und Freiplätze sind aufgehoben. 18. Volks⸗
Swmart.
von William Shakespeare. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Arfang 7 Uhr. 8
8
Theater und Mufik. Opernhaus.
F. „ Der gestrige Erstaufführungsabend gehörte in erster Linie dem Tanz. Intermezzo „Susannens Gehei
Golisciani, Musik von Ermanno Wolf⸗Ferrari, das
von den Ballettaufführungen eingerahmt gewidmet.
den veristischen Ton seiner „Der Schmuck der Madonna“
einst so empfehlend in Deutschland G imnis Susannens der jungen Frau des ist, daß f. ohne Pi ihres Gatten Zigaretten raucht.
Duft 89 ver Taba erregt ne ifersucht, Nebenbuhler, bis 88
, den er in denn er
dacht fallen läßt.
das ganze Tongewebe.
ranz Ggenieff. Sehr sprache sich bemerkbar machten. Eine dagegen Robert Philipp in seiner Kammerdiener. — Nun zu den neuen Zeitabschnitt in der
en Jahrzehnten
Lester der Aufführungen gestern hoch eröffnete ein einaktiges Ballett „Kl. npc dem gleichnamigen Märchen von
au lvon Klenau: ein musikalisch zwar nicht bedeutendes, aber reiz⸗ sich der Erzählung des dänischen Märchen⸗ an sieht Klein Ida in ihrem stimmungsvoll bieder⸗ meierisch eingerichteten Gartenzimmer mit ihren Blumen und Puppen ä Zu ihr kommt in der Abendstunde der Student, der mit ihr tändelt und ihr erzählt, daß für die Nacht ein großer Blumenball in Ausficht steht. Der Student geht; Klein Ida legt sich schlafen nun träumend das Märchen. Das Zimmer weitet sich Blumen vielfarbigen
volles Werk, dessen Handlun dichters eng desen Her
beschäftigt.
und erlebt zum geschmückten Tanzsaal, die wachen zum Leben, die marschieren herein, und alle huldigen der
Gemahl, die auf erhöhtem Sitze thronen und einen Herold zu
Kein Ida mit einer Einladu um folgt sie dem Rufe, 18 ¹
gt R und zu i eidet, der Student. Nun hebt
tebliche Walzermelodie erklingt, Reigen Farben⸗ und O. Was Kröller im Verein mit dem ihm in die Hand arbeitenden Münchner Maler Ludwig Kainer an belebten Szenenbildern hier geschaffen hat, ist, obwohl das Klenausche Balett
bilden und lösen
sich, Auge und Ohr. 1
an und für sich durchaus wandelt, so phantasievoll daran seine helle Freude
in dem und haben
nänzerisch von dem jungen Nachwuchs unserer tüchtigen
b Theater.
Opernhaus. (Unter den Linden.) Sonntag: 255. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. ohengrin. Romantische Oper in drei
ten von Richard Wagner. Musikalische Dr. Fritz Stiedry. Spiel⸗
eitung: Hermann Bachmann. Anfang
leitung: r.
Schauspielhaus. (Am Gendarmen⸗ markt.) Sonntag: Nachmittags: Karten⸗ reservesatz 17. Der Dauerbenu die ständig vorbehaltenen sowie die Hien t⸗
vorstellung zu ermäßigten Preisen: Gespenster. Anfang 2 Uhr. — Abends: 270. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben Maria Trauerspiel in fünf Aufzügen von Friedrich Schiller. Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 6 ⅛ Uhr.
Montag: Opernhaus. Kartenreserpe⸗ satz 2. Der Dauerbezug, die ständig vorbehaltenen sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. 4. Volks⸗ vorstellung zu ermäßigten Preisen: Lohengrin. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Kapellmeister Otto Urack. Slese Hermann Bachmann. An⸗ fang 5 ½ Uhr. (Ein Kartenverkauf für
orstellung findet nicht statt, da sämtliche Plätze bereits verfügt worden ist.)
Schauspielhaus. 271. Dauerbezugsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze flns auf⸗
Hoben. Coriolan. Historisches Drama
fün⸗ Aufzügen (14 Verwandlungen)
Opernhaus. Dienstag: Klein Idas Blumen. — Susannens Geheimade hs Silhouetten. — Mittwoch: IV. Sym⸗ phonie⸗Konzert der Kapelle der
per. — Donnerstag: Mona Lisa. — Freitag: Violetta. (La Traviata.) — Sonnabend: Kleiu Idas Blumen. — Susannens Geheimuis. — Sil⸗ honetten. — Sonntag: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg.
Schauspielhaus. Dienstag: Die Jour⸗ nalisten. — Mittwoch: Maria Stuart. — Donnerstag: Minna von Barn⸗ ZInr. — Freitag: Neu einstudiert: 2 — Sonnabend: Wil⸗ helm Pell. — Sonntag: Wilhelm Tell.
Doch seien zunächst dem einaktigen
. Man lernte dieses Werk des italienischen Komponisten vor Jahren in der ehemaligen Kurfürstenoper kennen. Es schlägt nicht ebenfalls 1 an, sondern gemahnt eher an die leichte Anmut der „Neugierigen Frauen“, mit denen sich Wolf⸗
wittert 2 bis er sich an der noch glimmenden Zigarette der Gräfin die Finger verbrennt und den schwachbegründeten Ver⸗ die 1 Diese an und für sich belanglose Handlung wird durch Wolf⸗Ferraris Musik in eine höhere Sphäre erhoben, weniger durch Reichtum an melodischer Erfinoung, orchestralen Mittel, deren sich der Komponist bedient. Eine angenehme Mrlodie, welche die Gräfin zunächst auf dem Klavier spielt, und die nach⸗ her in motivischer Verarbeitung wiederkehrt, dient als Grundlage für 3S 3 Die Hauptwirkung des Werkchens bei seiner eftrigen Wiedergabe erzielte des Orchester unter Leo Blechs Leitung esonders mit der anmutigen Quvertüre. Die Besetzung der Gesangs⸗ partien mit Vera Schwarz und Benno Ziegler als Ge so glücklich wie vor Jahren mit der vortrefflichen Singschauspielerin der damaligen Wiener Hofoper Marie Gutheil⸗Schoder und dem eleganten w Sehr wenig gräflich war insbesondere Benno 4. jegler als Gil; stimmlich genügte er, wenn auch Mängel der Aus⸗
Tänzen. r Geschichte 2 — etwas stiefmütterlich behandelten Balletts erüleiten, und was man sah, läßt in der Tat eine Wiedergeburt der IWanztunst an der Staatsoper erhoffen. Als Erneuerer unseres Ballett⸗
korps ist der Münchener Ballettmeister Heinrich Kröller aus⸗ ersehen, dessen Kunst sowohl als Tänzer wie als choreographischer
r gesenlt sich bald,
eigenartig gestaltet,
8
in der Staagtsoper
mnis“ von Enrico wirkte es
wurde, einige Betrachtungen
dork gegebenen Oper
Das Gil, Der der Wohnung vorfindet, einen heimlichen
einführte. Grafen
und Kraft
als durch die feinen
Abend erzie
st war nicht
grin“ mit hervorragende Leistung bot beredten Stummheit als Sie sollten einen unseres in den
befriedigte. Den Abend ein Idas Blumen“ Hans Chr. Andersen von
vorstellung
stelle de
im Zimmer er⸗ Blumen des Gartens Königin Rose und ihrem werden. Feste entsenden. Freudig Nachrichten festli der Tanz an. Eine schlingen sich, Gruppen
Klangharmonien fesseln
feier.
Rahmen des Herkommens daß man
kann. Auch was rein
Reinhardt.) Sonntag, Und Pippa tanzt.
Traum.
Und Pippa tanzt. Kammerspiele.
mäßigten Preisen: Frühlings Erwachen.
Pandora.
Montag: Die deutschen Kleinstädter. Dienstag: Zum ersten Male: Adveut.
Mittwoch und Freitag: Die Büchse der Pandora.
Donnerstag und Sonnabend: Advent.
Großes Schauspielhaus. AmgZirkus — Karlstraße — Schiffbauerdamm. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr (Nachm.⸗ Abt. A, 1. Vorst.): Orestie. — Abends 7 ½ Uhr (außer Dauerbezug): Orestie. Montag (7. Abt. 1. Abend): Orestie. Dienstag (8. Abt. 1. Abend): Orestie. Mittwoch (9. Abt. 1. Abend): Orestie. Donnerstag (10. Abt. 1. Abend): Orestie. - (11. Abt. 1. Abend): Orestie. onnab. (außer Dauerbezug): Orestie.
mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Sterne, die wieder leuchten. — Abends 7 ¼ Uhr: Bummelstudenten. Große Berliner Posse mit Gesang und Tanz in fünf Bildern, nach G. Pohls und G. Wilkens „Auf eigenen üßen; frei bearbeitet von Rudolf ternauer und Rudolph Schanzer. Die alte Musik von Conradi, die neue von W. Bredschneider und B. Zepler. Montag und folgende Tage: Bummel⸗ studenten.
Theater in der Röniggrützer Strafze. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Erdgeist. — Abends 7 ½ Uhr: Schloß Wertterstein. Schauspiel in dret Akten von Frank Wedekind.
Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend: Schloß Wetterstein.
Donnerstag: Ein Traumspiel.
Kampdirngons. Sonntag, Nach⸗ A“ Mittwoch .“ und Sonnabend: „Sie. 8 3
Ballettschule geleistet wurde, ganz Eigenartiges konnte aber Kröller erst in den vollen unter dem Titel „Silhouetten“ e gefaßten sechs Tanzszenen geben, die den Abend beschlossen er auch selbst als Tänzer auftrat. 8 ier, die Tänzer und Tänzerinnen zuerst ganz regungs⸗ los vor einem hellbelichteten Hintergrund als flächig wirkenden Schattemriß zu sehen, in den dann Bewegung kommt, Gestalten farbig und plastisch werdend, sich vom Hintergrund loslösen. Diese Aufgabe wurde Silhouettenbildern, di
Tänzern des legenheit hatte. für unsere 1 z Evpy Peter die anspruchsvolle Rolle der Baechantin schnell über⸗ nommen hatte und glanzend durchführte. Von unseren anderen einheimischen Ballettkräften seien Leni Bowitz und Egon Molkow
rühmend hervorgehoben. Der abwechslungsreiche und anregende “
Damen Hafgren⸗Waag, Branzell, ström und den Herren Hutt, van de Sande, Armster, Habich, Reinfeld, Sommer, Philipp und Krasa besetzt, tung gegeben. Anfang Volksvorstellung zu Herren Kirchner, mann als Gast in Szene. Anfang 5 ½ Uhr.
Im Gro
dieses Amtes gestört.
leiters Paul M.
1. Berufsgenossen nahme gern gestattet.
Veutsches Theater. (Direktion: Max Abends 7 Uhr:
Montag, Mittwoch u. Freitag: Jaakobs Zu
Dienstag, Donnerstag und Sonnabend: Lustspiel in drei Akten nach Sardou und MNiajac von Oscar Blumenthal.
Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Zu er⸗ — Abends 7 ½ Uhr: Die Büichse der
8— *
Ueberraschend un
länzend gelöst, besonders bei
der wie man a
russischen lletts einst kennen zu
bei einer Probe verunglückte erste
lte einen vollen Erfolg.
Im Opernhause wird ven n Sonntag, „Lohengrin“, mit den scher, Marherr, Sax und Birken⸗
ermäßigten
den Damen von Granfelt,
Abends wir
en Sch
(Serie A) in Szene.
—,——
Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage,
Mannigfaltiges. ch wird gemeldet: Durch einen gestern
mittags in den technischen Einrichtungen der Vermittlungs⸗ s Amtes „Steinplatz“ in Charlottenburg ausgebrochenen Brand ist zurzeit der Betrieb der Anschlüsse Die Wiederherstellung ist bereits eingeleitet und wird mit allen Mitteln in Tag⸗ und Nachtarbeit Die Oeffentlichkeit wird von dem Fortgang der
erhalten.
Zu Ehren seines heimgegangenen Präsidenten, des Hauptschrift⸗ Reichsverband der deutschen Presse“ morgen, Sonntag, Mittags 12 Uhr, im großen Saal der Singakademie eine besondere n und Freunden des Veistorbenen ist die Teil⸗ Eintritlskarten sind nicht erforderlich.
Aus Anlaß der Uebernahme des bisher militärischen Versorgungs⸗ und Sanitätswesens auf das Reichs⸗ arbeitsministerium und dessen Arbeitsvereinigung mit der
arx, veranstaltet der „
bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: ermäßigten Preisen: Dies Frae. — Abends 7 ½ Uhr: Cyprienne.
Montag bis Sonnabend: Cyprienne.
Lessingtheater. Sonntag, Nachmitt. 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Der rote Hahn. — Abends 7 ½ Uhr: Pyg⸗ malion. Komödie in fünf Akten von Bernard Shaw, deutsch von Sieegfried Trebitsch.
. Mittwoch, Freitag und Sonn⸗ abend: Pygwalion.
Dienstag: Peer Gynt. ““ Der Pfarrer von Kirch⸗
eld. 8
arurnaere nergeeee eree, an,
Volksbühne. (Theater am Bülow⸗ platz.) Sountag, Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Der Schwarz⸗ künstler. — Abends 7 ½ Uhr: Paul Lange und Tora Parsberg. Schauspiel in drei Akten von Biörnstierne Björnson. Montag und Freitag: Luther.
Dienstag: Paul Lange und Tora Parsberg.
Predigt
Mittwoch und Donnerstag: in Litauen.
Sonnabend: Zum ersten Male: Götz von Berlichingen
Schillertheater. Charlottenburg. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu er⸗ mäßigten Preisen: Wie es euch gefällt. — Abends 7 ½ Uhr: Der Meineid⸗ bauer. Volksstück in drei Akten von Ludwig Anzengruber.
Montag: Flachsmaunn als Erzieher.
Dienstag und Donnerstag: Die Ver⸗ schwörung des Fiesco zu Genua.
Mittwoch: Der Meineidbauer.
Freitag: Der Bund der Jugend.
Sonnabend: Der Andere.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Die Verschwörung des Fiesco zu Genug.
— ——
war nicht minder erfreulich. abwechslungs⸗ einheitlich zusammen⸗
fesselnd zugleich
e bei ihren scharfen Umrissen, jede Unbeherrscht⸗ heit der Körperbewegung mit erbarmungsloser Deutlichkeit offenbart haben würden. Herr Kröller selbst zeigte sich in einem grotesken Tanz (Musik von Ed. Schütte) am im Verein mit Gertrud Berghoff ausgeführten „Bacchantischen Tanz“ (Musit von Delibes) als ein Tanzkünstler von männlicher Anmut sie etwa bei den besten
nfang und in einem später
Hohes Lob verdient ferner Fräulein Berghoff,
unter Dr. Frch Stiedrys Lei⸗ kontag geht als Preisen ebenfalls 1 Denera Karl Giesen als Gast und Hans Wilhelm Bach⸗ Dirigent ist der Kapellmeister Otto Urack.
Im Schauspielhause wird morgen, Nachmittags 2 Uhr, als 18. Voltsvorstellung zu ermäßigten „Gespenster“ gespielt. Besetzung wiederholt. Anfang 6 ½ Uhr. — Für Montag ist „Coriolan“ in der bekannten Besetzung angesetzt. Anfang 7 Uhr. b auspielhaus geht morgen, Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr, die „Orestie“ als erste Nachmittags⸗Dauerbezugs⸗
reisen Ibsens Drama „Maria Stuart“
Dentsches Künstlertheater. Nürn⸗
helm⸗Akademie ein
Reichspräsident Ebert, Oberbürgermeister Wer ansprache Bitte an die Bedeutung d
und in denen
bis die für die zu wecken.
den lebenden Dr. Schweyer vom
zwei Millionen Männer 1 ½ Millionen betragen.
lernen Ge⸗ veranschlagt.
Solotänzerin die etwa 600 Beamte
Volke im Kampse mit ein
nicht zurückbleiben werde.
das Wort und sagte u. a.
„Lohen⸗ und den
gabe allein
sollen, ein Geriet,
b . kann.“ in bekannter und bewähren kann
Im Wissenscha wird der Islandforscher, D
wird der Vortrag mit 9⅛ Uhr Vor⸗ in der Schweiz“ wiederh Nachmittags 4 Uhr, zu finden nachfolgende
efördert
rbeiten Freitag, Professor
Professor Goerke: hafen“.
„Mein
Haag, edächtnis⸗
findet sich in Sicherheit.
(Fortsetzung de
Mittwoch: Der Zigeunerbaron. Donnerstag: lungen. 8 Freitag: Magdalena. Sonnabend: Rigoletto
—.—
Komische Oper. (An der Weiden⸗ dammer Brücke.) Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Zu „ermäßigten Preisen: be Operette in drei Akten von Victor Leon. Straus.
Montag und folgende Tage: Liebes⸗ zauber.
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonntag, Mittags 12 Uhr: Russisches Ballett. — 3 ¼ Uyhr: Zu ermäßigten Preisen: Die lustige Witwe. — Abends 7 ½ Uhr: Die Frau im Hermelin. Operette in drei Akten von Rudolph Schanzer und Ernst Welisch. Musik von
folgende Tage:
Jean Gilbpert.
Montag. und Die Frau im Hermelin.
Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Max und Moritz.
——— —
Theater am Nollensarfplatz. Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Zu er⸗ mäßigten Preisen. Die Puppe. — Abends 7 ¼ Uhr: Der Vielgeliebte. Operette in drei Akten nach einem älteren Stoff von Hermann Haller. Verse von Rideamus. Musik von Eduard Künneke. Montag und folgende Tage: Der Viel⸗ geliebte.
Dienstag, Donnerstag und Freitag, Nachmittags 3 ¼½ Uhr: Zwei Wappen. Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Schneewittchen.
———
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr Zu er⸗ mäßigten Preisen: Das Stiftungsfest. —
Nachmittags
Deutsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 — 37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag, Nachmittags 2 ¾½ Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Das goldene Kreuz. — Hierauf: Ballett. — Abends 7 Uhr: Die Fleder. maus. Montag: Uraufführung: Magdalena.
Donnerstag: Liselott on der Pfalz.
Dienstag: Der Postillon von Lonjit⸗
4
Großstadtkavalier.
Abends 7 ¾ Uhr: Der Grvoßstadt⸗
kavalier. Schwank in drei Akten von
Georg Okonkowski.
Montag und folgende Tage: Der 6
——
Thaliatheater. (Dresdenerstr. 72/73.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu er⸗ mäßigten Preisen: Polnische Wirt⸗ schaft. — Abends 7 ½ Uhr: Die närrische
des Reichsarbeitsministers Anwesenden,
längerer Rede gab eichsarbeitsministerium einen Ueberblick über die neugeschaffene Organilsation. Er stellte u. a. folgendes fest: Rund sind gefallen, die Zahl der Hinterbliebenen wird auf 3 ¼ Millionen geschätzt. Die Zahl der mit Rente zur Ent⸗ lassung kommenden Kriegsbeschädigten wird voraussichtlich gegen
wird, um halbwegs befriedigende Verhältnisse 1— Kriegsopfer zu schaffen, wird auf jährlich über vier Milliarden Mark Bei dem Reichsarbeitsministerium ist eine große Ab⸗ teilung für Kriegsbeschädigte
Vortrags „Winter in der Schweiz“ am Donnerstag und nde Vorträge b P. Schwahn: „Werden und Vergehen im Weltenraum“; M. Dr. W. Berndt: „Fortschritte und Höhen kultureller Entwicklung“; Dr.
und Zweiten Beilage.)
Schwarzwaldmädel. — Abends 7 ½ Uhr: Musik von Oskar
Matinee
sozialen Kriegsbeschädigten⸗ und Hinterbliebenenfürsorge fand. wie „W. T. B.“ berichtet, gestern vormittag in der Kaiser Wil⸗
Festakt statt, an dem unter andern der der Reichswehrminister Noske und der muth teilnahmen. Die Schlicke schloß mit der in allen Kreisen das Verständnis teser Fürsorge für das ganze Volk der Ministerialdirektor
Der Gesamtaufwand, der notwendig sein in der Versorgung der
und Kriegshinterbliebene eingerichtet,
und Angestellte umfaßt. Der Redner
schloß mit dem Ausdruck der Zuversicht, daß, wenn auch dem deutschen
er Welt von Feinden der schließliche End⸗
erfolg verfagt blieb, es doch auf dem Gebiete der sozialen Betätigung
Der Landesdirektor von Winterfeldt,
als Vorsitzender des Reichsausschusses für die soziale Kriegsbeschädigten⸗ und Kriegshinterbliebenenfürsorge, betonte in einer Anspra auch in Zukunft zur Erreichung der Ziele der Kriegsbeschädigtenfürsorge die freiwillige Hilfsbereitschaft aller Schichten der Bevölkerung nicht entbehrt werden könne. Zum Shuß ergriff der Reichspräsident Ebert
che, daß
—: „Die Fürsorge für die Opfer des Krienes
betrachtet die Reichsregierung als ihre vornehmste Pflicht. Trotz der schwersten finanziellen Sorgen und der fast erdrückenden Lasten, die uns aufgebürdet worden sind, darf das Vaterland seine Kämpfer und seine Toten nicht vergessen. der Reichsregierung. eine Aufgabe, bei der sich alle Schichten des Volles ohne Rücksicht auf Parteianschauungen und politische Strömungen zusammenfinden wo sich der einmütige Wille des Volkes zeigen
Diese Fürsorge ist aber nicht die Auf⸗ Das große soziale Hilfswerk. ist
82 —
ftlichen Theater der „Urania“ r. phil. Karl Küchler, am Donnerstag, Freitag
und Sonnabend einen mit zahlreichen, von ihm selbst aufgenommenen Lichtbildern ausgestatteten Vortrag „Unter der Mitternachtssonne durch die Vulkan⸗ und Gletscherwelt Islands“ halten. am Montag wird Emma Kottmann ihren 8 noch einmal wiederholen, am Mittwoch hält der Presesor Franz Goerke einen mit farbigen Bildern ausgestatteten Vertrag ü⸗
seine heiligen Stätten, Eindrücke und Erinnernngen“, und am Diensta
Morgen und Vortrag „Im Schwarzwald“
er „Jerusalem und
kinematographischen Vorführungen „Winter olt. Außerdem finden Wiederholungen d s reitag. — Im Hörsaal Frofchr Dr.
Kittwoch,
kleinen Preisen statt. statt: Dienstag,
„Walzwerkindustrie“; Sonnabend,
e Reise mit der „Bodensee“ nach Friedrichs⸗
5. Dezember. (W. T. B.) Die „Niederländische Telegraphen⸗Agentur“ meldet aus Maasluis: ist infolge Sturmes der deursche Dampfer „
Vergangene Nacht Cereal“
—₰;
bei Hoet van Holland gestrandet. Die Bemamnung be⸗
—
s Nichtamtlichen in der Ersten
Xv’ AAveren
Liebe. Singspiel in drei Akten von Die
Hoffmanns Erzäh⸗ Jean Kren. Musik von Leon Jessel.
Montag und folgende Tage:
närrische Liebe.
m —
Zirkus Busch. Sonntag: 2 große Vorstellungen, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr. Nachmittags: Märchen⸗ pantomime Aschenbrödel. — Abends: Zum Schluß: „Aphrndite . Tragikomische Pantomime in drei Akten von Paula Busch. Einstudiert von Ballettmeister Georges Blanvalet. Musik von Kapellmeister A. Taubert. Außerdem: Das aus⸗ gezeichnete und reichhaltige Zirtus⸗ Programm. (Nachmittags hat jeder Er⸗ wachsene ein angehöriges Kind auf allen frei; jedes weitere Kind zahlt halbe Preise.)
Montag und folgende Tage: Das großartige Zirkus⸗Programm. Außer⸗ dem zum Schluß: „Aphrodite“.
Verlobt: Freiin Alex von Los mit
Hern. Rittmeister August Grafen von Brühl (Siegburg — Pförten, Nieder Laufitz). Frau Vera Frech, geb. Klopsch, mit Hrn. Major Friedrich von Mias⸗ kowski (Pitschen, O. S. — Breslau).
Verehelicht: Hr. Major HPans Peter von Baernewyck mit Frl. Elisabeth von Lettow⸗Vorbeck (Schönow).
Gestorben: Hr. Generalleutnant z. D. Franz Rhazen (Wiesbaden). Frau Adelaide Hann von Wevyhern, geb. von Kahle (Berlin). Frau verw. Ge⸗ neralleutnant Klara von Livonius, geb. von Livonius (Berlin).
22.
Verantwortlicher Scrhriftleiter Direktor Dr. Tyvrol in Charlottenburg⸗ Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle Rechnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering)
in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und
Verlagsanstalt Verlin Wilhelmstraße 52.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsenbeilage)
und Erste und Zweite Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage.
Begrüßungs⸗—
erwidert Geheimrat Liszt, daß jetzt eine besondere Vertretung dieser
sorechen.
zum Deuts No. 280.
Berlin Sonnabend, den 6.
* 8 8
In der Woche vom 23. bis 29. November 1919 gene
Preußen.
Ministerium des Innern. hmigte öffentliche Sammlungen.
8* S
—
Name und Wohnort des Unternehmers
Zu fördernder Wohlfahrtszweck
Zeit und Bezirk, in denen das Unternehmen ausgeführt wird
Stelle, an die V die Mittel abgeführt werden sollen 1
Zentralstelle für Einwohner⸗ wehren beim Preußischen Mi⸗ nisterium des Innern, Berlin
Bergisches Diakonissen⸗Mutter⸗ haus in Elberfeld Berlin, den 4. Dezember 1919. Der Minister
Nichtamtliches
Deutsche Nationalversammlung in Berlin.
6 122. Sitzung vom 5. Dezember 1919.
3 E1 9 (Bericht des Nackrichtenbüros des Vereins deutscker Zeitungsverleger*).) 8
Der im 14. Wahlkreise (Schleswig⸗Holstein) gewählte Abg.
—
Kürbis (Soz.) hat sein Mandat niedergelegt.
Auf der Tagesordnung steht zunächst eine große Reihe
kleiner Anfragen.
Auf eine Anfrage des Abg. Hermann⸗Württemberg (Dem.) betreffs Vertretung des Handwerks und der gewerb⸗ Genossenschaäaften im Reichswirtschaftsrat Berufsgruppen im Reichswirtschaftsrat beschlossen sei und diese je einen Vertreter der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer erhalten würden. Die Organisationen seien um Benennung der Mitglieder ersucht. 1
Auf eine Anfrage des Aba. Deglerk (D. Nat.) teilt Geheim⸗ rat Wessig mit, daß auch die Interessen der deutsche n Be⸗ amtenschaft im Reichswirtschaftsrat berücksichtigt werden würden. s 1
Auf eine Anfrage des Abg. D. Mumm (D. Nat.) betreffs
Rücklieferung des beschlagnahmten Glockenguts er⸗
widert Geheimrat Wessig, daß die kirchlichen Behörden bereits zu einer Bespreckung über diese Angelegenheit eingeladen seien und das
b Ergebnis derselben später mitgeteilt werden foll.
. Auf eine weitere Anfrage des Abg. D. Mumm (D. Nat.), be⸗ treffend die Hinzuziehung von Fachleuten aus dem Lehrer⸗
sftand und den Religionsgesellschaften sorvie der Hochschuen zu der
bevorstehenden Reichsschulkonferenz epklärt Reichsminister des Innern Koch: Die Vorbesprechung zur
MNRLeichsschuskonferenz ist aus dem Wunsche der Unterrichtsverwaltungen der Länder hervorgegangen, in eine klärende Aussprache mit der
Reichsregierung über die Pflichten einzutreten, die die neue Reichs⸗
verfassung auf dem Gebiete des Schulwesens Rrich, Ländern und Ge⸗
meinden auferlegt. Zu dieser Aussprache konnten der Natur der Sache
nach nur die Landesregierungen und einige wenige Vertreter der Städte
und Gemeinden eingeladen werden. Gleichzeitig ist die Zusammenkunft denutzt worden, um sich mit den Landesregierungen über das Pro⸗ gramm und die Teilnehmerliste der Reichsschulkonferenz auszu⸗ Die weiteren Vorbereitungen dieses Programms und der Feilnehmerliste werden einem Reichsschulausschuß übertragen werden.
Die Herren Anfragenden wären in der früheren Zeit nicht in die Lage gekommen, die über die Vorbesprechung herausgegebenen Berichte als völlig ungenügend zu bezeichnen; denn es ist eine Neuerung, daß
über solche Besprechungen überhaupt ein Bericht herausgegeben wird.
(Sehr richtig! bei den Deutschen Demokraten.) Die Berichte ent⸗ halten im übrigen eine gedrungene, den Raumverhältnissen der Zei⸗ tungen entsprechende Darstellung der Verhandlungen. Die eingehende amtliche Niederschrift ist dem Herrn Präsidenten der Verfassung⸗ gebenden deutschen Nationalversammlung übermittelt worden.
Die Reichsschulkonferenz wird im nächsten Frühjahr zusammen⸗ treten. Mit ihrem Zusammentritt wird ein alter, in der früheren Zeit häufig vergeblich geäußerter Wunsch der Schulsachverständigen endlich erfüllt. Die Regierung, die sich von vornherein für die Ein⸗ berufung einer solchen Schulkonferenz eingesetzt hat, wird sich aus eigenem Antrieb eine sachgemäße Zusammensetzung der Schulkonferenz zur Aufgabe machen. Dementsprechend wird die Reichsschulkonferenz, wie ich in meiner Rede vom 16. Oktober 1919 bereits erklärt habe, eine ausgiebige Vertretung aller Sachverständigenkreise ohne Unter⸗ schied der polilischen oder pädagogischen Richtung, selbstverständlich unter Einschluß der Hochschulen, enthalten.
Nach welchen Grundsätzen im einzelnen die Reichsschulkonferenz zusammengesetzt sein wird, ist in den Beratungen des Reichsschulaus⸗ schusses, die in den letzten Tagen stattgefunden haben, vewinbart worden. Vorläufige Mitteilungen darüber sind in der Pressee ver⸗ öffentlicht, weitere Mitteilungen gehen den beteiligten Körperschaften und Persönlichkeiten unmittelbar zu.
Der Reichsschulausschuß, in den vom Reich und den Ländern außer Verwaltungstechnikern auch in erster Linie Schulsachverständige berufen werden, hat auch die Frage zu prüfen, ob, ohne den großen Reformen auf dem Gebiete des Schulwesens vorzugreifen, im Inter⸗ esse dringlicher Verpflichtungen der Schulverwaltungen nicht noch bis Ostern nächsten Jahres, also noch vor Zusammentritt der RMeichs⸗ schulkonferenz, an die gesetzgeberische Lösung einzelner Schulfragen
Wun Ausnahme der Reden der Herten Wortlaute wiedergsgeben werden. X“
Minister, die im
— n 2 24 5 ——
Zugunsten der Einwohnerwehren
Die Zentralstelle Bis 30. November 1920. — Preußen. — Sammlung von Geldspenden durch Vermittlung der Einwohner⸗ wehrstiftung
Im Jahre 1920. — Rbeinprovinz. — Geldsammlung bei den evan⸗
gelischen Einwohnern 8b1ö1“ WEE“
Das Mutterhaus
von
herangegangen werden muß. Soweit dies der Fall ist. wird es nicht
ohne ausgiebige Würdigung der Vorschläge und Wünsche von Sach⸗
verständigen geschehen, wie sich denn die Regierung im Gegensatz zu
der früheren Zeit ganz allgemein einer stärkeren Heranziehung von
Sachverständigen auf allen Gebieten des Schulwesens befleißigt.
Auf zwei Anfragen, betreffend die Heranziehung bis⸗ 4
heriger kommunaler Ster rbeamten zu den Ge⸗ schäften der Finanzämter erklärt ein Vertreter der Regierung, die Reichsfinanzverwaltung werde während der Ueber⸗ gangszeit auf die Mitrirkung der Gemeinden und damit auch der Gemeindesteuerbeamten bei der Veranlagung und Erhebung der Steuern nicht verzichten kömmen. Das Reichsfinanzmnisterium werde daher voraussichtlich die Gemeinden und Gemeindeverbände vorläufig mit Geschäften der Finanzämter betrauen. Den besonderen Verhältnissen der oinzelnen Länder werde bierbei nach Möglichkeit Rechnung getragen werden. Ucber den Umfang der Uebertragung dieser Geschäfte schweben Erwägungen. Sollte später die Reicksfinanzvorwaltung dazu üder⸗ gehen, diese Geschäfte durch eigene Organe ausführen zu lassen, so werde sie bei dem großen Personalbedarf allen Anlaß haben, in der Gemeindeverwaltung entbehrlich gewordene geschulte und tüchtige Be⸗ amtenkräfte in die Reichsfinanzverwaltung zu übernehmen. “ Abg. Warmuth (D. Nat.) weist in seiner Anfrage darauf hin, daß die polnischen Landwirte um 2,09 Mark höhere Preise für die Kartoffeln pro Zentner erhalten als die deutschen Landwirte. Unterstaatssekretär Dr. Peters erwidert, daß der Preis von der polnischen. Regierung nicht voll an die Landwirte ausgezahlt wird, sondern ein Teil zu Arbeiterfürsorgezwecken verwandt wird. b Auf eine Anfrage, betr. die Kohlennot, erwidert Geheimrat
Wessig, die Ausführungen des preußischen Handelsministers in der
Landeswversammlung gäben von dem Ernst unserer Kohlenlage ein leider durchaus zutreffendes Bild. Für die Verteilung der verfügbaren Kohlen gelte der Grundsatz, daß mit den vorhandenen Mengen möglichst viel Arbeitskräfte Beschäftigung finden sollen. Alle Betriebe dauernd vor der Stillegung zu bewahren, sei unter den gegemrärtigen Verhältnissen ganz unmöglich.
Abg. Ast or (Zentr.) und Gen. wünschen die Beru fungeines Weinparlaments. Geheimrat Dr. Jung erklärt die Bereit⸗ williskeit der Regierung, auf den Wunsch einzugehen.
Abg. Arnstadt (D. Nat.) weist darauf hin, daß die Volks⸗ beauftragten in Gotha sich das Recht der Nieder⸗ schlagung von Strafverfahren anmaßen und insbe⸗
Regierungsvertreter: Die erste Verkehrssperre hat eine völlige Besserung im wirtschaftlichen Verkehr zwar nicht gebracht, die hofft abern, eine Wiederholung der Sperre vermeiden zu können. Ein erhöhter Fernverkehr könne indessen nicht vorgesehen werden.
Auf eine Ergänzungsanfrage erklärt der Regierungsver⸗ treter, absolute Sicherheit bestehe nicht; es könnten Verhältnisse eintreten, die eine Sperrve unumgänglich machten, dies sei indessen höchf unwahrscheinlich.
Abg. Schiele (D. Nat.) fragt nach den Gründen, weshalb zwölf Monate nach Abschluß des Waffenstillstandes noch keine Ver⸗ ständigung über den Wiederaufbau erzielt worden sei, und wes⸗ halb der Abtransport unserer Kroegsgefangenen aus Frankreich noch nicht begonnen habe, obwohl Deutschland sich zur Lieferung von Kohle bereit erklärt hatte.
Ministerialdirektor Müller: Hinsichtlich der Kriegsgefangenen darf die Frage durch die Bekanntgabe des Notenwechsels als erledigt angesehen werden. Seitens des Wiederaufbauministeriums sind un⸗ abhängig von den französischen Noten Schritte unternommen worden, um eine alsbaldige grundsätzliche Klärung der Fragen der von Deutsch⸗ land zu unternehmenden Aufbauarbeiten herbeizuführen, da diese Frage alsbald geklärt werden muß, wenn Wert darauf gelegt werden wird, daß die Arbeiten im nächsten Frühüahr aufgenommen werden können. Seitens der deutschen Regierung ist alles geschehen, um eine Ver⸗ ständigung über die deutsche Heieikigung beim Wiederaufbau zu erzielen, und um jedem von franzößischer Seite geäußerten Wunsche zu entsprechen, trotzdem vor Ratifekation des Friedensvertrags eine Verpflichtung für Deutschland noch micht bestand, und daß die Schuld an dem bisherigen Scheitern der Verhandlungen allein die fran⸗ zösische Regierung trägt.
Abg. Schiele (ergänzend): Ist die Reichsregierung trotz der ablehnenden Haltung Frankreichs berät, die vor der Rücksendung der Kriegsgefangenen begonnene Kohlenlieferung trotzalledem fortzusetzen?
sondere das Strafverfahren gegen den Rektor Rochi in Körner wegen
Sittlichkeitsvergehen an Mädchen niedergeschlagen haben. Ministerialdirektor Joel erwidert, daß das Niederschlagungs⸗ recht nach der Gothaischen Verfassung auf die Volksbeauftragten über⸗ gegangen sei und daß die Nachprüfung des einzelnen Falles der Reichs⸗ regierung entzogen sei. Es könne nur grundsätzlich geprüft werden, ob das Niederschlagungsrecht zu Recht bestehe. (Lebhafte Rufe rechts: Das sind ja unerhörte Zustände!) Abg. Körsten (Soz.) fragt nach einem Gesetz über die Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichte und die Schlich⸗ tungsausschüsse unter Hinweis darauf, daß in diesen Gerichten die Beisitzer seit der Zeit vor dem Kriege ohne Ablösung säßen. Ein Regierungsvertreter erklärt, daß das Reichs⸗
arbeitsministerium eine darauf bezügliche Notverordnung vorbereite,
im die Wahlbestimmungen für die Beisitzer zu ändern. Die gesetz⸗ liche Regelung werde in dem Gesetz über die Arbeitsgerichte erfolgen, der Entwurf einer Schlichtungsordnung stehe bevor.
Auf eine Anfrage des Abg. Hoch (Soz.) erwidert ein Ver⸗ treter des Reichsschatzministeriums, daß den Arbeitern der früheren Heereswerkstätten die Beschaffungsbeihilfe nicht gewährt werde, weil auf Beschluß der Reichsregierung nur den Arbeitern der Verwaltungen, nicht auch denen der Reichsbetriebe die Beihilfe zu gewähren ist. Die Beschaffungsbeibilfe solle ein Ausgleich sein, weil in den Verwaltungen die Löhne nicht so gestiegen seien wie in den Reichsbetrieben und den Privalunterneh⸗ mungen; sie könmne wegen der Rückwirkung auf die Privatindustrie nicht auf die Betriebe ausgedehnt werden. Die Anpassung der Löhne an die Teuerungsverhältnisse erfolge zweckmäßiger durch Lohn⸗ ausgleich.
Auf Anfrage der Frau Dr. Schirmacher (D. Nat.) erwidert ein Vertreter des Auswärtigen Amtes, daß die Reichs⸗
regierung alle Maßnahmen mit Einschluß der Bereitstellung von
Geldmitteln getroffen habe zur unverzüglichen Heimschaffung aller deutschen Gefangenen aus Malta über Italien. Der italienische Dampfer „Semiramis“ hole sämtliche Gefangenen dieser Tage ab; von Venedig würden sie über Innsbruck nach Deutsch⸗ land befördert; sie werden voraussichtlich am 8. oder 9. Dezember in
Innsbruck eintreffen.
Auf Anfrage des Abg. Dr. Mittelmann (D. V.), betreffs der angekündigten Preiserhöhung der Weihnachts⸗ bäume auf 8 bis 20 ℳ für Fichten, 10 bis 25 ℳ für Tannen und 14 bis 30 ℳ für Edeltannen, erwidert der Unterstaatssekretär Dr. Peters: Der Reichswirtschaftsminister bedauert die Preis⸗
steigerung, muß aber von allgemeinen Anordnungen Abstand mehmen.
Es muß berücksichtigt werden, daß sämtliche Gestehungskosten, vor⸗ nehmlich die Holztaxen, der Hauerlohn, die Anfuhrkosten aus dem
Walde bis zur nächsten Bahnstation, die 1“ und die 1
in den Städten entstehenden Speditionsgebühren erbeblich gestiegen sind. Eine einheitliche Preisfestsetzung ist mit Rücksicht auf die ört⸗ lichen Verschiedenheiten nicht möglich. 88 Auf eine Anfrage des Abg. D. Mumm, ob zur Weihnachts⸗ zeit wieder eine Verkehrssperre zu erwarten sei, ves ein
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von Zivilpersonen ungehindert vorn
Ministerialdirektor Müller: Ich bedauere, darauf noch nicht antworten zu können. (Große Unruhe.)
Abg. Hildenbrandt (Soz.) fragt, ob sich die Meldung be⸗ stätigt, wonach die persische Regierung 74 deutschen Staatsangehörigen auf englische Veranlassung die Rück⸗ kehr nach Persien auf 10 Jahre untersagthat.
Ein Regierungsvertreter bestätigt die Tatsache;: Maß⸗ nahmen zur Wiederaufhebung dieser Bestimmung seien getroffen.
Abg. D. Mumm (D. Nat.) erkundigt sich nach dem Schicksal der deutschen Truppen im Baltikum und der aus dem Baltenland flüchtenden Deutsch⸗Balten.
Reichsminister des Auswärtigen Müller: Am 16. November⸗ wurde gemeldet, daß die russische Westarmee mit den ehemals reichs⸗ deutschen Truppen sich bedingungslos unter den Befehl des Generals von Eberhardt gestellt hatte. Die deutsche Regierung nahm darauf⸗ hin davon Abstand, die in ihrem Aufrufe vom 1. November an die Baltikumtruppen angedrohten Maßnahmen weiter durchzuführen, ob⸗ wohl der in jenem Aufrufe gestellte Termin bereits am 11. No⸗ vember abgelaufen war, und leitete außerdem sofort Schritte ein, um den zurückkehrenden Truppen den Rückmarsch möglichst zu erleichtern. Die baltische Ententekommission wurde von der veränderten Sach⸗ lage verständigt, und mit ihrem Einvernehmen wurde sofort Befehl gegeben, Lazarettzüge sowie Verpflegung vorzuschicken. Ferner wurde an die litauische Regierung in Kowno das Ersuchen gerichtet, zu ver⸗ anlassen, daß der einzuleitende Rückzug nicht durch feindselige Maß⸗ nahmen gestört würde. Die deutsche Baltikumkommission ersuchte die mit der Kontrolle der Räumung beauftragte Ententekommission um ihre dringend erforderliche Mitwirkung bei der Räumung, ins⸗ besondere durch Einwirkung auf die lettländische und litauische Re⸗ gierung. General Niessel erklärte darauf, daß er an diese Regie⸗ rungen bereits derartige Ersuchen gerichtet hätte, und versprach, münd⸗ lich in diesem Sinne weiter auf sie einzuwirken.
Am 19. November wurde dann die Geldsperre aufgehoben und General von Eberhardt mit dementsprechenden Mitteln versehen.
Als Nachrichten einliefen, daß es mit der Bekleidung der Zurück⸗ kehrenden schlecht bestellt sei, wurde am 20. November das Vor⸗ schieben von Bekleidung und Ausrüstungsgegenständen gestattet. Ferner wurde, um einen schleunigen Rückmarsch sicherzustellen, Kraft⸗ fahrmaterial vorgebracht. 1
Als Letten und Litauer die rückkehrenden Truppen anzugreifen be⸗ gannen, wurde bei der litauischen Regierung gegen die Verletzung der mit General von Eberhardt festgelegten neutralen Zone Einspruch erhoben und Einstellung der Angriffe verlangt. Um ohne weiteres Blutvergießen die ungestörte Benutzung der Bahnlinie Schaulen Tilsit zu erzielen, erbot sich die Reichsregierung am 24. November gegen die Erklärung der litauischen Regierung, den Bahnbetrieb und den Rückzug nicht weiter zu stören und die Verpflichtung der Durch⸗ führung dieser Zusicherung zu übernehmen, bei loyaler Durchführung dieser Forderungen das rollende Eisenbahnmaterial nach erfolgtem Abtransport aller Truppen nebst Verwundeten und Kranken kostenlos der litauischen Regierung zu überlassen, desgleichen das in den Depots liegende oder zurückgelassene Kriegsmaterial, soweit es nicht mehr zur Durchführung des Rückzuges gebraucht würde. Der litauischen Re⸗ gierung wurde mitgeteilt, daß bei Ablehnung dieses Angebots Deutschland den Bahnschutz selbständig übernehmen müßte. Die Ententekommission wurde von diesem Angebot der deutschen Regie⸗ rung verständigt. General Niessel erklärte sich bereit, bei weiteren Angriffen der Litauer und Letten gegen die zurückziehenden deutschen Truppen selber deutsche Truppen zur Durchführung des Bahnschutzes ermächtigen zu wollen. Die litauische Regierung nahm diesen Vor⸗ schlag an und verpflichtete sich, für die Sicherheit der deutschen Transporte auf der Eisenbahn Gewähr zu leisten.
Diese im Interesse der zurückkehrenden Truppen ergriffenen Schutzmaßnahmen wurden in entsprechender Weise auch auf die flüchtende Zivilbevölkerung angewandt. Bei Eintreffen der deutschen Kommission in Schaulen am 24. November wurden dort 5 stecken⸗ gebliebene Flüchtlingszüge vorgerfunden. Nach Freimachung der Strecke gelang es dann am 25. bereits, die beiden ersten Züge nach Tilsit abrollen zu lassen. Seitdem vollzieht sich der Rückmarsch und die Räumung verhältnismäßig glatt. Bisher werden täglich 3 bis 4 Züge abgefertigt, und es besteht die wohlbegründete Aussicht, daß auf Grund der von der Regierung getroffenen Maßnahmen, insbe⸗ sonders des Abkommens mit der litauischen Regierung, und bei weiterer Mitarbeit der Entente die Abbeförderung von Truppen und en wird.
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