1919 / 268 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 22 Nov 1919 18:00:01 GMT) scan diff

Der Oberste Rat hat der „Agence Havas“ zufolge den endgültigen Vertrag, betreffend Spitzbergen, enffprechend den Bemerkungen der norwegischen Delegation umge⸗ ändert worden ist. Sodann hat sich der Oberne Rat mit der Laage befaßt, in der diejentgen Bewohner Schleswigs hin⸗ sichtlich ihres Besitztums sind, die die dänische Nationalität er⸗ werben wollen. An die dänische Regierung wird eine ent⸗ sprechende Note ge ichtet werden.

Zwischen den deutschen Delegierten Freiherrn von Lersner und Ministeriadirektor von Simson und dem französischen Generalsekretär der Friedenskonferenz Dutasta und dem Leiter der politischen Angelegenheiten Berthelot hat vorgetern abend im Ministerium des Auswärtigen ein erster Meinungsauslausch über das Protokoll statt⸗ efunden, das die Durchführung derjenigen Waffenstillstands⸗ edingungen betrifft, die am Tage des Inkrafttretens des Ver⸗

sailler Vertrags noch nicht erfüllt worden sind. Im Ministerium des Auswärtigen sind vorgestern wischen Frankreich und Großbritannirn oie Ratifikationen es Garantievertrags ausgetauscht worden.

Der Bund der Gewerkschaften der Seine hat obiger Quelle zufolge beschlossen, am 7. Dezember in jeder Gewerkschaft Versammlungen zugunsten der russische jetrepublik zu organisieren. ““

Rußland.

Nach dem Bericht des britischen Kriegsamtes hat das russische Nordwestheer am 18. November an beiden Ufern der Pliussa Boden verloren. Estländische Panzerzüge haben an der Abwehr der schweren Angriffe östlich von Jamburg teilgenommen. Der Kampf dauert fort.

Der „Agence Havas“ Ffange wird berichtet, daß General Judenitsch und die estnische Regierung zu einem be⸗ friedigenden Uebereinkommeu gelangt Die Armee Judenitsch' soll nicht entwaffnet werden.

Die aus Rostow am Don siammende Nachricht, daß eine Gruppe der galizischen Armee von 20 000 Mann, die den linten Flügel der Armee Petljuras bildete, zu De⸗ nikin übergegangen sei, ist, wie nach einer Mitteilung der ukrainischen Gesandtschaft in Deutschland von zuständiger ukrainischer Seite gemeldet wird, vollständig erfunden. Vielmehr nimmt den neuesten Nachrichten aus Kamenetz⸗ Podolsk zufolge die galizische Armee, die zu den Kerntruppen der ukrainischen Nationalarmee gehört, einen hervorragenden Anteil an den letzten Kämpfen der ukrainischen Truppen gegen Denikin.

Italien.

Niach dem „Secolo“ beträgt die endgültige Zahl der ge⸗ wählten Sozialisten 161. Ferner wurden gewählt: 177 Liberale,

97 Katholiken, 11 Republstaner, 9 Giolittianer, 8 Kombattanten, 3 unabhängige Sozialisten und 2 Nationalisten.

Der „Osservatore Romano“ meldet, daß der Papst beschlossen hat, in Japan eine apostolische Vertretung einzurichten. Er ernannte Monsignore Fumasoni Biondi,

genwärtig apostolischer Vertreter in Ostindien, zum ersten

gaten. Südslawien.

Nach einer Meldung des „Südslawischen Preßbüros“ hat die Regierung die südslawische Helegation in Paris ermächtigt, en Friedensvertrag von St. Germain zu unter⸗

eichnen.

1 Schweiz. Der Nationalrat und der Ständerat wie „Wolffs Telegraphenbüro“ Eintritt der Schweiz in angenommen. 8

sind.

haben gestern, meldet, die Vorlage über den den Völkerbhund endgültig

genehmiagt, der

In der Thronrede

Präsident Wilson hat nach einer Meldung zum 1. Dezember 8 einberufen, industriellen Konferenz begonnene Arbeit fortsetzen soll. Das amerikanische Staatsdepartemeunt hat dem „Wolffschen Telegrophenbüro“ zufolge Mexiko gewarnt, daß eine weitere Belästigung Jenkins in Puebla, gelassen wurde, „die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko ernstlich in Mitleidenschaft ziehen würde“. Die peruanische Nationalversammlung hat stimmig den Frieden vertrag genehmigt.

„Telegraaf“ Konferenz

Nach Meldungen der Unruhen am Donnerstag in Alexandrien erneuert. kam zu Zusammenstößen, bei denen es verschiedene Tote und Die Militärbehörde hat infolgedessen die

Verwundete gab. Inkraftsetzung der Kriegsgefetze und die Verhängung des Be⸗

unterzogen und ge Wilsons verstoße.

Kampf um die Unabhängigkeit mit a Mitteln fortzusetzen.

Verfassunggebenden Versammlung beagrüßte nach einer Meldung der rumänischen Nation dies⸗ und jenseits der Karpathen, und kündigte die Verfassunge revision an, die Großrumänien zu einem starken gefestigten Lande ausbauen solle. prachigen Nationen in Großrumänien sollte politische und kulturelle Freiheit gewährt werden, damit sie seine Freunde und nicht Feinde würden.

der

8

8

lagerungszustandes verfügt. und Ibrahaim Said Pascha, der Präsident und der Vize⸗ präsident des Komitees der ägypteschen Delegation, sind auf Febn der britschen Militärbehörde festgenommen und in die Kaserne von Kaisralnab gebracht worden.

„— Das evxtreme Komitee in Kairo hat der „Times“ zu⸗ folge am 15. d. M. eine Erklärung veröffentlicht, in der die Verwaltung der englischen Regierung einer scharfen Kritik sagt wird, daß diese gegen die Grundsätze

Die

Rumänien.

bei der vorgestrigen Eröffnung der 1 der König „Agentur Dacia“ alle Vertreter der

Allen fremd⸗

Amerika.

des eine neue industrielle

die die von der nationalen

des amerikanischen Konsularagenten vor kurzem von den Banditen frei⸗

ein⸗ „Agence Havas“ haben sich 8

Mahmud Soliman Pascha

Aegypter werden den en gesetzlichen

Die

tärischen Maßnahmen,

des

Parlamentarische Nachrichten.

tlichen stenographischen Berichte über die Verhandlungen Deutschen Nationalversammlung über die Ursachen des Krieges, die Friedensmöglichkeiten und die wirtschaftlichen sowie mili⸗ die dem Völkerrecht widersprechen könnten, können nunmehr auch durch jede Buchhandlung und jedes Postamt bezogen werden. lage der Norddeutschen Berlin SW. 48 (Wilhelmstraße 32) und werden mit 20 Pfennig für den 16seitigen Oktav⸗Bogen berechnet. vorläufig nicht abgeschätzt werden. 8

Untersuchungsausschusses der

Sie erscheinen in dem Ver⸗ Buchdruckerei und Verlagsanstalt,

Der Umfang kann

ri 88

Coriolan.

Sonntag Stuart.

Opernhaus. (Unter den Linden.) Sonntag: 242. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Aida. Oper in vier Akten (7 Bilder) Reinhardt.) von Giuseppe Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne be⸗ arbeitet von Julius Schanz. Musikalische Leitung; Generalmusikdirektor Leo Blech. Spielleitung: Hermann Bachmann. Se Emil Graeb. Anfang 6 Uhr.

Schauspielhaus. (Am Gendarmen⸗ markt.) Sonntag: Nachmittags: Karten⸗ reservesatz 13. Der Dauerbezug, die ständig vorbehaltenen sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. 16. Volks⸗ vorstellung zu ermäßigten⸗Preisen: Maria Magdalene. Anfang 2 Uhr. Abends: 256. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die Braut von Messina oder Die feindlichen Brüder. Ein Trauerspiel mit Chören in vier Aufzügen von Schiller. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 Uhr.

Montag: Opernhaus. 243. Dauerbezugs⸗ vorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Palestrina. Musikalische Legende in drei Akten von Hans Pfitzner. Musi⸗ kalische Leitung: Dr. Fritz Stiedry. Spiel⸗ Sett g. Hermann Bachmann. Anfang

hr.

Schauspielhaus. 257. Dauerbezugsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Nathan der Weise. Dra⸗ matisches Gedicht in fünf Aufzügen von Lessing. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 Uhr.

Opernhaus. Dienstag: Violetta. (La Traviata.) Mittwoch: Der Barbier von Sevilla. Donnerstag: Tiefland. Freitag: III. Sym⸗ phonie⸗Konzert der Kapelle der Oper. Sonnabend: Aviadne auf Naxos. Sonntag: Die Meister⸗ finger von Nürnberg.

Schauspielhaus. Dienstag: Maria Stuart. Mittwoch: Peer Gynt.

Maria Magdalene.

8

Sonntag, Jaakobs Traum.

Pippa tanzt.

Kammerspiel

Pandora.

Die Büchse der Pandora.

Freitag, Abends 7 ½ Uhr: Male: Orestie.

————.—

Bummelstudenten. Große

nach G.

studenten.

von Frank Wedekind.

Berliner Theater. Sonnt mittags: Geschlossen. Abends 7,10 Uhr: 1 Berliner 3 Posse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern, Hu Pohls und G. Wilkens „Auf eigenen Füßen“ frei bearbeitet von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer. Die alte Musik von Conradi, die neue von W. Bredschneider und B. Zepler. 1 Moͤntag und folgende Tage: Bummel⸗

Freitag: Und Pippa tanzt.

E..

Ueber spätan

Freitag: Maria Stuart. Sonnaben

Deutsches Theater. (Direktion: Max Abends 7 ½ Uhr:

Montag, Dienstag, Donnerstag und Sonnabend: Jaakobs Traum.

Mittwoch: Zum ersten Male: Und

Sonntag, Mittags 12 Uhr: Andrea Latzko: Vorlesung aus eigenen Werken. Abends 7 ½ Uhr: Die Büchse der

Montag: Die deutschen Kleinstädter. Dienstag, Donnerstag und Sonnabend:

Mittwoch: Frühlings Erwachen. Freitag: Gespenstersonate.

Großes Schauspielhaus. Zum ersten Sonnabend: Orestie. 8

ag, Nach⸗

Theater in der Koöniggrätzer Straße. Sonntag, Nachmittags: Ge⸗ schlossen. Abends 7 ½ Uhr: Schlo Werberstein. Schaufpiel in dre Hre⸗ ö“ und Freitag: Ein Traum⸗

e 4. Dienstag, Mittwoch, Donnersta Sonnabend: Schlotz Wetterstein

und

emn.

onmeran Komüödienhaus.

. Komödie

Georg Reicke. Montag und

der Pfalz.

Zu lrae. Abend Lustspiel in drei Najac von Oscar

ermäßigten Preisen: Dies

8 7 ½ Uhr: Cyprienne. Akten nach Sardou und Blumenthal.

5 Uhr:

Ibsen.

Freitag: Peer

Volksbühne. platz.) Sonntag

Montag,

Sonnabend, 's Jungferngift.

mäßigten Abends bauer. Ludwig Anzengrube

Genua.

Kunst und Wissenschaft.

1 tike Kunstwandlungen, eine Parallele 85 Gegenwart, spricht Professor Dr. Delbrück, Direktor es Deutschen Archäologischen Instituts in Rom, im Verein für Deutsches Kunstgewerbe in Berlin am 26. d. . Abends 8 Uhr im Hörsaale des Kunstgewerbemuseums, Prinz Albrechtstraße 7 a. Der Vortrag wird durch Lichtbilder und eine Ausstellung erläutert. Gastkarten durch die Geschäftsstelle des Vereins, Bellevuestraße 3.

Geschlossen. Abends 7 Uhr:

Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend: Sie.

—.——

Deutsches Künstlertheater. Nürn⸗ bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:

Montag bis Sonnabend: Cyprienne.

Lessingtheater. Sorntag, Nachmitt. Zu ermäßigten Preisen: rote Hahn. Abenbs 7 Frank. Drama in drei Akten von Sigurd Deutsch von Julius Elias. Montag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend: Fräulein Julie. Hierauf: Der grüne Kakadu. Dienstag: Robert Frank.

ermäßigten P Abends 7 ½ Ühr: Wilhelm Tell. 8 Dienstag, Sonnabend: Predigt in Litauen. Mittwoch und Freitag: Paul Lange und Tora Parsberg. Nachmittags 3

Schillertheater. Charlottenburg. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Preifen: es euch gefüllt. Uhr: Volksstück in drei Akten von

Donnerstag: Der Andere.

tag, in fünf Aufzügen von

Freitag: Liselott von lottenburg, Direktion: Georg

Abends 5 ½ Uhr:

Dienstag: Die Mittwoch: lungen.

Hierauf: Saragossa.

Theater des

Der Uhr: Robert

Operette in drei Schanzer und Ern Jean Gilbert. Montag und

Frau im Herme

eaama ene⸗

(Theater am Bülow⸗

„Nachmittags 3 Uhr:

reisen: Luther. mash ten 1.g.

Donnerstag und

Rideamus. Musik

Uhr: geliebte.

berg. Zu er⸗

Der Meineid⸗

mäßigten Preisen: schaft. Abends

Georg Jarno.

1

eingestellt. die durchgehenden D⸗

2 leitung

ach⸗ Ffitag. Der Bund 1 kittwoch und Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Die Braut von Messina.

Deutsches Opernhaus. (Char⸗ Bismarck⸗Straße

Montag: Die verkaufte Braut. Hoffmanns

Donnerstag: Rigoletto. 8 Freitag: Cavallexia rusticana. Die Schwätzerin von

Sonnabend: Tieflaud.

Zoologischer Garten⸗ 1 Sonntag, Nachmittags: Geschlossen. Abends 7 ½ Uhr: Die Frau im Hermelin.

Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Max und Movritz.

Theater am Nollendorfplatz. Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Zu er⸗ Preisen: Drei alte Schachteln. ends 7 ¼ Uhr: Der Vielgeliebte. Operette in drei Akten nach einem älteren Stoff von Hermann Haller. Verse von

Montag und folgende Tage: Der Viel⸗

Dienstag, Donnerstag reitag, Nachmittagz 34 Uhr. Die belden Klrns⸗

g Mittwoch und Sonnabend, 3 ¼ Uhr: Schneewittchen.

Thaliatheater. (Dresdenerstr. 72/73.) 2 Sonntag, N. 1 . Montag: Biel Lärm um nichts. nFhigten ETEbö Dienstag, Mittwoch und Sonnabend: Die Berschwörung des Fiesco zu Sonneuschein. Operette in drei Arten 8 von Bernhard Buchbinder.

8

Am Sonntag, den 23. November 1919 (Totensonntag), sind die Berliner staatlichen Museen geschlossen. Das Museum für Völkerkunde in Berlin ist wegen

Kohlenmangels bis auf

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Zur Vermehrung der Eiablage der Hühner

weiteres geschlossen.

wendet man in Dänemark nach einem in der „Umschau“ auszüglich

mitneteilten Bericht des amerikanischen Konsuls

in Odense im

„Commerce Reports“ eine Fütterung mit Miesmuschelmehl an, das

bei sehr hoher Temperatur getrocknet wurde.

mengt man 37,5 g

muschelmehl und kocht

in solcher Menge noch 10—15 g Korn. die Nahrung nur zumal wenn es

als das Huhn frißt.

ungern, nichts

Für ein Huhn ver⸗ gleichen Menge Mies⸗ Kartoffeln und Kräutern 1 1 Abends bekommt es In den ersten Tagen nimmt das Huhn

gewöhnt sich aber bald daran, anderes bekommt. Ueber den Wert

Hafer mit der beides mit

des Futters wurden in einer Geflügelzuchtversuchsstation folgende

Feststellungen gemacht:

und soviel Grünfutter wie sie fressen wollten. Periode legten sie 16 Eier, d.

Acht Hühner erhielten durch 12 Tage Hafer 1 Während dieser h. 1,33 täglich. Die nächsten 9 Tage

erhielten sie außer dem gleichen Futiter 25 g Miesmuschelmehl täg⸗ lich. Sie legten nun 29 Eier, d. h. 3,22 täglich. Diese Eier waren

außerdem schwerer als die in der ersten fahren ist nicht nur gut, sondern auch Kilogramm Miesmuschelmehl in Odense nur 40 Oere kostet.

Einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ beginnend mit Sonntag, den 30. Feiertagen der gesamte

Periode gelegten. Das Ver⸗ rentabel, da gegenwärtig das

8

Verkehrswesen.

zufolge wird, November, an S 8 und Personenverkehr innerhalb

des Direktionsbezirks Königsberg wegen Kohlenmangels

Auf Befehl der Alliierten bleibt die

Es verkehren künftig an Sonn⸗ und Feiertagen nur 8” 3 und 8 von 1. Königsberg nach nsterburg und zurück sowie die P⸗Züge 51 und 53 von Berlin über Allenstein, Eydtkuhnen und zurück. G

Einschränkung des

ahnverkehrs im besetzten Gebiet auch nach dem

21. November vorläufig bestehen.

8 88

Theater und Mufik.

8 EEEE“ morgen, amen Kemp, Branzell, Marherr und den Herren Mann, Schlusnus, Knüpfer, van de Sande und Lücke des Generalmu Monta

Habich, Sommer, Stock, Lücke, den einzelnen Rollen, angesetzt. Anfang 6 Uhr. Im Schauspielbhause geht morgen als 16. Volksvor sis. mit den Damen Mund, Boettcher und Mühlhofer in den Hauptrollen eiter ist Dr. Reinhard Bruck.

- 98 5 Fenh Sussin, 8 rraußne oettcher in den Hauptrollen ebenfalls unter der Spiel⸗ Dr. Reinhard Brucks gegeben. 8

Montag findet eine Aufführung von „Nathan dem Weisen“, mit den Damen Steinsieck, Sussin, Kraußneck, Clewing, Pfanz, fang 7 Uhr. In der morgigen Aufführung von „Parsifal“ Opernhause wird Alexander Kirchner von der Staats

resten Male nach seinem Ausscheiden aus dem Verbande des Beutschen Opernhauses den Parsifal als Gast singen.

Sonntag, „Aida“, mit den

besetzt, unter der Leitung

almusikdirektors Leo Blech gegeben. Anfang 6 Uhr. Für ist „Palestrina“, mit den Branzell, Escher, Birkenström Schlusnus, Henke, Knüpfer, van de Sande,

Damen Gerhart, und den Herren Mann, vom Scheidt, Lieban,

Marherr, Armster, Bachmann jun., . cke, Krasa, Reinfeld in Dirigent ist Dr. Fritz Stiedry.

Nachmittags 2 Uhr,

stellung zu ermäßigten Preisen „Maria Magdalene“

Conrad und den Herren Pohl, Rafael, en in Szene. Spiel⸗ Abends wird „Die Braut von Schön und den Herten Ehrle,

Anfang 7 Uhr. Am

Conrad und den Herren Sommerstorff, Eggeling und Eichholz besetzt, statt. An⸗

im Deutschen oper zum

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

F 8 nen

der Jugend.

34 37. Hartmann.) Sonntag, Parsifal.

Fledermaus. Erzäh⸗

Westens. (Station: Kantstraße 12.)

Akren von Rudolph st Welisch. Musik von

folgende Tage: Die

lin.

von Eduard Künneke. und

Nachmittags

Polnische Wirt⸗ 7 ½ Uhr: Jungfer

Musik von

Montag und Dienstag: Jungfer Sonnenschein. 1 Mittwoch und Donnerstag: Geschlossen. Freitag: Zum ersten Male: Die närrische Liebe. - Sonnabend und folgende Tage: Die närrische Liebe.

Birkus Busch. Sonntag, Abends 7 ½ Uhr: „Aphrodite“. Tragikomische Pantomime in drei Akten von Paula Busch. Einstudiert von Ballettmeister Georges Blanvalet. Musik von Kapellmeister A. Taubert. Außerdem; Das aus⸗ gezeichnete und reichhaltige Zirkus⸗ Programm.

Montag und folgende Tage: Das großartige Zirkus⸗Programm. Außer⸗ dem zum Schluß: „Aphrodite“.

Familiennachrichten.

Verloht: Frl. Traude Hielscher mi

rn. Leutnant d. R. Dr. Bernhard Rach (Isabellengrün bei Remptendorf Thür. Piasniti⸗Lipine O. S.). Gestorben: Hr. Amtsgerichtsrat a. D.

Rudolf Peterschütz (Breslau). Hr. Amtsgerichtsrat, Geh. Justizrat Winrich Boether (Elbing). Hr. Geh. Re⸗ gierungsrat, Ord. Professor d. Geschichte Goswin Frhr. von der Ropp (Mar⸗ burg a. d. L.).

Verantwortlicher Striftleiter Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburs. Verantwortlich für den Anzeigenteil:

Der Vorsteher der Geschäftsstele Rechnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und

Verlagsanstalt Berlin, Wilhelmstraße 32.

Vier Beilagen 1 keinschließlich Börsenbeilage)

und Erste, Zweite, Dritte, Vierte und Fünfte

Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage.

Woniger

nachg prüft werden können.

2

Preußen.

Ministerium des Innern.

9. November bis 15. November 1919 auf Grund der Dundes

In der Woche vom üder Wohlfahrtspflege während des Krieges 1) öffentliche Sammlungen, 2) Werbung von Mitgliederu. Name und Wohnort des Unternehmerz

neesnaas

E“ Reichsanzeiger und Preußi

Verlin, Sonnaben

Zu fördernder Wohlfahrtszweck

8

lage

8

e Bei

8₰ .=

22. Nobember

“““ 113“ werordnung v

nBB—

Zeit und Bezirk, in denen das Unternehmen ausgeführt wird

Stelle, an die die Mittel abgeführt werden sollen

ennser

Vereinigung zur kirchlichen Für⸗ sorge für die Fluß⸗ und Kanalschiffer, E. V., Ehar⸗ lottenburg 1

Gvangelisch⸗Klrchlicher Hülfs⸗ verein im Rheinland, Barmen

Genossenschaft Deutscher Bühnen⸗ angehöriger, Berlin

für Schifferkinder

Förderung der Vereinszwecke

leidender Bühnenkünstler

Kyffhäuserband der kaudeskriegerverbände, Berli

Berlin, den 20. November 1919.

Der Minister des Innern.

1) Sammlungen. Beschaffung von Weihnachtsliebesgaben

Unterstützung der aus demn Felde zurück⸗ gekehrten Bühnenkünstler und not⸗

1 2) Werbung von Nitzliedern. deulschen Zum Besten des Reichskriegerdank

Preußen.

Der Verein Geldspenden

Bis 20. Dezember 1919. Sammlung von durch Bitrschreiben.

Der Verein In den Jahren 1920, 1921 und . 1922. be. Samm⸗ ““ lung von Geldspenden.

Bis 31. März 1920. Preußen. Seammlung von Geldspenden durch 1“ 1 Aufrufe in der Zeitschrift „Der neue Weg“.

Bis 31. März 1920. Preußen. Werbung von Mitaliedern für den Reichskriegerdank durch Aufrufe.

Der Reichskrietzer⸗ dant

J. A.: Jarotzky.

Aichtamtliches.

Deutsche Nationalversammlung in Berlin. 115. Sitzung vom 21. November 1919. Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger*).) Am Regierungstische: Der Reicheminister des Innern Koch. . Präsident Fehrenbach eröffnet A Uhrt. 1u V Der Abg. Bolz (Zentr.) hat infolge seiner Ernennung um württembergischen Finanzminister scin Amt als Schrift⸗ sührer des Hauses niedergelegt. Die Ergänzungswahl wird in der nächsten Sitzung stattfinden. Auf der Tagesordnung stehen als erster Gegenstand nicht 48 36 Anfragen. Abg. Dr. Becker⸗Hessen (D. V.) bringt Beschwerden vor über die 1 chteibigung der westichen Gebiete infolge der erpflichtung, den gesamten Heubedarf fürdie Besatzungs⸗ truppen dochen zu müssen. Er fragt nach Maßnahmen, um den Bchonten im den besetzten Gebieten die Erfüllung der. Verpflichtungen, insbesondere soweit es sich um Requisitonslasten handelt, zu er⸗ leichtern. Die Eisenbahnbefölderung der Heusendungen gehe nur mit Uroßen Vemögerungen vor sich, die Hpressen würden vielfach still⸗ gelegt, andereiseits erhöhtes Standgeld verlangen, so daß jetzt Schieber⸗ wware günftiger Lehandelt werde als Heusendungen für den Kommunal⸗ perband, die pf.chtgemiß den Besatzungebehörden grlicfert werden müsfen, und an denen die Kommunalverbände ohnehin regelmäßig Hrenderttausende von Mark zulegen müßten. Die Reichsregierung müsse die Zubußen auf die Reichskasse üb rnehmen. K „Unterstaatssekretär Dr. Lew ald: Die Meicksregierung hat sich nit dem preußischen Staatsministerium in Verbindung gesetzt, die miwort st vor einer halben Stunde eingetroffen und hat noch nicht Ich bin vereit, in etwo einer Stunde dem Abg. Becker davon Kenntnis zu gebemn Für die genügende Zu⸗ fFuhr von Raubfutter in die besetzten Gebiete wird Sorge getragen verken. Die Behörden in den kesetzten Bebieten werden von den beimischen Be hörden unterstützt werden. Das Gesetz vom 2. März 1919 gibt die Handhabe, die desetzten Gebiete vor finasziellen Nach⸗ teilen zu schützen. Auf 8n Anfrage des Abg. Del ius (Dom.) übder die Be⸗ amtenverhälrnisse bei, den Landesfinanzämtorn erridert namens des Reichzsvtemnafrinistens der Ministerialdirektor von Stockhammern: Fs sst beabsichtigt, den Beamten der Reichsverwaltung ein Aufrücken aus den Stellen des unteren Dienstes in den mittleren und aus denen des mittleren Dienstes in den höheren bei nachgewiesener Befähigung elloemein zu ermög schen. Es könmen hiernach mittlere Beamte in gehobene Stellen bei den Finarpämtern

die Sitzung nach

und Landesfinanzänktern aufrücken und mit der Leitung von Finanz⸗ amtern betraut werden. In welchem Umfange dies geschieht, wird bevon abhängen, wie viele Beamte ihre Befähigung, für derartige Srellen nachweisen. Die Finanzämter werden in Zukunft einen wesent⸗ lich weiteren Geschäftkreis als die bisherigen Veranlagungs⸗ kommisionen haben. Es wird den Finanzämtern nicht nur die Er⸗ bosung der gegen früher wesentlich erweiterten direknen Steuern, sonder auch die der gesamten Verkehrsst uern (Stempel⸗, Erbschafts⸗ und Umsetzsteuer, Gruntrochseladgaben) unterstehen. Zu Leitern ven Finarsämtern konnen im alloemeinen nur Beamte gemacht werden, die den erforderlichen U berblick über das gesamte Geschäftsgebiet daben, die also, so weit sie aus der Verwa tung der direkten Steuern bewvorgecangen sind, sich auch Lie für die Bearbeitung von Pragen guf dem Gebieie der Verxkehrsst uern erforderlichen rechtlichen Kenntnisse uredeignet haben. Soweit die Beaniten lediglich ihr eigentliches Spezialgebiet beherrschen, werden sie im allgemeinen nur für. gehobene Sellen bei den Finangämtern oder Landesfinanzämtern; in. Frage kommen. In dem Uebernahmeformular sind den Beamten die in ihrer Person lieègenden Aufrückungamöglichk iten gewährleistcht worten. Darüber hinaus besondere Zusicherungen über die Möglichkeit des Aufrückens in höhere Stellen in das Formular destas ßeh lag kein Anlaß vor. . Auf eine Anfrage des Abg. Dr. Philipp (D., N kt.) betreffs Heraufsetzung der Höchstpreise für Gemüsc, antwortet der Unterstaatssekretär Dr. Peters: Nach den Lieferungsverträgen für Herbstoemüse der Ernte 1918 hat die Reichsstelle für (Hhemüse und Obst das Recht, die Gemüsepreise je nach Angebot und Narhfrage bis zu 50 % herauf⸗ oder herabzuseten. Von diesem Recht ist’ Gebrauch

*) Mit Ausnahnn der Reden der

Herren Minister, die laute mwiedergegeben werden. 5 1.“

somn Wort⸗

gemacht worden durch Ermäßigung der Herbstgemüsepreise Kühg 50 . Diese Maßnahme, welche lebhaften Widerspruch in lan 18 schaftlichen Kreisen bervorrief, war begründet durch die. desonderen Witterungsverhälmnisse des Sommers bewirkte ü e gewöhnlich reiche Ernte und die dadurch hervorgerufene Uebes ü 82— des Marktes, auf dem das Angebot der leicht verderblichen Wagde Nachfrage dei weitem überstieg. Die anhaltende Trockenbeit des F. 2 sommers hat jetzt die Lage wesentlich verändert. Infolgedessen bdie Preisherabsetzung fast durchweg rückgängig. gemacht worden, so daß i der Hauptsache die alten Vertragspreise wieder Helten. 8e Abg. Dr. Semmler (D. Nat.) fordert Maßnahmen, durch die dem sich breitmachenden Buchmacherwesen fe 8 zoͤsische Rennen vorgehbeugt werden kann, um das Reich 88 Verlust der nach Millionen sich beziffernden Wettumsätze, die 81 n. Reichsstempelsteuer nicht erfaßt werden können, zu schützeen und der einheimischen Pferdezucht die Mittel nicht zu. entziehen. 8 Unterstaatssekretär Dr. Lewald: Die Reichsregierung het sich mit der Landesregierung in Verbindnug gesetzt, um dem verbo enen Buchmacherwesen Einhalt zu tun. Der preußische Minister des Innern ist gebeten worden, gegen eine Berliner Zeitung vorzugehen⸗ die jetzt schon ausführliche französische Starterlisten, Voraussagen und Rennergebnisse der französischen Rennen veröffentlicht. Eine Herthn. ziehung der Wae zur 81 ist leider nicht möglich. Zuruf rechts: Traurig, aber wahr! 816 Abg. Dr. Becker⸗Hessen (D. V.) fragt nach⸗ dem Schicksal der deutschen Kriegsgefangenen in Stbirien. Gebheimer Legationsrat von Keller: Nach den hier vorliegenden Nachrichten ist über die Lage der deutschen riegs⸗ und Zivilgefangenen im europäischen „Rußland und in Sibirien nachstehendes zu sagen: Im europäischen Rußland, soweit Jes sich in den Händen der Bolschewisten. befindet, haden, 8— Krieas⸗ und Zivilgefangenen nach dem Frieden von Eeehn die Möglichkeit gehabt, in die Heimat zurückzukehren. 8b ir b 78g genen, die sich noch dort befinden, sind mithin im herhe nar sit⸗ solche, die freiwillig in Rußland verblieben sind und zurückkehren wollen. Gäne Ausnahme biervon bildet nur der jirt Orenburg, der zeitweilig in der Gewalt der Tschecho⸗Slowaker war, so daß der Abtransport der dort befindlichen deutschen e durch die deutschen Kommissionen nicht durchgeführt werden onnte. Die im Gouvernement Orenburg zurügebliebenen etwa 5000 Deutsc e sind indes neuerdings zum großen Teil bereits auf dem Allerdings macht die bolschewistische Regierung in Z8* Schwierigkeiten wegen der Durchlassung der veutschen C eheeten. es steht jedoch zu hoffen, daß die bolschewistische Regierung ühren Widerstand fallen lassen wird und die Heimkehr Ptren Fortgang nehmen kann. Im übrigen sind Mittel und wkeeren 108888 die Gefangenen, soweit nötig, mit Unterstützungen zu 5861 8* den südrussischen Schwarzen Meergebieten und Turkestan befin 8*b sich noch eiwa 8800 Gefangene. Ihre Lage ist nach Berichten 88 s 87 sorgekommissionen und der schwedischen Fshtt Keezathiegierben 9 1 Turkestan im allgemeinen zufriedenstellend. Die Allijerten haben 9 den Abtransport der russischen Gefangenen aus Deutschland nach den Schwarzen Meerhäfen zehn türkische Schiffe in Aussicht gestellt wo⸗ von bereits drei Schiffe unterwegs sind. Diese sollen die an 8 Küstenplätzen befindlichen deutschen Kriegsgefangenen abbolen. Die Gesamtzahl der in Sibirien befindlichen Kriegs⸗ und I beläuft sich auf eiwa 26 500 Personen. Die Fürsorge für diese liegt in den Händen schwedischer Delegierter, die im Einverständnis mit der Entente an den Hauptkonzentrationsplätzen ungehindert arbeiten. Das amerikanische Staatsdeparrement in Washington hat sich auf Grund ernst lautender Berichte des amerikanischen. Roten Kreußes in Sibirien bereiterklärt, den Heimtransport der sibirischen nach Kräften zu unterstützen. Der gesamte Transport ist zunächst 6 hängig von der Bereitstellung des erforderlichen Schiffsraumes und von der Erteilung der Fahrterlaubnis für diese Schiffe durch die Entente. Die Beschaffung der erforderlichen Schiffe ist sehr schwierig und ebenso schwierig ist die Beschaffung der für die Bezahlung der Transporthosten erforderlichen gewaltigen Beträge in auslendischen Valuten. Trotzdem ist die deutsche Regierung mit allen Mitteln be⸗ müht, die Heimschaffungsfrage so rasch als möglich zu lösen. So sind seit einigen Wochen in Washington durch pwei Bevollmächtigte die Verhandlungen mit amerikanischen und japanischen Reedereien über Gestellung der Tonnage aufgenommen worden, die bisher einen gün⸗ stigen Verlauf genommen haben. Im gleichen Sinne warde dieser Tage an die Hritische Militärmission in Berlin herangetreten mit der gleichzeitigen Bitte, daß die britische Regierung im Einvernchmen mit Japan den Abtransport in die Hand nehmen möge. Schließlich ist bei der Entente der dringende Antrag gestellt worden, einigen beschlag⸗ nahmten deutschen Schiffen die Ausreise zu ermöglichen. Zur Ver⸗ sorgung der Gefangenen bis zu ihrem endgültigen Abtransvort sind kürzlich von San Franzisko nach Wladiwostok größere Kleider⸗ und

en S taatsanzeiger.

. 18 88 3 1 2

noch vor Eintritt des Winters den Gefangenen zugeführt werden sollen. Außerdem hat am 13. d. M. eine kleine deutsche Kommission, bestehend aus zwei ehemaligen Kriegsgefangenen, von denen einer Arz: ist, die Ausreise nach Sibirien angetreten, um die Zusammenziehung der deutschen Kriegs⸗ und Zivilgefangenen an die Küstenplätze zu be⸗ werkstelligen. Die Kommission hat Liebesgaben, besonders Woll⸗ wäsche, Rauchsachen und Poft, für die Gefangenen mitgenommen. Außerdem erhält jeder Gefangene eine einmalige Unterstützun von 100 Rubeln. Die laufenden Zuwendungen von monatlich einer Million Rubeln, die vom 1. Dezember ab noch verdoppelt werden, werden hierdurch nicht berührt. Von den in Westsibirien befindlichen Gefan⸗ genen konnte übrigens ein großer Teil bereits in den vergangenen Mo⸗ naten auf dem Landwege über Moskau oder Petersbura heimkehren, da durch das Zurückweichen des Admirals Koltschak weite Gebiete des osteuropäischen Rußlands und Westsibiriens wieder in bolschewistische Hand gefallen sind. Ueber 3000 Kriegs⸗ und 4000 Zivilgefangene sind auf diese Weise nach Deutschland zurückgekehrt.

Auf eine Anfrage des Abg. Schiele (D. Nat.) über Maß⸗ nahmen des Landrats Schubert in Schmalkalden, betreffend Terror und Ungesetzlichkeit bei der Kartoffelablieferung im Kreise Schmalkalden, erwidert der

Unterstaatssekretär Dr. Peters: Der Erlaß des Landrats Schubert droht weder mit Terror, noch mit Ungesetzlichkeiten. Er weist vielmehr lediglich in eindringlicher Weise auf die Gefahren hin, die sich für die städtische wie für die ländliche Bevölkerung ergeben, wenn die Wintereindeckung mit Kartoffeln sich nicht schneller abwickelt als bisher. Nach hier eingegangenen Nachrichten weigert sich in der Poovinz Hessen⸗Nassau zurzeit der Landbund, Kartoffeln abzuliefern, solange die Höchstpreise nicht heraufgesetzt werden. Diesen ungesetz⸗ lichen und verhängnisvollen Strömungen muß mit Nachdruck entgegen⸗ eereten werden. Die Herren Anfragenden würden sich ein Verdienst erwerben, wenn sie in den ihnen nabestehenden ländlichen Kreisen im Sinne schleuniger Erfüllung der besteehnden Verpflichtungen wirken würden. (Lärm rechts; Rufe: Schulmeister!)

Abg. Schiele (ergänzend): Ist der Reichsregierung bekannt, daß in Schmalkalden bereits infolge ungesetzlichen Vorgehens die Herren Pappenheim und Blechschmidt in Haft genommen worden sind?

Unterstaatssekretär Dr. Peters: Von der Inhaftnahme dieser Persönlichkeiten ist der Reichsregierung nichts bekannt.

Abg. Bruhn (Dl Nat.) fragt nach Un iform lieferu ngen für die polnische Armee durch die Konfektionsfirma Spiro

Regierungsrat Lindenberg: Eine Genehmigung für die Ausführung dieser Aufträge ist der Firma nicht erteilt worden.

Auf eine Anfrage der Unabhängigen Sozialdemo⸗ kraten, betreffend Kragen zurückgekehrter deutscher Kriegs⸗ gefangenen über Drangsalierungen durch die deutschen Vorgesetzten in den Gefangenenlagern, erfolgt die Antwort, daß alle bekannt gewordenen Fälle den ordentlichen Gerichten zur strafrechtlichen Aburteilung übergeben werden.

Eine Anfrage der Demokraten bezieht sich darauf, daß neuerlich wieder gegen Arbeiter, die nicht den freien „Gewerkschafter angehöten wollen, mit Zwang vorgegangen werde. Die Regierung wird gefragt, ob sie sofort ein Notgesetz zum Schutze der Koglitionsfreiheit erlassen wolle. In der Antwort erklärt ein Regierungsvertreter, daß sich die erhobenen Klagen zmuicht nur gegen freie Gewerkschaften, sondern auch egen andere Verhömde richten. Das Arbeitsministerium habe in allen Fällen auf das Ungesetzliche eines solchen Zwanges hingewiesen. Trotzdem hätten in der lesten Zeit die einschlägigen Fälle wieder zugenommen. Das Ministerium hake dcher die Sy tzenverbände der Ardeiter zu einer Besprechung eingeladen, und zwar schon für die nächste Zeit, um mit ihnen die erforderlichen

ßnahmen zur Sicherung der Koalitionsfreiheit zu erörtern.

Eine Anfrage der Deutschaationalen beszieht sich auf die vorbereitenden Arbeiten zur Ginrichtung eines Reichswirt⸗ schaftsrates, die sich anscheinend geheim und unter Ausschluß der Beratungen durch Sachverständige der beteiligten Berufe vollzögen. Die Regierung laßt erwidern, daß diese Vorarbeit dem Reichs⸗ wirrschaftsministerium übertragen sei, wo in Uebereinstimmung mit dem Arbeitsministerium ein Referentenentrwurf hergestellt worden sei. Ter Entwurf werde demnächst der Oeffentlichkeit und insbesondere den bedeiligten Organisationen zur Stellungnahme vorgelegt werden. Auch bei den bisherigen Vorarbeiten sei der kleine Wirtschaftsrat, der von Industrie, Handel, Landwirtschaft und Verbrauchern umfaßt, gehört worden⸗

Eine Anfrage der Deutschen Volkspartei betrifft die Heraufsetzung des Preises für Weizen⸗„Hafer⸗ und 8s rstenkleie gogen sonst 9 bis 10 auf durchschnittlich 20 für den Zentner. Dieser Preis stehe in keinem Verhältnis zu den den Landwirten zustobenden Höchstpreisen für die Körnerfrucht. Der Vertreter des Wirtschaftsministeriums erwidert, daß der Regicrung Einzelheiten über eigenmächtige Prelefest etzungen für Kleie durch einzelne Magistrate nicht dekannt seien. Die Festsetzung des Abgabepreises der felbstwirtschaftenden Kommunalverbände orfolge durch die Landesfuttermittelstelle bezw. durch die 1B“ ver 8 dem Reichsrat vorliegende Entwurf zu einer neuen Verordnung über sehe die gleiche Bestimmung vor. Für die Fesschraühe seien die Landesregierungen ermächtigt worden, den Preis der Kleie der selbstwirtschaftenden Kommunalverbände in Anlehnung an den am 1. Norember auf 29 für den Doppelzentner erhöhten Preis der Reichscetreidekleie schon jetzt neu festzsetzen. b

Eine Anfrage des Zentrums verweist auf Vorgäne Kreisen Prüm und Bitburg, wo im Frübjahr auf Anord nung der amerikanischen Besatzungsbehörde, anceb⸗ lich zur Bekämpfung der Räude, Pferde in sogenannten Schwefel⸗ bädern gebadet worden seien. Dabei seien 23 Pferde einaegangen, und die Landwirte hätten noch keine Entschädigung erhbalten. Pe Reaierung emwidert, sie habe sich mit dem preußischen Minister des Innern in Verbindung gesetzt; die Antwort stehe noch aus. 8

Eine Anfrage der Deutschnationalen bezieht sich auf Be⸗ schwerden darüber, daß bei Störungen im Telegrapbendienst Tele gramme, selbstdringe nde, brieflichweiter beförder t werden, ohne daß der Absender Nochricht davon erhält. Die Re gie rumg antwortet, daß in solchen Fällen niemals eine Bepachrichtigung des Absenders stattgefunden habe, sie sei auch nicht möglich, weil die Betriebslage der Anstalten fast von Stunde zu Stunde wechsele und man daher nicht von vornberein übersehen könne, ob und wann der Net⸗ behelf der Postbeförderung einzusetzen habe. Infolge der ungeheuren Verkehrsteigerung sei von diesem Notbehelf in den letzten Monalen mehr als früber Gebrauch gemacht worden. Dringende Telegramme sollen tunlichst auf dem ganzen Wege telegraphisch kefördert werden. Wenn ein Telegramm durch Schuld des Telegraphenbetriebes nicht innerhalb 12 Stunden oder später angekommen ist, als ein Eilbrief mit der Post angekommen wäre, so werden die Gebühren auf Antrag

erstattet. 8 8 Abg. Dr. Philivp. (D. Nat.) weist daravf hin, daß der Re⸗ gierungspräsident zu Trier, angeblich auf Anordnung des französischen Oborverforgungsamts, Obsthöchst⸗ preise festgesetzt habe, und fragt, ob die Regierung auf deren Aufbebung birwirken wolle. 1“ Uale-staatssekretär Dr. Peters: Nach der Freigabe des Handels

Vertreter

Wäschetransporte im Werte von 10 Millionen Mark abgegangen, die

mit

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Gemüse und Oöbst ist grundsätzlich daran festgehalten worden, dasß 81