1918 / 277 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Nov 1918 18:00:01 GMT) scan diff

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tretung der Arbeiter bezw. Ange obliegt, während den Arbeiterräten

zusteht. Es tonnen auch Mitggliede ausschüsse gewählt werden, es wäte Anfragen können wir noch mitteilen,

Nol

auf neuer Grundlage von dem Vollzugs

8 „8 eingehenden

Ausschüssen

ogar erwün cht. Auf viele 8 die Wahl der Arbeiterräte 8.

.* vorbereitet wird. A

Wohlfahrtspflege.

Versorgung unserer der mit Weihne

Das Zentralkomitee der deutschen wendet sich in einem Aufruf an mit der Bitte,

als Zeichen liebevollen Gedenkens aus der Heimat eine Weihnachts⸗ 2, . 7 übermitteln. Ohne Unterschied erhalten a

gabe zu gleichwertiges Christgeschenk Peimat ihre tapferen Verteidiger gißt. Die

auch

gefangenenlager sind bereits Ende Oktober von Holland an die Hilts iun 8

französischer um die Gefangenen zu befreien. von u größere Gruppe, an

oldaten

ion wurde zu dem

ausschüsse aller englischen Lager

Kriegsgefangenschaft befindlichen

Barcelona aus versorgt. Die Lie

Genußmitteln, die im 2

für Frankreich

Wäsche enthalten. v

seinen Anteil zu We n ält,

erübrigen. Die

on Normalvpaketen i

Die Sperre dauert

Weihnachtsspende be

nachtsspende überall offene Herzen ändigen Provinzial

. Die

sind den zuständ (Hilfe für kriegsgefangene Deutsc Weihnachtsspende an deutsch weisen. (W. T. B.)

Verkehrswesen.

Fernsprechverkehr Oesterreich von jetzt ab wieder zugelassen.

Allgemeiner

kungen sind aufgehoben.

Postsendungen jeder Art, Telegramme und Ferngespräche nach Elsaß⸗Lothringen werden wegen Unterbrechung der Eisenbahn⸗ und Telegraphenverbindungen, die nach Besetzung von Eisaß⸗Lothringen durch die feindlichen Mächte entgegen den Wuffenstillstandsabkommens worden ist, von den Post⸗ und Telegraphenanstalten nicht mehr

Bestimmungen des

angenommen.

8 1. chtsgaben.

seine Landes⸗ und ³ unseren in Kriegsgefangenschaft befindlichen Brüdern zählte ein Sold

Liebesgabensendungen für abgegangen. Heeresangebörigen sgaben bestehen aus Lebens⸗ und

slande angekauft Paket die geplante Spend

fträgen

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der Person soll jeder ein ls Zeichen dafür, daß die in Feindesland nicht ver⸗

die englischen

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mit Deutsch⸗ Kriegsbeschrän⸗

nehrte. Eichhorn

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veranlaßt gaben ihrer

können,

Mannigfaltiges Erst

Berlin Otto Wels macht folgendes bekannt:

Die Truppen, die jahrelang den Heimatboden beschützt Die Gemeinden Groß werden sie freudig und mit festlichem Schmucke empfangen. nd bekränzt Eure Häusfer, gebl Liebesgaben und Geld zur Verleilung an de bedürftigen Kame⸗ raden! Der Flaggenschmuck beginnt am Sonntag, den 21. d. Mts., und dauert einige Wochen. Der Schlußtag wird besonders bekannt gegeben. Die Anmeldung von Liebesgaben wird schriftlich er⸗

Truppenempfang. Der

kehren zu friedlicher Arbeit zurück.

bürger, helft uns bierbei,

beten an die Kommandantur von Berlin,

empfang), Berlin C. 2, Platz am Zeughause 1. Jusbesondere darf erhofft werden, daß die Betriebe ihre als Weihnachtssendungen für das Feld bereitgestellten Gaben den heimkehrenden Kriegern zuwenden.

Organitationen, die ähnliche

nannte Abteilung der Kommandantur wenden.

lung der Geldspenden wird auf den

verwiesen. Die

81 8 beflaggt u

Verteilung der auf sämtlichen Großberliner Gemeinden

ob

Fbberständlich e Kommandant von

haben, Berlins Mit⸗

verdächtig.

Die

Abteitung XXI (Truppen⸗e 8 fi

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Wegen der Samm⸗ folgenden besonderen Aufruf

n der Nacht erstag .

zeipräsidium eme Schießerei stattgefunden, b 1

Mann

992728 n Urde.

seine Kameraden von den ges, en seien. N.„

Ein unbekannt ge

Kreuz Polizeipräsidium angefahren, und in diesem Augenblick, vielleicht in

der Erregung über diese militärische Verstärkung, feuerte ein junger Mann, der dicht am Gitter stand, eine Pistole gegen di stehenden Soldaten ab. Ein Soldat stürzte, in den Kopf getroffen, tot zu Boden. Gewehrfeuer Matrosen im

heitswache d hatte persönlich der Menge auseinandergese politischen Gefangenen sich im Gefängnis befänden, überhaupt aus politischen Gründen niemand gefangen gesetzt werde. auch die Sol zu vermeiden. die Menge auseinander.

präsidium geschossen worden sei.

wenn Polizeipräsidenten politische Gefangene oder die gesuchten Matrosen sich im Polizeipräsidium

Polizei nicht angeordnet werden Schutzhaft hält.

vogtei erzwurn Lebensmittelschiehungen eingeliefert waren. Leute dient wahrlich nicht dazu, die Sicherheit zu erhöhen.

Genossenschaft

Gelder wird gleichmäßig

treffenden Truppen erfolgen.

Donnerstag

Dor zum Freitag

vom Sicherheitswache hat nach

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111“ .„ Pigporg: N 8 Schießerei

Donnerstag abend fand in den Pharussäͤlen, außerordentlich bes Liebknecht Referat Liebknechts 1 die Einberufung einer Nationalverkammlung Uebernahme der und

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besuchte Versammlung statt über 1

die A⸗fgaben der Revolution var ruhig und sachlich. v und for gesamten öffentlichen oldatenräte. Nach dem die das Schloß Kameraden befänden Ib

Schlußworte

iebener

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3 tausend Mann, M

zog in der Richtung diensttuenden Kriminalkomn diesem und stellte fest, daß polites und daß

Unterdessen harrten vor

war durch die Menschenansammlr ephonisch Hilfe berbeigerufen, im Marstall. Gegen 121

mit Matrosen, in schnellem

Das war das Signal zu einem kr

der Wache im Präsidium. GHleichzeitig

Auto Schreckschüsse ab, was die Verwirrung noch ver⸗ Der ganze Vorfall ist um so bedauerlicher, als die Ansamm⸗ lung vor dem Präsidium sich bis zum ersten Schuß auf die Sicher⸗ Der Polizeiprasident

urchaus ruhig verhatten hatte.

227 auf,

vom Tor zurückzutrelen, Als die ersten Schüsse

daten

Ausdruck,

Entrüstung darüber Ausd daß aus

Delegierte b Auskunft g

und sich

ein paar aufgesucht

Diese Auskunft wäre Es darf no

m befänden. rückhaltlöos geworden.

sichert werden, daß Verhaftungen aus politischen Gründen von der daß die Polizei auch niemand in Die Eingelieferten sind nur krimineller Vergehen Es ist daher auch nur bedauerlich, daß in der Nacht doch noch die Freilassunz einer großen Anzahl Gefangener aus der Stadt⸗ igen wurde, darunter Leute, die wegen Diebstahls und Die Freilassung solcher

——

deutscher Bühnena

aͤßt folgenden Aufruf unter der Ueberschrift Ein r die heimkehrenden Krieger: Ein Willtommen unselen Kriegern! d 1— 1 diesen Tagen nach jahrelanger Abwesenhett Ziele verfolgen, wollen sich an de ge⸗ Boden wieder zurückkehren, nicht nur mit dem Symbol roter Freiheits⸗ nen und Fahnen, nein, unser Willkommengruß, unser Die Genossenschaft deutscher Bühnenangehörigen hat den deut⸗ chen Schauspielern die Anregung gegeben, den vollen E

auf den

Theater.

Opernhaus. (unter den Linden.) Sonntag: 254. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Tiefland. Musikdrama in einem Vor⸗ spiel und zwei Aufzügen nach A. Guimera von Rudolph Lothar. Masik von Eugen d'Albert. Musikalische Leitung: General⸗ musikdirektor Blech. Spielleitung: Karl Holy. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhnus. (Am Gendarmen⸗ markt.) Sonntag: 257. Dauerbezugsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Die Judnsglocke. Schauspiel in vier Atten von Hans Knobloch. Spielleitung: Albert Patryv. Anfang

7 Uhr.

Montag: Opernhaus. 255. Dauer⸗ bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freipläͤtze sind aufgehoben. Carmen. Over in vier Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovic Halévy nach einer Novelle des Prosper Merimée. Musikalische Leitung: Generalmusikdirektor, Blech. Spielleitung: Hermann Bachmann. Balleit: Ballettmeister Graeb. Chöre: Professor Hugo Rüdel. Anfang 7 Uhr.

Schaufpielhaus. 258. Dauerbezugsvor⸗ stellung. Dienst, und Freiplätze sind auf⸗ geboben. Peer Gyut von Henrik Ibsen. (In zehn Bildern.) In freier Ueber⸗ tragung für die deutsche Bühne gestaltet von Dietrich Eckart. Musik von Edward Grieg. Musikalische Leitung: Dr. Carl Besl. Svielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 6 ½ Uhr.

Opernhaus. Dienstag: Ein Maskeu⸗ ball. Mittwoch: Die Meistersinger von Nürnberg. Donnerstag: Fidelio. Freitag: IV. Symphonie⸗ Konzert. Sonnabend: Der Barbier von Sevilla. Sonntag: Der Trouba⸗ dour.

Schauspielhaus. Dienstag: Die Jour⸗ nalisten. Mittwoch: Die Judas⸗ glocke. Donnerstag: Egmont. Freitag: Heimat. Sonnabend: Judith. Sonntag: Die Judasglocke.

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0⁴ Deutsches Theater. (Direktion: Max Reinhardt.) Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Hamlet. Abends 7 Uhr: Faust, erster Teil. Montag, Dienstag, Donnerstag Sonnabend: Der Kaufmann Venedig. Mittwoch: Dou Carlos. Freitag: Der lebende Leichnam. Kammerspiele. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Zu er⸗ mäßigten Preisen: Gespenster. Abends 7 Uhr: Der Sohn. Montag: Scheiterhaufen. Dienstag, Donnerstag und Freitags Der Sohn. Mittwoch und Sonnabend: Rosmers⸗ holm.

Kleiues Schauspielhaus. (Charlottenburg, Fasanenstraße Nr. 1.)

Sonntag, Abends 7 ½ Uhr: Frühlings Erwachen.

Montag: Keine Vorstellung.

Dienstag: ersten Male: Brand im Opernhaus.

Mittwoch und Sonnabend: Ermachen. Donnerstag und Freitag: Der Brand im Opernhaus.

und von

Der

Hut 2 9!

Frühlings

Berliner Theater. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Die tolle Komteß. Abends 7 ½ Uhr: Sterne, die wieder leuchten. Operette in drei Akten (nach einer Idee des Michael Klapp) von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer. Musik von Walter Kollo.

Montag und folgende Tage: Sterne, die wieder leuchten.

Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Lisl’s Mürchenreise.

Theater in der Königgrützer Straßse. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Der Katzensteg. Abends 7 ¾ Uhr: Grdgeist. Tragödie in vier Aufzügen von Frank Wedekind.

Montag und Donnerstag: Der Hauch

im All.

Dienstag: Rosmersholm.

Mirttwoch und Sonnabend: Die fünf Frankfurter.

Freitag: Der Katzensteg.

Komäödienhans. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 ½ Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Die Zarin. Abends 7 ¾ Uhr: Die tanzende Numphe. Lustspiel in drei Akten von Rudolph Schanzer und Ernst

Montag tanzende

und folgende Tage: Die

ꝛwmphe.

Deutsches Künstlertheater. Nürn⸗ bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäͤßigten Preisen: Der Blau⸗ fuchs. Abends 7 ½ Uhr: Nacht⸗ beleuchtung. Drei von vier Grotesken von Kurt Götz. 1) Nachtbeleuchtung. 2) Lohengrin. 3) Tobby. Hierauf: Auferstehung. Komödie in einem Akt von Felir Salten.

Montag und folgende Tage: Nacht⸗ beleuchtung. Hierauf: Auferstehung.

Lessingtheater. Sonntag, Nachmitt. 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Perle⸗ berg. Hierauf: Eine Partie Piquet. Abends 7 ½ Uhr: Der Schöpfer. Ein Schauspiel in vier Aufzügen von Hans Müller.

Montag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag; und Sonnabend: Der Schöpfer. 8

Dienstag: Der Marquis von Keith.

——

UVolksbühne. (Theater am Bülow⸗ platz.) Sonntag, Abends 7 Uhr: Der Kirschgarten.

Montag, Dienstag, Freitag und Sonn⸗ abend: Wilhelm Tell.

Mittwoch: Der Kirschgarten.

Donnerstag: Maß für Maß.

Schillertheater. Charlottenburg. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu er⸗ mäßigten Preisen: Wilhelm Tell.

durch Kopfschuß

Er wandte sich gegen

Macht Vortrage Liebknechts t, der der Schloßwache angehört hatte, erstürmten,

ächtigte sich darüber einige x wunde die Versammlung ge⸗ Teitnehmer sprang indessen au dium und forderte auf, nach dem Polizeipräsidium zu ziehen, Die Aufforderung fand Zustimmung,

nach dem Alexanderpjatz. insbesondere man befreien wollte,

den Personen geduldig aus. Die

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um jeden Anlaß zu Finzelne kehrten aber später Dieser traurige Vorfall, der einem

braven Menschen das Leben kostete, hätte vielleicht vermieden werden Versammlung

Wir grüßen sie, die in

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llerstraße, eine in der Karl sprach. Das

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Dänemark.

Hamlet.

Donnerstag: 3 Uhr: Weh’'

Deutsches

lottenburg,

Donnerstag: Lonjumeau.

Sonnabend:

Romische 9 Uhr

Akten von

Montag und waldmädel.

maäbigten Abends

Walter Kollo. Montag,

Schachteln. Dienstag,

Tauris. Sonnabend,

Abends 7 ½ Uhr: Hamlet, Prinz von

von Weilliam Shakespeare. Montag, Mittwoch und Sonnabend:

Dienstag: Das Konzert.

Freitag: Ein Volksfeind. Mittwoch und Sonnabend Nachmittags

Bismarck⸗Straße Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag, Abends 6 Uhr: Parsifal. Montag und Dienstag: Parfifal. Mittwoch: Die Hugenotten.

Freitag: Mignon.

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dammer Brücke.) Sonntag, Zu Schwarzwaldmädel. Schwarzwaldmädel. August von Leon Jessel.

Theater am Rollendorfplatz. Sonntaz, hetags 1

Schachtelu. Operette in einem Vorspiel und drei Akten von Hermann Haller. Gesangstexte von Rideamus.

onnerstag: Drei alte Schachteln. Freitag: Eva. Sonnabend u. folgende

Donnerstag Nachmittags 3 ½ Uhr: Ponnd

ermäßigten Preisen:

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Arbeitstages den heimkehrenden Kriege 8

zubringen. Es ist sicher, daß die deutschen Schauspieler dieser Par⸗ sorderung mit Freude und Begeisterung folgen werden. Als Opfe“ tag der Schauspielerschaft ist Sonntag, der 1. Dezembe bestimmt. Mögen auch alle anderen Berufe, organisierte und nitt⸗ organisierte, diesem Beispiele folgen. Gewerkschaften, Innungen. Vervände schließt Euch diesem Opfertage an! Angestellte, Beannee Landwirte, Kaufleute, Gewerbetreibende, freie Künstler und all⸗ anderen Volksgenossen beiderlei Geschlechts, auch Ihr sollt diesem Rufe folgen. Alle Vorksgenossen im ganzen Reiche, wie groß oden wie klein ihr Vermögen sei, müssen sich zu einem Opfertag 8. Heimat für die heimkehrenden Krieger vereinen und den Ertrag b8 eines Arbeitstages als äußeres Dankeszeichen unseren tapferen Felde grauen entgegenbringen. Dieser Dant des ganzen deutschen Volkes bringt unseren Kriegern zum Bewußtsein, daß die Heimat zu würdige weiß, was sie geleistet und gelitten haben. gen

Im Wissenschaftlichen Theater der „Uraniag“ wird Montag, Abends 8 Uhr, Dr. Artur Traube aus München einen Vortrag über „Uvachromie“, ein nenes indirektes Verfahren Herstellung farbiger Projektionsbilder in natürlichen Farben unter Vorführung zahlieicher Lichtbilder halten. Am Mitt⸗ woch spricht in der Reihe der Gelehrtenvorträge d Geheimrat Professor Dr. Schwarz über „Weltgewissen und Vater⸗ landsgewissen“. Am Sonntag (Totensonntag) spricht der Professor Dr. Schwahn unter Vorführung zahlreicher Himmelsphotographien über „Werden und Veigehen im Weltenraum-; am Dienstag Donnerstag und Sonnabend wiederholt der Direktor Franz Goerke sei en Vortrag: „Heimatland und Heimatliebe“ („Die deutsche Stadt“) und am Freitag wird noch einmal der Vortrag „Der Kaukasus und seine Völker“ gehalten. Im Hörsaal finden nachfolgende Vorträge statt: Montag, Professor Dr. Keßner: „Die ver⸗ schiedenen Stahlsorten“: Di Professor Lampe:

am

Dienstag, Pr „Der Mensch in den Alxen“; Mittwoch, Dr. W. Berndt: „Darwinz Lehre“; Freitag, Professor Dr. Schwahn: „Ptolemäus, Kopernikus und Kepler“; Sonnabend, Professor Dr. Donath: „Die Elektronen als Erreger der Röntgenstrahlen.“ Außerdem ist für nächsten Sonn⸗ abend, Nachmittags 4 Uhr, im Wissenschaftlichen Theater eine Wiederholung des Vortrags „Der Vierwaldstätter See und der Gotthard“ zu kleinen Preisen angesetzt.

Danzig, 21. November. (W. T. B.) Ueber West preußen geht seit der vergangenen Nacht ein starker Schneefall nieder. Dadurch wird die Einerntung von Millionen Zentnern Kartoffeln und Rüben, die durch die herrschende Grippe und die abrückenden russischen Kriegsgefangenen verzögert wurde, zur Unmöglichkeit. Di Felder sind zentimeterhoch mit Schnee bedeckt.

Saarbrücken, 22. November. (W. T. B.)

gebungen der Bevölkerung durch⸗ ziehenden Truppen waren überaus lebhaft und herzlich. Die Durchzugsstraßen trugen reichen Flaggenschmuck; überall wurden die deutschen Truppen auf das freigebigste mit Liebesgaben bedacht. Der Dank für diese Aufnahme wurde den Stadtbehörden in einer Anzahl warmer Dankschreiben und Telegramme der Führer der durchgekommenen Truppenkörper ausgesprochen. Auf die Kunde, daß Franzosen im Anmarsch seien, wurden gestern die Fahnen eingezogen Eine fronzösische Ab'eilung von etwa zwei Kompagnien betrat, von Forbach in Lothringen kommend, die Stadt kehrte aber wieder um und lagerte tagsüber L“ Das Verhalten der Abteilung war zurückhaltend und örrekt.

London, 21. November. (W. T. B.) Nach einer Reuter⸗ meldung ist deer Cunarddampfer „Campania“ kürzlich in einem Sturm im Firth of Fortb gesunken, wo er als Seeflugzeugmutterschiff diente.

——

Bomba y, 22. November. (W. T. B.) Nach einer Reuter⸗ meldung wurden durch einen Brand 17 000 Ballen Baum⸗ wolle, die in Magazinen eingelagert waren, zerstört. Der Schaden wird auf eine Viertel Million Pfund Sterling geschätzt.

Tragödie in fünf Aufzügen Thaliathenter. (Dresdenerstr. 72/73.) Sonntag, Abends 7 Uhr: Der Hütten⸗ besitzer.

Montag und folgende Tage: Unter der blühenden Linde. Ein fröhliches Spiel mit Gesang in drei Akten von Leo Kastner und Rolph Tesmar. Musik von Fr. Gellert.

Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags zt 1 Die Reise ins Schlaraffen⸗ and.

Der stebente Tag.

dem, der lügt.

Opernhaus. (Char⸗

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Zirkus Busch. Sonntag: 2 große Vorstellungen mit dem ausgezeich⸗ neten November⸗Programm. Nach⸗ nittags 3 ½ Uhr außerdem: Hänsel und Gretel. Abends 7 ½ Uhr zum Schluß: Oberon. Große phan⸗ tastische Wasserpantomime in fünf Akten nach Wielands Oberon. (Nachmittags hat jeder Erwachsene ein angehöriges Kind auf allen Sitzplätzen frei; jedes weitere Kind zahlt halbe Preise.)

Montag und folgende Tage: Oberon. Außerdem das großartige Zirkus⸗ Programm.

Der Postillon von

Carmen.

Oper. (An der Weiden⸗ n Nachmittags ermäßigten Preisen: Abends 7 ½ Uhr:

Operette in drei Neidhart. Musik

folgende Tage: Schwarz⸗

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Familiennachrichten.

storben: Hr. Hauptmann a. D. Fduard v. Bodemever, Berlin. Hr. Geh. Regierungsrat Dr. Ostar Poensgen, Stadtschulrat a. D. Dr. Otto Pfundtner, Zehlendorf (Wsb). Frau Emilie von Werder, geb. Nagel, Liegnitz.

1 3 Uhr: Zu er⸗ isen: Eva (Operette). Drei alte

Musik von veesecr hh ze Verantwortlicher Schriftleiter: Mittwoch Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburz, Verantwortlich für den Ankeigenteit

Fese Me 8 8 B g 9 Berlin. Verlag der Geschäftssteg⸗ Mengeringh

erlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerel un Verlagsanstalt, Berlin, Wilbelmstrabe 32,

Drei Beilagen.

und

Tage: Drei alte

9 Freitag, Iphigenie auf in

Nachmittags 3 ½ Uhr: Frau Hösse,

chen

Bayern. - Aufgaben der Uebergangswirtschaft Vorgänge sprach gestern abend der haminister Timm in der Gesellschaft sür soziale Refo m, felloertretender Vorsitzender er ist. Er machte dabei sen werte Aus führungen über die derzeitigen politischen milt isse im Reich und sagte laut Bericht des „Wolfsschen 5 phenburos“ u. g.: . 8 ders vorerst die Vaterlandspartei das Vabanquespiel des Krieges

Untergang unseres Volkes, so bringen uns jetzt Extreme von schwere Gefahren. Ohne Rücksicht auf die Voltslage wollen Methoden aufzwingen, die mit Sicherheit eine innere Auf⸗ Heutschlands, eine Zersetzung unseres ganzen Volkes zur Folge g den. Wer wie ich die Anschauung hat, daß die Meihoden zn sischen Bolschewismus uns Deutschen zum Verderten rmußten, der hat die Pflicht, mit allem Nachdruck vor ihrer nung zu warnen. In Rußland ist der Notstand seit der ein⸗ Herrschaft des Bolschewismus schlimmer als unter dem Zarismus. müssen wir lernen und müssen uns gegen jede Anwendung twistiicher Methoden in Deutschland auf das entschiedenfte wehren. die Ernährungsverhältnisse betrifft, so muüssen wir uns f gefaßt machen, daß wir noch schlimmere Zeiten duich⸗ eehaben. Würden die Fäden der deutschen Ernöhrungs⸗ ion duich eine innerliche Auflösung zerrissen werden, so v das die allergrößte Katastrophe bedeuten. Das deutsche Volk vendlich den langersehnten Frieden. Den kann es nicht erhalten, 2 es zu einer inneren Auflösung kommt. Besonders an die lner Bevölkerung müssen wir die Mahnung richten nicht duich prsirnige Exverimente den Abschluß des Friedens zu verzögern N gar zu verhindern. Werden in Berlin Versuche mit der mannten Diktatur des Pro etariats gemacht, versucht man es dort, belichewistichen Methoden auf Deutschland anzuwenden, so wird nit das Interesse des ganzen Reichs auf das ernsteste gefährdet. kann auch niemand ein In eresse daran haben, daß sich Deutsch⸗ din emzelne Staaten auflöst. Sobald wie möglich müssen im h wie in den Bundesstaaten durch ordnungsmäßige Wahlen bvertreungen geschaffen werden, die die Verfassung des Reichs Hder Bundesstaaten festlegen.

Hessen. der hessische Arbeiter⸗, Bauern⸗ und Soldaten⸗ beschloß in der gestrigen Volloersammlung dem „Wo ffschen baraphenvüro“ zufolge, vacsstehe den Funkspruch an alle ddeutschen und gleichgesinnten norddeutschen beiter⸗ Bauern⸗ und Soldatenräte zu send n: der hessiche Arbeiter⸗, Bauern⸗ und Soldatenrat verlangt im weständnis mit der beisischen Regreru g von der Reichsr gierung Umgehendste Einberufung der Nationalversammlung, allen eine wirkliche Vertretung tes deutschen Volkes dar⸗ Er lehnt die Diktatur irgendwelcher Klassen ab. Dr fiche Abater⸗, Bauern⸗ und Soldatenrat bitet die füddcunchen ier, Bauern- und Soldatenräte und die norddeutschen beler, Bauern⸗ und Soldatenräte, die gleich r Gsinnung d goemeinsam mit dem bessischen Arbeiter⸗, Bauern⸗ und nenmat von der Reichsegierung obiges zu verlangen. bessche Arbeitere, Bauern⸗ und Soldatenrat ist der nt daß im Falle, daß die Reichsregserung die Nati nal⸗ kanmlung nicht baldigst einberufen kann und die Diktatur in in auffommen sollte, die suddeutschen und gleichgesinnten nord⸗ unceen Arbeiler⸗, Bauern⸗ und Soldatenräte gemeinsam mit den nirungen die Einberufung der Nationalversammlung in einer deutschen Hauptstadt veranlassen sollen.

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Hamburg.

Von der Volloersammlung der Soldatenräte aller Uppenteile von Hamburg⸗Altona und Umgegend, in de Arbeiter⸗ und Soldatemäte und der Fünfer⸗ und tißiger Ausschuß fast vollstä dig erschienen waren, wurde Vericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ eine Ent⸗ lließung Schädlich angenommen, die besagt:

J) Die Versammlung aller Soldafenräte aller Formationen hHamburg⸗Altona schließt sich dem Beschluß der Delegierten⸗

nlüng an und stellt sich geschlossen hinter die neue Reichs⸗ Fuge.

22) Demgemäß hbaben alle Handlungen und Beschlüsse politischer nn als Grundlage das alte Programm. 1

19 Alle Bestrebungen innerhalb der Soldatenräte, die auf eine hung in den eigenen Reihen hinauslaufen, sind zu bekämpfen.

9 Die in die gesetzgebende Körperschaft gewählten Soldaten⸗

semüssen dementsprechend abgeklärte politische Ueberzeugung haben. hür Erledigung aller dieser Fragen werden Dreißiger⸗ stuß und Delegiertenversommlung beauftragt, sofort in Uan samer Sitzung eine Entscheidung herbeizuführen und der lhersammlung der Soldatenräte aller Hamburg⸗Altonaer mationen über die erfolgte Regelung Bericht zu erstatien. alön einem Zusatz wurde zur Offiziersfrage folgende ling genommen: ndie Pollversammlung ist der Auffassung, daß die Offiziere nur ibren alten Stellungen verbleiben, wenn die Mannschaften bee vverstanden sind. Um diese Frage endgültig zu erledigen, n erHamburg⸗Altonger Soldatemäte vor, eine Komm ssion Ferun Hauptorganisationen zu ernennen, die mit der Reichs⸗ ug eine endgültige Entscheidung herbeiführen soll. hierzu wurde eine Entschließung Pnehmigt die u. a besagt: 1 89 Hberft Soldatenrat betrachtet als seine vornehmste Auf⸗ st unte rechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Rube. Er ll der F.werlenigen Reicheregierung in Berlin, die sich für das nhtin devolution, die Errichtung einer sozialistischen Repubitk, 1n9” eeinseßt und sich für Herbeiführung des F iedens, Sicher⸗ töagt. Ernährung und Sozialisierung des Wirtschaftslebens

1Graanae änolh ganzung, Der H

N

1 8 8i 5 Oesterreich und Ungarn. li. golhi letzten zwei Wochen haben in einer großen tgen vfsischer Städte und Ortschaften Pog rome di⸗ ie jüdische Bevölkerung siattgefunden. t, heb Krakauer Zeitung „Nowy Dziennik“ mit⸗ hr, Een solche Proarome statt efunden in Blizowa, evadon odisko, Iwonitz, Jworzno, Mielic, Morawica, erlie und 1 1z0w, Stezakov, Tzebing, Zator, Tarnow, sten und Cbielen anderen Orten. Ja allen diesen ud Orlschaften wurden viele Juden mißhandelt und

Reichsa

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Erste

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Berlin Sonnabend den 23. Nonember

zum Teil getötet, und üͤberall sämtliche jüdischen Läden und viele Privathäuser geplündert. Die jüdische Bevölkerung all dieser Städte ist gezwungen worden, sie zu verlassen, und b⸗ findet sich in einer furchtbaren Lage. Die Auesschreitungen gehen überall von der polnischen Bevölkerung aus. Die polnische Minz und die Legionäre verhalten sich vollkommen passiv, zum Teil haben sie sich an den Ausschreitungen be⸗ teiligt; in manchen Städten haben sie die dort gebildete jüdische Selbstwehr vorher entwaffnet. Die Erregung in der galizischen Judenheit ist außerordentlich groß. Von verschiedenen Seiten sind bereits Telegromme an Wilson und neutrale Staaten ab⸗ gegangen mit der Bitte um Intervention.

„— Im ungarischen Ministerrat teilte der Agramer unga⸗ rische Gesandte und bevollmächtiote Minister Aladar Balla, der über die Lage in Kroatien Bericht erstattete, nach dem „Politikai Hirado“ folgendes mit:

Als die kroatischen Pelitiker Graf Friedrich Kulmer, Duschan Popovich und andere im vorigen Monat vor der Protlamierung der Unabhängigkeit Kroariens vor Karl von Habsburg erschienen, hatte ihnen der gewesene König gesagt, sie mochten von Ungarn wea⸗ nehmen, was und wieviel sie woll en nur möchten sie unter seinem Zepter verbleiben. Eine ähn iche Aeußerung habe Karl von Habs burg auch dem Banus von Kroatien, Auton Mihalovich, gegen⸗ über getan.

Die ungarische Regierung hat Kenntnis davon, daß Karl von Habsburg auch vor Tschechen einen ähnlichen Wunsch ge⸗ äußert habe.

Großbritannien und Irland.

Der Premierminister Llond George und der Finanz⸗ minister Bonar Law heben eine Kundgebung mit threm Wahlproagramm erlassen, das mit ihren letzten Reden übereinstimmt

Wie „Reuter“ meldet, sprechen beide Minister darin die Er⸗ wartung aus, daß der entscheidende Sieg der Alliierten es ermög⸗ lichen werde, die Rüstungen allmählch zu vermindern und Arbests⸗ kräfte und Material für Friedensarbeiten freizumachen. Die K autionsregierung werde sich e nstlich bemühen, einen Völter⸗ bund zu schaffen der nicht nur die Gesellschaft vor den verhängnisvollen Folgen des Milltarismus schutzen, sondern auch das Einvernehmen der assoziterten Vörker fördern solle. Es werde nicht nötig sein, die Preise der Lebensmittel und des Rohmaterrals durch neue Lasten zu erhöhen. Den Kolonsen würden Vorzugszölle gewährt werden. Soweit nötig, werde die Rgierung die Industrien unterstutzen und sie vor unauterem Wettbewerb durch den Ver⸗ tauf ausländischer Waren unter dem Fabrikpvreise schützen. Weitere Ziete der Regierung würden sein die Schaffung eines Unter⸗ hauses, das in direkie Fühlung mit dem Volke stehe die allmähliche Entwicklung einer verantwortlichen Regierung für Indien und die Losung der irischen Frage auf der Grundlage der Selbstregierung, wobei aber zwei Wege von vornberein aus eschlossen seien, nämlich die vollständige Los rennu g Irlands von der britischen Regierung und ein Homeruleparlament. 8 8

Rußland. 8

Noch einer verspätet einaet offenen, von „Wolffs Tele grophenbüro“ verbreiteten Meldung berichtete Raoek in her ersten Sitzung der sechsten Tagung des Geschäfts führenden Hauptausschussees der Ar⸗ beiter⸗ und Soldatenräte Rußlauds am 13. No⸗ vember über die auswärtige Polrtik und be⸗ grußte die Pariser Kundgebungen gegen die unerhörten Waffen⸗ stillstandsbedingungen Fochs für D utschland mit Leidenschaft Darauf sprach Kam new über die Uagültigkeitserkkärung des Friedens von Litautsch⸗Bren, die die Verschievnng der Grenzen der Revolutioa uber die Grenzen Rußlands hinaus bedeute. Er führte in seiner Rede u. a. aus:

Die deutschen Arbeiter⸗ und Soldatenräte würden nunmehr im Kampfe gegen das fr mde und das russische Bürgertum mithelfen. Man könde zwar noch nicht den Bruderbund der Völker ausrufen, da die Fortschritte der Revolution in den verschiedenen Ländern verschieden seien. General Foch wolle die Revolution von Cön bis Budapest erdrucken. Die Russen hätten niemals versucht, das Bolschewikentum mit bewaffneter Hand in Washington und London purchzusetzen, aber die arbeitenden Massen in Amerika und in England wüßten, daß sie am Tage ihrer Crhebung auf Rußlands bewaffnete Hilfe rechnen könnten.

Solange die Arbeitermassen in den Ententeländern ihre imperialistischen Regierungen nicht zu einem den Arbeiterinteressen entsprechenden Frieden gezwungen hätten, werde Rußland ein Kriegs⸗ lager bleiben, gestützt auf die Kräfte aller revolutionären Völker.

Die Versammlung beschloß sodann eine feierliche Er⸗ klärung an die Völker Rußlands und der Randstgaten über die Ungültigkeit der Vertrꝛäge vom 3. März und 27. Auaust 918; die durch die destsche Revolution befreiten Randvölker sollten jetzt selbständig über ihr Schicksal bestimmen. Die Beziehungen zwischen den Brudervölkern Deutlschlands und Oesterreich⸗Ungarns sowie Rußlands würden nicht nur die⸗ jenigen eines Friedensschlusses, sondern einer Einigung der Arbeiter aller Länder sein. 8

Niederlaude.

Der frühere deutsche Kronprinz ist, wie die „Nieder⸗ ländische Telegr.⸗Agentur“ erfährt, gestern Nachmittags auf der Zuidersee⸗Insel Wieringen, die ihm als verläufiger Auf⸗ enthalt angemiesen wurde, gelandet. Er begab sich nach der Landena mit seinen Begleitern und einem holländischen Offizier nach dem kleinen Orte Oosterland, wo er das Haus des Dorf⸗ predigers bewohnen wird.

Nach Amsterdamer Blältermeldungen ist das neue belgische Kabinett folgendermaßen zusammengesetzt: Miviterpräsident de la Croix, Aeußeres Paul Huysmans, Justiz van der Velde, Inneres de Broqueville, Käünste und Wissenschaften Jasper, Kolonien Franck, Ackerbau Hermignies. Industrie Anseele, Essenbahn Renkin, Er⸗ nährung Weuters, Krieg Marsson oder Jans 8 Norwegen.

Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ wird zum 9 Dezember eine außerordentliche Storthingesitzuna eiaberufen. Die Veronlassung bilden die bedentenden Lohnforderungen, die von den Eisenbahn⸗ und

zeiger und Preußisch

anderen Beamten erhoben merden und die für den Staat eine Mehrauegabe von mnegesamt 40 Millionen Kronen bedeuten. Diese Forderungen sind so dringlich vorgeb acht mworden, daß

die Regierung mit isrer Vorlage nicht bis zur Einberufung der ordentlichen Storthingstagung warten wollle. .

vk Ukraine. 1

Blättermeldungen zufolge ist das Handelsabkommen zwischen der Utraine und dem Kuhangehiet unter⸗ zeichnet, wobei freier Handel mit fast allen Produkten und freier Transithandel in Aussich genommen worden ist. 3

Der Ministerrat beschloß, eine Kommission aus Gelehrten und Jurinen zu bilden zwecks Ausarbeuung eines Wahlgesetzentwurfs für den Landtaag (Sejm) bis zum 5. Dezember, und den Zusammentritt des Seim zum 15 Fe⸗ bruar. Die Grundlage für die Wahlen soll das allgemeine, gleiche, geheime und oirekte Wahlrecht bilden.

Laut Meldungen des ukrainischen Oberkommandierenden haben nauonalistäsch⸗ukrainische Anteilungen auf ihrem gegen die Hetman egterung gerichteten Vormarsch auf Kie⸗w seit dem 20 d. M. keinen Fortschritt gemacht. Die Bewegund findet keine U terstützung bei den breiteren Vo k schichten. An der russisch⸗utramischen Grenze herrscht volle Ruhe.

Finnland. In Helsingfors einge angenen Mitteilungen zufolge zeigten sich am Dienstag russische Minenfahrzeu e in den finnischen Gewässern von Pnumala Die dortigen Ratterien eröffneten dis Feuer, das von den Fahneugen erwidert wurde. Die Fahrzeuze zogen auschemend beschäd g ab Mi twoch, 10 Uhr, e öffneten russisce zu den Befemt⸗ gu gswerken von Konstadt gehörige Batt⸗rien von Kraenaig Borka, nach anderen Mitteitungen von Misman, das Fruer guf den Strand bei Vilikkala und Mestertae vi im Krchsoel Nykyrka. Gleichzeitig nähe ten sich drei oder vier russirche Kriegsschiffe, die das F uer leiteten. Die Beschießung dauerte bins ½ 2 Uhr. Viele Höfe sollen zerstöct sein. Die Telephonkeitung ist zerschossen. Am Mittwoch früh soll ein finnischer Grenzposten am Systerbaek russischerseits erschossen worden sein.

Amerikn. Die gesamten Kriegskosten der Vereiniaten Staaten von Amertka bis zur Unterzeichnung des Waffenstillstandes betragen laut Meloung des „Worlffschen Telegaphenbüros“ 22 083 680 722 Dollar. Nach hen „Central News“ teilte die Marinekommission in der Beratung mit dem Marinesekretär Daniels mit, daß der Ko greß das umfongreice Schiffsbauproaqramm wah scheinlich nicht genehmigen werde, so age die Friebens⸗ taaung nicht die Frage der Rüstungsbesch anku gen e schieden hbabe. De Kommission beriet zu lesch uber die elsch am ri⸗ kanischen Beziehungen. Man glaubt daß der Kongreß sie auf keine bestimmte Flottenverme hrung festlegen wud, solange die künftige englische Politik nicht fesisteht.

Theater und Muftk.

Deutsches Theater.

Im Deutschen Theater und in dem ihm angegliederten Kammer⸗ spielbaufe fanden vorgestern und gestern interessante Auffüh⸗ rungen statt Im Stammhause spielte Paul Wegener zum ersten Male den Sbplock in Shakespeares „Kaufmamnn von Venedig“, dei dort unlängst neueinstudiert mit Alerander Moissi in der Rolle des Juden zum ersten Male gufgeführt worden war Wegeners Shvlock unterscheidet sich von dem Moissis durch die ein⸗ fachere Linie; er sucht nichts in die Gestalt bineinzugeheimnissen. ihr keine verallgemeineinden Züne zu geben, sondern bält sich ohne Deuteiei an die Worte des Dichters. Mag Moissi in manchen Einzelheiten auch stärker gewirtt haben, so war Wegeners Shylock dafür einheitlscher, in der Charatteristik geschlossener und darum in seiner Ganzheit verständlicher. Indessen kann man sehr gut die Auffassung beider Künstler neben einander geiten lassen und sich ihrer Leistungen erfreuen. Im Kammersvpielhause fand gestern die erste öffentliche Aufführung von Walter Hasen eclevers Drama t „Der Sohn“ statt, das im März d. J. in einer Sondervorstellung der Vereinigung „Das Junge Deutschland“ mi lebhaftem Erfotge in Szene gegangen war. Die der lichkeit entrückte Handlung sucht an dem Einzelfall einer Famitie die Aufiehnung der Jugend gegen die autoritative Gewalt des Alters zu versinnbildlichen und die Geltendmachung thres Anspruchs auf Freihrit der Betätigung für neue Ideale zu rechlfertigen. Daß es dem Dichier fernliegt, mit seinem Drama das heilige Band der Familie antasten oder lockern zu wollen geht aus dem Inhalt deutlich genug bervor, um seine künstlerischen Absichten vor Mißverständnissen zu schützen. Die gestrige Aufführung brachte diese Absichten durch das Buhnendild, das zwischen schweren Stoffvorbängen den Schauplatz der Handlung nur andeutet, dem Zu⸗ schauer noch stärker zum Bewußtsein. Die beiden Hauptrollen des Vaters und des Sohnes lagen wie bei der Ertaufführung in den be⸗ währten Händen von Pau Wegener und Ernst Deutsch. Ihnen reihten sich die Damen Heims und Welcker sowie Werner Krauß, der den fanati⸗ schen Freund des Sohnes mit dämonischer Kraft charxakterisierte würdig an. Die kleine Rolle des früber von Johanners Rieman gespiesiten Fürsten gab Wa ter Hasencte er selbst, ohne jedoch die Eindringlichteit seines Vorgängers zu erreichen.

Im Opernhause wird morgen, Sonntag, „Tiefland“ mi den Damen Hafgren⸗Waag, Engell, Hansa, Birkenström, von Scheele⸗Müller und den Herren Kraus, Armster, Stock, Bachmann und Phittpp in den Hauptrollen aufgefuhrt. Musikalischer Leiter ist der Kapellmeister Urach.

Im Schauspielhause wird morgen „Die Judasglocke“ mit den Damen Dora, Steinsieck und den Herren Mannstädt. Mühl⸗ hofer Sommerstorff, Vespermann und Zimmerer in den Hauptrollen gegeben. Spielleiter ist Albert Patrv.

Die Ausgabe der Dauerbezugskarten für den Monat Dezember 1918 zu 29 Vorstellungen im Opern⸗ hause und 30 YPorstellungen im Schauspiel aufe findet am 27. und 28. d. M., von 9 ¼ bis 1 Uhr Vormitages, in der Therterbaup tasse gegen Vorzeigung ds Dau b-zugsvertrogs statt, und zwar am 27. d. M., für den 1. Rang, das Parkett und den