1919 / 227 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 04 Oct 1919 18:00:01 GMT) scan diff

Preußen. 8 Die Peeußische St 9 Dr. Schmieder in Osnabrück zum nannt.

ttsregie cung hat den Regierungsrat Oberregierungsrat er⸗

1 8 Staatsministerium.

Dem Archivdirekkor Geheimen Archivrat Professor Prümers in Posen und dem Staatsarchivar Archivrat⸗ Knipping in Osnabrück ist die Entlassung aus dem Staat dienst mit Ruhegehalt bewilligt worden.

Es find verfetzt worden: der Archivar Archiorat Dr.

Kupke von Posen an das Staatsarchiv in Stettin, der Archivar Dr. Graber von Posen an das Staatsarchiv in Breslau, Archwar Dr. Zechlin von Posen an das Staatsarchiv Königsberg und der Archivar D. an das Staatsarchiv in Koblenz.

in

Archdar

Ministerium des Innern. Der Oberregierungsrat Dr. Schmieder gierungspräsidenten in Osnabrück zugeteilt.

Ministerium für Landwirtsch und Forsten.

Der bisherige Kreistierarzt Veterina in Oberndorf ist zum ordent liche

Hochschule in Berlin ernannt.

8 5

r.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Versetzt sind: der Geheime Regierungsrat Pursche,

bisher in Posfen, als Mitglied der Eisenbahndirektion nach Regierungsräte Adolf von Schaewen, bisher in Berlin, als Oberregierungsrat (auftrw.) der Eisen⸗ Brückner, bisher in der Eisenbahn⸗ direktion nach Erfurt und Dr. Spieß, bisher in Erfurt, als die bisher in Trier, als Mitglied der Eisenbahndirektion nach Magdeburg, Horstmann,

Halle (Saale; die bahndirektion nach Frankfurt (Main), in Altona, als Oberregierungsrat (auftrw.) Mitglied der Eisenbahndirektion nach Frankfurt (Main); Regierungs⸗ und Bauräte Foellner,

bisher in Koblenz, als Mitglied der Eisenbahndirektion nach Cöln, Johe Simon, bisher in Lübben, als etriebsamts nach Dramburg, Klostermann, bisher

8

irg, Arnold Kuhnke, bisher in Dramburg, als Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts 2 nach Liegnitz, bisher in Küstrin, als Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts nach Lübben, Kleinmann, bisher in Wesel, zur Eisenbahn⸗ direktion nach Kattowitz, Schweimer, bisher in Breslau, als

.2 DlS9er

Mitglied des Eisenbahnzentralamts nach Essen, Hermann Jung,

bisher in Jena, nach Darmstadt, als Vorstand eines Werkstätten⸗ amts dei der Eisenbahnhauptwerkstätte 1 daselbst, Karl Reinicke, bisher in Saarbrücken, nach Meiningen, als Vorstand eines bei zu errichtenden in Halle

der Eisenbahnhauptwerkstätte daselbst neu 2.2— mairg . * . 8n

Werkstättenamts und Wilhelm Henden, bisher

(Saale), als Vorstand des Eisenbahnmaschinenamts nach

Leipzig: die Regierungsbaumeister des Eisenbahnbaufaches

2

rut Eggert, bisher in Dortmund, als Vorstand des Eisen⸗

bahnbetriebsamts nach Küstrin, Zilcken, bisher in Cöln, als Vorstand des Essenbahnbetriebsamts nach Koblenz, Brück⸗ mann, bisher in Münster (Westf.), als des Eisenbahnbetriebsamts nach Wesel, und Reese, in Ilsjenburg, zum Eisenbahnbelriebsamt 1 nach Halbe die Regierungsbaumeister des Maschinenbaufachs Wal bisher in Ostrowo, zum Eisenbahnwerkstätlenamt

Söttingen, Berghauer, bisher in

Vorstand des Eisenbahnmaschinenamts nach Halle Kleinow, bisher in Breslau, nach Niedersalzbrunn

Domnick, bisher zimn Wittenberge, zum Eisenbahnzentralamt nach Berlun;; die Regierungsbaumeister des Hochbaufachs Birkholz, bisher in Hamr

direktor Barleben, bisher in Küstrin, als Vorftand des Eisen⸗ bahnwerkehrsamts nach Wittenberge, Keller, bisher in Beutschen, als Vorstand des Eisenbahnverkehrsamts nach Hagen (Westf.), Pavpel, bisher in Wittenberge, als Vorstand des Eisenbahnverkehrsamts nach Liegnitz, Sommer, bisher in

Neisse, als Vorstand des Eisenbahnvertehrsamts nach Kuscrin,

Melzer, bisher in Oppeln, als Vorstand des Eisenbahnverkehrs⸗ amts in Leipzig und Paul Hoffmann, bisher in Allenstein,

als Vorstand des Eisenbahnwerkehrsamts nach Neisse; der

—ö2G Haupt, bisher in Gumbirmen, als Vorstan 8

Eisenbahningenieur RNaute, bisher in Berent, als Vorstand des Eisenbahnbeniebsamts nach Hoyerswerda.

Der Reczierungsbaumeister des Eisenbahnbaufachs Martin Luther in Berlin ist mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Vorstands des Eisenbahnbewiebsamts 3 in Berlin und der Regierungsbaumeister des Maschinenbaufachs Grützner in

Breslau mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Vorstands

des Eisenbahnmaschinenamts 1 in Breslau beauftragt worden.

Dem Verlehrsinspektor, Eisenbahndirektor Dieckmann in Stettin ist die Stallung des Vorstands des Eisenbahn⸗ verkehrsamts 1 daselbst übertragen worden.

Dem Prästhenten der Eisenbahndirektien in Elberfeld Wirklichen imen Oberbaurat Hoeft, dem Präsedenten der Eisenbehan in Frankfurt (Main) Wirklichen Geheimen Üverregierungsrat Reuleahr, den Präsidenten der Eisen⸗ bahndtreitionen Mallison/ in Breslau und Steinbiß in Kattowitz, dem Ober⸗ und Geheimen Regierungsrat Dr. Her⸗ mann Koch bei der Eisenbahndirektisn in Berlin, Ober⸗ und Geheimen Beurat Falke direnon in Berlin, den Oberbauräten Büttner und Hart⸗ mann bei der Eisenbahndirektien in Altona, den Mitgliedern

rektionen Geheimen Bauräten Blunck in

en, Mertens in Magdeburg, Krauß in Cassel, Günter in Stectin, Leipziger in Hele (Saale), Knoblauch in Saarbrücken und Staud in Cöln, ferner den Geheimen Bau⸗ rüten Danco, Porstand des Eisenbahabetriebsamts 2 in Saar⸗ brücken, Schroeter, Vorstand des Gisenbahnbetriebzamts 2 in * und Elten, Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts 2 in Hakeerstadt, den Regierungs⸗ und Bauräten Ratkowski,

Eisenbahnbetriebsamts 2 in von Glinski, Vonstand des

2—

Kattowiz, Paschen, z in Lissa (Posen) und

Ue

I

r. Schubert von Wiesbaden

Noa⸗† does Fifgghz⸗ Vorstand des Eisen⸗

8 18⁄ 2 . Fsenhe b s be h Wor tz, als Vorstand des Eisenbahnbetriebsamts nach Mar⸗

Lichtenfels, Reichsve überwiesen.

1 (Westf.), zur Eisenbahndireklion nach Essen und Roh leder, bisher in Kattowitz, zur Eisen⸗ bahndireition nach Erfurt; die Verkehrsinspektoren Eisenbahn⸗

Etzenbahnbetriebsamts nach Simmern und der

1 rlin dem bei der Eisenbahn⸗

Eisechahnmaschmnenamts in

0909——*

979

sowie dem Re⸗gierungsbaumeister des Eisenbahnbaufachs von Willmann beim Eisenbahnbetriebsamt in Aachen,

Verkehrtinspektoren, Eisenbahndirektor vom Hagen,

Sschbahnverkehrsamts in Leipzig, und Eisen⸗

292

8

ektor Bütow, Vorstand des Eisenbahnverkehrsamts in

sowie den Eisenbahndirektoren Behren, Rechnungs⸗

md Heuser, Rech⸗ und dem Eisenbahn⸗

aus dem

mngerat Richter, Hauptkassenrendant bei der ion in D ist die nachgesuchte Emlassung

Danzig. 8 & ee e mhniht Nrrhsnab 812 zdieste mit Nuhegehalt erteilt worden.

* Oberbautat Domschke

86 Uües in Berlin

ie Reglermmgs⸗ und Bauräte Ackermann und Strahl

in sird zu Mitgliedern des Technischen Oberprüfungs⸗

üud: der Regierungs⸗ und Baurat, Geheime Bau⸗

von Bromberg nach Magdeburg an die Re⸗

Regierungs⸗ und Baurat Preiß von Oppeln nach

Husum nach Wittenberg als

banamts (Bexeich der Elbstrombauver⸗

3z von Plön nach Düsseldorf als Vorstand

des Wasserbauamts I (Bereich der Rheinstrombauverwaltung),

Rybnik nach Schweidnitz als Vorstand des

und Marcus von Sensburg nach Düssel⸗

Regierungsbaumeister Eilmann von Han⸗

Huf als Vorstand des Wasserbauamts,

Minden nach Celle als Vorstand

nrich Piper von Oranienburg nach

„Spree (Bereich der Verwaltung der märkischen

Huppert von Bochum nach Merseburg an die

gierung Wallbrecht von Posen nach Frankfurt a. O.

an die Regierung, Kühle von Neusalz a. O. nach Aurich,

Waldemar Heinrich von Marienburg nach Cassel (Bereich

der Wasseerstraßendirektion in Hannover), Goede von Einlage

nach Potsdam (Verwaltung der märtischen Wasserstraßen),

Petzel von Berlin nach Hannover als Vorstand des Schlepp⸗

amts Schwarmstedt nach Celle.

Dem Regierungsbaumeister Jacoby in Plön ist die Vorstandsstelle des Wasserbauamts daselbst und dem Re⸗ gierimasbaumeister Alexander Bärwald in Berlin die Vor⸗ standsstelle des (Bereich der

waltung), Steinmatz

Hochbauamts IV daselbst Ministerialbaukommission) übertragen. Der Regierungsbaumeister Klatt in Kiel bisher zur Reichsverwaltung beurlaubt ist dem Hochbauamt II daselbst ge Regierungsbaumeisterstellen sind verliehen: den Regierungsbaumeistern des Wasser⸗ und Straßenbaufachs Bühring in Hannover (Bereich des Oberpräfidiums, Ab⸗

teilung für Vorarbeiten), Baumeister in Düsseldorf, Quantz

in Düsseldorf, Dr. Winkel in Eberswalde (Verwaltung der märkischen 8

7

Wasserstraßen) und Meister in Rendsburg.

In den Ruhestand getreten sind: die Regierungs⸗ und Bau⸗ räte, Geheime Bauräte Volkmann in Hannover, Rösener in Stettin, Brinckmann in Maadeburg, von Behr in Köslin, Achenbach in Hannover und Düsing in Magdeburg, die Ge⸗ heimen Bauräte Franke in Hannover und Heckhoff in Tassel und die Bauräte Thomann in Lanenburg a. Elbe, Bronikowski in Cöpenick, Luyken in Düsseldorf, Freude in Cassel, Walther in Schweidnitz, Killing in Leobschütz, Runge in Stolp, Knooke in Berlin, Brügner in Lüne⸗ burs, Crackau in Wittenberg, Ortloff in Celle und Löffel⸗ hols Buxtehude.

Dem Regierungsbaumeister Walter Raabe in Dorsten ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienst erteilt.

8

eisch⸗ und Wurstwaren TFassel, den 27. September 1919. Deer Poltzeipräsident.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (Bl. S. 603 habe ich dem Gastwirt und Kaufmann Josef Rotten⸗ berg, Bexlin, Grenadterstraße 35, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen

edarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handels⸗ betrieb untersagt. Berlin, den 29. September 1919. andespolizeiamt beim Staatskommissar für Volksernährung. R: Falck.

der Verordnung vom 3. August 1918

(Reichs⸗Gesetzbl. ) und der Ausführungsbestimmung vom

3. September 1918 (Ministerialblatt für Landwirtschaft, Domänen

und Forsten Seite 198 für 1918) ist dem Kaufmann Franz

Koch hierselbst, Fuhsestraße Nr. 17, wohnhaft, der Handel mit

Düngemitteln durch diesseitige Verfügung vom 18. d. M.

untersagt worden. v11“ 1“ Celle, den 18. September 1919.

Die Polizeidirektion. Dr. Münkel.

(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)

Richtamtliches. Deutsches Reich.

Die Reichsregierung hat an die Reichsdeutschen, die den noch im Baltikum stehenden Truppenverbänden angehören, einen Aufruf erlassen, der durch Korpsbefehl allgemein bekanntgegeben wird. Der Aufruf lautet dem

elegraphenbüro“ zufolge:

Ihr habt die lezte Note der Entente wegen der des Baltikums gelesen. Darin wird dem deutschen Polk

Raumung Raumung

mit erneuter Blockade, mit der Sperrung aller Kredite, mit der 18

leheime Obe lin ist von Is Mitglied des Technischen Oberprüfungsamts

von Nakel

(Bereich der Wasserstraßendirektion) und Steude von

Robstoffzufuhr gedroht. Milntärische Kreise führende franzssische Blätter, wie der „Temps“, znahme des Ruhrgebiets.

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nde Land nicht verlassen will, weil sie entgegen rt bleiben,

12

obwohl durch diesen ver⸗ Gefahr besteht, daß in Deutschland 1 noch höher steigt und schließ⸗ jetzt am Winteranfang doch

Entente, sondern

Gehorsamsverweigerun igenen Lan Tausende ge⸗

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das der deutschen 6 die deutschen die nicht ge⸗ jetzt unendlich Volk verhungert, der Rest eines Volks⸗ g Volkes machen will, der fügt eisernen Notwendigkeit, der folgt dem Bef 2 kehrt dem Lande in dem che mehr verloren haben. Die Regierung kann und eresse Deutschlands keinen Zweifel n lassen, daß sie zu Gebote stehende Mittel anwen ird 1 des Baltikums zu erzwingen. Aber si 3 deutschen Soldaten

eichsregierung wendet si un J 81 5 7 d das landsman

Baltikum.

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Giesberts. Schlicke.

Die vereinigten Ausschüsse des Reichsrats für Rechnungs⸗ wesen und für Handel und Verkehr hielten heute eine Sitzung.

——

Der in den nächsten Tagen der Nationalversammlung

hdende deutsch⸗polnische Vertrag über die Entlassung festgehaltener Personen und die Gewährung von Straffretheit geht in seiner Einleitung, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mit⸗ teilt, zunächst von dem Gedanken aus, daß die Parteien den Wunsch haben, die Verhandlungen zwischen Deutschland und Polen aus Anlaß des Friedensvertrags im Geiste der Ver⸗ ständigung und des wechselseitigen Entgegenkommens zu führen. Der Inhalt des Vertrags zerfällt in zwei Teile. Der rste Teil (Artikel 1—5) verfügt die Freigabe aller aus Anlaß der polnischen Bewegung mit der Waffe in der Hand gefangen genommenen, internierten und als Geiseln oder Schutzhäftlinge festgenommenen Personen, wobei sich Polen verpflichtet, alle von ihm etwa noch festgehaltenen deutschen Heeresangehörigen oder ehemaligen deutschen Heeresangehörigen zu entlassen. Die Vollstreckung disziplinarisch verhängter Strafen gegen solche Personen wird ausgesetzt; weiter wird ihnen die Mitnahme der in ihrem Besitz befindlichen oder ihnen abgenommenen Gegenstände gestattet.

Die eigentliche Amnestie regeln Artikel 6—11. Jeder vertragschließende Teil gewährt hierin volle Straffreiheit für alle vor dem Inkrafttreten dieses Vertrages, namentlich auch während der polnischen Bewegung in den Abtretungs⸗ und Abstimmungsgebieten, begangene gerichtlich oder disziplinarisch strafbare Handlungen, die auf eine militärische, politische oder nationale Betätigung zugunsten des anderen Teils zurück⸗ zuführen sind. Hierunter fallen außer den Handlungen, die sich als Hoch⸗ oder Landesverrat darstellen, insbesondere auch die Ausübung einer amtlichen Tätigkeit, die Teilnahme an der Volksratsbewegung sowie die Beteiligung an Orts⸗ und Bürgerwehren.

Volle Straffreiheit wird weiter gewährt für alle mit der polnischen Bewegung in Zusammenhang stehende, vor dem Inkrafitreten des Vertrags begangene Zuwiderhandlungen egen Anordnungen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung. Diese Straffreiheit bedingt den Erlaß aller verhängten Strafen, Einstellen anhängiger Verfahren sowie die Nichteinleitung neuer Verfahren. Die Straffreiheit hat auch die unmittelbare Folge, daß beschlag⸗ nahmte Gegenstände, Kautionen und ähnliche Leistungen, auch soweit diese etwa schon verfallen sind, den Berechtigten zurück⸗ erstattet werden.

Weitere Bestimmungen regeln die Rückkehr der Amnestter⸗ ten in ihre bisherigen Wohnsitze und die Behandlung, die ihnen dort durch die Behörden gewährleistet wird. Schließlich sieht der Vertrag zum Vollzuge und zur Auslegung des Vertrages die Aufstellung gemischter Kommissionen und eines neutral ge⸗ leiteten Schiedsgerichts vor.

Der Vertrag ist von einem Notenwechsel begleitet, in dem beide Teile sich dahin aussprechen, daß die Bestim⸗ mungen über die Entlassung festgehaltener Personen, die keiner gesetzlichen Ratifikation bedürfen, unverzüglich in Kraft treten, eine Bestimmung, die besonders den beider⸗ seitigen Kriegsgefangenen zugute kommt. Ferner ist polnischer⸗ seits zugestanden worden, daß bis zur Wiederaufnahme der diplomatischen und konsularischen Beziehungen deutsche Ver⸗ treter in Posen und anderen noch zu vereinbarenden Orten jenseits der Demarkationslinie für die Vermittlung des Ver⸗ sehrs und für die Wahrnehmung der Interessen der deutschen Reichsangehörigen zugelassen werden. Freies Geleit und un⸗ gehinderter Verkehr mit den deutschen Behörden wird diesen Vertretern zugesichert. Endlich wird deutscherseits den V tretern des polnischen Roten Kreuzes die ungehinderte Aus⸗ übung charitativer Tätigkeit zugestanden.

DDie Reichszentralstelle für Kriegs⸗ und Zivil⸗ gefangene teilt, laut Meldung des „Wolffschen Telegraphen⸗

büros“, mit: 85 Vor einiger Zeit war gemeldet worden, ungefüähr 4000 Reichs⸗ deutsche, die aus russischer Kriegsgefangenschaft über Kaschau zurückgekehrt seien, würden jetzt in tschecho⸗slowakischer Gefangenschaft festzehalten und zu Befestigungs⸗ und anderen n Nachdem die deutsche Regierung in Paris um

tichecho⸗ flowakische Landes⸗

Schmidt.

iesche wastisch e ü

eidigungsministerium durch die Presse erklären, daß die Nachricht

kineswegs auf Wahrbeit herube. Diese Ableugnung ist jetzt seitens: königlichen Dekrets zu vollziehen

Form dem 1 Sügss.

eeutschen Reichskommissar für die Kriegs⸗ und Zivilgefangenen, Herrn i 4₰

des militärischen Abkommens

es tschecho⸗slowakischen Ministers Nemec in bündiger

Stücklen gegenüber wiederholt worden.

Das Reichsarbeilsministerium beabsichtigt, die wissen⸗

chaftlichen Untersuchungen der Arbeitsbedingungen nd Arbeitsvorgänge nachdrücklich zu fördern und die

Ergebnisse der Untersuchungen mehr als bisher der Praxis

gänglich zu machen.

Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mit⸗

lt, hat am 30. September im Reichsarbeitsministerium eine

Konferenz stattgefunden, an der die führenden Vertreter der Arbeitspsychologie und physiologie, der Technologie und der zeigte;

Volkswirtschaftslehre teilnahmen. Die Aussprache en großen Umfang und Wert der von den verschiedensten

Stellen bereits geleisteten Arbeit, ließ aber auch das Bedürsnis nach einheitlicher Leitung und besserer Verbindung zwischen

Wissenschaft und Proxis scharf hervortreten. Es wurde die

Schaffung einer ginzusetzender vorbereitender Ausschuß Voarschläge machen soll.

freter der Arbeitsgemeinschaft gewerblicher und Arbeitgeber und Arbeitnehmer berufen werden.

8 Preußen. 1“ mergerichisrat Dr. Koenig ist

Zentrale in Aussicht genommen, über deren Ausgestaltung und Aufgaben ein vom Reichsarbeitsministerium

zum Mitglied

hhofs zur Entscheidung der Kompetenzkonflikte er⸗

Bayern.

Amtlich wird dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge itzeteilt, daß die Nachricht, noch der auch die bayerische esandtschaft beim Päpstlichen Stuhle aufgehoben sei,

rrig ist. Die bayerische Gesandtschaft beim Päpstlichen Stuhle

leibt bestehen. Die Koalitionsparteien des Landtages ver⸗ entlichen zur Regierungsfrage in Bayern obiger Quelle

zufolge nachstehende Erklärung:

Die wiederholten eingehenden Besprechungen vierungsfrage in Bayern haben zu dem einmütigen Ergebnis geführt, Faß vor der endgültigen Lösung den beteiligten Fraktionen Gelegenheit gegeben werden müsse, die zuständigen, im Lande bestehenden Partei⸗ rganisationen zu hören. Dies wird in kürzester Zeit geschehen, und on diesem Vorgehen sind feste Grundlagen für die Klärung der politischen Lage zu erhoffen. a“ In dem Prozeß gegen die Anstifter des Kom⸗ unistenputsches in Offenbach ist der Arbeiter Eisen⸗ reich zu acht Jahren Zuchthaus, nicht Gefängnis, mie „Wolffs Telegraphenbüro“ irrtümlich gemeldet hatte, und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt worden.

Oesterreich. Der Stahtskanzler Dr. Renner erklärte dem ‚Korre⸗

spondenzbüro“ zufolge einer Abordnung des Wiener Gemeinde⸗ 888 die gegen den Verkauf der Kunstschätze Einspruch erhob:

Der Verkauf ist unvermeldlich. Es sind für dringende Zahlung

b zwischen den Koalitionsparteien des Landtags und der Regierung öber die Re⸗

von Lebensmitteln im Auslande gegen 15 Millionen holländische

Gulden nötig, die durch den Verkauf beschafft werden können. Es ist nicht mehr Zeit, einen anderen Weg zu betreten, da wir binnen 14 Tagen die Zahlungsmittel haben müssen, wenn die Ernährung nicht gefährdet werden soll. Wir stehen vor der Wahl, entweder Luxusbesitz oder Produkrionsmittel zu veräußetn, und müssen uns daher zum Verkauf der Kunstschätze entschließhen.

Ungarn.

Die Partei des ungarischen Königtums hat an das Volk Ungarns anläßlich der Vorbereitung zu den Wahlen für die Nationalversammlung einen Aufru erlassen und,

fordert die Bürger zum Eintritt in die royalistische Partei

auf. „Wünschen wir“, so heißt es in dem Aufruf dem „Ungarischen Korrespondenzbüro“ zufolge, „daß nach der Präsidentschaft Michael Karolyis und nach der Räterepublik Bela Kuns auch weiter diese Staatsform bleibe, oder daß wir den Traditionen der tausendjährigen ungarischen Nation ent⸗ sprechend mit der Krone des Heiligen Stefan einen würdigen Nachfolger auf unseren Thron setzen? Die Wahl des Königs wollen wir der weisen Einsicht der Nationalversammlung

überlassen“.

Die Staatsanwaltschaft hat die Polizei veranlaßt,

die auf der Flucht befindlichen Volks kommissare deren

Stellvertreter und andere Männer, die hervorragende Stellungen in der Räteherrschaft innehatten, verfolgen und verhaften u lassen. So den stellyertretenden Volkskommissar des Aeußern altl Aepary, dessen richtiger Name Moses Adler ist, den tellvertretenden Volkslommissar

ür Ernährungswesen Moritz Erdeley, den Volkskommissar für Heerwesen Desider Fiedler, den Präsidenten des regierenden Rats Alexander Garbai, den Nolsstemmislar für Ernährungswesen Stefan Kulesar, den Volkskommissar für Unterricht Georg Lukacs, den Volkskommissar für

Handel Matthias Rakosi, den Volkskommissar für Ackerbau

Karl Vantus und den Volkskommissar für Finanzen Bela

Szekely sowie den früheren Leiter der Polizei Ernst Seidler.

Polen. In Polen besteht der „Times“ zufolge eine Krise. Die agitieren überall für eine Revolution. Ihr Einfluß ist auch im polnischen Heere, das bisher bolschewistenfeindlich war, fühlbar. Die Sozialistenpartei geht mit den extremen Kommunisten zusammen.

ernste

Südslawien. Nach einer Meldung des „Laibacher Korrespondenzbüros“ hat Protic dem Thronfolger erklärt, daß es ihm nicht möglich sei, ein Kabinett zu bilden. 3

Fraukreich. Die französische Regierung ist nach dem „Echo de Paris“ auf die in Rom unternommenen Schritte hin benachrichtigt

u6““

worden, daß die italienische Regierung beschlossen habe,!

8

die Ratifikation des Friedensvertrags auf dem Wege eines

Die Kammer hat die Vorlage über die Ratifikation zwischen Frankreich, England und Amerika mit 501 Stimmen endgültig angenommen.

Aus der Beratung der Kammer über die Ratifizierung

*

1

des Friedensvertrags verdient die Erklärung hervorgehoben zu; werden, die der Abgeordnete Ernest Lafont im Namen der

sozialistischen Kammerfraktion verlas. In dieser heißt es dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge unter anderem:

Mittel⸗ und Osteuropa bleiben die großen Unbekannten von morgen. Eine Unterschrift, die von allergrößter Bedeutung sei, fehle unter dem Vertrag: diejenige Rußlands. Ohne Rußland sei es nicht möglich, das Gleichgewicht. Europas wiederherzustellen und für längere Zeit über das Schicksal von Europa und Asien zu verfügen. Vor den Toren von Elsaß⸗Lothringen sei das Saargebiet ver⸗

gewaltigt worden. Unter dem Vorwand, daß das französische industrielle

Leben ohne die erforderlichen Kohlen vernichtet werde, beraube man sechs⸗ bis siebe hunderttausend deutsche Bürger ihrer politischen Rechte und schaffe so eine neue Quelle von Resbungen, die für unangenehme Folgen haben könnten. Durch die Aufteilung

des Völkerbunder vollzogen werde, beraube man Deutschland kostbarer Absatzquellen und unumgänglich nötiger Rohstoffbezugsquellen, und zwar in demselben Augenblick, in dem man alle sinanziellen Hoff⸗ nungen des Friedensvertrages auf die Entfaltung seines materiellen Aufschwunges setze. Das sei ein schlechtes Geschäft und eine schlechte Hand!ung zugleich.

Zum Schluß drückt die sozialistische Kammerfraktion ihre Bedenken über den Geist aus, in dem die chaotischen und schmerzlichen Anstrengungen, die die Demokratie und“ der Sozialismus in Deutschland und Rußland machten, um sich von den Fesseln der Vergangenheit zu befreien, in den alliierten Ländern aufgenommen würden. zu stärken. Daher müsse die sozialistis bürgerlichen Parteien die volle Verantwortung für den Friedens⸗ vertrag überlassen.

Die 53 Deputierten, die gegen den Friedensvertrag stimmten, umfassen 49 Sozialisten und 4 Mitglieder ver⸗ schiedener Gruppen; 73 Deputierte haben sich der Stimm⸗ abgabe enthalten, darunter 33 Sozialisten, 5 republikanische Sozialisten, 18 Sozialistisch⸗Radikale, 2 Unabhängige, 8 Repu⸗ blikaner verschiedener Gruppen, 4 Radikale und 3 Konservative. 20 Deputierte waren wegen Urlaubs abwesend.

Der Vertreter Hollands auf der Pariser Konferenz über die Revision der Verträge von 1839 ist dem „Kor⸗ respondenzbüro“ zusolge gestern nach Paris zurückgekehrt.

Das Büro des Internationalen Gewerk⸗ schaftsbundes, das vorgestern und gestern in Amsterdam seine monatliche Zusammenkunft abhielt, hat dem „Wolffschen Telegraphenbüre“ zufolge beschlossen, die dem Gewerkschafts⸗ bund angeschlossenen Gewerkschaften zu ermächtigen, für die Ende vieses Monats in Washington stattfindende Arbeits⸗ konferenz Delegierte anzuweisen. Dieser Beschluß ist auf Grund der Tatsache gefaßt worden, daß durch den General⸗ sekretär der Friedenskonferenz dem Büro eine offizielle Er⸗ klärung überreicht wurde, in der mitgetjeilt wird, daß die Chefs der deutschen und der österreichischen Delegation in Versailles in Uebereinstimmusng mit dem Beschluß des Obersten Kriegsrates vom September davon verständigt worden sind, daß die Delegierten Oesterreichs an der Internationalen Arbeitskonferenz in Washington werden teilnehmen können. Weiter wurde den stelloertretenden Vorsitzenden Jochaux und Martens von der

französischen bezw. belgischen Regierung erklärt, daß alle

Delegierten Deutschlands und Oesterreichs auf der Konserenz

dieselben Rechte haben wie die Desegierten der anderen Länder. Außerdem steht jetzt bereits fest, daß für die von den acht wichtigsten industriellen Nationen zu besetzenden Aemter in der Leitung des Internationalen Arbeitsbüros ein Vertreter Deutschlands in Frage kommi.

entsprochen sei, glaubt dessen Bürfo der Internatsonalen Arbeitskonferenz in Wastington seine energische Mitarbeit nicht länger eniziehen zu dürfen. ö“

Belgien. 8 Niach einer Meldung der „Libre Belgique“ schlagen die Großmächte vor, Holland und Belgien zu der Annahme folgenden Vergleichs zu bewegen: 1) Vereinbarung über wirtschaftliche Fragen. 2) Holland gibt die Erklärung ab, daß Holländisch⸗Limburgs als casus bolli betrachtet. 8 3) Holland verpflichtet sich, sofort um Aufnahme in den Völker⸗ bund zu ersuchen.

es jede Verletzung

Dänemark.

Der dänische sozialdemokratische Parteitag gestern in Kopenhagen in Gegenwart von 406 Delegierten

und gewesenen Leiter der Wiener Gesandtschaft Alexius Bongar, den Volkskommissar

kommunistischen Aufwiegler

eröffnet worden, die 111 000 Mitglieder vertreten. Aus Deutschland sind als eingeladene Gäste erschienen Adolf Ritter und Olto Wels. Der Vorsitzende, Reichstagsmitglied Olsen, eröffnete den Kongreß mit einer Begrüßungsansprache, in der er mitteitte, daß bie Partei seit 1915 15 000 neue Mitglieder erhalten habe.

Türkei.

Einer Meldung der „Times“ zufolge haben Mustafa Kemal Pascha und andere Führer der nationalistischen Be⸗ wegung in Ost⸗ und Zentralanatolien angefangen, Steuern einzutreiben und Rekruten auszuheben. Außerdem haben sie türkische und erbeutete russische Waffen und Munition von Erzerum nach dem Westen transportieren lassen. Sie sollen mit der Regierung von Aserbeidschan einen politischen Vertrag geschlossen haben, um die Lebensmittelzufuhr nach Konstantinopel

abzuschneiden, falls die Zentralregierung ihr seindseliges Ver⸗ halten ihnen gegenüber nicht aufgebe.

Die finnische Regierung hat laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüäros“ in einem Schreiben an die lettische Regierung die Selbständigkeit Lettlands de facto anerkannt.

Lettland.

An der zweiten Konferenz der Baltischen Staaten nehmen teil: Der Ministerpräsident von Estland, Strand⸗ mann, der Minister des Aeußeren Posta, der estnische Ge⸗

sandte lur Großbritannien Piip und der Vertreter in Finn⸗

der

Teilnahme sind an die Geschäftsstelle der Zentrale der deutschen

kommt. Da damit den Forderungen des Internationalen Gewerkschaftskongresses in Amsterdam

ist

rankreich nur; b der Ia diesen Ausschuß werden neben Fachgelehrten auch Ver⸗ deutschen Kolonien, die unter dem Deckmantel eines Mandats

1 1 2 1 8 9 1 81*¼ Der⸗s 3 industrieller

anstaltet am 9. und 10. Oktober d. J. in Berlin im Landeshaus

land Hanko, der finnische Ministerpräsident Wennola und der Minister des Aeußeren Holsti, der lettländische Minister⸗ präsident Ulmanis und der Minister des Aeußern Meiero⸗ witz der stellvertretende Ministerpräsident Litauens Minister des Innern Leonaas, der Leiter der polnischen Abteilung des Ministeriums des Aeußern Zaumas und der litauische Gesandte in Estland und Lettland Dr. Schliupas.

Wohlfahrtspflege.

Die Zentrale der deutschen Landfrauen ver⸗ der Provinz Brandenburg eine ländlich soziale Konferenz. Auf dieser soll von den berufensten Sachverständigen die Frage der Ausbildung von ländlichen Wohlfahrtspflegerinnen und die Frauen⸗ ansiedlung auf dem Lande erörtert werden. Baronin Kerkerink⸗ Rinkerode behandelt das Thema: „Die Wohlfahrtspflegerin als Trägerin ländlicher Kultur.“ Fräulein Dr. Kröhne, Düsseldorf spricht über die Anstellungsmöglichkeiten für ländliche Sozialbeamtinnen. In einer Anzahl weiterer Referate wird ein Ueberblick gegeben über die bisherigen Ausbildungsmöglichkeiten, die wirtschaftlichen Frauen⸗ schulen, die Landpflegeschulen, das Seminar für ländliche soziale Be⸗ rufsarbeit, die allgemeinen sozialen Frauenschulen und Wohlfahrts⸗ schulen. Die Konferenz will durch eingehende Aussprache die An⸗ sichten über die zweckmäßigste Ausbildung für ländliche Wohlfahrts⸗

pflege, die vielfach auseinandergehen, klären und feste Richtlinien für

die Zukunft gewinnen. Auch die Erörterung der Frage der Frauen⸗ ansiedlung auf dem Lande in bezug auf die Vorbildung, die wirt⸗ schaftlichen Vorbedingungen und die persönliche Eignung der Siedle⸗ rinnen, die am 10, Oktober, Nachmittaas, auf der Tagesordnung steht, wird für weite Kreise von Interesse sein. Anmeldungen zur

Landfrauen, Berlin SW., Hafenplatz 4, zu richten.

Es sei zu befürchten, daß die gegenwärtige Politik dazu führen werde, überall die Reaktion che Kammerfraktion den

—ööBBBAeReemnem.

Kunst und Wissenschaft.

Das Kunstgewerbemuseum in Berlin veranstaltet im ersten Wintervierteljahr (Oktober bis Dezember) in seinem Hörsaale, Prinz Albrecht⸗Straße 7 8, Hof, folgende Vortragsreihen: 1) Professor Dr. Oskar Fischel: Monumentale Kunst, 8 Vorträge Dienstags Abends 8 bis 9 Uhr, Beginn Dienstag, den 14 Oktober; 2) Professor Dr. Hermann Schmitz: Kunst und Handwerk in Deutsch⸗ land zur Zeit Dürers, 3 Vorträge Freitags Abends 8 bis 9 Uhr, Beginn Freitag, den 17. Oktober. Die Vorträge werden durch Licht⸗ bilder und Ausftellungen erläutert werden, der Zutritt ist unentgeltlich. Nähere Programme sind in der Bibliothek des Kunstgewerbemuseums, Prinz⸗Albrecht⸗Straße 7 a, wochentäglich von 10 Uhr früh bis 9 Uhr Abends zu haben.

Die Galerie Eduard Schulte eröffnete ihre Oktober⸗ ausstellung mit Werken von Hans Kohlschein⸗Düsseldorf, Paul Plontke⸗Berlin, Wilhelm Blanke⸗Steglitz, Hermann Boden⸗Heim⸗ olgubeqgen. Max Hünten⸗Düsseldorf und Johannes Marx⸗Frank⸗ urt a. M.

Der Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften

in Leipzig ist eine Stiftung zugefallen. Die in Heidelberg ver⸗

Deutschlands und

storbene Witwe von Dr. Richard Avenarius hat ihr 150 000 vermacht zur Förderung wissenschaftlicher Arbekten, die die Theorie und Geschichte des menschlichen Erkennens unter psychologischen Ge⸗ sichtspunkten behandeln. Die Summe wird als besondere Avena⸗ rius⸗Stiftung verwaltet werden.

Theater und Musik.

Im Opernhause wird morgen, Sonntag, „Tristan und Isolde“ mit den Damen Wildbrunn, Metzger⸗Lattermann als Gast und den Herren Mann, Bohnen, Lattermann als Gast, Habich, Henke und Sommer in den Hauptrollen aufgeführt. Dirigent ist der Generalmusikdirektor Leo Blech. Anfang 5 ½ Uhr. Am Montag wird „Mignon“, mit den Damen Marherr, von Catopol und den .e. van de Sande, Habich, Krasa und Lücke besetzt, gegeben. Dirigent ist der Kapellmeister Otto Urack. Anfang 7 Uhr.

Im Schauspielhause gehen morgen, Nachmittags 2 Uhr, als 5. Volksvorstellung zu ermäßigten Preisen „Die Räuber“, mit Fräulein Neff und den Herren Kraußneck, Mühl⸗ hofer, Boettcher, Vespermann, von Ledebur, Ehrle und Pohl besetzt, in Szene. Spielleiter ist Dr. Reinhard Bruck. Abends werden „Die Journalisten“ mit den Damen Steinsieck, Schön, Dora und den Herren Clewing, von Ledebur, Keppler, Boettcher, Bruck, Patry und Eichholz in den einzelnen Rollen wiederholt. Spielleiter ist Albert Patryv. Anfang 7 Uhr. Für Montag ist „Coriolan“, mit den Damen Sussin, Neff, Schön und den Herren Sommerstorff, Mühlhofer, Kraußneck, Leffler, Pohl und von Ledebur in den Hauptrollen, unter der Spielleitung von Dr. Reinhard Bruck angesetzt. Anfang 7 Uhr. .“

Konzerte.

Das Schachtebeck⸗Quartett aus Leipzig, das am 22. Sep⸗ tember im Bechsteinsaal spielte, zeigte sich als eine Vereinigung gut geschulter und miteinander eingespielter Musiker. Jene letzte Verschmelzung der Einzelkünstler und ihres Spiels zu einer organi⸗ schen Einheit ist allerdings noch nicht voll erreicht. Gespielt wurden das G⸗Dur⸗Streichquartett von Mozart, das G⸗Moll⸗Klavierquartett von Brahms und, zum ersten Male, ein F⸗Moll⸗Quartett von Rich. Wetz, ein erfindungsarmes Werk, das kaum als eine Bereicherung der Kammermustkliteratur anzusehen ist. Im Meister⸗ saal fand ein Sonatenabend des Violoncellisten Fritz Rupprecht und des Pianisten Albert Bing sttatt. Die interessant gewählte Vortragsfolge der beiden Künstler enthielt Sonaten von Hans bsitzner, Ludwig Thutille und eine Suite von Joseph Marx. Beide Herren sich als

ute Kammermusikspieler, jedoch war der Pianist im Vorteil, da der

Ton der Kniegeige dumpf und oft matt klang. Aus der Reihe der Liederabende der verflossenen Woche sei zunächst der am 23. Sep⸗ tember von Lula Mysz⸗Gmeiner im Beethovensaal gegebene hervorgehoben. Sie hatte Lieder von Schubert und Balladen von Loewe ausgewählt. Es war ein großer Genuß, dem meisterlich ausgestalteten, ausdrucksvollen eeee der Sängerin zu lauschen, der die großen Schwierigkeiten dieser Balladen gar nicht bemerkbar werden ließ. Professor Eduard Behm unterstützte die Künstlerin in großzügiger Weise am Flügel, und die S chaft spendete ihr rauschenden Beifall. Zwei Tage vorher hatte in demselben Saale Anna Schmitz einen Liederabend veranstaltet, an dem sie die Dolorosagesänge von Jensen und Lieder von Karl Kämpf vortrug. Die Sängerin ist im Besitz einer kräftigen, wohllautenden Stimme. Ihr Vortrag des etwas einförmigen Jensenzyklus klang noch ein wenig matt, mit den Kämpfschen Liedern jedoch rang sie sich zur vollen Freiheit und Lebendigkeit des Ausdrucks durch und erzielte reichen und wohlver⸗ dienten Beisall. Karl Kämpf, der die Begleitung zurückhaltend und dem Gesange sich anschmiegend ausführte, trat selbst als Harmoniumspieler mit eignen Werken und solchen von Ritter srfolg⸗ reich hervor. „Abendprozession“, „Legende“ und „Präludium “von Ritter sind fein earbeitete Stücke voll reichen Stimmungszaubers. „Gnomen⸗ spuk“ und „Zirkusszene“ von Kämpf bringen die ganze Mannigfaltig⸗ keit der Klangwirkung des Harmoniums zur Geltung un ree stürmischen Beifall hervor, der zu ihrer Wiederholung nötigte.

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