liche Durchbruchsversuche zurückgewiesen. In der Ukraine kämpfen Truppen heloenhaft ausdauernd gegen überlegene feindliche räste, die um jeden Preis versuchen, unsere Front zu durchbrechen.
Tschecho⸗Slowakei.
Nach einer Meldung des „Tschecho⸗slowakischen Presse⸗ büros nahm die Abgeordnetenkammer gestern eine Er⸗ klärung des Ministerpräsidenten Tuszar über die Teschener Frage entgegen, in der er zunächst einen Ueberblick über ihre bisherige Entwicklung gab und weiter sagte:
Man muß offen zugeben, daß bei dem konsultativen Charakter
des Teschener Plebiszits nach seiner Durchführung die Friedens⸗
konferenz de facto vor einer gleich schwierigen Aufgabe stehen würde, 1 den Teschener Zwist durch ihre Autorität endgültig zu entscheiden. Dem bisherigen loyalen Vorgehen den Verbündeten gegenüber treu
— bleibend, erklären wir, daß wir unsere Freunde, die während der ganzen Zeit freu zu uns standen, und mit uns kämpften, niemals opsern und nie auf eine Lösung eingehen werden, die unsere wirtschaftlichen
Interessen bedrohen würde. Indem wir auf das peinlichste bemüht sind, die Verträge einzuhalten, beharren wir auf dem Stand⸗ punkt, daß jede Abänderung durch die Autorität der Volks⸗
vertreter tontrohiert und redigiert werden muß. Dr. Benesch wird in Paris die Ankunft des polnischen Außenministers Patet abwarten. Er hat die Absicht, gleich nach der Besprechung mit ihm nach Prag
zurückzukehren und den zuständigen Kreisen mitzuteilen, wie sich diese
bei Weißen, die sich ehrenvoll bis zur letzten Patrone gehalten haben und 18 Monate, völlig auf sich selbst gestellt, von einer zehnfachen Uebermacht bedroht, in zäher Verteirigung widerstanden; denn weder waren je in Kamerun militärische finanzielle oder volkswirtschaftliche Vorkehrungen getroffen worden für den Kriegsfall, während allen eng⸗ lischen Kolonien schon 1912 Weisungen übermittelt worden sind, die den Krieg voraussetzten. Zwei Flugzeuge, dazu best mmt, die weiten Ent⸗ fernungen der einzelnen Stationen in der Kolonie zu überbrücken, de den Engländern in die Hände fielen, wurden als Zeugnis dessen angeführt, wie alles bei uns im einzelnen vorbere tet gewesen sei für den Krieg. Es ward zudem die Lüge verbreitet, die Deutschen benutzten Dumdum⸗
geschosse, während nach dem Eingeständnis eines gefangenen englischen Offiziers, die später aus englischer Beute gefundenen Dumdumgeschesse, wenn auch nicht zum Gebrauch gegen Weiße, so doch immerhin gegen Schwarze bestimmt gewesen sind. von neuem entgegentreten, zumal man nach Sir Harry Johnstons Er⸗ klärung genau weiß, daß es Englands Absicht war, Kamerun zu nehmen, und dieses Ziel ist lediglich verdeckt worden durch die Erklärung, mang müsse die Eingeborenen befreien von dem barbarischen deutschen Joche. Gerade Sir Harry Johnston hatte vorher der deutschen kolonialen Arbeit volle Anerkennung gezollt. Der Krieg hat die Kolonie völlig
fall zugegangen. Telegramm des Inhalts: Schutzgebiet außer Kriegsgefahr. geschah in den ersten Augusttagen von 1914. Daneben meldete ein Funlspruch des Admiralstabes nach Dualla am 5. August 1914 England sei auf de Seite unserer Gegner getreten. Nun galt es, sich vorzubereiten auf eine Verteirigung des Schutzgebiets, zumal eine Anregung von seiten des Vortragenden, durch Belgiens oder Amerikas Vermittlung das Kamerungebiet zu neutralisieren, wozu die Bestimmungen der Kongoakte Anlaß boten, an Eng⸗ lands Widerspruch scheiterte, obwohl Belgien und selbst Frank⸗
Dies
Amerika.
Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ ans Washington werden das deutsche Schlachtschiff „Ostfries⸗ jand“, der kleine Kreuzer „Frankfurt“ und drei ehemals deutsche Zerstörer Mitte Juli nach den Vereinigten Staaten übergeführt werden.
— Wie der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ aus Chicago neldet, ist der Senator Lodge zum endgültigen Vorsitzenden des republikanischen Staatskonvents gewählt worden.
Asien. MNach englischen Blättern hat der Ausschuß des allindischen Kongresses beim Generalsekretär des indischen Nationalkongresses gericht iche Aburtellung des Generals Dyer und der anderen für das Blurbad von Amritsar verant⸗ wortlichen Offiziere und Abberufung des Vizekönigs Lord Chelmsford verlangt. 8 1 8
——ö—
Wohlfahrtspflege. Niach einer Meldung von „W. T. B.“ aus Hannover hat die holländische Ambulanz, die sich dort in der Kriegszeit durch ihre Tätigkeit in der Verwundetenpflege große Sympathie er⸗ worben hat, auf Anregung von Konsul Tiesers und Gemahlin, die dem holländischen Komitee angehören, beschlossen, 1000 unter⸗ ernährte Kinder aus den Volksschulen Hannovers zunächst vier Wochen Mittags zu speisen. Die Rohmaterialien
Recht vertrauen, werden wir auch in der neuen Lage Ruhe bewahren. zurückkehren wird.
1. ee Deutschen ung Tschechen und sagte u. a:: Ostafrikas an seinem Teile mit beigetragen. Die Engländer und Anschluß an Deutschland bedrutet. Weiter wandte er sich gegen Mangel an Kraftwagen, Fahrrädern, mit nur 350 kem Bahnstrecke die Deutschen in Böhmen verlangten. Der Siaat werde im Innern Man zog die alten Krieger Dominiks heran, hob neue Kräfte aus den Während der Rede des slowakischen Abgoordneten den Zahlungsausgleich auf die schriftliche Abwickelung, um das bare rklärte, daß seine Partei auf Grund des Pittsburger Vertrags werden, wenn sie sahen, vaß Deutschland arm zu werden anfing, und lange. Die Bemerkung des Redners, daß eine schecho⸗ zur menschlichen Nahrung verwendet, raffiniertes Elephantenfett trat är 1 ward erweitert und mittels Anweisungen, die man durch Schreib⸗ man gegen seine Partei erhebe, wäre eher an die Adresse 1 im Sinne des Durchhaltens einzuwirken. Selbst Nottelegraphen ins Im weiteren Verlauf der Sitzung erklärte der Er⸗ Secbunden wurden, in dessen Hafen sich die Schiffe geflüchtet hatten. dem 1. Januar 1920 die Zutellung von Zucker zu Industriezwecken zur Zerstörung der Bahnen zu veranlassen gesucht hatten. Ein Ge⸗ würde. Die kritische Ernährungslage habe aber zu einer weiteren enorm in die Höhe gingen, so daß Farmer sich genötigt sahen, Arbeiter Zucker für die Industrie sei völiig erschöpft und für die Konsumenten⸗ man kurz vor Kriegsbeginn die Barre vor dem Hafen von Dualla durch⸗ nährungslage in Zucker sei von den Ergebnissen der diesjährigen vollkommen gelang. Vor einer Ansammlung von 35 englischen Kriegs⸗ teuerung der Rohstoffe, andererseits aus der erhöhten Regie Uebergabe der Kolonien aufgefordert wurde, die ihm dann wieder nahe⸗
im Ausharren fest. Doch als diese Hoffnung sich als falsch erwies, da
zuverlässig gu werden, und die Munition war erschöpft. Dr. Eber⸗
dem Marokkovertrage hinzugekommenen Kongogebiete noch nicht rechtes
und Branntwein, alles Dinge, die die deutsche Verwaltung nicht in die
schriften aufhetzten. Außerdem hatten die Engländer Jahre hindurch
Schutzgebietes selbst. Dennoch haben hundert Duclla⸗Häuptlinge von
schaft in Kamerun. Der Krieg hat deutlich gezeigt: Kamerun ist nicht
durch weiße Farmer geeignet, ihr Klima ist relativ gesund, und
veg e aus Holhens Henk. t zwei zerstörten Provinzen von Frankreich gleich. Mit dem Wunsche, nationale wie kolonigle Wiedergeburt beschieden sein, damit einst die
Fragen in Paris entwickelt haben und welche Absichten in dieser An⸗ gelegenheit die polnische Regierung hegt. Indem wir auf unser gutes Ich. bitte, die Informationen abzuwarten, die uns von unserem Außen⸗ minister uüͤberbracht werden, der morgen oder übermorgen nach Prag Der Abg. Dr. Kramarsch (Nationaldemokrat) sprach d sodann über das Teschener Problam und das Verhältnis zwischen Durchhalien war mun die Sesuzg und so hat Kamerun dadurch, daß es schon eine größere Truppenzahl der Feinde festhielt, auch zur Ver⸗ 295 1* b Lodgman und Seliger wollen die sogenannte S imm: st. vüg⸗ 8 8d was ins Tschechische übertragen, eine G. ReR basreiteses zerstoͤrten zuerst die Funkenstazion von Camina, während in Kamerun, wo Waffen, Munition, Geld fehlten, wo das Verkehrswesen mit dem die Behauptungen des Abg. Dr. Lodgma — di 1 . Dr. n, wonach die Tsche J vr Entente frregeführt und den Großmächten nicht 1 rückständig war, Telegraph und Telephon nur an der Küste vorhanden tten, und betriebssähig waren, die Verteidigung vorbereitet werden mußte. gegen jedermann gerecht sein, aber nach außen werde er ein t G J und tschecho flowakischer 1114.4“ schechischer Reihen der Pflanzer, Beanrten und Kaufleute aus, ebenso Farbige, man empfahl Erweiterung des Anbaus von Lebensmitteln, verwies Juriga kam es zu großen Tumulten. Juriga kritifierte Geld zur Auszahlung der Löhnung namentlich für die Eingeborenen schärfstens die tschechische Borherrschaft in der Slowakei und bereit zu haben; denn deren Stimmung mußte ungünstig beeinflußt auf der meitestgehenden Auionomie füͤr die Slowatei bestehe äte dehet c Fenens wiit iPten Folgen galt es zu verhindern. Auch und dasselbe auch für Böhmen, Mähren und Schlesien ver⸗ Papiergeld wurde gedruckt. Mais, Erdnüsse, Sojabohnen wurden mehr — B — an die Stelle von Schweinefett, Dörrfleisch, nach Burenart getrocknet slowakische Sprache nicht bestehe, rief einen nichtendenwollenden erwies sich als durchaus gutes Nahrungsmittel. Der Fatthsfelanbeh furchtbaren Lärm hervor. Der Vorwurf des Hochverrais, den 1 e — maschine herstellte und durch Abzüge vervielfältigte, suchte man in ver⸗ höherer Stellen zu richten, die den Pittsburger Vertrag unter⸗ schiedener Richtung hin auf Kolonisten und geborene Bevölkerung schrieben haben, der auch gehalten werden müsse. ; ““ Mottelegrc Inneve zu den Stationen hin zu legen gelang, so daß diese mit Dualla nähr ungsminister: Enige deeser Schatte aurs F 5 8 8 Einige dieser Schiffe mußten als Wohnungen für inlernierte Englände Infolge der Verringerung der Zuckererzeugung sei mit benußgt werden, zumal bemerkt worden war, wie diese die Eingeborenen auf 40 Prozent des Verb b S 3,14 nt b 2. Jnn. 88. “ 9 2 G In Jahres 6 N4 festgesetzt neralkonsul wurde nach Fernando⸗Po geschickt. All dies hatte innerhalb nde enge zur Ausfuhr gewonnen pon sechs Wochen zu geschehen, während welcher Zeit die Preise plötzlich R.a 8. hX“ gezwungen, was natürlich die zu entlassen und abzulohnen; das Geld ward ihnen dann wieder für nsumentenkreise sehr unliebsam empfunden hätten. Der ihre Bedürfnisse abgenommen und der Zentralkasse zugeführt. Hatte versorgung sei nur die einmonatige eiserne Reserve, die für den broche n den Verk terle ie j 1 1 rochen, um den Verkehr zu erleichtern, so suchte man sie jetzt durch Monat Oktober bestimmt ist, belassen worden. Die Besserung der Er⸗ Versenkung von Schiffswrocks wieder zu schließen, was jedoch nur un⸗ Produktion abhängig. Bezüglich des Zuckerpreises müsse mit einer schiffen aller Typen mußte Dualla, das ohne Artillerie war, aufgegeben erheblichen Erhöhung gerechnet werden, die einerseits aus der Ver⸗ werden. Der Gouverneur, der damals zuerst zur bedingungslosen hervorgehe. gelegt wurde, als Italien in den Krieg eintrat und als Südwestafrika die Waffen gestreckt hatte, erfüllte diesen Wunsch des Feindes nicht; die Verwaltung ging nach Jaunde, doch vom Sangazipfel her griffen die Franzosen an, so daß die Kolonie vollständig zerniert wurde. Garua, auf der Hochfläche gelegen, siel im Juni 1915, und noch hielt die Nach⸗ richt, es fänden in der Schweiz Friedensbesprechungen statt, die Tapferen mußte Ende Dezember 1915 der Abzug zur spanischen Grenze hin an⸗ getreten werden; denn auch die Bevölkerung an den Grenzen begann un⸗ maier betonte, daß die Eingeborenen meist treu guf deutscher Seite gestanden hätten, wenngleich an der französischen Grenze die neu na Vertrauen zu uns hatten gewinnen köngen, zumal die Franzosen ebenso wie die Engländer durch den Import von Schußwaffen, Pulver Schutzgebiete zuließ, den niederen Instinkten der Farbigen entgegen⸗ zukommen suchten, diese auch durch geschickt abgefaßte Propaganda⸗ ein ausgedehntes Spionagesystem in Kamerun unterhalten, und deshalh waren sie besser über alle Dinge unterrichtet als die Verwaltung des Fernando⸗Po aus an den König von Spanien ein Gesuch gerichtet, worin sie seinen Beistand anriefen zur Wiederherstellung der deutschen Herr⸗ nur eine reine Handelskolonie, sondern sie ist auch als Gebiet für Land⸗ wirtschaft und für Viehzucht brauchbar und deshalb zur Besiedelung ein Kraftfahrzeugbetrieb im großen ist dort möglich, auch hemmt der Uwald keineswegs die Anlage von Funkstationen. Dr. Ebermaier hat in Spanien die Aeußerung eines französischen Staatsmannes er⸗ fahren, der über Kamerun befragt, die Aeußerung tat, es käme an Wer es möge dem deutschen Volke eine auf seiner Einigkeit beruhende 4 . Enkel die Saat ernten könnten, schloß der Vortragende seine Aus⸗ führungen.
Nach einer Meldung von „W. T. B.“ aus Kopenhagen stiftete der nordam pikanische Automobilfabrikant Ford durch Vermittelung der deulschen Gesandtschaft in Kopenhagen 1000 Kisten kondensierter Milch für deutsche Wochnerinnen und Säuglinge. Die Verteilung dieser Gabe wurde vom Vaterländischen Frauen. Kollektionen von „Block“ Bund deutscher Künstler, Julius Bretz⸗ verein in Berlin übernommen. Zweihundert Kisten wurden nach Düsseldorf, Emilie von Hallavanya⸗München und Albert Wien übersandt. Stagura⸗München.
Literatur.
Die Hefte IV und V vom (48.) Jahrgang 1920 der „Annalen de Hydrographie und maritimen Meteorologie“, Zeitschrift für Seefahrt und Meereskunde, herausgegeben von der Deulschen Seewarte in Hamburg (Verlag von Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin), erschienen mit folgendem Inhalt: „Die Aufnaben der Deutschen Seewarte“ von Geheimem Oberregierungsrat Capelle, Direktor der Deutschen Seewarte; „Beobachtungstatsachen und das in der deutschen öffentlichen Meinung Ostafrika gegenüber steis Theorie der Gezeitenerscheinungen in der Adria“ von A. Defant, zurückgesetzt worden ist. Obwohl wir gegenwärtig des Kolonialbesitzes Innsbhruck (hierzu eine Tafel); „Seegang in Norwegen und entbehren müssen wir den kolonialen Gedanken dennoch wachhalten, ⸗ mikroseismische Bewegung“, III. Mitteilung von Otto Meißner, schon im Interesse der für einen großen Staat notwendigen wirtschaftlichen Potsdam; „Ueber die Börzensche Methode der harmonischen Analyse Selbständigkeit. So konnten wir QOel und Fett aus Kamerun reich⸗ der Meeresgezeiten, deren Vereinfachung und Erweiterung“ von Dr. lich für uns gewinnen, an deren Mangel wir gegenwärtig leiden. Die K. Hessen, Wilhelmshaven (Schluß); „Die Methode der Senkrecht⸗ Legenden, die unsere Kriegsgegner in so wirksamer Weise gegen uns stellung der Spiegel eines Sertanten und der Beseitigung des Index⸗ in die Welt gesetzt haben, auf Grund deren uns das Recht der fehlers mittels Kollimatoren“ von R. Winters, Oberinspektor bei kolonialen Betätigung in fremden Erdteilen abgesprochen worden der Deutschen Seenwarte; „Aufeinanderfolge warmer und kalter
Die Galerie Eduard Schulte zeiagt vom 12. Juni ab
Kunst und Wissenschaft.
In der Junisitzung der Gesellschaft für Erdkunde sprach der ehemalige Gouverneur von Kamerun, Dr. Ebermaier, über das Thema: Kamerun im Weltkriege. Der Vortragende, der noch, nachdem er die Kolonie verlassen, jahrelang in Spanien interniert gewesen ist, schilderte in großen Zügen die Schicksale der Kolonie während des Krieges und knüpfte daran einige Lehren, die uns der Krieg gebracht hat, in Rücksicht auf die Bewertung des Kamerungebiets
All diesen Legenden muß man immer
überrascht, dem Gouverneur waren keinerlei Weisungen für den Kriegs⸗ Er erhielt Anfang August 1914 aus Berlin ein
reich zuerst diesem Gedanken keineswegs ablehnend gegenüberstanden.
Die Frau ohne Schatten.
dezugsvorstellung.
ist, widerlegte der Vortragende. Zahllos sind die Beweise der Monate in Norddeutschland“ von W. Köppen (hierzu 1 Tafel); Pflichterfüllung, der Ausdauer und des Opfermuts bei Farbigen und „Die Ursachen der Nebelb Frankfurt — 8 85 1““ 8 8 8 8 ““ 1“.“ 8 B“ 8 8
1“
a. M. (hierzu 1 Tafel)h; „Temperatur der Luft und des Wassers an den Ufern des Kaspischen Meeres“ von Dr. Heinrich Ficker. — Kleinere Mitteilungen: Die deutsche Zentralstelle für Erdbeben⸗ forschung; — Neue Motorschiffe (von Forch); Electrischer Schiffs⸗ antrieb (von Forch); „Funtwetter“, Liste und Schlüssel der Wetter⸗ funksprüche und funktelegraphischen Zeitsignale; Beobachtung einer tugelblitz ertigen Erscheinung in Kiel (von C. Wirtz). — Neuere Veröffentlichungen. — Die Witterung an der deutschen Küste im Februar und Marz 1920 (amtli “).
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Unsere Kartoffelversorgung.
Nach der neuen Verordnung über die Kartoffelversorgung vom 21. Mai ist es Aufgabe der Landwirtschaft, 120 Millionen Zentner Kartoffeln im Wege der Lieferungsverträge zur Versorgung der Bevölkerung in den Kommunalverbänden aufzubringen. Die Summe von 120 Millionen Zentnern wurde gewählt, um der gesamten versorgungsberechtigten Bevölkerung eine Wochenkopfmenge von
Pfund zu gewährleisten. Damit dieienigen Vereinigungen, die mit der Landwirtschaft die Verträge abschli⸗ßen sollen, einen Ueberblick über die von den Kommunalverbänden angeforderten Mengen erhalten und mit dem Abschluß der Verträge heginnen können, ist es den Kommunalverbänden aufgegeben, den zur Ver⸗ sorgung ihrer Bevölkerung erforderlichen Bedarf bis zum 19. d. M. bei der Reichs⸗Kartoffelstelle anzumelden. Auf Grund der dann ⸗est⸗ stehenden Zahlen sollen die Vertragsabschlüsse zwischen Landwirtschaft und den in der Veroronung bestimmten Vereinigungen erfolgen.
Unter dem augenblicklichen Eindruck der starken Kartoffelanliefe⸗ rungen sowie im Hinblick auf die bessere Bewertung der Mark im Auslande in Verbindung mit den günstigen Nochrichten über die bevorstehende Kartoffelernte sollen einzelne Kommunalverbände beabsichtigen, nicht den gesamten Jahresbedarf in Höhe von 6 Pfund zur Anmeldung zu bringen, sondern sich nur eine Frostreserve zu sichern und im übrigen die Bevölkerung auf den freien Kauf von Kartoffeln zu verweisen. Die Kommunalverbände gehen hierbei offenhar davon aus, daß der Preis für freie Kartoffeln im kommenden Winter sich niedriger als der Preis für Vertragskartoffeln stellen dürfte. Wenn auch zurzeit sich noch nicht genau übersehen läßt, wie sich die Preis⸗ gestaltung im Herbst entwickeln wird, so erscheint doch Vor⸗ sicht geboten. Es ist vollkommen verfrüht, schon jetzt eine gute Kartoffelernte zu prophezeien. Sicher ist, daß die kalte Witterung der letzten Woche die Kartoffelernteaussichten nachteilig beeinflußt bat. In Anbetracht des Verlustes großer Ueberschußgebiete durch den Friedensver trag sowie in Anbetracht der erheblichen Mengen, die der Landwirt zur Ernährung seines Viehes in der eigenen Wirtschaft benötigt, bleibt es zweifelhaft, ob auch bei einer verhältnismäßig günstigen Ernte das Angebot an Kartoffeln im Herbst so stark sein wird, daß der Preis für freie Kartoffeln hinter dem Preis für Ver⸗ tragskartoffeln zurückbleiben wird. In diesem Falle können sich für die Kommunalverbände, die sich nur teilweise mit Kartoffeln ein⸗ gedeckt haben, ernste Schwierigkeiten ergeben, da sie dann unter Um⸗
ständen genötigt sein werden, durch den Ankauf von freien Kartoffeln
zu erheblich höheren Preisen die Versorgung ihrer Bevölkerung sicher⸗ zustellen. Zu berückfichtigen ist hierbei noch, daß durch einen starken Ankauf von freien Kartoffein große Transportschwierigkeiten entstehen müssen. Seitens der Bahnverwaltung ist wieverholt mit Nachdruck
erklärt worden, daß die Kartoffelversorgung im Herbst nur dann
gelingen kann, wenn die zur Versorgung der Kommunalverbände erforderlichen Mindestmengen nach bestimmten, mit der Bahn⸗ verwaltung vorher zu vereinbarenden Fahrplänen befördert und un⸗ wirtschaftliche Eisenbahnläufe vermieden werden. Für die Kommunal verbände dürfte es sich daher im eigenen Interesse der versorgungs berechtigten Bevölkerung empfehlen, diese Umstände auch bei Anmeldun des Bedarfs, die bis 19. Juni erfolgen muß, und ihre An rderungen nicht zu gering zu bemessen. (W. T. B.)
Theater und Musik.
Im Opernhause gehen morgen, Sonnabend, als 7. Abend der Woche moderner deutscher Werke „Susannens Geheimnis“ unter der musikalischen Leitung von Leo Blech, mit Fräulein Schwarz und den Herren Ziegler als Gast und Philipp besetzt, und Leo
Blechs „Versiegelt“ unter persönlicher Leitung des Komponisten, und
mit den Damen Artôt de Padilla, Heyl als Gast, von Scheele⸗ Müller und den Herren Ziegler als Gast, Henke, Stock und Bach⸗ mann besetzt, in Szene. Vorher findet eine Aufführung von Paul
von Klenaus Ballett „Klein Idas Blumen“ mit den Damen Bowitz,
Peter, Gageike und den Herren Molkow, Eckert und Honmann in den Hauptrollen statt. Dirigent des Balletts ist Dr. Carl Besl. Anfang 7 Uhr.
Im Schanspielhause wird morgen „Maria Stuart“ mit Margarete Neff in der Titelrolle unter der Spielleitung von Dr. Bruck aufgeführt. Anfang 6 ¼ Uhr.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater.
Ohypernhuns. (Unter den Linden.) Sonnabend: hezugsvorstellung. Woche moderner deutscher Werke. 7. Klein Idas Blumen. — Susannens Geheimnis. — Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Woche
125. Dauer⸗ Abend: Versiegelt.
Werke. 8. Abend:
moderner deutscher Anfang 5 Uhr. Sch auspielhaus. (Am Gendarmenmarkt.) Sonnab.: 126. Dauer⸗ Maria Stuart. Anfang 6 ½ Uhr.
Sonntag: Nachmittags: 47. Volksvorstellung zu Preisen: Maria Stuart. Anfang 2 ½ Uhr. — “ der Große. I. Teil: Der Kronprinz. 1 Uhr.
ermäßigten Abends: Anfang
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Hedwig Schönbach wit Hrn. Geheimen Finanzrat
Werner Schramm (Berlin⸗Halensee). — Fr. Margarete Ost geb. Eggers, mit Hrn. Marinestabsarzt Dr. Hugo Schulz (Witt⸗ mund — Wilhelmshapen). 1
Verehelicht: Hr. Major a. D. Max Dresel⸗Hohenbellin mit Frl. Annemarie Luecke (Packisch) — Hr. Hauptmann Cuno von Rintelen mit Frl. Ernina von Keßler (Stettin).
Gestorben.: Hr. Geheimer Regierungsrat Dr. Henry Theodor von Böttinger (Berlin).
Verantwortlicher Schriftleiter: J. V.: Weber in Berlin.
Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle. Rechnungsrat Mengering in Berlin.
Verlag der Geschäftsstelle (Menagerina) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlaasanstalt Berlin Wilbelmstraße 32.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsenbeilage und Warenzeichenbeilage Nr. 47 und B) und Erste, Zweite und Dritte Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage.
sowie die Inhaltsangabe Nr. 22 zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers
in Rechnung zu stellen
zum A.I 128.
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Bichtumtliches.
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)
Arbeitsstreitigkeiten.
Gestern nachmittag fand hiesigen Blättern zufolge im Lust⸗ garten eine Kundgebung der kommunalen Hilfs kräfte Groß Berlins statt, in der eine Entschließung esaßt aaea”0 eo““ die
emonstranten in der letzten Minute an die Berliner Staͤdt⸗ verordnetenversammlung, die gerade tage, appellieren werden, den absolut unzulänglichen Magistratsvorschlig und den noch unzuläng⸗ licheren Beschluß des Ausschusses abzulehnen. Sie fordern darin, daß die Erklärung des Vorsitzenden der Großen Deputgtion vom 28. Mai zu Recht bestehen bleibe, daß ein Bruch dieser Erklärung abgelehnt werde, daß das Mitbestimmungsrecht in der Form, wie es am 28. Mai 1919 festgelegt wurde, erhalten bleibe. Nach der Versammlung zogen die Massen zum Rathause, wo eine Abordnung sich in die gerade lagende Stadtverordnetenversammlung (vgl. „Mannigfaltiges“) begab, um die im Lustgarten gefaßte Entschließung dem Plenum zu übergeben und die Wünsche der Hilsskräfte vor⸗ zutragen.
Aus Essen wird dem „W. T. B.“ gemeldet: Am 9. Juni, Nachmittags, zogen mehrere hundert Arbeiter vor das Verwaltungsgebäude der Kruppfchen Friedrich Alfred⸗Hütte“ in Rheinhausen und suchten, von der Werksleitung sofortige Zusage von Lohnerhöhungen zu erzwingen. Die PVeee; erklärte hierüber nur mit dem Betriebsrat als der gesetzmäßigen Vertretung der Arbeiterschaft verhandeln zu können. Die vor dem Gebäude demonstrierende Menge war inzwischen stark angewachsen und legte nach einigen Reden ihrer Führer sofort das gesamte Werk keikr. Arbeitswillige wurden aus den Werkstätten vertrieben. Die Ausführung von Notsta dsarbeiten wurde mit Gewalt verhindert. E kam zu Ausschreitungen und Mißhandlungen. Die
riedrich Alfred⸗Hütte“ mit 850) Mann Belegschaft liegt seitdem völlig still. Keinerlei Notstandsarbeiten werden verrichtet. Der Betriebsrat der Hütte war von der Aktion nicht verständigt und vermochte bisher wenig Einfluß auf die Ruhestörer auszuüben. Der Schaden rechnet schon jetzt nach Millionen; denn infolge des plötzlichen Ausbruchs des Tumulis und der gewaltsamen Verhinderung der wichtigsten Notstandsarbeiten konnten ausreichende technische Vor⸗ kehrungen, wie sie beim Stillegen von Hütten noͤtig sind, nicht ge⸗ troffen werden. Daher ist auch, wenn die Hütte wieder zum Arbeiten kommt, eine Inbetriebnahme im alten Umfange auf längere Zeit und die Weiterbeschäftigung der vollen Belegschaft un⸗ möglich. Eine Störung der übrigen Kruppschen Werke, die von Rheinhausen ihre Rohstoffe beziehen, und der von ihnen wieder belieferten weiterverarbettenden Betriebe wird umso weniger zu vermeiden sein, je länger die tumultunarische Störung in Rheinhausen
anhält. 3 Verkenrswesen.
Unbestellbare Postpakete. Während früher Pakete, deren Annahme vom Empfänger verweigert wird, vor der Rück⸗ sendung von den Postanstalten unbestellvar gemeldet werden mußten, werden derartige Pakete jetzt, der geänderten Postordnung entsprechend, unverzüglich an den Absender zurückgesandt, wenn dieser nicht im voraus eine andere Bestimmung getroffen hat. Wünscht der Absender, daß ihm unbestellbare Pakete zunächst unbestellbar gemeldet werden, so muß er dies durch den Vermerk „Wenn unbestellbar, Meldung“ auf der Vorderseite der Pakeikarte und des Patets zum Ausdruck
8— “
bringen. Mannigfaltiges.
In der gestrigen Sitzung der Berliner Stadtver⸗ ordneten nahm vor Eintritt in die Tagesordnung der Oberbürger⸗ meister Wermuth dos Wort, um dem wiederholt laut gewordenen Wunsch, über die Ergebnisse der städtischen Lebens⸗ mittelwirtschaft Angaben zu machen, zu entsprechen. Die soeben abgeschlossenen Rechnungslegungen, die bis Ende Juni 1919 von der Finanzverwaltung geprüft sind und die der großen Deputation sehr bald zugehen werden, erzeben, bdaß die Stadt einen Umsatz von 4 Milliarden während der Kriegsjahre
hatte. Davon en fallen 1 Milliarde auf Fleisch, je 1 Miliarde
auf Mehl und Kartoffeln, die vierte auf Milch, Butter und Gemüse. Bis zum 30. Juni 1919 beträgt der Verlust 12 Millionen Mark, d. h. nur 0,3 Prozent des gesamken Um satzes. Nach lebhafter Aus⸗ sprache über diese Ausführungen wurde der Gegenstand ver⸗ lassen. Es folgte die Vorlatze, betreffend den Ver⸗ ütungs⸗ und Manteltarif für die Magistrats⸗ ilfskräfte, der einem Ausschusse zur Vorberatung und schleunigen Berichterstatung überwiesen worden war. Die Vergütungssätze, die der Magisteat in Abweichung von dem gefäͤllten Schiedsspruch för angemessen hält. esfordern einen Mehraufwand von mno 31 Migionen Mark. Der Gegenstand erregte eine lanze und Lberaus stürmische Auseinander⸗ setzung, welche die Tribüne zu lauten, teils tobenden, teils beleidigenden Sni rufen gegen ahe die Redner veranlaßte, die sich auf den tandpunkt stellten, daß es nicht richtig sei, den Hilfsarbeitern mehr zu gewähren als den Arbeitern, wie es nach dem Schieesspruch der all sein würde. Bei der Abstimmung wurde der Schi edsspruch mit den höheren Sätzen als den von der großen Deputation des M. einstimmig angenommenen, ferner der Mantel tarif mit einigen Aende⸗ rungen, die sich auf die weiblichen Hilfskräfte und das Milbestim⸗ mungsrecht der Hilfskräfte bezogen, angenemmen. Nach Erlerigung einiger tleinerer Vorlagen wurde dann die Sitzung geschlossen.
Die in Ehren des versorbenen Prösidenten des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen, Staats⸗ ministers von Podbielski, alljäbrlich veranstalteten Podbielski⸗ Erinnerungsspiele finden, wie schon kurz mitgeteilt wurde, am Sonntag, den 20. Juni, Nachmitegs, im Berliner Stadion statt. Es beteiligen sich daran die Deutsche Turnerschaft, der Verband Brandenburgischer Ballspielvereine, der Verband Brandenburgischer Athletik⸗Vereine, der Bund Deutscher Radfahrer und der Deutsche Schwimm⸗Verband. Die Sieger erhalten eine von Professor Schmarje geschaffene Erzplatte mit dem Bildnis des verstorbenen
örderers des Sports. Das Fest vereint die besten Turner und portleute und darf als Höhepuntt der diesjährigen Wettkämpfe gelten.
—
Im Wissenschaftlichen Theater der „Urania“ wird Emma Kottniann ihren Vortrag „Im Schwarzwald“ am Sonntag und Mittwoch und ihren Vortrag „Frühling am Neckar“ am Freitag nächster Woche noch einmal wiederholen. Der Vortrag Der Mensch und die Natur“ von Professor Goerke wird am Diens.
kag und Sonnabend, den 19. d. M., wiederholt werden, am Sonn⸗ geschlossen. Die Anmeldung der Aussteller muß⸗also bis dahin beim
abend wird der Verfasser ihn selbst halten. Für Montag ist der Vortrag „Die Insel Rügen“ und für Donnerstag der Vortrag „In den Bergen Tirols“ angesetzt. Am Sonntag, Nachmittags 4 ½ Uhr, wird der Vortrag „Mit dem Luftschiff nach dem Bodensee“ zu kleinen
Pressen gehalten werden. 8 1 1.— “ 8 1X.4.4“*“ 8 “ “ 8
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Nachmittags 6 Uhr: „Ukrainische Voltsgesänge“, Abends 7 Uhr:
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In der Treptower Sternwarte finden in den nächsten Tagen folgende Film⸗ und Lichtbildervorträge statt: Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: „Sitten und Gebräuche fremder Völker“, 5 Uhr: „Eine Reise zum Südpol“ und „Ein Blick ins Weltall“, Abends 7 Uhr: „Aus Großstadtmauern in den Schwarzwald“; Dienstag,
„Die Erde als Planet“ (Lichtbildervortrag des Direktors Dr. Archen⸗ hold); Sonnabend, den 19. Juni, Nachmittags 5 Uhr: „Walrosse, Fisbären und Alken“. Mit dem großen e werden Äbends die Planeten Jupiter, Saturn und Mars beobachtet. Kleinere Fermohre ttehen zur Beobachtung beliebiger Himmelskörper kostenlos zur Ver⸗ fügung. Führungen durch das astronnmische 8 finden täglich in der Zeit von 2 Uhr Nachmittags bis 8 Uhr Abends statt.
Düsseldorf, 10. Juni. (W. T. B.) Purch die Eisenbahn⸗ kriminalabteilung dorfs wurden um fangreiche Güter⸗ diebstähle aller Art, die seit drei Jahren auf dem Düssel⸗ dorfer Hauptbahn p of ausgeführt wurden, aufgedeckt. Bisher sind 45 Beamte und Arbeiter verhaftet worden, darunter ein Overbahnassistent, sechs Rangiermeister, neun Rangierführer, fünf Lokomot vführer, zwei Heizer, sieben Weichensteller usw. Der der “ entstandene Schaden wird auf mehrere 100 000 ℳ geschätzt.
Saarbrücken, 10. Juni. (W. T. B.) Gestern abend wurde hinter der Ulanenkaserne die Leiche eines Mannes mit einem Schuß im Halse aufgefunden. Der Getdotete ist nach seinen Ausweispapieren französischer Staatsangehöriger. Etwa 00 Meter davon entfernt fand man die Leiche eines deutschen Mädchens, das eine Schußwunde im Kopf hatte. Vermutlich handelt es sich um ein Eifersuchtsdrama. Jedenfalls wurde zuerst der Mann und dann das Mädchen auf der Flucht er⸗ schossen. Ermittlungen der deutschen Kriminalpolizei sind im Gange.
Rotterdam, 10. Juni (W. T. B.). Wie „Nieuwe Rotter⸗ damsche Courant“ aus London meldet, sagte der Führer der englischen Arbeiterabordnung, die die russischen Zustände untersucht hat, u. g. noch, die Bolschewisten hätten zugegeben, daß während der Schreckenszeit ungefähr 8500 Menschen hingerichtet worden seien. Diese Schreckensherrschaft sei jetzt zu Ende; aber die Todesstrafe sei für Spionagefälle wieder eingeführt. Ruß⸗ land leide Mangel an Lebensmitteln, Kleidung, Roh offen und Trans⸗ portmitteln. 50 vH der Einwohner hungerten. Gegen epidemische Krankheiten, besonders gegen Typhus und Pocken, werde ein Ver⸗ zweiflungskampf gefuͤhrt. “
Genf, 10. Juni. (W. T. B.) Der Internationale Frauenstimmrechtskongreß genehmigte gestern einen An⸗ trag auf Errichtung eines ständigen Büros, das, wie das des Roten Kreuzes, vom Völkerbund unabhängig sein und sich ausschließlich mit Frauenfragen befassen soll. Der Kongreß nahm ferner einen Antrag an, wonach der Internationale Frauenstimmrechts⸗ bund die Befreiung der Frauen aller Nationalitäten erstrebt durch Erkämpfung des Stimmrechts und aller anderen notwendigen Reformen, um die volle Gleichstellung zwischen Mann und Frau herbeizuführen.
Handel und Gewerbe.
Im Reichsverband der Deutschen Industrie hat sich, laut Meldung des „W. T. B.“, die und Holzveredelungs⸗ Industrse durch Gründung der „Fachgruppe Holzbau⸗ und Holzveredelungs⸗Indnustrie“ neuerdings fest zusammen⸗ geschlossen. Die Fachgruppe zählt fast alle Verbände und Vereine und eine Anzahl der bedeutendsten Fabrikanten der holzveredelnden Induftrie ganz Deutschlands zu ihren Mitgliedern. Des Arbeitzs⸗ programm der neuen Fachgruppe ist solgendes: a. Vertretung der wirtschaftlichen Interessen der Azindustrie, ins besondere auch in ollfragen. Verkehrs⸗ und Fruachttariffragen, ferner bezuglich er Holzbeschaffung und Holzverwertung, Her⸗ beiführung einer Verständigung über eesen Lieferbedingungen usw. zwischen denjenigen Gruppen, deren peuenisse leichem Verwendungs⸗ zweck dienen, b. Zusammenarbeit mit den Arbeitgeberorganisationen der Holzveredelungsindustrie, c. Schaffung des Reichcausschufses fur br industrie, d. Wiederaufbau und Sierelungs fragen, e. Aus⸗ und Einfuhrfragen. Vorsitzenber der Fachgruppe ist Herr e Gustav Berger, Wiesbaden, Abezgstraße 3. Dee Ge⸗ Käftsführung hat ihren Gitz in Berlin, Unter den Linden 20 II,
ruf Zentrum 12 842—44.
— Die Verschmelzung der Schultheibrauerei und der Patzenhoferbrauerei soll laut Meldung des „W. T. B.“ auf folgender Grundlage startfir den: Das Vermögen der Patzenhoferbreueret gedt mit den Grgebnissen des laufenden Ge⸗ schäftsljahrs als Ganzes auf die Schnulheizbrauerei vonter Aus schluß der Liquidstion über. Die Echultheißbrauerei gewährt den Attto⸗ nären der Patzenhoferbrauerei gegen je 1200 ℳ ihser Aktien, eine Schultheißaktie im Nenvwerte von 1000 ℳ mit Berech igung ab 1. September 1919 und eine bare Zuzahlung von 20 vH des Nennwerts der Patzen hoferaktien. Die Firma der Schasthessbroue rei wird geändert in Schulthets⸗Patzenhofer Brauerei⸗Aktiengesellschaff. Außer den für den Umtansch der Patzenhoferaktie erorderlichen 11 Mihsonen Mark Attien soll das Kapital der Schultheißbraverei um eine weitere Million mit halber Dwidendenberechtigung für das laufende Geschäfts⸗ jahr erhöht werden. Diese Aktten werden von einer Bankgemein⸗ schaft unter Führung der Deutschen Bank übernommen, die an die der Patzenhoferbrauerei die Zuzahlung von 20 vH zu
ten hoat.
— Zur Erläuterung des bereits gemeldeten Abkommens der Hamburg⸗Amerika⸗Linie mid dem Harriman⸗ Lonzern gehen dem „W. T. B.“ von der Verwaltung der Gesell⸗ schaft noch folgende Nac richten zu, die auf den in den New Berker Zeitungen veröffentlichten Mitteilungen beruben: Die Ham burger
irektoren haben ursprünglich nur mit der Firma H. A. Harriman u. Co. verhandelt. Nachdem diese Verhandlungen zum Abschluß ge⸗ langt waren, wurde es für wünschenswert erachtet, die Kerrlinie mit in das Abkommen einzubeziehen. Dies wurde dadurch ermöglicht, daß der Harriman⸗Konzern sich in den Besitz des überwiegenden Teiles der Aktien der American Ship and Commerce Corporation setzte, die ihrerseits die Kerrlinie kontrolltert. Aeußerlich wird die Finanz⸗ transaktion dadurch gekennzeichnet, daß H. A. Harriman als Präsident an die Spitze der American Ship and Commerce Corporation tritt, in deren Leitung zwei weitere Vertreter seines Konzerns abgeordnet werden.
— Das Ausstellerverzeichnis der Leipziger 9 erbstmesse (Technische Messe 15.—21. August und Allgemeine Mustermesse 29. August bis 5. Sepiember) wird am 20 Kuni ab⸗
Mezamt eingegangen sein, und zwar auch von solchen Firmen, die bereits zur Frühjahrsmesse im Adreßbuch aufgeführt waren. Die ein⸗ fache Aufführung ist bekanntlich kostenlos. Nach dem 20. Juni er⸗ folgte Anmeldungen werden im Nachtrag zum Meßadreßbuch auf⸗ genommen. Da das amtliche Meßadreßbuch nicht nur als Führer
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nzeiger und Preußischen
Berlin, Freitag, den 11 Juni
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Industrie besonders im Ausland als Bezugsquellennachweis vielfach benutzt wind, so liegt es im Interesse aller an der Messe beteiligten Firmen, sich rechtzeitig für das Hauptverzeichnis anzum lden, zumal der Fgchtrag die Firmen nur alphabetisch, nicht auch nach Waren verzeichnet.
— Bei der Berlinischen Lebens⸗Versicherungs⸗ Gesellschaft (Alte Berlinische von 1836) betrug der Zugang in der Lebensversicherung 132 Mill. Mark Versicherungssumme gegen 54 Mill. Mark im Jahre 1918. Der gesamte Versicherungsbestand ist auf 689 Mill. Mark Ende 1919 gestegen. Die Einnahme an Prämien und Zinsen erhöhte sich auf 57 Mill. Mark. An Zwangs⸗ versteigerungen war die Gesellschaft bei einem Hypothekenbestande von 204 Mill. Mark bei 7 Grundstücken beteiligt; sie war nicht genötigt, irgendein von ihr beliehenes Grundstück anzusteigern. Der Besitz beirug Ende 919 307 Mill. Mark. Der Gesamtüberschuß beträgt 8012 714 ℳ. Die Gewinnsätze für die Aktionäre und die Ver⸗ sicherten der Berlinischen sind die gleichen geblieben wie im Vorjahre.
— In Betreff der Ausfuhr nach dem Saargebiet teilt die Berliner Zweigstelle der Handelskammer Saar⸗ brücken dem „W. T. B.“ mit, daß, nachdem sie in den bis⸗ herigen Räumen der Z⸗E⸗G., Unter den Linden 17/18, ein räumli ausreichendes Unterkommen gefunden, sie nunmehr nach entsprechender Vermehrung des Personals an die Aufarbeirung der unter dem Zwang der Verhältnisse entstandenen Rückstände gehen und demnächst in der Lage sein werde, jeden bei ihr eingehenden vollständigen Antrag binnen fürzester Frist, möglichst postwendend, zu erledigen und an die zu⸗ ständige Außenhandelsstelle weiterzugeben.
— Nach dem der Generalversammlung der ALandschaft der Provinz Westfalen, Münster, erstatte en Bericht für das Jahr 1919 betrug der Zugang durch neue Beleihungen 5 107 200 ℳ, dagegen der Abgang auf 991 Darlehen 8 547 700 ℳ also Mehrabgang 3 440 500 ℳ. In den ersten 5 ½ Monaten des Jahres 1920 betrug der Zugang auf 38 Darlehen 1 428 500 ℳ, der Abgang auf 174 Darlehen 1 749 3.0 ℳ, mithin Mehrabgang 320 800 ℳ. Der Gesamtbetrag der eingetragenen Hypo helenforderungen der Land⸗ schaft betrug am Schluß des Jahres 19 9 111 956 400 ℳ. Der Ueberschuß der Jahresrechnung im Betrage von 274 680 14 ℳ wurde auf neue Rechnung übertragen. Der Reservefonds betrug am Schusse des Jahres 1919 2 778 609,95 ℳ, der Eigentümliche S ock 406 447,44 ℳ und der Ruheg haltsstock 1 069 225,50 ℳ. Die zur Til⸗ gung erforderlichen Pfandbriefe wurden freihändig angekauft. Der Direktion wurde Entlastung ereilt. 1
— Nach der „Oberschlesischen Morgenpost“ betrug, wie „W. T B.“ meldet, die Kohlenförderung Oberschlesiens im Mai 2 238 320 Tonnen, der Hauptbab and 1 510 301 Tonnen, der Kohlenbestand 238 359 Tonnen. Die Wagengestellung war gut. Es fehlten nur 0,1 vH. Nach dem polnischen Wirtschartsblatt „Pagemvsl i Handel“ hat die Kohlenkommission des Obersten Rats die bisberige Zuteilung der oberschlesischen Koblen an Polen um 150 (00 Tonnen monatlich auf 400 000 Tonnen erhöht. Die Erhöhung solle dem Wiederaufbau der polnischen Industrie, be⸗ sonbers der Exportindustrie, dienen.
Budapest, 10. Juni. Das „Ungarische Telesraphen⸗Kor⸗ respondenz⸗Büro“ meldet: In letzter Zeit wurden aus Spekulations⸗ gründen Gerüchte verbreitet, daß beim Umtausch der Zehn tausend⸗ und Tausendkronen⸗Banknoten in neue Noten ein gewisser Prozentsatz (10 bis 30 vH) werden in Abzug ge⸗ bracht werden. Das Finanzministerium macht das Publikum darauf aufmerksam, daß der Umtausch der Banknoten voraussichtlich erst in der zweiten Hälfte des Sommers erfolgen wird, und daß hierbei keinerlei Abzug vorgenommen werden wird.
Padua, 10. Juni. (W. T. B.) Bis zum 15. Juni findet hier die zweite internationale Mustermesse statt. Viele aus⸗ ländische, insbesondere 90 österreichische Firmen haben sich an ihr beteiligt. Mehrere deutsche Firmen konnten wegen Tranzport⸗ L““ an der Messe nicht teilnchmen. Die Heesse at einen großen Erfolg.
Zürich, 10. Juni. (W. T. B.) Der Internationale Baumwollkongreß behandelte am Donnerstag unter dem Vorsitz von Mylius⸗Italien die Frage der Baumwolpflanzung, der Pressung amerikavischer Baumwolle und sodann des Einflusses der Wechselkurse auf den internationalen Verkehr. Es wurde eine Ent⸗ schließung angenommen, welche auf die schweren Gefahren einer un⸗ genügenden Baumwollversorgung für die ganze Welt hinweis. 1
Wien, 9. Juni. (W. T. B.) Ausweis der Oesterreichisch⸗ Ungarischen Bank vom 23. Mai 1920. Alle Summen in tansend Kronen. (In Klammern: Veränderungen seit dem Stand vom 15. Mai 1920.) Anlagen. Merallschatz: Goldmünzen der Kronewährung, Gold in Barren, in eusländischen und Handels⸗ münzen, des Kilo fein zu 3978 Kronen gerochnet, 222 669 (Zun. 1). Goldwechsel auf guswartige Plätze und aud indische Koten 25 167 (Zun. 1978), Silberkurant⸗ und vnasxege 56 721 (Abn. 18), Kassenscheine der Kriggsdarlehenskasse 9 914 (Abn. 321), Ungarische Staatsnoten 386 920 (Zun. 91 675) Eskont. Wechsel, Warrants und Gffetten 16 694 296 (Abn. 99 776). Darlehen gegen Heandpfand 8 b72 915 (Abn. 2590), Schuld der K. K. öster⸗ reichischen Staatsverwaltung 60 000, Darlehens chuld der K. K. Staatsverwaltung auf Grund besonderer Vereinbarung 22 064 000, Darlehensschuld der K. ungarischen Staatsverwaltung auf Grund besonderer Pereinbarung 10 920 000, Kassenscheinforherung a. d. K. K. Graatsverwaltung 255 866 (Abn. 687), Kaßenschein⸗ orderung a. d. K. ungarische Staatsverwaltung 146 4 (Abn. 393)%%, Forderungen a. d. K. K. Staatsvonwaltung aus fälligen Kassenscheinen 4 024 (Zun. 687), Fordevung g. d. K. ungarisch Staatsverwaltung aus fälligen Kassenscheinen 2 407 288 (Zun. 393), Forverungen a. d. ungarische Staatsverwaltung 3 140 315 (Abn. 3375), Effekten 67 109 (Zun. 16 896), Hvvotbekardarlehen 246 111 (Abn. 5), Desterreichische Devisenzentrale 826 237 Zun. 31 798), andere Anlagen 1 728 920 (Abn. 38 117), Uebertrag Oesterreichisch⸗Ungarische Bank 8 230 396 (Zun. 31 084), Uebertrag Ungarn 2 555 788 (Abn. 162 518). — Verpflichtungen. Aktienkapital 210 000, Reserpefonds 40 313, Banknotenumlauf 61 423 465 (Zun. 141 695), Giroguthaben und sonstige sofort fällige Verbindlichkeite, 7) 970 395 (Abn. 174 457), Pfandbriefe im Umlaufe 245 996, Kassenscheinumlauf 402 306 (Abn. 1081), sonstige Verpflichtungen 2 156 410 (Zun. 22 288), Uebertrag Oesterreich 8 230 396 Feen. 31 084), Nebertrag Oesterreichisch⸗ Ungarische Bank 2 555 788 (Abn. 162 518). — Steuexpflichtiger Banknotenumlauf 11 364 943 (Zun. 6037).
5 Wagengestellung für Kohle, Kokz und Briketts am 9. Juni 1920. . — Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen
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