1918 / 279 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Nov 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Der Vollzugsrat trat gestern nachmittag zu viner im Abgeordnetenhause zusammen.

sitzende eröffnete die Tagung mit der Mitteilung,

beitteinstelungen in Groß Berlin eingetreten und

Der Grund sei in den wachsenden Gegen⸗

en Arbeitern zu suchen. Die

Teil zurück⸗

und der Ver⸗

er Furcht der Unter⸗

as Unternehmertum zur

Nach längerer Debatte einigte sich die Versammlung auf

den Vorschlag, auf Mittwoch, den 27. November, 10 Uhr, in

die Germania⸗Prachtsäle eine Versammlung der Berliner

referieren soll.

Zwei Mitgl d

3 der d hen Regierung erscheinen und ersuchen den Vollzugsrat um Entscheidung, ob der Justizminister Spahn bestätigt 1 Aussprache und Abstimmung ergeben einmütig nstimmung, daß er nicht bestätigt

Dagegen werk stätigt: Simon (Handelsministe⸗

9 stã⸗

Brummer

(Justizministerium). vß, seine programmatischen Be⸗

4 senauflagen im Lande zu ver⸗

Der bayerische Ministerpräsident Eisner erschien in der Versammlung und berichtete unter gespannter Aufmerksamkeit über den Verlauf der Revolution in Bayern, indem er gleich feitig seine Ansichten über deren Ausbau sowie über die Stim⸗ nung in Bayern vortrug. Er schloß mit dem Appell zu demo⸗ ratischer, praktischer Arbeit und zur Ausgestaltung der A.⸗ und Räte als Erfatz für den bürgerlichen Parlamentarismus, Bankrott gemacht habe. Hieran schloß sich eine Aussprache, r sich große Uebereinstimmung mit den Eisnerschen An⸗ zeigte, vor allem über die Ablehnung weitgehender sozia⸗ Experimente im gegenwärtigen Augenblick. der Diskussion ergriff Eisner nochmals das Wort ärte, daß nach seiner authentischen Kenntnis der Dinge der Clemenceau noch Llond George noch gar Wilson daran enke, den Frieden einer sozialistisch radikalen Regierung zu verweigern und diesen von der Einberufung der Nationalver⸗ ammlung abhängig zu machen. Vielmehr komme es der En⸗ 1t darauf an, mit einer Regierung zu verhandeln, die die Massen hinter sich habe. Sie würde gerade umgekehrt mit keuten, die durch ihre Zustimmung zum Kriege kompromittiert eien, und die ihr daher immer noch als Stützen der früheren ütschen Anschauungen erscheinen, einen Frieden nur unter chwersten Bedingungen schließen. Er fügte hinzu, daß seine Stellung zur Nationalversammlung von der weitaus über⸗ wiegenden Mehrheit des bayerischen Volkes geteilt werde.

8 12 Bayern. 8 8 Die hürgerlichen Parteien des Landtoages erheben i ner Erklärung ernent Einspruch gegen die gewaltsame Ver⸗ hinderung der parlamentarischen Arbeit der Kammer der Abgeordneten durch die neue Regierung unterdem Hinweis, daß sie sich bis zu dem Zeitvunkt, zu dem das Volk durch eine Nationalversammlung die neuen Männer seines Ver⸗ trauens beruft, für berechtigt und verpflichtet halten, die Interessen ihrer Wähler zu wahren und dem Lande zu dienen. In der Erklärung heißt es „Wolfss Telegraphenbüro“

zufolge:

Wenn die vorlänfige Regierung des Volksstaates Bayern die rascheste Durchführung des Programms einer nicht nur formellen, sondern lebendig tätigen Demokratie wirklich durch⸗ führt, sollen auch die bürgerlichen Parteien unter voller Wahrung ihrer abweichenden politischen Ueberzeugung rückhaltlos ihre Be⸗ reitwilligkeit erklären, die vorläufige Regierung durch sachliche Mit⸗ arbeit in allen jenen Bestrebungen zu unterstützen und rücksichtslosen Kampf gegen alle Bestrebungen führen, die durch Terrorismus über das Vaterland das namenlose Elend des Bürgerkrieges heraufbeschwören. Als selbstverständliche Voraussetzung dieser Mitarbeit wird be⸗ trachtet, daß die vorläufige Regierung ihr gegebenes Wort einlöst, Wahlen zur Nationalversammlung auf demokratischer Grundlage so ralch wie möglich auszuschreiben und ihre Tätigkeit als beendet anzusehen, sobald das Volk durch die Nationalversammlung die Leitung seiner Geschicke selbst bestimmt. Aufs bestimmteste wird erwartet, daß die vorläufige Regierung den verfassungswidrigen Versuch unterläßt, tiefgehende gesetzgeberische Handlungen einseitig vorzunehmen, zu denen die Mitwirkung der gesetzlichen Volksvertretung notwendig ist.

Baden.

„Der Freiburger Arbeiter⸗ und Soldatenrat hat sich, wie „W. T. B.“ meldet, dem Protest des Arbeiter⸗ und Soldatenrats in Frankfurt g. M. gegen den Versuch, die Reiche⸗ regierung, den Rat der Volksbeauftragten zum Organ des Vollzugsausschusses des Berliner Arbeiter⸗ und Soldatenrats zu machen, angeschlossen. Die Regierung könne nicht der Diktatur des Rats einer einzelnen Stadt unterstehen, sie müsse dos Organ bes gesamten Volkes sein und das Ver⸗ trauen der Volksmehrheit haben. Die Regierung habe vor allem einen balbigen Frieden herbeizuführen und durch die Nationalversammlung dem Willen des gesamten Volkes Aus⸗ druck geben zu lassen Der Freiburcer Arbeiter⸗ und Soldaten⸗ rat fügt hizu: Die Reichsreglerung stützt sich auf das Vertrauen der gesamten Arbeiter⸗ und Soldatenräte Deutschlands und seines Heeres. Auch vor dem Zusammentritt der Delegierten ber Arbeiter⸗ und Soldatenräte Deutschlands und des Heeres besteht die Möglichkeit, der Reichsregierung durch öffentliche Kundgebungen Vernauen oder Mißltrauen auszusprechen.

*

Oesterreich und Ungarn.

Nach einer Meldung des „Wiener Telegraphen⸗Kor⸗ respondenzbüros“ hat der Präsident des Tiroler Nationalrats Schraffl den Präsidenten Wilson in einem Schreiben gebeten, daß er den von ihm selbst auf⸗ gestellten Grundsätzen gemäß dafür sorge, daß auch in Tirol das Nationalitätenprinzip zur vollen Durchführung gelange und daher auch der Bevölkerung Südtirols die Möglichkeit des sfreien Selbohestimmungsrechts gegeben und gesichert werde sowie doß Südtirol nicht ohne Abstimmung von dem Ver⸗ bande Tirols abgetrennt werde.

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Vorgestern wurde in Innsbruck eiie Kund machung des italienischen Armeekommandanten verlauthart, in der es dem „Korrespondenzbüro“ zusolge bheitt:

Gemäß Artikel 4 der Wasfenstillstandsbedingungen ordnete das ttalieische oberste Heereskommande die Besetzung einiger strategischer Punkte im Ingtale an. Da die Besetzung Innsbrucks durch ie italienischen Truppen vorübergehenden Charakter trägt,

erden dementsprechend die Beziehungen zur Bevölkerung und den Ortsbehörden derart ausgestaltet, daß die ungestörte Ruhe in der Stadt gewahrt und deren friedliche Neuregelung nicht gehemmt wird.

Der südslavische Nationalrat in Agram hat, Laibacher Blättermeldungen zufolge, mit allen gegen die Stimme des Bauernführers Radic den Antrag der dalma⸗ tinischen Nationalregierung angenommen, wonach die Regent⸗ schaft über den Südslavenstaat dem serbischen Thronfolger übertragen wird, der nach Sarajevo den Staatsrat, bestehend aus allen Mitgliedern des National⸗ rats in Agram, aus 50 Vertretern Serbiens und aus je fünf Vertretern Montenegros und der Wojwodsthaft, einberuft und aus Mitgliedern des Staatsrats die Negie⸗ rung ernennt. Ferner ernennt der Regent die Gouverneure mit dem Amtssitze in Belgrad für Serbien, Cettinje für Mon⸗ tenegro, Laibach für Slovenien, Nowy Sad (Neusatz) für die Wojwodschaft, Sarajevo für Bosnien und die Herzegowina, Spalato fuͤr Dalmatien und Agram für Kroatien und Sla⸗ vonien. Sobald die Ruhe wisedereingekehrt ist, erfolgen die Wahlen für die Konstituante, die in Sarajewo tagen soll und die endgültige Staatsform und Verfassung bestimmt. Die für obigen Beschlußanttag eingesetzte Kommission brachte im Plenum des füdflavischen Nationalrats folgenden Antrag ein:

„Der südslavische Nationalrat verkündet die Vereinigung des Staates der Südslaven mit Serbien und Montenegro zu einem em⸗ heitlichen Staat und erwählt einen Ausschuß, der im Einvernehmen mit der Regierung Serbiens und den Vertretein aller Parteien in Serbien und Montenegro unverzüglich die Organisation des Einheits⸗ staates auf Grund der vorgelegten Weisungen durchführt. Die be⸗ züglichen Beschlüsse werden vom Staatsrate ratifiziert, dem nebst Vertretern der Königreiche Serbien und Montenegro alle Mitglieder

des gegenwärtigen Nationalrats in Agram, vermehrt durch Mitglieder

des südslavischen Ausschusses in London, angehören.“

In einer Vollversammlung der südslavischen sozial⸗ demokratischen Partei wurde eine Entschließung an⸗ genommen, in der gegen die Besetzung slovenischen Bodens durch italienische Truppen protestiert und die Einverleibung Triests und des ganzen Küstenlandes mit Ausnahme Friauls in den südslawischen Staat gefordert wird. Die südslawische Nationalregierung und die serbische Regierung werden aufge⸗ fordert, gegen das Vorgehen der italienischen Armee bei der Entente Einspruch zu erheben. Ferner wird die schleunigste Ein⸗ richtung einer provisorischen einheitlichen Staatsgewalt für ganz Südslavien verlangt.

Dem „Laibacher Korrespondenzbüro“ zufolge wird Kroatien von französischen Truppen besetzt werden. Eine Abteilung von 540 Mann mit 14 Offizieren ist vorgestern in Agram eingetoffen; nach Fiume kamen 2000 Mann. Oberst Dranic reist als besonderer Abgeordneter Clemenceaus in wichtiger politischer Sendung nach Fiume und anderen Orten, um über die tatsächliche Lage und das Vorgehen bder Italiener Nachrichten einzuholen. 1

Zur Rückbeförderung der deutschen Balkantruppen wird dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ aus Budapest vom 24. November berichtet:

Nach dem im Namen der ungarischen Regierung am 13. No⸗ vember in Belgrad unterzeichneten Waffenstihlstandsvertrag hätten die deutschen Balkantruppen binnen zehn Tagen das ungarische Ge⸗ biet räumen müssen. Am Tage der Unterfertigung des Waffenstill⸗ stantsvertrags befand sich die ganze deutsche Truppe, ungefähr 200 000 Mann, mit ihren größeren südlichen Teilen noch in der Linie Braila Turnu- Severin- Versecz, mit den nördlichen Teilen in der Linie Kronstadt— Hermannstadt- Arad. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß eine so große Armee, insbesondere bei dem herrschenden Mangel an Eisenbahnwagen und Kohle in 10 Tagen nicht einmal Rumänten räumen konnte und daß viele Wochen nötig sind, bis die Armee durch Ungarn durchma schiert ist. Ganz besonders wird der Abtransport da⸗ durch erschwert, daß die Tschechoslowaken die Bahnlinien nach Oder⸗ berg zeitweise unterhrochen und dadurch die Kohlenzufuhr aus Deutschland nach Ungarn gesperrt haben. Es bedarf auch keines Beweises, doß für eine so starke Armee zeitraubende Vorbereitungen hinsichtlich ihrer Verpflegung notwendig sind. Aus diesen Gründen war die Forderung, daß die Heeres⸗ gruppe Mackensen in 10 Tagen Ungarn geräumt haben müsse, nach dem Urteil der Sachverständigen ganz unausführbar. Feldmarschall Mackensen hat desbalb den Standpunkt eingenommen, daß ohne sein Wissen in Abmachungen von Belgrad nicht eiaseitig über seine Hreresgruppe verfügt werden konnte und daß für ihn einzig und allein der mit dem Oberkommando der alliierten Streitkräfte von Deutschland abgeschlossene allgemeine Waffenstilstandsvertrag maß⸗ gebend ist. Dieser Vertrag sieht keine Frist für den Rückzug der Heeresgruppe Mackensen vor und fordert lediglich, daß sich die deutschen Truppen auf die alten Grenzen vom August 1914 zurückziehen. Dies schließt nicht aus, daß Feldmarschall Mackensen den Abtransport seiner Truppen, so gut es möglich ist, beschleunigen wird. Er handelt hierin in Uebereinstimmung mit der ungarischen Regierung, der es gleichfalls erwünscht ist, daß die Truppen mit der Eisenbahn be⸗ fördert werden und nicht auf langwierige Fußmärsche durch Ungarn angewiesen sind.

Durch eine am 14. November in Budapest eingetroffene dentsche Militärkommission unter Leitung des Bevollmächtigten der Obersten Heeresleitung, Obersten von Massow, ist daher mit der ungarischen Regierung folgendes vereinbart worden: 1) Die Truppen und das Kriegsmaterial der Heeresgruppe Mackenfen werden so schnell wie möglich mit der Bahn über Arad Szolnok —Zsolna und er⸗ forderlichenfalls über Kolozvar nach Deutschland abtransportiert. 2) Deutschland verpflichtet sich, die Kohlenzufuhr nach Ungarn zu steigern, und zwar sollen von vier Kohlenzügen, die Oderberg in der Richtung Ungarn passieren, drei Ungarn überlassen werden und einer für den Abtransport der deutschen Truppen dienen. Je schneller also die Heeresgruppe abtranspbrtiert wird, auf desto mehr Kohle kann Ungarn für seine hene Interessen rechnen. 3) Die Verpflegung der Heeresgruppe in Ungarn übernehmen gegen deutsche Barzahlung die Kommissare der ungarischen Regierung. Sie erfolgt an bestimmten vereinbarten Punkten. Hierdurch sollen willkürliche Requisitionen ver⸗ mieden werden. 4) Dasjenige Kriegsmaterial, Pferde, Kraftwagen usw., das wegen Mangels an Transportmitteln nicht abgeführt werden soll, wird dem ungarischen Kriegsministerium zum Kavfe angeboten. Auf dieser Grundlage ist bei beiderseitig vorbandenem guten Willen damit zu rechnen, daß Ungarn bis Mitte Dezember von der Heeres⸗ gruppe Mackensen seriumt ist und daß der Abzug der Truppen in Formen vor sich geht, die dem viereinhalb Jahre hindurch bewährten Waffenbündnisse entsprechen. .

Feldmarschall Mackensen leitet den Abtranspork von seinem Haupiquartier Hermannstadt aus und beweift damit, daß er als alter Soldat seinen Posten nicht eher verlassen will, als bis er seine Truppen in Ordnung wieder in seine Heimat zurückgeführt hat. Politische Zwecke verfoigen, wie vielfach Zeitungsnachrichten meldeten, wollte er dabei in keiner Weise, denn er bat sich auch auf den Boden der Erklärung Hindenburgs gestellt, der es gleichfalls als

seine

Hansen erhalten:

Hauplaufgabe ansieht, solange auf seinem pof bleiben, bis seine Truppen der friedlichen Arbeit en gegeben sind. Die letzten deutschen Truppen kaben Rurnit, zuüri nicht verlassen, da sie infolge ungünstiger Witterung Schwierigkeiten kämpfen mußten. Der Vormarsch üder die g gicße kann sich naturgemäß nur langsam vollziehen. Balsonerdal englischen Parlament erklärt, daß Deutschland deim Pöüat des rumänischen Gebiets gegen die Truppen der Alliiernetlasse selige Handlungen begangen habe. * 8 daß, als Feldmarschall Mackensen seinen Abtransport 1.enn die Wege geleitet hatte und der Waffenstillstandevertrag ze, Deutschland und den Alliiierten bereits abgeschlossen war se aic Truppen die Donau überschritten und deutschs Etappentrupvaüsig gegriffen haben. Gleichzeitig hatte die rumänische Regjerung 8n 2 ohne den mit Deutschland abgeschlossenen Präliminarfrieden“” kündigen, anscheinend unter dem Druck des Generals Berthelct Armee Mackensen unter der Erklärung überfallen ‧8 sie sich vom 10. November ab von neuem as Kriegszustande mit Deutschland befindlich ansehe. zu Ki 1 zwischen den rumänischen und deutschen Truppen ist es z0—” nicht gekommen. Die Rumänen drangen nur mit schwon Kräften nach, und es kommt ihnen anscheinend nur darauf den Abzug der Deutschen zu beschleunigen. Der regelmäßige Ahan der deutschen Truppen beginnt Ende November. Bisher sinden einzelne Transporte teils über Oderberg, teils über Budapest n Wien abgegangen. Die Durchführung der getroffenen Maßnahm hängt also in erster Linie von einer geregelten Kohlenzufubr an Deutschland und von dem verfügbaren deutschen Eisenbahnmaten ab, die Kohlenzufuhr wiederum wesenllich von dem Verhalten d Tschechoslovaken, deren Regierung sich neuerdings zu Entgege kommen bereit erklärt hat. 8 vege

Der Anmarsch größerer rumänischer Trupper verbände über die östlichen Grenzpässe Ungarns ist, „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, in vollem Gange, Sonnt nachmittag ist das reichsrumänische 13. Korpskommand 2000 Mann stark, mit Stab und Mililärkapelle in Ghergn Toelgyes einmarschiert.

Der ungarische katholische Episkopat mit dem Fin primas Czenoch an der Spitze richtete an den Mirist präsidenten Grafen Karolyi ein Schreiben, in dem er erllin daß die Kirche zur Verwirklichung der demokratischen Ref⸗ reform ihren hierzu geeigneten Grundbesitz der Regierun zur Verfügung stelle.

Der Staatssekretär im Finanzministerium Pa Szende ist zum Finanzminister ernannt worden.

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Laut Meldung des Warschauer „Robotnik“ hat Pilsuds das Amt als Kriegsminister niedergelegt und ist nunmehr h zur Einberufung der Konstituante Staatsoberhaupt den Komvetenzen, die ungefähr denjenigen des Präsidenten

französischen Republik entsprechen.

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Ulliiert G 822 AUlerten sei Tatsache ist demgeger en

Großbritannien und Irland.

Der König hat gestern die Proklamation, durch die! Parlament aufgelöst wird, unterzeichnet.

Rußland.

Der Allgemeine Soldatenrat für das Gouvern ment Litauen sandte, wie „W. T. B.“ berichtet, an d Staatssekretär Scheidemann in Berlin ein Telearamm, dem er erklärt, daß er sich uneingeschränkt auf den Stan punkt der Ablehnung jeder wie immer gearteten Diktatur se und mit aller Entschiedenheit die konstituierende Nationalot sammlung als die einzig berechtigte verfassunggebende Mae ansehe, die geeignet sei, den wahren Willen des Volks zu Ausdruck zu bringen.

Niederlande.

Aus Anlaß der in den Zeitungen veröffentlichten Berich der Pariser Blätter, wonach die holländische Regieru bei den Vereinigten Staaten als Vermittler aufgetreten, um im Interesse Deutschlands für Milderung Waffenstillstandsbedingungen zu wirken, erklärt das Mmiseeni des Aeußern dem „Korrespondenzbüro“ zufolge, daß die 8 richte und infolgedessen auch die von ihnen ausgehenden trachtungen der tatsächlichen Grundlage entbehren. Getreu! Richtlinien, die sie während des ganzen Krieges eingehalt hat, jede Vermittlung, die nicht auf einem beiderseitigen Ne langen beruhte, zu vermeiden, hat die Regierung auch in erwähnten Frage sich jeder Vermittlung enthalten.

1 “X“

Wie die Kopenhagener Zeitungen mitteilen, hat das M

nisterium des Aeußern durch den dänischen Gesandten

Berlin folgendes Schreiben des Reichstagsabgeordnet

Apenrade, 18. November. Der dänischen Regierung übecrii ich hiermit namens der dänischen Nordschleswiger eine Entschliefun die ihre politische Organisation, der Wählerverein für Nordschlebrg am 17. November dieses Jahres auf einer Versammlung Apenrade angenommen hat. Gleichzeitig lege ich ein Schreiben; Ministers des Aeußern der deutschen Republik bei, deren Regieru damit unter Hinweis auf das Friedensprogramm sag Recht anerkennt, selbst unser zukünftiges Schicksal auf der Grund des Selbstbestimmungsrechts der Völter zu bestimmen. Indem auf diese beiden Aktenstücke hinweise, bitte ich die Regierung, bei Alliierten die nötigen Schritte zu unternehmen, damit die dn Bevölkerung Nordschleswigs bei den Verhandlungen über den sl frieden die Anerkennung ihres Rechts erhält und in naher Zunn ihr brennender Wunsch, mit dem alten Vaterland wieder vereinig werden, erfüllt wird.

8 8 gs 0

Die in dem Schreiben ermwähnte Entschließung hat genden Wortlaut: Meise g à. ) Wir wünschen die nordschleswigische Frage in der⸗Welte löst, daß Nordschleswig als ganzes aufgefaßt und dessen Bevo l” durch Abgabe der Stimme Ja oder Nein zu erkennen gehen sol⸗ sie mit Dänemark wiedervereinigt werden will. gr. eig. der 2. Nordschleswig ist der Teil des Herzogtums Schleswig, dind nördlich einer Linie erstreckt, die von der Südspitze von Alsen wer

8 südl

4 2 —, . 8 7 2„ 8 v 1 Flensburger Förde hinein bis zur Kupfermühlenbucht und dan Weitch

um Fröslee herum geht, so daß Pattburg Grenzstation 1 lbaetke verläuft die Grenze zwischen den Aemtern Slegs-Kaer -S. Kng ng und zwischen Soͤnderaaen und Vidaaen, bis die Abbiegn ich de Norden folgt, von wo sie dann gerade in die Nordsee⸗ Nänver 1 Nordspitze von Sylt gebt. Stimmrecht haben alle Männgeima Frauen über 20 Jahre, die in Nordschleswig geboren und dor hech berechtigt sind, in Nordschleswig mindestens 10 Jahre oen Mach oder in Nordschleswig geboren sind und von den bisherigen 2099f habern ausgewiesen wurden.

4) Das Stimmrecht wird schriftlich die die freie Willensä ßerung des einzelnen T le veraüen Behürden dürfen auf die Abstunmung keinen Uben.

8 Tormen ausge! icher e E11 si ; 1 Einfluß all-

s an Pänemark zurückfallen wollen.

g biele Mittelschleswigs die dabingehende Forderung

HFRegierung am 23.

5) Wir betrachten es als selbstverständlich, daß die angrenzenden

1 zu erheben das

Necht haben, durch besondere Abstimntung zu erkenner, zu geben, .

Der Minlster des Aeußern Scapveutus hat namens der

am 23. November dem Reichstagsabgeordneten

Hanssen auf dessen Schreiben eine Antwort gesandt, in der er dem „Ritzauschen Büro“ zufolge sagt:

Die dänische Regierung war der Ansicht, daß Dänemark nicht

mit einer Auslassung über die Nordschleswiger vor die Welt treten

Wilsong um

e gewohnt dn

hönne, ehe die dänischen L“

gliedern beider Reichstagskammern beraten, geheimen Sitzung am 23. Oktober folgende Entschließung angenommen zaben, die die Regierung der hiesigen Vertretung der kriegführenden

b eswiger selbst die Forderung gestellt hätten, ihr zukünftiges Geschick auf Grundlage des Selbstbestimmungsr chts der Völker selbst zu bestimmen. Nach⸗ dem aber beide kriegführenden Parteien ihren Anschluß an diesen Grundsatz erklärt haben, hat die Regierung sich mit Mit⸗

die in einer gemeinsamen

Mächte mitgeteilt hat und den dänischen Nordschleswigern zur Kennt⸗ nis zu bringen bittet: Nachdem der Reichstag in gemeinsamer Sitzung beider Kammern ddie Mitteilungen des Ministeriums gehört hat, stellt er fest, daß man einmütig für eine Friseshng der nach allen Seiten gleich⸗ mäßig beachteten Neutralitätspolitik ist, der das ganze Dänenvolk ugestimmt hat. Ferner kann für eine Aenderung in der jetzigen Stellung Schleswigs nur die Befolgung des Nationalitätenprin⸗ zipvs dem Wunsche, Gefühl und Interesse des dänischen Volkes ent⸗ sprechen. Bei der bevorstehenden Durchführung des don belden kriegführenden Parteien anerkannten Nationaltlätenprinzips und Selbsthestimmungsrechts der Voͤlker ist eine solche. Lösung zu er⸗ streben, durch die das Verhältnis zu keiner der beiden Seiten einen Schaden erleiden. Dadurch wird auch die zukünftige Sicherheit der Wiedervereinigung gewährleistet.

Die dänische Regierung, welche mit tiefer Befriedigung erfahren hat, daß die politische Organisation der dänischen Nordschleswiger, der Wählerverein für Nordschleswig, in ihrer Entschließung sich für eine vösung der Frage ausgesprochen hat, welche mit dem von den Mitgliedern des dänischen Reichstags in der Geheim⸗ situng ausgesprochenen Wunsche übereinstimmt, wird sich jetzt an die Revierungen der assozijerten Mächte wenden, um bei den Verhandlungen über den Weltfrieden für das Recht der dänischen Nordschleswiger Anerkennung zu erlangen, indem sie gleich⸗ zeitig unter Hinweis auf das an sie gerichtete Schreiben des Ministers des Aeußern der deutschen Republik Mitteilung hieruüͤber gibt. Die dänische Regierung drückt ihr Vertrauen aus, daß damit der brennende Wunsch aller Dänen bezüglich der Wiedervereinigung seiner Erfüllung nahe sein wird.

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Eine offizielle Mitteilung der ukrainischen Regierung er⸗ klärt, daß aus Jassy erhaltenen Nachrichten zufolge, die Ententemächte die volle Unterstützung des Hetmans und seiner Regierung beschlossen haben. Die gegen die Regierung des Hetmanns gerichtete nationalistisch⸗ ukrainische Erhehung werde von ihnen verurteilt. Eine Erklärung der Entente über die Ziele ihrer Truppen in der Ukraine steht bevor. Die Truppen der Salonikiarmee rücken durch Rumänien vor; die Flotte wird bald in Odessa eintreffen. Ein diplo⸗ matischer Vertreter der Entente ist bereits auf dem Wege nach

Kiew. Finnland.

Auf Grund eines kürzlich zwischen den Landtagsparteien ge⸗ troffenen Abkommens wegen Bildung eines Sammlungs⸗ ministeriums, und nachdem die Mitglieder der bisherigen Regierung den Wunsch ausgedrückt haben, abzugehen, be⸗ auftragte der Reichsverweser den Professor Lingman mit der Bildung einer neuen Regierung. Dieser legte als Ergebnis der mit einzelnen Personen geführten Ver⸗ handlungen, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, nunmehr folgende Liste vor: Regierungschef Pro⸗ fessor Lingman, Auswärtiges Minister Enckel, Justiz

Präsident K. Soederho, Inneres Landeshauplmann Antti Tulenheimo, Finanzen Kaarlo Castren, beigeordnet für Finanzen Professor Vennola, Militärwesen Oberst Wallden, Kultus Soininen, Landwirtschaft U. Brander, Lebensmittel Landeshauptmann K. L. Collan, Handel Iagenieur Stiernvall, Verkehr und öffentliche Arbeiten Generaldirektor Vuolle, soziale Fürsorge Redakteur Ecro Erkko. Von den Genannten sind außer dem Vizevorsitzenden 6 Monarchisten, 6 Republikaner.

iner Reutermeldung zufolge erklärte der amerikanische Kriegssekretär Baker, daß das Kriegsdepartement eine Ver⸗ minderung der amerikanischen Expeditionstruppen auf die Hälfte ihrer jetzigen Stärke zu fordern beabsichtige, sodaß ungefähr 30 Dioifionen zurückbleiben werden.

In einer Rede im Marineausschuß des Repräsentanten⸗ hauses erklärte der Leiter des Marinebauwesens, Admiral Taylor, daß im Juli 1920 die amerikanische Marine mehr als zweimal so viel Schiffe haben werde als bei Beginn des Krieges. Der Hauptteil des Zuwachses werde auf Zerflörer entfallen. Für 100 Zerstörer seien jetzt die Anträge vergeben, und 240 (2) würden während der nächsten 18 Monate gebaut werden. Der neue Dreadnought „Idaho“ werde in ungefähr

zwei Monaten in Auftrag gegeben werden. Andere, wie „Tennessee“ und „California“, seien jetzt im Bau. Zwei andere würden im Sommer 1920 fertig sein. Das Programm verlange auch 29 Unterseebooñoet.

Kunst und Wissenschaft.

. Neuerwerbungen der Berliner Museen. Ins Kaiser Friedrich⸗Museum ist kürzlich aus Konstantinopel eine altbyzantinische Erwerbung gekommen. Es ist ein bildlich geschmückter marmorner Kämpferstein, der in Konstantinopel aus den Trümmern der See⸗ mauenn bei Jedi Kule aufgelesen wurde. Bildschmuck hat er auf nei Seiten; Papageien, Greifen, ein Menschenhaupt zwischen Löwen. Professor Wulff, der in den Amtlichen Berichten dies Stück ver⸗ fentlicht, setzt es in die Stilzeit, in der sich ererbte, aber schon sehr abgeschliffene antike und altbyzantinische Formen mit neuem Lehngut aus eer Frühzeit der islamischen Kunst mengten und verschmolzen. Ins Kunstgewerbemusenm kam ein kostbares Vermächtnis an altem Porzellan, das Frau von Opvenseld in Potsdam dem Museum hinterließ. Von nen Stücken stammen aus Meißen eine Gruppe von dem Haupt⸗ meister der Manufaktur von Kändler, um 1745 entstanden, dann Al Bergmannfigur, eine Gruppe der Entführung der Europa, eine zünegorie des Sommers. An Berliner Porzellangeschirr hinterließ (gau von Oppenfeld dem Museum u. g. 16 Empiretassen mit ver⸗ scjiedener Bemaluug und 17 Empireteller, ferner eine Vase von Fcheln mit aufgelegten Blumen, eine bemalte Bacchantengruppe von g 9. Müllter. Endlich befinden sich in dem Vermüchtnis das emaillierte nnas einer Schuhmacherzunst von 1604¼ und verschiedene u

Di Bibli e 8

meiergläser. Die Bibliothek des. Kunst ewerbemuseums kaufte

Amerika.

der drit der Pefreiungskriege mehrere Entwürfe zu Kriegsdenkmalern

einen gezeichneten Entwurf von Ernst Aloedner zu einem Mausoleum

sr rie Kömpfer rer Bereiungskriege,

Verkehrswesen.

Uuter dem Titel „Königsbergs Großschiffahrtswege nach Litauen, der Ukraine und Polen“ haben im Auftrage des Magistrats und der Handelskammer von Königsberg i. Pr. der Geheime Baurat M. Contag und der Handeiskammeriyndikus Fritz Simon eine Denkschrift peröffentlicht (Hartungsche Buch⸗ druckerei, Königsberg i. Pr.), in der ein reiches, insbesondere statisti⸗ sches Material verwertet ist. Die Verfasser gelangen zu dem Ergebnis, daß der wirtschaftliche Wiederaufbau Königsbergs, die künftigen Beztehungen zu Litauen, zur Ukraine und zu Polen gewichtige politische und militärische Interessen des Deutschen Reichs erforderten: 1) den Ausbau des Memelstroms von der Reichsgrenze bis Kowno, nätigenfahls bis Grodno, und der Wi ja von Kowno bis Wilna als Großschiffahrtswege und zugleich eine Verbesserung der Schiffahrtsstraßen zwischen Memel und Pregel ent⸗ sprechend dem Verkehr für größere Schiffe, 2) die Herstellung einer Großschiffahrtsstraße Königsberg Kiew für 600 bis 1000⸗t⸗Schiffe durch entsprechenden Ausbau des Masurischen Kanals mit der unteren Ahle, seine Fortsetzung über den Löwentinsee bis Grodno, die Regulierung der Schara, den Umbau des Oginsti⸗ kanals sowie Verbesserungen an Jasiolda, Pripjet und Dnjepr, 39 den Ausbau der Wasserstraße vom Mauersee nach Johannisburg für einen größeren Schiftsverlehr und ihre Fort⸗ setzung durch Kanalisierung des Pissek zunächst bis Nowogrod sowie Hinwirkung auf eine künftige Verbesserung des Narew durch den neuen polnischen Stagt. Königsberg erstrebe mit diesen Großschiff fahrtswegen kein Handels⸗ und Verkehrsmonopol. Auch die benach⸗ barten Handelsstädte Tilsit, Memel und Danzig seien durch ihre natürliche Lage berechtigt, sich ein größeres Hinterland durch Ver⸗ besserung der Memel und Weichsel zu schaffen. Die Herstellung eines Großschiffahrtsweges nach Kowno und Wilna gereiche aber sowohl Königsberg als auch den Handelsstadren Memel und Tilsit, die dem litauischen Hinterland noch näher als Königsberg lägen, zum besonderen Vorteil. Durch die Verbesserung der Wasserstraßen zwischen Memel⸗ und Pregelstrom 81“ auch die Städte Tilsit und Memel Anschluß an den Ma⸗ surischen Kanal und damit an den Gro schiffahrtsweg Königs⸗ berg- Kiew. Danzig besitze bereits durch den Weichselstrom eine durch das künftige Polenreich führende Wasserverbindung mit der Ukraine, die entsprechend ausgebaut werden könne. Im Interesse liege es, noch eine zweite, von Polen möglichst unabhängige Ver⸗ bindung mit der Ukraine und der Ostsee zu schaffen. Eine solche wäre auch möglich durch den Ausbau der oberen Memel von Kowno bis Grodno. Aber durch die Fortsetzung des Masurischen Kanals bis Grodno würde in kürzerer Frist und mit geringeren Kosten ein Großschiffahrtsweg geschaffen, der zugleich die kürzeste Verbindungslinie zwischen der Ostsee und der Ukraine darstelle. Eine Schiffahrtsstraße von der Weichsel über den Narew nach Masuren und Königsberg sei geeignet, eine im Interesse Deutschlands sowohl wie Polens liegende Vervoll ftändigung des Wasserstraßennetzes zu schaffen. Königsberg wolle insbesondere vor den benachbarten Pafenstädten Riga und Danzig keinen Vorzug haben, aber es duͤrfe auch nicht zugunsten dieser Wett⸗ bewerbsplätze von seinem natürlichen Wirtschaftsgebiet abgeschnürt

1

Theater und Musik.

Im Syernhause werden morgen, Mittwoch, „Die Meister⸗ singer von Nürnberg“ mit den Damen Hafgren⸗Waag, Goetze und den Herren Kirchdoß, Knüpfer, Bohnen, Habich, Hente, Schlusnus, Bachmann, Funck, Krasa und Philipp in den Hauptrollen aufgeführt. Musikalischer Leiter ist der Kapellmeister Dr. Fritz Stiedry, An⸗ fang 6 Uhr.

Im Schauspielhause wird morgen „Die Judasglocke“ mit den Damen Dora, Steinsieck und den Herren Mannstädt, Mühlhofer, Sommerftorff, Vespermann und Zimmerer in den einzelnen Rollen gegeben. Spielleiter ist Albert Patry.

Zugunsten der heimkehrenden Krieger macht die Direltion Meinhard und Bernauer den kommenden Sonnabend, den 30. November, zu einem Wohlfahrtstage, indem sie in ihren Theatern, dem Berliner Theater, dem Theater in der Königgrätzer Straße und dem Komödienhaus, von jeder verkauften Eintrittskarte ohne Preisaufschlag je nach Platzart eine Mart bis 25 dem genannten Zwecke zmfüßrt. Die Zuweisung von Freikarten für die Zurückkehrenden wird hierdurch nicht berührt.

Das Deutsche Opernhaus führt am Sonnabend, den 30. d. M., Nachmittags 2 ½ Uhr, für unsere heimkehrenden Soldaten als Sondervorstellung „Das goldene Kreuz“ mit Herrn Laubenthal als Guntram, Frau Kaesser als Christine, Herrn vom Scheidt als Bombard, Elfriede Dorp als Therese und Jaques Bilk als Parisius auf.

Im Dom veranstaltet der Domorganist Walter Fischer am nächsten Donnerstag, Abends 8 Uhr, ein Orgelkonzert, bei dem Johanna Behrend (Hopren). Gotthelf Rudloff (Bariton) und Gisella Trau (Cello) mitwirken. 8 Programms frei.

Am Donnerstag veranstaltet der Organist Fritz eitmann, Abends 6 Uhr, in der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniskirche unter Mitwirkung von Johanna Behrend (Sopran) ein Konzert. Vorgetragen werden Orgelwerke von Bach, Liszt, Reger, Lieder und Arien von Bach und Hugo Wolf,

Mannigfaltiges.

Der Kommandant von Berlin Otto Wels elrläßt „W. T. B.“ zufolge nachstehenden Aufruf zum Eintritt in die republikanische Soldatenwehr Berlins:

Soldaten! Zur Durchführung des Wacht⸗ und Sicherheits⸗ dienstes während der Truppenentlassungen ist die republikanische Soldatenwehr gebildet worden. Tausende haben sich bereits emeldet, doch sind weitere Aufnahmen notwendig. Wer in diese Wehr eintritt, scheidet aus seinem bisherigen Truppenteil aus. Es werden gezahlt: a. Löhnung monatlich 30 ℳ, b. täglich Zulage von 5 ℳ. Gute Verpflegung und Unterkunft ist sichergestellt. Leute mit eigenem Hausstand in Berlin können außer Dienst zu Hause wohnen und essen. Entschädtgung hierfür pro Tag 5 ℳ. Die bis⸗ herige Familienunterstützung bleibt bestehen. Anmel⸗ dungen: Oberwallstr. 22, Erdgeschoß rechts, wo auch alles Nähere zu erfahren ist 8

Der Eintritt ist gegen Entnahme eines

Alle Eingaben und Zuschriften, die an den Sicherheitsdienst EE1“ gerichtet werden, sind, wie die leitende Stelle durch „W. T. B.“ bekanntgibt, nicht mehr an einzelne Persönlichkeiten, sondern nur an die Leitung des Sicherheitsdienstes Großberlin zu richten.

Der vom Reichsperband der deutschen Presse gewählte Journalistenrat in Berlin und der Schutzverband deuischer Schriftsteller baben, wie „W. T. B.“ mitteilt, emeinsam ein Stellungsvermittlungsamt eingerichtet. Pie aus dem Felde zurückkehrenden stellungslosen oder be chäftigungs⸗ losen Schriftleter und Schriftfteller mögen sich umgebend zwecks Arbeitsvermittlung bei diesem Stellungsvermittlungsamt im Büro des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller, Berlin W. 85, Schöne⸗ berger User 25, melden. Die Meldurgen haben schriftlich, unter möglichst genauer Angabe der früheren Tätigteit sowie etwai

8 8 *

1

8 Wuͤnsche zu erfolgen. Schriftsteller melden

Es können

Karlsruhc, 22. November. (W. T.

nimmt die Zahl der Truppen zu, überschreiten und durch Karlsruh zuetlen. Waren es anfangs nu besondere brochener nicht

Strom von

na große Lastautomobile, so „Infanterie, endenwollender Bagage⸗Kolonnen,

13 .)

1 E““ 8 8 Schtiftleiter und

rie, ohne im Felde gewesen zu sein, während tes Krieges stehlungs⸗ gper krichöftigungslas gemorden sind.

Von Tag zu Tag

die bei Maxau den Rhein

pereinzelte

ist es Kavallerie, die

jetzt

unsere

dem Osten der Heimat Kolonnen,

ein Artillerie

Hauptver⸗

ins⸗

ununter⸗

und

kehrsader, die Kaiserstraße, durchstuten; Truppen, Pferde und Wagen, sämtlich in festlichem Schmuck von Tannengrün, Blumen und Fähnchen

bereitet wie die anderen rheinischen herzlichen Willkomm.

in den Farben aller deutschen Stämme.

1 Die Hauptstadt Badens Städte den Zurückkehrenden einen Nicht nur die Hauptstraßen, sondern auch die

kleinsten ßchen sind mit unzähligen Fahnen, Girlanden und Kränzen

mit Willko

nmengrüßen auf das Freundschaftlichste geschmückt.

Der

Empfang ist ungemein herzlich. In die Freude des Wiedersehens mischt sich die tiese Dankbarkeit gegen unsere Truppen, die Hof und Herd weit über

vier Jahre hinaus vor Zerstörung durch die Feinde Blumen, Tannengrün, Jigarren und

und dankbar

und mit sichtlicher Freude e

Zigaretten werden ntgegengenommen.

beschützt haben. üͤberreicht

Dieses

große, schöne Bild inniger Volksliebe, wie es sich uns täglich tausend⸗

fach bietet, mildert das harte Weh, blick unserer in nebelig⸗kalten

siegten Truppen in die besiegte Heimat.

Ludwigshafen, 25.

Durchzug der vom Westen

Rhein nahm gestern seinen Anfang.

November.

uns

. überkommt beim Novembertagen zurücktehrenden, unbe⸗

d 1 kommenden 1 durch Ludwigshafen und gleichzeitige Uebergang über den

51Sg

—+₰ F.

Per Truppen

Die Stadt hat reichen Flaggen⸗

und Girlandenschmuck angelegt. Eine überaus zahlreiche Menge durch⸗

flutet die Straßen. Die Truppen

werden

aft begrüßt.

Den

ganzen Sonntagvormittag österreichische Truppen

mit ihrer Bagage die Sübdstadt. die Truppen es doppelt heißen Getränken und Mittags kamen deutsche Alle Truppen nahmen den

Weg Nachbarstadt Mannheim, die

teilweise mit der Bahn weiterbefördert werden.

Zei der herrschenden Kälte empfanden angenehm, von der Einwohnerschaft mit Ehwaren bewirtet zu werden. Minenwerferabteilungen durch. über die Rheinbrücke gleichfalls zu Ehren der heimkehrenden tapferen Krieger im Festkleide prangt

Gegen 1 Uhr

durch die

, nach Heidelberg, von wo sie

Die ganze laufende

Woche werden Vormittags Truppendurchzüge durch die Stadt und

über den Rhein statifinden.

vom 26. November

Geld 100 Gulden 285 100 Kroneu 178 ½ Schweden 100 Kronen 195 ½ Norwegen 100 Kronen 180 Helsingfors 100 Finn. Mark 74 weiz 100 Franken 1³³½ Wien⸗

Budapest 100 Kronen 54,70 Bulgarien 100 Leva Kon

no Madrid und

Bareelona 100 Pesetas 136

Holland

Dänemark

Brief 179 195¾ 181] 4 ¾ 139

54,80

vom 25. Nobember

Geld

Brief

Die Börse zeigte heute bei Eröffnung ein freundlicheres Aus⸗ sehen, das sich zum Teil aus den beruhigenderen Meldungen über der

Streik erklärte. Bergwerksattien befestigen. Haltung wieder ab;

Berichte von Wien, 25.

Woche stand der

Meldungen über

wurden auch hier weitere Entlastungs

Vorschein und schließlich blieben zumeist die tiefsten N

auswärtigen

2„

otierun

Infolge dessen konnten sich bei Beginn besonders tigen. Im weiteren Verlaufe schwächte sich die die Stimmung war zum Schluß abwartend.⸗

PSeripapiermärktien. November. (W. T. B.) Zu Beginn der neuern Verkehr an der Börse unter dem Eindrucke de die kritische Lage in Deutschland und der im An schluß daran matten Haltung des Berliner Platzes. Dara

ufbi

r hier ntlastungskäufe vorgenommen, welche einen weiteren empfindlichen Druck auf den Preisstand ausübten. in der Kulisse als im Schranken kamen wesentlich tiefere

Sowoh

Kurse zum gen des

Tages in Geltung. Am Anlagemarkte standen beide Goldrenten z

böheren Kursen in Nachfrage.

Wien, 25. E B.) Amtliche erlin 182,50 G., 182,80 512,00 G., 513,00 B., Zürich 249,50 G., 250,50 323,00 G., 324,00 B., Stockholm 352 325,00 G., 326,00 B., Konstantinop noten 182,50 G., 182,90 B., Rubelnoten Romanows 230 G., Rubel⸗

(Börsenschlußkurse. Orientbahn 995,00, Staatsbahn 718,00, Süd

der Devisenzentrale.

noten Duma 215 G. Wien, 25. November. Türkische Loose 339,00

(W. T.

B.)

Notierungen B., Amsterdam B., Kovenhagen 00 G., 353,00 B., Cbriftianta

el —,— G., —,— B., Mark⸗

bahn 99,50, Oesterreichische Kredit 594,00, Ungarische Kredit 645,00,

Anglobank 360,00, bank 420,00, Tabakaktien 861,00, Eisen 2700,00, Kohlen 808,00,

Oesterreichische Goldrente 106,00, Paris, 25. November. (W.

87,80, 3 % Franz. Rente 62,90, 4 % Span. 3 % Rus

5 % Russen von 1906 61,75,

T. B.)

4 % Türken unif. 72,50, Suez⸗Kanal —,—,

Kopenbagen, 23. November. auf Berlin 49,00, do. auf Amster

Plätze 77,00, do. auf London 17,75, Stockholm, 25. November. Hamburg 46,75, do. auf Amsterdam

72,25, do. auf London 16,75,

(W.

22

chwei 8

Unionbank 478,00, Bankverein 431,00, Länder 9 Alpine Montan 814,00, Prager Rima Muranver 802,00, Skod werke 655,00, 5, Brüxer Kohlen 1645,00,

1062,00, Lloyd⸗Aktien 1710,00, Poldihütte

Sichtwechsel dam 158,00, do. auf schweizer. do. auf Paris 69,00.

T. B.) Sichtwechsel auf 148,75, do. auf s

zer. Plätze do. auf Paris 64,05 Mät

Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

Liverpool, 1. November. Amtliche Notierungen. ord. 19,39, do. fully good ord.

fair 23,28, Pernam fair 26,62, 26,62, do. good fair 27,62,

Tinnivelly good 22,90

fully middling g 22.8

(W. T. B.) Baumwol Americ. ordinary 18,87,

20,29, do. low middl. 20 fully lors middl. 21,44, do. middling 21,97, do. do. good middling 23,60, do. fully good middlin do. good fair 27,62, 2, Egyptian brown fair fair 24,78, do. fully gvod fair 28,52, do. good good 22,15, do. fine 22,65, Omra Nr. 1 good 20,40, do. fine 20 90, Seinde & Bengal good 1

do.

22,3

22,J

0 „8

Ceara fair do. good 28,54, M. G. Broach 19,65, do. fully

8,28, d

41*

Salgo Galizia 1030,00, Waffen 960,00, Daimler 640,00. Ungarische Goldrente 132,00. 5 % Franz. Anleihe äußere Anleihe —,— ussen von 1896 39,50 Rio Tinto 1830. (W. T. B.)