8 XIX. Reuß ä. L. Für die Abgrenzung der Stimmbezirke: die Landesregierung, im ubrigen: das Landratsamt XX. Reuß
Für die Abgrenzung der Stimmbezi das Ministerium: füͤr die Entscheidung über die Einsprüͤche; dder Gemeindeveorstand,
im übrigen:
vondrotsemt Lünnora 8
Das Ministerium.
XXII. Lippe XXIII. Lübeck
Stimmbezirke
1½ er Bürg
XXIV. Bremen Die Wahldeputation. XXV. Hamburg B
† 72 8688. Zentralwahlkommission.
Statistik und Volkswirtschaft.
nossenschaften und d
g vom 10. Mai 1918 der Reichstag be⸗ hloss ündeten Regierungen u. folgende Maßnahmen gegen und nach dem Kriege sich noch verstärkende Wohnungsnot vorzuschlagen: „Da eine Neubautätigkeit allein auf rrivatwirischaftlicher Grundlage wegen der Baukostenverteuerung und eanderweitigen starken Inanspruchnahme des Kapitalmarkts während Uebergangszeit unmöglich erscheint, sind 500 Millionen Mark aus eichsmitteln zwecks Gewährung von Bauzuschüssen und billigen Darlehen bwie zur Bildung eines Bürgschaftsfonds bereitzustellen. Gleich⸗ g ist zu erwirken, daß auch die Bundesstaaten und Gemeinden
h mindestens in gleichem Umfang wie das Reich an der Auf⸗ bringung von Milteln für die Neubautätigkeit beteiligen. Die Versicherungsträger — Krankenkassen, Landesversicherungs⸗ anstalten, Reichsversicherungsanstalt für Angestellte, Berufs⸗ genossenschaften — sowie die öffentlichen Sparkassen sollen ihre verfügbaren Bestände möglichst in Darlehen auf Klein⸗ wohnungsbauten zu mäßigem Zinsfuß anlegen.“ Inzwischen st auch in verschiedegen Einzelstaaten die Gesetzgebung in der gleichen Kichtung hin jätig geworden. Namentlich ist durch Artikel 8 des Freußischen Wohnungsgesetzes vom 28. März 1918 zur Förderung er gemeinnützigen Bautätigkeit der Staatsregierung ein Betrag von 20 Millionen Mark zur Verfügung gestellt worden, der zur Beteili sung des Staates mit Stammeinlagen bei gemeinnützigen Bau⸗ unternehmungen zu verwenden ist. Damit hat der Staat zum ersten Mal die geldliche Förderung des allgemeinen Wohnungs⸗ wesens als seine Aufgabe anertannt, während er bisher nur als Dienstherr für feine Betriebsarbeiter und gering besoldeten Beamten das Wohnungswesen unterstützt hatte. Sind diese 20 Millionen Mark zur Beteitigung des preußischen Staates bei gemeinnützigen Bau⸗ vereinigungen bereitgestellt, so sind in dem og. Bürgschaftssiche ungsgesetz vom 10. Amitil 1918 10 Millionen Mark zur Uebernahme der Staats⸗ bürgschaft für zweite Hypotheten von gemeinnützigen Bauvereinigungen und Stiftungen ausg worfen. Ebenso werden in anderen deutschen Staaten der gemeinnützigen Bautätigkeit staatliche Mittey! zugeführt. Trotz aller solcher staatlichen Mitwirkung ist aber die Beschaffung von Mitteln durch die Gemeinden und die Träger der Sozialversiche rung ebenso wenig zu entbehren, wie die Flüssigmachung neuer Geld quellen für diesen Zweck durch private Bautätigkeit. 1
In einem Beilageheft zum „Reichsarbeilsblatt“ bat das Statistische Amt des Deutschen Reichs, um festzustellen, im welchem Umfange die Berufsgenossenschaften, die Träger der reichsgesetzlichen Unfall⸗ versicherung, ihre Mittel hypothekarisch angelegt haben, aus deren Jahresberichten die von ihnen bis Ende 1915 ausgegebenen Hypothekar⸗ dartehen zusammengestellt. Danach versügten die 68 gewerblichen
Berufsgenossenschaften Ende 1915 über em Vermögen von 172,59 Millionen Mark, die 49 landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften über ein solches von 45,7 Millionen Mark. Sie können, um ihren besosderen Aufgaben stels gewachsen zu sein, naturgemäß ihr flüssiges Kapital nur in gewissem Umfange in Hypotheken anlegen, dürften dazu aber in staäͤrkerem Umfange als bisher in der Lage sein. Für die Beurteilung der Frage, welche Summe sestens der Berufsgenossenschaften für eine hypothekarische Anlegung be haupt in Frage tommt, handelt es sich lediglich um die Rück⸗ lacen (Reichsversicherungsordnung §§ 718 ff., 984, 741 ff., 1013). Diese beliefen sich kei den 68 gewerblichen Berufsgenossenschaften Ende 1915 auf 356,87 Millionen, bei den 49 landwirtschaft⸗ lichen B rufsgenossenschaften auf 25, c8 Millionen Mark. Wie das Statistische Amt annimmt, könnten die Berussgenossen⸗ schaften ohne Gefährdung ihrer eigentlichen Aufgaben etwa eirn
Drittel ihrer Rücklagen in Hypotheken anlegen: hätte danach
erwarten tönnen, daß seitens der gewerblichen Berufsgenossenschaften
nach dem Stande von Ende 1915 etwa 120 Millionen, von den landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften etwa 8 Millionen Mark in Hypothekendarlehen hatten angelegt sein können.
Aus der Zusammenstellung des Statistischen Amts ergibt sich jedoch, daß von den 68 gewerblichen Beorufsgenossenschaften nur 26, die eine Rücklage von insgefamt 239,3 Millionen Mark besaßen,
sammen lediglich 40,5 Millionen Mark in Hypotheken angelegt zatten. Es sind dies — ohne Berücklsichtigung der aus sonstigen Vermögensbeständen angelegten Hypotheken — 16,8 vH der Rück⸗ agen der beteiligten Berufsgenossenschaften und 11,84 vH der Rück⸗ agen der gewerblichen Berufsgenossensch ften insgesamt. 49 landwirtschaftlichen Berutsgenossenschaften hatten nur 5 mit iner Rücklage von insgesamt 3,4 Millionen Mark 1,⸗ Million Mark Hrpothekendarlehen gewährt; es sind dies zwar 55,2 vH der Rück⸗ lagen der beteiligten Berufsgenossenschaften, jedoch nur 730 vH der Räücklagen sämtlicher landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften. Hiernach bleibt das Ergebnis des Berichtsjahres nicht nur hinter der oben erwähnien möglichen Grenze für die hypothekarische Anlegung, sendern auch hinter dem Ergehnis des Vorjahres bedauerlicherweise zurück. Trotz der Steigerung der Rücklagen sowohl bei den gewerb⸗ lichen wie bei den landwirkschaftlichen Berufsgenossenschaften und trotz der gesteigerten Anlage dieser Rücklagen in Hypotheken ist der Vomhundertsatz nicht unerheblich gegenüber dem des Vorjahres zurückgegangen.
Ann erster Stelle hinsichtlich des hypothekarisch angelegten Kapitals steht wie im Vorjahre, jedoch mit einem geringeren Betrag als da⸗ mals, die Tiefbau⸗B.⸗G. mit 75 Millionen Martk; ihr solgen die Nord⸗ östliche Baugewerks⸗B.⸗G. mit 6 Millionen und die Rheinisch⸗west⸗ fälische Baugewerks⸗B.⸗G. mit 5,3 Millionen, beide mit ungesähr dem gleichen absoluten Betrage wie im Vorjahre. Die Norddeutsche Holz⸗B.⸗G. hat ebenfalls denselben Betrag wie im Vorjahre, nämlich 449 Millionen in Hypotheken angelegt, waäͤhrend der entsprechende Betrag der Hamburgischen Baugewerks⸗B.⸗G. von 3 4 auf 3,8s Mil⸗ lienen Mark zurückgegangen ist. Mehr als eine Million Mark haben dann noch in Hypotheken vergeben die Steinbruchs⸗B.⸗G. (1, 1 gegen 1,69 Million im Vorfahr), die Ziegelei⸗B.⸗-G. (2,2 gegen 2,86 Mil⸗ lionen), die Sächsische Baugewerks⸗B. (G. (1,60 gegen 1.42 Million) sowie die Bayerische Baugewerks⸗B.⸗G. (1,20 gegen 1,57 Million Mark)
man
* Von den
Wie im Vorjahr ergibt auch die Prüfung des Antells, den die einzelnen Berufsgenossenschaften von ihren Rücklagen dem Realkredit zugewendet haben, erhebliche Unterschiede. Ueber ein Drittel ihrer Rücklagen haben voen den gewerblichen Berufkgenossenschaften i Ovpotheken angelegt die Hamburgische Baugewerks⸗B.⸗G. (69, gegen 70½ % im Vorjahr), die Rheinisch⸗westfälische Baugewerks⸗B.⸗G. (60¼ gegen 61,½9 ie Nordöstliche Baugewerks⸗B.⸗G (448 gegen 44,5 %), die 6 Holz⸗B.⸗G. (43,s gegen 43,8 %), die Noirddeutsche gegen 39,5 %) und die jegelei⸗B.⸗G. (35,s gegen 33,0 %); von den landwirt⸗ (66,0 gegen 76,½ %), während die Ank irtschatliche B.⸗G. merkenswert ist auch wiederum mehr als gelegt hat (bei 1 437
samtvermögen von 32
d 2S=2 riht
¶ diesen im 2 88 8z
ahr, daß die Tiefbau⸗B.⸗G. brer Rücklagen hypothekarisch an⸗ S81 ℳ Rücklagen 7 536 700 ℳ, die dem Ge⸗ 85 743 ℳ entnommen worden sind). Auch diese Einzelergebnisse berechtigen zu oben erwähnten Annahme des Statistischen Amts, daß diese Quelle der Geldbeschaffung dem Hvpothekarkreditmarkt in stärkerem Umfange als
bisher nutzbar Hon †annto gemacht werden konnte.
der Ler
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81 schlesische ite —
8oo11162“ Rückgang ist.
gemeldet, daß der ober⸗ weiter in langsamem
onnabend hat sich die Zahl der Ausständigen um wei 900 Mann gegen den Vortag verringert und betrug auf elf Gru noch rund 6000 Mann.
„¼ „ 2
Handel und Gewerbe.
Warum ist es sinnlos, Banknoten und Kassenscheine zu hamstern?
res Geld in Noten, Kassenscheinen usmw. verbürgt
re Sicherheit als der Besitz von Guthaben bei
Ein Mißtrauen gegen die ordentliche Geschäfts⸗
en Banken, Sparkassen und Genossenschaften
Jeder kennt die soliden Grundsäͤtze, nach denen
verwaltet werden, jeder weiß, daß ihre Zahlungsfähigkeit über jeden Zweifel erhaben ist.
2) Wer Wertpapiere verkauft, um den Erlös in bar auf⸗ zubewahren, verliert Zinsen. Bargeld frißt Zinsen, Wertpapiere und Guthaben bei den Geldinstituten bringen Zinsen. Kassenscheine und Noten sind zinslose Schuldverschreibungen des Reiches oder der Reichsbank, ihnen stehen die verzinslichen Schuldverschreibungen des Reichs — die Reichsanleihen — an Sicherheit nicht nach; darum liegt es durchaus im Interesse jedes einzelnen, Barbestände, die er zurzeit nicht benötigt, anzulegen. 3
3) Wer sein Geld mit sich herumträgt oder zu Hause auf⸗ bewahrt, setzt sich der Gefahr aus, es zu verlieren oder durch Diebstahl oder Brand einzubüßen.
4) Verloren gegangene Banknoten sind kaum ersetzbar, während beim Abhandenkommen anderer Wertpapiere durch ein Aufgebotsverfahren der Schaden zum größten Teil gut⸗ gemacht werden kann. 8
5) Die Zahlung durch Bargeld ist mit mancherlei Um⸗ ständen verknüpft, während die Zablung auf borgeldlosem Wege durch Ueberweisung oder Scheck vom Schreibtisch aus erfolgen kann. Bargaeldlose Zahlungen lassen sich noch nach Jahren aus den Büchern der Bauken usw rachweisen; so werden Rechtsnachteile, die häufig durch das Verlorengehen von Quittungen entstehen, vermieden.
6) Die Sorge vor einer Beschlagnahme der Guthaben bei Banken, Sparkassen, Genossenschaften, Possscheckämtern ist jetzt und in Zukunft völlig unbegründet. Von maß⸗ gebender Seite gegebene Erklärungen weisen eine derartige Annahme in nicht mißzuverstehender Weise ein für allemal zurück. Daran wird sich jede Regierung gebunden halten. Außerdem sollte sich doch jedec uͤverlegen, daß eine sosche Beschlagnahme der Euthaben praktisch ganz undurchführbar wäre. Denn die Guthaben der Kunden sind ja gar nicht voll in bar vo handen, sondern, abgesehen von dem nöligen 1“ in Hypotheken, Tarlehen, Wertpapieren usw. angelegt.
7) Die gegenwärtige Zahlungamittelknappheit ist eine vorübergehende, durch die Aufspeicherungswut des Publi⸗ kums hervorgerufene Erscheinung, die um so eher verschwinden wird, je mehr die Mahnung zur Besonnenheit Beachtung fiandet Eme Reihe durchgreifender Maßnahmen ist getroffen, um jeden sich in vernünstigen Grenzen haltenden Bedarf an Zahlungs⸗ mitteln zu befriedigen. Wohlte die Bevölkerung aber dazu schreiten, das gesamte Kapitalvermögen in Geldzeichen umzu⸗ wandeln, so vermöchte wohl keine Notenbank der Welt die erforderlichen Notenmengen zu beschaffen.
8) Eine weitere Ausbehnung des Papiergeldumlaufs, welche sich als Folgeerscheinang der Banknotenhamsterei er⸗ geben muß, hemmt und verzögert den Rückgang der Preise,
ie ihn die langsam sich entspannende Lage mit sich bringen bird.
9) Die Noten⸗ und Geldhamsterei erschwert die Ab⸗ wickelung der Lohn⸗ und Gehaltszablungen und setzt das Reich der Gefahr von inneren Unruhen aus. 8
10) Ein übermäßiger Notenumlauf setzt das finanzielle Anseohen des Reiches im Auslande herab, erschwert die Wieder⸗ herst llung des normalen Standes der Valuta und gefährdet den Wiederaufbau der Volkswirtschaft.
. Darum: bringt eure überflüssigen Banknoten⸗ bestände zu den Geldinstituten!
—.—
Von heute ab wird im „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“, vorausgesetzt, daß die Unteragen rechtzeitig eingehen, der Kurszettel der Berliner Börse wieder taͤglich in einer besonderen Beilage veröffentlicht werden.
„— Im Anzeigenteil der heutigen Nummer ds. Bl. ist eine Bekanntmachung des Reichebank⸗Duektoriums über den Umtausch der Zwischenscheine für die 5 proz. Schuld⸗ verschreibungen der VIII. Kriegsanleihe, der Zwischenscheine für die 4 ½ proz. Schatzanweisungen der VIII. Kriegsanleihe und für die 4 ½ proz. Schatz anweisungen von 1918 Folge VIII veröffentlichh.
—
— Der Verwaltungsrat der Bank für Orientalische Eisenbahnen Zürich, hat den der Generalversammlung zu erstattenden Geschäftsbericht, sowie die Bilan; und die Gewinn⸗ und Verlustrechnung für das Geschäftssahr 1917/18 festgestellt. Ueberschuß der Gewinn⸗ und Verlustrechnung von Fr. 236 591
8—
emaß Vorschlag an die auf den 10. Dezember 1918 b Generalversammlung auf neue Rechnung vorgetragen 8. berufene Auszahlung eines Gewinnanteils für die Aktionäre jur eis de gelaufene Geschäftsjahr ganz abgeseben werden. as ab⸗ — Die Bank für Handel und Industrie (M städter Bant) bat laut Meldung des „W. T. B.“ ibre Gesche 8 stelle in Kehl, die während des Krieges geschlossen war üfts. eröffnet und in eine Niederlassung mit erweitertem Geschäͤftsbeleder umgewandelt. ““ 1“ 1 W ien, 30. Nopember. (W. T. T 8.) T er Staatssekretär . die Finanzen legt eine deutsch⸗österreichische Staats anleihe von 500 Millionen Kronen in steuerfreien vom “ zember 1918 ab mit 4 vH verzinslichen und vom I1. November! 8 ab seitens des Gläubigers mit halbjähriger Frist kündharen Inhaber lautenden Schatzscheinen des Deutsch Oesterreichischen Staaten zur öffentlichen Zeichnung vom 2. bis 18. Dezember 1918 Zeichnungspreise von 97 vpH bei voller Barzahlung oder 99 H Uaun ein Viertel des Betrages sofort in österreichischer Kriegsanleize enn geliesert und der Rest bar bezahlt wird; die Stücke der österreichifchn⸗ Kriegsanleihen werden zum reinen Zeichnungspreise angenommen 1 n außerdem Stückzinsen bis zum 30. November 1918 vergütet. 8 Zürich, 30. November (W. T. B.) Die Gewinn⸗ und Ve lustrechnung der Bant für Elektrische Unternehmun 1n für das Geschäftsjahr 1917 18 weist einen Ueberschuß von 679n Franken auf. Der Generalverammlung wird vorgeschlagen Ueberschuß auf neue Rechnung vorzutragen Das unbefriedigende 15 gebnis ist insbesondere darauf zuruckzufübren, daß im Vergleich an Vorjahr einige weitere hauptsächliche Bereiligungen der Beank eirst. weilen ganz erträgnislos geb.ieben sins und andere der Bank nahe stebende Gesellschaften ihre Gewinnanteile wiederum ermäͤßiar mußten. Sodann entstanden auf den Gewinnanteilen und Bn⸗ eingängen in fremder Währung infolge der niedrigen Valutadirie weitere Verluste. Auch waren infolge des Rückgangs dieser Kuns⸗ größere Beträge auf den Anlagen in fremder Währung über Gewinn⸗ und Verlustrechnung abzuschreiben. 1
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Berichte von auswärtigen Wertpapiermärklen.
Wien, 30. November. (W. T. B.) Amtliche Notterungen der Debisenzentrale. Berlin 185,85 G., 186,15 B., Amstervam 567,75 G., 568,75 B., Zürich 273,25 G., 274 25 B., Kopenhagan 347,50 G., 348,50 B., Stockbolm 386,00 G., 387,00 B., Christiania 359,00 G., 360 00 B., Konstantinopel —.— G., —,— B. Mart⸗ noten 185,85 G. 186,25 B., Rubelnoten Romanows 240 G., Rubel⸗ noten Duma 225 G.
London, 29. Nopember. 5 % Argentinier von 1886 —, 4 % Brasilianer von 1889 — 4 % Japaner von 1889 74 ¼, 3 % Portugiesen —, 5 % Rußfen von 1906 —, 4 ½ % Rufsen von 1909 —, Balttmore and Ohio —,—, Canadian Pacifie —,—, Erie 23 ¾, National Railways of Mexiko 9 ¾, Pennsylvania —,—, Sourhern Pacisie —,—, Union Pacisie —,—, United States Steel Corporation 104, naconda Copper —,—, Rio Tinto 66 ½, Chartered 22/0, De Beerzs 15 ⅜ Goldfields 10 ½16, Rondmines 37⁄1 — 5 % Kriegsanleihe 94 , 4 % Kriegsanleihe 101, 3 8 % Kriegsanleihe 88 ¾.
Paris, 29. November. (W. T. B.) 5 % Franz. Anleike 87,85, 3 % Franz. Rente 62,90, 4 % Span. äußere Anleihe 93,00, 5 % Russen von 1906 64,00, 3 % Russen von 1896 40,50, 4 % Türken unif 71,85, Suez⸗Kanal 55 0, Rio Tinto 1815.
Paris, 28. November. (W. T. B.) An der Fondsbörse fand heute zum ersten Male wieder omtiiche Kursfeststellung stalt, jedoch
I französische Renten: 3 % französische Rente 62,90, 5 % do. 67,85.
Amsterdam, 26. November. (W. T. B.) Eröffnung flau, Schluß fest. — Wechsel auf Berlin 30,25, Wechsel auf Wien 15,75, Wechsel auf Schweiz 49,12 ½, Wechsel auf Kopenbagen 63 70, Wechsel auf Stockholm 68,05, Wechsel auf New York —,—, Wechsel auf London 11,33, Wechsel auf Paris 43,55. — 4 ½ % Niederländische Staatsanleihe 88, Obl 3 % Niederl. W. S. 64, Königl. Niederländ. Petroleum 415 ½, Holland⸗Amerika⸗Linie 397, Niederländisch Indische Handelsbank 197, Archison, Topeka u. Santa Fé 91 ⅛, Rock Jesland —, Southem Pacific 92 ½. Southem Railway 28 8, Union Pacific 131 ½ Anaconda 143 ½, Uniter States Steel Corp. 88 ⅜⅝, Französisch⸗Englische Anleihe —, Hamburg⸗Amerita⸗
Linie —. 8
Kopenhagen, 30 November. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Berlin. 47,80, do. auf Amsterdam 158,00, do. auf schweizer⸗ Plätze 77,00, do. auf London 17 86, do. auf Paris 69,25.
Stockbolm, 30. November. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Hamburg 44,75, do. auf Amsterdam 147,50, do. auf schweizer. Plätze 72 00, do. auf London 16,75, do. auf Paris 64,50.
New Yort 30. November. (W. T. B.) (Schluß.) Die Haltung der Effektenbörse war bei der Eröffnung noch unsicher, die Anteile des Stahltrusts sowie die Aktien von Motoren⸗, Kupfer⸗ und Petroleumgesellschaften belundeten matte Haltung, dagegen bestand für Schiffahrtswerte neuerdins lebbafte Nachfrage. In der Erwartung des Kongresses war übrigens die Unternehmungslust gering. Bei Schluß der Börse erwies sich die Stimmung als unregelmäßig. Umgesetzt wurden 280 000 üktien Geld: Nom. Geld auf 24 Stunden Durchschnittsatz nom., Geld auf 24 Stunden letztes Darlehen nom, Wechsel auf London (60 Tage) 4,73 35, Cable Transfers 4,76 4b, Wechsel auf Paris auf Sicht 5.45,02, Silber in Barren 10lt, 3 % Northern Pacifie Benrs 62, 4 % Ver. Staaten Bonds 1925 106, Aichison, Topeka & Santa F6 93 ½, Baltimore & Ohio 54 , Canadian Pactfic 160, Chesapeafe & Ohio 58. Chicago, Milwaukee & St. Paul 45 ½ Denver & Rio Grande 5 ½, Illinois Cential 97¹¼, Louisville & Nashvile 116 New York Central 78 ½, Norfolk 6. Western 106, Pennsylvania 46 ⅛, Reading 83 ½, Southern Pacific 102 9, Union Pacifie 131¼, Anacondo Copper Mining 64 F, United States
21
Steel Corporation 95 ½, do. pref. 111.
(W. T. B.) 2 8 % Engl. Konsols 60,
Beriichte von auswärtigen Ware 1
Liverppol, 29. November. (W. X. B.) Baumwolle. Unsch 1000 Ballen, Einfuhr 29 350 Ballen, davon 24 100 Ballen amer tanische Baumwolle. — Fün November 21,14, für Dezember 19,91.
Manchester, 29. November. (W. T. B.) Garne: 30er Water twist kurante Qualität (Hindlen) 48 Pence. Tücher: Prinrers 31er 17 %✕ 17 90/—.
Bradford, 28. Neovember. (W. T. B.) Der Wollmarkt war unregelmäßig infolge der Schwierigkeiten eine Preisgrundlage fest
zusetzen.
New York, 30. November. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 28,03, do. für November —,—, do. für Dezember 2650, do. für Januar 25,30, New Orleans loko middling 28,75, Petroleum refined (in Cases) 19,25, do. Stand. white in New York 1590 do. in tanks 8,25, do. Credit Balances et Dil City 4,00, Schmals prime Western 27,15, do. Rohe u. Brothers 29 25, ucker Sentn⸗ sugal 728, Weizen Winter 237 2. Mehl Spring⸗Bbeat Cleu 10,75 — 11,10, Getreidefracht nach Liverpool nom., Kaffee Rio Nr. loko 10 ⅛, do. für Juli —,—.
New York, 30. November (W. T. B.) Baumwoll⸗Wochen⸗ bericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 141 000, Ausfuhr Bar Großbritannien 44 (00, Ausfuhr nach dem Kontinent 65 000, T. rätt im Innern 1 270 000. 3 le⸗
New York, 30. November. (W. T. B.) Baum woehn Wochenstatisik. Zufuhren in den atl. Häfen 44 000, Zufubemn in den (Golfhäfen 94 000, Zutuhren im Innern 161 (00, Totalzufuhre, (diese Saison) 2 140 000 Ausfuhr nach England 44 000. d dem Kontinet 65 0 0 Gesamtausfuhr (diese Saison) 1 282 000, in den Häfen 1 407 000, Vorräte im Innern 1 270 000.
Beilage
inzeiger und Preußische
SZerhu Montag zen 2 Dezember
Bayern. “
116
November hielten in der Abgeordnetenkammer in
die Delegierten der Arbeiter⸗ und Sol⸗
Bayerns eine erste öffen tliche Versammlung ab 9 TX B.“ berichtet, eröffnete der Min sterpräsident Eisner “ eistündigen Ansprache, in der er u. a. aus⸗ Schud an dem Zurammenbruch trägt der Mangel jiiscem Sinn und der Mangel au polrtischer Bildung inon. Wenn das deutsche Volk eine Demokraltie gewesen ue, der Krieg nicht über den September 1914 „wrlängert worden Die Grund agen der neuen Demokretie ee Arbeiter, So daten⸗ und Bauernräte bleiben. Die ganzen wien der letzten Wochen haben weiten teinen Zweck, als diese ilagen zu erschüttern. Die neue Demokratie soll nicht darin e daß alle drei oder funt Jahre Wahten stattfinden, n'daß die Massen sich selbst unmittelbar betätigen und ten an den Angelegenheiten der Gesamtheit. Von Unähligen, de bei mir waren und ungefähr 99 % oölterung binter sich haben, ist nicht ein einziger Schrei der Nationalversammlung ausgesprochen worden. Ich be⸗ n den Mut der Presse, daß sie noch heute wagt, jenes elende st fortzutetzen, das sie vsereinhalb Jahre getrieben hat. Aber nehr bewundere ich die Massen, die genau wissen, daß sie vier⸗ Jahre lang angelogen worden sind. Es ist heute in der zo lesen, daß meine Stellung erschüttert ist, das ist nicht richeig, mancher Herr im Ministerrat sich heute noch nicht recht in een geist hineinfinden kann. Der Ministerpräsident besprach iie Gefahren, die dem Arbeiter⸗, Soldaten und Bauernzat inen und außen drohen, wies auch auf die Treibereien in der tin, wo gewisse Kreise Neigung zu Frankleich zeigten, teiont, daß unter keinen Umständen auf die Pfatz get werde. Dann tam der Redner auf die letzte Sitzung der ter der Einzelstaaten in Berlin zu sprechen und führte aus: ing in der vorigen Woche als Regierungsvertreter nach Berlin. lot sic mir ein überra'chendes Schauspiel. Der ganze alte ungsapparat funktionserte noch vollkommen. Ich veröffentlichte en Geheimatten der baverischen Gesandtschaft jene Dokumenle, söst den Bödesten bewersen müssen, wem wir den Kreg ver⸗ Dunch die Piesse läuft der Unsinn, daß wir der Entente geue Waffen in die Hände ge eben hätten. Die Entente weiß linstt. Ich will nicht die Entente aufklären, sondern eusche Volt muß endlich wissen, wem es den Krieg und den zusammenbruch verdankt. Im Auswärtigen Amt, wo noch llen Herren sitzen, herrschte Schrecken über meine Veröffent⸗ In einer Sitzung vorderte ich unter allgemeiner Zustim ung
1 bmwung m. 1 Die
2
ne Widerspruch, daß die durch die Veröffentlichung so bloß⸗ in Männer Zimmermann und von Jagow sofort verhaftet n. Seildem gehen die Pressetreibereren gegen mich; sie in im Selbsterhaltungskrieb. Aber ich bin ganz sicher, inelt sich nur um eine Gnadenfrist für jene Manner, e Berliner Volk erwacht. Ich habe den Herren des eysteus gesagt: Ihr seid ohnmächtig Friedens⸗ und Waffen⸗ werhandlungen zu führen. Derselbe Erzberger der einst die emokratischen Protestler gegen den Krieg — ich weiß nicht ob er⸗ noder lebens änglich einsperren lassen wollte, ver dann alldeutsch adann als er merkte daß das all eutsche Geschäft brüchig wurde, ier Bebendiakein seinen Uebergang in jenes Lager vollzog, wo der mmie Verständigungsfrieden gepredigt wur e „derfelbe Erzberger nnoch heute die öffentliche Meinung. Können wir erwarten, sce Männer bei der Entente Vertrauen finden? Es ist eine nenheit und ein Irisinn, solche Männer ins feindliche Lager itn Man hat wohl auch in Berlin eine revolulionäre Re⸗ g aber sie hat nichts zu sagen. Nützen kann nur die Aus⸗ un, des Auswärtigen Amts. Die Herren gehen nicht frei⸗ ie mussen gezwungen werden. Die Herren baben üjeches Gewissen und müssen fürchten, daß, wenn ein Geit in das Auswärtige Amt einzieht, die Schuldigen massen⸗ entardvt werden. Eisner fuhr dann noch fort: Ich sehe gil Deutschlands in einer kräfrigen Entfaltung der Glieder. Berlin nicht mehr akti nsrähig ist, so müssen wir in Bayern den, zunächst uns selbst zu helfen, nicht um uns loszulösen, num im Inte esse des Ganzen zu handeln. Wir müssen die her de; alten Systems auskehren. Gelingt uns das nicht, dann tutschland verlore. Z m Schluß kam der Ministerpräsident Liaudierung des Milittarismus zu sprechen. Er glaubt, daß e Volt wehr eine Forderung von gestern und durch die Er⸗ bbe holt sei. Für die kommenden Friedensverhandtungen gawern die Frderung, daß die Armeen nicht nur in Deutsch⸗ sondern in der ganzen Welt beseitigt und nur noch von Polizei⸗ ndie Sicherheit des Landes gewährleistet werde. 1“ in weiteren Verlauf der Si ung betonte der Minister für ssche Aangelegenheiten Roßhaupter, daß die Revolution ünchen ausgegangen sei. Er sei selbst Gegner der Kriegs⸗ von allem Anfang an bis zum Ende gewesen. „Das Banner seiheit, das wir aufgepflanzt haben, lassen wir uns von 2 serunterholen.“ Der gegenwärtige parlamentarische Zu⸗ si nicht als ein dauernder anzuerkennen. Es gebe aber auch h bei der Regierung, der den Standpunkt vertreten daß die sofortige Einberufung der Nationalve samm⸗ nagich sei. Wenn wir die Nationalversammlung ein⸗ n müssen auch die Letzten, die an der Front standen, ihre ne abgeben können. (Lebhafte Zustimmung.) Die National⸗ intung werde einberufen werden, sobald die nötigen Voraus⸗ fr bierzu gegeben seien. Weiter führte der Mmister aus, es 8 Byndesftaat in Deutschland, der hinsichtlich der Reformen se 6 so weit gegangen wäre wie Barern, ebenso in der * chließlich appellierte Roßhaupter an diedrestlose Pflicht⸗ Hän ie Delegierten zur A⸗ frechterh ltung der Ordnung. entervräsident Eisner erklärte daß ihm von einer Diktatur 8. sei. Nur die Mitarbeit aller ermögliche den Fort⸗ hü dvvolution. Gegen die Konterrevolution müsse man wach⸗ hi. cer Minssterpräsident versicherte, daß die Nationalver⸗ en ommen werde. Er habe auch im Berliner Arbeiterrat nuschung erlebt, daß dort einer das große Wort führte, der zerein auch nicht Alldeutscher, so doch nicht viel weniger war. sen de nicht bei der Entente, wir vertreten dort aufrecht die niste eutschlands. Zum Begriff des Bolschewismus bemerkte noreräfident, daß keine Macht der Erde ihn werde über⸗ degeier Dpenn Not und Hunger ins Volk kämen. nu küller erstattete den Bericht der Kommission, die efung perpräsidenten Eisner war, um die Unterlagen zu der däsnd, det Soldatenrats zu prüfen, daß man mit Eisner und nerschen Politik erseh Ziele komme. Der her veras d zu dem ersehnten 8 iss sst ist auf gzdazu folgende Erklärung: „Die Kommi h stroräside hete von perfönlichen Verhandlungen mit daß lt eine dunchen zu der Ueberzeugung gekommen, aß m aus ehrliche Friedenspolitik treibt. Die Unterlagen lassen die Aussicht als begründet erscheinen, da vn in Untechandlungen üͤber den Vorfrieden ein⸗ Joaschewungen ber dat Gelingen desor
mühungen können heute nicht gegeben werden. Die Kommission glaubt jedoch, daß bei der hohen Wich igkeit des angestrebten Ziels ein Versuch auf der Eisnerschen Grundlage nicht unterlassen werden darf. Eisner geht hier von der Vorauss tzung aus, daß die deutsche Nationalversammlung den Vo frieden zu b⸗ stätigen haben wird.“ Unter den neuen Resolutionen befindet sich auch die folgende von Schröder und Kämpfer „Die Versammlung des Landessoldaten⸗ lats, bestehe d aus Vertretern der drei bayerischen Armeekorps, stellt sich einmütig auf den Boden der von der revolutionären prooisorischen Regierung verfolgten Politik. Jusbesondere billigt sie voll un d ganz gleich dem Minist rrat die auswärtige Politik des Ministerpräsidenten Eisner Entschiedenen Prorest erhebht die Versammlung gegen die Treibereien des Auswärtigen Amis in Berlin, die geeig et sind, Deutschland noch tiefer m den Abgrund z1 stürzen. Die Versamm⸗ lung beansprucht enischieden volle Gleichber chtigung und weitest⸗ gehenden Einfluß Bayerns wie aller anderen Glieder des Reiches auf die Gesamtpolitik und fordert die sofortige Entfernung der noch in der Reichsregierung dominierenden konterrevolutionären Elemente.“
Der König hat vorgestern aus Bebenhausen laut Mel⸗ dung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ folgende Kund⸗ gebung erlassen:
An des Württemberger Volk!
Wie ich schon erk,ä te, soll meine Person niemals ein Hindernis sein für eine freie Entwicklung der Verhältnisse des Landes und dessen Wohlergehen. Geleitet von diesem Gedanke, lege ich mit dem heutigen Tage die Krone nieder. Allen, die mir in den 27 Jahren treu gedient oder sonst Gutes erwiesen haben, or allem auch unseren he denmütigen Truppen, die durch vier Jahre schwersten Ringens mit größtem Opfermut den Feind vom Vaterlande fern gehalten, danke ich aus Herzensgrund.
Erst mit meinem letzten Athemzuge wird meine Liebe zur teuren Heimat mit ib em Vok erlöschen. Ich spreche hierbei zugleich im Namen meiner Gemahlin, die nur schwe en Herzens die Arbeit zum Wohle der Armen und Kranken im bisherigen Umfange niederlegt.
Gott segne, behüte und schütze unser geliebtes Württemberg in aller Zukunft! Dies mein Scheidegr aß.
Wilhelm.
Lippe.
Der lippische Volks⸗ und Sodatenrat hat den bisberigen andtag, wie „Wolffs Tel graphenbüro“ meldet, am Freitag aufgelöst und die Neywahlen zum Landtage nach dem von der alten Landesvertretung vor kurzem angenommenen neuen Wahlrecht cuf dem Grundsatze der Verhästniswahl und der Wahipflicht für Sonntag, den 26. Januar 1919, angeo dnet.
Oesterreich und Ungarn.
Der deutsch⸗österreichische Staatsrat wird in der nächsten Sitzung der Nanonalversammlung laut Meldung des „Wolffschen Tele raphe büros“ beantraoen, den etzten Beschluß der Nationaloersammung über das Staaie⸗ bürgerrecht aufzuheben und die Vorlage neu⸗rlich zu verhandeln. Dadurch soll der angenommene Antrag Kemstr, welcher als Vo bed gung des deutsch önerreichtichen Staats⸗ bü errechis das Bekenntnis zur deutschen Nation verlaagt, b seitint werden.
Der Stöovaterat wird ferner der Nationalversammlung ein Grundgesetz über die Rechte und Pflicten der Sol⸗ daten und ein Grundgesetz über das deutsch⸗österreichische Volksheer unterbeiten. A s ernerem ist folgendes heroor⸗ uheben: Durch den Heeresdienst werden die staatsbürgerlichen Rechte und Pfl chien nicht berührt Die Angehörtgen der Soldaten erhalten emen Unterhaltsbeitrag. Erleidet der Soldat infolae dee Heeresdiennes ohne Ve schulden eine Vecminde rung seiner vürgerlichen Erwerbsfähigkeit oder den Tod, so er halten er oder seine nächsten Angehö igen eine Rente oder Abfindung. Weitere Bestimmungen betreffen die Einsetzung von Soldatenausschüssen zur Entgegennahme von Wünschen und Beichwerden der Soldaten sowie die Ausschließung aus dem Heeresdienst wegen Unwü digkeit, wobei bestimmt wied, daß der so ausgeschlossene auch vom Wahlrecht zu den öffentlichen Vertre⸗ tungskörvern aus geschlossen wird. Das Gesetz über das deutsch⸗öster⸗ reichische Volksheer benimmt unter anderem, daß das Volks⸗ heer nach dem Grundsatz der allgemeinen gleichen W hrpflicht gebildet und die Wehrpflicht durch das Landesve teidigungs⸗
oesetz geregelt wird. Die Oberste Leitung und Führung sind
dem geschäftsführenden Staatsratsdirektorium zu übertragen. Die innere Organisation und oberste Verwaltung stehen dem Staats⸗ rate zu. Das Aufgebot kann erlassen werden erstens zur Ver⸗ teidigung des Vaterlandes gegen Angriffe des Feindes, zweitens zur Aufrechterhaltung der Ordnung im Innein. Im ernen Falle wird das Aufgebot von der Nationaloerammlung er⸗ lassen; nur wenn Gefahr im Verzug st, kann der Staatsrat das Aufgebot erlossen mit nachträglicher Genehmigung der sofort einzubeufenden Nationalversammlung. Im zweisen Falle erläßt der Staatsrat das Aufgehot, der dies der
ationaiversammlung bei der nächsten Tagung zur Kenntnis zu bringen hat.
— Das deutsch⸗österreichische Staatsamt des Aeußern überreichte dem Gesandten der tschecho⸗ slowakischen Republik eine Protestnote wegen der gewalt⸗ tätigen Besetzung der Stadt Brüx und der Verhaftung des Bürgermeisters Herold, in der es obiger Quelle zu⸗ folge beißt: 8 1
Durch wiederholte Erklärung des Gesandten habe die tschecho⸗ slowakische Regierung es als ihre Absicht bezeichnet, alle Gewalt⸗ tätigkeit zu vermeiden und alle Gehietsstreitigkeiten der Entscheidung des Friedenskongresses zu überlassen. In einer Zuschrift des Gesandten vom 22. November wurde zugesichert daß die militärische Besetzung Deutsch Böhmens von der tschecho⸗slowakischen Re⸗ gierung nicht geplant werde. Der Wortbruch gegenüber dem von den besten und freundschaftlichsten Absichten getragenen Nachbar⸗ staate könne zweifellos auch bei billig denkenden Angehörigen des eigenen Volkes keine Zustimmung finden. Die deutsch⸗österreichische Regierung müsse dahe neuerlich an die Grundsätze des Völkerrechts und den Gerechtigkeitssinn des tschecho⸗flowakischen Volkes selbst appellieren und gegen das gewalttätige Vorgehen auf deutschem Siedlungsgebiet feierlich Ginirugh erheben. Insbe⸗ sondere müsse badisste Enthaftung des Bürgermeisters
voden. Eine wiedecholte Perleazung der Freihen
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deutscher Volksvertreter und Staatsangestellter müßte unfehlbar dahin führen, daß die sonst so geduldige deutsche Bepölkerung zu Gewalt⸗ tätigkenen und Gegenmaßnahmen greife, die von der Regierung nicht verhindert werden könnten, und daß eine Gewähr für die Sicherheit der M tglieder der tschecho⸗slowakischen Nationalverammlung i
Deutsch-Oesterreich nicht mehr übernommen werden könnte.
Polen.
Ein E laß Pi sudekis benäti t die Wahlordnung für die Konstitu nte. Nach dem „Wiener Korrespond nzhaus“ sind die Wahlen für den 26. J nuar 1919 a beraumt Die polnischen Läader, die frühber zu Rußland gehörten bil en 33 Wah keise mir 241 Ma daten. Der Teschener Teil von Schlesien bildet einen Wah kr⸗s mit 8 Westgalizien 11 Wahlkreise mit 77 Mmdaten In den 13 ostaaltyschen Wahlkreisen wo die Wahlen undurchführbar sind erhalten die ehematigen Reichsratsabgeordneten Ma dat⸗ zur Ko stüuante Füc die zetn Wahlkreise m den Gebieten Deuisch ands werd demnächst eine Anordnung nach einer Rucksprache mit gen Ver⸗ treiern der dorligen Polen erfolgen. Auch die polmschen Ver⸗ tieter aus Litauen und Ruthemen werden nach Einvernehmen mit den dort gen Polen einberufen werden.
Großbritannien und Irland.
8 Ahngesichts der verworre e Wahrungsverhättnisse in
No drußlano het die brit sche Regierung vach ei er von Ruter verbreiteten amtlichen Meldumg besch ossen, die vor⸗ lä füne Reagierung bei der Aufstellung eines neuen Rubekurses, der auf 40 Rubel für ein Pfund Sterling festgen tzt we den wird zu unterstützen. Ein Umrechunungsamt, das in Achangelsk errichtet wi d, soll Ermäbtigung haben, Rubelnoten für Ster’ing zu dem erwähnten Satz auezugeven. Erfahrene britische Finanzleute werden der oorläufigen Re⸗ gie ung alo Berater beigegeben zu dem Zwecke, die Kontrolle des Um ech ungsamts in Archuͤngelsk zu ubernehmen
— Das Reutersche Büro erfährt daß die Mel ung, wo⸗ nach der Durchmarsch der deutschen Truppen durch Limburg auf Grund einer zuvo mit den va ger Gesandten Beligiene Fronkreichs und Englands getroff ne⸗ Uebereinkunft e folg sei, völlig unrichtig ist. Die alltierten Gesandten haben ihre Zustimmung nicht gegeben, sondern vielmehr bei der holländischen Regie ung gegen diese Verletzung der Neutralität Eu spruch erhoben.
— Der Premierminister Lloyd George erkärte in einer Rede, die er i, Newcostle hielt obiger Quelle zufo ge, bezüg⸗ lich der Fage der Krieagsentschäoigungen und der Schuld der Urheber des Krieägees:
Es sei Grundsatz gewesen, daß der Verlierende bezahle, und nach diesem Grundtatz sollte gegenuber Deutschland vorgegangen werden, das d'e Kriegskosten bis zur Grenze serner Leistungsfähigkeit zahlen müsse. Alle Allnerten erwänen diese Frage. Es sei eine große Kommission ernannt worden in der jede Meinungsschattierung vertreien sei, um Deutschlands Leistungseähigkeit zu untersachen. An der Gerechtigteit der Forderung sei kein Z erfel. Frantre ch untersuche diese „*rage greichfalls im Lichte der außerordentlich schweren Schäden, die seinen Siadten zugefügt seien, abgeseben von den Ko en der Führang des Kieges. Indem Lioyd George im weteren Verrauf set en Rede die Feage wellte, ob niemand für die Verbrechen des Krieges zu bestrafen sei, erklärte er: Ich wünsche teine Politik der Rache zu besolgen, aber wir müssen jetzt so handeln, daß künftig Leute, die sich ver ucht fühlen, dem B isviel der Herrscher, die die Weit in diesen Krieg sturzten, zu folge., wissen, was sie schließlich erwetet. Ich halte es für berechtigt, daß die Leute, die unsere Gefangenen nicht mansch⸗ lich bebandellten, zur Verantmortung gezegen werden. England wurde mit reinem Gewissen vor Gericht gehen, sein Erinnein ist unbefleckt. Der Sieg ist dem rastiosen Mut unserer Mä ner zu rda ken und wird eine Lehre für jeden sein, der in Zukunft glaubt, wie die preußische, Kriegsberren hofften, daß er diese kleine Insel in seiner Rech ung übersehen kann.“ Ueber die Schuld rer Urheber des Krieges sagte Lloyd George; „Wir meinen, daß die Untersuchung gerecht, aber ohne Konze sionen sein und zu einer endgültigen Abrech und führen muß. Was die Unterseepiraterie angeht, so mäer die Piraten benraft werden, und wer immer das Land eines anderen zerstört muß dafür verantworlich gemacht werden.“ Lloyd George erinnerte daran, daß Deutschland, als es Frankreich geschlagen babe, den unzweifethaft richtigen Grundsatz autgestellt hätte, daß der Verlierende zahle, und sagte: „Wenn niemand für den Kreeg verantwortlich gemacht werden soll, der die Leben von Millionen der ö Männer Europas gekostet hat, so ist alles, was ich dazu sagen kann dies daß in diesem Falle für Könige und Kaiser eine andere Gerechtigtkeit bestehen würde, wie für arme unglückliche Verbrecher. Zwei unzweifelhafte Ver⸗ gehen gegen das Volkerrecht sind begangen worden. Das eine war das Vergehen gegen die Menschlichkeit, diesen großen Krieg zu planen, das andere der Bruch des Völtkerr chts. Wir müssen dahin wirken, daß die Lehren die es schrecklichen Krieges, der o viel in der Welt zerstört hat, der den Lauf der Zivilisatton aufgehasten und sie auf vielen Wegen zurückgedrängt hat und Spuren in Leib und Seele von Myriaden in vielen Ländern zurückgelgssen hat, nicht vergessen werden. Wir müssen dahin wirken, daß durch unser jetziges Vorgehen, durch ein gerechtes, farchtloses und mitleicloses Vorgehen solche Verbrechen nie wieder in der Geschichte der Welt wiederholt werden.“
— In einer Versammlung der Arbeiterpartei in der Alberthalle in London wurde eine Entschließung an⸗ genommen, in der u. a. verlangt wird: Gründung eines demokratischen Völkerbundes auf der Grundlage einer Abschaffung der Wehrpflicht, der Abrüstung und des Selbstbestimmungsrechts aller Völker, darunter Irlands und der anderen zum britischen Reich gehörenden Völker. Ferner wird die Zurück⸗ ziehung der alliterten Heere aus Rußland die sofo tige Weeder⸗ herstellung der Arbeiterinter ationale und die Aufnahme eines internationalen Arbeitsgesetzes in den Friedensoertrag gefordert.
Rußland.
Laut Meldung des „Worfsschen Telegraphenbüros“ sind russische Truppen bei Narwa Pleskzu und Klmzy zum Angriff übergegangen. Russische Kriegssch ffe beschißen Narwa. Falls die Feindselinkeiten arößeren Umfang an⸗ nehmen, kann der Abmug der deutschen T uppen dadurch genört werden. Die deutsche Regierung hat bei der russischen Var⸗ stellungen erheben. 8 ů1“
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