1919 / 236 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Oct 1919 18:00:01 GMT) scan diff

straße 33, zu richten. Berlin, den 10. Oktober 1919.

Der Reichsarbeitsminister. Schlicke. 8

E

Preußen.

3 Die Preußische Staatsregierung (Staatsministerium) hat in der Sitzung vom 2. d. M. beschlossen, die Landwirt⸗

schaftliche Akademie Bonn⸗Poppelsdorf in eine andwirtschaftliche Hochschule mit Rektoratsverfassung nd Promotionsrecht umzuwandeln.

Den Anhaltischen Kohlenwerken in Halle a. S. wird hiermit das Recht verliehen, die Parzellen Gemarkung göckerling im Kreise Querfurt Kartenblatt 1 Nr. 30, 31, 32, 3, 49/28, 50/28, Kartenblatt 2 Nr. 21, 25. 39/18, 41/23, 2/23, 43/23, 72/26, 73/26, 75/17 und Kartenblatt 4 Nr. 51, 36, soweit sie zum regelrechten Fortbetriebe des den Kohlen⸗ werken gehörigen Braunkohlenbergwerks Elisabeth bei Mücheln im Kreise Quersurt erforderlich sind, auf Grund des Gesetzes über die Enteignung von Grundeigentum vom 11. Juni 1874 Gesetzsamml. S. 221) im Wege der Enteignung zu er⸗ werben oder, soweit dies ausreicht, mit einer dauernden Be⸗ chränkung zu belasten. Berlin, den 3. Oktober 1919.

Im Namen der Preußischen Staatsregierung. Fischbeck. Heine. Oeser.

Der Eisenbahnobersekretär Kasten ist zum Kalkulator und Registrator bei der Preußischen Landesversammlung ernannt

Justizministerium.

Dem Senatspräsidenten, Geheimen Oberjustizrat Echte 2 38 ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Ruhegehalt erteilt. Aus dem Justizdienst geschieden sind ferner der Kammer⸗ erichtsrat Schneider infolge seiner Ernennung zum Reichs⸗ bantdirektor und ständigen Hilfsarbeiter des Reichsbank⸗ irektoriums und der Kammergerichtsrat Dr. Franz Scholz nfolge seiner Ernennung zum Oberverwaltungsgerichisrat.

Der Landgerichtsrat Dr. Diepgen in Cöln ist zum Ober⸗ andesgerichtsrat daselbst ernannt.

Den Landgerichtspräsidenten, Geheimen Oberjustizräten Oehler in Cassel und Friedberg in Hannover sowie dem Amtsgerichtsrat zur Hellen in Neustadt i. O. Schl. ist die

achgesuchte Dienstentlassung mit Ruhegehalt erteilt. Ernannt sind: der Landgerichtsrat Dr. Krosta in Görlitz zuum Landgerichtsdirektor in Gleiwitz, der Landgerichtsrat Dr. Schultz in Aachen zum Landgerichtsdirektor in Pader⸗ born, der elsaß⸗lothringische Landgerichtsrat Cremer aus Metz zum Landgerichtsrat in Saarbrücken, der Staatsanwalt Gröhe in Kreuzburg 1. O. Schl. zum Landrichter in Schweidnitz und

er Gerichtsassessor Bruno Müller zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Berlin⸗Mitte.

Versetzt sind: der Amtsgerichtsrat Starck in Bochum als Landgerichtsrat an das Landgericht daselbst und der Landrichter Dr. Jüsgen in Saarbrücken nach Koblenz.

Zu Handelsrichtern sind ernannt: der Kaufmann Georg Silberstein in Charlottenburg bei dem Landgericht I in Berlin, der Kaufmann Wilhelm Josephthal in Charlotten⸗

urg bei dem Landgericht III in Berlin, der Kaufmann August Erbschloe in Halbach bei Lüttringhausen bei der Kammer für Handelssachen in Barmen, der Kaufmann Paul Kind in Solingen bei dem Landgericht in Elberfeld und der Schiff⸗ ahrtsdirektor Friedrich Engel in Magdeburg; wiederernannt: er Fabrikant Julius Lennhoff, in Berlin bei dem Land⸗ ericht I in Berlin, der Fabrikbesitzer Richard Heimendahl nd der Kaufmann Reinhold Eglinger in Düsseldorf sowie der Kaufmann Emil Grünebaum in Elberfeld. . Zu stelloertretenden Handelsrichtern sind ernannt: der Kauf⸗ mann Siegbert Stern in Charlottenburg bei dem Landgericht I i Berlin, der Kaufmann Dr. Carl Ellstaetter in Charlotten⸗ urg bei dem Landgericht III in Berlin, der Kaufmann Karl Gottlieb Schmidt in Remscheid bei der Kammer für Handelssachen

in Barmen sowie der Fabrikbesitzer Hans Pahl in Düsseldorf;

wiederernannt: der Kaufmann Philipp Schlesinger in Berlin⸗

Grunewald bei dem Landgericht I in Berlin, der Fabrikant Mühlinghaus jr. in Lennep bei der Kammer für Handelssachen in Barmen, der Bankier Karl Padberg in Düsseldorf, der Kaufmann und Fabrikbesitzer Artur Lindgens Elberfeld und der Kaufmann und Fabrikant Adoif Heuser in Solingen bei dem Landgericht in Elberfeld, der Brauerei⸗ direktor August Erichsen in Altona und der Fabrikant Horst itz in Bleiche bei Groß⸗Ammensleben bei dem Land⸗

Pornitz in gericht in Magdeburg.

Den Staatsanwälten Bennecke in Thorn und Dr. Fieker in Schneidemühl ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Ruhegehalt erteilt.

Der Saarbrücken ernannt.

Dem Strafanstaltsgeistlichen nachgesuchte Dienstentlassung mit Ruhegehalt erteilt.

Den Rechtsanwälten und Notaren Justizrat Dr. Krimke i Verden und Dr. Hüneberg in Hamm ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Amt als Notar erteilt.

Der Amtssitz ist angewiesen: dem Notar Scharlach aus Znin in Spremberg, dem Notar Timling aus Schildberg in Löwenberg i. Schles. und dem Wreschen in Tiegenhof.

u Notaren sind ernannt:

Fippel in Lichtenburg ist die

die Rechtsanwälte Jüstistat Nathaän Eisenstaedt, Justizrat Dr. Kurt Schlichting, Max Franz Hahn und Walter Kuntze in Charlottenburg, Konrad Reitzke in Müncheberg, Dr. Ernst Strauß in Breslau, Dr. Jsmar Manneberg, Walter Schiffmann und Gustav Siegismund in Oppeln, Aloys Norres in Gelsenkirchen, Hugo Lux in Wanne (Amtsgerschte bezirk Gelsenkirchen), Dr. Waldemar Bickel in Kiel, Justizräte Emil Aly, Dr. Georg Blume, Dr. James Brandus, Paul Brunkow, Dr. Max Frank, Eduard Guttmann, Max Mebes, Emil Werner und der Rechtsanwalt Dr. Georg Zehle in Magdeburg, Eri Engelhardt in Salzwedel, Dr. Johannes Kamieth in Stendal,

in Berlin⸗Weißensee und dem Landgericht III in Berlin,

Berlin bei dem Antsgericht und dem Landgericht

Cassel,

Gerichtsassessor Kaster ist zum Staatsanwalt in V 8

Notar Dr. Hoppenrath aus

stizrat Hermann Heymann, Justizrat Leopold Silber⸗ dess und Bernhard Kuhn in Bromberg, Justizräte Oskar Fließ und Dr. Karl Hirschfeld in Stettin sowie der elsaß⸗ kothringische Notar, Justizrat Paul Videnz aus Saar⸗Union in Burscheid (Amtsgerichtsbezirk Opladen).

In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Rechts⸗ anwälte: Justizrat Adeneuer bei dem Oberlandesgericht in Cöln, Regel und Sonnen bei dem Landgericht I in Berlin,

Dr. Gräfenkämper bei dem Amtsgericht und dem Land⸗

gericht in Dortmund, Schultz⸗Niborn bei dem Amtsgericht

dem Amtsgericht in

Geheimer Justizrat Schneider bei Trebbin, Dr. Schroeder in Bedburg bei dem Amtsgericht in Bergheim,

Kellinghaus bei dem

bei dem Amtsgericht in Schild⸗

und Scharlach bei dem Amtsgericht in Znin.

Mit der Löschung der Rechtsanwälte Partikel in Berent und Justizrat Loewy in Exin in der Rechtsanwaltsliste ist zugleich ihr Amt als Notar erloschen.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Ministerialdirektor z. D, Wirkliche Geheime Rat Dr. Johannes bei dem Landgericht in Naumburg a. S., die Rechtsanwälte:

Siber von den Landgerichten I, II und III in Berlin bei

dem Kammergericht, Dr. Greber aus Saargemünd bei dem Landgericht in Saarbrücken, Dr. Leopold Goldschmidt aus

in Hannover, Partikel aus Berent bei dem Amtsgericht und dem Land⸗ gericht in Graudenz, dem Amtsgericht und dem Landgericht in Po Berlin bei dem Amtsgericht in Müncheberg,

sen, Neitzke aus

Schildberg bei dem Amtsgericht in Löwenberg i. Schles., Kühn aus Kaukehmen Dr. Hoppenrath aus hof; die früheren Rechtsanwälte: Paul 8 gericht in Cöln, Johannes Meyer bei dem Amtsgericht in Lingen und Julius Heising bei dem Amtsgericht in Halle i. W. mit dem Wohnsitz in Versmold; die Gerichts⸗ assessoren: Ellenberger bei dem Oberlandesgericht in Walter Stange bei dem Kammergericht, Dr. Arthur Meyer bei dem Oberlandesgericht in Frank⸗ furt a. M., in Hamm, Berlin, Dr. Felix Berlin mit dem Eisner bei dem Landgericht in Frankfurt a. M., Dr. Martin Bernstein bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Breslau, Dr. Leo Gottschalk bei und dem Landgericht in Düsseldorf, Niedenzu bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Maade⸗ burg, Dr. Hans Waldemar Freytag bei dem Amts⸗ gericht und dem Landgericht in Greifswald; die früheren Ge⸗ richtsassessoren: Dr. Erich Blumenthal, Dr. Leo Hirsch⸗ feld und Franz Schumacher bei dem

Dr. Max Ziegler bei dem Landgericht I in Herrnberg bei dem Landgericht III in

Amtsgericht und dem Landgericht in Danzig

Zierold bei dem Amtsgericht und dem Land⸗

und von Szoldrski bei dem

gericht in Posen.

Zu Gerichtsassessoren silid ernannt: die Referendare Dr.

Rukser, Dr. Paul Seidel, Georg Schneider, Dr. Eugen

Weber und Dr. Tiedt im Bezirke des Kammergerichts,

Fritz Grau im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Cassel,

Tine, Thuüͤrk, Henn und Bodet im land werdet Ihr dadurch die Ehre des deutschen Namens tragen.

Friedrich Ludwig, Bezirke des Oberlandesgerichts zu Cöln, Vaerst, von Boßel, Rösener und Kersberg im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Hamm und Wilhelm Schwerdtfeger im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Kiel. b

Der Gerschtsassessor Dr. Reineke ist Vnfalg⸗ seiner Er⸗ nennung zum Regierungsrat bei der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte aus dem Justizdienst geschieden.

Den Gerichtsassessoren Dr. Bellardi, Dr. Walter Fuchs, Halpert, Dr. Hans Hennigsen, Dr. Hans Jeß, Dr. Mahlow, Neuß, Dr. Hans Reimann, Selmar Sande⸗ lowsky und Dr. Albrecht Voigt ist die nachgesuchte Ent⸗ lassung aus dem Justizdienst erteilt.

Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. .

Der bisherige Geheime Regierungsrat und vortragende Rat im Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung und Privatdozent, P ofessor Dr. Helfritz in Berlin ist zum ordentlichen Arofessor in der rechts⸗ und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität in Breslau ernannt worden.

Die Wahl des Oberlehrers Straaten an dem Real⸗ gymnasium in Sterkrade zum Direktor des Realprogymnasiums in Goch und

die Wahl des Studienrats Dr. Krüper, Oberlehrers an

der städtischen Oberrealschule in Hagen i. Westf., zum Direktor dieser Anstalt ist bestätigt worden.

8 Bekanntmachung.

Auf Grund der He cutt Fehg zur Fernhaltung unzuverlässiger Herlohfn vom Handel vom 23. September 1915 (-GBl. S. 603) abe i

Handelsbetrieb untersagt. Berlin, den 8. Oktober 1919.

Landespolizeiamt beim Staatskommissar für Volksernährung. J. A.: Wodilre. .

Bekanntmachung. uf Grun Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RG

1. S. 603) habe ich dem Schankwirt Walter Krohn in

Berlin,

Potsdamerstr. 66, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel

mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Berlin, den 7. Oktober 1919.

Landespolizeiamt bein hes e mmäcser für Volksernährung. J. A.: Wodtke.

Unerträgliches legt er uns auf.

Schüler bei dem Amtsgericht in Blumenthal, werden. Hierin müssen wir uns ergeben. Eine andere Folge der

Amtsgericht in Oberhausen, Partikel bei dem Amtsgericht in Berent, Justizrat Loewy bei dem Amtsgericht in Exin, Dr. Bessert bei dem Amtsgericht in Kempen (Posen), Timling berg, Dr. Hoppenrath bei dem Amtsgericht in Wreschen

dieser Landesteile, die zwar in einem der Abstimmungsgebiete geboren sind, aber

Dr. Krzyzankiewicz aus Thorn bei

Scharlach aus Znin bei dem Amtsgericht in Spremberg, Timling aus

Ferdinand Bartmann bei dem Oberlandesgericht

Wohnsitz in Berlin⸗Wilmersdorf, Dr. Otto

dem Amtsgericht

Landgericht I in Berlin, Robowski bei dem Landgericht in Posen, Dr. Heinrich

ch der Schankwirtin Frau Else Heiden, geb. Marks, in Berlin⸗Schöneberg, Schwäbischestr. 11, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen

er Bekanntmachung zur Fernhaltun ungeverlasiger

*

Richtamtliches.

Deutsches Reich.

Dte deutsche Reichsregierung und die preußische Staatsregierung veröffentlichen folgenden Aufruf: Deutsche Brüder und Schwestern aus den bedrohten

Grenzmarken!

Der furchtbare Friedensvertrag von Versailles ist Euch bekannt. Das Unerträglichste von allem aber ist, daß weite Gebiete deutschen Bodens, Millionen deutscher Volks⸗ genvssen ohne Befragung vom gemeinsamen Vaterlande losgerissen

8

Friedensbedingungen aber gibt es, die noch abzuwenden in Euerer Macht steht: über Oberschlesien, über ost⸗ und westpreußische Kreise, über Nordschleswig und die rheinischen Kreise Eupen und Malmedy soll die Bevölkerung mittels Abstimmung entscheiden, ob sie beim Deutschen Reiche bleiben, oder mit einem fremden Staate vereinigt werden will.

Freilich sind die Vorschriften über die Art der Abstimmung mit Vorbedacht für uns so ungünstig wie möglich von denen ersonnen,

die den Frieden diktiert haben. Dennoch unterliegt es keinem Zweifel, daß die gesamten Abstimmungsgebiete dem deutschen Vaterlande er⸗ halten bleiben müssen, wenn jeder von Euch Abstimmungs⸗

berechtigten am Tage der Abstimmung seine Pflicht tut. Dies gilt nicht nur für die jetzigen Bewohner es gilt nicht minder für alle diejenigen,

jetzt an einem anderen Orte wohnen und das 20. Lebenssahr vollendet haben. Gerade die Zahl der letzteren ist überaus groß. Von ihnen vor allem hängt es daher jetzt ab, der Heimat, die sie geboren und meist auch ihre Jugend behütet hat, sich dankbar zu

erweisen. Euch allen rufen wir heute zu: Erhaltet sie deutsch!

bei dem Amtsge icht in Skaisgirren, Ganz Deutschland erwartet, daß Ihr alle am Tage der Abstimmung an

Wreschen bei dem Amtsgericht in Tiegen⸗

inz bei dem Oberlandes⸗ Eurem Geburtsort seid und dort, Seite an Seite mit der ansässigen

Bervölkerung, von Eurem Deutschtum Zeugnis ableat.

Ihr Ansässigen aber gedenkt aller Mühe Eurer Väter und Vor⸗ väter im Dienste deutscher Wohlfahrt und Sitte, gedenkt des Schweißes, mit dem sie den Boden, der Euch ernährt, erst urbar gemacht haben.

Ihr alle, die Ansässigen wie die Fortgezogenen, Männer wie Frauen, steht, bedenkt es wohl, vor einer folgenschweren Entscheidung:

Bleibt Euer Heimatboden dank Eurer Treue deutsch, so bleibt auch Euren Kindern der Segen deutscher Art erhalten.

Wird er aber fremdländisch, so sind Eure Kinder in Gefahr, im fremden Volkstum unterzugehen. b

Bleibt das Land deutsch, so kann es seine Kraft leihen zum Wiederaufbau des ganzen deutschen Vaterlandes, und der Ruhm seines Wiedererstarkens wird zwiefach Euer Ruhm. 8

Fällt es aber dem Fremdling anheim, so wird Eure Tüchtigkeit nur fremder Wirtschaft zur Stärkung gereichen. 1

Rettet Ihr Euer Land dem Deutschtum durch Eure Stand⸗ haftigkeit denn mit Versprechungen und Lockungen sucht man Euch zu umgarnen —, so wird Euer Vorbild die Millionen Deutscher, die in den abzutretenden Gebieten wohnen und denen das Recht der Volksabstimmung versagt ist, in ihrem nationalen Empfinden festigen. Fortan werden auch sie um so zäher an ihrem Deutschtum festhalten.

Rettet Ihr durch Erfüllung Eurer Pflicht als Deutsche dem Vaterlande, was ihm heute noch bewahrt werden kann, so wird dies

den Schwachmütigen, die heute am Deutschtum verzweifeln, eine Mahnung zur Ein⸗ und Umkehr sein. Selbst weit hinaus ins Aus⸗

Mitbürger und Mitbürgerinnen! In Eure Hand ist es nun gegeben, eine Tat zu vollbringen, die einst die Geschichte an die Seite stellen wird den großen Taten unserer Vergangenheit. Ungezählte Eurer Brüder und Söhne haben Blut und Leben dahingegeben, um die Heimat unversehrt zu erhalten. Denkt an das viel schwerere Opfer, das sie brachten, und dankt es ihnen durch die Erfüllung

Eurer vaterländischen Pflicht in der großen Stunde der Entscheidung.

Steht fest zu Eurem Lande! Seid treu Eurem Volke!

DSDOie Reichsregierung: 1

Schiffer. Dr. Bell. Dr. David. Erzberger. Dr. Koch. Dr. Mayer. Müller. Noske. Schlicke. Schmidt. 8 u““

Die Preußische Staatsregierung: .“ Hirsch. Fischbeck. Braun. Haenisch. Dr. Südekun. Heine. Dr. am Zehnhoff. Oeser. Stegerwald.

Bei der Reichsregierung ist laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ folgende Depesche der Be⸗ wohner des Memelgebiets eingegangen: .

In öffentlicher Volksversammlung in Heydekrug vereint fordern wir Bewohner des Memelgebiets in letzter Stunde nochmals die Reichsregierung. Staatsregierung und Landesversammlung dringend auf, dafür einzutreten, daß unsere beim deutschen Vaterlande verbleibt.

i fuͤnfhundertjähriger PVerbindung mit Preußen und Deutschland, aus einer unbewohnten Wildnis zu einem dicht bevölkerten deu schen Mutterlande geworden, unauflöslich verbunden mit dem wirtschaft⸗

lichen und geistigen Leben des deutschen PeteFrnes gewöhnt an die

Segnungen der unvergleichlichen deutschen sozialen Gesetzgebung, außer⸗ stande, die Mittel zur Erhaltung ihrer öffentlichen Einrichtungen aus eigener Kraft aufzubringen, sieht unsere Heimat im Falle der Abtrennung von Deutschland für die breiten Massen der ländlichen und städtischen Bevölkerung den völligen Zusammenbruch in Kultur und Wirischaft vor Augen. Es muß Wege geben, etwaigen Wünschen anderer Nationen zu entsprechen, ohne daß darunter ein Teil unseres eigenen Volkes zugrunde geht. Mögen die Inhaber der Reichs⸗ und Staatsgewalt die Kraft finden, uns vor dem namenlosen Unglück der Loslösung vom Reiche zu bewahren. .

1 89 8

RE1ö“ 5 8 8 11“ 1 3 8“ 8 5 8

In der am 14. Oktober unter dem Vorsitz des Reiche⸗ verkehrsministers Dr. Bell abgehaltenen Vollsitzung des Reichsrats wurde dem Entwurf des Häushalts des Reichs⸗ verkehrsministeriums für das Rech ungsfahr 1919 und dem

Entwurf einer Verordnung über den Verkehr mit Zucker zu⸗ gestimm V

tellung unter Polizeiaufsicht.

191

die vereinigten Ausschüsse des Reichsrats für Rechnungs⸗ Das mit der

sen und für Handel und Verkehr hielten heute eine Sitzung.

Schon im vorigen Jahre beschäftigte sich das preußische

ggeordnetenhans mit einer Gesetzesvorlage, die eine Neu⸗ ganisation der Handelskammern bezweckte und ins⸗

ondere die Schaffung größerer und leistungsfähigerer mmern zum Gegenstande hatte. Durch den Art 165 der Reichs⸗ fassung erhält die Frage des Ausbaues der Handelskammern Grundlage für die —— der durch sie vertretenen rufe gruppen in die Bezirkswirtschaftsräte bezw. den Reichs⸗ rischaftsrat erneute und besondere Bedeutung. Daneben darf auch die Frage der einheitlichen Ausgestaltung des

mmein einer den Verhältnissen entsprechenden Nachprüfung.

ie „Wolffe Telegraphenbüro“ hört, ist eine diesen Gesichts⸗ 1 welche Mittel man zu einer allgemeinen Abrüstung ge⸗

ikten Rechnung tragende Reformvorlage im preußischen jnisterium für Handel und Gewerbe in Vorbereitung.

Bayern.

Das gestern im zweiten Geiselmordprozeß vom

Wolfsschen Telegraphenbüro“ zufolge für den Hilfsarbeiter

vois Kammerstätter wegen Verbrechens des Mordes auf

odesstrafe, für den Kellner Luitpold Debus, den Tagelöhner udolf Greiner und den zussischen Studenten Andreas strelenko vegen Beihilfe zum Morde au uchthaus, 10 Jahre Ehrenrechtsverlust und

Mecklenburg⸗Strelitz. 4

An Stelle des zum bevollmächtigten Minister bei der seichsregierung und zum stellvertretenden Mitglied des Reichs⸗

ais ernonnten Staatsministers Krüger ist, wie „Wolffs⸗ elegraphenbüro“ meldet, der Mnisterialdirektor Freiherr on Reibnitz zum Staaltsminister und Vorsitzenden des taats ministeriums sowie zum Mitglied des Reichsrats ernannt orden. Freiherr von Reibnitz war von 1913 bis 1918 Land⸗

des Kreises Falkenberg (O. S.). 1“

Hesterreich.

Der Staatssekretär des Heerwesens Deutsch legte in der prgestern geschlossenen Länderkonferenz die Grundsätze er Neuorganisation der Wehrmacht dar, die im hesentlichen nach deutschem Muster geschehen soll. Wie Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, soll die Rekrutierung ünderweise erfolgen je nach der Bevölkerungszahl der Länder.

fgestellt werden sieben Infanterieregimenter, fünf Alpen⸗ ägerregimenter, ein Alpenjägerbatalllon aus Vorarlberg, ds Rodfohrerbatatllone, sechs Kavallerieschwadronen, sechs Etellericabteikungen, ein selbständiges Artillerieregiment und chs fechnische Bataillone. Die neue Wehrmacht müsse ein olitisch neutrales, zuverlässiges Werkzeug der Republik werden. elbstversändlich sollten die politischen Rechte der Soldaten keiner Weise gekürzt werden, jedoch müßte im Dienste jede varteigesinnung zurücktreten.

Nach Blättermeldungen ergeben die Mitteilungen von eilnehmern an der Länderkonferenz, daß die Klutt zwischen dem taate und den Ländern und besonders die zwischen Wien und dn Ländern durch sie nicht überbrückt, fondern nur notdürftig erhüllt worden ist.

In der gestrigen Sitzung des Kreisarbeiterrates

rllälte der Staatssekretär Dr. Bauer, daß er aus der egierung auszuscheiden beabsichtige, da seine Person eer Regierung nichts mehr nützen könne und er andererseits

laube, seiner Portei außerhalb der Regierung nützlicher zu

in. Ueber den Wiedereintritt der sozialistischen Parteien in

ie Koalition sagte er u. a.:

Die Koclition sei unumgänglich notwendig, denn so wenig die ürgerlichen Parteien das Land ohne Wien regieren könnten, ebenso⸗ venig könnten die Sozialisten in Wien ohne Land regieren. eiden Fällen müßte es zu einem chterlichen Bürgerkrieg kommen.

Er scheide aus der Regierung aus, weil er mit seiner Politik der

je 15 Jahre ulässigkeit der

In

Präsidenten Poincaré stattfand, hot den Senator

ahlrechts sowie der Beteiligung der Frauen bei den Handels⸗ Führung von Debierre

ö ö“ 4 1“ Belgier ratifizierte Exem sfebensvertrages erhalten. Unterschrift des Königs von En gland ver⸗ sehene Vertragsexemplar ist dem Sekretariat noch nicht ein⸗ gehändigt.

Das Abkommen über die Luftschiffahrt ist vorgestern nachmittag durch die Vertreter der Staaten Belgien, Bolivig, Brasilien, Großbritannien, Ecuador, Frankreich, Italien, Kanada, Portugal, Rumänien, Siam und Uruguay unterzeichuet worden.

Der Ministerrat, der gestern unter dem r

2

des éon Bourgeois zum Vertreter Frankreichs im Rat des Völker⸗ bundes ernannt.

Eine Anzahl Pe S.epease Senatoren unter at im Senat eine Entschließung ein⸗ gebracht, in der die alliierten und assoziierten Regierungen auf⸗

gefordert werden, unter einander darüber zu verhandeln, durch

langen könne, ohne die kein dauerhafter Friede möglich sei. Ferner sollen die alliierten und assoziierten Regierungen Frank⸗ reich auf die Zahlungen Deutschlands solange die Priorität zuerkennen, bis die Wiederherstellung der französischen Ost⸗ und Norddepartements vollzogen ist. Diese Entschließung ist

olksgericht München I. verkündete Urteil lautete dem dem Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten über⸗

wiesen worden.

1 Zur Lage der Ausländer feindlicher Herkunft, die sich noch in Konzentrationslagern befinden, meldet der

„Petit Parisien“, es würden alle diesenigen nunmehr in Frei⸗

heit gesetzt, die vor dem Kriege Anzeichen von Sympathie für Frankreich kundgegeben und bereits das Naturalisierungsgesuch eingereicht hätten. Das gleiche vef. bei ausländischen Fünen zu, deren Kinder sich für Frankreich geschlagen hätten.

iese Ausländer könnten an ihren französischen Wohnort zurückkehren. Verdächtige Ausländer würden nach ihrem Heimatland abgeschoben. Die Abreise der Deutschen werde am

19. Oktober beginnen, die Konzentrationslager sollen am 3. No⸗ vember geräumt sein. Rußland.

Der General Denikin meldet dem „Nieuwe Rotterdam⸗ sche Courant“ zufolge daß seine Truppen in einem erbitterten Gefecht Orel, 200 km südsüdwestlich von Moskau, ge⸗ nommen und 18 rote Regimenter, die sich ihnen entgegen⸗ stellien, geschlagen haben. 3000 Gefangene, vier Geschütze und mehr als 30 Maschinengewehre seien erbeutet worden. Krowie wurde besetzt. In der Ukraine hat Denikin die neunte Division Petljuras bei Kiew geschlagen und zwei Dörfer besetzt. Die Bolschewisten melden aus Jamburg, daß sie diesen Ort nach hefligem Kampfe genommen haben.

Nach Meldungen des „Worffschen Telegraphenbüros“ herrscht an der Front nach Eintreffen von etwa 6000 Mann estnischer Truppen zwischen den russischen und lettischen Truppen rege Gefechtstätigteit. Dünamünde und Bolderaa wurden gestern von den Russen genommen. 8

Der Oberst; Bermondt hat an die polnische Re⸗ gierung einen Funkspruch gerichtet, in dem er erklärt, daß er

1

gegen Polen keine Feindschaft hege, daß er vielmehr in nächster

8

8— 1 1 12 8 1

Regierung nichts nützen könne, denn die Stimmung im Auslande sei

egen ihn. Er werde doch als derjenige hingestellt, der auf den Staatsbankerott hinarbeite.

schaffen. Da ihm mit Rücksicht auf seine Aufgabe, der Rückbeförde⸗

Vorgestern fand in Innsbruck eine Massenversamm⸗

ng von Sozialdemokraten statt, in welcher obiger Quelle folge die Landesräte Abram und Scheibein mit energischen

G Worten den Anschluß an Deutschland neuerlich verlangten,

g unter den gegenwärtigen Umständen Deutsch⸗Oesterreich ein

ebensunfähiges Gebilde sei. Die Tiroler Abgeordneten der

Notionalversammlung wurden aufgefordert, mit aller Energie,

votz des ablehnenden Standpunktes der Entente, dahin zu dirken, daß, der Anschluß Deutsch⸗Oesterreichs an Deutschland r Tat werde. 8 11“ FTsschecho⸗Slowakei. Blättermeldungen zufolge hat vorgestern im Deutschen hause in Prag unter überaus starker Beteiligung eine feier⸗ che Begrüßung Dr. Lodgmanns durch die Deutschen don Prag stattgefunden. Dr. Lodgmann sprach über die Lage der deutschen Bevölkerung im Tschechisch⸗Slowakischen Staate ind sagte, der Kernpunkt ihrer Politik müßte im v

G

6

1 6

dehen mit allen nichttschechischen Stämmen liegen; dabei würden

sie ihre Forderungen als Deutsche soweit wie möglich in die bösamfforderungen der nichttschechischen Völker einzuordnen

EGroßbritannien und Irland.

Der Kabinettsausschuß zur Erzielung von Ersparnissen ist

der „Daily Mail“ zufolge zu dem Schluß gekommen, daß die nilitärischen Ausgaben Englands eingeschränkt werden lüssen. Es wurde angeordnet, die Ausgaben der Armee auf 75 Millionen Pfund Sterling für das Jahr einzuschränken, der Haushalt füͤr die Flotte vnan auf 60 Millionen und der ür die Lufiflotte auf 25 Millionen Pfund Sterling herab⸗ gesetzt werden. Bei der Flotte will man 100 000 Mann im

Dienst behalten. Frankreich.

Das Amtsblatt meldet, daß der Präsident Poincaré das Aktenstück der Ratifikation des Friedensvertrages mit Deutschland und die anderen in Versailles am 28. Juni 1919 unterzeichneten Schriftstücke unterfertigt hat. Das kretariat der Friedenskonferenz hat das vom König der 1““

8 3

%

zusammen:

88 8

Zeit gemeinsam mit den Polen gegen die Bolschewisten zu marschieren hoffe und daß er um Freilessung aller von den Polen festgesetzten Russen bitie, um ihnen den Eintritt in seine Armee zu ermöglichen. Zum General Denikin hat der Oberst Bermondt den General Davidow mit einer Note gesandt, in der Bermondt erklärt, er könne dem Befehl des Generals Judenitsch, an die Nordwestfront zu gehen, nicht nachkommen, da er die neugebildeten Randstaaten nicht anerkennen könne,

wie General Judenitsch das getan habe, und deshalb Kurland

aicht aufgeben könne. Die Interessen des zukünftigen einigen Rußlands verböten die Abtrennung des Baltikums.

Litauen.

Der Generalleutnant von Eberhardt hat dem „Wolff⸗ schen Telegraphenbüro“ zufolge der litauischen Regierung

mitgeteilt, daß er den Befehl über das 6. Reservekorps vom

Grafen von der Goltz übernommen habe, und daß es sein Be⸗ streben sein werde, nicht nur mit der litouischen Regierung im besten Einvernehmen zu handeln, sondern auch die ent⸗ ö“ Zwistigkeiten zwischen den in Litauen stehenden russi⸗ chen Truppen und der litauischen Regierung aus der Welt zu

rung der deutschen Truppen, der Schutz der hierzu bennöligten Eisen bahn besonders am Herzen liege und eine Gefährdung dieser Bahn verhindert werden müsse, hat Generalleutnant von Eberhardt gleichzeitig den Wunsch nach einer persönlichen Rück⸗ sprache mit einem bevollmächtigten Vertreter der litauischen Regierung ausgesprochen. Die litauische Regierung hat sich mit einer Besprechung in Satkuny. einverstanden erklärt und wird den Verkehrsminister und einen Offizier des Ver⸗ teidigungsministeriums dorthin entsenden.

Niederlande. 8

Die direkten Verhandlungen zwischen Holland und Belgien über die Wirtschaftsfragen sind dem „Telegraof“ zu⸗ folge infolge der Abreise der belgischen Delegierten von Paris vorläufig unterbrochen worden. Man erwartet aber ihre baldige Wiederaufnahme. Informationen aus belgischer Quelle be⸗ stätigen, daß der holländische Standpunkt in den die Schelde und Limburg betreffenden militärischen Fragen vom Vierzehner⸗ Ausschuß fast allgemein gebilligt werde. Holland wird das Recht erhalten, die Schelde in Kriegszeiten für bewaffnete

Schiffe zu schließen.

Die genommen. Damit Arbeiten abgeschlossen.

Belgien. Kammer hat die Einkommensteuervorlage an⸗ hat die 1914 gewählte Kammer ihre

Schweiz. . Laut Meldung der „Schweizerischen Depeschenagentur“ hat der Bundesrat beschlossen, die Bundes versammlung zur Be⸗ handlung der Völkerbundsfrage für den 10. November ein⸗ und nicht den neuen, sondern den alten Nationalrat it zu befassen. 1 Bulgarien.

Nach Meldungen des „Wolfsschen Telegraphenbüros“ sst

W““

internationale

Privatversonen 1614.“*“ 1 Kinder, Mündelgelder füur..

das Ministerium Stambuliske jetzt endgültig gebildet. Es hat den Auftrag erhalten, den Friedensvertrag mit der Entente zu zeichnen. Das Kabinett setzt sich folgendermaßen

Stambuliski: Ministerpräsident und Kiiegs⸗

11“

minsster; Koalow: Unterricht; Torlakow: Verkehr; Dimitrow. Inneres; Daskalow: Ackerbau; Maggiarow: Auswärtige Angelegenheiten; Burow: Handel. Die beiden Letztgenannten gehören der gemäßigt sozialistifchen Partei an. Dis nicht besetzten Portefeuilles für Justiz und Oeffentliche A beiten erhalten die Demokraten das Finanzportefeuille ein Progressist. Das Kabinett weist vier Agrarier auf. Vorsitzender der bulgarischen Friedensdelegation in Paris bleibt Theodorow.

Amerika.

Die amerikanischen Gewerkschaften sind dem „Echo de Paris“ zufolge gegen die Einberufung des Internatio⸗ nalen Kongresses für Arbeiterrecht in Wachington. Die Bewegung sei so stark, daß sie allein schon die Rattfizie⸗ rung des Friedensvertrags in Gefahr bringen könne. Die mächtigsten amerikanischen Gewerkschaften erhöben gegen den Einspruch, die amerikanischen Arbeiter auf die Stufe der Arbeiter anderer Länder zu bringen, weil dies notwendigerweise die durchweg höheren Arbeits öhne in Amerika drücken müsse. Andere Kreise wieder kämpften gegen die Schaffung eines internationalen Arbeiterrats, der dem Sowjetsystem gleichkäme. Der Handelsminister habe an⸗ gekündigt, daß, wenn das Statut des Völkerbundes mit allen notwendigen Ratifizierungen nicht vor dem 29. Oktober, dem Tag des Zusammentritts der Internationalen Arbeiterrechts⸗ konferenz, sichergestellt sei, diese Konferenz vertagt werden müsse, da sie dann nicht alle auf der Tagesordnung stehenden Fragen erörtern könne. Da der Friedensvertrag vorschreibe, daß die Arbeiterkonferenz im Oktober zusammentreten müsse, werde eine Abänderung des Friedensvertrags notwendig.

Asien. 8

Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ meldet, daß der japanische Staatsrat den Friedensvertrag genehmigt hat. Der Vertrag wird jetzt dem Kaiser zur Ratifizierung

1“

vorgelegt.

Afrika.

Das südafrikanische Blatt „Burger“ veröffentlicht ein Schreiben des Generals Dewet, in dem dieser leiden⸗ schaftlich gegen die Besitzergreifung Deutsch⸗Südwest⸗ und Deutsch⸗Ostafrikas durch die Union Einspruch erhebt. Dewet nennt die Eroberung dieser beiden deutschen Kolonien ungesetzlich und erklärt, solange sie im Besitze des südafrikanischen Volkes seien, würden sie wie eine Feuersbrunst wirken. Der Einfall in die deutschen Kolonien sei acrecgeferazge gewesen. Dewet appelliert an das afrikanische Volk, daß Deutsch⸗Süd⸗ west⸗ und Deutsch⸗Ostafrika ihrem rechtmäßigen und gesetzlichen Besitzer zurückgegeben werden. ““

Statistik und Volkswirtschaft. Der Beruf der Sparer und die Altersrenten⸗

IUHHHMHHMHNMNNMINRHHNHIHMNHIL

—2 =

versicherung bei der Münchener Sparkasse. In ihrem neuesten, auf das Jahr 1917 sich beziehenden Jahr⸗ der g nicht nur der im Berichtsjahre neu hinzugekommenen, sondern sämtlicher Sparer. Eine solche Statistik wird wohl Es waren nach einem in der „Sparkasse“, dem Organ des Deutschen Sparkassenverbandes, sich findenden Auszuge aus dem Jahresbericht Pienstbetin.. . . .. weibl. 20 808 Arbeiter und Gewerbegehllfen.. männl. 35 348 männl. 5 528 weibl. 7 222 selbständige Gewerbetreibende.. [mMäcn 2 848 —1—2182* Künstler Schriftsteller und sonstige männl. 4 795 EVE1111— 1 356 weibl. 28 970 [Knaben 2161 . 8 Knaben 33 840 do. sonstige Einlagen füj... [Möbchen 43178 Personen mit unbekannten Berufen . . 1 355 0, 82 Vereine, Institute, Stiftungen. . 5 087 =— 1,97 Summen 257 694 = 100,00 vH. Mit Beginn des Jahres 1912 hat die Münchener Kädtische ermöglicht, durch Verzicht auf den Zinsengenuß aus ihren Spar⸗ guthaben zugunsten einer Versicherungsanstalt sich eine Alters⸗ Invaliden⸗ und Altersrente zu erwerben. Für den Bezug der Altersrente ist im allgemeinen die Errei ung des 65. Lebensjahres Zeitpunkt, vom 50. Lebensjahre an, beantragt werden. Solche An⸗ träge werden sowohl bei Lösung des Spar⸗ und Altersrentenbuchs wie bezugs, von demjenigen, der die Versicher ing beantragte, entgegen⸗ genommen. Bis zum Schluß des Berichtsjahres 1917 hatten 216 Sparer und Altersrentenbücher angelegt 151 918 ℳ; im Berichtsjahre wurden eingelegt in 318 Posten 79 486 ℳ, abgehoben in 217 Post n das Guthaben der 216 Teilnehmer am Jahresschlusse 182 557 betrug (durchschnittlich auf jeden Teilnehmer 845,17 ℳ). Die Berufsständen aus in Dienstboten 8 Guthaben 18,1 vH, 20. kaufmännische Angestellte.. 26 8 8 selbständige Gewerbetreibende. 7,4 8.8 Künstler, Aerzte usw.. Privatpersonen 18,1 . 9,7

bericht veröffentlicht die Münchener städtische Sparkasse eine Statistik nur von wenigen Sparkassen aufgestellt; sie ist besonders lehrreich. unter den Sparern: männl. 1 027 weibl. 12 519 in kaufm. Berufen Angestellte. männl. 7 555 Beamtinnen, Lehrerinnen.. ö 1 114 Mädchen 2 182 Militärpersonen... . 4 815 auswärtige Sparer .19 166 = 7,8 Sparkasse eine Wohlfahrtseinrichtung eingeführt, die den Sparern versorgung neben und unabhängig von der gesetzlichen des Versicherten vorgesehen; er kann jedoch auch für einen früheren auch später, spätestens aber mindestens ein Jahr vor Beginn des Renten⸗ eine Altersrente erworben. Am Ende des Vorjahres waren auf Spar⸗ 48 847 ℳ, somit ergaben sich Mehrein agen von 3 639 ℳ, so daß 216 Teilnehmer an der Altersrentenversicherung scheiden sich nach Arbeiter und Gewerbegehilfen 12,0 Beamte und Lehrer.. 8 6,0 Kind

er 9 0 2. 9 0⁴

Arbeitsstreitigkeiten.

Nach Mitteilung des Magistrats ist ein großer Teil der Berliner städtischen Bürohilfskräfte g stern mittag um 12 Uhr in den Ausstand getreten und hat damit kas unter einer längeren Kündigur gsfrist stehende Dienstverhältni; dem Magistrat gegerüber gebrochen und sich 8 über den rechtsverbind ichen Schiedsspruch vom 11. Oknzober, der die tünfrigen Vergütungen dr Hilfs⸗ kräfte um eine Zulage von 100 monatlich ve mehrt, hiwe ggesetzt. Der Magistrat erläßt an sämtliche Hilfskräfte die Aufforderung,

1 8 1.“ 1“

8