1919 / 174 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Aug 1919 18:00:01 GMT) scan diff

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Die Ausstandsbewegung in einzelnen Schweizer tädten hängt mit einer allgemeinen Aktion gegen die Lebens⸗ mittelteuerung zusammen. Die Gewerkschaften selbst werden, wie „W. T. B.“ nach der „Schweizerischen Depeschenagentur“ mit⸗ keilt, die Frage prüfen und dem Bundesrat ihre Forderungen unter⸗ breiten. Sie werden alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zur nterstützung ihrer Forderungen anwenden. So erklärte die Aus⸗ Kandsleitung der Arbeiter⸗Union in Zürich der Regierung, die Arbeiter der Stadt Zürich würden im Generalstreik verbarren, bis die Durchführung folgender Forderungen gesichert erschiene: 1) Sofortiger Preisabbau für sämtliche Lebens⸗ und Bedatfsartikel; Verhinderung jedes Milchpreisaufschlags; 3) Beschlagnahme von Etoffen und Schuhen; 4) Herabsetzung der Mietpreise und Ratis⸗ nierung der Wohnungen. Ferner verlangt die Leitung des Ausstands die Schließung aller Wirtschaften während der Dauer der Arbeitseinstellung. Der Regierungsrat hat sich geweigert, den Ausschank von alkoholischen Getränken zu verbieten. In der Stadt ist der Straßenbahnverkehr eingestellt. Von heute ab werden nur noch Miilchfuhrwerke verkehren. Der Bankpersonalverband unterstützt die Forderungen der rbeiter, hat aber noch keinen Beschluß über seine Teilnahme am Streik gefaßt. Vor dem Einigungsausschusse in Zürich fanden Ver⸗ handlungen zwischen den Textilarbeitern und den Geidenindustriellen statt. Für den Schiedsspruch, der eine Erhöhung des Stundenlohnes um 25—30 Rappen vorsieht und die Mrlaubsfrage regeln soll, wurde eine Frist von drei Tagen gestellt. Der Platzkommandant von Zürich weist in einem Aufruf u. a. darauf hin, daß entsprechend einer neuen Anweisung des Militärdepartements die Truppen auch bei wiederholten Be⸗ chimpfungen ohne weiteres von der Waffe Gebrauch machen werden. Der Zentralvorstand der christlich⸗sozialen Schweizer Buchdruckergewerkschaft lehnt den Ausstand als rein politisch und bolschewistisch ab und ersucht die Bevölkerun Behörden um Schutz der Arbeitswilligen. Au⸗ n Basel dauert der Ausstand noch fort. Dort haben, entgegen der Anweisung des Aktionskomitees, die Arbeiter des Gaswerks heschlossen, die Arbeit ebenfalls niederzu⸗ legen. Der Betrieb wird mit ganz wenig Personal aufrechter⸗ halten, doch ist eine Unterbrechung in der Gaserzeugung für 14 1 zu befürchten. Die Versorgung mit Elektrizität und Wasser bleibt vorläufig aufrechterhalten. Fn einer Konferenz mit Delegierten des Bundesrats und des Regierungsrats von Basel⸗Stadt gaben, wie amtlich mitgeteilt wird, die Delegierten des Bundesrats be⸗ kannt, daß die Fragen der Herabsetzung des Milchpreises und des Preises für Kleider und Schuhe Füaf werden und auch ohne das Druckmittel des Streiks möglichst schnell gelöst werden sollen. In den nächsten Tagen wird ein Aussch zu brer Prüfung zusammentreten. Die Arbeiterunion der Gtadt Bern beschloß in ihrer Versammlung von Sonnabend⸗ abend, die Arbeit nicht niederzulegen. Die Gewerkschaften zer Stadt Bern haben diesem Beschluß zugestimmt, so daß der llgemeinausstand in Bern unterbleibt. 8 Der Eisenbahnerausstand in Algerien sst „W. T. B.“ zufolge verschoben worden. Die Eisenbahner haben den Schiedsspruch der Regierung angerufen. Die Verhandlungen schweben.

Nach einer dem „W. T. B.“ übermittelten Reutermeldung haben uͤngefähr 100 000 Arbeiter der Eisenbahnwerkstätten und Eisenbahnangestellte in Chicago am 1. d. M. die Arbeit niedergelegt. Meldungen aus Atlanta und Georgia besagen, daß 30 000 Eisenbahnwerkstättenarbeiter in den südlichen Gaaten die Arbeit eingestellt haben. Die Werkstättenarbeiter in Hbiladelphia, Boston, Denver und andern vichtigen Handelspunkten sind gleichfalls in den Ausstand getreten. 88

Kunst und Wissenschaft.

Wie „W. T. B.“ mitteilt, starb gestern nach kurzen schweren Leiden der erdentliche Professor der Rechte an der Berliner Friedrich⸗ ilbelms⸗Universität, Geheime Justizrat Dr. Josef Kohler im 71. Lebensjahre. In Offenburg in Baden geboren, war der Ver⸗ storbene nach vollendeten Studien als Amtsrichter und Kreis⸗ erichtsrat in Mannheim tätig, bis er auf Grund einer grundlegenden Parstellung des Patentrechts im Jahre 1878 als ordentl’cher Profefsor an die Universität Würzburg berufen wurde. Zehn Jahre später folgte er einem Ruf an die Berliner Universität, wo er seither tätig var. Seine wissenschaftliche Forschung und Lehrtätigkeit umfaßte 282s Patent⸗, Warenzeichen⸗, Urheber⸗ und Wettbewerbsrecht, Gebiete, auf denen Kohler bahnbrechend gewirkt hat. Die LTechnische Hochschule in Berlin⸗Charlottenburg hatte Kohler in Würdigung seiner Leistungen auf dem Gebiete des Rechts am technischen und stlerischen Eigentum in diesem Jahre zum Ehren⸗Doktoringenieur rnannt.

Kunstausstellung Berlin 19119.

Die Zusammenfassung der verschiedenen Vereinigungen bildender Künstler in Berlin zu einer 1 Kunstschau war dringendes Be⸗ vürfnis, denn sie ermöglicht es, einen Ueberblick über die Ziele und das Können der einzelnen Gruppen zu gewinnen. Der Verein der Berliner Künstler, die Sezessson, die freie Sezession und die No⸗ vembergruppe stellen in gesonderten Sälen, jede unter ihren cigenen Preisrichtern, aus. Die Räume sind ihren Zwecken in vor⸗ hildlicher Weise wieder dienstbar gemacht. Wenn noch die große Halle verändert sein wird, dürfte das Gebäude, das den Krieg über militärischen Zwecken diente, die besten Ausstellungsräume bieten. Die Ausstellungsleitung hat die Kunstwerke aufs beste in diesen Rahmen eingeordnet, nur ist die Gefahr nicht vermieden, daß bei der Ueberfülle des Gebotenen eine Uebermüdung des Beschauers ein⸗ kritt. Da jede Grappe sich mit allen Kräften, die ihr zur Ver⸗ Fügung steben, Geltung zu schaffen versuchte, trat eine Ueberfülle ein, die den guten Gesamteindruck empsindlich stört. Wäre eine schärfere Scheidung erfolgt, so hätte die Ausstellung nur gewinnen können. Deutlich bemerkt man, daß die einzelnen Gruppen nicht durch ein scharfes Programm von einander geschieden sind. Nur, daß sich im Verein der Berliner Künstler noch die Ueberlieferungen von Leibl und Teubner stärkere Geltung verschaffen, während die exrtremen Feifte des alle Form zertrümmernden Eevs.e h sich in der

ovembergruppe zusammengefunden haben. usschlaggebend für den SEindruck der einzelnen Gruppen sind die führenden Einzelpersönlich⸗ keiten in ihr, die sie zusammenhalten und ihr äuch den Stempel ihrer Persönlichkeit aufdrücken. Das ist in der Sezession orinth, in der freien Sezession Liebermann und Schmidt⸗ Rottluff und in der Novembergruppe Pechstein. In dem Verein der Berliner Künstler fehlen solche stark hervortretenden Persönlichkeiten. Der Gesamteindruck ist aber uch hier erfreulich. Es wurde eine gefällige, geschmackvolle Mittellinie gewahrt, ohne allzu oft ins Konventionelle zu verfallen. Man spürt bei den meisten Künstlern ein ernsthaftes Streben und auch Können. Besonders unter den Bildnissen finden wir in diesem Teil der Ausstellung recht tüchtige Leistungen, wie das ESelzstbildnis und ein Kinderbildnis von Burger beweist. Auch die Erinnerung an die verwandte Technik Hodlers läßt das Gefällige

der Auffassung nicht wenigert anziehend erscheinen. Scharf in der

Charakteristik sind die Porträis von Schulte im Hof und Haczka. Dem Stil der schönen eleganten Frau paßt sich Heil⸗ mann an, während Unger schon zu sehr nach der gesellschaftlichen Schablone arbeitet Farbig sehr reizvoll ist das kleine Bildchen mit dem tollen Mädchen in Gent von dem Stuttgarter Faure. Mehr noch in den Ueberlieferungen der Menzelschen Kunst wandelt Seeck. Seine Glasbläser sind interessant in Beleuchtung und Bewegung. Schwer ist es, bei den Landschaften bestimmte Gemälde heraus⸗

F

gestellt werden sollen.

Klobß, Kallmorgen und Klein⸗Chepalier. Zum

erg.

Gedächtnis an Brandenburgewurden verschiedene Gemälde seiner Hand hier vereinigt und zeigen nochmals den nhk.* Künhler

Verkehrswesen. Um eine Beschlagnahme der aus dem unbesetzten

Deutschland nach der französischen Besatzungszone (ausschließlich Elsaß⸗Lothringen und Brückenkopfgebiet von Kehl) Mieh vaufgs daer dieses Paketverkehrs zösischen

es unbedingt erforderlich, Besatzungsbehörde bekanntgegebenen Bestimmmungen von den Absendern genau eingehalten werden. 8

die französischen Vorschriften wird bestimmt, daß auf jedem nach der französischen Besatzungszone gerichteten Paket eine vom Absender sein muß, daß bedinaungen verstößt. die Postanstalten Auskunft geben. 1 betreffenden Vorschriften trägt der Absender selbst die Ver⸗

antwortung.

Pakete und die seitens der fran⸗ vermeiden, ist von der französischen derartiger Pakete

neuerdings zugelassenen esatzungsbehörde möglichst zu daß die Zulassung

für die

ur Fernhaltung häufigerer Verstöße gegen zu unterschreibende Bescheinigung aufgeklebt der Paketinhalt nicht gegen die Zulassunas⸗

Ueber letztere können in Zweifelsfällen Für die Beachtung der

Die durchgehende Schnellzugverbindung zwischen

Kopenhagenund Verlin über Gjedser —-Warnemünde

wir hergestellt. ; nach Warnemünde gereist war, um die Ablieferung der beiden deutschen daß die

nach dänischen Zeitungsmeldungen ab 3. August wieder⸗ Die Ententekommission, die vor einigen Tagen

ähren an die Entente vorzubereiten, hat entschieden, iden Fähren wegen ihrer besonderen Bestimmun esitz verbleiben und wieder in Dienst Auch die zweite dänische Fähre wird demnächst den Betrieb wiedoer aufnehmwen.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Nachweisung üher den Stand von Viehseuchen Iiijnns Deutsch⸗Osterreich am 23. Juli 1919. (Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.)

Maul⸗ und

in deutschem

Schweine⸗ Rotlauf

Klauen⸗ (Lchwemes der seuche seuche) Schweine

Zahl der verseuchten

S 8 8*

22 2 —0

Nr. des Sperrgebiets

ꝑGemeinden

A / Gemeinden

œ Gemeinden

*

da eine große Zahl recht stimmungsvoller Schöpfungen

zugreifen, 1— 1 Ich nenne hier nur die Arbeiten von Kayser⸗Eich⸗

1 eutreten ist.

der französischen Revolution.

Niederösterreich

Oberösserreich

Salzburg. 1 Steiermark.. 2 9 1 Kärnten ... 1 Trol. ... .

1 2 3 4 1 2 3

IIE

Ooe -e 0 55— e’elbSellL

% 22 22

-

1

Vorarlberr I

Die periodische Nachweisung über den Stand von Viehseuchen ist für hmehan sch es Juli und für Kroatien⸗Slavonien seit dem 17. Jult 1918 in der bisberigen Ausfertigung ungarisch⸗deutsch nicht eingegangen, ebenso fehlen die Angaben für die übrigen öster⸗ reichischen Länder.

Zusammen Gemeinden (Gehöfte):

Rotz 6 (14), Maul⸗ und Klauenseuche 31 (175), Schweinepest

(Schweineseuche) 16 (26), Rotlauf der Schweine 66 (107).

Augersemn Pockenseuche der Schafe im Sperrgebiete Nr. 5 in

2 Gemeinden und 2 Gehöften. Lungenseuche des Rindviehs und Beschälseuche der Zuchtpferde

find nicht aufgetreten.

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““ ¹

Nr. 63 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, herausgegeben im Minssterium der öffentlichen Arbeiten, vom 2. August 1919 hat folgenden Inhalt: Amtliches: Erlaß vom 8. Juli 1919, betr. die Löhnung der Kriegsbeschädigten. Verordnung, betr. Außer⸗ kraftsetzung der Bekanntmachung der preußischen Regierung über Orden und. Titel vom 14. Dezember 1918. Dienstnachrichten. Nicht⸗ amtliches: Ausbauten, Utluchten und Beischläge in den Küstenländern der Nordsee und Ostsee. Die Raumbildmessung. Zur Froge der Beamtenräte. Vermischtes: Vorarbeiten zur Ueberführung der Staatseisenbahnen auf das Reich und zur Bildung eenes Reichs⸗ verkehrsministeriums. Lehrgänge über Lehmbauweise in Eckernförde.

Volksbühne (heater am Bülomplatz). Gern erneuerte man im Hause der Voltsbühne, in dem am 1. August ein sommerliches Opernunternehmen unter der Direktion Neft seine Tätigkeit eröffnere, die Bekanntschaft mit Wilhelm Kienzls Oper „Der Kuhreigen“. Das Wek, das seinerzeit in der kurzlebigen „Kurfürstenoper“ seine Bühnenwirtsamkeit erwiesen hatte, fesselte auch die zahlreichere Zuhörerschaft der Volks⸗ bübne ungemein. Es vereinigt in sich die Vorzüge eines wohl⸗ gelungenen Textbuches (Verfasser Richard Batka) mit denen einer in zutem Sinne volkstümlichen Musik. Da wohl ein Dutzend Jahre seit der Berliner Erstaufführung verflossen sind, ver⸗ lohnt es sich, auf den Inhbalt etwas näher einzugehen. Die Hand⸗ lung begibt sich in Paris und Versailles unmittelbar vor Ausbruch Der junge, als Soldat in Frankreich dienende Schweizer Primus Thaller hat im Kreise seiner Kameraden den „Kuhreigen“ angestimmt, ein Heimatlied, das den in französischen Diensten stehenden Schweizern zu singen bei Todesstrafe verboten ist. Er wird aber dadurch gereitet und in Freiheit gesetzt, daß die Mar⸗ quise Blanchefleur Massimelle, die junge Gattin des Kommandanten, ihn vom König losbittet. Als später in den Revolutionstagen Blanchefleur selbst den Tod erwartet, der ihr und anderen mit ihr eingekerkerten Mitgliedern des Adels droht, will rimus Thaller, der inzwischen zum Kapitän im Dienste der Kommune aufgerückt ist, sie befreien. Aber vergebens bietet er im Gefängnis der schönen von ihm geliebten Frau die

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Hand zum Ebebunde und zur Retiung. Sie meist seinen Antrag sanft, aber entschieden zurück. Das einzige, was sie ihm zu gewähren vermöge, sei ein letzter Tanz. Während dieser zu den Klängen von Mozarts „Kleiner Nachtmusik“, den einice Musiker für die Ein⸗ gekerkerten aufspielen, ersolgt, ruft die rauhe Stimme des Büttels mit andern auch Blanchefleur zum letzten Gange auf. In der Musik zu diesen Vorgängen treten neben die Weise des „Kuhreigens“, die in immer neuen, reizvollen Abwandlungen erklingt, ganz ungezwungen die Lieder der Revolutionszeit: die „Marseillaise“, die „Carmagnole“, das „Ca ira“, die so organisch dem Ganzen ein⸗ gefügt sind, daß man sie nicht als Zutaten empfindet. W musikalische Faden deklamatorisch fortgesponnen werden muß, fällt die zurückhaltende und vornehme Behandlung des Orchesters angenehm auf. Die Partie des Primus Thaller sang am Sonnabend Hans Winckel⸗ mann, ein sehr beachtenswerter Tenorist mit metallischer, wohlgebildeter Stimme, von deren weiterer Entwicklung noch viel zu erwarten ist. Seine Darstellung war gewandt und ausdrucksvoll. Die Sopranpartje der Blanchefleur war bei Helene Falk ebenfalls gut aufgehoben. Unter den anderen zahlreichen Mitwirkenden sind noch die Herren Krenn, Kaiser⸗Heyl und Berndsen mit Anerkennung zu nennen. Als umsichtiger und temperamentvoller Dirigent waltete der Kapellmeister Gottlieb an der Spitze des mitwirfenden Blüthnerorchestens seines Amtes. Auf der Bühne sab man geschmackvolle szenische Bilder, für deren wirk⸗ same Belebung Maximilian Moris als Spielleiter das Seinige

getan hatte. .““ Mannigfaltizes. 6 18

Die zunehmende Unsicherheit in Groß Berlin hat, wie „W. T. B.“ mitteilt, die Berliner Schutzmannschaft veranlaßt, sich zu einer höheren Dienstleistung bereit iu erklären in der Voraussetzung, daß ihr die durch die Mehrverpflegung der längeren Dienstzeit entstehenden Kosten durch eine Entschädigung

daß die Beamten restlos gut gewaffnet werden und eine Auffüllung der Feblstellen bis spätestens 1. Januar 1920 erfolgt. Der Reichs⸗ verbind der Polizeibeamten Deutsch lands, auf dessen Aufklärungs⸗ arbeit hin diese Entschließun zurückzuführen ist, hat den Entschluß der Beamten den zuständigen Regierungestellen unterbreitet.

Essen, 2. August. (W. T. B.) Nach Mitteilungen der Firma Krupp erfahren die Schießplätze Essen, Meppen und Tangerhütte einschneidende Verändexungen. Infolge des Versailler Friedensvertrags sind die Belegschaften der Plätze auf weniger als ein Viertel vermindert worden. Der Schießplatz 88 wird als Versuchsplatz für landwirtschaftliche Maschinen und Fahr⸗ zeuge dienen. Auf dem Schießplatz Tangerhütte werden die Auf⸗ räumungsarbeiten etwa ein Jahr beanspruchen. Dann scheidet der Platz aus den Kruppschen Betrieben aus. Der Versuchsplatz Meppen wird vorläufig beibehalten, da die Pachtverträge noch einige Jahre laufen. Er soll anderen Zwecken dienstbar gemacht und vielleicht auch ganz stillgelegt werden.

Graudenz, 2. August. (W. T. B.) Eine heute hier tagende Lehrerversammlung, lie von der deutschen und pol⸗ nischen Lehrerschaft Westpreußens stark besucht war, hat über die Neuordnung der Lehrerschaft in den abzutretenden Gebieten beraten. Eine die gesamte Lehrer⸗ schaft umfassende Organisation hielt man im Hinblick auf die kommende Teilung des Schulwesens nach den beiden Kultusgemeinschaften weder auf deutscher noch auf polnischer Seite für möglich. Der Vorschlag des Lyzealdirektors Treut von der deutschen Vereinigung Brom⸗ bergs, einen deutschen und einen polnischen Lehrerverband zu chaffen, deren Vorstände sich über ein gemeinsames Wirt⸗ chaftsprogramm einigen sollten, fand den ungeteilten Beifall der Versammlung. Die Vertreter der polnischen Lehrerschaft stellten die baldige Gründung eincs polnischen Lehrerverbandes in Aussicht und erklärten sich zur Anerkennung eines deutschen Lehrer⸗ verbandes und zu wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit ihm bereit. Im Anschluß an die gemeinsame Tagung beschloß dann die Ver⸗ sammlung der deutschen Lehrerschaft West⸗ preußens die Gründung eines deutschen Lehrer⸗ verbandes für die abzutretenden Gebiete. In diesem neuen Lehrerverband werden die bisherigen Lehrervereine auf⸗ gehen. Die Ausarbeitung der Richtlinien des neuen Verbandes wurde einem Arbeitsausschuß anvertraut. In den Richtlinien steht die Forderung der Verselbständigung des deutschen Schulwesens in einem deutschen Selbstverwaltungskörper, der dem gesamtpolnischen Schul⸗ wesen organisch einzugliedern ist. . 1

Cassel, 3. August. (W. T. B.) Der 36. Abgeordneten⸗ tag des Deutschen Kriegerbundes, auf dem wichtige Fragen über die Organisation und über die Kriegsbeschädigtenfürsorge innerhalb der Kriegervereine entschieden werden sollen, wurde heute unter dem Vorsitz des Generalobersten von Heeringen bei starker Beteiligung in Cassel eröffnet.

Mainz, 2. August. (W. T. B.) Das hiesige französische Kriegsgericht hat den 20jährigen Schmuggler Heinri Hamann aus Goddelau ;um Tode verurteilt, weil er he einem Zusammenstoß zwischen Schmugglern und französischen Be⸗ satzungstruppen auf die Franzosen scharse Schüsse abgegeben haben soll. In seinem Besitz wurde ein Revolver vorgefunden, doch be⸗ streitet Hamann, damit geschossen zu haben. 1 8 ““

Versailles, 3. August. (W. T. B.) In Brest sind 102 deursche fiziere und Unteroffizere von der Marine, die in Las Palmas interniert waren, eingetroffen und nach einem Konzentrattonslager auf Ile Longue gebracht worden.

Amsterdam, 2. August. Das Pressebüro „Radio“ meldet aus Chicago ein Abflauen des Kampfes zwischen Weißen und Negern.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Familiennachrichten.

dn d. R. Friedrich Carl Graf Perponcher (Karlsruhe i. B.

Berlin).

Verehelicht: Hr. Oberleutnant Alfred Gropius mit Frl. Elisa⸗ beth Klipfel (Münster i. W.). h..

Gestorben: Hr. Hauptmann a. D. Waldemar von Saenger (Polajewo, Posen). Hr. Oberleutnant a. D. August Scholtz (Breslau). Frau Marie von Falck, geb. Becker (Godesberg).

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyröt Gharlottenburd. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle. 8 Rechnungsrat Mengerina in Berlin. 2 DPerlana der Geschäftsstelle s Mengerinag) in Berlin. l. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlaasanstall, 1“ Berlin, Wilhelmstraße 32. a.112422 Drei Beilagen 88 eeimnschließlich Börsenbeilage) .

I. an Erlle Zweite und Dutte Zentral⸗Handelereaister⸗Bellaae, 18

Wo der

ersetzt werden. Gleichzeitig fordert die Berliner Schutzmannschaft,

Verlobt: Marie Elisabeth Freiin von Esebeck mit Hrn. Leut?

zum Den

8 AEs FüMxue

1 Beilage

anzeiger und Preußischen

Berlin, Montag, den 4. August

Handel und Gewerbe.

Zwischen der Bankfirma Hermann Bartels in Hannover und der Disconto⸗Gesellschaft in Berlin ist, wie „W. T. B.“ meldet, ein Abkommen getroffen, wonach demnächst die Geschäfte der Firma auf die Hannoversche Filiale der Disconto⸗Gesellschaft übergehen werden; die letztere wud ihren 51, in das Geschäftshaus der genannten Firma in Hannover

rlegen.

Die am 1. August in Ulm tagende Generalversommlung des Verbandes reisender Kaufleute Deutschlands hat eine Kundgebung beschlossen, in der es nach „W. T. B.“ u. a. heißt: Die 33. Generalversammlung des Verbandes reisender Kaufleute Deutschlands, zu der Vertreter aller veutschen Gaue in Ulm vereinigt sind, erklärt, daß die reisenden Kaufleute ihre ganze Kraft für den Wiederaufbau der deutschen Volkswirtschaft einsetzen werden. Die deutschen reisenden Kaufleute treten dafür ein, daß die freie Entwick⸗ lungsfähigkeit des Einzelnen weder in Handel und Industrie, noch in Gewerbe und Landwirtschaft gehemmt werden darf; wenn sie des⸗ wegen alle Maßnahmen, die die Entfaltung der persön⸗ lichen⸗ Kräfte verhindern, bekämpfen, so verkennen sie doch nicht, daß alle Wirtschaft in Zukunft von dem Gedanken des Gemeinwohls und der sozialen Gerechtigkeit unbedingt beberrscht sein muß. Sie fordern, daß der reisende Kaufmann, als Pionier des Handels, mehr wie bisher als Sachverständiger zu Rate gezogen wird bei der Förderung unseres Handels, auch bei Fragen, die die Beziehungen zum Auslande betreffen, z. B. bei der Ausgestaltung des wirtschaftlichen Nachrschtendienstes, bei der Ernennung von Handelssachverständigen und auch im Beirat des Auswärtigen Amtes.

Anmeldung deutscher Guthaben und Forde⸗ rungen in Ungarn auch unter der neuen Regierung. ufolge der in großer Anzahl einlaufenden Anfragen weist der Deutsch⸗Oesterr.⸗Ungar. Wirtschaftsverband in Berlin darauf hin, daß nach einer ihm zugekommenen unverbindlichen Meldung auch die neue ungar sche Regerung die Verordnung über Anmeldung der Forderungen und Guthaben in Ungarn in der bisberigen Form auf⸗ recht erhält. Der getroffenen Vereinbarung gemäß werden die bei der Schußstelle für deutsche Guthaben in Ungarn rechtzeitig ein⸗ gehenden Anmelungen als form⸗ und fristgerecht und ungarischerseits amtlich anerkannt. Die Anmeldezeit läuft vorläufig bis zum 31. August dieses Jahres, doch hat die oben erwähnte Schutzstelle Schritte eingeleitet, um eine Verlängerung des Termins zu erreichen. Interessenten erfahren näheres bei dem Deutsch⸗Oesterr.⸗Ungar. Wirtschaftsverband, Abteilung Schutzstelle für deutsche Guthaben in Ungarn, Berlin W. 35, Karlsbad 16.

Wien, 1. August. (W. T. B.) Im morgigen Staatsgesetz⸗ blatt gelangt die erste Vollzugsanweisung des Staatsamtes der Finanzen, betreffend die Ablieferung von Goldmünzen, zur Verlautbarung. Danach sind in privatem Vesitz befindliche Goldmünzen längstens binnen vier Wochen für Rechnung des Staates einzuliefern. Inländer haben auch die im Ausland befindlichen, Aus⸗ länder nur die im Inlande befindlichen Münzen einzuliefern. Der Abgabe unterliegen alle inländischen und ausländischen Goldmünzen, ausgenommen die zum Goldschatz der Oesterreich⸗Ungarischen Bank gehörigen Goldmünzen, Schaumünzen und andere Münzen von über⸗ wiegend künstlerischem oder numismatischem Wert. Verpfändete oder sonst zur Sicherstellung von Ansprüchen hinterlegte Goldmünzen sind

vom Verwahrer gegen Barzahlung einzuliefern, ebenso in Schrank⸗ fäͤchern oder in geschlossenen Depots vorgefundene Goldmünzen.

Goldmünzen, die der Einlieferung unterliegen, einzuschmelzen oder gewerblich zu verarbeiten, ist verboten und wird mit Geldstrafen bis estraft.

rs igss Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

Paris, 3. August. (Havas.) Das Verbot der Einfuhr von deutschen Banknoten, deutschem Gelde und anderen deutschen Zahlungsmitteln ist aufgehoben worden.

Wien, 2. August. (W. T. B.) Ausweis der Oesterreichisch⸗ Ungarischen Bank vom 23. Juli 1919. Alle Summen in Tausend Kronen. (In Klammern: Veränderungen seit dem Stande vom 15. Juli 1919.) Anlagen. Metallschatz: Goldmünzen der Kronenwährung, Gold in Barren, in ausländischen und Handels⸗ münzen, das Kilo fein zu 3278 Kronen gerechnet, 262 247, Gold⸗ wechsel auf auswärtige Plätze und ausländische Noten 9 129, Silber⸗ kurant⸗ und Teilmünzen 56 747, zusammen 328 124 (Zun. 392), Kassenscheine der Kriegsdarlehenskasse 455 410 (Abn. 160), Eskont⸗ wechsel. Warrants und Effekten 2 811 150 (Abn. 106), Darleben gegen Handpfand 8 832 242 (Zun. 37 421), Schuld der K. K. öster⸗ reichischen Staatsverwaltung 60 000, Darlehensschuld der K. K. Staatsverwaltung auf Grund besonderer Vereinbarung 22 034 000, Darlehnsschuld der K. ungarischen Staatsverwaltung auf Grund besonderer Vereinbarung 10 920 000 (—,—), Effekten 54 007 (Zun. 13), Hypothekardarlehen 273 116 (Abn. 58), Kassenschein⸗ forderung a. d. K. K. Staatsverwaltung 2 183 614 (Abn. 14 920), Kassenscheinforderung a. d. K. ungarische Staatsverwaltung 1 249 741 (Abn. 8 539), Forderungen a. d. K. K. Staatsverwaltung aus fälligen Kassenscheinen 2 300 199 (Zun. 14 920), Forderung a. d. K. ungarische Staatsverwaltung aus fälligen Kassenscheinen 1 342 737 (Zun. 8 539), andere Anlagen 874 345 (Abn. 42 335). Verpflichtungen. Aktienkapital 210 000, Reservefonds 42 000, Banknotenumlauf 41 534 533 (Zun. 156 007), Giroguthaben und sonstige sofort fällige Verbindlichkeiten 6 760 505 (Abn. 162 292), Pfandbriefe im Umlaufe 261 327 (—,—), Kassenscheinumlauf 3 433 355 (Abn. 23 460), sonstige Verbindlichkeiten 1 449 969 (Zun. 24 910). Steuerfreie Banknotenreserve 2 094 578 (Abn. 135 575). Infolge der besonderen Verhältnisse konnte der Stand einer großen Anzahl von Bankanstalten nur auf Grund älterer Ausweise aufgenommen werden.

Paris, 31. Juli. (W. T. B.) Bankausweis. Gold in den Kassen 3 588 797 000 (gegen die Vorwoche Zun. 647 000) Fr., Gold im Ausland 1 978 278 000 (unverändert) Fr., Barvorrat in Silber 299 880 000 (Abn. 862 000) Fr., Guthaben beim amerikanischen Staatsschatz 777 000 000 (unverändert) Fr., Guthaben im Ausland 897 352 000 (Abn. 10 108 000) Fr., vom Moratorium nicht be⸗ troffene Wechsel 945 253 000 (Zun. 83 628 000) Fr., gestundete Wechsel 750 617 000 (Abn. 6 870 000) Fr., Vorschüsse auf Wertpapiere 1 257 169 000 (Zun. 5 491 000) Fr., Vorschüsse an den Staat 23 500 000 000 (Zun. 50 000 000) Fr., Vorschüsse an Verbündete 3 660 000 000 (Zun. 5 000 000) Fr., Notenumlauf 35 024 725 000 (Zun. 93 125 000) Fr., Schatzguthaben 48 801 000 (Abn. 55 048 000) Fr., Privatguthaben 2 919 886 000 (Abn. 31 685 000) Fr. 8

Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.

Wien, 2. August. (W. T. B.) Amtliche Notterungen der Deutsch Oesterreichischen Devisenzentrale: Berlin 247,50 G., 248,00 B., Amsterdam 1470,00 G. 1472,00 B., Zürich 730,00 G., 88 B. deenhe gr 897,00 G. 898,50 B., Stockholm 975,50 G.,

77,50 B., Christiania 942,00 G., 943,50 B., Marknoten 245,75 G. 246,35 B. 8

London, 1. August. (W. T. B.) 2 ½ % Englische Konsols 51 ¼,

5 % Argentinier von 1886 97, 4 % Brasilianer von 1889 64,

rrRüarheaeeeamen

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4 % Japaner von 1889 69, 3 % Portugiesen 54, 5 % Russen von 1906 52 *), 4 ½ % Russen von 1909 40, „Zaltimote and Ohio —, Canadian Pacisic 182, Erie 22 ¼, National Railways of Mexiko 10 ⅞, Pennsylvania —,—, Southern Pacific 119, Union Pacific 149, United States Steel Corporation 125, Anaconda Copper —,—, Rio Tinto 61, Chartered 22 5, De Beers 25, Goldfields 2, Randmines 3. Privwatdiskont 3 ⅝, Silber 55 ¾. *) exklusive Zinsen. Paris, 1. August. (W. T. B.) 5 % Franz. Anleihe 87,60 ex., 4 % Franz. Anleihe 71,45, 3 % Franz. Rente 61,05, 4 % Febfn. üußere . 5 % Russen von 1906 57,00, 3 % Russen von 1596 33,75, 40 ürken unif. 74,30, Suez⸗ 5 Rio Tinto 1912. 8 h 9. Ha 8849 Kope nhagen, 2. August. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Hamburg 23,75 do. auf Amsterdam 171,25, do. auf schweiz. Plätze 81,75, do. auf New York 455,00, do. auf London 19,78, do. au Paris 62,25, do. auf Antwerpen 60,75, do. auf Helsingfors 28,00 Stocholm, 2. August. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Berlin 22,60, do. auf Amsterdam 151,35, do. auf schweiz. Plätze 72,30, do. auf Washington 400,00, do. auf London 17,50, do. auf Paris 55 00, do. auf Brüssel 54,00, do. auf Helsingfors 24,25. New. York, 1. August. (Schluß.) (W. T. B.) Die Börse eröffnete in schwankender Haltung. Während für Petroleumwerte, Tabakaktien und Anteile von Eisenbahnbedarfsfabriken lebhafte Nach⸗ frage bestand, waren die Shares der General Motors Company, Kupferwerte und Spezialpapiere stärker angeboten. Im weiteren Verlaufe wurde die Haltung in der Erwartung einer weiteren Er⸗ höhung der Leihsätze für Geld allgemein matter, doch trat gegen Schluß im Zusammenhang mit der flüssigeren Veranlagung des Geldmarktes eine Erholung ein. Die Kurse vermochten sich schli ßlich gut zu behaupten. Umgesetzt wurden 1 000 000 Aktien.⸗ Tendenz für Geld: Flüssiger. Geld auf 24 Stunden Durchschnittsrate 14 ¼, Geld auf 24 Stunden letztes Darlehen 15, Wechsel auf London (60 Tage) 4,31,25, Cable Transfers 4,36,00, Wechsel auf Paris auf Sicht 7,29,00, Silber in Barren 108, 3 % Northern Pacific Bonds 56 ½, 4 % Vereinigte Staaten Bonds 1925 106 ¼, Atchison, Topeka u. Santa 100, Baltimore und Obio 45 ⅜, Canad an Pacisic 169 ¾, Chesapeake u. Ohio 64 ½, Chicago, Milwaukee v. St. Paul 47 ⅛½, Denver u. Rio Grande 11, Illinois Central 100 ½, Louisville u. Nashville 114. New York Central 78 ¼, Norfolk u. Western 104 ½, Pennsylvanig 45 ¼, Reading 87, Southern Pacific 104 ⅞, Union Pacific 132, Anaconda Copper Mining 73 ⅝, United States Sterl Corporation 109ẽ ⅜, do. pref. 117. Am 2. August bleibt die Effektenbörse geschlossen. 6“

Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

Liverpool, 1. August. (W. T. B.) Baumwolle. —— Fos gale 648 Ballen b’b kanische Baumwolle. Für August 21,17, ü Biche 818 8 g für September 21,33, für 3 tew Vork, 1. August. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle lolo middling 35,70 do. für August 34,35, do. für September 34,65, do. für Oktober 34,95, New Orleans loko middling 34.25, Petroleum refined (in Cases) 20,25, do. Stand. white in New York 17,25, do. in Tanks 9,25, do. Credit Balances at Oil City 4,00, Schmalz prime Western „33,90, do. Rohe & Brothers 37,00, ucker Zentrifugal 7,28, Weizen Winter 237 ½, Mehl Spring⸗Wheaz elears 9,50 10,25, Getreidefracht nach Liverpool nom., Kafer Rio Nr. 7 loko 23, do. für August 21,55, do. für September 21,24.

ö32 S

6. Erwerbs. und Wirtschaftsgenossenscha 7. Niederlassung ꝛc. von her zaenossenschaften. 8. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung⸗

1. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.

Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

licher Anzeiger.

AInzeigenpreis für d Anßerdem wird auf den Auz

en Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 1 slk. eigenpreis ein Teuerungszuschlag von

9. Bankausweise. 0 v. H. erhoben,

10. Verschiedene Bekanntmachungen. 11. privatanzeigen

—.—

—.—

1) Untersachun

Steckbrief.

[46243] 3 unten beschrieb

Segen

Wilhelm Hoffmann, Adbilg. 1 8 Relchsw.⸗

Brig. 3, welcher flüchtig ist, ist die Unter⸗ suchungshaft wegen urerl. Entfernung über 7 Toge und Diebstahls eines Bagage⸗ vagenn und 2 Pznjepferden verhaͤngt.

Es wird ersucht, ihn zu verhaften und

die MilitFrarrestanstalt in Charlotten⸗

urg, Westendkaferne, oder an die näͤchste

Militächehörde zum Weitertransport hier⸗

her ab uliefern.

Chasloitmhurg. den 30. 7. 1919. Reichswehrbrigade 3 Frelkorrs Hülsen. Gericht. J.⸗Nr. III c 564/19.

Der Gerichtshere:

J. V.: v. Oven, Oberst.

Beschreibdung: Alter: 42 Jabhre, Gröhe: ecn. 1;I m 68 cm, Statur: mittel, Haare: dunkel, sütländischer Gesichtgausdruck, flets heisere Sproche, raucht viel, Finger

braug von Nikotin, Augen: braun, Nase: gewöhnlich, Mund: Negerlippen, Bart: klein, gestutzt, Gesicht: rund, Gesichts⸗ gerlblich, Sprache: deutsch. Be⸗ ondere Kennzeichen: füdländischer Typ, hochgekämmte schwarze Haare, Kleidung: zur Zeit der Flucht feldgraue Untform.

[46244] Steckbriefserlebigung. Dutr gegen den Ersstzeekeuten Herwann Aohlf aug dem Landw.⸗Bezirk I, Ham⸗ unz, geb. 2.5. 1895 zu Hambarg, wegen Fahnenflucht ꝛc., unter dem 31. Mai 1918 tlassine Steckbrief ist erledigt. Hemburg, den 29. Juli 1919. Gericht 17. Division. Amtsstelle Hamburg.

146245] Fahnenflucht-erklärung. M’ letier Paul Echulze, I. Ers.⸗Batl. 8. 52, geboren 24. 8. 1900 zu Reppen b. Frankfurt, Oder. Frankfart, Over, den 31. JFali 1919. Gerickt des höb. Auffösungestabes 9. (5. Dwision.) III g 201/18.

(46246] Febnenfluchtserllärung.

In der Untersuchungssache gegen den Flieger Johannes Litzbareki der Flieger⸗ abteilung 429, wegen Fahnenflucht im Felde, wird auf Grund der §8§ 69ff. des M.⸗St.⸗G.⸗B. sowie der §§ 356, 380 der M.⸗St.⸗B.⸗O. der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.

Am 29. Juli 1919.

Gericht der Beziskekommandantur Wpylkowyszli. B. Nr. 3538/19. Der Gerichtsherr: 3 Frowein, Major. 8 Wienecke, Kriegsgerichtsrat.

[46231] Verfügung.

Die am 29. 3. 1916 vom Gerscht Landw.⸗ Insp. Dortmund gegen Landsturmmann Anton Fanteyn, geb. 19. 10. 1889 ju Elten, erlaffene Fahneufluchtgerklärung und Beschlagnahmeversügung werden auf⸗ gehoben.

Zielefeld, 23. 7. 1919.

Gericht Auflös.⸗Stabes 26 (14. Div).

[46242] „In der Untersuchurgssache gegen den Garde⸗Füsl. Karl Cramer, Rekr.⸗DVep. 11 E./ Garde⸗Füfl.⸗Regt., wird dee Fahner⸗ fluchtsetkläjung vom 17. 6. 15 zurück⸗ genommes. (Nr. 145 des Deutschen Reichsanzeigers vom 23. 6. 15.) Verlian NW. 5, Lehrterstr. 58, den 19, Juli 1919. Gericht des Auflösungsstabes 85 (früher Gericht der 1. Gardedivision IIIb St. P. L. 215/15 Tgl.

[46241] . Die gegen den Wehꝛrmann Starseus Stubach vom Gericht der Lardw.⸗Insp., Zweigstelle Aachen, erlassene Fahnen⸗ fluchtserklärung und Beschlagnahmever⸗ füͤgung, veröffentlicht in der Nr. 114 des Oeffentlichen Anzeigers vom 18. Mai 1915, wird hiermit aufgehoben. Oôuabrück, den 28. 7. 1919. Gciicht der 15. Diviston. Serkr. III f Nr. 1002.

48 8c

lust⸗und Fundfachen, Zustellungenu dergl.

[46239] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvolsstreckung soll am 29. Septemder 1919, Mittags 12 Uhr, an der Gerichtestelle, Berlin, Neus Friedrichstr. 13/15, drittes Stockwerk, Zimmer Nr. 113—115, ver⸗ steigert werden das in Charlottenburg, Usnaustr. 5, belegene, im Grundhuche von der Stadt Cdarlottenburg⸗Berlin Band 10. Blatt Nr. 246 (eingetragene Eigentümerin am 30. Sepfember 1918, dem Tage der Eintragung des Versteigerungsvermerks: Glückstern, Grunderwerbsgesellschaft m. b. H. zu Berlin) eingetragene Brund⸗ stück: Vorderwohnhaus mit linkem Seiten⸗ flögel, Gartenhaus mit linkem Seiten⸗ flünel und Hofraum, Gemarkung Char⸗ lottenburg, Kartenblatt 11, Parjzelle 1933/31 ꝛc, 8 a 98 qm groß, Hrund⸗ steuermutterrolle Art. 5617, Nutzunge. wert 14 350 ℳ, Gevräudesteuerrolle Nr. 5882, Grundstückswert 233 000 ℳ. 87. K. 98. 18.

Berliv, den 28. Juni 1919. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 87.

[46238]

Zwongsversteigernng. 87. K. 21/19

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll am 3 Rovember 1919, Vormittatzs 10 Uhr, an der Gerichtsstelle, Berlin, Neue Friedrichstr. 13/14, drittes Stockwerk, Zimmer Nr. 113/115, versteigert werden das in Berlin, Alte Schönhauser Str. 59, Dragontrstraße 1 und Lintenstr. 223, belegene, im Grundbuch von der Köntgstadt Band 9 Blatt Nr. 629 (zingetragene Eigentümer am 21. März 1919, dem Tage der Eintragung des Versteigerungovermerks: a. Frau Kaufmann Gertrud Lischeweiki, geb Wienstruck, b. res Kaufmann Katharina Quednow, geb. Wienstruck, 0. Laufmaon Haas Wienstruck, d. Frau Kaufmann Clli Schurich, geb. Wier struck, e Fräule’n Friera Lambrecht, zu gleichen Rächten und Antellen) eingetragene Erund⸗

stück Vorderwohnhaus mit rechtem Seiten⸗ flügel und unterkellertem Hof, Gemarkung Berlin, Nutzungtwert 29 550 ℳ, Gebäude⸗ steuerrole Nr. 4764, Grundückswert 472 000 ℳ.

Verlin, 21. Juli 1919.

Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 87.

[46236] Zwangsversteizerung.

Im Wege der Zwangtvollstreckung soll am 31. Oktohe; 1919,. Vormittage 10 Uhr, Neue Friedrichstr. 13/15, III (drittes Stockwerk), Zimmer Nr. 113 115, versteigert werden das in Berlin, Greift⸗ walerstr. 190, Ecke Danzigerstr. 53, belegene, im Grupdbuche vom Königstor⸗ kezirke Band 8 Blatt Nr. 225 (einge⸗ tragener Eigentümer am 5. Juli 1919, dem Tage der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerkgz: der Archltekt Frsedrich Wagner zu Berlin) eingetragene Grund⸗ stück, Vordereckwohngebäude mit rechtem Seitenflügel und teilweise unterkellert⸗m pof Gemarkung Berlin, Kartenblatt 30, Parzelle 2690/2, 9 a 6 qm gruß, Grund⸗ Heuermutterrolle Art. 700, Nutungswern 27 300 ℳ, Gebäudesteverrolle Nr. 700, Grun’ stückewert 426 000 ℳ. 85 K. 60. 19.

VBerlin. den 28. Jult 1919. Amtsgericht Berlim⸗Mitte. Abteilung 85.

[46237] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll am 28. Oktober 1919, Vor⸗ umlttags 11 Uhr, Neue Friedrichstr. 13/15, III (brittes Stockwerk), Zimmer Nr. 113 115, versteigert werden das in Berlin, Neuenburger Straße 5, belegene, im Grundbuche von der Lussenstadt Band 23 Blatt Nr. 1313 (einge⸗ tragene Eigentümer am 8. Juli 1919, dem Tage der Eintragung des Vrr⸗ steigerungsvermerkes: 1) der Klempner. meister Richard Stein, 2) der Bank⸗ beamte Franz Stein, beide zu Berlin) eingetragene Grundstück: a. Vorderwohn. haus mit rechtem Seitenflügel und teil⸗ weise unterfellertem Hof, b. Poppelquer⸗ fabrikgebdäube mit rechtem Seiten fluͤgel, abgesondertem Klosett und unterkelle tem 2. Hof. Bemarkung Berlin, Kartevblatt 45 Parzelle 395/51, 6 à 76 qm groß, Grund⸗

steuermutterrolle Art, 10 863, Nutzungs⸗

wert 13 860 ℳ, Gebäude teuerro . 2141. 85. K. 49. 19. 8 es VBerlin, den 28. Jult 1919. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abteilung 85. Die unter 40 194 der Nr. 158 vom 8 Seh 81648 8 Schatzanwei⸗ ungen sind n seutsche Reichs⸗, s Preußische S Faden Berlin, den 29. Juli 1919. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abtellung 154.

(46137] Aufgebot.

Der Werkführer Richard Warlich in Berlin O. 34, Gubenerstraße 36, hat das Aufgebot des Pfandbriefs der Deutschen Grundereditbank in Gotha Abt. IX a Serie 23 Lit. c Nr. 6380 über 500 ℳ%ℳ vebst Zinsscheinen und Erneuerungsschein beantragt. Der Inbaber der Urkunde wird aufoefordert, spätestens in dem auf den 24l. April 1920, 10 Uhr. vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Auf⸗ gebotstermine setne Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Fl⸗ erklärung der Urkunde erfolgen

Gotha, den 22. Jult 1919.

Amtsgericht. 7.

[35972] Aufgebot. 1““ Auf Antrag der Mendelsohn⸗Stiftung, vertreten durch den Hofrat Nitz in Berlin C. 2, Schloß, Lustgarten 3, werden die Inhaber der Ostpreußischen Pfandbriefe zu 3 ½ %: A Nr. 68 411, 71 994, 72 360 72 361, 72 362, 72 427 über je 5000 8 A Nr. 25 358, 48 740, 53 947 über je 3000 ℳ, B Nr. 13 940, 15 734 über 8 2000 ℳ, C Nr. 15 577, 25 356, 39 93 3, 39 937 über je 1000 ℳ, D Nr. 9761, 13 416, 16 327 üher je 600 ℳ, E Nr. 3856, 15 954, 21 085 über je 300 ℳ, E Nr. 40 499 über 200 ℳ, F Nr. 12 755 über 100 ℳ, s.a. spätestens in dem auf den 30. Jannar 1920, Vorm. 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 134, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls veren Kraftloserklärung erfolgen wird. Gleichzeiug wird dem Aussteller dieser Urkunden verhoten, an einen anderen In⸗ haber als den Antregsteller eine Leistung