erbeiten dort etwa schon getroffen find.
d [8
Aber ich kann das eine mit⸗ trilen, daß hinsichtlich des Knappschaftswesens bereits vom Reichs⸗ arbeitsamt die Nerbindung mit Preußen berbeigeführt ist, um Aus⸗ sprachen über die Neugestaltung dieser Dingen herbeizuführen. Und, meine Damen und Herren, das ist ja ganz selbstverständlich, daß, wenn das Reich demnäͤchst diese Gesetzgebung in die Hand nimmt,
* 8
zeit berbeizuführen, die ehen das allgemeine wirtschaftliche Leben zum Erliegen bringen würde und damit am letzten Ende auch dem Berg⸗ arbeiter selber die größten Schädigungen bringen muß. Das, was verständigerweise auf diesem Gebiet geschehen kann, wird geschehen. Ich kann den Herren versprechen, daß wir, auch wenn die Gesetz⸗ gebung auf das Reich übergeht, von Preußen aus das unsrige
Ausweisungen aus dem lintkbrheinis ,
hat, daß in ähnlicher Weise, wie es für die vertriebenen Elfaß⸗Lothringet geschehen ist, ein Hilfswerk in die Wege geleitet werden soll. Wif wollen auf der rechten Rheinseite eine Einrichtung treffen, durch die die hinübergeschobenen Ausgewiesenen Aufnahme finden, die dann weiter dafür sorgen kann, wo sie ein Unterkommen und wo sie Arbeit
um Deutschen
..
’’ 6b
1.9 123.
EmxA
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewe ung. In Danzig befindet sich, wie „W. T. 8* 3
5 E1 eaen Weichsel Ausstand, so daß der gesamte Pe⸗ 8 der Weichsel und Mottlau ruht. 8
In Benrath, wo vor einigen Tagen eine von den bri is Behörden bekämpfte Ausstandsbewegung ausbrach, hs „W. T. B.“ zufolge die Ausstandslage insofern eine Ver⸗ schäarung erfahren, als der Betrieb der Gaswerke nicht mehr aufrecht erhalten werden konnte, was die vollständige Em⸗ stelung der Gaslieferung zur Folge hatte. Gestern vormittag eschienen auf dem Rathaus einige Vertreter der Arbeiterschaft die sich bereit erklärten, ihre Kollegen zu bewegen, die Arbeit heute wieder aufzunehmen. Der Bürgermeister hatte sich bei der britischen Behörde energisch dafür eingesetzt, die Deportationen Aus⸗ ständiger zu unterlassen. Es ist auch einstweilen von weiteren Ver⸗ laftungen abgesehen worden, doch dürften die Briten beim Verharren der Arbeiter im Ausstand mit weiteren Zwangsmaßregeln vorgehen.
Sprung aus dem Fenster. Von den ungeheuren Schwierigkeiten, die den S auspielern erwuchsen, war schon in den Eingere eften die Rede. Besondere Gedächtnisleistungen wurden pon dem Darsteller des jungen Malers Karl Gerhard⸗Schröder verlanct, der sich in dieser nur zum Teil dankbaren Aufgabe auf der Bühne des Schauspielhauses empfehlend einführte. Man kennt den Künstler als viel⸗ seitig begabten Schauspieler schon von den Barnowsky⸗Bühnen her. Die „bella Cenci“ spielte Fräulein Steinsieck, die ebenfalls im letzten Akt ein endlos langes Bekenntnis über ihr Verhältnis zur Kunst, zu ihrem Vater und zu ihrem Gatten abzulegen hatte. Sie brachte für die Rolle ein glaubhaftes Aeußere und die an ihr von je geschätzte Fähigkeit mit, verständig und fesselnd zu sprechen. Eine scharf um rissene Charakterstudie machte Paul Biensfeldt aus dem intrigierenden Malergenossen. Er⸗ wähnt man noch Hans Mühlhofer als teilnehmenden Freund des jungen Malers, Otio Sommerstorff in der Rolle des schuldbeladenen Bildhauers und Max Pohl, der seiner Rolle als Präsident der Sezession und Eröffner der Kunstausstellung humoristische Seiten abzugewinnen suchte, so ist die Liste der Hauptmitwirkenden vollzählig. Sie vereinigten sich unter Albert Patrys feinabtönender
finden, und die ihnen Unterstützungen gewährt. Wir glauben, daß planmäßig so nach allen Seiten hin das Nötige geschaffen wird, und daß dann solche Fälle nicht mehr vorkommen können, über die sich vorher Herr Koßmann, wie ich zugeben will, mit Recht beklagt hat. Dann noch ein paar Worte zu Einzelwünschen, die hier hervor⸗ getreten sind. 1
Es ist über die besondere Not geklagt worden, die an der Saar unter den Invaliden wegen der geringen Höhe der Knappschafts. bezüge Platz griffe. Ich will zugeben, daß hier Not vorhanden ist. Aber auf der anderen Seite müssen wir doch in Betracht ziehen, daß zu den regelmäßigen Bezügen auf Grund einer Reihe von Ver⸗ ordnungen nach und nach schon erbebliche Zulagen gewährt worden sind. Trotzdem haben wir es in neuerer Zeit für richtig gehalten, die Finanzverwaltung wiederum für besondere Zuwendungen an die Berginvaliden und die Hinterbliebenen im Saarrevier in Anspruch
Handel und Gewerbe.
6 848 Prag, 30. Mai. [Tschechisch⸗Slovakisches Preßbureau.) Nach dem Krakauer „Czas“ ist in Paris eine französisch⸗pol⸗ nische Aktienbank mit einem Kapital von 10 Millionen Francs gegründet worden.
London, 29. Mai. (W. T. B.) Bankausweis der Bank von England. Gesamtrücklage 27 369 000 (gegen die Vormoche Abn. 64 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 77 161 000 (Zun. 621 000)
fd. Sterl., Barvorrat 97 080 000 (Zun. 11 556 000) Pfd. Sterl,
echselbestand 80 477 000 (Zun. 95 000) Pfd. Sterl., Guthaben der Privaten 121 583 000 (Zun. 11 250 000) Pfd. Sterl., Guthaben des Staates 21 034 000 (Abn. 5 070 000) Pfd. Sterl., Notenrücklage 25 761 000 (Abn. 74 000) Pfd. Sterl.) Regierungssicherheiten 52 523 000 (Zun. 6 183 000) Pfd. Sterl. — Verhbältnis der Rück⸗ lagen zu den Verbindlichkeiten 19. ,9 gegen 20,10 vH in der Vor⸗ woche. Clearinghouseumsatz 512 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahres 124 Millionen mehr.
tun werden, was wir nach dem Gesagten dem Bergarbeiterstande schuldig stnd.
Nun, meine Damen und Herren, die anderen Interpellationen, die sich auf die Vorkommnisse an der Saar beziehen! Ja, die Dinge, die diesen Interpellationen zugrunde liegen, sind uns bekannt. Von Anfang an haben ja die französischen Besatzungs⸗ behörden des Saarreviers iusbesondere in den Bergbau eingegriffen. Ueberall wurden auf die Gruben von dem eingerichteten service des mines französische Offiziere gesetzt. Diese Offiziere waren fast über⸗ all bergmännisch vorgeschulte Leute, sie unterrichteten sich über die sämtlichen Vorkommnisse des Betriebes und griffen insbesondere an allen Ecken und Enden in die Verwaltung ein.
Nun kam es zu jenem Streik, von dem die Herren Vorredne gesprochen haben. Einer der Streikgründe war die Versagung der achtstündigen Arbeitsschicht. Es ist hier die Frage aufgeworfen und
es sich diejenigen Erfahrungen zunutze machen wird, die in den Einzelstaaten vorhanden sind, und die Vorarbeiten, die in den einzelstaatlichen Ministerien gemacht sind.
Und Vorarbeiten in den Einzelstaaten liegen in reichlichem Maße vor, „sowohl bei den Bebörden selbst wie in den Büros der Knappschaftsrereine. Was insbesondere die K nappschafts⸗ vexeine anlangt, so haben sie sich in der letzten Zeit schon mehr⸗ fach mit einer Vereinheitlichung und einer Verallgemeinerung ihrer Einrichtungen über [das ganze Reich beschäftigt. Ich erinnere in dieser Beziehung an den Freizügigkeitsvertrag, der zwischen den Knappschaftsvereinen abgeschlossen ist, der die Rechts⸗ verhältnisse der Knappschaftsmitglieder regelt und insbesondere in bezug auf die Aufnahme und den Wechsel der Mitgliedschaft einheit⸗ liche Bestimmungen herbeiführt. Eine entsprechende Aenderung der Satzungen ist inzwischen überall durchgeführt worden.)
meldet, das Personal seit Donnerstag im und Güterverkehr auf
Zeitlich sielen mit der Schaffung dieses Freizügigkeitsvertrages die Bestrebungen auf die Beseitigung vereinzelter ver⸗ alteter Bestimmungen zusammen; eine größere Gleich⸗ mäßigkeit in der Verwaltung der Knappschaftsvereine ist überall die Folge geweser. 6
Des weiteren sind wir in Preußen kemüht gewesen, eine Ver⸗ schmelzung der Knappschaftsvereine herbeizuführen, die Zahl der Vereine zu reduzieren und auf diesem Wege zu einer Vereinheitlichung über größere Gebiete zu kommen. Seit dem Inkrafttreten des Knappschaftsgesetzes, also seit dem 1. Januar 1908, ist die Zahl der Knappschaftsvereine von 70 auf 45 heruntergegangen. In derselben [Richtung wirkt auch die Neubildung der Knapp⸗ schaftsrückversicherungsanstalt, die eine größere Ver⸗ einheitlichung und Besserung des Knappschaftswesens gebracht hat.
Ich erwähne weiter, daß wir in der Zentralbehörde bemüht gewesen sind, eine große Reihe von Satzungsänderungen “der wenigstens von Vorstandsbeschlüssen herbeizuführen, durch welche die Bezüge der Knappschaftsvereine an diejenigen Festsetzungen angenähert wurderh die in der Kranken⸗, Inwaliden⸗, Hinterbliebenen⸗ versicherung nach der Reichsversicherungsordnurg festgesetzt worden sind.
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Von verschiedenen Vorrednern ist die Frage der Knappschafts⸗ pensionen gestreift und gewünscht worden, daß ihre Erhöhung eintritt. Ich gebe zu, daß auf diesem Gebiete heute Miß⸗ verhältnisse bestehen. Aber, meine Damen und Herren, Sie wollen bedenken, daß man bisher grundsätzlich in dem preußischen Knappschastsgesetz Abstand genemmen hat, von Gesetzes wegen Vor⸗ schriften über die Höhe der Pensionen zu erlassen. Ob der Zeitpunkt gekommen ist, wo auf Grund der gemachten Erfahrungen dieser Standpunkt verlassen werden muß, das wird ebenfalls Gegen⸗ stand der Prüfung sein, wenn jetzt das Reich im Benehmen mit den Einzelstaaten an ein⸗ Reform der Knappschaftsgesetze herantritt.
Also wenn nach Vorarbeiten gefragt wird, so ist, glaube ich, gerade auf dem Gebiete des Knappschaftswesens eine große Menge Material vorhanden, das in zweckmäßiger Weise benutzt werden kann,
um die bestehenden Zustände zu verbessern.
Aehnlich liegen die Dinge in bezug auf den Bergarbeiter⸗ schutz. Einer der Herren Vorredner hat von der Verschlechterung auf dem Gebiete des Gesundheitswesens und von der Vermehrung der Zahl der Unfälle in der letzten Zeit gesprochen. Ich gebe das zu. Aber er selbst hat doch schon darauf hingewiesen, daß zu einem nicht unwesentlichen Teile die Verschlechterung der Gesundheitsver⸗ hältnisse auch durch die mangelnde Ernährung herbeigeführt wird, und keine Gesetzesbestimmung wird uns über die Zustände hbinweg⸗ bringen, die wir darin haben. Darin wird eine Besserung erst ein⸗ treten können, wenn die Zufuhren größer geworden sind; was dar⸗ über hinaus geschehen kann, wird ebenfalls ernstlich geprüft werden.
Aehnlich liegen die Dinge auch in bezug auf die Unfälle. Auch hier hat der Krieg in mannigfaltiger Weise eingewirlt. Ein⸗ mal sind die Materialien sehr viel schlechter geworden. Ins besondere auch hinsichtlich der Zündeinrichtungen sind die Materialien nicht mehr so wie früher; andere Erplosivstoffe mußten gebraucht werden, mit denen der Bergarbeiter zunächst nicht so umzugehen wußte wie mit dem Material, daß er von früher her gewöhnt war. Dadurch ist eine Reihe von Unfaͤllen herbeigeführt worden. Ebenso ist es mit der verschlechterten Handhabung der Sicherheitslampen; auch hier sind Cxplosionen hervorgerusen worden, die mit den Zeit⸗ läuften zusammenhängen. .
Nicht anders liegt es in bezug auf die persönliche Seite der Frage. Neue Kräfte sind in die Bergbetriebe eingesteht worden, die unerfahren waren, und da ist es ja von selbst gegeben, daß auch hier die Zahl der Unfälle in die Höhe ging. Aber, meine Herren, das kann ich Ihnen zusagen, daß die Erfahrungen die wir hinsichtlich der Unfälle gemacht haben, soweit die Preußische Regierung auf das Reich einwirken kann, bet einer Reform des Bergwesens, wie sie im Reiche jetzt bevorsteht, werden nutzbar gemacht werden.
In diesem Zusammenhange sind von den Herren Rednern noch mancherlei Wünsche zum Ausdruck gebracht worden, so in bezug auf die Frauenarbeit. Gewiß, meine Herren, jeder von uns möchte wünschen, daß insbekondere die Ausnahmebestimmunzen, die wir wegen der Kriegsverhälthisse in bezug auf die Frauenarbeit gegeben haben, so bald wie möglich beseitigt werden. Es geschieht dies, wo nur immer Arbeitskräfte sonstiger Art vorbanden sind, um die Frauenarbeit zu ersetzen. Ebenso liegen die Dinge hinsichtlich der Arbeitszeit. Ich erkenne an, was die Herren Vorredner gesagt haben in bezug auf die Schwere des Berufs und der Arbeiten, die der Bergarbeiter leistet. Wir sind uns der Pflichten bewußt, die der Staat dieser Arbeiterklasse gegenüber hat, die eine so unendlich wichtige Funktion in unserm Wirtschaftsleben ausübt. Aber auf der andern Seite beruht nun einmal die Wirtschaft zum allergrößten Teile auf der Arbeit des Bergarbeiters, auf der Produktion von Kohse und Erz, und die übrige Wirtschaft muß verdorren, sie kann auch dem Berg⸗ arbeiter nichts leisten, wenn keine Kohle vorhanden ist, wenn er nicht durch deren Förderung die Wirtschaft im Betriebe hält. Deswegen ist es nicht möglich, mit einem Schlage alle derartigen Wünsche zur Durchführung zu bringen, eine ungemessene Verkürzung der Arbeits⸗
„ungern gesehen hätte; ja, meine Damen und Herren, ich habe sogar
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der Verdacht ausgesprochen worden, als ob die Verwaltung unserer preußischen Sagrgruben die französische Einmischung vielleicht nicht
vorher von dieser oder jener Seite zugeraunt bekommen: vielleicht babe die Bergverxaltung geradezu das Eingreifen der Franzosen heraufbeschworen. Ich muß das mit aller Entschiedenheit zurück⸗ weisen. (Zuruf.) — Nein, das letztere haben Sie nicht gesagt; ich habe gesagt, Herr Koßmann, daß mir von anderer Seite wiederholt so etwas zugeraunt worden ist. — Ich muß darauf hinweisen, daß im November den Saarbergleuten staatlicherseits der Achtstundentag zugesagt worden war. Wir konnten ihn im Augenblick nicht einführen, weil die Fahrpläne der Arbeiterzüge erst darauf eingerichtet werden mußten, damit der Arbeiter entsprechend zur Arbeitsstätte gelangen und von der Arbeitsstätte wegkommen konnte. Das sollte zum 1. Januar geschehen, und es war die Absicht der staatlichen Verwaltung, am 1. Januar die Achtstundenschicht durchzufüͤhren, wie wir sie allgemein unserer Arbeiterschaft zugestanden hatten. Da kam das Ein⸗ greifen der Franzosen, die sagten: bei uns arbeiten die Bergarbeiter 9 ½ Stunden, dann werden wir nicht dulden, daß hier nur 8 Stunden gearbeitet wird. Es sind Fragen der Löhnung hinzugekommen, die schließlich diesen Bergarbeiterstreik hervorriefen. Meine Damen und Herren, ein außerordentlicher Uebelstand, der sich für uns in der Zentralverwaltung geltend macht, ist der, daß wir mit der dortigen Direktioen in so ungenügendem Maße in Verbindung treten können, und daß es uns ungemein er⸗ schwert ist, von hier aus einzugreifen und eventl. Anweisungen hinzugeben. Aber sobald mir, sei es von der Direktion, sei es auf anderem Wege, auch durch Mitglieder dieses hohen Hauses, Wünsche der Bergarbeiter mitgeteilt sind, ist ihnen nachgegangen, und es ist auch von uns aus angeordnet worden, daß eine entsprechende Lohnerhöhung Platz greifen sollte. Wir haben, da uns gesagt war, daß die Berg⸗ arbeiter nach einer einmaligen Zulage verlangten, auch die einmalige Zulage, ohne daß sie erst vom Saarrevier selbst aus beantragt war, in derselben Höhe von bier aus bewilligt, wie sie kurze Zeit vorher an der Ruhr den Arbeitern gegeben war. Freilich gelangte eben wegen der schlechten Verbindung die Nachricht davon vielleicht zu spät nach Saarbrücken. 1
Es kam zum Streik. Die Dinge haben sich dann so abgespielt, wie sie Herr Koßmann und Herr Zörgiebel uns geschildert haben. Die französischen Anordnungen ergingen, und auf Grund dessen wurden die Bergarbeiter verhaftet, vom Hof, vom Feld, aus ihrer Häuslichkeit heraus, ja, wie Herr Zörgiebel sagte, Kranke sind fest⸗ gesetzt worden, darüber hinaus sind sogar Leute, die im Bergbetrieb gearbeitet haben, berausgeholt und eingesperrt worden. 21 Mann wurden zu schweren Strafen von 2 bis 5 Jahren verinmteilt, 200 Mann unter den entwürdigendsten Umständen über die Grenze⸗ geschoben, sie wurden nach Worms gebracht in das chemalige Russenlager, dann über die Brücke binweg abgeschoben. Meistenteils waren Schwarze die Begleittrppen. So wurden sie auf der rechten Seite des Rheins fern von der Eisenbahnstation auf freiem Felde losgelassen. Sofort hat sich die deutsche Waffenstill⸗ standskommission auf unser Ansuchen mit diesen Dingen be chäftigt und eine Protestnote abgesandt. Aber es ist uns hier gegangen wie so oft: eine Antwort ist nicht eingetroffen, und wenn einer der Herren Vorredner gesagt hat, wir sollten mahnen — nun, ich habe den Eindruck, wir vergeben uns schließlich etwas damit, denn eine Antwort bekommen wir doch nicht. Da bleibt für die Preußische Staatéregicrurg in diesem Angenblick nichts übrig, als nach Mög⸗ lichkeit das Unrecht von hier aus auszutilgen, Unterstützung zu ge⸗ währen und Hilfe zu bringen. In dieser Beziehung glauben wir das unfrige getan zu haben, und soweit wir weiterhin helfen⸗können, wird es geschehen. Wir haben die Leute, soweit sie an den Staat heran⸗ traten, sofort auf den staatlichen Bergwerken im Rocklinghausener Bezirk angelegt, andere sind auf die privaten Gruben „Concordia“, „Deutscher Kaiser“ gekommen. Wir haben, wo sich dieLeute an uns wandten, ihnen berritwilligst Reisegelder gegeben, damit sie zur Arbeitsstätte ge⸗ langen konnten. Es ist auch richtig, was einer der Herren Vorredner sagte, daß ein besonderes Unheil dinch diese Maßregelungen seitens
der Franzosen über die zurüchbleibenden Familien der Bergleute ge⸗
kommen ist. Wir haben die Bergwerködirektion in Saarbrücken an⸗
gewiesen, daß sie, wenn die Leute nicht in der Lage sind, ihre Familie zu unterstützen, von sich aus aus Staatsmitteln Unterstützungen an diese Familien zahlt. (Bravo!) Es ist uns bekannt geworden, daß die Leute, die im Ruhrrevier angelegt waren vielfach dabrüber geklagt haben, daß sie kein Geld hätten, um sich ein neues Hemd oder sonstige Bedarfsartikel im Augenblick kaufen zu können. Wir haben dem Regierungsgräsidenten in Däösseldorf eire Summe zur Verfügung ge⸗ stellt, aus der er an jeden einzelnen his zu 100 ℳ an Unterstützung sofort zahlen kann. Sie wollen daraus sehen, daß wir uns nach Möglickkeit in der Richtung der Wünsche, die hier ausgesprochen worden sind, bewegen. Wenn uns hier nun noch Fälle mitgeleilt worden sind, die einen Redakteur oder andere Personen betreffen, so kann ich darüber nicht urteilen. Es lag mir nur die Bergarbeiterinterpellation vor. Ich kaunn aber mitteilen, daß die SElaatsregierung, da auch, wie ganz
richtig gesagt worden ist, aus audreen Berufskreisen mehr und mehr 9
zu nehmen. Ich kann zu meiner Freude mitteilen, daß mir der Herr Finanzminister wiederum zu einmaligen Zuwendungen von 50 ℳ an die Invaliden, 30 ℳ an die Witwen, 20 ℳ an die Ganzwaisen, 10 ℳ an die Halbwalsen einen Betrag von 850 000 ℳ zur Verfügung gestellt het, und daß er mir weiter über die schon bewilligten laufenden Unterstützungen hinaus einen Betrag von 1 250 000 ℳ für das Jahr bewilligt hat, um den Berginvaliden und den Hinterbliebenen der Saarbergleute weitere laufende Unterstützungen zuzuwenden, wie sie hier gewünscht worden sind. (Bravo!) Ich hoffe, daß auch das dazu beitragen wird, um unserer braven Bergarbeiterbevölkerung an der Saar das Bewußtsein beizubringen, daß die deutsche und preußische Heimat sie nicht vergessen hat.
Noch einige Worte über den Einzelfall des Maschinensteigers Januschek, den Herr Koßmann zum Gegenstand der Betrachtungen gemacht haͤt. Dieser Fall ist mir bekannt. Herr Januschek hat mir am 27. Mai eine Beschwerde zugehen lassen, in der er den Fall schildert. Ich stehe keinen Augenblick an, zu erklären, daß wenn die Dinge sich so zugetragen haben, wie Herr Januschek sie darstellt, Wandel geschaffen werden muß. Sie werden es natürlich für richtig halten, daß ich den Fall zunächst untersuche; sollte sich die Sache so zugetragen haben, wie behauptet worden ist, dann wird die Ver⸗ waltung selbstverständlich das Erforderliche veranlassen. (Bravo! im Zentrum.)
Meine Damen und Herren, ich habe Ihnen darzulegen versucht. daß wir nach Möglichkeit tun, was in unseren finanziellen Kräften steht. Aber natürlich bat jedes Ding auch seine Grenze. Wenn Sie gütigst berücksichtigen wollen, daß wir im Jahre 1918 — also zu einer Zeit, als zum großen Teile noch nicht die heutigen Schwierigkeiten beim Bergbau an der Saar vorlagen — statt der 12 Millionen Ueberschüsse, mit denen in unserm Etat gerechnet war, einen Verlust von 32 Millionen Mark hatten (hört, hört!), also ein Defizit von 32 Millionen, statt des erhofften Ueberschusses von 12 Millionen —, dann werden Sie mir zugeben, daß natürlich auch Grenzen für unsere Hilfsbereitschaft gezogen sind. Aber so weit es möglich ist und die allgemeinen Verhältnisse des Staates es tragen können, werden wir auch weiterhin das Unsrige tun, und ich hoffe, daß aus den Verhandlungen, die wir heute führen, eine Beruhigung in unsere Bergarbeiterschaft gelangt. Wir können die Zusage geben, daß für den Bergarbeiterschutz und das Knappschaftswesen geschehen wird, was wir nur immer nach unserer Erfahrung für notwendig halten, und wir werden die nötigen Maßregeln durchführen, um dem beklagten Elend an der Saar abzuhelfen. (Bravo!)
Abg. Steger (Zentr.) begrüßt die in Aussicht stehende reichs⸗ gesetzliche Regelung des Bergwesens und gibt dann eine eingehende Schilderung der Verhältnisse im Saargebiel. Die Zersplitterung der Knappschaftsvereine wirkt außerordentlich reformhindernd. Die Ver⸗ einheitlichung des Knappschaftswesens ist auf Voraussetzung für das Gelingen des Bergarbeiterschutzes. 8 ö11“
Die Besprechung wird vertagt. Nächste Sitzung Sonnabends v förmliche Anfrage des Abg. Dr. von K teilung des Wortlauts der Friedensbedingungen; Schluß nach 5 Uhr. 16“
rause üͤber die Anträge.)
Parlamentarische Nachrichten.
Der Preußischen Landes versammlung ist der Entwurf eines Gesetzes, betreffend Erweiterung der Befugnisse des westpreußischen Provinzialaus⸗ schusses, nebst Begründung zugegangen. Der Gesetzentwurf lautet, wie folgt:
§ 1. Der westpreußische Provinzialausschuß wird ermächtigt, zur Regelung der Verhältnisse der Selbstverwaltung der Provinz Westpreußen bis zum nächsten Zusammentreten des Provinzialland⸗ tages über diejenigen Angelegenheiten zu beschließen, die nach der Provinzialordnung zu den Befugnissen und Obliegenheiten des Pro⸗ vinziallandtages gehören.
§ 2. Dieses Gesetz tritt mit seiner Verkündung in Kraft und bezieht sich auch auf diejenigen Beschlüsse, die der Provinzialausschuß seit dem 21. Mai 1919 etwa erlassen hat.
In der beigegebenen Begründung wird ausgeführt: „Angesichts der am 7. Mat 1919 überreichten Friedensbedingungen kann sic für den Provinzialverband der Provinz Westpreußen jeder⸗ zeit die Nolwendigkeit ergeben, unverzüglich Beschlüsse über An⸗ gelegenheiten zu fassen, die durch die Provinzialordnung dem Pro⸗ vinziallandtag vorbehalten sind, mag es sich um Ausgaben, die zur Erfüllung von Verpflichtungen oder im Interesse der Provinz erforderlich werden, um Verfügungen über Grundstücke und Immobiliarrechte, um Bestellungen von Auseinander⸗ setzungs⸗ oder Neberleitungskommissionen oder um Erlaß oder Aenderung von Reglements oder Statnten handeln. Unter den gegenwärtigen Verhaäͤltnissen kann der Provinziallandtag schwerlich in beschlußfähiger Anzahl versammelt werden, nameʒntlich dann nicht, wenn wiederholte Verbandlungen stattfinden müßten⸗ Deswegen wird es nötig, den Provin jalausschuß innerhalb der Be⸗ fugnisse des Provinziallandtages beschließen zu e. Das Er⸗ fordernis der, staatlichen Genehmigung derartiger Beschlüsse gemäß 85 119, 120 der Provinzialordnung wird durch diese Ermächtigung nicht berührt. Beschlüsse, die der Provinzialausschuß innerhalb der ihm zu⸗ erteilenden Ermächtigung von dem Zeitpunkt an, an dem sein Antrag auf Erteilung der Ermäͤchtigung beim Staatsministerlum eingegangen ist, etwa fassen wird, sollen von dem Gesetz mitumfaßt
12 Uhr. Gringlig 1
8
. Verlosung ꝛc. von
Ein Kind und ein Arbeitsbursche wurden angescho en, weil 1 nach sechs Uhr noch auf der Strafe befanden. - ssen erkennung Nach einer in den englischen Blättern vom 28. d. M. veröffentlichten Reutermeldung aus Toronto wurde dort, wie „W. T. B.“ mit⸗ teilt, am 26. Abends mit überwältigender Mehrheit der General⸗ ausstand beschlossen. Die Lage in W imnipeg ist kritisch.
währenden
.““ Theater und Musik. ““ Schauspielhaus. Nach fast fünfstündiger Spieldauer endete gestern im Schauspiel⸗ haus die Uraufführung von Arno Holz“ fünfaktiger Tragödie „Sonnenfinstern is“ mit einem jener unerfreulichen Kämpfe grischen Freunden und Widersachern des Stücks, die man jetzt wieder fter in hiesigen Theatern erlebt. Anlaß dazu gab im letzten Akt bes Dichters alles Maß überschreitender Wortüberschwang, der bei der Unmöglichkeit für den Zuhörer, eine innverwirrende Häufung von erklärenden, schmückenden und seigernden Beiwörtern. in sich aufzunehmen, wie sie hier vorlieat, eine Heiterkeit erweckte, die alle Teilnahme an den tragischen Vorgängen des Schlusses auslöschte. Man muß gewiß as große Wollen des Dichters achten, aber er war übel beraten, als rden Warnungen Wohlmeinender entgegen die ungekürzte Aufführung eines Stückes durchsetzte. Was dabei dem Gedächtnis der Dar⸗ teller zugemutet wurde, ist gestern erstaunlicherweise von ihnen be⸗ iltigt worden, eine Zuhörerschaft aber, welche die Aufnahmefähigkeit ksäße. die Holz vor ussetzt, „dürfte sich wohl niemals finden. Und hließlich ist das Thegter auch nicht der Ort, um lange, endlos lange Grörierungen und Bekenntnisse über Kunst und Schaffen zu führen, die nan weit bequemer und vorteilhafter im Buche nachlesen kann. Holz reut diese Erörterungen in jeden seiner fünf gedehnten lite ein und vergißt darüber ganz, daß er auf der üühne zu gestalten, nicht zu dozieren hat. Und doch ist in eimner Tragödie lebendige Kraft genug, um, straffer zusammen⸗ cfaßt und in der Rede auf ein verständiges Maß zurückgeführt, iseln und ergreifen zu können. Das Stück spielt in Künstlerkreisen nd schreibt seine Bezeichnung von einem Bilde „Sonnenfie sternis“ er, das ein junger Maler, der Held der Tragödie, gemalt hat und as für ihn die Abkehr von seinem bisherigen naturalistischen Schaffen ind den Aufstieg zu neuen Höhen und Zielen der Kunst bedeutet. Etarken Einfluß auf die neue Phase seiner Entwicklung übte sein Modell aus, eine geheimnisvolle Unbekannte, die im Variété auftritt und ih La bella Cenci nennt. nach jener Beatrice Cenci der Renaissanecezeit, se ihren Vater ermordete, weil er sie angeblich zur Blutschande habe erleiten wollen. Sie ist, wie sich im Laufe der Handlung heraus⸗ ellt, die Tochter des berühmten Bildhauers Professor Lipsius, aus ssen Hause sie dereinst entfloh, weil er sich in gleicher peise an ihr verging. Ein neidischer, schuftiger, halb geistes⸗ kanker und häufig betrunkener Malgenosse des oben⸗ ähnten Helden des Stückes, der viel an Türen horcht, in Nachteiliges für seine Nebenmenschen aufzuspüren, bringt die Sache ans scht und hetzt durch erpresserische, anonyme Drohbriefe schließlich den Professor Lipsius in den Tod. Trotz allem heisatet der Maler der Sonnenfinsternis“ sein Modell, aber zu einer glücklichen Liebes⸗ reinigung führt diese Ehe doch nicht. Die Gestalt des Toten, und bewunderte, steht zwischen
n die Tochter doch liebte und Beatrice tötet sich schließlich durch einen
8 besetzt, Abends 7
Schwarz,
rollen
Waag und
ermäßigten
statt.
Für
und Hans angefertigt.
statt.
körper.
aus London zeug „N
Bender
a Ehegatten,
ziere.
. Untersuchun ssachen. .
busgeboke, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. 8 Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Wertpapieren.
à Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.
—
Spielleitung zu einwandfreiem
seinem großen,
Kemp, Leisner,
unter Montag wird „Salome“
solch in den Hauptrollen aufgeführt. Mu meister Otto Urack. Im Schauspielhaus wird mor
zieher“ gegeben. Arno Holz' „Sonnenfinsternis“
Welisch. Die Bühnenbild
Amsterdam, 30. Mai. (W. nach Plymouth zu fliegen, lich Lissabon auf dem
Hermannstadt, 30. Mai. büro.) Nach einer Budap
bahnwagen sind zertrümmert und 11 geborgen, größ
Zusammensviel.
verdienen die szenischen Bilder.
Stock, Kapellmeister Otto Mracks geht „Ein Maskenball“ Artbt de Padilla und den Habich, Bachmann, Dr. Karl
Lei
Uhr mit
Besls Leitung in
den Herren Kras, Sommer, Anfang 7 ⅛ Uhr.
Preisen als 18. Abends 6 ½ Uhr findet
„Liselott von der Pfalz“ angesetzt worden. Olga Engl,. Herbert Kiper, Felix
Tillo in Hauptrollen beschäfrigt.
Mannigfaltiges.
veiclcha chaf thi chensstheater der n der Taubenstraße wird der Lichtbildervo
bis Stockholm“ Dos abend gehalten. trag „Die Insel Rügen“ morgen, Sonntag.
morgen sowie aom Am Montag, 1 wiederholt werden. eine
morgen,
zufolge ist das amerikanische W C. IV“ heute morgen in Lissabon
über die Dächer und Türme Berlins r Fenster sowie der Kunstausstellungsraum s Schöpfungen des Malers Kautsky.
am Montag
Besondere Das Maleratelier mit Ausblick ge⸗ sehenswerte
ind
Im O vernhause wird morgen, Sonntag, Nachmittags 2 Uhr, zu ermäßigten Preisen als 13 Volksvorstellung Sevilla“, mit den Damen Koch al den Herren Knüpfer. Sommer, unter
Der Barbier von 8 Gast, von Scheele⸗Müller und Habich, Krasa und Funck gegeben.
tung den
Herren Kirchhoff, Steck und Philipp in den Haupt⸗
Szene.
mit den Damen von Gräanfelt, Hafgren⸗ Henke, Habich, Bachmann sikalischer Leiter ist der Kapell⸗
— orgen, Nachmittags 2 Uhr, zu Volksvorstellung „Flachsmann als Er⸗ die erste Wiederholung von 1 is“ unter Albert Patrys Spielleitung Für Montag ist „Corioan“ in der bekannten Besetzung unter der vells uns Dr. angesetzt.
m Komödienbaus ist die Erstaufführung des Stein⸗ Presberschen Lustspiels 1 Donnerstag Hartau sind Leonhard Hastel Behmer, Ehlen Herz,
Anfang 7 Uhr.
für kommenden Neben Lucie Höflich und L Hellmuth Bathe, Ernst Rossert, Hein Stieda
Spielleiter ist Ernst er sind nach Entwürfen von Rochus Gliese
„Mrania „Von Kopenhagen Dienstag Donnerstag und Sonn⸗ Mittwoch und Freitag wird der Vor⸗ Außerdem findet — Wiede holung des Vortrags „Die Schön⸗ heit der deutschen Landschaft“ zu kleinen Preisen Nachmittags 4 Uhr
Im Hörsaal spricht Dienstag der Professor Dr. P. Schwahn über den Mond als Welt⸗
“ T. B.) Einer Reutermeldung
ass
tenteils französische und englische Offi⸗
Sffentlicher
Anzeigenpreis für den Raum e
† nzeiger.
iner 5 gespaltenen Einheitszei 0 Pf. Außerdem wird auf den Anzeigenpreis ein E. ben neh e91s258e 85 8N ben.
und am
erflug⸗ gestartet, um mußte jedoch 120 Meilen nörd⸗ Fluß Mondego niedergehen.
(Tschechisch⸗Slovakisches - ester Meldung hat auf dem Bah ein Eisenbahnun 2¹ ück stattgefunden; 18 Eisen⸗
ote und 40 Verwundete
Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.
Wien, 30. Mai. (W. T. B.) Die abermalige Verzögerung der Ueberreichung des Friedensvertrags an die deutsch österreschische Delegation und der neuerliche Rückgang der österreichischen Valuta im neutralen Auslande haben an der Börse eine erhebliche Ver⸗ stimmung hervorgerufen und die Aufnahmefähigkeit des Marktes teilweise geschwächt, so daß schon geringes Angebot zu scharfen Kurs⸗ rückgängen führte. Neben leitenden Bankpapieren erlitten in der Kulisse namentlich Staatsbahnaktien eine westere empfindliche Ein⸗ buße.. Zu höheren Kursen verkehrten lediglich türkische Werte im Zusammenhang mit der Gestaltung der Valuta. Im Schranken waren Schiffahrts⸗, Berawerks⸗ und Petroleumwerte stärker rückgängig, die letzteren infolge der Besetzung der galizischen Naphthagebiete durch die Polen. Auch der Anlagemarkt war schwach. Die Börse schloß
gedrückt.
Wien, 30. Mai. (W. T. B.) (Börsenschlußkurse.) Lürkische Lose 392,00, Orientbahn 1740,00, Staatsbahn 810,00, Südbahn 158,25,. Oesterreichische Kredtt 519,00 Ungarische Kredit 576 00 Anglobank 331, 00, Unionbank 440 00 Bankverein 398 00 Länderbank 410,10, Tabakattien 1242,00 Alpine Montan 572 00, Prager Eisen 2450,00, Rima Muranver 782,00, Skodawerke 613 00. Zalgo Kohlen 795,00 Brüxer Koblen —,—, Galtzioc 1365,00 Waffen —,—, Kopdaktien 3155,00, Poldihütte 680 00, Daimler —,— Oesterreichische Goldrente —,— Oesterreichische Kronenrente 80 00 Februarrente 8000 Mairente 80,25 Ungarische Goldrente
Ungarische Kronenrente 67 00
London, 27 Mai W. T. B.) 2 ½ % Englische Konsols 55 ½, 2 % Argentinier von 1888 — 4 % Brasilianer von 1889 63, 4 % Japaner von 1889 76 ½ 3 % Portugiesen — 5 % Russen von 1906 —, 4 ⅜ % Russen von 1909 38 Baltimore and Ohio —, Canadian Pacific 174 ½ Erie —. National Railwavs of Mexiko —, Pennsylvania „—, Southern Pactific —,—, Union Pacific —,— United States Steel Corporation 113 Anaconda Copver — Ri Linto 59 ¾ Chbarter - 22 8 De Beers 20 ¾ Goldsields 2 Randmine 3 ⁄6. 5 % Kriegsanle’h⸗ 94 ⅜, 4 % Kriegsanleihe 102 ½
3 ½ % Kriegsanleihe 831 16.
London. 28. Mai. (W. T. B.) 2 ½ % Englische Konsols 5 ⅛., 5 % Argentinier von 1886 —, 4 % Brasilianer von 1889 63. 4 % Japaner von 1889 76 3 % Portugiesen 57, 5 % Russen von 1906 55 4 ½ % Russen von 1909 37 Baltimor and Ohio —,—, Canadian Pactfic 174 ¾, Erie 21 8. Nationa Railways of Mexico 11, Pennsvlvania —,—, Southern Paeifie —,—, Union Pacific —,— United States Steel Corporgtion 111, Anaconda Copper —,—, Rio Tinto 59 ¾, Chartered 23/5, De Beers 20 ¾, Goldfields 2 ½16 Randmines 3 ½. — 5 % Kriegsanleihe 94 8 4 % Knregsonleibe 102 ½⅛, 3 ¼ % Kriegsanleihe 831516.
London 29. Mai. W. T. B.) Privatdiskont 311⁄ Silber 52 ½. — Wechsel auf Amsterdam 3 Monate —,—, Wechsel auf Amsterdam kurz 11,85, Wechsel auf Paris 3 Monate 30 26, Wechsel auf Paris kurz 29,65.
Berichte von auswärtigen Warenmärkten. Liverpool, 28. Mai (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 1200 Ballen, Einfuhr 11 00 Ballen, davon Ballen ameri⸗ kanische Baumwolle. — Für Mai 2 ,82, für Juni 20,27, für Juli 19,80. Rio de Janeiro, 24. Mai. (W. T. B.) Kasfre.
Zufuhren: In Rio 2000 Sack, in Santos 13 000 Sack.
6. Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung⸗ 9. Bankausweise. 3
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
—
Ziff. 1 gegen Preistreiberei vom 8. Mai 1918 bilden und die Verfolgung einer bestimmten Person des unbekannten Eigen⸗ tümers nicht ausführbar ist, auf Grund § 9 des Ges. vom 7. 7. 1902 und §8 7, 10 des Verordg. vom 8. 5. 18 angeordnet. Kosten bleiben außer Ansatz. Dieser Strafbefehl wird vollstreckbar, wenn Sie nicht binnen einer Woche nach der Zustellung hei dem unterzeichneten Ge⸗ richte schriftlich oder zum Protokoll des Gerichtsschreibers Einsprnch erheben. Insterburg, den 16. Februar 1919. Amtsgericht. gei. Seeringen. Ausgef⸗tigt: (L. S.) Spohd, Amtsgerichtssekretär. An Herrn Havid Robinsli, unbekannten Aufenthalts.
[23253] Verfügung.
Die Fahnenfluchtserklärung gegen den E.⸗R. Joh. Rud. Rominger, geb. 11. 9. 86 zu Zürsch, ausgeschrieben im „Reichsameiger“ Nr. 198 vom 23. 8. 15, Ziff. 34 218, wird zurückgenommen.
Angsburg, 24. 3 1919.
Gericht der 2. Division. Verfügung. 4
Die Fahnenfluchtserklärung gegen den Ers.⸗Res Paver Marktl, geb. 23. 7. 87 zu Leutkirch, ausgeschrieben im „Reichsan⸗ jeiger“ Nr. 80 vom 3. 4. 16, Ziff. 529,
) Untersuchungs⸗
227] Fahnenfluchtserklärung.
uf Grund der §9 64,69,72 M.⸗St.⸗G.⸗B. d des § 360 M.⸗St. G.⸗O zhen für fahnenflüchtig erklärt folgende gehörige der 4. Komp. Landsturm⸗ nterfebataillong Stockach XIV/10:
Unteroffizier Josef Bellini, geb.
4. 1875 in Gebweller, katholisch, ver⸗ iatet, Seiden färber in Thalwil (Schweiz), ein des in Gebweiler wohnenden Eduard
int und der Josephine geb. Reheiter.
Landsturmmann Carl Claus, geb. 12. 1873 in Ernolsheim, Kreis Zabern, Pngelisch, verheiratet, Maschinenwerk⸗ ster in Zürich, Sohn des in Ernols⸗ 6 wohnenden Paul Claus und der storbenen Magdalene Schaettel.
sein im Inlaud befindliches Vermögen n mit Beschlag belegt.
Frankfurt a. O., den 24. Mai 1919.
Gericht der 5. Division. 252)
n Strafbefehl.
9 den Antrag der Staatsanwaltschaft
die Einziehung der beschlagnahmten,
der Staatsanwaltschaft bierselbst in
nmwahrung hefindlichen 54 Schachtela
harin, da diese den Wegenstand einer wird zurückgenommen. 88 19.
[23256]
23251]
„.Steckbrief gegen Wehrpflichtigen, Böttchergesellen Richard Hermann Franz Reinschüssel, zuletzt in Görlitz wohnhast, jetzt unbekannten. Aufenthalts, geboren am 30. März 1882 zu Peiswitz, Kreis Goldberg⸗Haynau, erledigt. Vgl. 31653/06 Reichtanzeiger.
Görlitz, den 22. Mai 1919. Der Erste Staatsanwalt.
[2325772
Aufhebung einer Fahnenfluchis⸗
— erk ärung
Die am 10. April 1919 gegen den Torpedomaschinistenmaaten Heinrich Bie⸗ ling, II. Torpedodivision, geb. 31. I. 1896 zu Linden in Hannover, erlassene Fahnen⸗ fluchtserklärung ist aufgehoben, da der Flüchtige ergriffen ist.
Wilhelmshaven, den 24. Mai 1919.
Gericht der II. Marineinspektlon.
lust⸗und Fundsachen, Zustellungenu. dergl.
[23259) Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll
g vom 7, Julk 1902 und gegen §4 Gericht der
vlderhandlung gegen §8 2 0, 7 des Ge⸗ Aussburg. 27. 5 2. Divisio
[23260]
eigert
geb.
und 2
am 25. Juli 1919, Vormittags
8
10 ½¼ Uhr, Brunnenplatz, Zimmer Nr. versteigert werden das im Grundbuche von Berlin (Wedding) Band 121 Blatt 2826 (eingetragener Eigentümer am 16. April 1919, dem Tage der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks: Zimmermeister Joseph Buscherewski) eingetragene Grundstück in Berlin, Lüderitzstraße 57, a Vorderwohnhaus mit Hof, b. 1. Quer⸗ wohngebqäude mit Vorflügel links, 2. Quer⸗ wohngebäude mit Vorflügel links und 2 Höfen, Kartenblatt 20, Parzell⸗ 586/66, 13 a 35 qm groß, Nutzuncswert 15 900 ℳ, Grundsteuermutterrolle und Gebäudesteuer⸗ rolle Nr. 4573. Berlin, den 24. Mai 1919. Amtsgericht Berlin⸗Wedding.
Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwanasvollstreckung soll Juli 1919, Vormittags an der Gerichtsstelle, Brunnen⸗ platz, Zimmer Nr.
2) Aufgebote, Ver⸗
am 25. 10 Uhr,
werden das im Grundbuche von Berlin (Weddina) Band 67 Blatt Nr. 1595 (eingetragene Eigentümerin am 10. April 1919, dem Tage der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks: Frau Perkuhn) eingetragene Grundstück in Berlin, Grünthalerstraße 59, Vorderwohn⸗ haus mit Seitenflügel links, Quergebäude öfen, Kartenblatt 24, „9 à 37 agm groß,
an der Gerichtsstelle,
mutterrolle und Gebäudesteuerrolle Nr. 6493, 30, 1 Treppe,
Nutzungswert 15 300 ℳ. verlin, den 23. Mai 1919. Amtsgericht Berlin⸗Wedding.
[23258]
Seesgerersteisjerung. 85. K 82. 15.
im Wege der Zwangsevollstreckung soll
am 5 September 1919, Vormittags 10 Uhr, Neue Friedrichstr. 13/15, III. (drittes) Stockwerk, Zimmer Nr. 113 — 115, versteigert werden das in Berlin, Hirten⸗ straße 22, belegene, im Grundbuche von der Königstadt Band 99 Blatt Nr. 4235 (eingetragener Eigentümer am 7. Mai 1915, dem Tage der Eintragung des Versteigerungsvermerks: Kaufmann Max Platz zu Berlin⸗Lichtenberg) eingetragens Grundstück, Vorderwohnhaus mit Hof, Gemarkung Berlin, Kartenblatt 40, Par⸗ zelle 1702/36, 3 a 65 qm groß, Grund⸗ steuermutterrolle Nr. 15 414, Nutzunas⸗ wert 6020 ℳ, Gebäudesteuerrolle Nr. 1877, Grundstückswert 105 000 ℳ.
Werlin, den 24. Mai 1919.
Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Aht. 85
enthaltend:
6/7 K. 23. 19/6.
6/7 K. 20. 19. 30, 1 Treppe, ver⸗
[23879] Erledigung. Im Reichsanz. 118 v. 24. 5. 19 gesperrte Reichsanleihe Nr. 956 274 zu 10 000 ℳ usw. sind sämtlich ermittelt. Berlin, den 30. 5. 19. Der Polkeipräsident. Abteilung IV. Erkennungsdienst. Wp. 210/19
Larie Gückler,
Parzelle Grundsteuer⸗