1919 / 275 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 01 Dec 1919 18:00:01 GMT) scan diff

droht General Niessel im Falle erusterer Zwischenfälle das Feuer auf die Stadt von den bg n eA Der Admiral Hopmann hat hierauf dem Genernl Niessel daß er gegen derartige Drohungen deren Durch⸗ hrung im schrof en Widerspruch zum Waffenstill⸗ stand und zu den Satzungen des Völkerrechts

ens

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Während sonach durch den § 1 dieses Entwurfes ein sehr weitgehender Genergipardon gewährt werden soll, wie er im Auschluß Imn Zhie Gesetzgebung gegen die Steuerflucht viel⸗ fach in der Oefsentlichteit verlangt worden ist, sollen nach nünn des Ertwurfs die schwersten Vermögensnachteile Zhlährige Krieg diese reich würde, protestieren müsse, und ihn ersucht, si⸗ f die Reichsenlenigen eintreten, der nach dem Inkrafttreten der aZ5-bhrege Krieg diese reiche Blute reutschen Volkstums zwar geknicht 1 . ni ee vrgtestie e en se. und 19; weer 1st. sich mauf die I Rei chsabgabenordnung i Veranlagung e aber ihre Triebkräfte nicht zu vernichten vermocht habe. 8 knüct. 3 1 8 1““ B Räumung des Baltikums zu beschrünten und die Hanns ver I Vermögenszuwachs und zum Reichsnotopfer der wir ede rizt eten sashehe es resh uich dgg Züsammenbrach, ken Abhaltung der Ordaung auf deefsmen enZonen recht⸗ Steuerbehörde Vermögenswerte pflichtwidrig nicht angibi. von Darbietunten aus dem Kureernn den Vortrag folgte eine Reie 1

erhal d deutsch b en deutschen Derartige Vermö lichtr zwangibt. von Darbietungen aus dem Kunstschaffen der Reformationezen rr

Behyrden zu gberlassen. Die erforderlichen Biaß emchen deene Fe, hie sich im Aus⸗ . Sedebur las aus Dichtungen und Schriften Lasters 8 ü G

Reftel In agtene nernel, fnh getroffen. General Beitreibung der vem Reiche verfallenen E dr 16 „Fägehasht n 85 bKadt saec 1“]

9 . i Kenntnis gesetzt worden, daß der Steuerpflichtt 1 enen nöger 2 . nach labiersatz von Johannes Brahms b

8 esetzt u . feuerpflichtige mit seinem ge n 2 g 5 Mathild Schelmenlieder v der aufsässigen Truppe sich Zwischenfälle ereignen Dem 1 88 til'in 88,8 Fesnalde esresgnn, de von Hans Sahsin 1e. vrrcah, cten he an See. FerexFhta Peuge spenr 1 8 Mehrheit für die isses Untrama rng, ere sangen unter Leitung vo inz Etthof E“ 5 Si 2 die Den sg. Pe 7 deerescent ⸗, 8 hat Regierung 882 asmanhaßme eeeblah lagp, zden. .ate Febie und Delamdes Laft b Fh.sea ae harecnren Nach 8 * F 8 rsten n Paris abschied des har, vothanden, 1 olgenden Vorträge Artur Kraußnecks, der 3 gewalti, 3 bereits ent⸗ 1 5*½ ung des Gesetzes, das gleichzeitig mit der Neiche 1 leige Stache Hutteas gemaltiges ie bei b g entsprechende Schritte eingeleiter vrdrumng in Kraft enen, soll i. e bee eich . Kensn. :9 und einige Stücke aus C. 8. Mevers Die Rede, die bei Fortsetzung der Besprechung der förm⸗ b 1 der Nationalversammlung zu rechnen ist. G endichtung sprach. Den stimmungsvollen Abschluß lichen Anfrage der Abgg. Dr. Brackmann (Zentr.) und Genossen über das EEE11“ e Tuberkulose⸗ ö in s ae⸗ Ansfü houngenc des dng r. Weyl Unabh. Soz.) der Minister für Wissenschaft, Kunst de inlich, mi nn gn dfrh 8e hat, hatte folgenden nicht; er sagte es sei ihm peinlich, mit Geldleuten überhaupt in Wortladt⸗ ss . irgendwelche Berubrung zu treten. Er tat es aber schließrich auf

bildete die Vorführung des senhei 2 8 ; 2 . 5 e d Um etwaigen Zwischenfällen und Verwicklungen bei der Die Nachricht von dem in Aussicht stehenden General: Matthias Cedn9, wal in Jetaen, Jüa wers 58 pardon wird, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ hierzu be⸗ Dichtbildern, die Ich bin hem Herrn Vorredner benr dankbar, daß er mir die Ge⸗ mein Anraten dann doch. Was aus den Verhandlungen im Ein-⸗ Lenjch, Wilhelm Jansson. (Abgeordneter Adolf Hoffmann: i gegehen sat. mich hier vor Pet Ser und dartit vor zelnen geworden ist, ist mir bis zur heutigen Veröffentlichung unbe. Winnig!) Ja, gewiß, mein Freund August Winnig, selbst⸗ celnlhe. ¹ . 4 häll. Uen! 8 1 1

Rückiehr der bisher im Baltenlande stehend 1n von dem Gesang einer vierstimmigen Motette des Orlandus Lassus . b G . b . 3 . 3 4 8 a 8 Wlöglichkatt vorzuhengen, jino durch das Wehrkreiskommandoim merkt, bei manchem, den bisher nur die Furcht vor begleitet wurde. Es war eine geliingene Veranftaltung, die die näs. Einverständnis mit dem Oberpräsidenten der Provinz Ostpreußen Strafe und Steuernachzahlung von der Berichtizung seiner eichen Hörer sichtlich fässelte die Einwohnerwehren des nördlich des Memelstromes Steuererklärung abgehalten hat, freudig aufgenommen werben. Im Opernhause wird morgen, Dienstag, Daß die Zahl derer, die Vermögen der Steuerbehörde ver⸗ b 8 1 8 b ves 8 i- - üuhrt wurten, und verständlich auch. (Avgeordneter Adoif Hoffmann: Baumeister!) bon hetoe ct sagte, im Aus⸗ kannt gewesen. Ich wein, daß Verbandlungen gefuhr V ““ 1 ““ 24 S1 . 5 e9 ö 11““ daß ein Vertreg abgeschlossen worden ist, aber ich kenne bis zur Herr Baumeister hat für die „Glocke niemals eine Zeile geschrieben! zbet den a wblichen Ankauf des riedmannichen Tuberkulosemittels Stunde weder den Wortlaut noch den Inhalt des Vertrages. Auf Nein. Alle diese Herren, die, glaube ich, in der ganzen polttischen durch die fe P rvus und Sklarz herumschwirren die indirekte Frage des Herrn Dr. Weyl, ob ich an diesem Vertrage und literarischen Welt einen guten Namen haben, Herr Professor Paul 22 Herken 2 * 9 888 8

liegenden osipreußischen Gebjetes aufgeboten wo den Damen Artôt de Padill n Ih rden. Die waß. . e Vermögen 6 Padilla, Einwohnerwehren sollen zur Verstärkung des Grenzschutzes und Veintlich d.n e8. 3 behüue die auffallend starken Frchner, Pronsgeest, Lücke ren, enbar aus Furcht vor der Ich stelle zunäckst fest, daß die Verleibung des Lehrauftrages an etwa selbst finanziell interessiert sei, brauche ich wohl nicht erst zu Lensch, Professor Heinrich Cunow, August Winng, Wilbeim Jansson Herrn Friedmann auch nicht das allermindeste weder direkt noch antworten. Es versteht sich ganz von selbst, daß ich cke“ gemeinsam

enenischen üar wurde bene bervorgehoben und an dem Beispiel Durters gezeigt, wie das kräftig⸗ gesunde deutsche Bplks; 5 EE““ Iltige, de deutsche Volkstum 1 sener Zeit sich diesen fremden Einflüssen nicht unterwarf ee sie in der nationalen Gedanken⸗ und Ausdruckswelt zu verarbeiten

wuß Der N 2 wußte. Der Vortragende schloß mit dem Hinweis darauf, daß der

e Beilage

anzeiger und Preußi

Montag wn 1. Dezember

wo er kaum das sein Eigen nannte, was er auf dem Leibe trug, ad wir die vielen Jahre bindurch in der intimsten Weise politisch partei⸗ genössisch und persönlich miteinander verkehrt hatt n, so trug ich keine Bedenken, die Redaktion dieser Zeitschrift zu übernehmen. Die „Glocke“ und deren Mitarbeiterkreis ist manchem der Herren, die für die allgemeineren politischen Dinge Interesse haben, ja zweif llos bekannt. (Abg. Aoolf Hoffmann: Und wie!) Und wie? Ja, dem Herrn Abgeordneten Hoffmann gefällt sie nicht. Ihm sollte sie auch nicht gefallen. In dieser Zeitschrift habe ich einen Mitarbeiter⸗ kreis gesammelt, zu dem auch mehrere Mitglieder dieses hohen Hauses gehören, vor allen Dingen die Abgeordneten Professor Cunow und Heilmann, die Sie alle kennen, ferner Herrn Professor Paul

eine groß⸗ Aufgabe, für die Sie Ihr Geld vowenden könnten; geben Sie à fonds perdu soundsoviel hunderttausend Mark und bauen Sie Herrn Friedmann ein Institut; besser und edler können Sie Ihr Geld nicht ausgeben! Darauf erwiderte mir nach meiner Ernnerung Herr Pa vus, daß er sid mit medizin schen Dingen nicht näher beschaͤfrigt babe, daß ihm diese Fragen eigentlich fernlägen, aber wenn die Sache wirklich so bedeutungsvoll sei, wie ich sie ihm darstellte, dan möge Friedmann emmmal zu ihm kommen. Darauf ließ ich an Herrn Friedmann tetephonieren: besuchen Sie dann und dann Herrn Dr. Helphand. Herr Friedmann wollte zuerst

„Mignon“, mit von Catopol und den Herren Krasa und Funck besetzt, gegeben,

die aus den von deutschen Truppen besetzten Gebl vorstands des Abstimmungsorts über die erfolgte Tei von Paul Aravantinos⸗Berlin, die zu „Klein Idas Blumen“ Deutschland verbracht worden 188 vach an der Abstimmung beibringen. Wie 18fec9ts, Teünahme Benel een . Gereünber stt den .Sllhouetten’ find von Friedens vertrags dehnt diese Ver pflichtung auf Gegeustände büro“ meldet, hat der preußische Minister für Volkswohlfaͤhrt EE11“

Al Akt, Musik von Erma it Fräulein S sache beendet ist. Es s dies das erste Mal, daß Einwohner⸗ worden. ü b t Fräulein Schwarz schädigenden Verkäufen durch den Generalpardon Einhalt ge⸗ ferner zwei Ballettvorführungen: „Klein J 8 8 Idas 8 ' 8 1 erfüllen. Blumen“ (nach 8 8 als zwi gende politische und vaterländische Notwendigkeit darstellte, Generalmusikdirektor Blech, des Balletts Dr. Stiedryh und der in ich 1 als zwi g sch g e . mann ist meiner Erinnerung nach im Laufe des Mai erfolgt, zu brauchte man an einen preußischen Kultusminister wirklich nicht erst aus den von deutschen Truppen b 25 ch ppen besetzt gewesenen Ge⸗ worden, daß denjenigen untertützten Erwerbslosen, die an den In „Klein Idas Blumen“ sind beschäftigt: Fräulein Böwitz (Titel. und des deutschen nationalen Sozialismus ge⸗ der leiseste Gedanke gekommen, Friedmann je in eine wie immer ge⸗ Professor Friedmann auf mein Erfordern heute mirtag an mich ge⸗ wie Gelder, Weripapiere, Kunstgegenstände, Maschinen usw. werden kann, wenn sie eine Bescheinigung des Gemeinde⸗ Die künstlerische Ausstattung zu „Susannens Geheimnis“ stammt der deutschen Arbeiterschaft, dem deutschen Sozialismus und dem ; . „†. 70 9 2 jei g1Z 2911 1 ändni Im Schausptelhause wird Gründen, die ich mir gestern auszübrlich zu erörtern erlaubte, daß die gesamten 700 000 Mark nach eeiner Erklärung zu aller Art aus, die aus den besetzten Gebieten fortgenommen im Eimverständnis mit dem Reichsarbeitsminister diese v eünen

der Grenzpolizei, zur Aufrechterhaltung der R Dirigent ist der Kapellmeister Otto Urack. A Ip. . I uhe und Ord⸗ r In der Sta de rack. Anfang 7 Uhr. nung dienen. Die Einwohnerwehren werden wieder entlassen steuerlichen Kontrolle durch die am 1. Dezember in Kraft geben, wühnlich Euscnnann Gebeingeas drei Neuheiten ge⸗ werden, sobald der Abtransport der Truppen in der Haupt⸗ u“ b in den letzten Tagen getätigt 2 3 . Intermezzo in einem wurden. enn diesen überstürzten, den deutschen Effektenmarkt und Herrn Benno Ziegler, w Begi 5 1 Ijtäri e e r Spielze⸗ wehren militärisch aufgeboten werden. Nach dem Ergebnis b 6 1b ab der Staatsoper verpflichtet ist, in den Per. de hr e 2. C“ können, wieweit die Ein⸗ boben “““ so 18. burg ve. erste erfreuliche Wirkung paares sowie mit Herrn Philipp in der Roölle des Dieners besetzt) und mein Freund Ernst Heilmann, haben in der „Glocke in e ihnen zuge dies er Initiative der Nati 1 4 , rer HEh 1“ hnen zugedachte Aufgabe zu Gesetzent de. 8 onalversammlung geborenen dem Andersenmärchen), Handlung und Musik von Paul v indirekt mi jetz eschäftlichen Transaktion zwischen Friedmann woider an dieser noch an irgendeiner andern mit mir vpöllig frei und unbeeinflußt die Kriegspolntik der deutschen 8 8 v“ und G Tangsenen von Schatten zu Lieht⸗, eewhgg. 11 gef 1g. vns Selr 4 1r finanziellen Transaktion irgendwie auch nur Sozialdemokratie, so wie si sich uns im Interesse des deutschen Volkes 1 4 8 8 88 einri röller. usikali ; 3 einer eits und den Herren Parvus 3 1 3 1 3 8 Bant Maelbung bes „Wolfsschen Telegraphenbüros“ wird füauishct geitg. de. Oper i hat. Die Verleihung des Lehrauftrages an Herrn Professor Frie⸗ mit einem Pfennig beteiligt bin. Solche Fragen 8 EE116ö6A“” . n e 8 LS; bereits veröffentlichte Bekannt⸗ Preußzen. Jgete der Kapellmeister Urack; Spielleiter der Oper ist der 8 2 vertreter. (Zuruf bei den Unabhängigen Sozialdemokraten.) Ja⸗ machung über die Rückgabe von Gegenständen, die Von den einzel 9 8 8 egisseur Holy, Spielleiter der beiden B 8 r e 4 1 rauche wohl ni G eife d wohl, wir haben uns in der „Glocke“ mit vollem Bewußtsein mit 1 nen L 8. 9 e eiden Ballettaufführun 8 b t „r 8 . Dr 0 b. . zu stellen. Ich brauche wohl nicht daran zu zweifeln, daß das ge 5 8 zelne andesregierungen ist angeordnet meister Heinrich Kröller vom Münchener ke1scghene, . 8 hg. 5 ö samte Haus mir diese Mitteilung glauben wird. 8 beiden Beinen auf die Seite des deutschen Vaterlandes bieten stammen, hingewiesen. N 86 3 r n Idas . Schweiz weilte. Er ha r Jah d Tag se Wo z. 1G 1““ 1 8 9 s Volksabstimmungen in den Abstimmungsgebieten rolle), Fräulein Peter als Rosenkönigin Herr Molkow als S Es ist mir damagls bei der Verleihung des Lehrauftrages auch nicht Aus der vorhin mitgeteilten dienstlichen Aeußerung, die Herr eut b d 3 nv Die Waffenstillstandsvereinbarungen verpflichten Deutschland 8 berechtigt sind, für die notwendige Dauer der in den „Silhouetten“: Fräulein Peter und Herr Kröller als ngeng. 131““ 3 stellt, und die „Glocke dat zweifeilos zu einer Ze t, als die „Neue bekanntlich zur Rückgabe bestimmter Arten von Gegenständen, Teilnahme die Erwerbslos enunterstützung weiter gezahlt in beiden Veranstaltungen ferner das gesamte Ballettpersonal. artete V rbindund mit Herrn Sklarz oder Parvus zu bringen. richtet hat, haben die Herren und Damen ja übrigens geseben, daß öö FE 8 . Die Sabhe Friu ann ist von Aerzien im Laufe des auch Herr Professor Friedmann an diesen 700 000 Mark, der „Vorwärts“ in den Händen der Unabhängigen war, den Interessen 8 ü5j brs 8 mich 8 berangebracht worden Aus all den oder wieviel Geld es ist, selbdst in keiner Weise partizipiert, 1 ic G 4 8 e ganzen deutschen Volke ganz wertvolle Dienste geleistet, indem sie mit ; d ö 51, W.t 1 Gründung eines Instituts verwendet werden sollen, in dem vollem Bewußtsein die Arbeiter zum deutschen Staats⸗ antt.Nmnn eine gräͤndliche Pegfung des Frie⸗ bemittelte vor allem aber unbemittel e Tuberkulssekranke be⸗ gedanken erzog. Für diese „Gocke“ hat Herr Dr. Helphand,

„Maria Magdalene“ und den Herren Pohl, Rafael,

mit den Damen Mund, Conrad

nachsicht, zugegangen.

einer Reichs⸗, Lanbes⸗ werden müssen, zur Nachzahlung eigenem Antriebe, veranlagu In Vermögen oder sein gibt. das der Veranlagung zugrunde zu legende Anfangsvermögen * berichtigt werden tönnen, 6 nachweist, daß das Vermögen, welches er bereits vor dem 31. De⸗ 6g zember 1913 gehabt hat, bei der Veranlagung zum Wehrbeitrag religtöse Leben und auf die Entwicklung der deutschen Sprache, hob nicht berücksichtigt worden ist. 3 Vermögen soll an Stelle der Kriegsabgabe trag des zu wenig

8 8

oder daselbst beschlagnahmt oder sequestriert worden sind und auf deutschem Gebiete festgestellt werden können. 8 Ver⸗ fahren soll von dem im Friedensvertrag vorgesehenen Wieder⸗ burmacheng easeguß bestimmt werden; bis zur Einführung ieses Verfahrens soll die Rückgabe nach Maßgabe der Waffenstillstandsvereinbarungen fortgesetzt werden.

Die hiernach zu bewirkende Rückerstattung ist von der deutschen sion bereits in großem Umfang durch⸗ geführt worden. Es liegt aber im deutschen Interesse, sie mit

möglichster Beschleunigung zu Ende zu bringen, und zwar auch insoweit, als die Verpflichtung zur Rückgabe an sich erst mit dem Inkrafttreten des Friedensvertrags begründet wird. Die Rück⸗ gabe von Tieren und Maschinen erfolgt in einem bereits ge⸗ regelten besonderen Ver fahren. Es handelt sich nunmehr darum, auch die Rücklieferung beweglicher Sachen anderer Art, wie nament⸗ lich die Rücklieferung von Hauseinr ichtungsgegenständen, Kunst⸗ egenständen, Wertpapieren und Geldern, möglichst zu be⸗ chleunigen. Personen, die im Besitz solcher Sachen sind, die ch aber aus irgend einem Grunde im Zweifel darüber be⸗ den, ob sie gegebenenfalls den rechtswirksamen Erwerb des gentums einwandfrei nachweisen können und die deshalb auf die Erörterung der Frage einer elwaigen Entschädigung ver⸗ zichten wollen, werden zur Vermeidung späterer Weiterungen und Unannehmlichkeiten gut tun, die alsbaldige Rückgabe der Sachen zu ermöglichen. An die Beteiligten ergeht demnach eh. Wer Gegenstände der bezeichneten Art (mit Ausnah Tieren und Maschinen) besitzt, wird Fee b diese bis zum 15. Dezember d. J. an die Deutsche Restitulions⸗ 8 8g 1 eihr Seen ut ü raba abzuliefern. Diese If m er ucklieferung ache 10 6 Belae Heustab 8 g der Sachen nach Frankreich und 1 ei der Ablieferung sind der Restitutionsst 8 führung der Rück ieferung, eweit möglich, öö a. Ort und Zeit der Inbesitznahme,

b. der Name des früheren Besitzers nicht bekannt bte. heren Besitzers oder, falls der Name

c. alle Umstände, die zur Ermittlu 5 8 dienen koönnen. 1 ng des früheren Besitzers

Regelung für durchaus sachgemäß erklärt und die präsidenten und Regierungspräsidenten um möglichst aus⸗ gedehnte und rasche Bekanntgabe dieses Standpunkts ersucht.

Zur Eröffnungssitzung des Landesverbands E halhen die preußlsche und der ammergerichtspräsident, ferner die Vorstände des Preußischen Richtervereins, des Großberliner Juristenbundes

des Anwaltvereins und eine Anzahl verwandter Berufs⸗ und Fachvereinigungen Vertreter entsandt. Die Beratungen galten vor allem einer Reform der Ausbildung. Die Verhandlungen führten, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet, zur Feftsetzung bestimmter Fragen, die einer Kommission zur Le woren ör⸗ wiesen wurden. Eine Reihe von Entschließungen wurde gefaßt, die unter anderem den Fortsall der Gebührnisse für die Ab⸗ 1 legung der großen Staatsprüfung und die Ablegung der

Klausuren am Sitze der Oberlandesgerichte forderten. Ein Teilerfolg in der Besoldungsfrage wurde hoffnungsvoll begrüßt. Die Frage eines näheren Zusammengehens mit dem Preußischen Aichtervereine soll binnen kurzem geklärt werden. Auch ein

Zusammenhalt mit den Referendaren ist beabsichtigt, die bei der Abtretung der ieusbcher Grenzgebiete in den Danziger und polnischen Justizdienst übergehen.

Preußi⸗ Justizverwaltung

.

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——

Den Archivhilfsarbeitern Dr. Gutbier in Marb Pr. in erle berf. Bellée in Muünster 9n

1 ner in Berlin ist der Am Archi i⸗ gelegt worden.s 88 FScn Archivassistont 8

Theater und Musik.

Kleines Theater.

Die unberührte Frau“, eine Komödie von Gabryela Zapolska, einer polnischen Dichterin, die vor einigen Jahren

3) Die Ablieferung kann ohne Angabe des Namens d . liefernden Person erfolgen. Die Angabe des Namens ist der etwa notwendigen Rückfragen dringend erwünscht. Die mit der Restitution beauftragten Stellen werden hinsichtlich der Namen der abliefernden Personen zur Verschwiegenheit verpflichtet.

4) Ueber die Ablieferung der Gegenstände ist von der Restitutions⸗ stelle P ec 8- auszustellen. v1. 5) Wegen näherer Einzelheiten wird von der Restitutionsstelle Ausk )ft zelh ird von der Restitutionsstelle

Berlin, den 6. September 1919. .“

Auswärtiges Amt, Friedensabteilung 11ö11“

8* 8

„Der Nationalversammlung ist im hluß an die Ver⸗ abschiedung der I“ welche der Steuerbehörbe besondere Handhaben zur Erfassung des steuer⸗ hbaren Vermögens gewährt sind, ein Antrag Trimborn und Genossen, betreffend den Entwurf eines Gesetzes über Steuer⸗ n Nach diesem Entwurf soll derjenige, der vor dem Inkrafttreten der Reichsabgabenordnung Vermögen oder Einkommen nicht angegeben hat, das zu oder Gemeindesteuer hältte veranlagt von der Strafe und der Verpflichtung der Steuer freibleiben, wenn er aus

Ieh en bei der ersten Steuer⸗ rafttreten der Reichsabgabenordnung n oder sein Einkommen pflichtgemäß richtig an⸗ Dabei soll für die Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs

nach dem In

nen, wenn der Steuerpflichtige einwandfrei

Von dem nicht beruücksichtigten der zehnfache Be⸗ erhoben werden.

veranlagten Wehrbeitrags

Gabryela Zapolska der im

Kenntnis der Frauenseele bekundet hat, bervorzuheben, besonders Alice Altmann⸗Hall in der weiblichen und

rollen waren bei Hermine Sterler und Ernst Der Beifall bewegte sich in mäßigen Grenzen.

tungen im Staatlichen Schauspielhause, die den Hör die Hauptentwicklungsstufen der deutschen Waus. und Kunst führen bestimmt sind, war dem Reformationszeitalter gewidmet. In Linem einleitenden Vortrage über Renaissance und Reformation gab Dr. Nar Os born einen knappen, aber eindrucksvollen Ueberblick über die geistigen Kräfte und Strömungen jener Epoche. Er schilderte die tiefen und vielseitigen Wirkungen des überragenden Genies L 1

erreichte Blüte Der

mit ihrem Schausptel „Die Warschauer Zitadelle“ eine bemerkens⸗ werte Probe dramatischer Begabung abgelegt hatte, ist ein häöt glücklicher Versuch ein Sitten⸗ und Konversationsstück nach französischem Vorbild zu schreiben. Dazu fehlen ihr der leichte Plauderton und der Sinn für das Komische; es ist hier alles zu schwer und lehrhaft geraten. In den Mittelpunkt einer sittlich recht entarteten Gesellschaft stellt sie eine Frau, die aus Grundsatz und Naturanlage rein geblieben ist, obwohl sie zuweilen recht bedenktich mit dem Feuer spielt. Wenn sie sich zuletzt doch daran ver⸗ brennt, so geschieht das nicht, weil ihr Temperament sie fortriß, sondern weil sie glaubte, im Sinne des Mannes, den sie für sich erobern möchte, zu handeln. Ihre Enttäuschung ist bitter, denn dieser Mann, sonst ein unverbesserlicher Zyniker, liebt und schätzt sie, obwohl er das Gegenteil ausspricht, eden wegen ihrer Reinheit und verläßt sie zuletzt,

Ober⸗

Opernh bezugsvorstellung. e oetheschen Michel

agdalene. Hebbel. Uhr.

von Georges Bize nach einer Novelle

eiplätze sind au Anfang 6 ½ Uhr.

Phettcher Dund hühlboser eiter is r. Reinhard Bruck. Anf. 7 8 „Die Erstaufführung nüing, Aüe märchen „Und Pippa tanzt“ Deutschen Theater statt.

ans.

Carré und Jules Barbier, Mustkalische Leitung: mann. Ballettleitung: Emil Graeb.

Schauspielhaus. (Am Gendarmenmarkt. vegugsoüstelüag. Dienst⸗

Mittwoch: Opernhaus. und Freiplätze sind aufgehoben.

Schauspielhaus. Aufzügen von Friedrich

in den

findet

(Unter den

ten von Ambroise Thomas. Romans Meist eut

Otto Urack. 88

und Freiplätze Spielleitung:

. Carmen. t. Text von Henry Meithae des Prosper Merimée.

266.

fgehoben. Maria Stuart.

Hauptrollen aufgeführt.

251. Dauerbezugsvorstellung.

Spiel⸗

von Gerhart Hanptmanns Glashütten- am kommenden Sonnabend im

Linden.) Dienstag 250. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben.

n. Mignon. Text mit Benutzung ers Lehrjahre“ von Ferdinand Gumbert.

Spielleitung: Hermann Bach⸗ Anfang 7 lir 1 ) Dienstag: 265. Dauer

Bürgerliches Trauerspiel in ufgehoben.

drei

Dr. Reinhard B

G Dienst⸗ Oper in vier Akten und Ludovic Halévy

Anfang 6 8 Uhr. Dauerbezugsvorstellung.

Dienst⸗ und Trauersptel in fünf

Schiller. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck.

Verlobt: Frl.

Hstpr.). Verebhelicht:

Gestorben:

Frau Geh.

weil sie sich selbst untreu geworden ist. Es ist nicht zu leugnen, daß - Hanzen unerfreulichen Handlung ihrer psychologisch feine 1I” 9.. und eine 1— der Frau b le dem Stücke t

seiner Frivolität einen gewissen Wert verleihen. Die Darstellung suchte eben diesen wertvolleren Teil der Handlung möglichst stark

Komödie manche

Heinrich Schroth in der männlichen Hauptrolle.

1 Sie nahm be dadurch den Gesprächston etwas zu schwer. Wööe

Die wichtigeren Neben⸗ Pröckl gut aufgehoben.

Die gestrige, zweite der Sonntag⸗Mittagsveranstal⸗

Luthers auf das

en demokratischen Grundcharakter der Zeit d

6 schen Fter der Zeit hervor, der in den ufblühenden Städten am reichsten entfalten und eine sbir nie von Kunst und Kunsthandwerk zeitigen konnte.

Kurt Moldzio (Kl. Rambin,

Kr. Oststernberg). ünzel (Breslau).

Margarete Klug mit Hrn. M

8 Familiennachrichten.

alor im Generalstabe

Pommern Robitten bei Zinten,

Hr. Rittmeister Helmuth von Goßler mit Elisabeth .

Gräfin von Hardenberg (Schwedt a. O.).

2 : Hr. Oberst z. D. Max vo Hr. Oberstleutnant z. D. Carl von Koße

Justizrat Marie von Obernitz Frau verw. Pastor

Westernhagen (Berlin).

(Blankenburg a. H.). „Leb. Linden (Lagow,

Marie Gossa, geb.

2

Beim Ausbleiben oder bei verspäteter

Lieserung einer

Nummer wollen sich die Postbezieher stets nur an den

Briefträger oder

anstalt wenden. nicht in angemess

die zuständige

Bestell⸗Post⸗

Erst wenn Nachlieferung und Aufklärung

euer Frist erfolgen,

Angabe der bereits unternommenen Schrit stelle des „Reichs⸗ und Staatsannzeigende⸗ 8

wende man si

ch unter an die Geschäfts⸗

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle,

Druck der Nord

befruchtende Einfluß der klasstschen und neueren

.

Rechnungsrat Mengerina in Berl

rlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Me ngering) in Berlin.

deutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt.

Berlin. Wilhelmstraße 32

Fünf Beilagen

(einschließlich Börsenbeilage)

mannschen Mitzels und seiner Heilmerhode einzutreten und nach dieser Prüfung dann den Lehrauftrag zu erteilen.

Der Herr Vaoxredner, Herr Dr. Weil hat durchaus recht, und darin bin ich mit ihm pöllig einer Meinung. dar jede kommerztelle Ausbeutung eines Heilmittels vom Uebel ist und mit ihm bin ich von jeher aufs lehhafteste füͤx die Verstaatlichung des zesamten Heihvwesens und insbesondere ver Herstellung und des Vertriebes von Arznei⸗ mitteln eingetreten. Ich habe darauf ja schon gestern hingeweesen. Um nun im Fasle Friedmann zunächst wenigstens die staatliche Auf⸗ sicht unvdedingt sicher zu stellen, habe ich mich seit Monaten energisch bemüht, Professor Friedmann ein staatliches Instw ut zur Verfügung zu stellen, in dem er Kranke behandelt und die junge Medizinerschaft sowiec die ältere Aerztewelt mit den Anwendungsformen seines Hell⸗ V

1

8

mittels vertraut machen kaan. Ich habe mich im ganzen Sommer

und Herbst in eifrigster Weise be müht, für Friedmann ein solches

Institut zu bekommen, das ich für noch viel wichtiger hielt als den de rauffrag selhst. Ich habe meine Fachreferenten beauffra t überall nachzuorschen, ob und unter welchen Bedingungen in Berlin der in der Nähe von Berlin ein solches Institut zu haben sei, und ob man irgendwelche Frankenhäuser und Institute dafür leer machen könne. Ich hatte besonders an das Kaiser⸗Withelm⸗Institut, die frühere Pepinidre gedacht und habe ausgedebnte Berhandlungen mit dem Reich, neuerdings besonders mit Herrn Minister Schlicke ge führt, um die Institut oder wenigstens einen Teil davon für das Friedmannsche Tuberkutosemittel als Forschun s⸗ Lebrmittel frei z9 machen. (Abg. Adolf Hoffmann:

dauern zerschlagen. fonders wichtize Rolle gespielt. (Erneuter Zuruf.) aus Gründ n, die mir im Augenblick im einzelnen nicht mehr gegen⸗ wärtig sind, die aber mei Herr Fachreserent vielleicht in den nächsten Tagen beantworten wird. Also selbstredend habe ich auch an die Charité gedacht und habe ihretwegen lebhafte Verhandlungen gefübrt, aber die Verhandlungen haben eben leider auch nicht zum Ziel gefüͤhrt. Ich habe dann versacht, ein Lazarett zur Verfügung gestellt zu bekommen; aher das einzige, das mir schließlich angeboten wurde, lag,

(353

ich auf diese Werse wochen⸗ und monatelang mit meinen Geheim⸗ räten, die mich in metnen Bemühungen nachdrücklich unterstützt haben, mir Mühe gegeben batte, für Friedmann ein staatliches Institut socker zu machen, mußte ich einsehen, daß fürs erste daraus nichts werden würde. Nunmehr kam Friedmann zu mir ins Ministerium ich glaube, es war im Laufe des Oktaber und sagte: ich nheme meine Vorlesungen nicht auf, bevor ich gin Institut zur Verfügung habe, es ist rein ur möglich,

Kber mein Webiet rein theoretische Vorlesungen en halten, ich kann

sie nur dann halten, wenn ich Kranke und vorbereitete Fälle habe, wenn ich Betten zur Verfügung habe, wenn die Aerzte und die Studierenden in der Lage sind, den Verlauf der Krankheit und des Heilungsprozess 8 im einzelnen ständig am Krankenbett zu verfolgen; es wäre vöklig sinnlos, wenn ich meine Vorlesungen beginnen würde, ohne ein Instituit zur Verfügung zu baben. Friedmann war au er⸗ erdentlich aufgeregt und sagte: was nützt es mir, ich habe jetzt den Lehrauftrag, ab r was habe ich nun davon? Die gauze Menschheit,

der ich so gern hel en möchte, hat nichts davon; ich halte in diesem

Wintersemester überhaupt k⸗ine Vorlesung, ich muß erst ein Institut haben, sonst geht es nicht. Zufällig kam gerade in den Tagen, in welchen ich mich mit Herrn Friedmann in diesem lebhatten Meinungs⸗ austausch befand, Herr Dr. Parvus⸗Helphand nach einjährigen Ab⸗ wesenheit nab Berlin und b-suchte mich. Da mir bekaent war, daß Heir Dr. Helvhand mwährend des Krieges ein wohlhabender Mann

egromen mar (Abg. Adolf Hoffmann: Fragt mich nur nicht w el), saste ich ihn: Wissen Gee,

eber Helphand, ich weiß eine vernänfrige,

kann mich für die Einzelheiten dieser Aussage natüvlich nicht. ver⸗

trages völlig unbekannt.

ais politischer Flüchtling von Land zu Land gehetzt worden, er wurde vom Zarismus in die Peter⸗Pauls⸗Feste geworsen und in die Eis⸗ und Charité.) Auch daran habe ich natürlich gedacht. Alle diese Verhandlungen mit den verschtedenen Instanzen haben sich zu meinem lebhaften Be⸗ sjehr wertvolle von der gesamten Fachweit anerkannte Bücher ge⸗ Unser finanzieller Jammer bat dabei eine be⸗ Die Charité ist nicht leer, sondern besetzt; sie kam zurzeit leider nicht in Frage im einzelnen nichts angehen. Ich weiß nur, daß er mir selrst die

absolute Ehrenhaftigkeil dieser türkischen Geschafte versichert hat und

zu machen. Also ich wollte sagen: Parvus, der wäbrend des Krieges der

soweit ich mich erinnere, weit draußen in Tempelhof- und war des⸗ deutschen Sache die wertvollsten politischen Dienste geleistet hat, kam halb für die Ausbildung der jungen Mediziner ungeeignet. Nachdem in

Aerzte weitergebildet, Ich persönlich

handelt werden sollen und in dem junge Studierende ausgebildet werden sollen.

bürgen, da ich den Verttag nicht gelesen habe, babe aber durchaus keinen Grund, an der Wahrhbeit der dienstlichen Aussage Friedmanns zu zweifeln. (Zuruf.) Ich kenne den Verzrag nicht, er geht mich aech gar nichts an. Für mich, als Unterrichtsmintster, kam es mir darauf an, Herrn Friedmann die Möglikert zu schaffen, zu lehren; die Verbandlungen mit den Geldleuten im einzelnen haben für mich gar kein Inie esse, also bis zur Stunde ist mir der Inhalt des Ver⸗

Im übrigen kann ich auf die And utungen hin, die vorhin Herr Dr. Weyl uber meine Beziebungen zu Herin Parvus machte, wenn es von Interesse ist, gern Aufklärung geben. Ich bin mit Parous seit navezu 25 Jahren betannt und befreundet. Parvus ist ein alter Sozialdemokrat, der immer mit mir gemeinsam auf dem äußersten linten Flügel dei alten Soztaldemokr tie (Zuruf.) das wissen Sie doch auch. Herr Hoffmann gefochten hat. (Lachen bei der Unab⸗ hängigen Sozialdemokratischen Partei.) Iv habe in so manchen literarischen Fehden mit ihm Seite an Seite gestanden. Parvus bat für seine Ueberz ugang die schwersten Opfer bringen müssen er ist

wüsten Sibiriens verbannt. Er ist übrigens ein geinig hoch⸗ bedeutender, ich mochte sagen: venialer Mann. Ue er Kapital⸗ fluktuationen, über Kolonialpolitik somie viele andere Dinge bar er

schrieben. Während des Krieges war er durch irg ndwelche Geschäfte, die er in der kei gemacht hat, (Zuruf) dire ich nicht kenne, ver⸗ ehrter Herr Hoffmann, und von denen ich nichts verstehe, die mich auch

ich denke nicht daran, einen alten poluischen und persönlichen Freund auf bloße Gerüchte hin preiszugeben. Ich sage das auf die Gefahr hbin, mich wieder einmal recht gründlich unpopulär

der Türkei zu Geld. Wieviel er dort verzient hat, weiß ich nicht es geht mich auch nichts an. Ich weiß nur, daß er von seinem Vermögen einen bedeutenden Teil abgezweigt hat, um sozialwissenschaftliche Forschun sinstitute und ähnliches zu gründen Er hat z. B. in Kopenhagen ein großes Institut zur Erforschung der sozialen Folgen des Krieges ins Leben gerufen, ein Institut, daß eine Reihe von sehr interessanten und bedeutenden Veröffentlichungen herausgegeben, das eine große internationale Bibziothek über die volkswirrschaftliche Kriegsliteratur und äheliche Dinge gesammelt hat. Herr Dr. Helphand hat dann im Jahre 1915 den Wunsch gehabt, sich ganz von den Geichäften zurückzuziehen und mit einem anderen Teil des erworbenen Geldes eine große politische Revue zu gründen, an der er nach seinem urf rünglichen Plane zunächst selbst in hervor⸗ ragender Weise mitarbeiten wollte. Da er aber in Kopenhagen lebte, die Zeitschrift jedoch in Deutschland erschien, ließ sich das nicht aufrechterhalten, und er fragte mich, wenn ich mich recht erinnere, von Kopenbagen aus telegraphisch, ob ich die Redaktion der Zeitichrift seinerzeit übernehmen wollte. Da ich, wie gesagt, mit Parvus seit Jabrzehnten politisch völlig Hand in Hand ging, da Parvus während des Krieges sich gleich mir mit Kopf und Herz auf die deutsche Seite gestellt und Deutschtand, wie ich schon andeutete die wertvollsten politischen Dienste geleistet hat, auf Grund deren er, der als geborener Russe ja eigentlich „feind⸗ licher Ausländer“ war und als solcher hätte interniert werden müssen, mitten im Kriege das Berliner Bürge recht und die preußlsche Ctaatsangehörigkeit erhielt da endlich meine Freundschaft mir Parvus

da sich politische Zeitschriften während des Krieges selbst nicht halten konnten, in selbstlosester Weise große Geldmittel zur Verfügung gest Ut. Aber ich konstatiere hier und ich bin es dem ganzen Mitarbeiterkreis der „Glockee’, den ich hier eben nannte, schuldig, das in der denkbar unzweideutigsten Form zu erklären daß Herr Dri. Helphand niemals auch nur den leisesten Versuch gemacht hat, die potitische Haltung der „Glocke“ in irgend⸗ einer Weise mit seinen persönlichen Geschäften zu verquicken. Er hat mir als Redakteur der „Glocke“ völlig freie Hand gelassen, trotzdem ich sehr wohl weiß daß er keineswegs in jedem Einzeifalle mit meiner und meiner Mitarbeiter politischer Haltung restlos einverstanden war. Ich glaube damft die Frage, die Herr Abgeordneter Dr. Weyl an mich gestellt hat, beantwortet zu haben. Herr Dr. Weyl bestätigt mir das. Ich stehe im übrigen zu weiteren Auskünften jederzeit gern zur Ve rfügung.

Auf” Bemerkungen der Abgg. Dr. Schloßmann (Dem.) und Gräf⸗Frankfurt (Soz.) entgegnete der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Haenisch:

Meine Damen und Herren! Nur eme ganz karze Erklärung⸗ Sowohl der Herr Abgeordnete Dr. Schloßmann wie der Herr Ab⸗ geordnete Gräf (Frankfurt) haben mch getadelt, weil ich weder gestern noch heute auf die Marburger Affre eingesangen bin. Der Herr Abseorvnete Schloßmann hat mich andererseits allerdings meiner prompten Beanswortung der aus dem Hause an mich gerichteten Fragen wegen belobt und gewünscht, ich möchte mich jedes nach meiner Meinung zu Unrecht Angegriffenen so ene gisch annebmen wie des Piofessors Friedmann. Das, meine Damen und Herren, habe ich stets getan, schon als Abgeordneter, und das werde ich selbstverständli ² ohne jede Rücksicht auf die politische Pirteistellung des A gegriffenen auch in Zakunft tun. Dann aber hat der Abgeordnete Schloßmann doch einen Widerspruch konstatieren zu dürten geglaubt darin, daß ich über den Fall Friedmann so schnell berichten konnte gestern sowohl wie heute, daß ich aber uͤber den Marburger Fall seine gestre ge Inter⸗ pellation beute noch nicht beantworten konnte. Das liegt einfach an den geographischen Verhältnissen, meine Damen und Herren, über die auch ein preußischer Kultusminister nicht Herr ist. Herr Friedmann war und ist, glaube ich, jetzt noch im Hause, konnte mich also schleunigst über die Angriffe, die gegen mich erhoben worden waren, orientieren. Der Marburger Student aber und der Marburger Professor Traeger sitzen in Marburg, und die Berichte, die ich von dort eingefordert habe ich glaube, die Anweisungen sind am gestrigen Tage hinausgegangen —, köanen heute noch nicht im einzelnen hier sein. Es handelt sich um sehr weitschichtige Beschuldigungen über Aeußerungen des Professors Traeger auf der einen Seite, die im Kolleg gefallen sein sollen, und die, wenn die Zeitungsberichte wirklich der Wahrheit entsprechen, nicht scharf genug verurteilt werden könnten, und um Aeußerungen eines Studenten auf der anderen Seite; der Universitätskurator und der Rektor der Universität sind zu schleunigster amtlicher Aeußerung aufgefordert worden, und ich hoffe, daß ich bei der Beratung des Kultusetats hier im Plenum, zu der wir, gebe Gott, hoffentlich in der nächsten Woche endlich kommen werden, auf diese Frage im einzelnen eingehen kann.⸗

Im übrigen, meine verehrten Damen und Herren, möchte ich Herrn Gräf (Frankfurt) erwidern, daß ich auch des⸗ halb auf den Marburger Fall, dessen Wichtigkeit ich auch natürlich vollauf anerkenne, nicht eingegangen bin, weil wir uns gerade in den beiden letzten Tagen, am Dienstag und Mittwoch, im Hauptausschuß hei der Beratung des Universitätsausschusses aus⸗ führlich darüber unterhalten haben, und weil ich dort bereits zugesagt

heabe, daß die Untersuchung dieser Angelegenheit mit der größten Be⸗ schleunigung vorgenommen werden soll; ich habe auch bereits in Aus⸗ sicht gestellt, daß ich bei der Beratung des Kultusetats im Plenum antworten werde. Ich glaubte nicht, daß es zur Abkürzung und Kon⸗ zentrierung der Verhandlung üder den Fall Friedmann beigetragen

schon aus einer Zeit herstammte, wo er ein armer heatas war

bätie och cusführlich auf die Marburger Angelegen⸗