1919 / 117 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 May 1919 18:00:01 GMT) scan diff

erinnere an die bekannte Verordnung vom 29. Januar 1919 zur Be⸗

schaffung von Siedlungsland und an die Einsetzung von Wohnungs⸗

kommissaren mit gewissen diktatorischen Befugnissen vom 15. Januar

1919. Machen nun Kohlennot, Transportmöglichkeiten, hohe Löhne

usw. die alsbaldige normale Herstellung von Tausenden und aber

Tausenden Wohnungen zur Behebung der Wohnungsnot in den

Städten und zur Schaffung von Unterkunft für die auf das Land zu

überführenden Familien in nächster Zeit zur Unmöglichkeit, so wird

einstweilen versucht werden müssen, durch zweckmäßigere Einteilung und Ausnutzung der vorhandenen Wohnräume Rat zu schaffen, der

Drangsalierung der Mieter und der Ausnutzung der Wohnungsknapp⸗

heit, die, wie man erwarten darf, an vielen Orten eine vorüber⸗

gehende sein wird, zu begegnen.

Die Verordnungen über den Mieterschutz und gegen den Woh⸗ nungsmangel, beide vom 23. September, sind Ihnen bekannt, ebenso die auf deren Grundlage getroffenen Maßnahmen der Städte. Eine Ausdehnung des Meeterschutzes bei Neuvermietungen ist bereits in Aussicht genommen. Den Gemeinden sind durch gesetzliche Unterlagen weitgehende Befugnisse zum Schutze der Mieter an die Hand gegeben. Daneben bleiben aber dauernd die großen Aufgaben bestehen, die richtige Durchführung des Bevölkerungsausgleichs zwischen Stadt und Land und die Reform unserer durch die frühere unzweckmäßige Bau⸗ polizeipolitik völlig dem Hochbau zugekehrt gewesene Wohnweise. Ich kann diese Aufgaben unter Berücksichtigung der herrschenden Ver⸗ hältnisse mit drei Merkworten kennzeichnen:

1) Flachbmu mit Gartenland, möglichst im Ein⸗ oder Zwei⸗

fäamilienhaus. . 2) Typisierung der Bauten zu ihrer Beschleunigung und Verbilligung.

3) Sparsame Bauweise durch weitgehende Ausnutzung der Ersatzbaustoffe, zu denen möglichst wenig Kohlen gebraucht werden.

Meine Damen und Herren, es ist seinerzeit bei der Beratung des Wohnungsgesetzes seitens der parlamentarischen Vertreter erheblicher Wert darauf gelegt worden, die zersplitterten Befugnisse auf dem Gebiete des Wohnungswesens in eine Hand zu legen. Die Folge dieser Bestrebungen war die Schaffung des Amtes des Staatskom⸗ missars als Einrichtung einer selbständigen Behörde für Wohnungs⸗ fürsorge. Ich würde mich daher nicht wundern, wenn jetzt von dieser oder jener Seite Bedenken gehegt würden, ob die nunmehrige Ein⸗ gliederung der Wohnungsfürsorge in ein Ministerium, dem auch noch andere Aufgaben obliegen, nicht einen Rückschritt gegen früher bedeute. Das ist meines Erachtens nicht der Fall. Sie dürfen überzeugt sein, daß die Wohnungsfürsorge in dem Ministerium für Volkswohlfahrt

im Rahmen unserer Gesamtlage bestimmt zu ihrem Recht kommen wird. Die Volkswohlfahrtspflege bildet ein in sich abgeschlossenes, nicht wohl teilbares Ganzes, ein Gebiet, aus dem nicht ein Teil, etwa die Wohnungsfürsorge allein, herausgenommen werden kann. Die einzelnen Zweige der Sorge für das Wohl der Bevölkerung lassen sich

nicht von einander trennen; mit der ärztlichen Wohlfahrtspflege, mit der allgemeinen Wohlfahrtspflege hängt aufs engste auch die Woh⸗ nungshygiene zusammen.

Die Fragen des Fürsorgewesens sind seither beim Ministerium des Innern, beim Ministerium für Kunst, Wissenschaft und Volks⸗ bildung, beim Ministerium für Handel und Gewerbe und beim Land⸗ wirtschaftsministerium bearbeitet worden; nunmehr sollen diese ver⸗

streuten Arbeitsgebiete unter einheitlicher Leitung zu dem Ziel zu⸗ sammengefaßt werden, die Fürsorge möglichst zu vertiefen und nach einheitlichen Gesichtspunkten auszugestalten.

Die älteste und primitivste Form des Fürsorgewesens, das Armen⸗ wesen, durfte in dieser Zusammenfassung schon deshalb nicht fehlen, weil es mit dem anderen Aufgabenkreise in engster Verbindung steht, nsbesondere mit der Fürsorge für die gefährdete und verwahrloste Jugend. Neben der Jugendfürsorge, der Jugendpflege und der Be⸗ rufsberatung der schulentlassenen Jugend sollen hier ferner die An⸗ gelegenheiten der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen, der Kreiswohlfahrtsämter, der ländlichen Wohlfahrtspflege und der ge⸗ meinsamen Rechtsauskunftsstellen in dem neuen Ministerium be⸗ arbeitet werden. Ein weiterer wichtiger Aufgabenkreis der Fürsorge⸗ bteilung werden die Angelegenheiten der sozialen Frauenschulen sein. Die Wohlfahrtsschulen, Frauenseminare und ähnliche Anstalten zur

Ausbildung von Gemeindeschwestern, von Gemeindehelferinnen, Land⸗

pflegerinnen, Fürsorgerinnen, Jugendpflegerinnen, Jugendgerichtshilfe, Waisen⸗, Armen⸗ und Fabrikpflegerinnen bedürfen der staatlichen An⸗ erkennung, um Berechtigungen ausstellen zu können; diese Anerkennung soll künftig von dem Wohlfahrtsministerium gemeinschaftlich mit dem Ministerium für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung erteilt werden. Wahrscheinlich wird es sich als notwendig erweisen, schon mit Rücksicht auf die sehr uneinheitlichen Lehrpläne dieser Anstalten, sie einer inten⸗ siveren staatlichen Aufsicht zu unterstellen. Endlich sollen die An⸗ gelegenheiten der Arbeiter⸗ und Angestelltenversicherung und der Er⸗ werbslosenfürsorge im Wohlfahrtsministerium bearbeitet werden.

Auf diesem ganzen Gebiete halte ich die planmäßige und ständige Mitarbeit der Frauen für unbedingt geboten. Ich behalte mir daber vor, in der Frauenbewegung stehende erfahrene Kräfte als Referentinnen in das neue Ministerium zu berufen (Bravol), und ich stehe ganz auf dem Standpunkt der Grundsätze, die von der Frau Vorrednerin nach der Richtung hin ausgesprochen worden sind. Es ist selbstverständlich, daß keine Beamtinnen wirken können, die nicht mit der Denkweise derjenigen, auf die sich die Für⸗ sorge erstrecken soll, verwachsen sind, die nicht mit denjenigen leben, fühlen und denken können, an denen gearbeitet werden soll.

Wenn ich mich im übrigen über das Arbeitsprogramm der erst in Bildung begriffenen Fürsorgeabteilung mit Zurückhaltung äußere, so liegt der Grund hierfür auf der Hand. Bevor ich nicht meine Mit⸗ arbeiter zur Seite habe, bevor nicht mit der praktischen Arbeit be⸗ gonnen werden kann, ist es eine unangenehme Sache, mit Details hervorzutreten. Nur über eine Frage, die wegen ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit das allgemeine Interesse besonders stark beansprucht, will ich mich jetzt schon bestimmter äußern; ich meine die Jugend⸗ wohlfahrt.

Wenn in den letzten Jahren die Klagen über Verwilderung und Verwahrlosung der Jugend immer stärker hervorgetreten sind, so ist auch hier der Krieg und sind die Nöte des Krieges, wie bei den meisten uns gegenübertretenden Problemen, die Ursache. Je schwächer die Kräfte derer, die an erster Stelle zur Erziehung der Jugend be⸗ rufen sind, nämlich der Eltern, um so stärker wird für die staatliche Gewalt die Pflicht, den Nachwuchs der Bevölkerung mit besonderer

Sorgfalt zu erhalten und über seine sittliche vnd gesundheitliche Ent⸗ wicklung zu wachen. De Frau Vorrednerin hat bereits aufgeführt, daß, wenn der Vater im Felde, die Mutter auf Arbeit ist, die kleinen, schulpflichtigen Kinder vielfach sich selbst übevlassen sind, die Schul⸗ entlassenen sich während des Krieges meist vorzeitig in Stellungen be⸗ fanden, es da nicht wundern und überraschen darf, wenn sich bei der Jugend Auswüchse und Entartungserscheinungen zeigen.

Der Arm des Staates reicht auf den eröffneten Gebieten in der Hauptsache nur bis an die Schwelle eines geordneten Familienlebens. Erst dort, wo erwiesenermaßen die Kräfte der Eltern versagen, tritt die öffentliche Hilfe als Ersatz ein. Dieser Grundsatz ist bisher schon anerkannt worden und muß in Zukunft besonders klar herausgearbeitet werden. Die beste Juͤgendfürsorge ist und bleibt, für das Familien⸗ leben gesunde Daseinsbedingungen zu schaffen, die die geordnete Er⸗ ziehung der Kinder gestatten. Stellt man sich aber auf den Boden der Tatsachen, so wird man einer Verstärkung aller auf diese Er⸗ gänzung der Elternfürsorge gerichteten Maßnahmen nicht entraten können.

Es ist daher zu begrüßen, daß die amtlichen Stellen, unter ihnen in erster Reihe die Gemeinden und daneben zahlreiche gemeinnützige Vereine, sich der Fürsorge um die Jugend mit erhöhtem Eifer an⸗ genommen haben. Auf Grund der bei dieser Arbeit gemachten Er⸗ fahrungen ist dann der Wunsch nach einer gesetzlichen Organisation der Jugendfürsorge entstanden, um durch planmäßige Zusammenfassung der Kräfte ihre Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Vor einem Jahre ist in diesen Räumen der Entwurf eines Jugendfürsorge⸗ gesetzes erörtert worden. Die Umwälzung vom 9. November und die Auflösung des Landtages haben die Verabschiedung dieses Gesetz⸗ entwurfs verhindert. Ich bin sicher, daß auch in diesem hohen Hause der Wunsch besteht, daß mit größtmöglicher Beschleunigung die Frage einer gesetzlichen Regelung der Jugendwohlfahrt wieder aufgegriffen und baldmöglichst einer Lösung entgegengeführt wird. Der frühere Entwurf bietet eine Grundlage, die sich auch jetzt noch verwerten läßt. Wenn ich gleichwohl jetzt noch nicht das Versprechen gebe, das Jugend⸗ fürsorgegesetz alsbald erneut einzubringen, so geschieht es lediglich des⸗ halb, weil inzwischen die Reichs egierung bekanntgegeben hat, daß sie ein Reichsgesetz, und zwar wahrscheinlich eine Art Rahmengesetz, für die Regelung der Jugendwohlfahrt ausarbeitet. Einer reichsgesetzlichen Regelung der Jugenwohlfahrt ist meines Erachtens aber der Vorzug zu geben, unter anderem schon deshalb, weil das Reich allein die Mög⸗ lichkeit hat, die Grundsätze des bürgerlichen Rechts über die Rechts⸗ stellung der unehelichen Kinder und über das Vormundschaftswesen zu ändern. Diese Fragen spielen sehr stark in die staatliche Jugend⸗ fürsorge hinein.

Am Schklluß meiner Ausführungen darf ich nochmals zwei Gesichzs⸗ punkte in den Vordergrund stellen, auf die ich schon hingewiesen habe und die ich als grundlegend für die Aufgaben des Wohlfahrts⸗ ministeriums ansehe. Ich gehe von dem Grundsatz aus, daß wirklich praktische Volksfürsorge mit Beamten allein, unbeschadet ihres Eifers und ihrer Sachkunde, nicht wirksam betrieben werden kann. (Sehr richtig! im Zentrum.) Allenthalben wird vielmehr auf die freien Kräfte im Volk zurückgegriffen werden müssen, gleichviol, wo sie sich finden, wenn sie nur zur Mitarbeit bereit und geeignet sind. (Brado!) Ohne Unterschied des Standes, der Konfession und der politischen Ueberzeugung bitte ich alle Volksgenossen um ihre Mit⸗ wirkung. Das Wohlfahrtsministerium soll und kann kein politisches Ministerium werden. (Sehr richtig! im Zentrum.) Um diesem Ge⸗ danken praktischen Ausdruck zu geben, beabsichtige ich, dem Wohlfahrts⸗ ministerium für bestimmte wichtige Aufgabengebiete einen Beirat anzugliedern, der sich aus allen berufenen Kreisen zusammensetzen und der bewirken soll, daß sich das Ministerium für Volkswohlfahrt nicht zu einer Aktenbchörde auswächst, sondern mit den Dingen der Wirklichkeit ständig vertraut und verbunden bleibt. Die Hauptaufgabe der Wohlfahrtspolitik liegt zudem nicht im Ministerium in Berlin, sondern diese Hauptaufgabe ist im Lande zu leisten. (Sehr richtig!) Durchgreifende Wohlfahrtspolitik ist nicht möglich ohne Interessierung und Gewinnung der Frau. Es wird daher einstweilen zwar ein noch kleiner, aber ausgesuchter Kreis erfahrener und bewährter weiblicher Kräfte für das Ministerium sowohl wie auch als Außenbeamtinnen heranzuziehen sein, die die Aufgabe haben, in Kursen, durch Vorträge usw. sich einen größeren Kreis interessierter und sach⸗ verständiger Helferinnen heranzuziehen. (Bravo!) Es gilt, durch Aufklärung und Erziehung die Frauen dahin zu bringen, iyre eigenen Gesundheitsbeamtinnen zu werden, damit sie sich selblsst und ihrer Familie helfen können. 1

Der zweite und wichtigste Grundgedanke, von dem ich ausgehe, ist der: es gibt keine Möglichkeit, durchgreifende Wohlfahrtspelitik zu betreiben, ohne die sicheren Grundlagen einer gesunden Volkswir schaft.

Wenn die von unseren Feinden uns zugedachten Friedensbedin⸗ gungen Wirklichkeit werden sollten, dann ist eine durchgreifende Wohlfahrtspolitik für absehbare Zeit in Deutschland und auch in Preußen eine bare Unmöglichkeit. Verschiedentlich ist der Satz ausgesprochen worden, Wohlfahrtspolitik könne man eigentlich nur in einem Lande mit wohlhabender Bevölkerung betreiben, und davon seien wir gegenwärtig weiter denn je entfernt. Den ersten Teil des Satzes möchte ich nicht restlos unterschreiben. Man kann ein großes Stück Wohlfahrtspolitik auch in einem armen Lande betreiben, wenn in diesem das nationale Zusammengehörigkeitsgefühl, eine wahre Volks⸗ und Nächstenliebe stark zur Entfaltung und Entwicklung gebracht wird. (Sehr richtig!) Wenn aber ein armes Volk an der Wiederauf⸗ richtung seines Volkstums arbeiten soll, dann ist Voraussetzung, daß man es nicht auf allen Gebieten wirtschaftlich und politisch knebelt, sondern es ohne Willkür, wenn auch in eingeengtem Rahmen, mit festem Boden unter den Füßen zielsicher arbeiten läßt.

Auch unsere eigenen Volksgenossen müssen sich in steigendem Maße bewußt werden, daß ohne allseitige intensive Arbeit uns die Norous setzung für eine durchgreifende Sozialpolitik und Wohlfahrtspolitik fehlt. Wir sind gegenwärtig ein verarmtes Volk, ein großenteils unter⸗ ernährtes und ausgehungertes Volk; wir stehen, wenn die Witterung nicht ausnahmsweise günstig wird, infolge Düngemangels vor einer schlechten Ernte. Wir können aber nicht jahrelang zugleich industrielle Rohstoffe und Nahrungsmittel in großen Mengen vom Auslande beziehen, weil uns dafür einstweilen die ausreichenden Zahlungsmittel fehlen. Darum heißt es: allseitig angestrengt arbeiten! Im Bergbau und in der Großindustrie, um Rohstoffe und Halbfabrikate und Ammoniak für unsere Landwirtschaft zu gewinnen; in der Braun⸗ kohlenindustrie, um neben Heizmaterial Stickstoffkunstdünger zu er⸗ zeugen; in der Landwirtschaft, um den Boden, mit dem seit Jahren

herrschen.

getrieben worden ist, wieder ertragsfähig zu machen. Dies⸗ Zusammenhänge muß unser ganzes Volk sehen und erkennen lernen.

Die deutsche Wirtschaft ist gegenwärtig krank. Der deutsche Volkskörper befindet sich im Zustande der Etschlaffung. Das deutsche Volk, das sich in den letzten Jahrzehnten, vom politischen und wirtschaftspolitischen Standpunkt gesehen, unter der Mittags⸗ sonne bewegte, steht heute vor dem Abend. Wir haben beobachten können, wie England in den letzten Jahrhunderten in jedem Jahr⸗ hundert ein anderes Volk im Hinblick auf seine eigenen Interessen unschädlich gemacht hat: erst Spanien, dann Holland, dann Frank. reich, und jetzt sind wir an der Reihe. So stark an Kopfzahl und geistiger Kraft wie das deutsche Volk war indes noch keines der anderen Völker, an denen das englische Experiment gelang. Ver⸗ lieren wir daher in dieser für unser Land und Volk so dunklen Schicksalsstunde nicht den Glauben an uns selbst! (Sehr gut! Bravo! beim Zentrum und rechts.) Die Auseinandersetzungen der letzten Wochen und Monate über die zu Recht oder Unrecht vorgebrachten Fehler des alten Regimes führen in der gegenwärtigen Stunde zu nichts. (Sehr richtig! rechts.) Das Hervorkehren der Vorteile oder Nachteile, die die Revolution uns gebracht hat, bringen uns gegen⸗ wärtig um keinen Schritt vorwärts. (Sehr richtig) Darum kann bei den nächsten Wahlen gekämpft werden; darüber können seinerzeit die Geschichtsschreiber die erforderlichen Betrachtungen anstellen. Einstweilen tut uns meines Erachtens zweierlei not: Es gilt zu⸗ nächst, die Kräfte des deutschen Volkes einheitlich in dem Gedanken zusammenzufassen, wie wir wieder festen Boden unter den Füßen gewinnen können. Und es gilt weiterhin, dem Hauptproblem ins Auge zu sehen, wie ein plötzlich verarmtes Sechzigmillionenvolk, die größte einheitliche Nation Europas, die alte deutsche Kultur in schwerer Zeit aufrecht erhalten kann. Wenn wir uns auf diese Auf⸗ gaben und Ziele vereinigen, dann wird auf den Abend von heute in absehbarer Zeit bestimmt wieder der Morgen einer besseren Zukunft für unser Volk sich einstellen. (Lebhafter Beifall.)

Abg. Dr. Faßbender (Zentr.): Es sst ein eigentümliches Zu⸗ sammentreffen, daß wir in dem Augenbl ick, wo die Feinde uns vernichten wollen, daran denken, die Volkswohlfahrt in Preußen in neue Bahnen zu leiten. Die großzügige Rede des Ministers gibt uns die Zuversicht, daß er der rechte Mann ist, der auf diesem Gebiete neucs schaffen wird. Wir haben Vertrauen zu ihm und werden ihn gern unterstützen. Obwohl wir ein armes Volk sind, darf bei den Wohlfahrtsausgaben die Geldfrage nicht die erste Rolle spielen. Der Redner verweist auf die Wohlfahrtsbestrebungen in Oesterreich, Polen und England. Eine Hauptaufgabe wird es sein, vorbeugend zu wirken, um die Krankheiten zu verhindern. Dabei spielt das Wohnungs⸗ und Sed⸗ lungswesen eine hervorragende Rolle. Die Jugendpflege muß noch in ganz anderer Weise ausgebaut werden. Vor allem muß aber die Wohl⸗ ahrtspflege auch auf das Land gebracht werden. Hier liegen die Wohnungsverhältnisse noch im argen. Notwendig ist eine sachgemäße Be⸗ lehrung der Bevölkerung, auch in den Fortbildungsschulen. Der Redner verweist auf die große Gefahr der weiteren Ausdehnung der Tuberkulose. Warum wird das Friedmannsche Tuberkulose⸗Heilmittel nicht an⸗ gewendet, das überraschende Erfolge erzielt hat und den Kindern Schutz vor der Erkrankung bietet. Die Kosten sind außerordentlich gering. Hier sollte der Staat eingreifen. Bei der Entbindung sterben immer noch sehr viel Kinder; man sollte daher die Feaßsn in der Klinik ent⸗ binden lassen und sie schon am nächsten Tage wieder nach se entlassen. Der Redner fordert eine Kinozensur. Eine Zentralstelle gegen Schmutz in Wort und Bild sollte dem Wohlfahrtsministerium angegliedert werden. Personen unter 17 Jahren dürften nur in Jugend⸗ vorstellungen zugelassen werden.

Abg. Frau Dönhoff (Dem.): Wir begrüßen die Vorlage. Trotz Ausgaben notwendig. Jeder Auf⸗

der schw erigen Ninanglage sind diese wand ist zu billigen, der die Volksgesundheit stärken will. In dem neuen Ministerium muß ein freier, großzügiger und moderner Geist Die Wohlfahrtspflege muß die Arbeitsmöglichkeit und die Lebensfreude steigern. Zur Wohlfahrtspflege gehört auch die Regelung der Prostitution; die Sittenpoligei muß als eine Angelegenheit der Wohlfahrtspflege angesehen werden. Auf den Gebieten der Wohl ahrts⸗ pflege müssen die Frauen als besonders geeignet zur Mitwirkung berangezogen werden. Die Jugendpflege ist eine sozialpädagogische Aufgabe, für die im Ministerium eine selbständige Hauptabteilung ge⸗ schaffen werden muß. Das neue Ministerium wird die Aufgabe haben, als Zentralstelle die Wohlfahrtspflege zu regeln, organisatorisch zusammen⸗ zufassen und Anregungen zu geben. Bei der Ausführung der Auf⸗ Laben müssen aber die Organisationen, die sich schon bisher mit der Wohlfahrtspflege befaßt haben, die christlichen Missionen, das Rote Kreuz, die Zentralstelle für Volkswohlfahrt, die Organisationen für Krankenpflege und Wohltätigkoit usw. zur Mitarbeit herangezogen werden, und es dürfte vielleicht zweckmäßig sein, neben dem Ministerum aus diesen Organisationen ein Wohlfahrtsparlament zu schaffen. Meine Fraktion behält sich vor, bei der Ausgestaltung der Wohlfahrtspflege dem Ministerium Anregungen zu geben. Unter den jetzigen Verhält⸗ nissen ist ein stärkeres Zurückfluten der Bevölkerung aus den Stidten auf das Land zu erwarten. Dieses Zurückfluten muß planmäßig unter⸗ stützt werden durch die Wohlfahrtspflege auf dem Lande. Es ist zu wünschen, daß da das neue Ministerium wirksam einsetzt mit einer Wohlfahrtspflege in modernem und sozialem Sinn. (Beifall.) Abg. Dr. Negenborn (D. Nat.): Wenn die Friedensbedingungen der Entente zur Wahrheit würden, könnte allerdings von be völkerungspolitik und Wohlfahrtspolitik auf Jahre hinaus keine Rede sein. Darüber sollte der Minister unter N itwirkung der Zentrale für Heimatdienst Aufklärung im Volke schaffen. Daß England auf die Vernichtung Deutschlands ausgeht, haben wir schon vor fünf Jahren gesagt. Wir müssen jedenfalls mit einem starken Verlust an Volkskraft und Volksgesundheit rechnen. Wenn wir aber in dieser Stunde mutig für die Bevölkerungspolitik eintreten, so bekunden wir damit, daß wir für unsere Jugend kämpfen wollen. Was wir an äußerer Kraft verlieren, müssen wir durch Zusammenfassung der inneren Kräfte wieder gewinnen. (Sehr richtig! rechts.) Unter dem Druck der Zeit werden sich schlummernde Kräfte im Volke zu neuer Blüte entwickeln. Aus dem moralischen Zusammenbruch müssen wir so bald wie möglich wieder heraus, indem wir für die leibliche und geistige Gesundheit der Jugend arbeiten. Wir brauchen eine Jugend, die, erfüllt von Pflichtgefühl für Staat und Gesellschaft, heranwächst in sozialem Geist und die Aufgaben der Zukunft übernehmen kann. In diesem Sinne begrüßen wir das neue Ministerium für Volkswohl⸗ fahrt und erklären uns bereit, an den großen Aufgaben dieses Ministeriums mitzuwirken. Die große Schicksalsfrage ist der Ge⸗ burtenrückgang, der außer auf den Krieg auch auf soziale und wirt⸗ schaftliche Gründe zurückzuführen ist. Bei größerer Energie werden wir über diese Ursachen des Geburtenrückgangs hinwegkommen. J habe den Optimismus, daß wir trotz der überstürzten Entwicklung doch nicht so weit gekommen sind, daß wir ein altes und krankes Ge⸗ schlecht sind. Leider hat der Geburtenrückgang nicht nur die Städte, sondern auch schon weite Striche des platten Landes erfaßt. Wir müssen deshalb eine gesunde Mischung der Bevölkerung in Stadt und Land durch die Siedlungspolitik herbeiführen. Wir als Preußen müssen im Reich darauf dringen, daß die wichtige Frage der Mitte zur Verhütung der Empfängnis endlich gelöst wird. Es ist eine Schande, daß Hausierer auf dem Lande herumreisen dürfen, die den Landfrauen die Mittel zur Verhuͤtung der Empfängnis anpreisen An der Entsittlichung des Volkes haben die Spielklubs einen erheb⸗ lichen Anteil. Unter der gegenwärtigen Regierung fühlen sie sich be⸗ sonders wohl. Es ist Zeit, daß sie endlich beseitigt werden sollen Wenn wir Deusschlan neu aufbauen wollen, müssen wir ausgehen ve der Familie, und in erster Linie für eine gesunde Wohnungs Ann Sorge tragen. Hier liegt nicht mehr Unterlassung der alten 9.

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lrbeiter seine ttt fdas Landwirtschaftsministerium, hentenbesiedlung hergibt. Besondere Aufgaben des neuen Ministeriums tiken wir in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, neue Arbeitsmöglichkeiten schafft. fentlichen Leben hat großen Nutzen geschaffen, und deshalb muß die lfe der Frauen auf dem Gebiet de . sinister in weitgehendstem M kinisterium eröffnen sich auch indung der Gegensätze zwischen den Ständen.

Abg. Hoffmann (U. Soz.): Wir können in die sneuen Ministeriums nicht einstimn zrtsministerium, in dem das Zentr konderes Vertrauen verdient, und e „Jugendpflege nach den bisherigen Erfahrungen Mit schön

in wird.

ster. Wenn man das Wohnungsele glich zur Aufteilung der Wohnungen liste und die großen estellt werden, selbst auf die Ge weniger Zimmer bekommen. krsorgeerziehungsanstalten wird die Jugend erst bbereitet. Die Gleichberechtigung der Frau muß voll durchgeführt den. Heute kann eine Frau Abgeordnete werden, sie kann sogar tisdentin des Reiches werden, aber Stadträtin kann sier nicht werden. den Ministerien sitzen zumeist noch immer die alten Herren. le endlich ein Großreinemachen stattfinden. lkrungszahl könnte man durch tholiscen Priester beitragen. pen die menschliche Natur: rvungszahl liegt, geben sie hihre Kinder nich

mist eine Pestbeule kwitalistischen Staates. npfängnisverhütung

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gen die Kreise, die an den erbärm Sie

Krankenkassenbeamten zu bedienen. der Minister besonders den Wohnungen der schlechtbezahlten

hat.

uld sind.

nder, weil Sie Kanonenfutter se reichen Leute inn Sie den Alkoholismus

sondern Schuld. (Abg. Hoffmann: Ihre erwickelt sich in ein fmann und lehnt die Schuld seiner Partei für seine N nach mir gegangen wär 1t enden Schwierigkeiten. T et lähmt, dann müssen eben die Arbe v, Kohlen schaffen. . en beseelt, daß Deutschland Bevölkerungspolitik wied bg. Langen (Oberhausen, D. V.): Wir begrüßen besonders führungen des Ministers, in denen Mitarbeit in weitgehendsten

(Lebh. Sehr ri sich

Erfahrung empfehle ich

Aufmerksamkeit widmen.

besondere

in

Die eigentliche Schu

(zur Rechten)

begnügen sich mit

hten) doch von Ihren Schnapsbrenn

nntersuchu ebote,

Auf Ve 1

rkäufe Verlosung ꝛc. von Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

ngeschcene erlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. „Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

Wertpapieren.

Zwiegespräch mit

e, ständen wir enn 8 Kohlenmangel die iter dahin gebracht werden, da chtig!) Wi 6

er emporraffen wird.

Die Mitarbeit der Frau im

r Wohlfahrtspflege von dem aße berücksichtigt werden.

nen, wir glauben, daß um die erste Geige spielt, kein mpfinden,

en Reden und Broschüren kommen wir nicht nd bekämpfen will, soll man schreiten. Wohnungen sollten endlich für die Notleidenden fahr hin, daß Ebert und Scheide⸗ (Unruhe.)

„Aufhebung des Zölibats der

(Heiterkeit.) Es ist eine Brutalität wenn ihnen an der Hebung der Be⸗ vor allem den Frauen die Sicherheit, cht wieder Kanonenfutter werden. bebeutung sind Gegensätze wie Feuer und Wasser. rernsthafte Gesundheits⸗, Woh 1 nken, solange die kapitalistische Gesellschaft fortbesteht. Die Prostetu⸗ an dem durch und

ohnungs⸗ und

Man beschwert sich darüber, daß die Arbeiterkreisen lichen wirtschaftlichen Zuständen verlangen von den Arbeitern für den nächsten Krieg brauchen.

beseitigen wollen, so verlangen Sie (zur

. Freunde!) Der dem Abgeordneten

Person ab. heute nicht vor so

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brennen erscheinung der Front

Sie sich ab

„Wir werden von dem schaffen aus seiner Notlage bei einer Redner

er zusagte, daß er sich auf Maße stützen würde. Auf Volk ihm besonders, sich der Mit⸗ In der Wohnungsfrage

der

Wir wünschen auch eine Ein⸗ damit es mehr Land zur

dadurch, daß

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aber sie sollen auch die der Rechten rühmte den Geist von Potsdam. hat uns ja an den Milliarden, worden wären, Kulturwerte zu schaffen, dann wären wir das erste Es lebe die Weltruvolution! Unruhe rechts, lebhafter Darauf vertagt sich das (kleine Anfragen, Anträge).

Schluß 6 ½ Uhr.

8 e Spielklubs sind ganz einf des Krieges. Mannschaften und Sfteig

28a. 8 1n an das Spiel gewöhnt. Sie (zur⸗ Rech

richtig, daß die Arbest allein uns wieder hochbringen kann; nichts mehr

zu essen haben. Auch wir wollen,

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Wenn die R

Abgrund geführt. Krieg draufgegangen sind,

die für den

Crde geworden. 8 Beifall bei den Unabhängige

nicht, wenn die Arbeiter jetzt sagen, die Faullenzer sollen daß die Arbeiter

Haus bis Freitagmittag 12 Uhr

ach eine Folge⸗ e haben sich an

8 Wechsel auf Wien 11,00 ten) sagen ganz

Kopenhagen 60,10, New York 254 00 Paris 88,40,

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genießen. Der

Gerade dieser iesensumme von dazu verwandt

Fsé 101,87, Railwap —, Union States Steel Corp. Hamburg⸗Amerika⸗Linie Kopenhagen,

(Große

n.)

77,00,

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tigt we „Dem neuen 88 Möglichkeiten für die Ueber⸗ Anilin⸗ Begrüßung ein Wohl⸗ Vortrags

daß bei ihm besonders 14 686 134

schlecht aufgehoben

Die Schlösser und Berichte In den sogenannten zum Verbrechertum 8 die der B

Es Zur Hebung der Be⸗

150 Kronen Wohlfahrt und Deshalb ist an Jugendpflege nicht zu

Kursen.

durch verseuchten Körper Südbahn 1 640,50, so weite an diesem

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allerhöchstens zwei Erben.

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hafen, wurde laut „W. T. B.“ nach der nach Abzug von 40 604 423 von 10 848 442 erzielt wurnde.

Vorjahr 20 vH.) an die

Wien, 22. M Aushändigung

2 örse eine rückgang hervor.

Wien, Türkische Lose 485,00,

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Handel und Gewerbe.

der gastrigen Sitzung des Aufsichtsrats de und Sodafabrik, Mannheim die Bilanz für für Tilgung She von 3 837 692 erhöht sich der Al., wovon nach Vorschlag des Aktionäre verteilt

von auswärtigen Wertpapi

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Rückschla unterlagen Schiff üh die ersteren gin zurück.

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Mai. (W. T. B.) (Börsen Orientbahn 1750,00,

U Tabakattien 1177,00, Alpine

Poldihütte 69

Mairente 81,40, Ungar

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Teuerungszuschlag

Autsichtsrats 12 vH. (im werden sollen.

ai. (W. T. B.) Die Budapesser Meldung über eine an⸗ gebliche Vereinb arung mit der deuts ch⸗österreichischen Regierung, betreffend der in Deutsch⸗Oesterreich befindlichen Depots ungarischer Staatsangehöriger an die ungarische Räteregierung, rief an starke Verstimmung und einen allgemeinen Kurs⸗ 1b Abgaben fanden besonders in Alpine Montanaktien statt, was auf Sozialisierungsabsichten der zurückgeführt wurde. Staatsbahnwerte. Magnesiaaktien Einbußen, 0 er Schluß erfolgte in ruhiger Haltun bei mäßig erholten Kursen. Der Anlagemarkt war aubig, 5 seenen

8 ent Staatsbahn 859,50, 59,50, Oesterreichische Kredit 563,00, 4 Anglobank 363,00, Unionbank 470,00,

Länderbank —,—, Prager Eisen 2500,00, Rima Muranver —,—, Skodawerke 669,00. go Kohlen 825,00, Brüxrer Kohlen 1400,00, Waffen —,—, Llopdaktien 3250,00, —,—. Oesterreichische Goldrente —,—, 81,50, Februarrente 81,75, Ungarische Kronemente 70,70 London, 21. Mat. (W. T. B.) Privatdiskont 311⁄22, Silber 51.

Bankverein 400,00, Montan

Galizla 1423,00,

Oesterreichische Kronenrente

Anzeiger.

Anzeigenpreis für den Naum einer 5 It Finhei 8 Außerdem wird auf den Anzeigenpreis ein 1. Hen. ,e Einn zens ane 50 f. 1

Paris

r Badischen „Ludwigs⸗ 1918 vorgelegt, ein Reingewinn des vorjährigen eingewinn auf

Schiffahrtswerte waren Wum 8 ¼ bezw.

Geld: Flüssig.

4,59,75,

u. Ohio 66, Rio Grande 8, ermärkten.

Copper Mining 67, do. pref. 115 ⅞.

Wechsel auf Stockholm 65,50, Wechsel auf London 11,79 ½,

Wechsel auf Christiania 64 00. 5 % ländisch Staatsanleihe von 1915 92 ½ 3 % Niederländische Staatsanleihe 62, Niederländische Petroleum 863 ¼, Holland⸗Amerita⸗Linie 378, Niederländ.⸗Indische Handelsbank 247, Rock Island —, Pacific 143 ½, uda 114,50, Französisch⸗Enalische

22. Mai auf Hamburg 32,50, do. auf Plätze 83,50 do. New York 423,50, auf Paris 64 50, do. auf Antwerpen 64,00 Stockholm, 22. Mai. Berlin 28,75, do. auf A do. auf Washington 391,00, do. auf London 18 20, do. auf 59,00 do. auf Brüssel 59,00.

„New Pork, 21. Mai. börse verkehrte bei lebhaftem da sich das Angebot zeitweilig recht dringend gestattete. stark angeboten und stellten sich schließlich um 2ꝛ ⁄n Dollar niedriger. war die Stimmung matt. Geld auf 24 Stunden Durchschnittssatz 5, Geld auf 24 Stunden letztes Darlehen 5 ½, Wechsel auf London (60 Tage) . Cable Transfers 4,63,50, Wechsel auf Paris auf Sicht 6,69,00, Silber in Barren 104 9, 4 % Verein. Staaten Bonds 192 96 ⅞, Baltimore u. Ohio 54, Chicago, Milwaukee u. St. Paul 44 ½, ( Illinois Central 102, New York Central 80 ¾, Norfolk u. Western 110 ⅛, Pennsvlvonia 47 ½, Reading 87 ½, Southern Pacific 108¼, Union Pacisfic 134 ⅝, Anaconda

Amsterdam, 22. Mai. (W. T. B.) Wechsel auf Berlin 19 10,

Wechsel auf Wechsel auf Wechsel auf

5 % Niedecländische

Wechsel auf Schwern 49 95

Atchison, Topeka u. Santa Southern Pacisic —, Southern Anaconda 149,87, United

Anleihe —,

Tendenz: Matt. (W. T. B.) Sichtwechsel Amsterdam 167,50, do. auf schweizer. do. auf London 19,70, do.

(W. T. B.) Sichtwechsel auf msterdam 154 75, do. auf schweizer. Platze

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(W. T. B.) (Schluß.) Die Effekten⸗ Geschäft vorwiegend in matter Haltung, Namentlich

Bei Schluß der Börse Umgesetzt wurden 1 510 000 Attien.

3 % Northern Pacific Bonds 60 ½¼. 5 106 ¼, Atchison, Topeka u. Santa

Canadian Pacific 164 ¼, Chesapeate Denver u.

Louisville u. Nashville 121,

United States Steel Corporation 102,

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von 20 v. H. erhoben.

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Polizeiaufsicht dun

Beschluß.

if die Beschwerde des Buchbalters zust Meyer aus Mülhausen i. E. vom September 1918 9 die Anordnung

den Oberbefehls⸗

her der Armeeabtetlung B und den hieltig gestellten Aatrag auf Ent. digung für unschuldig erlittene Aus⸗ sung un Aufenthaltzbeschränkung dutch desselben Oberbefehlshabers

fügurg

se dis stellvertretenden Generalkom⸗ ndocs XIX. (2. Sächsischen) Armee⸗ ühat das Reichsmililärgericht, 11. Se⸗ „in der Sitzung vom 5. März 1919 bhkohtung der Militäranwaltschaft fossen:

Easchädtg

1)

Dem Artragsteller wird

gungdanspruch gegen das Reich

in des zufolge Anordnung des stell⸗ etenden

v

X.

De

7. Generalkommandon (2. Saͤchsischen) Armeekorps vom zember 1916 ab in Penig 1. Sa, stenen Zwangsaufenthalts zugebthtgt.

bes

In übrigen ist das Reichsmilitärgericht

Entsch kelpzig

edung nicht zuständig. den 20. Mat 1919.

Ventralkommando XIX. Armeekorps.

4

38. ter

helm R

her gegen den Seesoldat der Reserve

vom Landwehrbezirk Guben)

aue, wegen Fabnenflucht unter n7. Jauuar 1909 erlassene daufgehoben.

Steckbrief

Urankfurt a. Oder, den 21. Mai 1919. Gericht der 5. Division.

Alfgebote,

-

39)

e Fahnen tuten E

20. Ju

Jaruar 1907

Prledigung.

ürchgetisunß Legen den rn ri au ehmann lnln e b, 2. Snhen ch erledigt. Ersuchen vom

zu Sellerhaufen b.

Gericht der 24. Division.

s⸗und

istelungenu. dergl.

verste igerung.

——

Ver⸗ Fundsachen,

87. K. 31. 19

ücg. der Zwangsvollstreckung soll

ugust

1919, Vormittags

10 ]luhr, an der Gerichtsstelle, Berlin, Neue Friedrichstr. 13/14, drittes Stockwerk, Zimmer Nr. 113 115, versteigert werden das in Berlin, Dorotheenstr. 31, belegene, im Grundbuche von der Dorotheenstadt Band 5 Blatt Nr. 404 (e ngetragene Eigentümer am 19. Ppril 1919, dem Tage der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerkgs: 2. Kausmann Adolf Grunow, b Kaufmann Alber Grunow, e Schlächter⸗ meister Paul Grunow, zu Betlin, d. Zim⸗ mermeister Oskar Grunow zu Charlolten⸗ burg) eingetragene Grundstück: Vorderwohn⸗ haus mit rechtem und linkem Seilenflägel, Quergebäude und untestellertem Hof, Gemarkung Berlin ungetcennte Hof⸗ räume —, Nutzungsw’rt 33 750 ℳ, Ge⸗ häudesteuerrolle Nr. 99, Geundstuückswert 800 000 ℳ. Berlin. den 30. April 1919.

Amtzgericht Berlin⸗Mitte. Abteilung 87.

[20441] Rufgebot. 1

Die Bank für Handel und Industrie Filtale Leipzig in Leipzig, vertresen durch die Rechtsaswälte Des C. und R Beier in Leipzta, Neumarkt 38, hat das Auf⸗ gebot der angeblich abhanden gekommenen Zwischenscheine der 5 % Deutschen Reichs⸗ anleihe (VIII. Krleasanseihe) Nr. 80 511 und 80˙512 über j⸗, 2000 beantragt. Der Inhaber der Urkunden werd auf⸗ gefordert, spätestenz in dem auf den 17. Dezember 1919, Voemittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichste. 13/14, III. Stockverk, Zimmer 106/108 anberaumten Aufgebots⸗ termin seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Uekunden erfolgen wird.

Berlin den 19. Mai 1919.

Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt 84.

[20442²]

Die Zahlungssperre vom 7. November 1918 über die Schkuldverschreibungen:

a. der 3 ½ vormals 4 % konsolidierten Preußischen Staatsanlethe von 1876/79 Lit. D Nr. 884 500, von 1881 Lit. C Nr. 166 605 1000, von 1883 Lft. D Nr. 458 317 500, von 1884 Lit. B

r. 373 693 2000,

2 b. der 3 ½ % konselidierten Preußischen Staatsanl ibe von 1885 Lit. C Nr. 23 861 und 40 808 je 1000, von 1886 Lit. C. Nr. 70 670 1000, von 1887 Lit. B Nr. 71 778 8859 von 1890 Lit. C

. 287 995 1000, 18 aa 4 % Anleshe des Deutschen Reichs von 1908 Lit. C Nr. 17 773 über

1000 ℳ,

üher 5000 und

142 662 und 188 085 über je 1000

wird anf Antraa aufg hoben. Berlin, den 15. März 1919.

Amtsgericht Berlin⸗Mitte.

J“ Abt. 84. 84. F. 791.

20804] Bekanntmachung Nr. 71.

Wohnungzeinbruch nachstehende Sparkassenbücher gestohlen:

5 Stäück I. Kriegsanleihe 590 323/27 über je 1000 ℳ,

2 Stück II Krfecdanleihe Lit. 2188 355/56 über je 500 ℳ,

3 Stück III. Kriegsanleihe Lit. 1 953 224/25 u. 3 833 654 über ie 1000

Lit.

11 081 345 über 1000 ℳ, 10 530 395/96 über je 500 ℳ,

Ich ersuche, die Wertpapiere und deren

dienststelle zu benachrichtigen. . Frankfurt a. M, den 12. Mal 1919 Der Polizeipräsident. IV b. Nr. 5319. J. A.:Ruhnau. [20829] Die in den Betlagen dieses Blatte vom 3.,

werden dahin berichtist, daß es sich um Pfandbriefe der 1 thekenbank (nicht Hypotheken⸗ Wechselbank) handelt.

Frankfurt a. M., den 21. Mai 1919. Das Amtsgericht. Abt. 18. F. 40/19.

[20462]

vom beutigen Tage sind fo Stadtschuldscheine:

a. 5 Stück von der 3 ½ % Anleibe vom Jahre 1884 über je 100 Lit. D Nr. 1562, 2601, 2602, 2752, 3553,

b. 1 Stuck von der 4 % Anleihe vom Jahre 1904 über 300 Ser. I Lit. E Nr. 5876,

c. 1 Stück von der 4 % Fnleihe vom Jahre 1908 über 2000 Lit. BB Nr. 1001 und

folageade 4 S ück Aktien der Sächsischen Wellgaenfabrik Aktiengesehschaft vorm. Titt⸗l & Krüger in L’ipzig Nr. 1675, 1809, 1832, 1833, ausgestellt am 20. April 1887 ber je 1000 ℳ, G für kraftlos erklärt wonden.

Leipzig, am 19. Mai 1919.

gende Leipziger

d. der 3 % Anleibe des Deutschen Reichs von 1891 1892 Lit. Nr. 36 6684

Amtzgericht. Abt. 1, 23.

Lit. C Nrnu. 75 339,

8.

Am 5. Mai 1919 wurden hier bel einem 1b Stücke Kriegsanleihen mit Zinsscheinbogen und C D C 1 Stück VI. Krtegsanleihe Lit. C 2 Stück VIII. Kriegsanleihe Lit. 1) 2 Sparkassenbücher der Polytechnischen Gesehlschaft Frankfert a. M. Ne. 99 752 b und 27 180 F über ca. 50 bezw. 2000 ℳ.

Inhaber anzubalten und die nächste Poltzei⸗

Berichtigung. 8 8—

5. und 6. Mai 1919 unter Nr. 12 256 erfolaten Veröffentlichungen

Frankfurter Pypo⸗ u.

Durch Uteil des Aateserichts Leipzig

Fü. Mai 18,31. nerikanische und Brasilianische

New York, 21. Mai. do. für Mai 30 45, do. für August 28,65, New Orleans loko middling 29,88, Petroleum refined (in Cases) 20,25, do. in Tanks 9,25, do. Credit Balances at Oil City 4,00, Schmalz

Weizen Winter 237 ½, Mehl Spring⸗

Getreidefracht nach Liverpool Rio Nr. 7 loko 19 ⅜, do. für Mai 19, Janeiro, 16. Mai.

auswärtigen Warenmärkten. London, 21. Mai. London. 21. Mai. Kammsorten fest, andere unregelmäßig.

(W. T. B.) Kupfer prompt 79 ½. (W. T. B.) Wollauktion.

Feine

Mai. (W. T. B.) Baumwolle.

Amerikanische und Brafiltanische 2 Punkte niedriger.

(W. T. B.) Banmwolle. Umsotz 3000 Ballen, davon 3000 Ballen ameri⸗ für Juni 18,11, für Juli 17,88. 24 Punkte höher.

(W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle do. für Juli 29 36,

do. Stand. white in New York 17,25, Rohe & Brothers 36,00,

do.

heat nom.,

Kaffer 10, do. für Juli 19,15, (W. LZ. B.) Kaffee⸗ Sack, in Santos 24 000 Sack.

.Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften. .Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. . Bankausweise.

.Verschiedene Bekanntmachungen.

Versicherung.

eeeenecsit

—ye

[20803] Abhanden 200.

Bekanntmachung. gekommen: 1 Reichsanleihe 7 875 398

Werlin, den 22 5. 19. Der Polizeipraͤfident. Abteilung IV. 1 Erkennungedienst. Wp. 209/19.

1

[20806] Bekauntmachung nach § 367 des Handelsgesetzbuchz über heeecclu 5 % Deutscher Reichsanleihe⸗ etne 1) von 1916 Lit. C Nr. 9 346 442 und 9 346 443 über j“ 1000 ℳ, 2) von 1917 rit. Q Nr. 12 308 203 über 1000 nebst Zinsscheinen zum 1. April .[1919 und Erneuerungsscheinen. 1 Reckahn, den 21. Mai 1919. 8 Der Amtsvorsteber: Ulbricht

[20805]

Das Stück 5 % Kriegsanleihe vom 26. Mär, 1918 Lit. D Ne. 9 798 164 1/ 500 nebst Zinsschein per 1./1. 19 ff. u Anw. ist auf der Post verloren cegangen.

Wilhelmshaven, den 20. Mak 1919.

Reichsbankstelle. Ramien. Feigell.

[20445] Der Versicherungsschein Nr. 133 248 des Herrn Paul Schollbach, Kaufmann in Maadeburg, womit er kei uns eine Töchteraussteu'’rversi herung zugunsten seiner am 22 Sepfember 1913 geborevnen Tochter Ilse Alice Schollbach üben 2000,— abgeschlossen hat, wutde uns als verloren angezeigt. Wir fordern bier⸗ mit zur Geltendmachung etwatger An⸗ sprüche b züglich des bezeichneten Ver⸗ sicherungsscheins auf, mit der Ankündi⸗ sung, daß er, wenn nicht innerhalb zweier Monate von heute ab gerechn t, ein Berechtigter sich meldet, für nichtig erflärt und eine Ersatzurkunde ausgestellt wird.

Berlin, den 1. April 1919.

Deutsche Lebensversicherungs⸗Bauk Aktien⸗Gesellschaft in Berlin.

J. Frledrichs.

[20446] Aufgebot. 88

Der von uns unterm 14. Juli 1916 zusgefertigte Hnterlegungsschein zum Versicherungsschein Nr. 274 284 über 3000,— auf das Leben des gauf⸗ manns Herrn Feiedrich Wilhelm Meschfe te Piko.v, gebolen am 12 September 1857, ist abhanden gekommen. Der gegenwärtige J haber des Scheines wird aufgefondert, sich binnen 2 Monaten bet' unz zu

kraftlos erklärt und eine neue Ausfertigung erteilt wird. Verlin, den 24. April 1919. Victoria zu Berlin Allgemeine Versicherungs⸗Actien⸗Gesellschaft. Dr. Utech, Generaldtrekltor.

veeae Mitsgebot.

Der Depotschein vom 25. September 1914, ausgestellt über den Versicherungs⸗ schein S. 119 560 unserer Gesellschaft, lautend auf den Namen der verw. Frau Pauline Mendel in Neu Keykuth, soll abhanden gekommen sein. Wer sich im Besitz der Urkunde befindet oder Rechte an der Versicherung nachweisen kann, wird aufgefordert, sich unter Vorleg ung der Urkunde binnen zwei Monaten, vom Erscheinen dieser Bekanntmackung an gerechnet, bel uns zu melden, aadernfalls die Urkunde für kraftlos erklärt und dem nach unsern Akten Lerechtigten eine Ersatz. urkunde ausgestellt werden wrd.

Berlin, den 21. Mat 1919 Berlinische Lebezs⸗Versicherungs⸗

Gesellschaflt.

[20448] Aufgebot. Die von uns unterm 20. Juni 1918 auf das Leben des Baupraktikanten Gerbhard Herzer unter Nr. 228211 und des Ziegelei⸗ praktikanten Hermann Herzer in Rpdultau unter Nr. 228212 ausgestellten Versiche⸗ rungsscheine sino abhanden gekon men. Wir fordern denjenigen, in dessen Besitz diese Versicherungsscheine sich etwa be nden, hierdurch auf, sich innerhalb 2 Mo aten, vom Tage des Erscheinens dieser Bekannt⸗ machung an gerechnet, bei uns zu melden, widrtgenfalls die Versicherungsschetne gemäß § 22 b'zw 20 der in den Pol cen abge⸗ druckten Bedingun en für kraftlos erklärt und durch neue Urkunden ersetzt werden. Cöln, den 16 Mal 1919. 8 Corcordia Cemische Leben Versicheruage⸗Gesellschaft 8

[20450] Ausruf.

Der von urs ausgestellte V rßcherungs⸗ schein des am 17. September 1918 per⸗ storbenen Herrn Wilhelm Schulz in Platen⸗ laase vom 21. November 1911 zur Lebenever⸗ sicherung Nr. 258 732 ist nach uns erstatteter Anzeige in Verlust geraten. Besitzer des Versicherungssch-ins werden aufgesordert, binnen 2 Monaten ihre etwaigen Rechte bet urs anzumelden und den Versicherunos⸗ schein vorzulegen, widrigenfalls dieser für kraftlos erklärt wird.

Karlsr uhe, den 14. Mal 1919. Karlsruber Lebensversicherung 8

Geger⸗ seittakeit vormals Allgemeine Ver

ergungs⸗

melden, widrigenfolls der Schein für

Anstalt.