1919 / 60 p. 18 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Mar 1919 18:00:01 GMT) scan diff

den Bitten nicht entsprechen könne, möchte es dafür Sorge tragen,

die Hilterufe an richtet an die Pariser Vertreter den über nicht gefühllos zu bleiben.

New York, 13. März. (W. T. B Nach einer Reuter⸗ meldung wurde heute früh das East River Building von der Polizei ausgehoben, wo 198 Männer und 2,ß rauen gefangen genommen wurden. Es wird behauptet,

die Friedenskon ferenz weiterzuleiten. Der Auftuf Mahnruf, den Bitten gegen⸗

die Vereinigung russischer Landarbeiter in Amerrka das Gebäude setzt hielt. Es wurden dort Schriften in Beschlag ge⸗ ommen, darunter einige Bücher in russischer Sprache, e

b 11] die dazu aufforderten, die amerikanische Regierung zu stürzen.

7

Handel und Gewerbe.

Zu einer einheitlichen Kundgebung des deutschen Wirtschaftslebens zu den Nöten und Aufgaben der Zeit ge⸗ staltete sich laut „W. T. B.“ die gestrige Versammlung in Berlin, zu der der Deutsche Handwerks⸗ und Gewerbekammertag, der Deutsche Industrie⸗ und Handelstag, der Reichsausschuß der deutschen Landwirtschaft, der Reichsverband der deutschen Industrie, der Zentralverband des deutschen Großhandels und die Arbeitsgemein⸗ schaft des deutschen Einzelhandels eingeladen hatten. Alle Redner betonten nachdrücklich, daß nur die Befreiung von den Fesseln der Zwangswirtschaft und die Aufnahme der Arbeit unter der Selbst⸗ verantwortlichkeit aller Beteiligten den Wiederaufbau des deutschen Wirtschaftslebens ermöglichen könne. Zur Annahme gelangte ein⸗ stimmig eine Entschließung, in der unter anderem gesagt wird: Pflicht des Gesetzgebers und der Rögisrunhe ist es, Sicherheit und Ordnung wiederherzustellen. So schnell wie möglich ist der Zwang der Kriegswirtschaft zu beseitigen. Die Sezi⸗ altsierung mag man fuͤr einzelne Gewerbezweige zugestehen, grund⸗ sätzlich ist sie zu bekämpfen, weil sie die höchste Änspannung der wirtschaftlichen Krafte verhindert. Durch Steuern dürfen nicht der Volkswirtschaft die Mittel entzogen werden, die zu ihrer Entwicklung erforderlich find. Die Arbeiter und Angestellten mögen sich dessen bewußt sein, daß ihr Wohl mit dem Gedeihen der gesamten Volks⸗ wirtschaft verknüpft ist. Flammender Einspruch ist gegen die Aus⸗ lieferung der Handelsflotte zu erheben. Zu einem Frieden auf Grund der Wilsonschen g haben sich unsere Gegner durch Vertrag ver⸗ pflichtet. Danach ist uns freie Beteiligung am Weltverkehr zu gewähren und sicherzustellen. Länderraub an unseren Grenzen und die geplante Wegnahme unserer Kolonien widersprechen jenen Punkten und wären ein empörender Rechtsbruch. Wir können nur einen Frieden unterzeichnen, der uns die Wiederaufrichtung der Wirtschaft gestattet und uns nicht zu Sklaven macht.

Die Handelskammer in Berlin hat eine Neuauflage ihrer vor etwa einem Jahr erschienenen Veröffentlichung „Die Vor⸗ schriften über den Zahlungsverkehr mit dem Aus⸗ lande“ veranstaltet, die eine übersichtliche Darstellung dieser für das deutsche Wirtschaftsleben und vor allem für den Außenhandel wichtigen Vorschriften enthält. Die neue Auflage berücksichtigt die im Laufe des Jahres 1918 eingetretenen Aenderungen, bringt neu die Devisenordnungen einiger Nachbarländer und die Vorschriften gegen die Kapitalabwanderung nach dem Auslande, ferner die von der Reichsbank gegebenen, an anderer Stelle bisher nicht veröffentlichten Ausführungsvorschriften. Das Heft kann zum Selbstkostenpreise von 1 und 15 Porto gegen Voreinsendung des Betrages oder gegen Nachnahme vom Verkelrebüro der Handelskammer in Berlin, Universitätsstraße 3 b, bezogen werden. b

Der Hallesche Bankverein schlägt laut „W. T. B.“ 9 b0 für die Aktie wie im Vorjahre vor.

Nach dem Jahresbericht der Kammgarnspinnerei Meerane über das Geschäftsjahr 1918 war die Beschäftigung in der Kammgarn⸗ wie in der Papiergarnspinnerei ungefähr die gleiche wie im Jahre zuvor. In der Papiergarnspinneret wurde zur abrikation höherer Nummern übergegangen. Ende des Jahres hörte die Nachfrage nach dem Artikel vollständig auf, so daß die Gesellschaft genötigt war, die Papiergarnpinnerei einzustellen. Der Fabrikations⸗ gewinn stellt sich auf 703 291 ℳ, davon sollen auf Grundstück⸗ und Gebäudekonto bezw. auf Maschinen je 100 000 abgeschrieben, für Arbeiternmerstützungen 50 000 ℳ, für Bauzwecke 100 000 zurück⸗ gestellt, 12 vH für die Vorzugsattien 36 000 ℳ, 11 vH für die Stamm⸗ aktien 140 250 bezahlt, on Aufsichtsrat und Beamte 37 000 mrgütet und auf neue Rechnung 140 041 vorgetragen werden.

Nach dem Geschäftsbericht der Vereinigten Bautzner Papierfabriten für 1918 rollzog sich der Absotz der Erzeugnisse in glatter Form. Von dem nach Absetzung aller Rückstellungen und Abschreibungen verbleibenden Betrag von 1 251 847 sollen der gesetzlichen Rücklage 64 152 ℳ, der Beamtenruhegehaltskasse 75 000 überwiesen werden. Die Gewinnzuweisung an den Aufsichtsrat beträgt 79 911. ℳ. Die Aktionäre erhalten 20 v„H = 855 000 ℳ, der Rest von 177 784 ist auf neue Rechnung vorzutragen.

Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.

Wien, 13. März. (W. T. B.) Die Börse stand unter dem Eindruck der von der Regierung verfügten Sperrmaßnahmen. Die Tatsache, daß die Safes bei den Banken und Bankfirmen

berests vormittags behördlich gesperrt wurden und einzelne Banken

und Bankfirmen Börsenaufträge nicht annahmen, so daß die Frage der zeitweiligen Schließung der Börse erörtert wurde, erzeugte allgemeine Zurückhaltung vom Geschäft und führte zu leichten Abschwächungen. Später bewirkten größere Käufe in Orientbahn⸗ und Türkischen Tabakaktien sowie Deckungen in anderen Papieren eine Erholung, welche namentlich in der Kursbildung bei türkischen Werten kräftiger zum Ausdruch kam. Weiterhin war die Haltung noch mehrfach schwankend, bis schließlich eine schwächere Stimmung die Oberhand behielt. Am Anlagemarkt gaben auch Renten im Kurse nach, Kriegsanleihen hingegen lagen fest.

Wien, 13. März. (W. T. B.) (Börsenschlußkurse.) Türkischt Lose 445,00, Orientbahn 1820,00, Staatsbahn 1011,00, Sud⸗ bahn 157,50, Oesterreichische Kredit 652,00, Ungarische Kredit 914,00, Anglobank 434,50, Unionbank 583,00, Bankverein 462,00, Länder⸗ bank 462 00, Tabakaftien 1213,00, Alpine Montan 868 00, Prager Eisen 2650,00, Rima Muranyer 947,50, Skod ꝛwerke 762,00, Salzo Kohlen 981,00, Brüxer Kohlen —,—, Galiztag 15160,0, Wassen 1040,00, Llovd⸗Aktien 2890,00, Poldihütte 1533,900, Daimler 688,00, Oesterreichische Goldrente Desterrecchische Kronenrente 86.50, Februüarrerte 87,00, Mairtente 86,50, Ungarische Goldrente 157,75,

Ungeri Kronenrente 88,25.

London, 12. März. (W. T. B.) 2 ½ % Englische Konsols 58 ½, 5 % Argentinier von 1885 —, 4 % Brasilianer von 1889 64⁄, 4 % Japaner von 1889 —, 3 % Portugiesen —, 5 % Russen von 1900 —,—, 4 ½ % Russen von 1909 —,—, Baltimore nd Ohio —,—, Canadian Pacific 176 ¼, Erie 21 ¼, National Railways of Mexrico 12 ⅜, Pennsylvania —.,—, Southern Pacific —,—, Union Paeific —,—, United States Stcel Corporation 103, Anaconda Copper —,—, Rio Tinto 60 ¼, Chartered 21,9, De Beers 192 ½6, Goldfields 1 ¼, Randmines 3. 5 % Kriegsanleihe 951 ⁄1½, 4 % Kriegsanleihe 101, 3 ½ % Kriegsanleihe 88.

Amsterdam, 12. März. (W. T. B.) Stimmung: Be⸗ bauptet. Amerikanische und Oelwerte fest. Wechsel auf Berlin 24, 15, Wechsel auf Wien 11,65, Wechsel auf Schweiz 50,35, Wechsel auf Kopenhagen 63,15, Wechsel auf Stockholm 68,45, Wechsel auf New York 243,18, Wechsel auf London 11,38 ½, Wechsel anf Paris 44,27 ½. 5 % Niederländische Staatsanleibe v. 1918 95 †¼, Obl. 3 % Niederl. W. S. 63 ⅛, Königl. Niederländ. Petroleum 604 Holland⸗Amerika⸗Linie 412 ½, Niederl.⸗Indische Handelsbank 223,85, Atchison, Topeka & Santa 96, Rock Island —,

Pacific 98, Soutbern Railway 20 ½, Union Paecific 1338, Anacon 181½, United States Steel Corp. —,—, Französisch⸗Englische An⸗ leihe —,—, Hamburg⸗Amerika⸗Linie

1“

11“

““

Amsterdam, 13. März. (W. T. B.) Schwächer, Tabak⸗ werte fest. Wechsel auf Berkin 25,60, Wechsel auf Wien 12,10, Wechsel auf Schweiz 50,32 ½, Wechsel auf Kopenbagen 63,15, Wechsel auf Stockholm 68,45, Wechsel auf New Vork 243,25, Wechsel auf London 11,60 ½, Wechsel auf Paris 44,32 ½. 5 % Niederländische Staatsanleihe von 1918 95 ½, Obl. 3 % Nieder⸗ länd. W. S. 63 ⅛, Königl. Niederländ. Petroleum 603, Holland⸗ Amerika⸗Linie 8 Niederländ.⸗Indische Handelsbank 222, Atchifon, Topeka u. Santa 95 , Rog Island —, Southern Pacific 98 Southern Railway 29 ½, Union Pacific 137 ⅛, Anaconda 135 ⅛, United States Steel Corp. 94, Französisch⸗Englische Anleihe —, Hamburg⸗ Amerika⸗Linie —.

Stockholm, 12. März. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Berlin 34,75, do. auf Amsterdam 146,50, do. auf schweizer. Plätz⸗ do. auf London 16,92, do. auf Paris 64,90, do. auf Brüssel

2,0

Koyenhagen, 12. März. (W. T. auf Hamburg 38,25, do. auf Amsterdam 158,50, ü Plätze 79,80, do. auf London 18,31, do. auf Paris 70,25, Antwerpen 67,00.

New York, 12. März. (W. T. B.) (Schluß.) Unter der Ein⸗ wirkung anregender Berichte aus den Haupthandelsbezirken und guter Saatenstandsnachrichten eröffnete die Fondsbörse in fester Stimmung. Vorübergehend drückten später Gewinnreglisierungen, der Grundton blieb aber bis zum Schluß fest. Das Geschäft war wieder sehr lebhaft. 1 240 000 Stück Aktien wechselten den Besitzer. Geld: Behauptet. Geld auf 24 Stunden Durchschnittssatz 4¼, auf 24 Stunden letztet Darlehen 5, Wechsel auf London (60 Tage) 4,73,00, Cable Transfers 4,76,45, Wechsel auf Paris auf Sicht 5,48,50, Silber in Barren 101 ⅛, 3 % Northern Pacific Bonds —, 4 % Verein. Staaten Bonds 1925 —, Atchison, Topeka u. Santa 93, Baltimort und Ohio 49 ½, Canadian Pacisic 163, Chesapeake u. Ohio Chicago, Milwaukee u. St, Paul 39 ¼, Denver u. Rio Grande 4 ½. Illinois Central 99, Louisville u. Nashville 115 5, New Yorl

tral 76 ¼, Norfolk u. Western 105 ¾¼, Pennsylvansa 44 ⅛, Reading 84 ⅞, Southern Pacific 102 ½, Union Pacific 135 ¼, Anaconda Ses eina 62, United States Steel Corporation 96 ¼, do. pref. 22

Sichtwechsel o·. auf schweizer. do. auf

Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

London, 12. März. (W. T. B.) Kupfer per Kasse 76 ½1.

New York, 12. März. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 28,10, do. für März 26,25 *), do. für April 25,25 *), do. für Mai 23,92 *). New Orleans loko middling 27,25, Petroleum refined (in Cases) 20,25, do. in tanks 9,25, do. Credit Balances at Oil City 4,00, Schmolz prime Western 28,02 ½, do. Rohe & Brothers 28,75, Zucker Zentrifugal 7,28, Weizen Winter 237 ½, Mehl Spring⸗Wheat clears 9,25 9,75, Getreidefracht nach Liverpool nom., et Rio Nr. 7 loko 16 ½, do. für Mai 15,48, do. für Juli 14,90.

*) Alte Kontrakte; neue Kontrakte für Mai 21,05.

do. Stand. white in New York 17,25,

Aeronautisches Observatoring.. 8 Aer Lindenberg, Kreis Beeskow. aer

9. März 1919. Ballonaufstieg von 3 ½ Vorm. bis 4 ½ Vorm. 1 —— Relative Wind Seehöhe Luftdruck TemperaturCe Ferchnig. Geschwind 1 mm oben unten Richtung Sekand.⸗

2

747,0 500 713 3,7 629 3,6

122

18001 6966 5,6

SHKeiter. Bodeninversion bis 160 m von 1,4 ° auf 4,4 9.¼. 18

8

9. März 1919. Drachenaufstieg von 6 ¾ Nachm. bis 8 ¼ Nachm.

Relative Feuchtig⸗

keit Ri unten „2 Richtung

Wind Geschwind Sekund.⸗

Temperatur Co

Seeböhe Luftdruck

m ImIm

749,6 6,00 84 1000 673 ·8 1190 657 I11I1“

Bewöllt.

122 500

104 März 1919. Drachenaufstieg von 5 Vorm. bis 9 ¼ Vorm.

Geschwind. Richtung S

Seehöhe b üfsaa Temperatur C0

Relative Feuchtig⸗ te keit unten. % 89 SSW 46 2,9 8 85 VSW. 8 3,6 1 100 219 2500 555 10,7 2 885 12 2710 540 7,9.. 50. W 12

Bedeckt, leichter Nebel. Zwischen 1000 und 1040 m überall 0,8°, Inversion zwischen 2500 und 2640 m von 10,7 auf 7,79.

be Sekund.⸗ m mm oben Meter

122 500 1000 1500 2000

749,1 715 872 631. 592

V 556 1

Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau im Dentschen Reiche im 4. Vierteljahr 1918. 8

(Beschaupflichtige Schlachtungen.) Zusammengestellt im Statistischen Reicheamt. Zahl der Tiere, an denen die Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau vorgenommen wurde:

—.—z

Sctaaten sSferde 1 und 8 und V andere Ochsen Bullen

1

8. . 2 EEq11—

Jung⸗ rinder über

3 Monate alt

bis Schafe Ziegen Hunde

Y Kälber

Landesteile V Einhufer V 4452

3 708 18 3 0 12 561

4 180 5 381 6 046

Provinz Hscpreußen

, Westpreußen

Stadt Berlin. Provinz Brandenburg

8 ommern. 2 983

8 Siec .. 1 2 166 970 2225

Schlesien. 158 10 433

5

Schleswig⸗Holstein. 2 035

Hascahau 9 13 7988 9 695

4““ 7 457 4 084 8 232

8 90 938

Hessen. Nassau Rheihland:. Hohenzollern...

330

90 275 8418 852 8 939

6 048 1 574 6866

85 054 20 649 841 21 490 11 191 77 995 1. 5 995 1 147

Preußen Bayern rechts des Rheins . links des Rheins.

Bayern

Lb“ Wuͤrttemberg.. . 14“*“ Hecten h“ Fc Mecklenburg⸗Schwerin 182 32 Sachsen . 8 . . 123ö 175 Mecklenburg⸗Strelitz 388 73 Oldenburg.. 7: 25 296 Braunschwei

8 8

120 252 11 883

822

103. Sachsen⸗Altenburg. 8os235 Sac senr Egurge otha IqqTq2ö25 Schwarzburg⸗Sondershausen . Schwarzburg Füdergehe 16 Reuß älterer Linie. b Reuß jüngerer Linie

Schaumburg⸗Lippe.

Lübeck Bremen. Hamburg... 1“

Elsaß⸗Lothringen Deutsches Reich. 8 Davon im Oktober 1918.. . November 1918 . 8 1 Dezember 1918 Dagegen*) im 4. Vierteljahr 1917 . 1916 . 1915

408 1 468 9 6458

176 465 16 283 39 298

120 884

60 401 147 447 38 562 120 030 29 852 158 552 28 593 158 951 48 541 130 368

121 589 43 491 37 240

133 971 92 823

156 718

161, 098

113 150

1913

Hiermit wird die seit dem 22. Februar 1915 unterbliebene regelmäßi

im „Deutschen Reichsanzeiger“ wieder aufgenommen. gänzungsheft zum Vierteljahrsheft zur 2₰

Berlin den 13. März 19190.

4

11 115]

Die Vierteljahrsergebnisse aus t. d. D. R.“ 1918, IV. mitgeteilt werden.

. Ststifiischts Neschsawt... 116

219 2 118 43 119 6 663 617%

7 195 15 185 318 0 2286 1 420 4 450 4 459 88 29111 16 866 17 582

S. 2—2 890

36 317

17 796

10 292

30 483

22 722.

19 642

81 224

49 436

20 588

31 27]

191 189

42 665

193

141 735 582 530

49 92 53 392 9 892

5468 4148I 204

55 389 57 540 10 096 36 236 96 229 18 19 2

20 S4 7434 477 1 790

15 89sh 3993 227281

10 369 4029 95 94½

4 952 9979 655 1 167

1 068 20ʃ84 59 18

970 37 830 98

1 850 48 604 22

2 72909 1 65 290

1 37 FaAb 132.

216 2477. 3 086

916 560 7 59

1t 1 143 1 5

10½ 295 596 6 276

2853 212 , 9 113;%

1 030 720 5 888 1 112.

63 285 . 4

391 3 441 454 44

23 6⁷ 2 726 177

11 888 7 551 10 009 16 674 44 025 17 235 34 372 26 744 4 677 12 208 20 019 24 532 25 517 23 891 31 500 21 727 59 976 451 292 702 34 798 6,001 30 488 40 802

34 900 24 188 9 2682 20 9835 7 705 8 277 5 637 6291

3 288 .2 472

1 40. 1 562

434 404

1 831 4 689

6 027 9 247

650 1179 947 700 1 408 1 484 1 035 639 637] 495 258 271

Se5S

2249

6 43 5 958 22 178 19 944 13 841 16 450 19 705 16 381 50 584 135 271 812 27 085

3 403

9

.8222SS 90nö., .

8£☛¶i½

8 *

32 643 1170 1 413 1060 4 255 6 081 2 458

166 989 61 330 53 116 72 730 52 537 388 173* 135180, 362 250 800 389 589 96 219

308 483 90 758 99 926 252 453 117 779 581 368 492 620 1 910 065 442 676 1 967,122 484 030 213 252 702 468 5 594 537 518 690 107 383 2291 399 854. 228 224, 878 236 4975 254 498 234. 121 5853, 2 404

jige Veröffentlichung der Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschaustatt t den Jahren 1915— 1918 einschl. werden in einem Er⸗

418 298

27* 129 060 144 360 144 873 487 709 320 091¹ 675 347

165 676 149 372 134˙751 377 083 160 244

—n75

572 7738

91 027

93

8 8 91

1 8 1 5, 16 1 621 8 17, 8 6 g

Uomt elneee Sersleichtzahlen gad die vom Stztistischen Reichsamt veröffegtlichten votläufigen Zahlen. Sie weichen von den im Reichegetund⸗ beitsamt estgestellten endgüktigen Ziffern nur wenig ab. In den Zahlen für 1913⸗1917rist- El 1e Zachgn., Shi aheisgenicer, anghinn.

Zwe

ite Betlage

1

chsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.

8 Deutsches Nbrrch... Preußen. Berlin, 14. März 1919.

In der gestern unter dem Vorsitz des Reichsministers des vnan Dr. Preuß abgehaltenen Vollsitzung des Staaten⸗ zusschusses wurde beschlossen, den Entwurf eirtes Gesetzes üter den Eintritt des Freistaats Württemberg in die Bier⸗ keuergemeinschaft dem 3., 4 und 7. Ausschuß zu überwelsen. erner wurde den non der Nationalversammlung angenommenen nwürfen des Gesetzes, betreffend Verkehr mit zussischen zaclungsmitteln, des Soziolisierungegesetzes und des Gesetzes hr die Regelung der Kohlenwirtschaft in der beschlossenen faßung zugestimmt.

der Staatenausschuß hat wegen Anrechnung eines in Anfang Februar bis Mitte April 1919 stattfindenden gwischensemesters auf das Studium der Medizin, jer Zahnheilkunde, der Tierheilkunde und der zharmazie folgendes beschlossen:

I1. Den Studierenden der Medizin, der Zahnheilkunde, der Tier⸗ feillun'e und der Pharmazie wird, sofern sie durch den Kriegsdienst nsentlich an der Fortsetzung ihrer Studien gehindert worden sind, se Teilnahme an einem an den deutschen Universitäten oder an den geständigen deutschen Hochschulen eingerichteten, in der Zeit von zmang Februar bis Mitte April 1919 stattfindenden Zwischensemester Ferienkurs) als ein Semester auf die für die Zulassung zu den Prü⸗ Vngen nachzuweisende Studienzeit angerechnet.

II. Den Studierenden der Medizin wird unter der gleichen voraussetzung die Teilnahme an einem an den staatlichen Kranken⸗ mstalten in Hamburg und an den Akademien für praktische Medizin m Cöln und Düsseldorf eingerichteten Ferienkurs als ein ordentliches Etudiensemester angerechnet, jeroch an den beiden zuletzt genannten installen nur auf die nach vollständig bestandener Vorprüfung nach⸗ uweisende Studienzeit.

JII. Die Entscheidung uͤber die Anrechnung des Zwischen⸗ mmesters (Ferienkurses) gemäß I und II erfolgt durch das Reichs⸗ nnisterum des Innern im Einvernehmen mit der zuständigen Landes⸗ futralbehörde. ““ 1“

Der Zentralrat hat sich in verschiedenen Sitzungen mit er politischen Lage beschäftiat und, wie „Wolffs Tele⸗ mphenbüro“ mitteilt, den B schluß gefaßt, der Reichsregierung neiner Besprechung das ihm ständig zugehende zahlreiche Mterial vorzutragen, das deutlich die Unhaltbarkeit der jetzigen vusändde dartut. Das Eindringen von Regierungstruppen in se Vollversammlung der Berliner A.⸗ und S.⸗Räte am 2 März fand im Zentralrate entschiedene Verurteilung,⸗und bvurde bedaue t, daß das Zentralorgan der sozialdemekrotischen Lartei dise Mitteilung ohne ein einziges Wort des Kommen⸗ urs gebracht hat.

„Nach einem Beschluß des Kabinetts wird sich die sriedensdelegation, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mit⸗ eiit, folgendermaßen zusammensetzen: Graf Brockdorff⸗ zantzau, Or. David, Giesberts, der deutsche Gesandte in Adolf Müller, Warburg⸗Hamburg und Professor Schücking.

Dem Sitzungsbericht der Waffenstillstands⸗ unmission in Spaa vom 12. März entnimmt „Wolffs Llegraphenbüro“ folgende Mitteilungen:

Der Vertreter der deutschen Negierung übergab in der heutigen mtzung eine Note an die Alliierten, worin die innere Lage kutschlands geschildert wird. Der Schluß der Note lautet: das Ansehen der Regierung hat durch die entschlossene und ver⸗ indnisvolle Haltung zwar sehr gewonnen, aber alle errungenen Bfolge müssen trotzdem Scheinerfolge bleiben, wenn nicht in aller⸗ säßster Zeit der Arbeiterschaft eine wenn auch nur leichte Besserung Einährungsverhältnisse geboten werden kann. Gerade bei der sohen Arbeitslosigkeit und der damit verbundenen unbeschränkten Uien Zeit ist die Nahrungsmittelnot eine Katastrophe. Nur Arbeits⸗ sstafung, also Rohstoffe, und ausseichende Ernährung können der meitenden Bepölkerung endgültige Rettung bringen.“ 3 Pensionen an im Reichslande wohnenbleibende elsaß⸗ ethrin gische Beamte werden nach einer Entscheidung des Karschalls Foch nur dann ausgezahlt werden, wenn auf Grund eines Fenseitigen Abkommens die deutsche Regierung der französischen um enisprechenden Vorschuß gibt. Frankreich sei nicht in der Lage, Fmtscensionslast zu tragen. Da nach Nachrichten verschiedene amilien in großer Not sind, wird vorgeschlagen, möglichst bald eine Fübrechung über diesen Gegenstand abzuhalten. Unter obige Be⸗ samung fallen nicht nur alle deutschen Pensionäre, die vor dem vnsovember 1918 Pensionen bezogen, sondern auch diejenigen, die esem Tage ihren Abschied genommen haben, ganz gleich, ob krilig oder ob auf Veranlassung der französischen Regierung. „„Zum Ersuchen der Alltierten, besondere Telegraphenlinien dn, erlin nach den besetzten Gebieten zu errichten, ne das grundsätzliche Einverständnis der deutschen Regierung unter süiesoraussetzungen erklart, nämlich: 1) Zusicherung der Gegen⸗ sagkeit für die Zeit der Friedensverhandlungen, 2) Gewährung nur ii griedensschluß. ae Gie, deutsche Kaukasus⸗Delegation, an deren Spitze neveneralmajer von Kreß steht, ist sicheren Nachrichten afelge ent⸗ Feeir vom Marschall Foch gegebenen Zusicherung des Freigeleits Wiert worden. Dies verstößt außerdem noch gegen Art. XIII Waffenstillstandsabkommens. Die Behandlung der Delegation ichtlich unhöflich und schroff. Es wird Verwahrung dagegen

W 88 gebeten, daß die Delegation entsprechend der Zusage

Wahrung der ihnen als Mitgliedern einer diplomatischen Ver⸗

g zukommenden Rücksicht nach Hause befördert wird. Der seör Vertreter fügte noch hinzu, daß außerdem noch unprüfbare Konstantvorliegen, wonach Generalmajor von Kreß Ende Februar üerben sein solpel bei einem Zwischenfall verwundet und sogar ge⸗

MNAr. 8 8 efseeüglich des von den Franzosen abgesetzten Oberbürgerz⸗

sters von Mainz war deutscherseus um Aufklärung gebeten

Die hbeute gegebene Auskunft lautet dahin, daß Oberbürger⸗

Utäschötkelmann nicht mehr das Vertrauen der französischen

eten wor den genossen hat und ihm daher der Abgang nabe gelegt

n ung dece fächiche Aufklärung über die Gründe der Maß⸗ nicht gegeben.

er General Rubant überreichte eine Note, wonach die fran⸗

Atmee Instruktion über die Heimschaffung des

seinem bisherigen Umfange beim Deutschen

Berlin, Freitag, den 14. März

d S 0. E8 3 : deutschen Sanitätsper sonals, namentlich auch der aktiven

Saniltätsoffiziere und Geistlichen erhalten hat.

Zu der belgischen Note wegen der Milch⸗ und Butter⸗ verhaͤltnisse in der belgischen Besatzungszone wird bemerkt, daß von Besatzungstruppen nach hierher gelangten Nach⸗ richten dauernd Butter beigetrieben wird. Es wird gebeten, diese Beitreibungen zu unrerlassen und davon bei allen umer Zwang wirtschaft stehenden Lebensmitteln abzusehen.

Die deutschen Mitglieder der drei Kommissionen für Lebensmittel, Schiffahrt und Finanzabkommen sind vorgestern abend in Brüssel eingetroffen. Noch in der Nacht fand eine interne eingehende Besprechung zwischen sämtlichen Kom⸗ missionsmitgltedern unter dem Vorsitz des Unterstaatssekretärs v. Braun statt. Freiheit des Telegraphierens, offen und chiffriert, des Telephonierens und der persönlichen Bewegung ist gesichert.

Die Verhandlungen zwischen den deutschen und den interalliijerten Unterhändlern in Posen, in denen die aus der Besetzung Posens durch die Polen sich ergebenden Fragen bis zur endgültigen Enischeidung durch die Friedens⸗ konferenz geregelt werden sollen, hatten, wie bereits mit⸗ geteilt, am 7. März ihren Anfang genommen. Der Bot⸗ schafter Noulens, der Vorsitzende der interalliierten Kom⸗ mission, drückte laut Bericht des „Wolffschen Telegraphen⸗ büros“ in der ersten Sitzung sein Bedauern aus über die polnischerseits angeordneten Freiheitsbeschrän⸗ kungen der deutschen Delegierten, die inzwischen auf den deutschen Einspruch hin zum größten Teil aufgehoben worden waren. In der Vollsitzung wurde zunächft beschlossen, die zu bearbeitenden Unterlagen einer militärischen und einer zioilen Uaterkommission zur Beratung zu überweisen. Zu den Vorschlägen dieser beiden Unterkommissionen soll dann in einer Vollsitzung zwecks endgültigen Beschlusses Stellung genommen werden. Die Arbeiten der Unterkommissionen stießen aber von vornherein auf große Schwierigkeiten, da der Telegramm⸗ und Telephonverkehr der deutschen Mitglieder mit der Heimat dauernde Stockungen und Verzögerungen erlitt. Eine ent⸗ schiedene Wendung zum Besseren ist hierin trotz aller deutschen Bemühungen noch nicht eingetreten.

Die militärische Unterkommission trat noch am 7. März zu einer Sitzung zusammen.“ Der Vorschlag der Alliierten, an der Demarkationslinie eine neutrale Zone von einem Kilometer Breite festzusetzen, wurde im Grundsatz angenommen. Doch kam es bezüglich der weiteren alliierten Forderung, von dieser Zone aus die Artilllerie auf 20 Kilometer zurückzunehmen, zu keiner Einigung. Es zeiate sich über⸗ haupt, daß die Eatentevertreter entschlossen sind, keinerlei Konzessionen zu machen und die Bedingungen eifach zu diktteren. Jeder deutsche Einwand wurde in schärfster Form damit abgelehnt, daß die Polen Verbündete der Entente seien und diese die Aufgabe haben, Ruhe und Ordnung zu schaffen. Als bis zum 10. März keine Emigung über die Hauptfragen erzielt worden war, reisten die militärischen Mitglieder der deutschen Kommission von Posen ab, um sich mit der Obersten Heeresleitung in Verbindung zu setzen.

Wann die militärischen Verhandlungen wieder aufge⸗ nommen werden, steht noch nicht fest. Ebenso ist es noch un⸗ bestimmt, ob in der Unterkommission oder direkt in der Haupt kommission weiter über die militärischen Frogen verhandelt werden wird. Auch die Arbeiten der zivilen Unterkommission, die die Verkehrs⸗, Wirtschafts⸗ und Geiselfragen behandeln, haben bisher noch zu keinem Ergebnis geführt. 8

Laut Bericht der Geschäftsstelle für die Friedensbespechungen waren gestern nachmiltag zahlreiche hervorragende Vertreter des Ausfuhrhandels zu einer Besprechung über den im Friedensvertrag zu fordernden Schutz unseres Außenhandels in die Seschäftsstelle für die Friedensverhandlungen geladen worden. Wie die zahlreichen Reden ergaben, waren die Herren einstimmig der Ansicht, daß der Punkt 3 der Wilsonschen Forderungen unter allen Umständen eingehalten werden müsse, wenn überhaupt an ein Wiederaufkommen des deutschen Uebers ehandels gedacht werden solle. Der freie Ueberseehandel sei eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Wiederherstellung der deutschen Zahlkraft, ohne die selbst ein Wilsonscher Friedensvertrag nicht eingehalten werden könne. Was man nicht halten könne, dazu solle man sich aber auch nicht verpflichten. Von einem hervorragenden Vertreter der demokratischen Partei wurden die wesentlichen Forderungen des deutschen Außenhandels allgemeinem Beifall zu⸗ sammengefaßt.

4 unter

Der ostpreußische Provinziallandtag hat einstimmig eine Entschließung angenommen, in der er schärssten Ein⸗ spruch gegen jede Abtretung ostpreußischer Ge⸗ bietsteile erhebt und die Erwartung auespricht, daß die Reichsregierung mit allen Mitteln dafür eintreten werde, daß Ostpreußen mit seiner fast 700 jährigen deutschen Kultur in Reich und bei Preußen verbleibe. 1 8

8 vI1I“

Wie die „Danziger Zeitung“ meldet, ist gestern früh aus Warschau unter Führung des französischen Oberstleutnonts im Generalstabe Marschall die französisch⸗polnische Offiziers⸗ kommission in Danzig eingetroffen, um die Landung der polnischen Truppen in Danzig vorzubereiten.

Ein Telegramm des Deutschen Volksrates für Westpreußen an die zuständigen Regierungsstellen warnt vor einer Beförderung polnischer Truppen über Danzig nach Polen, da eine solche unfehlbar zu Uanruhen führen und die bisher ungestört vor sich gehende Beförderung amerikaͤnischer Lebensmittel für Polen unterbinden

IIn 1

1919.

würde. Die Truppen könnten ebenso schnell und ohne Gefahr⸗ entständen, über Königsberg oder Libau befördert werden. 8

1 1““ Nach einer Meldung der Pressestelle Libau besagt der Frontbericht vom 12. März:

Der Panzerzug V mit der 8. Kompagnie des 2. Garde⸗Refervpe⸗ Regiments und einer Kompagnie der Abteilung Schlenther stieß nach Schaulen vor und hält den Orr besetzt. Die I. Garde⸗Reserve⸗ Division erreichte am 11. 3. Abends mit Infanterie Grusdi und Schakinow, mit Kavallerie den Grenzhof (nördlich Chagbry) und hatte kleinere Gefechte westlich des Gutes Weitenfeld und des Vorwerks Georgshof (südlich Alt Autz). Die eiserne Division er⸗ reichte am 11. 3., Abends, die Linie Bendenhof— Gut Keweln Vorwert Altkeweln— Gut Dobelsberg. (Die genannten Orte liegen nördlich pon Alt Autz.) 12. 3. trat der Flügel der I. Garde⸗ Reserve⸗Division auf W eitenfeld, die eiserne Division auf

Alt Autz an. Beide Orte wurden nach lebhaftem Gefecht ge⸗ nommen.

Arn

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Bayern.

Der Zentralrat gibt nach einer Meldung des „Wolff⸗ schen Telegraphenbüros“ über die Vollsozialisierung in Bayern folgendes bekannt: Die Sozjialisierungsmaßnahmen des Reichs sind nicht das, was eine entschlossene revolutionäre Gewalt durchführen muß. Es gilt nicht lahme Teilverstaatlichungen, es gilt den Sozialismus. Die Vollsozialisierung Baverns nach umfassenden Plänen ist auf dem Marsche. Der Zentralrat will darum ein sozialistisches Zentral⸗ Wirtschaftsamt im Sinne der Vorschläge Kranold⸗Neurath⸗ Schumann mit weilgehenden Vollmachten errichtet wissen, dem die Kommissare für Wohnung, Ernährung, Aufklärung und Sozialisierung angegliedert werden können. In dem Zentral⸗ konnollrat dieses Amies follen körperliche und geistige Arbeifer und Bauern zeinen ausgiebigen Einfluß auf die Sozialisierung erhalten. Da im benachbarten Volksstaat Sachsen von der Volkskammer ein Beschluß über die Sozialisierung Sachsens angenommen wurde, hat sich der Zentralrat Bayerns mit solgendem Telegramm an den Zentral⸗ rat, an die Regierung und die Volkskammer Sachsens gewendet: „Der Zentraltat des Volksstaates Baxvern will die Voll⸗ sozialisierung Bayerns. Er will die vollständige Kontrolle der Rohstoff⸗ und Energieverwendung und ihrer endgültigen Ver⸗ wertung sofort mit aller Kraft in Angriff genommen wissen. Da die Volkskammer des Volksstagtes Sachsen beschtoffen hat, daß auch in Sachsen die Produklien und Verteilung plan⸗ mäßig nach sozialistischen Grundsätzen erfolgen soll, schlagen wir gemeinfame Arbei zum Wohle der beiden Völker vor. Wir beantragen, sofort in Hof oder Plauen eine Konferenz von Kennern der Sozjalisierun sfrage aus beiden Staaten zusammen⸗ treten zu lassen. Jeder der beiden Staaten errichtet zur sofortigen Durchführung der Vollso’ ialisierung ein Zentral-Wutschaftsamt. Außerdem wäaͤre eine gemeinsame bayerisch⸗sächsische Sozialisierungs⸗ stelle in Hot oder Plauen zu errichten, welche für die emheitlichen Grundsätze für die Wirtschaftep äne sowie für die Verteilung aller Arbeiten, für entsprechende Auftlärung zu sorgen und die Leitung des zu gründenden bavyerisch⸗sächsischen Kompensationsverbandes zu übernehmen hätte. Von München aus können Vertreter am Sonn⸗ tag, den 16. März, entsandt werden.“

—Der Landtag ist nunmehr auf Montag, den 17. März,

einberufen worden. Auf der Tagesordnong stehen eine Reihe von Gegenständen, u. a. die Wahl des Vorsitzenden des ge⸗ samten Staatsministeriums.

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Die Volkskammer besprach in der gestrigen Sitzung die Wendenfrage und die Tschechengefahr. Der Minister des Innern Dr. Gradnauer führte laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ hierzu aus:

„In der Wendenfrage müsse sorgfältig unterschieden werden zwischen der Haltung der Prager Regierung und den Treibereien ge⸗ wisser politischer Kreise in Prag. Die tschecho⸗slowakische Regierung habe erklärt, daß sie den Lostrennungsbestrebungen des wendischen Nationalausschusses keine Unterstützung angedeihen lasse. Die Re⸗ gierung werde den Wenden in jeder Weise Entgegenkommen beweisen, müsse sich aber entschieden dagegen verwahren, daß eine Vergewalt gung der übergroßen deutschen Mehrheit in der Lausitz durch ein wendische Minderheit stattfinde. Der Minister ging darauf auf das Verhältnis zum tschecho⸗slowakischen Staat ein und meinte, die Ge⸗ rüchte von feindlichen Absichten der Tschecho⸗Slowaken entsprächen nicht den Tatsachen. Dennoch erscheine es unerläßlich, daß Deutsch⸗ land die Grenzformationen zur Verteidigung verstärke.

Die Kammer nahm gegen die Unabhängigen den Antrag an, jede Abtrennung wendischen oder als wendisch bezeichneten Gebiets der sächsischen Lausitz zu verhindern und ener gisch Schritte gegen etwaige Ueberschreitung der sächsischen Grenze durch wendische Truppen sofort einzuleiten

Bei den Landtagswahlen haben, wie „Wolffs Tele⸗ graphenbüro“ meldet, die Mehrheitssozialdemokraten 18 Sitze, die Unabhängigen 3 Sitze, die Deusschnationalen und die Deutsche Volkepartei (verbundene Listen) zusammen 11 Sitze, die Deutsche demokratische Partei und die Christliche Volkspartei zusammen 10 Sitze erhalten. ök1“*“

Die Landesversammlung ist zum 20. März einberufen worden. 2

Oesterreich.

Laut Blättermeldungen hat der tschechisch⸗slowakische Ge⸗ sandte Tusar vom General Segre, dem Führer der italienischen Waffenstillstandskommission, verlangt, daß die Volkswehr⸗ bataillone hinnen 24 Stunden von der ischechisch⸗siowakischen Grenze bei Znaim zur Verhütung sofortiger militä ischer Gegenmaßnahmen enifernt würden. Nach der „Neuen Freien Presse“ hat der Stoatssekretär Bauer dem General Segre mit⸗

etelt, daß der Kommandant der Volkswehrbataillone an der eutsch⸗östetreichischen Grenze bei Znaim abberufen werden solle.

In der gestrigen Sitzung der Steirischen Landes⸗ versammlung geiangte ein Antrag zur Annahme in dem der Anschluß Deutsch Oesterreichs an das Deutsch