüber aussprechen könne, wie es regiert zu werden
wün
sche. — Laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ er⸗
reichten 25 000 Mann deutscher Truppen, die aus Belgien kamen, die holländische Grenze bei Ass yke und mollten
den
Durchmarsch mit Waffengewalt erzwingen. Durch Ver⸗
mittlung der deuischen Gesandischaft wu de ein Eingreifen der holländischn Truppen vermieden, und es wurde ervreicht,
daß
wurde.
Bu dar
der Durchmarsch nach Niederlegung der Waffen gestatte
Schweiz.
In der vorgestrigen Sitzung des Nationalrats leate der ndesvräsident im Namen des Bundesrats die Grür de „welche die Landesregierung verantoeßt haben zur Auf⸗
1
rechterhaltung von Ruhe und Ordnung Truppen ayuf⸗
zub
Nationalrats,
erklärte dabei unter dem Beifall des daß er den unbrugsamen Weillen habe,
eten und
Ruhe und Ordnung im Lande mit allen gesetzlichen Mineln, seibst mit Waffengewalt, aufrechtzuerhalten. Zugleich aber ei
der
Bundesrat der Meinung, daß mönlichst rasch eine Um⸗
gestaltung der Beyörden in der Wetse vo zunehmen sei,
daß
Brdeutung e tsprechende Vertretung erhalte.
rat
auch die sozialdemotratische Partei da in ei e ihrer Der Bundec⸗ erklärte sodann, daß er soweit wie möaglich die allmäh iche
Besserstellung der Lage der Arbeiter fördern wolle, und fuhr der „Schweizerischen D⸗peschenauentur“ ufoige fort:
Die Reform solle aber nur auf dem Boden von Recht und Gesetz
unter Respertierung des Willens des ganzen Volkes und der demo⸗ kratischen verfassungsmäßigen gesetz ichen Einrichtungen vor sich gehen. Die polntischen und sozialen Kämpfe wer en in der Schweiz mit dem Stimmzettel in der Hand gefuhrt, darum weise er jeden Versuch
der
Stelle des verfassungsmäßig Gewalt zu setzen, mit der
Der
Klassen⸗ und Parteidiktatur und jeden Versuch, an die geäußerten Volkswillens illegitime größten entschiedener als je die Not⸗
Bundesrat betonte
wendigkeit der Aufnahme von sozialpolitischen Vereinbarungen in die Grundlagen des Völkerbundes. Als Grundlage für das der Friedens jagung zu unterbreitende Programm diene der unerledigt geblieb ne Berner Schlußakt, betreffend den internationalen Arbeiterschutz, vom Jahre 1913. Undereneits eien aber die beiden von der Gewertschaf
tagung in Leeds im Jabre 1916 (alliierte Staaten) und Bern im Ot⸗ 1ober 1917 (Zentralstaalen und Neutrale) aufgestellten Programme;
berü
cksichtigen. Ein Teil der Forderungen von Leeds und Bei ü 9 b
sei von der Schweiz übrigens bereits erfüllt worden. Das Gefül
der
Notwendigkeit solcher Bestimmungen sei allgemein und die
Schweiz sei wie kein anderes Land zu dieser Initiative für die
sozialpolitische Ergänzung des
Völterbundes berechtigt. Ganz
unmittelbar tritt die Notwendigkeit internationaler sozialpolitischer Abmachungen, betreffend die Abschaffung wirtschaftlicher Schranken,
in
den Vordergrund. Sie können nur dann aufgehoben
werden, wenn die vertragschließenden Staaten sich vor äufig versihert halten, daß in keinem Staate durch sozial rückständige Arbeitsvedin⸗ gungen die Möglichkeit einer volkswirtschaftl chen tlloyalen Unter⸗ bindung auf rem Weltmarkte geschaffen sei. Selbstverständlich solle dieser Ausblick auf die neue un fossende sozialpolitische Arbeit auf internationalem Gebiet die Schweiz nicht hindern, innerha b des nationalen Rahmens alle sozi lpolitischen Reformen schnellstens zu verwirklichen, die verwirklicht werden können.
In der gestrigen Sitzung des Nationalrats wurde di
Beratung über den Generalstreik fortgesetzt. En An⸗ trag Grimm (von der Streikleitung), vor der Aussprache einen Ausschuß für Vorschläge zur sofortigen Umbildung des Bundes⸗ und Nationalrats einzusetzen, werde mit allen Stimmen gegen die Sozialdemokraten abgelehnt.
In der Aussprache erklärte der Sprecher der freisinnigen
Fraktion die Proklamierung des Landesgeneralstreiks als ein Ver⸗ brechen gegen Volk und Vaterland. Im übrigen erklä te er sich einverstanden mit den Sczia reformvorschlägen des Bundesrats.
Die
schaf
klär
kath lische Gruppe der Bundesversammlung. die lanewint⸗ rlichen sowie die Liberal⸗Demotraten gaben ähnliche Er⸗
ungen ab und verlangten, daß der Bundesrat mit der
anzen Strenge des Gesetzes gegen die Schuldigen vorgebe.
e sozialdemokratische Gruppe ist einverstanden mit den militärischen Maßnahmen, bedau rt aber, daß der Bundesrat nicht rechtzeitig dem Streik durch soziale Maßnahmen vorgebeugt hade. Der Bundes⸗
präsident verwahrte sich gegen die von der sozialdemokratischen Presse verbreiteten unwahren Nachrichten über Unruhen. iee cht
8 1
Entschiedenheit zurnck.
—
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