1920 / 76 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Apr 1920 18:00:01 GMT) scan diff

(22. bis 28. Februar) 6456 Erkrankungen; Geni ckstarre: Hessen 2, niederländische Orte (29. Februar bis 6. März) Uithuizen 2, 4 Orte je 1 Erkrankungen; spinale Kinderlähmung: Stuttgart, Kopenhagen je 1 Erkrankung; Ruhr: Budapest 3, Wien 7 Todes⸗ falle, Hessen 2, Budapest 3, Prag und Vororte 5, Wien 1 Er⸗ krankungen ; Schlafsuchtkrankheit (Encephalitis lethar- zicay Reg.⸗Bezirke Gumbinnen 3 Todesfälle, Reg.⸗Bezirte Gumbinnen, Potsdam, Stralsund je 1, Hessen 12 Erkrankun⸗ gen; Malaria: Reg.⸗Bezirke Aurich 14, Oppeln vom 15. bis 21. Februar 1 (Vorwoche 2), Wien 3 Erkrankungen; Krätze: Keopenhagen 105, niederländische Orte (29. Februar bis 6. März): Haag 46, Rotterdam 27, Loon op Zand 19, 6 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen ist an Diphtherie und Krupp verstorben in Eisenach; Erkrankungen wurden gemeldet in Hamburg 62, Amsterdam 52, Budapest 22, Christiania 21, Kopenhagen 77, Stockholm 50, Wien 24. Ferner wurden Erkrankungen festgestellt an Scharlach in Hamburg 23, 1 Kopenhagen 75, Rotterdam (29. Februar bis 6. März) 27, Stock⸗ holm 28, Wien 24: an Masern und Röteln in Lübeck 44, Ham⸗ burg 25, Christiania 54, Kopenhagen 133, Prag und Vororte 27: an Keuchhusten in Kopenhagen 20.

Kunst und Wissenschaft 8

Aus Anlaß des 400. Todestages Raffaels sprach der Professor

Dr. Oskar Fischel, der das große muste gültige Korpus der Raffael⸗ zeichnungen herausgibt, in der Berliner Kunstgeschichtlichen Gesell⸗ schaft dieser Tage üͤber seine neuen Fun de und Forschungen über Raffaels Stizzenbücher. Von Raffael kannte man bi her kein Buch, das Studienblätter auf gleichem Papier und in ähn⸗ licher Technik vereinigt, während uns z. B. von Dürer das Skizzenbuch von seiner niederländischen Reise größtenteils erhalten blieb. Fischel hat nun 5 oder 6 solcher Bücher Raffaels in z. T. sehr umfangreichen Bestandteilen feststellen können, die aber wegen leichterer Verkäuflichkeit blattweise auseinandergenommen und so in den Sammlungen besonders Englands, Frankreichs und Italiens verstreut sind. Doch ist es dem Maler Léon Bonnat, einem der glücklichsten Sammler alter Zeichnungen, gelungen, alle bekannten Blaͤtter eines Florentiner Skizzen⸗ huches Raffaels bei sich zu vereinigen. Von einem besonders glücklichen Fund sprach Fischel am Schluß seiner Ausführungen: In der großen Raffaelsammlung des Prinzgemahls Albert von England, des Gatten der Köönigin Viktoria, war er auf die Photographie einer Raffaelzeichnung gestoßen, die sich damals vor 1866 im Besitz des Großherzoglichen Hauses von Toskana befinden sollte. Er suchte bei allen Habs⸗ urger Abkömmlingen der Familie, überall vergeblich. Endlich rhielt er aus Wien bei Kriegsende eine Photographie esselben Blattes. Und als er nach dem Besitzer fragte, efam er zur Antwort, der sei Kaiser Karl, und der habe das Blatt nach der Schweiz mitgenommen. Etz ist eine künstlerische und historische Kostbarkeit ersten Ranges: denn neben den Kindern, die zum Kreise seiner reifen römischen Madonna gehören, zeigt das Blatt eine herrliche Aktstudie Raffaels nach seiner Geliebten, der so⸗ genannten Fecscethe in der Haltung der Madonna della Sedia, des Meisterwerks aus dem Palazzo Pitti in Florenz. Dort sitzt Marig, an die das Kind sich schmiegt, etwa wie im Schaukelstuhl zurück⸗ elehnt mit hochgestelllem Knie, und in der gleichen Haltung ichnete Raffael in dem neu gefundenen Blatte die herrlichen Formen, ie er so oft im Bilde wahrhaft verewigt hat. Die Künstlernovelle hat aus dieser Frau eine Bäckertochter und manches andere machen wollen. Wir wissen, wie Fischel sagte, eigentlich nur, was Raffael selbst in seinen Bildern von ihr bekundet hat: „sie ist die Römerin gewesen, mit mächtigen Schultern und breiter Brust, Ge⸗ misch von bäuerischer Kraft und bewußtem Sichtra en, die echte Traste⸗ verina im hohen Gang, dem animalischen Glanz der Augen und Schwung der Lippen mit dem starken Atem, Kind des Volkes und der großen Stadt.“ Wie ihre Gestalt in die heflige Cäcllie und die Sixtinische Madonna eingegangen ist, so hat Raffael in diesem Blatte seines römischen Skizze buches das nackte Menschenbild festgehalten, um es dann zu der Erscheinung seiner Florentiner Madonna zu er⸗ höhen. In einem Stizzenbuche seiner Jugend, das Fischel mitteilte, hatte Raffael für die Marienkrönung, die jetzt in der vatikanischen Galerie hängt, noch in der alten Weise zwei Malerknaben in ihrem eng anliegenden glatten Gewand, das ihm den Akt ersetzten konnte,

für die Mariengruppe Modell stehen lassen.

Verkehrswesen.

Entgegen anders lautenden Me vungen wird festgestellt, daß alle französischen Konsuln in Deutschland ermächtigt sind, Pässe für Frankreich und die Abstim mungsgebiete zu visieren. Das Publikum wird gebeten, sich an das Fran⸗ zösische Konsulat zu wenden, in dessen Bereich sein Wohnsitz sich besindet und zwar; nach Berlin (Pariser Platz 5) für die Provinz Brandenburg, Mecklenburg⸗Strelitz, Pommern und Ostpreußen (Bürostunden: von 9—10 für Ober⸗ schlesien, von 10—12 für andere Angelegenheiten); nach Bremen für Bremen (Stadt und Landgebiet), Braun schweig, Hannover (außer den Elbhäfen), Lippe, Olden burg und Pyrmont; nach Breslau für Schlesien; nach Köln⸗Mainz (General⸗Konsulat: Sitz Mainz) für das linksrheinische Gebiet; nach Düsseldorf für Westfalen und die rechtsrheinische Rheinprovinz; nach Frankfurt für Hessen⸗ Nassau, Hessen und Waldeck; nach Hamburg (Generalkonsulat) für die Elbufer von Doemitz bis zur Nordsee, Eutin, Hamburg (Stadt und Landgebiet), Lübeck (Stadt und Landgebiet), Mecklenburg⸗Schwerin und Schleswig⸗Holstein; nach Karls⸗ ruhe für Baden und Württemberg; nach Leipzig für Sachsen, die Provinz Sachsen, Anhalt, Thüringen; nach München für Bayern.

Außer den belden J haben bereits sämtliche Konsuln ihre Tätigkeit aufgenommen.

——

Im Postverkehr zwischen dem unbesetzten Deutsch⸗ land und dem deutschen Saargebiet sind die nach⸗ bezeichneten weiteren Erleichterungen mit sofortiger Wirkung eingetreten: Das zulässige Höchstgewicht für Pakete ist von 5 kg auf 20 kg erhöht worden. Den Paketen aus Deutsch⸗ land nach dem Saargebiet braucht eine Zollinhaltserklärung in deutscher Sprache nicht mehr beigefügt zu werden. Dagegen ist die genaueste Ausfüllung der Zollinhaltserklärung in franzö⸗ sischer Sprache erforderlich. Die französische Zollverwaltung führt Klage darüber, daß die Inhaltsbezeichnung in den Zollinhalts⸗ erklärungen oft zu wünschen übrig lasse. Angaben wie „Lebens⸗ mittel“ oder „Seife“ genügen nicht; die Lebensmittel müssen einzeln bezeichnet und die Art der Seife muß genau angegeben werden. Schriftliche Mitteilungen im Verkehr mit dem Saar⸗ gebiet sind fortan nicht nur auf die Anwendung der deutschen, englischen, französischen, italienischen oder spanischen Sprache beschränkt, sondern können in allen Sprachen und Mundarten n beliebigen Schriftzeichen erfolgen.

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Das neue Kraftwagen⸗ und EE11 der Reichspost. Durch die Beschränkungen und häufigen Fahrplan⸗ änderungen im Eisenbahnverkehr wird der sich immer stärker ent⸗ wickelnde Postversendungsverkehr und damit der gesamte Postbetrieb schon seit geraumer Zeit in einem Maße ungünstig beeinflußt, daß unser Wirtschaftsleben empfindlich darunter leidet, und durchgreifende

Maßnahmen unumgänglich geworden sind. Zahlreiche und sich ständig mehrende Klagen aus Handels⸗ und Industriekreisen, aber auch staat⸗ licher und kommunaler Behörden belegen die Notwendigkeit einer energischen Wiederaufrichtung unseres schwer darniederliegenden Post⸗ verkehrs. Daneben gilt es n mehr denn je, Gegenden mit regen wirtschaftlichen Beziehungen, die aber der Eisenbahnen noch entbehren, mit dem neuzeitlichen Verkehrsmittel des Kraftwagens zu erschließen. Auch nach dieser Richtung sind bereits mannigfache Anträge an die Hosterxhatkang ergangen. Die eechapaft hat deshalb von langer and alle Vorbereitungen getroffen, um ihre bisher mit Pferdefuhr⸗ werken betriebenen Ueh erland verbindungen durch Einstellung von Kraftwagen neuzeitlich umzugestalten. Auf die Mitbenutzung der be⸗ stehenden Linien der Kraftwagenverkehrsgesellschaften zur Post⸗ beförherung mußte hierbei verzichtet werden. Denn diese Gesellschaften befassen sich mit der Beförderung von Massengütern (Holz, Kohle, landwirtschaftliche Erzeugnisse und dergleichen) und können sich des⸗ halb an Ankunfts⸗ und A fahrtszeiten nicht so binden, wie es der Postdienst erfordert. Außerdem sind die Arbeitsgebiete des Lasten⸗ und Personenbeförderungsdienstes crundverschieden, so daß sich eine regelmäßige see ie die Grundlage für die Post⸗ beförderung schaffen könnte, nur mit erheblichen Geldopfern ein⸗ beziehen ließe. ährend ferner die Kraftverkehrsgesellschaften nur solche Linien unterhalten, die einen Gewinn abwerfen, hat die Post die Aufgabe, innerhalb des gesamten Reichsgebiets dem Verkehr zu dienen und mit 1g- ertragsreicher Unternehmungen weniger er⸗ jebige, verkehrsbedürftige Gegenden aufzuschließen, soweit die Ge⸗ amtausgaben hierfür in den Einnahmen wagengesellschaften entsprechen außerdem nicht einem dauernden Be⸗ dürfnisse, da sie zur Bewältigung des Güterverkehrs gegründet worden sind, und ihre Daseinsberechtigung deshalb in demselben Maße zurück⸗ gehen wird, in dem die Eisenbahn ihre frühere Leistungsfähigkeit wiedererlangt. Um daher nicht in ein Abhängigkeitsverhältnis zu Privatunternehmen zu treten, deren Interessen und Aufgaben sich mit denen der Post nicht decken, ergab sich für die Postverwaltung die Notwendigkeit, ihren Fuhrbetrieb mit I selbst in die Hand zu nehmen. Daß sich hierbei die Leistung im Ueberlandverkehr nicht auf die Fortschaffung der reinen Postladung beschränken konnte, war schon aus finanziellen Gründen selbstverständlich. Außerdem hat die Post, soweit ihr nicht bis zum Aufkommen der Eisenbahnen die Personenbeförderun überhaupt als Regal zustand, die Beförderung der eigentlichen Po tgüter mit der von Personen von jeher überall da verquickt, wo ihr dies im öffentlichen und eigenen Interesse nützlich erschien. Nun sind 11 jetzt schon des längeren gewisse Kreise am Werke, ihr die Berechtigung zur weiteren Ausübung dieses historischen Rechtes bei den von ihr geplanten Kraftomnibuslinien zugunsten jener

Kraftverkehrsgesellschaften abzustreiten mit der Begründung, daß ihr

auf diesem Gebiete nahezu alle Erfahrungen fehlten, sie auch weder die erforderlichen Werkstätten, noch das nötige geschulte Personal be⸗ säße, und ihr ganzer Plan deshalb lediglich als ein kostspieliger Ver⸗ 8 mit Reichsgeldern anzusprechen sei, bei dem die Steuerzahler die Leidtragenden bilden würden. Ein Herr Dr. Kes geht sogar so weit, öffentlich zu erklären, da die Post eine Verteuerung ihrer Tarife um guten Teil nur deshalb in Szene gesetzt habe, um auf diese Veise die Kosten für die geplanten Postkraftwagenlinien bestreiten zu können. („Deutsche Tageszeitung“ vom 1. April.) Alle diese Be⸗ hauptungen sind ebenso fadenscheinig, wie ihr Zweck durchsichtig ist. Der Post stehen auf dem Gebiete des Kraftwagenverkehrs durchaus die nötigen Erfahrungen zur Verfügung. Schon vor dem Kriege unterhielt sie ein größeres Netz von Kraftwagenlinien in Mittel⸗ deutschland, das 22 Linien von 530 15 Länge umfaßte. Diese An⸗ lagen mußten süvar mit Beginn des eges aufgehoben werden, weil die Fahrzeuge für das Heer und die Fatbhost gebraucht wurden. Um so reichere Erfahrungen hat die Post dafür weiter während des Krieges gesammelt, wo 1500 Kraftwagen zur Beförderung der Feld⸗ post benutzt worden sind. Die Post unterhält ferner schon jetzt für ihre im Stadtbetrieb unterhaltenen Kraftwagen Werkstätten, die sie künftig gleichzeitig für ihre Ueberlandkraftwagen mit benutzen kann. ür die Einrichtung kleinerer Unterwegswerkstätten sowie auch zur Prsench 0 Pipen bieten aber die zahlreichen FeetFenist ter. hin⸗ reichende Möglichkeiten. Geschultes Persona 8 den Führerdienst hat die Post jederzeit zur Hand, sei es durch jedereinstellung der bereits vor dem Kriege bei ihr im Fahrdienste tätig gewesenen Per⸗ sonen, sei es durch Annahme von Privatkraftwagenführern, die sich be⸗ reits in genügender Anzahl um Beschäftigung im Postdienst beworben haben. s von der Poftverwalluns zunächst in Aussicht genommene Omnibus⸗Kraftwagennetz wird etwa 100 Linien mit 3000 km Länge umfassen, die sich über alle Teile des Reichsgebiets erstrecken. Die dazu erforderlichen 260 großen mit 12 bis 20 Sitzplätzen sind längst in Auftrag gegeben. Auch alle übrigen Vorbereitungen für die Inbetriebnahme der ganzen Anlage hatte die post schon vor geraumer Feit getroffen. Die Verzögerung in der Eröffnung des Betriebes ängt lediglich damit zusammen, daß die Automobilfabriken infolge von Messenbhn und anderen Schwierigkeiten die Wagen nicht recht⸗ zeitig liefern konnten. Nunmehr sind jedoch die ersten Wagen ferti geworden, so daß bald nach Ostern einige Linien den Verkehr auf⸗ nehmen werden. öu.“

1

Von jetzt an sind Postfrachtstücke bis 20 kg na

Spanien durch Vermittlung der Speditionsfirma Elkan u. Co.

in Hamburg zugelassen. Damit ist u. a. die Möglichkeit gegeben,

derartige Pakete unter Wertangabe und gegen Nachnahme zu ver⸗ senden. Nähere Auskunft erteilen die Postanstalten. 8

——

Von jetzt an sind imn Verkehr mit Finnland Wertbriefe wieder zugelassen. Nähere Auskunft geben die Postanstalten

Theater und Mufik. Neues Volkstheater.

„Das Paradies“ nennt sich eine Tragödie von Hans 2

Rehfisch, die am Freitag ihre Erstaufführung im Neuen Volks⸗ theater erlebte. Das „Paradies“ ist eine Gemeinschaft von fünf Angehörigen verschiedener Nationen, zumeist gescheiterten Existenzen, die, angewidert von der modernen Kultur, sich in der Bergeinsamkeit eines neutralen Landes zusammenfinden, um hier in einem Blockhause ein neues, wie sie hoffen, glücklicheres Dasein zu beginnen. Während sie ihre Betrachtungen darüber anstellen, wie das menschliche Leben einzurichten sei, wie nicht, erscheint plötzlich in ihrem Kleise ein weibliches Wesen (Angela), anscheinend die Verkörperung der Sünde, um sie nach der Reihe von ihrem idealen Vorhaben wieder abwendig zu machen. Durch ihren rätselhaften Tod, den die Verführerin unmittelbar darauf in den Bergen findet, entsteht überdies Zwietracht unter den Mit⸗ gliedern der neuen Gemeinschaft; einer nach dem andern geht unter Verwünschungen davon, womit das „Paradies“ sein Ende findet. Da die Gestalten des Stücks das Paradies somit weder in der wirklichen noch in der Ideenwelt des Dichters finden, so könnte der Titel eher im satirischen als im tragischen Sinne berechtigt erscheinen. In Anbetracht der ziemlich dürftigen und dabei keineswegs immer hinreichend motivierten Hanblung und des stellenweise durch seine Weitfchweifigkeit recht ermüdenden Dialogs war es für die die Darsteller nicht ganz leicht, das Werk dem Zuhörer nahe zu bringen; es gelang indessen, dank der vortrefflichen Charakter⸗ zeichnung, die Erich Pabst als amerikanischer Philanthrop Clemens, ferner Paul Herm, Gerd Fricke, von Twardowoki, Alfr. Beierle in den Rollen der übrigen Mitglieder der Gemeinschaft darboten. Eine glänzende Leistung war die Angela von Ida Orloff. Im Zusammen⸗ spiel zeigte sich die geschickte Hand des Spielleiters Heinz Goldberg, der auch für zweckentsprechende Bühnenbilder gesorgt hatte.

Im Opernhause wird morgen, Dienstag, „Der Masken⸗ ball’, mit den Damen Wildbrunn, Leisner, Gerhart und den Herren Mann, Habich, Bachmann, Stock, Philipp besetzt, un Dr. Carl Besl aufgeführt. Anfang 7 Uhr.

Jeßner.

ckung finden. Die Kraft⸗

ch

Im Schauspielhause wird morgen „Wilhelm Tell“ mit Theodor Becker in der Titelrolle wiederholt. Spielleiter ist Leopold Anfang 6 ½ Uhr. 1 Im Großen Schauspielhaus findet am nächsten Sonn⸗ tag, den 18. d. M., Mittags 12 Uhr, eine einmalige Auffuhrung von Walter Hasenclevers fünfaktiger Tragödie „Antigone“ statt. In den

Hauptrollen sind beschäftigt: Gertrud Eysoldt, Emil Jannings,

Rosa Bertens, Raul Lange, Gustav Czimeg, Fritz Jeßner und Margarethe Christians.

in Szene gesetzt.

Donnerstag, den 15. d. M., Abends 8 Uhr, ein Orgelkonzert unter Mitwirkung der Damen Jeanne Koetsier (Sopran), J. Helfferich⸗ Kalusay (Alt) und M. von Wedel (Violine). Der Eintritt ist gegen Entnahme eines Programms frei. 1111A4“

Mannigfaltiges.

Der erste Familientransport aus Japan auf dem Dampfer „Ume Maru“ ist am 29. März von Port Said nach Hamburg in See gegangen, wo er vom 14. April ab erwartet wird.

„Astronomie für jedermann“, eine zehnstündige astro⸗ nomische Vortragsreihe mit zahlreichen Lichtbildern von Direktor Dr. Archenhole, beginnt morgen, Dienstag, Abends 7 Uhr, im großen Hörsaal der Treptower Sternwarte. Jeden Dienstag findet ein Vortrag statt, jedesmal wird ein anderes Thema behandelt. Karten können von der Kasse der Sternwarte bezogen werden.

Frankfurt a. M., 10. April. (W. T. B.) Das Reichs⸗ wehrkommando Nauheim stellt gegenüber einer französischen Berichtigung, betreffend unsere vorgestrige aus Berlin datierte Meldung über den Zwischenfall bei Niederwöllstadt, fest, daß nach inzwischen eidlich bekräftigten Feststellungen der Vorfall sich genau so abgespielt hat, wie gemeldet. Nach der französischen Be⸗ richtigung soll der Kugelwechsel keinerlei Folgen gehabt haben und niemand verletzt worden sein. Tatsächlich ist aber der Patronillen⸗ führer Leutnant Graf Kalnein infolge der erlittenen Ver⸗ letzungen gestorben.

Königsberg, 11. Avril. (W. T. B.) Gestern vormittag fanden im Lager der Gese Zllschaft für Heeresgut nördlich Rothenstein große Explosionen statt. Als Ur⸗ sache tommt anscheinend Selbstentzündung beim Zerlegen von Wurf⸗ minen in Frage. Die Umgebung wurde sofort abgesperrt. Weitere Explosionen haben sich nicht ereignet, doch ist die Gefahr noch immer nicht völlig beseitigt. Ueber die Opfer lassen sich genaue S noch nicht angeben, zumal es noch nicht möglich ist, an den

rplostonsherd heranzukommen. Die einzelnen Krankenanstalten in der Stadt verzeichneten am Sonntagvormittag über 200 Verle te, von denen 11 gestorben sind. Im Leichenschauhaus liegen acht Tote. Eine Bergung der noch an der Unfallstelle liegenden Toten ist noch nicht möglich. Die Gesamtzahl der Todesopfer dürfte von hundert nicht weit entfernt bleiben. Viele Körper sind völlig verbrannt. Der in der Stadt und Umgebung angerichtete Schaden, namentlich an zertrümmerten Fenste scheiben, geht in die Hundert⸗ tausende. Die Zeitungen erlassen Aufrufe zu Geldspenden für die Opfer des Unglücks. Der Heimatbund der Ostpreußen stellte dem Oberbürgermeister von Königsberg zur Linderung der Not in den von dem Explosionsunglück in Rothenstein be⸗ troffenen Familien 25 000 Mark zur Verfü gung.

Hindenburg, 10. April. (W. T. B.) Auf der Castellengo⸗Grube der Gräflich Ballestremschen Verwaltung entstand gestern abend, offenbar durch überladene Schüsse, eine Kohlenstaubexplosion. Bis 2 Uhr Nachts wurden 28 Tote aus der Grube geborgen. Zehn Verletzte wurden ins Lazarett gebracht, von denen noch zwei gestorben sind. Acht Leicher liegen noch in der Grube. Eine Betriebsstörung findet nicht statt.

Aeronautisches Observatorinm. B Lindenberg, Kreis Beeskow. 10. April 1920. Drachenaufstieg von 1 ½ a bis 4 ½ a. -. Relative Wind Feuchtig⸗ Geschwind.

keit Richtun 8 unten % chtung 8

122 743,1 11,4 80 SWzS 4—7 300 728 70 SWzS 500 71 65 SW 1000 670 80 SW 1500 630 - 85 SW 2000 593 95 SW 2500 557 100 SW 3000 522 90 SW 8 Bewölkt. Bodeninversion bis 280 m von 11,4° auf 13,6 °. Inversion zwischen 320 und 390 m von 13,2 °auf 14,3°.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Seehöhe Luftdruck Temperatur Co

en Ehe oben

Theater.

Gpernhaus. (Unter den Linden.) Dienstag: bezugsvorstellung. Ein Maskenball. Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Martha. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhnus. [Am Gendarmenmarkt.) Dienstag: 78. Dauer⸗ bezugsvorstellung. Wilhelm Tell. Anfang 6 ½ Uhr. Mittwoch: Der Marquis von Keith. Anfang 7 Uhr.

Familiennachrichten.

8g Fü. Frl. Käthe Mundry mit Hrn. Oberleutnant Fritz Lorenz

reslau).

Verehelicht: Hr. Hauptmann a. D. Georg Lieb Sonnenberg mit Frl. Charlotte Graebenitz (Hermsborf Anaee⸗

Gestorben: Hr. Oberst z. D. Herrmann von Heynitz (Naum⸗ burg a. S.).

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol. Charlottenbura⸗

Berantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle,

echnungsrat Mengerin g in Berlin Verlag der Geschäftsstelle (Men gerina) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsans⸗ Berlin. Wilbelmstraße 32. osanftalt,

Sieben Beilagen

rLeitung von und Erste, Zweite, Dritte, Vierte, Fünfte, Sechste

Achte Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage.

Das Werk wird von Karl Heinz Martin

Im Dom veranstaltet Professor Walter Fischer am

Amtliches.

Fortsetzung aus dem Hauptblall.] Deutsches Reich.

Bekanntmachung.

Der Zentralverein Deutscher Rheder E. V. hat beantragt, den zwischen ihm, dem Verband deutscher Cöö dem Verein Deutscher Kapitäne und Offiziere der Handelsmarine und dem Verband Deutscher Schiffsingenieure und Seemaschinisten am 2. März 1920 abgeschlofsenen Reichstarifvertrag zur Regelung der Anstellungsbedingungen der Kapitäne und Schiffs⸗ offiziere der deutschen Seeschiffe (mit Ausnahme von Fischerei⸗ und Bergungsfahrzeugen, Schleppern und Leichtern) gemä

2 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 (Reichs⸗Gesetzbl. . 1456) für allgemein verbindlich zu erklären.

Einwendungen gegen diesen Antrag können bis zum 25. April 1920 erhoben werden und sind unter Nummer I. B. R. 3291 an das Reichsarbeitsministerium, Berlin, Luisen⸗ straße 33, zu richten.

Berlin, den 24. März 1920.

Der Reichsarbeitsminister. J. A.: Dr. Sitzler.

Bekanntmachung.

Die Auskunftsstelle des Reichstarifs der Deutschen Lederwarenindustrie hat beantragt, den am 22. Januar 1920 abgeschlossenen Nachtrag zu dem Reichstarifvertrag vom 22. August 1919 zur Regelung der Lohn⸗ und Arbeits⸗ bedingungen der gewerblichen Arbeiter in der Lederwaren⸗, Reise⸗ und Sportartikelindustrie, dessen allgemeine Verbindlich⸗ keit gemäß Bekanntmachung in Nr. 30 des Deutschen Reichs⸗ anzeigers vom 5. Februar 1920 beantragt ist, für denselben Berusskreis und das gleiche Tarifgebiet ebenfalls für allgemein verbindlich zu erklären. Einwendungen gegen diesen Antrag können bis zum

„April 1920 erhoben werden und sind unter Nummer B. R. 3131 an das Reichsarbeitsministerium, Berlin, Luisen⸗ straße 33, zu richten. Berrlin, den 26. März 1920. Der Reichsarbeitsminister. J. A.: Dr. Busse.

Bekanntmachung.

Der Ostpreußische Arbeitgeberverband für Handel, Indu ;; 2 Sitz Königsberg, Preußen, der Zentralverband des deutschen Großhandels, Ortsgruppe Königsberg, der Verband der Königs⸗ berger Kleinhändler, Königsberg in Preußen, der Gewerkschaftsbund kaufmännischer Angestellten⸗ verbände, Ortsausschuß Königsberg, Preußen, der Deutschnationale Handlungsgehilfenverband, Orts⸗ ruppe Königsberg, Preußen, der Verband der weib⸗ ichen Handels⸗ und Büroangestellten, Ortsgruppe Königsberg, Preußen, der Gewerkschaftsbund der Angestellten, Ortsverband Königsberg, Preußen, und der Zentralverband der Angestellten, Orts⸗ gruppe Königsberg, Preußen, haben beantragt, den zwischen ihnen am 27. Februar 1920 abgeschlossenen Nachtrag zu dem allgemein verbindlichen Tarifvertrag vom 27. Ok⸗ tober 1919 zur Regelung der Gehalts⸗ und Anstellungs⸗ bedingungen der kaufmännischen Angestellten, ausschließlich der Angestellten der Elektrizitäts⸗ und Straßenbahn Königsberg Preußen A.⸗G., der Betriebe der privaten Versicherungsunter⸗ nehmungen, des Konsumvereins für Königsberg, Preußen, und Umgegend, des Bankgewerbes und des Baugewerbes gemäß § 2 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 1456) für das ücesbie 9 Stadt Königsberg, Preußen, ür allgemein verbin zu erklären.

8 Cüs enden gem gegen diesen Antrag können his zum 80. April 1920 erhoben werden und sind unter Nummer I. B. R. 3651 an das Reichsarbeitsministerium, Berlin, Luisen⸗

ftraße 33, zu richten. Berlin, den 1. April 1920. Der Reichsarbeitsminister. J. A.: Dr. Busse.

8 Bekanntmachung. 8

Der Zentralverein Deutscher Rheder E. V. in hamburg hat beantragt, das zwischen ihm, dem Ver⸗ and Deutscher Seeschiffer⸗Vereine, dem Verhand Deu tscher Schiffsingenieure und Seemaschinisten, dem Verein deutscher Kapitäne und I der Handelsmarine, dem Verein der seefahren den Köche zu Hamburg, dem Deutschen Transportarbeiter⸗ verband, Reichsabteilung Seeleute, und dem Deut⸗ chen Stewards⸗Verband am 3. März 1920 abgeschlossene EE“ zu dem allgemein verbindlichen Tarif⸗ vertrage vom 23. Oktober 1919 zur Regelung der Heuersätze und Arbeitsbedingungen für die Besotzungen der deutschen See⸗ schiffe (mit Ausnahme von Bergungsfahrzeugen, Schleppern und Leichtern) gemäß § 2 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 1456) für allgemein verbindlich zu erklären. 3

Einwendungen gegen diesen Antrag können bis zum 30. April 1920 erhoben werden und sind unter Nummer F. B. E. 3548 an das Reichsarbeitsministerium, Berlin, Luisen⸗ straße 33/34, zu richten. 8.

Berlin, den 1. April 1920. Der Reichsarbeitsminister.

39. . Pr. Bufse.

*zum Deutschen Reichsa

Bekanntmachung.

Der Allgemeine Arbeitgeberverband für Bleicherode und Umgebung, bund der Angestellten, Ortsverband Bleicherode, und der Gewerkschaftsbund der Angestellten, Landesverband Thüringen, haben beantragt, den zwischen ihnen am 28. Februar 1920 abgeschlossenen Tarifvertrag 5 Regelung der Gehalts⸗ und Anstellungsbedingungen der äufmännischen Angestellten in der Industrie, im Gewerbe und Handel gemäß § 2 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 1456) für das Gebiet des Stadtkreises Bleicherode und des Ortes Niedergebra für allgemein ver⸗ bindlich zu erklären.

Einwendungen gegen diesen Antrag können bis zum 30. April 1920 erhoben werden und sind unter Nummer I. B. R. 3847 an das Reichsarbeitsministerium, Berlin, Luisen⸗ straße 33, zu richten.

Berlin, den 1. April 1920.

Der Reichsarbeitsminister. J. A.: Dr. Busse.

Bekanntmachung.

Der Verband der Arbeitgeber der Elektro⸗ technik in Sachsen, die Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenverbände, Ortskartell Leipzig, der Gewerkschaftsbund Kaufmännischer E1 Verbände, Laondesausschuß Sachsen, und der Ge⸗ werkschaftsbund der Angestellten, Landes⸗Ge⸗ schäftsstelle Leipzig, haben beantragt, den zwischen ihnen am 12. Februar 1920 abgeschlossenen Tarifvertrag zur Regelung der Gehalts⸗ und Anstellungsbedingungen für die kaufmännischen und technischen Angestellten in der Elektro⸗ technik gemäß § 2 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 (Reichs⸗Gesetzb). S. 1456) für das Gebiet der Freistaaten 8 und Sachsen⸗Altenburg für allgemein verbindlich zu

ären.

Einwendungen gegen diesen Antrag können bis zum 30. April 1920 erhoben werden und sind unter Nummer I. B. R. 3557 an das Reichsarbeitsministerium, lin, Luisen⸗ straße 33, zu richten. 1

Berlin, den 1. April 1920.

Der Reichsarbeitsminister. J. A.: Dr. Busse.

Bekanntmachung.

Der Verband der Industriellen von Görlitz und Umgebung E. V., der Bezirksverband Nieder⸗ des Gesamtverbandes Deutscher Metall⸗ ndustrieller E. V., Ortsgruppe Görlitz, die Be⸗ zirksgruppe Görlitz⸗Seidenberg O. L., des Verbandes Schles. Textilindustrieller reslau E. V., der Arbeitgeberschutzverband für das Deutsche Holz⸗ gewerbe, Verwaltungsstelle Görlitz, der Verband der elektrotechnischen Firmen von Görlitz und Um⸗ gebung der Arbeitgeberband des Edelmetallge⸗ werbes für Görlitz und Umgebung, der Arbeit⸗ geberverband des Handels für Görlitz und Um⸗ ebung, E. V., der Soziale Ausschuß der Ange⸗ söllteaberbka be zu Görlitz, der Zentralverband der Angestellten, Ortsgruppe Görlitz, und der deutsche Werkmeisterverband, Bezirksverein Görlitz, haben beantragt, an Stelle des allgemein verbindlichen Tarif⸗ vertrags vom 28. Juni 1919 den zwischen ihnen am 17. De⸗ zember 1919 abgeschlossenen Tarifvertrag nebst Nachtrag vom 29 Januar 1920 zur Regelung der Gehalts⸗ und An⸗ stellungsbedingungen für die kaufmännischen und technischen Angestellten in Industrie und Handel mit Ausnahme des Bank⸗ gewerbes gemäß § 2 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 3 .1456) für den Stadtkreis Görlitz und die ororte Moys, Biesnitz (Klein und Groß 8 Leschwitz und Rauschwalde für allgemein verbindlich zu erklären.

Einwendungen gegen diesen Antrag können bis zum 30. April 1920 erhoben werden und sind unter Nummer I. B. R. 3543 an das Reichsarbeitsministerium, Berlin, Luisenstraße 33, zu richten. 8 1

Berlin, den 2. April 1920.

8 Der Reichsarbeitsm J. A.: Dr. Busse.

eaen

Bekanntmachung.

Die Arbeits gemeinschaft der vereinigten Privat⸗ angestellten Altenas hat beantragt, den von ihr am 13. Ja⸗ nuar 1920 abgeschlossenen Nachtragsvertrag zu dem all⸗ gemein verbindlichen Tarifvertrag vom 11. Juli 1919 ur Regelung der Gehalts⸗ und Anstellungsbedingungen der saufmänschen und technischen Aage ellten in den Fabrik⸗ betrieben, Großhandels⸗, Kommissions⸗ und Baugeschäften gemäß § 2 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 (Reichs⸗ Gesetzbl. S. 1456) für den Stadtbezirk Altena, den Ort Dahle und das Rahmedetal, soweit es zum Handelskammer⸗ bet Altena gehört, gleichfalls für allgemein verbindlich zu erklären.

Einwendungen gegen diesen Antrag können bis zum 30. April 1920 erhoben werden und sind unter Nummer I. B. R. 3051 an das Reichsarbeitsministerium, Berlin, Luisen⸗ straße 33, zu richten.

Beerlin, den 4. April 1920. 8 Der Reichsarbeitsminister. .“ J. A.: Dr. Busse.

Bekanntmachnng. b

Der Arbeitgeberverband der Chemischen In⸗ dustrie Deutschlands, Sektion Va Leipzig, und der Verband der Fabrikarbeiter Deutschlands, Gau 7

[Sachs en, haben beantragt, den zwischen ihnen am 30. Januar

1920.

„Kautschuk⸗ und Gummiindust ie gemäß . der Gepetsschafts⸗ vom 23. Dezember 1918 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 1456) für das

1920 abgeschlossenen Tarifvertrag zur Regelung der Lohn und Arbeitsbedingungen für die gewerblichen Arbeiter in der § 2 der Verordnung

S-. des Freistaates Sachsen für allgemein verbindlich zu erklären.

Einwendungen gegen diesen Antrag können bis zum 30. April 1920 erhoben werden und sind unter Nummer I. B. R. 4040 an das Reichsarbeitsministerium, Berlin, Luisen⸗ straße 33, zu richten. v1“ 4 Berlin, den 6. April 1920. Der Reichsarbeitsminister. 8 EEI8EEI1I Busse.

Bekanntmachun

Der landwirtschaftliche Verein des Kreises Uecker⸗ münde, die Arbeitgebergruppe des Kreisbauern⸗ und Landarbeiterrates, der Deutsche Landarbeiter⸗ 8 verband und die Arbeitnehmergruppe des Kreis⸗ bauern⸗ und Landarbeiterrats haben beantragt, den zwischen ihnen am 2. März 1920 abgeschlossenen Lohn⸗ tarif zur Regelung der Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen der Landarbeiter gemäß § 2 der Verordnung vom 2. De⸗ ember 1918 (Reichs Gesetzbl. S. 1456) für das Gebiet des Kreises Ueckermünde für allgemein verbindlich zu erklären.

Einwendungen gegen diesen Antrag können bis zum 30. April 1920 erhoben werden und sind unter Nummer I. B. R. 4039 an das Reichsarbeitsministerium, Berlin, Luisen⸗ straße 33, zu richten. Berrlin, den 6. April 1920. . Der Reichsarbeitsministe

J. A.: Dr. Buss Bekanntmachung. 8

Die Interessengemeinschaft der Angestellten⸗ verbände im Kreise Neurode hat beanfragt, den zwischen ihr und dem Arbeitgeberverband des Kreises Neu⸗ rode am 21. Februar 1920 abgeschlossenen Nachtrag zu dem allgemein verbindlichen Tarifvertrag vom 6. Juni 1919 zur Regelung der Arbeitsverhältnisse der kaufmännischen, technischen und Büroangestellten in Industrie (mit Ausnahme des Bergbaues und der Textilindustrie), Groß⸗ und Kleinhandel gemäß § 2 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 (Reichs⸗ Gesetzbl. S. 1456) für das Gebiet des Kreises Neurode i. Schles. gleichfalls für allgemein verbindlich zu erklären.

Einwendungen gegen diesen Antrag können bis zum 1. Mai 1920 erhoben werden und sind unter Nummer I. B. R. 4055 an das Reichsarbeitsministerium, Berlin, Luisenstraße 33, zu richten.

Berlin, den 6. April 1920.

Der Reichsarbeitsminister. J. A.: Dr. Busse.

8

Bekanntmachung.

Der Arbeitgeberverband für Haynau und Um⸗ gegend hat beantragt, den zwischen ihm, dem Gewerk⸗ schaftsbund der Angestellten, Geschäftsstelle Breslau, und dem Zentralverband der Angestellten abge⸗ schlossenen, am 1. Dezember 1919 in Kraft getretenen Tarif⸗ vertrag nebst Gehaltstabellen zur Regelung der Gehalts⸗ und Shetcaeege te unam für die kaufmännischen und Büro⸗ angestellten gemäß § 2 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 1456) für das Gebiet der Stadt Haynau Schl. für allgemein verbindlich zu erklären.

Einwendungen gegen diesen Antrag können bis zum 1. Mai 1920 erhoben werden und sind unter Nummer I. B. R. 3947 an das Reichsarbeitsministerium, Berlin, Luisen⸗ straße 33, zu richten. G

Berlin, den 6. April 1920.

Der Reichsarbeitsminister. 82 X: Dr. Hutle.

Bekanntmachung.

Unter dem 11. März 1920 ist auf Blatt 791 des Tarif⸗ registers eingetragen worden:

Der zwischen dem Arbeitgeberverband für Handel, In⸗ dustrie und Gewerbe im Reg.⸗Bez. Gumbinnen E. V., Sitz n sterburg, dem Gewerkschaftsbund der Angestellten, Geschäfts⸗ telle Tilsit, dem Deutschnationalen andlungsgehilfenverband, Geschäftsstelle Königsberg i. Pr., und dem Verband der weib⸗ lichen Handels⸗ und Büroangestellten E. V., Geschäftsstelle Königsberg, am 3. Dezember 1919 abgeschlossene Tarif⸗ vertrag zur Regelung der Gehalts⸗ und Anstellungsbedingungen für die kaufmännischen Angestellten ausschließlich der Bank⸗ angestellten wird gemäß 2 der Verordnung vom 23. De⸗ zember 1918 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 1456) für das Gebiet der Stadt Insterburg für allgemein verbindlich erklärt. Die all⸗ gemeine Verbindlichkeit beginnt mit dem 15. Februar 1920. Sie erstreckt sich nicht auf Arbeitsverträge, für die besondere achtarifverträge in Geltung sind. Falls künftig für einen b oder 1ö1 ein besonderer Fachtarifvertrag für allgemein verbindlich erklärt wird, scheidet dieser mit dem Beginn der allgemeinen Verbindlichkeit aus dem Geltungs⸗ bereich des allgemeinen Tarifvertrags aus. 8 8

Der Reichsarbeitsminister.

J. V.: Geib.

Das Feesstse⸗ nd die Registerakten können im Reichs. arbeitsministerium, Berlin NW. 6, Luisenstraße 33/34, Zimmer 161, während der veeieeäte Dienststunden eingesehen werden.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer, für die der Tarisvertrag infolge der Erklärung des Reichsarbeitsministeriums verbindlich ist, können von den Vertragsparteien einen Abdruck des Tarifvertrags gegen Erstattung der Kosten verlangen.

Berlin, den 11. März 1920.

Der Reaisterführer. Pfeiffer.