Preußen. Finanzministerium.
Bei der Preußischen Central⸗Genossenschafts⸗Kasse ist der expedierende Sekretär und Kalkulator Neitzel zum Abteilungs⸗ ernannt und ihm die Stelle des Zentralbürovorstehers verliehen worden. 1111“
Ministerium des Inn 8
8 Die Preußische Staatsregierung hat den Stadtrat, Ab⸗ geordneten Gebhardt in Burg zum Landrat ernannt. Ihm ist das Landratsamt im Kreise Jerichow I übertragen worden.
Die Preußische Staatsregierung hat ferner auf Grund des § 28 des Landesverwaltungsgesetzes vom 30. Juli 1883 (Ge⸗ setzsamml. Seite 195) den Regierungsassessor Baldus in Trier zum Stellvertreter des ersten Mitglieds des Bezirksausschusses in Trier auf die Dauer seines Hauptamts am Sitze des Be⸗ zirksausschusses ernannt.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
¹ Der Regierungs⸗ und Baurat Ehrenberg vom Kanal⸗ bauamt in Hamm ist dem Wasserbauamt in Hamm überwiesen.
Ministerium für Volkswohlfahrt. Bekanntmachung.
Nachdem durch den Herrn Reichsminister des Innern ein dritter Nachtrag zur 5. Ausgabe der deutschen Arzneitaxe 1920 hexusgegeben worden ist, bestimme ich, daß dieser Nachtrag mit Wirkung vom 1. Juli 1920 ab für das preußische Staatsgebiet in Kraft tritt. Der Nachtrag erscheint im Verlage der Weidmannschen Buch⸗ handlung in Berlin SW. 68, Zimmerstraße 94, und kann von dort zum Preise von 80 ₰ bezogen werden. “
Berlin, den 24. Junk 1920. 1“
Der Preußische Minister für Volkswohlfahrt. J. A.: Gottste in.
Ministerium Wissenschaft, Kunst „ und Volksbildung.
Der bisherige Hauptgeschäftsführer der Landwirtschafts⸗ kammer für die Provinz Brandenburg Dr. Seedorf ist zum ordentlichen Professor in der vhllo sophischen Fakultät der Universität in Göttingen ernannt worden.
Dem Dr. Volkmann in Berlin⸗Steglitz ist die neu⸗ errichtete Stelle eines wissenschaftlichen Beamten bei der Aus⸗ kunftsstelle für Schulwesen und bei der Hauptstelle für den naturwissenschaftlichen Unterricht vom 1. April 1920 ab über⸗
tragen worden. 86 (EGvangelischer Oberkirchenrat. Zum Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Barcelona
(Spanien) ist der Pfarrer Olbricht aus Porto in Portugal berufen morden. b
6
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) habe ich dem Lokalinhaber Johann V lieckx, Berlin, Char⸗ lottenstr. 14, wohnhaft, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des räglichen Bedarfs wegen Unzuverläfsigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Berlin 0. 27, den 22. Juni 1920. Der Polizeipraͤsident. Abteilung W. J. V.: Heyl.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverbrdnung vom 23. September 1915, betr. die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (NGBl. S. 603), haben wir dem Kaufmann Johann Dreis⸗ NMann sowie seiner Ehefrau Mariag in Dortmund, Blücher⸗ straße 20, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Lebensmitleln aller Axt sowie mit sonstigen Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs wegen nzuverlasigkett in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Die Untersagung wirkt für das Reichsgebiet. — Die Kosten der amtlichen Bekannt⸗ machung dieser Verfügung im „Reichsanzeiger“ und im amtlichen Kreisblatt sind von den Betroffenen zu tragen.
Dortmund, den 21. Juni 1920.
Wucherstelle der Polizeiverwaltung. J. A.: Dr. Geyer.
——
(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)
Deutsches Reich.
1 Der Herr Reichspr. 88 dent hat, wie „Wolffs Telegraphen⸗ büro“ mitleilt, folgendes Schreiben an den Reichskanzler gerichtet: Nach § 2 des Gesetzes über die Wahl des Reichspräsidenten vom 4. Mai 1920 (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 849) hat der Reichstag den Tag für die Präsidentenwahl zu bestimmen. Ich bitte Sie, Herr Reichskanzler, veranlassen zu wollen, daß der Reichstag den Wahltag alsbald bestimmt.
————
Die vereinigten Ausschüsse des Reichsrats für Steuer⸗ und Zollwesen, für Volkswirtschaft und für Verkehrswesen hielten heute Sitzung.
Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ hat der englische Geschäftsträger dem Auswärtigen Amt erklärt, er sei beauftragt, vaiell mitzuteilen, daß die Konferenz
Spaa am 5. Juli stattfinden werde.
8 SOesterreich.
Im gestrigen Kabinettsrat erklärte der Staatskanzler Dr. Nenner, anschließend an die Mitteilungen über die Nenderung in der Regierung, daß die Mitglieder der ergänzten Regierung sich nach wie vor im Zustand der Demisfion be⸗ findlich betrachteten. Sie wünschten dringend, daß der Haupt⸗ ausschuß bald über die Bildung einer endgültigen Regierung
berichten könne. “ — Der Staatssekretär Löwenfeld teilte dem Staats⸗ kanzler mit, daß er auf seinem Rücktritt beharxe. Der Staats⸗
DEETET1111“ 1“”“ 8.
kanzler bat den Staatssekretär, das Amt vorläufig weiter⸗ zuführen. Nach der „Sozialistischen Korrespondenz“ billigte der Verband der sozialistischen Abgeordneten das Verbleiben der sozialistischen Staatssekretäre auf ihrem Posten.
— Die Nationalversammlung hat das einmonatige Budgetprovisorium mit Kreditermächtigung für zwei Milliarden angenommen. b
Ungarn. 8 dem „Ungarischen Korrespondensbürg“ dürfen die ungarischen S chiffahrts⸗Gesellschaften weiterhin keine Passagiere nach Oesterreich befördern ausgenommen fremde Staatsangehörige, wenn deren Pässe mit dem Vermerk „ohne Aufenthalt in Oesterreich“ versehen sind. 1“
Großbritannien und Irland. Das „Reutersche Büro“ teilt mit, daß auf Ersuchen der britischen Regierung der Völkerbundsrat am 9. Juli in London zusammentreten wird, um die Aalands frage zu erörtern.
— Der Premierminister Lloyd George erkläarte vor⸗ gestern im Upterhh zu der Frage über Deutschlands Eintritt in den Völkerbund auf die Anregung eines Ab⸗ geordneten hin, er habe nicht gesagt, daß Deutschland den ernsten Willen zeige, seine Versprechungen zu erfüllen. Be⸗ züglich der Entwasfnung habe er den starken Eindruck, daß Deutschland es nicht tue. 5 eine Bemerkung Kenworthys, daß Churchill sich doch wiederholt in dem erwähnten Sinne im Unterhause geäußert 5* entgegnete Lloyd George, er wäre sicher, daß Churchill das nicht getan habe. In Beantwortung einer Anfrage erklärte Llond George ferner, daß in den An⸗ riffen der türkischen Nationalisten gegen die alliierten treitkräfte bei Konstantinopel eine Pause Igerreken sei.
— Laut Meldung des „Daily Telegraph“ sind vorgestern zwei Bataillone nach Irland abgegangen. Weitere Truppen liegen zum ö bereit. Wie die „Agence Havas“ meldet, breitet sich die Eisenbahnerbewegung über das ganze Land aus. Am Donnerstag konnte kein Zug Limmerick Se da Polizeitruppen transportiert werden sollten. Von verschiedenen anderen Stationen Irlands werden ähnliche Vor⸗ fälle gemeldet.
— Auf der Arbeiterkonferenz in Scarborough brachte der sozialistische Theoretiker Sidney Webb bei der Erörterung der ö’ Frage eine Reihe von Ent⸗ schließungen ein, welche bie Föseine Absonderung Ir⸗ lands von England, die politische Unabhängigkeit Ir⸗ lands, den Rückzug der englischen Truppen und die Ab⸗ berufung der englischen Beamten aus Dublin verlangen. Die Konferenz nahm eine Resolution an, in der es heißt, das irische Volk sei berechtigt, nach eigenem Ermessen darüber zu entscheiden, welche Regierungsform es u“ und lehnte einen Antrag auf Austritt aus der zweiten und Eintritt in die dritte Internglionale mit erdrückender Mehrheit ab.
Frankreich.
Die 1“ hat gestern von verschiedenen Berichten über die Verteilung der “ Flotte unter die Alliiarten, Kenntnis genommen und den Wortlaut einer Mitteilung an die tschecho⸗lowakische und die polnische Regierung wegen Regelung der Teschener Angelegenheit durch einen Schiedsspruch festgestellt.
— Die Kammer setzte gestern die Erörterung über den Etat des Ministeriums für auswärtige Angelegen⸗ heiten fort.
Lant Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ fragte der ge⸗ mäßigte Sozialift Aubriot, ob es richtig sei, daß alle Alliierten jetzt übereingekommen seien, Deutschland zu entwaffnen. Millerand erklärte, daß die Entente zwischen England, Italien und Frankreich niemals enger und vertrauensvoller gewesen sei als jetzt. Der Abg. Aubriot sprach dann von der Wiedergutmachung, die Deutsch⸗ land an Frankreich zahlen müsse. Der französische Steuerzahler müsse die Differenz zwischen dem, was Deürsch ne zahle und schulde, aufbringen. Bevor man sseab⸗ daß Deutschland nicht alles zahlen könne, Sv. man Beweise dafür verlangen. Die Urheber der Leiden Frankreichs müßten jetzt arbeiten, um wiedergutzumachen. Der Abg. Koblematre fügte hinzu: Umsomehr, der Krieg Deutschland alle seine Produktionsmittel gelassen hat. Aubriot verlangte, daß die Kammer über die in Spa erzielten Ergebnisse unterrichtet werde, was Millerand zusagte, wenn die Zeit und die Interessen Frankreichs dies gestatteten. Der Abg. Daladier trat für die Verhandlungen mit land ein, sah aber keine Notwendigkeit ffür die Expedition nach Syrien und ECilizien. Hierauf ergriff Briand das Wort und erklärte, nachdem er seine Orientpolitik verteidigt hatte e müsse an feine Interessen denken. England habe das auch etan. An dem Tage nach dem Waffenstillstand hätte es die deutsche Flotte verlangt, obzwar sie nicht besiegt gewesen sei. Frankreich fedoch, das siegreich auf dem Lande gewesen sei, haͤtte Ingegehen, daß die deutsche Armee mit Gewehren und Fahnen sich zurück⸗ ziehe. Er vertraue der jetzigen Regierung, daß 2 die Inter⸗ essen Frankreichs wahren werde. Er sprach auch von der Solidarität der Interessen von Italien, England und Frankreich. In der Nachmittagssitzung verteidigte ardien in einer längeren Rede die Orientpolitik Clemenceaus. Briand widersprach ihm an einzelnen Stellen und verteidigte mit Lebhaftigkeit seinen Stand⸗ punkt, namentlich inbezug 8 die unterschiedliche Behandlung, die ei dem Abschluß des Waffenstillstands die deutsche Flotte und das deutsche Herr eefahren hätten. Das deutsche Heer, das jetzt entwaffnet werden müsse, sei in sein Land zurückgekehrt, während die deutsche Flotte nicht mehr bestehe. Das sei eine unterschiedliche Politik. Tardien erwiderte ihm, diese Kritik hätte mehr Erfolg gehabt, wenn Briand sie am 11. Rovember 1918 vorgebracht hätte.
Italien. Der Ministerpräsident Giolitti führte in der Kammer bezüglich der auswärtigen und inneren Politik laut Bericht der „Agenzia Stefani“ aus:
Das Hauptziel der auswärtigen Politik sei, IJtalien und Curopa den völligen und endgültigen Frieden zu sichern, weshalb mit den Alliterten engste und herzlichste, mit den anderen Ländern, auch mit Rußland, freundschaftliche und normale Beziehungen notwendig seien. Giolitti kündigte eine Verfassungsänderung in dem Sinne an, daß internationale Verträge der Genehmigung des Parlaments und ebenso Kriegserklärungen dessen vorheriger Zustimmung unter⸗ liegen sollen. Er schlug die Schaffung von Kommissionen in Kammer und Senat zur parlamentarischen Kontrolle der auswärtigen Politik vor. Auf dem Gebiete der inneren Politik werde sich die Re⸗ gierung mit der Teuerung, dem Abbau der Preise und der Hebung der Produktion befassen. Giolitti bezifferte die Staatsschuld auf 95 Milliarden. Davon würden 20 Milliarden an das Aus⸗ land geschuldet. Um den Bankerott zu vermeiden, seien große Fespemicle. vor allem aber neue Einnahmequellen notwendig. Giolitti kündigte Gesetzesvorlagen an über die Ablieferung der außer⸗ ordentlichen Kriegsgewinne an den Staat, über die Kontrolle der
Kriegsausgaben, die Reviston der Krie lieferungsverträge, über eine Erh hung der. Erbschafts⸗ und dame hlller sowie Ker eine Be⸗
neralstrei
steuerung der Werttitel. „Italien“, so erklärte Giolitti zum Schluß „steht jetzt vor dem Beginn seiner Wiedererstehung oder seines Ver falls. Jeder Italiener muß sich für das Land opfern.“ Auf; wischen füagen einiger Extremisten antwortete Giolitti, es falle ihm nich chwer zu erklären, daß die Regierung dem Protektorat über Albanie nicht günstig gesinnt sei, sondern Albaniens Unabhängigkeit wünsche
Spanien. Der sozialistische Kongreß in Madrid nahm mit 8000 gegen 5700 Stimmen einen Antrag des Deputierten Rios
an, der besagt, daß die sozialistische Partei Spaniens in 0
dritte Internationale eintrete.
Niederlande.
Der im Haag tagende internationale Juristen⸗ ausschuß hat dem „Korrespondenzbüro“ zusolge gestern ein⸗ stimmig beschlossen, in dem Entwurf für den zu errichtenden ständigen Justizhof, der der Vollversammlung des Völkerbundes
vorgelegt werden soll, die Bestimmung einzufügen, daß der
Justizhof seinen Sitz im Haag habe.
Tschecho⸗Slowakei.
Dem Tschecho⸗Slowakischen Preßbüro zufolge nähern sich die Wirtschaftsverhandlungen, die unter Leitung des Staatssekretärs Dr. Schuster auf tchecho⸗slowakischer Seite und des Ministerialdirektors von Stockhammern auf deutscher Seite in Prag stattfinden, ihrem Abschluß. Das allgemeine wirt⸗ schaftliche Abkommen ist namentlich mit Rücksicht auf Er⸗ leichterung bei Ein⸗ und Ausfuhr und auf Sicherung des Be⸗ zugs gewisser technischer und chemischer Hilfsmittel ergänzt und der endgültige Wortlaut festgestellt worden. Im Finanzunter⸗ ausschuß blieb noch eine wichtige Frage ungelöst. Das bereits in Berlin im Wortlaut festgelegte Er kommen wurde ohne Aenderung genehmigt. Hierdurch würden namhafte Er⸗ leichterungen bei der faktischen Durchführung des Transits ge⸗ schaffen. Falls die noch offene Unterbringungsfrage günstig gelöst werde, sei zu hoffen, daß die Verhandlungen, die pro⸗ visorischer Natur sind und der Genehmigung beider Regierungen bezw. der Ratifizierung unterliegen, Freitag oder Sonnabend abgeschlossen werden.
— Gestern nachmittag fand in Prag die konstituierende Sitzung der Internationalen Elbekommission in An⸗ wesenheit der deutschen Vertreter statt. Der Minister des Aeußern, Dr. Benesch, verwies in seiner Eröffnungsansprache 5 die Wichtigkeit der Verkehrsfrage und erklärte, die E11“ e Republik sei bereit, alles zur Ent⸗ faltung des Verkehrs zu tunn, jede Garantie 8 die freie Durchfuhr gemäß den Bestimmungen es Völkerbundes zu gewähren. Friede und Zivilisation seien von der Hebung dieses Verkehrs abhängig. Zum Präsidenten wurde der Oberstleutnant Baldwyn (England) gewählt, der seinen Platz dem Vertreter der tschechoslowakischen Republik, Klir, anbot, worauf dieser den Vorsitz übernahm. Nach einer ausführlichen Debatte über die für die Elbeschiffahrt. geltenden Verträge und Bestimmungen wurde beschlossen, am
99. d. M. noch eine Sitzung abzuhalten. Die nächste Kom⸗
G soll dann am 16. November in Dresden statt⸗ noen.
— Die „Prager Abendzeitung“ meldet, haß estern das ganze Egerland als Protest Fegen das tschechische Kriegs⸗ anleihegesetz in einen eintägigen Generalstreik treten wollte. Sollte dieser auf die Prager Regierung nicht die gewünschte Wirkung ausüben, würde in ganz Deutsch⸗Böhmen der Ge⸗
. erben.
Dänemark. 8 Der Ministerpräfident Neergaard brachte gestern im Folkething den Gesetzentwurf über die Einverleibung Kordschleswigs ein und teilte mit, daß die Unterzeichnung des Gesetzes durch den König stattfinden werde, wenn der Ver⸗ trag der dänischen Regierung amtlich zugestellt sei. Eine all⸗ jährliche Feier der Wiedervereinigung sei vorgesehen.
Schweden. “ Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ teilt ds Ministerium des Aeußern mit, daß die schwedische Regierung aufgefordert sei, einen Delegierten zu ernennen, der an den Verhandlungen über die Alandsfrage beim Völkerbund teilnehmen solle. Sämtliche Stockholmer Zeitungen sprechen ihre Befriedigung darüber aus, daß die Alandsfrage an den Völkerbund verwiesen sei.
Norwegen.
Die Hauptpunkte der programmatischen Er⸗ klärung der neuen Regierung sind dem „Wolffschen Tele⸗ graphenbüro“ zufolge: Benutzung der außerordentlichen, während des Krieges erteilten und noch in Kraft befindlichen Ausnahme⸗ vollmachten nur in 1g Fällen, stärkere progressive Stoatssteuer und einmalige Vermögensabgabe, Auß hebung aller unnötigen Beschränkungen des Erwerbslebens, jedoch das Recht der Kontrolle, Erneuerung der sFcheffahrts⸗ und Handels⸗ verträge, Volksabstimmung in der Alkoholfrage, Maßnahmen gegen die Teuerung, fortgesetzter Ausbau der sozialen Gesetz⸗ gebung unter Berücksichtigung aller Klassen, jedoch ohne
Duldung ungesetzlicher Aktionen.
Türkei. Geeete News“ veroöffentlichten „Juni ist eine Abteilung Paschas in Böjük⸗
Nach einer von den „ Meldung aus Konstantinopel vom 2 Truppen Mustapha Kemal — Tschekmedje westlich von Konstantinopel auf dem europäischen Ufer des Marmarameeres gelandet. Eine weitere Truppenmacht wurde von den französischen Truppen bei Ismid gesichtet. Britische Schlacht⸗ schiffe nahmen die nationalistischen Truppen auf eine Entfernung von acht Meilen unter Feuer und fügten ihnen schwere Verluste bei. Die Beschießung wird fortgesetzt. In der Bergwerkgegend von Eregli wurde die Arbeit in den Bergwerken wieder aufgenommen, nachdem auf Grund einer Verständigung mit den Anhängern Mustapha Kemal Paschas die französischen Streitkräfte sich zurückgezogen hatten, während sich die Nationalisten verpflichteten, die Arbeit in den Bergwerken nicht zu stören. Der „Times“ zufolge wurden am 21. d. M. sämtliche 80 Geschütze der Dardanellenforts auf der asiatischen Seite von den Engländern gesprengt. Die wenigen türkischen Wachtposten versuchten keinen Wider⸗ stand und wurden entwaffnet. Am 22. wurden die Riesen geschütze des Hamidieforts, die bei der Verteidigung de Dardanellen im Jahre 1915 eine wichtige Rolle spielten
am Donnerstag,
“
Einer Havasmeldung zufolge hat die griechische Armee, die die Offensive an der Front von Smyrna ergriffen, das Direktionsgebäude des Hafens von Smyrna und das Gebäude der osmanischen Post besetzt.
Amerirba.ß
Nach einer „Havasmeldung“ aus Washington wird die amerikanische Regierung die neue Regierung von Guatemala anerkennen.
Afien. Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“
hat Japan sich bereit erklärt, die russische Republik im
fernen Osten anzuerkennen, unter der Bedingung, daß sie politisch und wirtschaftlich vollkommen unabhängig von der russischen Sowjetregierung wäre und eine demokratische Regie⸗ rungsform hätte.
„— Einer Meldung aus Wladiwostok zufolge ist das dortige Parlament in Gegenwart der fremden Konsuln er⸗ öffnet worden. Der Leiter der Semstworegjerung, Medwediew, sagte in der Eröffnungsrede, der Bürgerkrieg im fernen Osten müsse beendet, eine Verständigung mit Semenow herbei⸗ geführt und auf eine Wiedervereinigung mit dem Mutterlande Nußland hingearbeitet werden, damit der ferne Osten bei voller Berücksichtigung der berechtigten ausländischen Interessen
ruffisch bleibe. 3
Statistik und Volkswirtschaft.
8 Arbeitsstreitigkeiten. “
Aus Stettin wird dem „W. T. B.“ telegraphiert: Der
Landrat des Kreises Stolp teilt mit: Der Tarifvertrag mit den Landarbeitern ist am 24. d. M. durch freie Vereinbarung 82 tande gekommen. Barlohn für Streik⸗ tage wird nicht gezahlt. Auf über hundert Gütern ist die Arbeit gestern wieder aufgenommen worden. Wegen ört⸗ licher Streitigkeiten ruht die Arbeit noch auf fünf Gütern. Der Kreis ist ruhig. Der Ausstand der städtischen Arbeiter in Essen ist, wie „W. T. B.“ meldet, beendet. Die Arbeit wurde allenthalben wieder aufgenommen. Die Arbeiter haben die im Ulttmatum ge⸗ stellten Bedingungen fallen gelassen, sie erhielten dafür einen rückzahl⸗ baren Vorschuß.
In Danzig befinden sich „W. T. B.“ zufolge die Hafen⸗ arbeiter seit dem 24. d. M. im Ausstand. Die 8,98. soll in der Verhaftung eines Arbeiters, der im Hafen gestohlen haben soll, durch die Sicherheitspolizei liegen. Die Arbeiter hatten die Zurück⸗ iehung der Sicherheitspolizei aus dem Hafen gefordert, was von der
ehörde abgelehnt wurde. Niach einer von „W. T. B.“ übermittelten „Stefani“⸗Meldung aus Rom haben in allen Eisenbahnzentren Italiens, in denen der Ausstand erklärt war, die Eisenbahner die Arbeit ieder 88* f g 88 0 5 m 2nc de u“ 8 82 in sar Woche wieder regelmäßig vor en. an glaub von heu ab c. Personenzüge abgefertigt werden können.
Kunst und Wissenschaft.
Am 17. Juni hielt die physikalisch⸗mathematische Klasse der preußischen Akademie der Wissen⸗ schaften unter dem Vorsitz des Sckretarg Rubner eine Sitzung, in der Herr 88 über die „Fleischfaserlänge beim Hund’ sprach. Nach seinen Ausführungen entspricht die Fleisch⸗ bündellänge bei der überwiegenden Teehamht der Muskeln auch beim Hund dem von E. Weber und A.] ick aufgestellten Gesetz; sie ist im ge⸗ dehnten Zustand etwa doppelt so 772 als ihre regelmäßige Ver⸗ kürzung beträgt. Ausführliche Mitteilung er cheint später. Herr Liebisch legte eine Fesredsan⸗ des Herrn Prg ors Dr. O. H. Erd⸗ EE116“ annover über „Metamorphe Ge⸗ steine in Mazedonien“ vor. (Ersch. später.) Geologische Untersuchungen im östlichen Mazedonien gestatteten neue Beobachtungen über die Beziehungen zwischen Kontaktmetamorphose und Regional⸗ metamorphose anzustellen.
In der an demselben Tage Sge Sitzung der philo⸗ sop hHisch⸗historischen Kla * unter dem Vorsitz des Se⸗ etars Herrn Roethe las Herr Seckel über „die Akten der Wormser Synode 868“. Von der Synode liegen in der hand⸗ schriftlichen Ueberlieferung drei Aktenstücke vor (I. Responsio contra Graecos und Fidei professio; II. Titelverzeichnis, Prolog, Fidei professio und 43 Canones; III. Responsio, Fidei professio und 59 oder 80 Canones). Die Responsio s zpft n. a. aus dem Läiber pontificalis (nicht Psfeudoisidor). Das laubensbekenntnis ist eine verkürzte Wiedergabe der Fidei professio des Conc. Tolet. XI. 675. Der Prologus kopiert die Frgefa⸗ des Conc. Tolet. IV. 633. Die 43 Canones des II. Aktenstücks, durchweg (üÜbrigens verständi harmonisierende) Komplikation, haben eine ö A“ I ℳ9 exzerpiert aus einer chronologisch geordneten Mainzer Sammlung von Papstbriefen, insbesondere aus 3 Schreiben Nicolaus’ I., deren Echt⸗ jeit 0c. aus Gründen der Pert⸗ Quellen⸗, EEe und Sachkritik erweisen läßt; Masse II ist Exzerpt aus Gollectio Hispana Gallica. Die deut che kirchliche esetzgebung des Königs und der Bischöfe rezipiert also römischen und gallisch⸗west⸗ gotischen Stoff; die Wormser Canones erscheinen als IG der Helen Kirche gegen die vom Papsttum eines Nicolaus I. bean⸗ spruchte Gesetzgebungsgewalt. Die ersten 44 Canones (die letzten 36 ind unecht) des III. Aktenstücks sind eine systematische, Jsehna ’e; modifizierte Umstellung der Canones des II. Aktenstücks. Die dre Aktenstücke ruhen auf gelehrten Vorarbeiten; das I. und die Canones des II. Aktenstücks . sich als Bese Le erster Lesung heraus, die ihre endgültige Gestalt in dem III. Aktenstück erhalten aben.
———
8 Die Preußische Akademieder Wissenschaften hält 9 8 Juli, um 5 Uhr Ferbsäben, eine öffentliche Sitzung ab zur Feier des Jahrestages ihres Stifters Leibniz unter dem Vorsitz von Herrn Diels, der die Sitzung mit einer Ansprache eröffnen wird. Darauf hält das neu eingetretene Mitglied, Herr Pompecki, seine Antrittsrede, worauf ihm der be⸗ ständige Sekretar, Herr Rubner, antwortet. Es folgen Gedächtnis⸗ reden auf Emil 89 zer von Herrn Beckmann und auf Kuno Meyer von Herrn W. ulze. Den Beschluß machen Preisangelegenheiten. Der Zutritt ist nur gegen Karten gestattet; soweit über diese nicht bereits verfügt ist, werden 8. von Montag, dem 28. Juni, ab in der Zeit von 9—2 Uhr, im Büro der Akademie (Unter den Linden 38,
I Stock), ausgegeben.
Der erfolgreichste Ausgräber der letzten hrzehnte, Flinders Petrie, 8 seine lager begonnenen usgrabungen in Lahun am Eingang in das ägyptische Fayum zu Beginn dieses Jahres wieder in Angriff genommen und die Pyramide der 12. Dynastie besonders eingehend untersucht. Am interessantesten sind, wee die „Umschau“ mitteilt, die Ergebnisse über die außerordentliche Exaktheit der Ausmessungen verschiedener Sarkophage, die bis auf wenige Millimeter genau rechtwinklig gefügt sind. Zur größten Ueberraschung wurde ferner ein kleiner noc gänzlich unberührter Friedhof gefunden, der Gräber von der prähistorischen Zeit bis zur vierten Dynastie enthielt. Die Verschiedenheiten in den T. vr aa maßen zeigen, gerade so wie zu Tarkhan, der dynastischen
8
essante Fundstätte von Steinwerkzeugen aus dem Mousterien beweist, daß der Nil seit so viel tausend Jahren nicht höher gewesen ist.
8 Land⸗ und Forstwirtschaft. Produktive Erwerbslosenfürsorge.
Auf Grund einer Verfügung des Reichsarbeitsministers können neuerdings auch an private Unternehmer für die Umschulung Erwerbs⸗ loser, solange diese einer besonderen Anlernung bedürfen und eine dem gezahlten Lohne nicht entsprechende Arbeitskraft darstellen, Ent⸗ schädigungen aus Mitteln der Erwerbslosenfürsorge gezahlt werden. Diese Maßnahmen können auch für die Landwectschaft Bedeutung gewinnen, wenn ihr städtische Erwerbslose in größerem Umfange zu⸗ geführt werden. Die Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz süch daher in ihrer „Korrespondenz“ die Grundsätze für die Gewährung olcher Zuschüsse wieder, die folheas. sind:
1. Die Einrichtungen zur Umschulung Erwerbsloser sind zu den
8 Grund der produktiven Erwerbslosenfürsorge zu fördernden Maß⸗ nahmen zu rechnen. Solche Umschulung kann 4 v n von Kursen, Unterricht in Lehrwerkstätten usw., am besten jedoch durch unmittelbare . im Betriebe des Unternehmens, in dem der Erwerbslose endgültig beschäftigt werden soll. M2. Eine Förderung derartiger Einrichtun nach § 15 der Reichsverordnung über Erwerbslosenfürsorge kann erfolgen, wenn als Träger der Maßnahme ein von der Gemeindevertretung Fh e Auss 1 auftritt, der aus wenigstens je zwei unbeteiligte nArbeitgehern und Arbeitnehmern und einem Gemeindebeamten als Vorsitzenhem besteht (Angliederung an paritätischen Arbeitsnachweis oder Beteiligung der auf dicen Gebiete erfahrenen Personen erwünscht).
Der Vorsitz kann einem Gewerbeaufsichtsbeamten (Bero⸗ revierbeamten) übertragen werden. Auf die gutachtliche Aeußerun des — (Bergrevierbeamten) ist, soweit es si um die Umschulung gewerblicher Arbeiter handelt, besonderes Gewich
zu s r .Aufgabe des Umschulungsausschusses ist, fuür eine bringende Verwendung der von der produktiven lla. n ser ersgeund zne Ver⸗ fügung gestellten Mittel zu sorgen und einen Mißbrauch zu verhüten. Die .T. eg. der Umschulung im Betriebe ei kann in der Weise vorgenommen werden, daß dem Unternehmer des Betriebs †½ des tariflich aufzuwendenden o für Arbeiter dieser Art ortsüblichen Lohnbetrags so g- erstattet werden, als eine nennenswerte Aus⸗ nützung der Arbeitskraft des Anzulernenden für “ Zwecke noch nicht möglich ist und deshalb eine volle Entlohnung ungerechtfertigt wäre. Bei den hierauf bezüglichen Feststellungen sind der Betrieberat oder in Betrieben, die in der Regel weniger als 20 Arbeiter be⸗ schäftigen, der Betriebsobmam und mögli st auch der Gewerbe⸗ au “ zu hören. aßnahmen, die dazu dienen, die Feeehra Erwerbsloser vor⸗ zubereiten Beschaffung von Kleidung, Schuhwerk, Unterkunft usw.), können ebenfalls aus Mitteln der produktiven Erwerbslosenfürsorge ördert werden, wenn die beteiligten Unternehmer wenigstens die Ifte der Kosten übernehmen.
4. Für die Anerkennung der unter 1 bis 3 bezeichneten Maß⸗ nahmen gilt Ziffer III, 5 der Ausführungsbestimmungen vom 10. Ja⸗ nugr 1920 mit der Maßgabe, daß auch ohne Zustimmung des Reichs⸗ arbeitsministeriums für die Dauer von längstens 2 Monaten den Um⸗ schulungsausschüssen Hasnng in Höhe des Doppelten der ersparten Erwerbslosenunterstützung (Ziffer II, 7 der Ausführungsbestimmungen) bewilligt werden köͤnnen.
5. Die Bestimmung des 9 Abs. 6 der Verordnung über Erwerbslosenfürsorge in der Fassung vom 26. Januar 1920 Reichs⸗ Gesetzbl. S. 8 bleibt unberührt. Soweit ein Anlernezuschuß auf Grund dieser Bestimmung gewährt wird, sinden die wiedergegebenen Grundsätze keine 88 wendung.
Verkehrswesen.
Verwertung der 1S; Es steht nichts entgegen, die aus dem Feldpostverkehr übriggebliebenen Feldpostkarten und Feldpostkartenbriefe im e. inneren deutschen Post⸗ verkehr zu verwenden, jedoch müssen der Aufdruck „Feldpost“ und die sonstigen nicht mehr zutreffenden vorgedruckten r.2 für die eldanschrift vor der Einlieferung gestrichen werden. ie bei den ostanstalten vorhandenen Restbestände an ein⸗ en und 1F Feldpostkarten werden nur noch
e Zeit zum Verkauf bereitgehalten. Diese Vordrucke sind wesentlich billiger als die sonstigen amtlichen Po tkkartenformulare und außer Fn Mitteilungen auch m Büro⸗ und ähnlichen Zwecken geeignet. Nähere Einzelbelten sind bei den Postanstalten zu erfragen.
Der Postanweisungs⸗, EE“ Nach⸗ nahmedienst mit Niederländisch Guyana und Niederländisch Indien wird wieder aufgenommen. Der Einzahlungskurs für Postanweisungen ist bis auf weiteres der gleiche wie für Postanweisungen nach den Niederlanden.
——
a
Es wird erneut darauf hingewiesen, daß für jede postlagernde der .2 va2c ein Zuschlag von 10 ₰erhoben wird der, der Freigebühr zu entrichten ist.
Kein Metallband für Postpakete. Durch Um⸗ schnüren der Postpakete mit Metallband, das von der Geschäftswelt jetzt vielfach verwendet wird, sind Verletzungen des Postpersonals in großer Zahl vorgekommen. Auch wird die glatte und schnelle Ab⸗ wicklung des Päckereiverkehrs durch diese Pakete hefemn beeintraͤchtigt, als das Personal sie nur zaghaft und mit Vorsicht anfaßt, um
vor Verletzungen zu schützen. Da zudem die Schwierigkeiten, die der guten halktbaren Bindfadens bisher entgegenstanden, mehr und mehr behoben sind, hat die Postverwaltung angeordnet, daß vom 1. Oktober ab Metallband zum Umschnüren der Postpakete nicht mehr verwendet werden darf.
In der jetzigen Zeit, in der der Ce zum großen Teil immer noch von weniger geübten Hilfskräften Plorg. werden muß, wirken Mängel in der Aufschrift der Postsendungen (wie unvollständige, ungenaue oder undeutliche Bezeichnung des Empfängers, Fehlen der Angabe von Straße und Hausnummer, Ge⸗ bäudeteil, Stockwerk usw.) besonders na Fteilig für Absender und Empfänger. Genauigkeit, Vollständigkeit und Deutlichkeit der Aufschrift sind unerläßliche Voraussetzungen für richtige und schnelle Bestellung. Dies gilt namentlich für Postsendungen an Empfänger in Groß Berlin, wo Straßen mit gleich und ähnlich lautenden Namen mehrfach vertreten sind und viele Straßenzüge aus einem Pistort in den andern übergehen. Bei Sendungen nach Berlin selbst mit seinen zahlreichen Bestellpostämtern na außerdem hinter der Or . nung der Postbezirk (W., NW., N., S. u w.) und die Nummmer der Bestellanstalt angegeben werden (z. B. Berlin W. 8.). Das Publikum handelt im zgenen Interesse und erspart gleichzeitig mit geringer eigener Mühe den Be tellern unnötiges “ usw., wenn es den Anregungen der Postverwaltung die erforderliche Be⸗ achtung schenkt. Den in Berlin wohnenden Briefempfängern ist weiter dringend zu empfehlen, daß s auf Verwandte, Bekannte und Geschäfts⸗ freunde wegen Vollständigkeit und Genauigkeit der ö“ ein⸗ wirken, indem sie in ihren Briefen unter Ortsangabe stets die eigene Anschrift vollständig (mit Postbezirk, Bestellpostamt, Straße, Haus⸗ nummer, Stockwerk) aufführen. Die Berliner Geschäftsleute nehmen in den Anzeigen in Berliner und auswärtigen Zeitungen und Zeit⸗ schriften zwe mäͤßig ebenfalls alle diese Angaben mit auf. Für die zweckmäßige Fertigung der Nus Feisten bei den nach Berlin ge⸗
richteten Sendungen gibt ein Ausbang in den Scha ge Hetamie Nebeitng.
W“ 1 ““ eine kleinere Rasse waren als die ältesten Aegypter. Eine inter⸗ sendungen.
im „Ring
Fgreigabe in Franrrei beschlagnahmter Post⸗ Das französische Kriegsministerium hat folgende Be⸗ kanntmachung erlassen: Die Absender oder Empfänger von Post⸗ sendungen (Wert⸗ und Einschreibsendungen, 22 anweisu und Postaufträge), die im Laufe der Feindseligkeiten eschlagna worden sind, können bis zum 1. Dezember 1920 durch eingeschriebenen Brief ein Ersuchen um Freigabe an „'Etat-Major de l'armée, 2 dme bureau, 231 Boulevard Saint⸗Germain, Paris“, richten; dabei sind außer einer Erklärung über den Inhalt jeder e nachstehenden Angaben zu machen: 1. Name und Anschrift des Absenders und des Empfängers. 2. Aufgabetag. 3. Aufgabeort. 4. Aufgabenummer. 5. r,S. die freizugebende Sendung. Nicht zur Zufriedenheit erledigte Nach⸗ fragen, die vor der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung gehalten worden sind, können wiederholt werden, es sei denn, sie mit dem Hinweis auf die erfolgte Einziehung der in Frage kommenden Sendungen beantwortet worden sind.
Nr. 50 des „Zentralblattes der Bauverwaltung“, herausgegeben im Feessce. 1“ vom 23. at folgenden Inhalt: Amtliches: Bekanntmachung. nachrichten. — Nichtamtliches: Die Schattenlänge einer Vermischtes: Gegen den Abbruch von Ziegeleibetrieben. stände in den norddeutschen Stromgebieten im Mai 1920.— Staatlich anerkannte Beratungs⸗ und Vermittlungsstelle für angewandte Kunst in Bayern. — Bücherschau. 1
Theater und Musftk.
Opernhause wird morgen, Sonntag, als dritter Tag Nibelungen“ „Götterdämmerung“ mit den Damen Frick als Gast, warz, Branzell, von Catopol⸗Batteur, Escher, Birkenströom, von S „Wagner und den Herren Kirchhoff, S ich zt, gegeben. Dirigent ist der Gener (Teo es. Uhr. — Am Mo die B 1 „Licht“, herbalce⸗ Gruppentänze zur Musik von Gluck, Kostüͤmball“, Charaktertänze zur Musik von „Bal costumé“ von Rubinstein, in Szene. Beschäͤftigt sind darin die Damen Peter, Berghoff, Bowitz, Schröder, Mesina, Kuhnt und die Wtorczyk, von Léon, Molkow, ffner das gesamte Ballettpersonal. Anschließend an die Tänze wird die Oper „Bajazzi“ mit den Damen von Catapol⸗ Batteux und den Herren Mann, sitzendorf, Philipp und Schlusnus . aufgeführt. Dirigent ist der Kapellmeister Otto Urack. Anfang Uhr. Im Schauspielhause wird morgen „Der Kronprinz“, mit Lothar Müthel der Titelrolle, unter der Spielleitung von Dr. Bruck wiederholt. Anfang 7 Uhr. — Für NMese sind „Die Journalisten“ in bekannter B unter der Spielleitung von Anfang 7 Uhr.
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Im Kaiserin Auguste lottenbu 5 Frankstraße⸗ beginnt am . i gang für Muüͤtter und Mäd in dem
braktisch gelehrt wird, was eine iu von der Pfleg
nährung des Sänglings wissen muß. Der Unterricht um⸗ faßt 4 Stunden, jeweilig Donnerstags von 5— 6 Uhr. Es wird großer Wert auf praktische Uebungen am lebenden Kinde gelegt. Am Schluß des Le rgens findet eine Wiederhol des Gelernten am
Säuglingspflegele rfilm des Kaiserin Anguste Viktoria⸗Hauses statt. Die Eins Ev h für den Festmlehedang kostet 15 ℳ. An⸗ meldungen sind im Büro der Anstalt zu 1
en Flücht⸗
vreEseIre 18 u erlin, Pots⸗
linge. Dem Reichsverband O damerstraße 75, der die alleinige amtlich anerkannte Interessenver⸗ tretung der ofbmäetischen lüchklinge — gemäaͤß § 32 der amtlichen Richtlinien für die ostmärkische Flach tbegfft ans⸗ — ist und dem über 50 Vereine und Verbände sowie zahlreiche rcgegpen tmärkischer Flüchtlinge angehören, sind von weiteren großen Ver nden beigetreten: die Vereinigungen ärkischer Flüchtlingssehrer und Lehrerinnen in Berlin und Essen, die alle aus dem Ofien verdrängten deutschen Lehrer und h eweee⸗ umfassen, ferner der Verband der verdräͤ 897 e ommunalbeamten in Berlin sowie der Zentralverband Herflen er deutscher Reichs⸗, Staats⸗ und Gemein ten sowie ehrer. Dieser Verband umfaßt in 160 Orte üͤber Mitglieder. Die Flüchtlinge aus dem Osten werden aufgefordert, sich überall zu Ortsgruppen vsem menn schließen und dem Reichsverband Sftschufß he utreten, was zur Bes der Flüchtlingsnöte dringend orderlich ie
“ (W. T. Die Arbeitgeber für den Bezirk der Fes Gruppe b bbe ggh und Stahlindustrie veröffentlichen folgende Kund⸗ gebung: „Im hiesigen Gebiet bringt die Pen e der Rnabhaͤngigen Sozialdemokraten aus Anloß des Steuerabzuges ge Angriffe auf die Arbeitgeber. Diese werden als Urheber des Steuerabzuges hingestellt. Wir erheben gegen die Unterstellung, daß die Unter⸗ nehmer für den Lohnabzug zu Steuerzwecken eingetreten
schiedenen Einspruch. Diese Bestimmung wurde
und gegen die dringende Warnung des Untern
Eine Verantwortung für die aus der überstürzten Durch
entstehenden Geagehs und Schäden müssen wir daher
der rheinisch⸗westfälischen Eisen⸗ und Stahlindustrie ablehnen.“
Mainz, 25. Juni. (W. T. B.) Am Obstgroß⸗ markt herrschte heute eine sehr erregte Stimmung. Die Penbe⸗ war stark vertreten und kontrollierte die e. Außerdem atte sich eine große Menge von Arbeitern welche von Stand zu Stand gingen und eine Ermäßigung der Ver⸗ kaufspreise auf einen bisher noch -n; vF Stand er⸗ wangen. Kirschen wurden für 92½ lis 1 ℳ oten, Erdbeeren wurden n. eec ℳ bis 3 ℳ Lernr Auch auf dem Gemüsemarkt wurden se herabgesetzt. Unter e'g. Um⸗ ständen war der Markt bald ausverka da der Nachschub zurück ehalten wurde. Die Bewegung zur t auch zu un 8 samen Ausschreitungen geführt. Die Polizei konnte nich verhindern, daß ein Teil der Menge in verschiedene Lebens mittelgeschäfte eindrang und diese zwang, Waren unter dem Einkaufspreis zu verkaufen.
Oldenburg, 25. Juni. (W. T. B.)
8 8 — v ver sammelte sich hier eine große nach Tausenden zählende Menschen
menge auf dem Pferdemarkt und von dort truppweise d di Geschäfte und stellte an die Ges hgfazabe die Lnes di Preise für Lebensmittel, chuhwaren und Kon fektionssachen um ein Drittel herabzusetzen. Ein Kontrollkommission werde in kurzer Zeit die schaͤ wiede kontrollieren und zu Zwangsmaßnahmen greifen, wenn di Geschäftsinhaber der Aufforderung nicht ek sollten. Der Zug bewegte 8. dann
wo in d zur Ruhe und Ordnung aeseefone wurde und wobei betont wurde, d diese Demonstration nicht gegen der Lohnabzug und auch nicht gegen die Reichswehr und die Sicherheits olizei senbern ledig gehen die Wu reise richte. Man ver handelt eute mit dem Magistrat und mit dem Ministerium zweck
die Arbei
ventueller Festsetzung der Preise. Sollte bis mor kein b f heltsezung, der sein es fal in don Verecben dee drs
setzung der miedergelegt