1920 / 93 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 May 1920 18:00:01 GMT) scan diff

1““ .“ ben, daß ich von den Uneb zängigen oder Syndikalisten den Kommunisten unter den Arbeitern des Ruhr⸗ gebiets mich zu viel hätte beraten lassen, so möchte ich Ihnen sagen: mir ist jeder Ratschlag, der auszuführen ist, angenehm, und ich frage nicht nach dem Ursprunzszeugnis. Wenn ein solcher Ratschlag von syndikalistischer Seite kam, war er mir, wenn er überhaupt auszu⸗ führen war ebenso angenehm, als wenn er von Zentrumsseite oder von unabhängig⸗sozialdemokratischer Seite gekommen wäre, oder wenn er ein Ursprungszeugnis von sozialdemokratischer Ssite gehabt hätte. Ignoriert ist niemand worden. Ich habe am kritischen 13. März, als sich der kommandierende General mit der Idee trug, der ich keinen Geschmack abgewinnen konnte, einen Arbeiterrat einzusetzen, diesen Plan bekämpft; als der kommandierende Peneral aber dennoch darauf bestand und mich fragte, welche Mitglieder ich ihm empfehlen wollte, da habe ich ihm frei⸗ gesinnte Arbeiter, besonders Arbeitsrfübrer der Christlichen Gewerk⸗ schaften und der Hirsch⸗Dunckerschen Gewerkschaften, benannt, und Sie wissen: so oft es sich auch darum handelte, besonders wichtige Dinge im Ruhrrevier vorzubereiten und durchzuführen, niemals ist der Cbristliche Gewerkverein übergangen worden, immer habe ich seine Führer zu Besprechungen gebeten. Aber ich kann mich nicht dazu ver⸗ stehen, auch den Ratschlaz der jenigen Arbeiter abzuweisen, von denen 8 ich glaube, daß sie großen Einfluß besonders auf das unruhige Arbeiter⸗ element im Ruhrrevier gehabt haben, und wenn ich mich in den kritischen Tagen des März und April besonders mit Herren von der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei umgeben habe, wie Sie mir wahrscheinlich zum Vorwurf machen werden, so lag das daran, daß im Hagener Bezirk, im Elberfelder und Barmener Bezirk die unabhängigen Arbeiterführer den größten Einfluß auf die Massen v gehabt haben. (Widerspruch rechts.) Ja, wollen Sie das bestreiten? (Zuruf rechts: Jawohl! Lachen links.) Wollen Sie bestreiten, daß das im Hagener Bezirk der Fall war? Das läßt sich nicht bestreiten. Fragen Sie einmal Ihre politischen Freunde aus Hagen, die werden (les Ihnen bestätigen; in diesem Bezirk hat unbestreitbar die Unab⸗ häͤngige Sozialdemokratische Partei die Führung gehabt. Es ist nicht 7 richtig, Herr Stieler, wenn Sie mir vorwerfen, daß ich die Koalitions⸗

parteten ignoriere. Herr Stieler hat mich dann gefragt, cb es meine Schuld sei, daß

8 das Militär so spät eingesetzt wurde.

oder

Ich habe diese Frage, glaube ich, schon vorweg boantwortet. (Zuruf aus dem Zentrum.) Mein Ver⸗ tteter hat mir eine derartige Noriz vorgelegt; vielleicht nicht dem Wort⸗ laut nach, aber so etwas Aehnliches haben &sie gesagt. (Abgeordneter Stieler: Es ist eine allgemeine Auffassung, der ich mich nicht ohne weiteres anschließe!) Gchön, ich werde diese allgemeine Auffassung nunmehr zurückweisen. Ich kenne nach meiner einjährigen Tätiakeit im Ruhrbezirk Land und Leute vort ziemlich genau, und ich wußte schon am 14. März, wohin der Pendel schlug; ich wußte, wohin die Reise ging. Und in den ersten Tagen des Kapp⸗Putsches, noch vor der großen Ausdehnung der Bewegung, habe ich mich bemüht, diejenigen Sicher⸗ heitborgane zur Stecle zu bringen, die eingesetzt werden mußten, wenn sich die Arbeitermassen nicht durch gütliche Ginwirkung beschwichtigen lisßen. Und da waren es zu einem Teile Ihre politischen Freunde, Herr Stieler, die zu mir kamen und sagten: Um Gottes Willen, kein Militär! (Sehr richtig! links.) Es waren zum Teil Ihre politischen Freunde, die zu mir sagten: So schnell wie möglich den Watter cnt⸗ fernen! (Zuruf aus dem Zentrum: Namen nennen!) Sie wollen Namen genannt haben? Ich kann Ihnen damit dienen. Es waren keine Arbeiter (Rufe im Zentrum: Ahal), ich meine nicht Arbeiter allein, von denen man sagen könnte, sie kennen die politischen und militärischen Zusammenhänge nicht; o nein, es waren Respektspersonen, es war der erste Bürgermeister von Rechlinghausen, es war der Landrat von Recklinghausen (hört, hört! bei den Unabhängigen Sozialdemo⸗ katen), die zu mir sagten: Um Gotles Willen, kein Militär! Schickt uns bald den Watter in die Wüste! Das war die Auffassung auch Ihrer Hagener Parteifreunde, die mit Unabhängigen und Mehrheits⸗ sozialdemokraten bei mir erschienen. (Zuruf des Abgeordneten Stieler: Bis zum Bielefelder Ablommen!) Bis zum Bielefelder Abkommen? Nach dem Bielefelder Abkommen war es weniger gefährlich; da konnte Watter abgelöst werden. Bis zum Bielefelder Abkommen mußte Watter bleiben, da in seiner Person ein, ich möchte sagen: Magnet in Münster blieb, der die Truppenbeile anzog. Es war so, daß ein Ge⸗ neralmajor erklärte: Wenn Watter geht, gehen wir mit —, daß eine Deputation von Offizieren erklärie: wenn Watter geht, gehen wir mit. Und wenn ich damals den nervösen Ratschlägen der Zentrumsbürger⸗ meister Folge geleistet hätte, dann wäre Watter gegangen worden, und dann hätten wir den Zerfgll der Armee erlebt und die Reichowehr wäre nicht imstande gewesen, sich im erforderlichen Moment einzusetzen. Im übrigen würde s, wenn die Newosität der Bürgermeister und Landräte maßgebend gewesen wäre, in dem Bezirk recht trübe ausgesehen haben. (Zuruf aus dem Jentrum: Dann wäre manches Blut nicht geflossen!) Nein, meine Herren, dann hätte es ein Blutbad gegeben vexlassen Sie sich darauf entzegen den Beraussagungen einiger Herren nicht nur der Zentrumspartei ich möchte objektiv sein, Herr Stieler —, sondern auch der Vertreter andever Parteien, der Mehrheitssozial⸗ demokvaten, der Unabhängigen, ja manchmal waren auch die Deutsch⸗ nationalen dabei. (Widersprüch vechts.) Wollen Sie das bezweifeln? Die deutsche Volkspartei in Düsselvorf wollve kein Militär haben. Bestreiten Sie das? (Zuruf: Rein!) Das hat sich aber auch geändert. (Guruf rechts: Nachher!) Ja, nachher. Aber meine Herren, Sie glauben, daß die Behörde jederzeit Militär zur Verfügung hat, daß man bloß auf den Knepf zu drücken braucht, wenn ein solcher Wunsch von Elborfeld geäußert wird, und daß sich dann sofort ein Bataillon in Bewegung setzt. Rein, eine solche Menge Militär haben wir nicht mehr. Das Militär muß erst zusammengezogen werden, und es müssen erst Borbereitungen getroffen werden, und die Be⸗ hörde, insbesondere die Militärbehörde ist verlassen, die das Militär nach den Ratschlägen der Zwilbehörden erst weit vom Schuß hält und dann, wenn es einer Behörde beliebt, das Militär herbeizurufen, dieses nun mit aller Hast heranschiebt. Rein, das geht nicht. Wenn man von Staats und Reichs wetzen Previnzialbrhörden mit der Ausführung dieser Maßnahme beauftrazt hat, dann geht es nicht, durch Deputationen und Kommisszonen, die von Beriin oder anderswoher geschickt werden, die Arbeit dieser Provinzialbehörde zu durchkreuzen. Das ist vielfach

8 den

Militärbehörden Tag und Nacht Hand in Hand gearbeitet, um alle Schwierigkeiten zu beseitigen, die einem schnellen Antransport im Wege standen. Mit der Ausräumung dieser Schwierigkeiten gingen allerdings Hand in Hand die politischen Verhandlungen, die geführt werden mußten, wenn ein Blutbad vermieden werden sollte, das unzweifelhaft entstanden wäre, wenn 50 000 Arbeiter auf ebensoviele Truppen der Reichswehr gestoßen wären.

Ich habe damit die weiteren Ausführungen des Herrn Abgeord⸗ neten Stieler über den Abgang des Generals v. Watter berichtigt.

Die letzten Gvünde, die zur Entfevmnng Watters geführt haben, kenne ich nicht. Jedenfalls hat aber die Abbe rufung von Watters die Arbeiter⸗ schaft des Ruhvreviers nicht enttäuscht. Wenn Herr Stieler das behauptet, so ist das eine beträchtliche Uebertreibung. In diesem Augenblick war die Abberufung v. Watters kein Unglück mehr. Sie hatte es in den Tagen seim können, wo ein festes Zusammenhalten der Reichswehr von der Person Watters abhing. Wenn aber die ver⸗ antwortluche Reichsleitung zu der Auffassung gelangt, daß ihhre Be⸗ fehle nur unter gewissen Einschränkungen zur Ausführung kommen (hört, hört! bei der Unabhäng. Sozialdemokratischen Partei), wenn sie veylemgen muß, daß Befehle auch vom Militärbefehlshaber vespek⸗ tiert wouden, und werm sie meimt, daß diese Notwendigkeit mur durch⸗ geführt werden kann durch die Beseitigung persönlicher Hindernisse, dann muß man ihr auch freie Hand lassen. Deutllicher bann ich nicht werden. Jedenfalls ist die Entfernung v. Watters keine Konzession em die vadihalen Arbeiter, die seine Entfernung gefordert haben.

Der Herr Abgeordnete Stieolor ist der Meimung, es sei ver⸗ wumderlich, wenn ich davon gesprochen hätte, daß sich eine allgemeine

Razzia nach den Waffen vor dem 6. Juni nicht durchfühven lasse. Im Aafchluß an diese Bemerkung hat er dann gefvagt, wie die Wahl geschützt waorden folle. Ich gehe von folgenden Vovaussetzumgen aus: Herr Ludwig hat eben gefagt, man könne es den Arbeitem, die immer noch einen Kapp⸗Putsch oder einen anderen Wahnsinn befürchten, nicht verdenkon, wenn sie sich weigevben, ihre Waffen hevauszugeben. (Widerspruch des Abgeordneten Ludwig.) Ungefähr so haben Sie sich ausgedrückt. Aber wollen Sie mich berichtigen, wie Sie es gesagt haben. (Zunufe dos Abgeordneten Ludwig.) Allso Sie haben gesagt, nan könne es den Arbeitern nicht verangen, wenn sie forderten, das Pvole tariat zu bewaffnen und die Bourgeoisie zu entwaffnen. Ich will auch diese Foumel akzeptieven; sie ist ungeführ dasselbe. Der Unterschied besteht nur darimn, daß man Ihnen, wenn Sie meine Formol algeptioren, viellsicht den Vorwurf machen könnte, Sie forder⸗ ten dazu auf, man solle die Waffen nicht abgeben. Ich will in diesem Zusanmnemchamg nur danauf hinweisen: Sie plädieven dafür, daß die Arbeiter die Waffen behalten. Die anderen sagen, besonders die Mit⸗ Flieder der lünddlvchen Einwohnerwehr und auch die Einwohnerwehren hier imn Berlin hemem: sollange wir nicht die Sichevheit haben, daß de Arbeiter vernünftig wenden, solange wir veumuten müssen, daß hier im Osten Berlins rote Bataillone aufgestellt werden (Zurufe bei der Unabhäng. Sozialdemokratischen Partei) meine Herren, ich referiere ja nur —, solange wir nicht geschützt sind vor einer voten Aumee,

wie sie in Mitballddeulschland aufgestellt war, geben wir unseve Waffen nicht hevonns. Und, meime Heruen, davüber sind wir uns doch wohl

alle einig, daß die aufvegandsten Zeiten im Vollke die Wahlzeiten sind, und doß diese allgemeimne Auufgeregüheit sich erst legen wird, wenn wir das Ergebnis der Reichsbagswahll kennen. Dann, glaube ich, wird eine vernünftigere Bewachtungsweise eintreten, und dann wind ein großer Teil der Bevölkerung zu der Evkenntnis gelangen, daß das Verbergen von Waffen gar keine Bedeutung mehr hat. Bis dahin wird es die Aufgabe der Reichswehr und der Sichenheitspolizei sein müssen, jeder Ausschreitung, wo sie sich zeigt, mit aller Energie ent⸗ gegengutveten. Ich habe gar nicht gesagt ich möchte dieses schein⸗ bare Mißverständens aufklären —, daß von jeder Razzia Abstamnd genwanmen werden foll. Die allgemeine Razzea, die in ganz Deutsch⸗ land vongenommen werden wird, kann erst in dem Zeitpumbt erfolgen, wo Reichs⸗ und Staatsvegierung im der Lage sind, scharfe Verord⸗ mumgen zur Duvchführumng zu brimgen. Solange sie nur in den Zeitungen prangen, und die Bebörden nicht in der Lage sind, sie durchzuführven, maltzen sie nichts zur Festigumg der Staatsautorität. Noch den Wahlen werden wor dazu im der Lage sein und nach den Wahlen wird diese

Razzia eimsetzen, die uns hoffentlich in den Besitz der Waffen brimngt.

(Zumf.) Das hat Herr Kollege Stieller auch gesagt. Ich bin

der feben Ueberzeugumng, daß es nicht zu spät sein wird. (Zuvuf.)

Ich kann noch gar nicht oft genug wiederholen und möchte nochmals

sagen, daß Pommern ausgenommen ist. In Pommern ist heute die

Razzia schon im Gange. Wollen Sie einem besseren Beweis dafür

ü daß 256 Kamonen von der Sicherheitepolizei beschlagnahmt ind

Der Herr Abgeordnete Jordan hat gefragt, woher es komme,

daß ganze Russenkompagnien im Ruhrbezirk tätig gewesen sind.

Das ist eine Legende. Russenkompagnien hat es im Ruhrbezirk nicht

zegeben. (Hört, hört! links.) Russen sind allerdings in großer An⸗

zahl dagewesen, aber es ist eine Uebertreibung, wenn man sagt, daß

Russen eigens zu dem Zwecke ins Ruhrgebiet gekommen seien. Wir

wollen die Dinge gewiß nicht übertreiben. Die Arbeiterschaft des

Ruhrbezirks, das wissen Sie alle, meine Herren, ist nicht boden⸗

ständig. Ich glaube, das Ruhrbecken hat eine so fluktuierende Be⸗

völkerung, wie kein anderer Bezirk unseres Staates. Es sind nicht nur Polen, nicht nur Slovenen, nicht nur Italiener, nicht nur

Holländer in großer Anzahl im Ruhrbecken beschäftigt, sondern auch

Russen, besonders Ostjuden in großer Anzahl. Sie sind überall be⸗

schäftigt, in den Bergwerken, in den Hüttenbetrieben, in den Hütten⸗

und Walzwerken; daß beim Generalstreik auch diese jüdischen Arbeiter, die Russen in großer Anzahl zu den Feiernden gehörten, daß dort, wo die bewaffneten Demonstrationen stattfanden, sich zu einem Teil den Demonstranten anschlossen, ist nicht weiter zu verwundern. Bei den Unruhen sind Russen nicht hervorgetreten, und geschlossene Russen⸗ formationen hat es bei den Kämpfen nicht gegeben.

Wie es kommt, daß sich eine regelrechte Armee bilden konnte,

hat der Abgeordnete Jordan weiter gefragt. Sie konnte sich nur

deshalb bileen, weil sich in den ersten Tagen der Abwahr des Kapp⸗

Putsches auch christlich und demokratisch gesinnte Offiziere den Ar⸗

beitermassen zur Verfügung gestellt haben. Nicht Bolschewisten,

sondern Offiziere, die im Weltkrieg auf seiten der deutschen Armee

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standen, haben auch nach einjähriger Friedenszeit den militärischen Drill im Felde nicht verlernt. viel zu gut führen, mit den Minenwerfern leiter noch zu gut fertig

werden, wie das Beispiel von Dinslage bewiesen hat. Es ist also

rechte Armee aufstellen konnte.

Wir werden jedenfalls allen Erscheinungen, die geeignet sind, die öffentliche Ruhe und Ordnung zu stören, überall nachgehen ich kann das besonders Herrn Ludwig sagen —; wir werden wahrschein⸗ lich auch von unserem ursprünglichen Vorhaben, südlich der Ruhr nicht einzurücken, Abstand nehmen müssen. (Abg. Ludwig: Ist mir schon mitgeteilt! Auch dorthin werden dann Unruhen kommen!) Der Oberbürgermeister Cunow aus Hagen, dem Herr Ludwig und seine Freunde das Zeugnis nicht versagen werden, daß er sich die erdenklichste Mühe gegeben hat, um Blutvergießen zu vermeiden, daß er alle politischen Mittel aufgewandt hat, um dieses Ziel zu erreichen, hat erklärt, daß er seit dem 10. April die Verantwortung für Ruhe und Ordnung in der Stadt Hagen nicht mehr übernehmen könne. (Hört, hört! rechts. Abg. Ludwig: Habe ich heute gelesen!) Aber aus welchen Gründen?) Die andern Behörden südlich der Wupper erklären jetzt übereinstimmend, daß sie zwar nicht durch die bodenständige Arbeiterschaft beunruhigt seien (sehr richtig! rechts), daß sie nach wie vor bemüht seien, Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten, daß aber die ins Wuppertal geflüchteten fremden Elemente eine so starke Gefahr für die öffentliche Ruhe und Sicherheit bilden (sehr richtig! rechts), daß sie nicht mehr in der Lage sind, den Nichtein⸗ marsch von Militär zu empfehlen. (Hört, hört! rechts.) Sie müßten jetzt wünschen, daß der Vormarsch so schnell als möglich erfolgt. (Hört, hört! rechts.) Diejenigen Kreise des Unternehmertums, die noch bis vor wenigen Tagen hier in Berlin der Reichsleitung wie dem Minister des Innern erklärt haben, daß aus politischen Gründen von einem Einmarsch Abstand genommen werden müsse, kommen jetzt zu uns und erklären, jeder Tag Aufschub bedeute für sie eine große wirt⸗ schaftliche und politische Gefahr.

Ich führe das an, um auch dem Herrn Abgeordneten Jordan den Beweis dafür zu erbringen (lebhafte Zurufe von den Unab⸗ hängigen Sozialdemokraten: Was hat sich ereignet! Die Flüchtlinge haben wir nach Remscheid zurückgeschafft!) Sie fragen, was sich er⸗ eignet hat! Ich sehe davon ab, Ihnen hier Schauergeschichten zu er⸗ zählen. Ich habe das Gerücht dementieren lassen, als ob eine Armee von 35 000 Mann aufgestellt und in Anmarsch sei. Ich wende mich in der Presse dagegen, daß diese Nachrichten über Unruhen im Ruhr⸗ bezirk übertrieben werden. Wenn Sie aber fragen, was sich ereignet hat, dann habe ich folgendes zu antworten: Schon in den ersten April⸗ tagen haben die flüchtenden Truppen in den entlegenen Tälern Plün⸗ derungen vorgenommen, die in einem Rechtsstaat nicht vorkommen sollten. (Lebhaftes Hört, hört! rechts und im Zentrum.) Die meisten Behörden waren auch nicht in der Lage, mit den ihnen zur Verfügung stehenden regulären Polizeikräften den Plünderungen Einhalt zu tun. (Abg. Ludwig: Warum sind sie geflüchtet? Weil die Reichswehr ein⸗ gevückt ist! Große Heiterkeit. Glocke des Präsidenten.)

Minister des Innern Severing: Meine Herren! Es ist richtig: ein großer Teil der Arbeiter ist geflüchtet, weil er glaubte, daß kein anderes Mittel bestand, um vor den Ausschreitungen der Reichswehr sicher zu sein. Ein großer Teil ist aber auch geflüchtet, weil diese Flüchlinge genau wußten, daß ohne schwere Strafe die Ahndung ihrer Verbrechen nicht erfolgen kann. (Sehr gut! im Zentrum. Zuruf: Der allergrößte Teil!) Das will ich nicht sagen; es waren nur wenige, die schwere Strafe getroffen hätte. Diese Leute sind es, die heute die schwerste Gefahr für unser Wupper⸗ tal bilden. Wenn wir erst so lange warten wollen, bis größere Ausschreitungen vorkommen, dann, meine Herren von der Rechten, hätten Sie recht, der Staatsregierung den Vorwurf zu machen, daß sie nicht beizeiten einschreitet. Dahin soll es nicht kommen, wir sind auf dem Posten. Wo sich Unruhen zeigen, werden wir mit allen Machtmitteln des Staates dagegen einschreiten. (Bravol bei kraten.)

Aeronautisches Observatorium. Lindenberg, Kreis Beeskow. 30. April 1920. Drachenaufstieg von 5 ¼ a bis 8 a.

n

2

T

Relative Feuchtig⸗ keit %

Wind Richtung Geschwind.

Sekund.⸗ Meter

Seehöͤhe Temperatur C0

2

Lufldruck

u oben unten

750,9 735 711 674

8,2 73 WS 6—-8 80 15 8. 14 0 1 633 85 16 595 5 18 557 .“ 16 489 8 z 17

1. Mai 1920. Drachenaufstieg.

Relative Feuchtig⸗ keit

Wind Geschwind.

Sekund.⸗ Meter

Seehöhe Temperatur Co

m

Luftdruck

mm

oben unten Richtung

veg wSS 8 N 8. 8 677 8 635 8 613 W

122 300 500 1000 1500 1780

Sie konnten die Flinte leider noch

kein allzu großes Rätsel, woher es kam, daß sich wirklich eine regel⸗

1. Untersuchungssachen.

Offentlicher Anzeiger.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 4. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren. 5. Kommanditgesellschaften auf Aktita

2. Aktiengesellschaften⸗

rlin, Montag, den 3. Mai

““

ta

zeiger.

Unzrigenvreis für d

en Pmtwm einer FSͤgespaltenen Einheitszeite 1.50 ℳ. Ancgzerdern wird aut den Lnzeinenvreis ein Teuernugszuschlag von 80 v. B. erhaben,

7. Niederlassang ꝛc. 3. Unfall⸗- und 8. Bankausweise.

8. Erwerbs⸗ und Wirts

10. Verschiedene Bekanntmachragern.

1920.

gftaͤgenrssenschafter Fecseeamvälten

9898

di-itits. :r. Versicherers

2

☛‿—

71) Untersuchungs⸗

8. sachen.

3038] Beschluß. 1 neg⸗ der St-atsach a gen den General von Lüttweits aus Berlin wegen 19 fister

verrats bat das Reichsgrricht,

Strassenat, in richt öff'nilicher Sitzung anleihe, auf Antrag der

vom 26. April 1920, nachdem argen den

Genannien durch Beschluß des Unter⸗⸗

suchungs ichlers des Reichsgerichts vom 15. April 1220 woegen eines Verbrechens

Voruakersuchung eröffaet worden ist, auf schrittliven Ansrag des Ohberreichsanwalts gemäß § 93 St⸗G.⸗B., §§ 480, 333 bis 335 Sr.⸗P⸗O. bel gegebenen geseglichen Voraustetzungen beschlossen:

Das Vermögen des Angeschuldigtern, das er besitzt und das hm später noch anfällt, wied bis zur rechtskräftigen Er⸗ ledigung des Verfahrens mit Beschlag belegt; dieser Beschluß ist durch den Deutschen Reichsznteiger bekanntzumachen.

Leipzig, den 27. April 1920.

Der Oberreichsanwalt. Kolb. Behringer.

[13433] Festnahme. 1

Schulze, Peter Haul, geb. am 29. 6. 1890 zu Märzlg i. Preußen, Schrelber, „Zt. Frelw. im Freim.⸗Inf⸗Regt. 56, z⸗ etzr Hanvover wobnhaft; unerl. Fatferaung! und Bipressung. Dreoden, 28. 4. 20. Gericht der früheren 32. Div. Str.⸗Pr.⸗L. Lit. 73/20.

2) Aufgebote, Ver⸗ lust⸗und Fundsachen, Zustellungenu. dergl.

[115218]1 Stoangsversteigerung.

Zum Zwecke der Aufhebung der Ge⸗ meig schaft, die in Ansehung des in Herms⸗ dorf belegenen, im Grundbuche von Herms⸗ dorf Band 36 Blatt 1091 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des Gefänanisinfpekitons⸗ assistenten Otto Schliever in Hermsdort bei Berlin und der Lehrerin Fräulci; Elisabeth Schwarz in Berlin alß Mit⸗ eigenkümer in ungeteilter Gemeinschaft eingetragenen Grundstücks besteht, soll dieses Grundstück am 18. Mat 1920, Vormittaags 11 Uhr, durch das unter, zeichnete Gericht, an der Gerichtsstelle, Berlin, Brunnenplatz, Zimmer Nr. 32, I Treppe, versteigert werden. Das Grund⸗ stück kiegt in der Gemorkung Hermsdorf, Bismarckstraße 75, besteht aus den Par⸗ zellen Kartenblatt 2 Nr. 233/60 uand Kartenblatt 5 Nr. 65/12, zusawmen 8 8. 22 qm groß, mit Wohnhaus und Stall⸗ gebäude, und ist in der Grundsteuermutter⸗ rolle Artikel 1085 mit 0,06 Tlr. Rem⸗ ertrag und in der Gebäudesteuerrolle Nr. 596 mit 834 Nutzungswert ein⸗ getragen.

Verlin, den 5. Febryar 1920.

Amtsgericht Berlin⸗Wedding.

[134311 Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwanagoolltreckung soll am 27. Inli 19 ‧†10, Wormittnas 11 Uhr, an der Gerichtsstelle, N. 20, Brunnenplatz, Zimmer Nr. 32, 1. Stock, versteigert werren des im rundbuche von Berlin⸗Reinsckendorf Band 66 Blatt Nr. 2007 am 25. März 1920, dem Tige der Emttazung des Versteigetungsvermerts als herrenlos eingttsagene, früber dem Schlächtermeister Au zust Siebert in Wil⸗ mersdorf gehörige Grundstück in Berlin⸗ Reinickendorf, Wacholderstraße, Edke Ge⸗ neral Barbystraße, Kartenblatt 1 Parzelle 1773/27, 11 a 97 am groß, Grundsteuer⸗ mutterrolle Art. 1991, Nutzungswert 12 100 ℳ, Geläudesteuerrolle Nr. 1341, enthaltend: a. Eckwoh⸗haus mit Hofraum, b. Lagerkeller mit Romp⸗. 6/7 K. 26. 20/3.

Berlin, den 23. pril 1920.

Amtsagericht Berlin⸗Wedding.

[13682] In dem Verfahren zum Zowacke der hegegate gauna der im Grundbuche von utvdeim eingetragenen, von ber Eisen⸗ bahndirektion Magdeburg als Vertceter des Preußischen Eisenbahnfiskus zwecks Umgestaltaug der Bahahofsanlagen in Braunschweig in Anspruch gevommenen Grundstücke ist der Termin vom 5. Mai d. Jsz. auf den 17. Mai d. Js, Bor⸗ mittags 10 Uhr, verlegt. Braunschweig, den 29. April 1920.

5 % Schuldverschreldungen des Peutschen

Anleihe von 1918, i⸗, a. Antrag des Prtyatlers Easmus Settz in Weißenhorn, Bayein.

1000 der Anleibe von 1918, 9. Kriegs⸗

Lit. & Nr. 7832 uder 1000 8 ug 88 81 Nr. 2, 82, 47 St⸗G.⸗tö. die rag des Herrn Fritz Schröder zu Kuhl⸗ Rechtsanwalt Dr. jur. Ko W. 57, Potsdamerstraße 69.

am 1. Jali 1914, ausaestellt voa Geora Wiaklor, gezogen auf Heren Frant Woelke in Berlin, Auguststr. 54, angenommen von menten Georg Winkler und C. Schmäacke, sin Neuenhagen b. Hoppegarten, vertreten;

der Zenteal⸗Landschalt fürdiePre⸗ß. Staaten

A. Die folgenden Zwischeuscheine zu Reich: (Keiegsanleihe):

29ng D 21 690 über 2000 der 8. Kriezsauleihe, auf

4) Nen. 149 953 und 149 964 über je

irma Ehthardt Schnelder, Spedition, in Leipzig.

B. Der 4 % Hyvpothekenpfandbrief der Preus. Pfandbriefbank in Berlin, Im 25 ℳ, auf An⸗

vertreten durch

hausen bei Havelberg, 8 8 1 Kahl zu Berlia

C. Der Wechsel, d. d. Berlin, den 15. Februar 1914, über 500 ℳ, zahlbar

Franz Woetke, mit den Blanzoindossa⸗

Winkler

auf Antrag des Trainers Georg

Selten in Berlin

—84

Rechtsanwalt „Polsdamerstr. 5. D. Die 4 % privilegierten

durch Pfandbriefe

Krn. 416 751, 416 787 und 416 794 übe: je 3000 ℳ, Nr. 406 989 über 300 und; Nr. 406 935 über 50 ℳ, auf Antrag des Bürcovorstehers Ernst Schultz in Kyritz als Pflegers für den Nachlaß des am 29. Kebruar 1916 in Kyritz verstorbenen reiskommung kassenrendanten Fritz Rogge, vertreten durch Rechtsauwalt Salditt in

Kyritz.

E Die folgenden 4 % Feperhelen. pfandbrieke der Preuß. Pyrothekenaktien⸗ bank in Berlin: 8 1) Abt. 02 Lit. C Nr. 00 347 Jabr⸗ gang 1909 über 1000 ℳ, auf Antrag des Kaufmanna Wilhelm Sendke in Berlin, Florowstraße 11, vertreten durch Justizrat Dr. Berbig in Berlir W. 8, Fricdrichstr 78. ageng 1907 über 1000 ℳ, auf Antrag des Adolf Surel, Altersheim franz. Gemeinde, in Berlin, Friedrichstr. 129, vertreten durch W. Teufert in Berlin 80. 26, Reichen⸗ bergerstr. 182. 1

F. Die folgenden Schuldverschreibungen preuß. ronsol. Staatsanlelhen:

1) Lit. E Nrn. 62 422 und 62 123 über je 200 der 3 % Anleihe von 1899, auf Antrag des Bäckermeistees Ferdinand Schlrgel in Roßhach bei Weißenfels, ver⸗ treten durch ben Geh. Justizrat Max Jacobsohn zu Berlin W. 9, Lmsstr. 1.

2) Lit. 3 Nr. 16 877 über 2000 der 4 % Anleihe von 1876/79, auf Ratrag der Erau Bertha Siemann, geb. Collin, in Storkow, Mark, Stadtförsteret.

3) Lit. F Nr. 101 364 der 3 ½ % An⸗ leihe von 1889 über 200 ℳ, auf Antrag des Malers Wilbelm Wingert in Magde⸗ burg, Rollenhagenste. 5. 4) Lu. D Nien. 206 315, 242 310 und 280 595 über je 500 der 3 ½ % An⸗ seibe von 1889, auf Antrag des Kauf⸗ manns Heimnich Schneider in Fulda, Viehmarkrplatz 18.

5) Lit. D Nr. 288 534 über 500 der 5 ½ % Anleihe von 1889, auf Antrag des Bäckers Fritz Vogler in Gr. Salza, Schäferbofsit. 5. 8 6) Lit. E Nr. 241 797 über 300 der 3 ½ % Anleihe von 1889, auf Antrag der Witwe Hensiette Ziehe, geb. Seehaug, in Werder bei Jüterbog, vertreten durch Rechtsanwalt Justizrat Dr. Becker in

Jüterbog.

7) Lit. E Nru. 166 864 und 166 865 über je 300 der 3 ½ ⁄% Anleihe von 1887/1888, auf Antrag des Adolf Stroth⸗ mann, Hannover, Höbenstraße 13.

G. Pie Zwischenscheine der 5 % Deut⸗ schen Reickzanleihe von 1914 (1. Kriegs⸗ anleihe) Nrn. 352 020 und 131 726 über je 1000 ℳ, Nrn. 5706, 5723, 5760 und 5766 über je 500 ℳ, Nrr. 36 240, 38 241 und 36 245 über je 200 und Nin. 1200,

mann in Uhötzberg, Post Wakendorf.

gefordert, spätestens in dem

für kraftlos erklärt werden. Berlin, den 30. Pktober 1919. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abt. 154.

[134291 Aufgebotund Zahlungsfperre Die Maschinenfabrik

bungen der 5 % Anleihen des Deutschen

1202, 1203 und 1204 über je 100 ℳ, auf Antrag des Hüfners Heinrich Schü⸗

Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ b eufüden Mäntel: 2. Iuni 1920. Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Berlin C. 2, Neue Friedrichstr. 13— 14, III. Stock⸗ werk, Zimmer 143, anberaumten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls diese

Adolf Knoch

Reichs (Kriegsankeihen): b 1 a. Nen. 1 788 973, 1 830 954 big 1 820 056, 2 450 039 und 2 450 070 über

b. Nru. 3 224 040 bis 3 224 042, 3 204 779 bis 3 2041 780, 3 399 535, 3 187 553, 3 347 662, 3 347 618, 3 107 912, 3 346 704, 3 321 847, 3 435 481 und 3 299 859 über je 2000 ℳ,

c. Neu. 8 159 434 bis 8159 437, 11 263 588 biz 11 263 590, 11 446 750, 16 293 282 und 12 573 356 über je 1000 ℳ,

d. Nen. 9 972 353 bis 9 972 356 und

e. Nru. 5 763 875, 5 105 527 und 3 132 985 bis 3 132 986 übee e 100 ℳ, B. ber von der Reichs chaldeaberwaltung in Berlin aurgestellten auslosbaren 4 ½ % Deutschen Reschsschatzanweisungen van 1918 Gruppe 4441 J. Nen. 480 501 bis 480 509 über j⸗ 500 ℳ, 1

O. der Aktie der Bank für Handel und Industtte in Berlin Nr. 128 140 über 1000 ℳ,

P. der Anteile der Berlimer Handels⸗- Aellschaft in Berlin Nrn. 13 351 bis 6 354 über je 500 beavnteagt

9164.

2 1

vätestens in dem auf den 1. Drzeisder 1929, Vortittass g8 ½ Uhr, vor dem aaterzeichneten Gerscht, Neue Friedrich⸗z, straß⸗ 13/14, IIU. Stockwerk, Zimmer 143, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigentalls die Kraftloserklacung der Urkunden erfolgen wird. Zugleich wied den vorgerannten Ausstellern der vorbezeich⸗ neten Urkunden verboten, an einen anderen Inhaber der Urkunden als die vor⸗ genannte Antragstellerin eine Leistung zu bewirken, insbesondere neue Zias⸗ bezw. Gewinnantellscheine oder einen Erneue⸗ rungsschein auszugeben. 8 den 17. Avril 1920.

Scsagü gh den 23. Dezemder 2918. 8 Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abteilung 154.

[13593] Aufgevot.

A. Das Aufgebot folgender Wart⸗ peviere hat bcantragt die Witwe Hermine Reichenbeeg in Hilde’sheim, Butterdorn 10, vertteten durch Rechtsanwalt Dr. Berg daselbst:

VII. An9g. Buchstabe A 0011. 0012 = 2,5000, Buchttabe B 0154 = 1/2000, Buchtabe C 0401 = 1/1000. B. Das Aufzebot olgenden Scheckz hat beaniragt die Dresdner Bank, Fliale Hagen zu Hagen (Westf.), vertreien durch die Rechtzanwälte Justitrut Gellen und Semuner mu Hagen: 3 Hagen, 21. Deiembee 1918, Scheck Nr. 120 620 über 700 ℳ. Die Firma Ernst Osthaus, Hagen, wolle zahlen gegen diesen Scheck 700 Siedenhundert an die Order des! Hurn Fritz Stacelhaus, Dasselhorf. gez. W. Hohoff. Die Inhaber dieser Urkunden (Wert⸗ papiere und Scheck) weeden aufgefordert, spätestens in dem auf den 15. De⸗ zember 1920, Boeam. 12 Uhr, ve dem unterzeichneten Gericht, Zemnmer Nr. 31, anderaumten Termin fhre Rechie anzumelden und die Urkunden vormiegen, widrigenfalls ihre Kraftloserklarung er⸗ folgen wird. 8 bagen, ben 18. 4. 1920. Das Amesgeeicht.

[13807] Wzdenrufen wird die Bekanntmachung vom 17. 7. 1919 Nr. 155 I. Bitl. Ziff. 40 821, 1 Verlust gegangene Zwischensch ins hetreffend. Münczen, 26. 4. 1920.

P slireidirektion. 8 [13592q Ansaebocit... 1) Die geschäftzlose Kaihrrina Bock in Eschweiler und 2) die Witwe Paul Bock, Mazdalena ged. Otien, zu Eschwetler, letztere kraft eigenen Rechts und als Muttergewalthaberin ihrer minderjährigen Kinder Paul und Marianne Bock als Erben des ꝛu Eschepeiler verstorbenen Kaufmanns Paul Bock, baben dag Auf⸗ gebot folgenrer, angebit⸗h abhanden gekommener Aktieninterimsscheine und

1) 2 Stück alte Eschweiler Bankaktien über je 1000 Nennwert, und zwar die Nrn. 395 und 396, auseg ben Eschweiler, den 1. 5. 1899, lautend auf den Inhaber,

2) 2 Stück junge Aktien der Eschweiler Bank über je 1000 Nennwert, und

und die Uekunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloßerklärung derselben wieb. . bezw. Interimsscheine und stellen ergeht das Vetbot, an den der Papiere elne 3 053 985, insbesondere neue anteilscheine oder einen auszugeben.

113370]

21. 19³⁰ 3 ¹ ü 200 angemdnet: 11 181 348 bis 11 181 371 übec je 00 ℳ, welie Krlener und Scheurirg in Würzbueg als Vertreter des Mühlenbesitzere Christet

Buallmer 1

ordnet Zahlungsspetre über den 4 %gen Pfant, brtef der Vereinsbank Nürnheig Ser 8 ft. A

scheinen glaubhaft gemacht ist, an. nach an 1t sonstigen Zzhlungöstellen has Varbot er⸗

Der L2⸗stung zu bewirktn, insbesondere neue Jahaber der Urkunden wird aufgefordert, 18

12931]

Augustastraße 75, beiden 59 V Rheydter Aktien⸗Baugesellschaft in Rheydꝛn, sautend auf den Namen Frau Hans Bock, Rheydt, und über je 300 brantragt Der Inhaber der Urkunden wird aufgesorderl, spätestens in dem auf den 20. Dezember 19290, Bormittags 9 Uhr, Zimmer 7, vor dem unterzeichneten Gerict, Augusta⸗ staße, anbevraumten Aufgebotgtermine seige Rechte anzumelden und dis Urkunden vor⸗ zulegen, widrig ver Urkunden erfolgen wird.

(133⁵8;

in Paderborn, 2 ver durch den Rechtsanwalt Zarnitz in Pader⸗ born, wird der Reichzschuldenverwastung 13 000 4 % Hagener Stabtasleihe:

Kriegsanleihe des Deutschen 1.

erfolgen In die Ausstellerin der Aiten deren Zahl⸗ Jahaber Leistung zu bewirken, Zins, oder Stwinn⸗ Eeneuerungischein 4 F 6/20 W68

Eschweiler, den 27. April 1920.

Preuß. Amtsgericht.

Amtagericht Nüvnbeug hat am folgende Zahluns Lsprere Auf Antrag der Rechteau⸗

Oas

. Pässerndorf bei Marktbreit

dag Amtsgericht Nürnberg die

Nr. 135 006 zu 1000 % mit Zins. bia 1. Mat 1927 dessen Verlust Es wied so⸗ die Ausftellerin und an die

ssen, an zen Jahaber des Papieres eine

ins⸗ vder Gentuerungsschrine auszugeden. Gerichtsschreiberei des Amtsgerichts.

Amfarbor. Hans Bock aus Rhtydt, hat das Ausgebot der

Nr. 159 und 160 der

Die Frau

Aktien

enfallt die Kraftloserflärung 5 F 14,20/1. Rheybd:, den 23. April 1920. Tmtagericht. 5.

Zahlungstverre. Antiag der Witwe F. Perbrah: Paderwall 7, vertecten

8

in Berlin beweffs der angeblich abhander gekommenen Schuloverschreibungen der

Reichs Nr. 11 324 206 siber 1000 ℳ, Te. 5 099 959, 5 099 960, 10 013 280 über j 500 verbaten, an einen andern Inhaber als die obengenannte Anteag⸗ stellerin reine Leistung zu bewirken, ins⸗ besondere neue Zinsscheine oder einen Tr⸗ neuerungsschein suszugeben. 83. F. 346.1920. VBerliv, den 23. Aptil 1920. Emtegericht Berlin⸗Miete. Abtellung 83.

[133663 Zahlungesperre.

Arf Antesg des Landmanns Gustav Riecken in Kirchwzeder, Hausdeich 24, wird der Reichtschuldenverwaltung in Berlin beueffs der angeöllch abbanden gekomme en Schuldverschreibungen der 5 projentigen Kriegkanleihe des Deutschen Nr. 740 276, 512 442, 512 443, 4 327394, 4 327 305 über je 2000 % verbhoten. an einen anderen Inhaber als den oden⸗ genennten Antragfteller eine Leictung zu bewirken, insbesondere neue Zinsscheine oder elnen Erneuerungsschein sustugeden. 83. F. 254. 1920.

Serlin. den 24. Aprtl 1920. Amtzgericht Berlin⸗Mette. Abteilung 33. [1336513 Zahlnagssperss.,.

Juf Autrag der unverehelichten Lina Trmms in Berlin, Weidenweg 40, wird dem Magisteat der Stadt Berlin detreffe der angeblich abhanden gekommenen 3 ½ %, Schuldrerschreibungen der Stadt Berten Buchcst. N 114 286, 114 287, 114 238 über je 200 verboten, an einen anderen Inhaber als die obengenannie An⸗

2 Ar

insbesondere neue Zinsscheins oder einen Erneuerunzsschrin auszugeben. 83. F. 27.

1920. Zerlaa, den 24. Apeil 1920.

Fmtsgericht Berlin⸗Mitte. Abteilung 83. 1133691 Zahlungssperre. Auf Fntrag der Sparkaf

Mennighüffen wirdoder Reichsschulden ver.

zwar Interimsschrine hierüher, welche die

des verstorb. Kaufmanns Paal Bock in „(Eschweiler, die Eschweiler, ven 23. 5. 14

ausgestellt sind beantragt. Der Juhaber der Aktien

5

Nn. 1169, 1293 tragen, auf den Namen;

bungen

50, 2 686 675, Nr 2 681 359 bis

2 751 737 bis 41 übe:

obengenannten Fatra

tragstellerin eine Leistung zu bewirken,

se des Amztt

waltung in Berlin betreffs der angeblich abhanden gekommenen Schuldverschret⸗ dee 5 prozentigen Kriegsenlethe des Deutschen Reichs Nr. 2 686 249 849 i“ 5000 ver⸗ 1 boten, em einen anderen Juhader als den 5 % Deutsche Reichsschatzanweisung II steller eine Leistung 160 017

113367]

Die Zahlungssperre über die 4 ½ pro⸗ zentige Schatzanweisung des Deutschen Reichs von 1918 (VIII.) Gruppe 3046 Lit. H Nr. 1 479 252 über 1000 ist aufgehoben worden.

Berlin, den 4. März 1920. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abtellung 83.

(133644)

Die Zah ungzsperre über die Schuld⸗ verschreibungen der 4 % preußischen kon⸗ solibierten Staatsanleihe von 1908 Lit. A Nr. 430 346 über 5000 und Lit. C Ne. 993 531 über 1000 wird auf⸗ zehoben. 83/154. F. 994 18.

Berlln, den 27. April 1920. Amusgericht Balin⸗Mitte. Abteilung 83.

[13806]

wurden hier durch Diebstahl entwander:

1 Stück Kriegeanleihe Lit. CNr. 1 592 058 über 1000 ℳ,

1 Stück Kriegsꝛnleihe Lit. CNr. 9 411 387 über 1000 ℳ, 1

1 Stück Kriegzanleibe Lit. D Nr. 7 696 653 söber 500 ℳ,

1 Stück Kriegjanleihe Lit. D Nr. 7 696 652 über 500 ℳ.

Es wird gebeten, gegebenenfalls die Fffekten und den Veräußerer anzuhalten und Nachricht hierher zu geden. Berxge-bori, den 30. April 1920.

Die Landberrenschaft Bergedorf. JF. A.: Bergmann, Polizeikommissar. 13643] Erledigung.

Die im Reichzanzeiger Nr. 34 vom 10. 2. 20 unter Wp. 58/20 gesperrten Wertpaplere sind ermittelt. Wp. 58/20. Berlin, den 30. 4. 20,

Der Polizeipräsident. Abteilung IV. Erkennungsdienst. Weripaplersperrstelle.

[13649; Erledigung.

Die im Reichzanzetger Nr. 67 vom 30. 3. 20 unter Wp. 92/20 gesperne Aktie gesellsch. für Eleker. B Nr. 55 94 9- 5 ;

28272

ist ermittelt. Wp. Berlin, den 30. 4. 20. 8 Der Polnzeipräsibent. Abtellung IV. Erkennungsdieaft. Wertpapierspeerstelle.

[13650] Erlebigung.

Die im Reichzanzeiger Nr. 143 vom 28. 6. 19 unter Wp. 247/19 geiperrten 4 % Weꝛzyr Boden⸗Credit⸗Anst.⸗Pfandbr. Serie /O. Nr. 1488 = 1/1000, Nr. 417 = 1/3000,

4 % Nerddt. Brund⸗Credit⸗Bank Pfandor. Seite XII Nr. 5630/93, 5783/84 = 5/300, Nr. 12 724 = 1/200,

4 % Hamburger Staatsank von 1908 5 25 886 = 1/1000, Nr. 38 806 =⸗ 500, 4 % Continental⸗Ges. für GClektr. Unternebhmg. Serie I Nürnberg Oblig. Nr. 8523 = 1/1000,

1896 Ä/O. Lit. B Rr. 8327/28 = 2/1000, Ner. 2408, 2913 = 2/500,

4 % Preuß. Boden⸗Credit⸗Bank⸗Pfdbr. Serie XIV 2/O. 3513, 5406 = 2/500, Akiienaes. f. Verkehceswesen,

Menden u. Schwerte⸗Aktien Nr. 2919, 2559 = 2/1000, Hohenlohe⸗Bergw.⸗Aktien 3118 = 6/1000

= 2/1000,

4 % Ungar. Kronenrente Kr. 3, 700 Nr. 27 234/6, 44 696/701,

= 2/500

sünd ermittelt. Bevlin, den 20. 4. 20. Per Polizepräsident. Abteilung IV. Frkennungsdienst.

[13805] Brkanstmechang.

Pie Mäntel und die Zinsscheinbogen

der Schuldverschreibungen der 5 % Reichts⸗

anleihe von 1918 A.⸗O. Buchstabe E

Nr. 5 984 344—5 984 347 über je 200

sind bier gestohlen.

[1897/20.

Köln, den 27. April 1920. Der Polizeipräsident.

113651]¹ Hesaegewan den. . Uater Bezugnahme auf die Bestim⸗

vom 10. Mai 1897 (R.⸗G⸗Gl. S. 219) wird hiermit zur sllaemelnen Kenntnis gebracht, daß nachstehende Wertpaplere: 5 % Deutsche Reichsanleihe

343 051 über 5000 ℳ,

2 389 069 über 1000 ℳ,

9 424 423 über 1000 ℳ,

4 369 737 ütber 2000 ℳ,

15 351 538 über 1000 ℳ,

15 129 763 über 100 ℳ,

Nr. Nr. Nr. Nr.

Nr. von 1915 über 2000 II G

unl

4 % Siemens u. Halske⸗Oblig. von

Berlin, NMr. 4225, 5366, 9946, 6568 = 4/1000,

Ne. 74 230, 67 232, 63 977, 1914/15, Hasper Elsen⸗Aklten Nr. 7114, 6344

Rj nau⸗Ilralof⸗Pet. 1000 Nr. 60 601/2 Wp. 247/19.

Wertpapiersperrstelle.

Nachricht zu VI’

mungen im § 367 des Handelsgesetzbuchts

28

Bewölkt Der Gerschisschreiber des Amtsgerichts 8 Rriddogshaujen.

Bockemüller.

240] Aufgedot. 154. Gen. III. 39. 19. Die nachbezeichneten Urkunden werden aufgeboten: . 11“

Aktiengesellscaft in Saalfeld a. S. hat das Aufgebot und die Zablunassperee der nachbezeichneten, angeblich abhanden ge⸗ kommenen Wertpapiere:

A. der von der Reichsschuldenverwaltung in Berlin ausgestellten Schuldverschrei⸗

bezw. Inlerimischeine wird aufgetordert, zu bewirken, insbesondere neue Zinsschetne mit balbjätrl., am 1. Januar und 1. Juli, deaee in 1 auf den 22. De. ober einen Fenkuczungz chein auszugeben. SeeeG am 1. Juli 1920 fälligen ember 1920, Borm. 9 Uhe, vor 84. F. 260. 1920 nsen, unterzeich eten Berichte anberaumten Perlin, den 28. Aprll 1920. 4 % Veuts er -v vnegh von 20

Aufgebotstermine seine Rechte anzumelde 1 Kuntgericht Berlin⸗Mitte. Abieilung 84. 1913 E 10 75 über 2000

geschehen, und wenn Sie eine Erklärung dafür haben wollen, daß das Militär zwei Page zu spät einmarschiert ist, so ist diese darin zu suchen, daß viel zu viel Kommissisne⸗ und Deputalionsarbeit in den Rhein⸗ landen geleistet worden ist. Ich bin jedenfalls nicht schuld daran, daß das Militär zu spät eingesetzt worden ist. Im Gevtenteil, in dem

gesochten haben (hört, hört! links), waren zum Teil die Führer der revoltierenden Arbeiter. Bis in die letzten Tage hinein haben solche Offiziere die Arbeitermassen mindestens beraten. Darüber dürfen Sie sich nicht wundern, daß noch ein wenig von dem militärischen Deill in diesen Leuten geblieben ist. Arbeiter, die 4 Jahre draußen