1920 / 164 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Jul 1920 18:00:01 GMT) scan diff

Tendenz zur Socklickkeit. Das dritle Ergebnis möchte ich am liebsten nicht in Gegenwart des Außenministers nennen: Es ist uns zum ersten Male wieder Vertrauen berviesen worden, und dieses Vertrauen war ein persönliches. Nur wir wissen, wie schwer es zu erriagen war, und wie freimütig es uns schließlich doch immen wieder von den Eng⸗ ländern und Imlienern bezeugt wurke, zum Teil arch von den Fran⸗ zosen. Das haben wit dem klaren, würdigen und zuverlässigen Vor⸗ Fern unseres Außenministers zu verdanken. (Beisall.) Zufrieden önnen wir mit dem Ergebnis von Spag nicht sein, aber wünschens⸗ wert ist es daß die Erkenntais im Lande sich Bahn bricht. Es handelte sich hier nickt um elne verräter sche Torheit, sondern um die Ein⸗ kügung in schwere Notwendigleiten aus zwingenden Gründen. Ich freue mich, daß von den Voxrednern de Nolwendigkeit der Einheit des Willens betont wurde. Mit der Einheit des Willens werden wir nickt bles unser S-iichsel steuern, sondern auch uasere Stellung in der Weoht zurückerobern. Vergessen wir nicht: Die Koble ist nicht das einzige Subsistenzmittel. Die Verteuerung vieler Urprodukte und Zw schenstoffe ist so groß, daß dadurch unsere Ausfuhrfähneit be⸗ schränkt und zugleich ein Käuferstreik im Lande herbeigeführt ist. Auch hier muß Abhilfe geschaffon werden und Sie sind das Gromttum dafür. Wenn sich der Wille zur Sol darität in freudiger stolzer Arbeit im eigenen Lande bestätigt, dann werden wir auch über diese schrerea Beiten biawegkommen. (Lebhafter Beifgll.)

Reichsminister des Peern Dr. Simons: Meine Damen und Herren! Herr Dr. Rashenau, dem ich für seine freundlichen Worte der Anerkennung für das, was ich in Spaa getan habe, herzlich dantbar bin, hat seinen Vortrag mit den Worten begonnen, daß die Gründe, die die denlschen Regierungsvertreter in Spaag vetanlaßt hätten, das Kohlenabkommen zu unterfeichnen, von einem berufeneren Munde dargelegt werden würden. Wenn Herr Dr. Rathenau mit diesem berufeneren Munde meinen Mund gemeint hat, dann muß ich ihn des Irrtums zeihen. Denn ich habe nicht die Absicht, diese Gründe darzulegen, wenn ich dadurch vielleicht auch die Erwartung einzelner unter Ihnen enttäuschen muß. Meine Damen und Herien, ich glaube, manche von Ihnen wissen, wieviel Mühe, Zeit und Nerven⸗ kraft ich daran gewandt habe, um dieses sachverständige, wenn auch leider erst vorläufige Haus in den Sattel zu setzen. Ich kann ver⸗ sichern, daß ich es auch mit gewesen bin, der es von Anfang an für richtig gehalten hat, daß das Plenum des Reichswirtschaftsrates zuerst mit der Begutachtung der Aufgaben von Spaa, soweit sie wirtichaft⸗ licher Art waren, betraut würde, weil sonst die gutachtliche Tätigkeit dieses sachverständigen Hauses gekommen wäre, wie man sagt, als Senf nach der Mahlzeit. Aber, meine Herren, ein Recht darauf, daß ich mich hier vor Ihnen darüber verantworte, weswegen ich meinen Namen unter das Kohlenabkommen gesetzt habe, kann ie Ihnen nicht zugestehen. (Sehr richtig!) Dieses Recht hat nach der e der Reichstag (sehr richtig!) und ihm werde ich am Mentgg Rede stehen. Ich kann nicht vorher schon einem anderen Gremium gegenüber das tun, was der Reichstag von mir zu ver⸗ langen hat. Wohl aber bin ich immer bereit, bei der Beurteilung der Frage, wie man dieses Abkommen zweckmäßig durchführen kann, und ob man es überhaupt durchführen kann, mit meiner Kenntnis der Verhandlungen in Spaa jederzeit zu Diensten zu sein. Nun hat sowohl Herr Dr. Rathenau wie Herr Stinnes die Grenze der bloßen Beurteilung der Möglichkeiten für die Zukunft doch stark überschritten. Beide haben eine Anzahl von allgemein politischen Gesichtspunkten herbeigezogen, auf die ich hier nicht zurückkommen will, wie z. B. die Frage, ob und in welchem Umfang und mit welchen Folgen eine Besetzung des Ruhrtcbiets anzunehmen gewesen sei. Ich möchte nich hier nur mit demjenigen Teil der Ausführungen

meiner Herren Vorredner befassen, die auf meine besondere Tätigkeit

in Spaa und seirher Bezug genommen haben und sür die weitere Bearbeitung der Materie von Wichtigkeit sind. „Herr Geheimrat Hilger hat dargetan, daß die Ausführungen, die ich vor einigen Tagen in der Pressekonserenz gemacht habe von den Sachyerständigen übel aufgenommen worden sind, und hat nach⸗ gewiesen, daß seiner Auffassung nach diejenigen Gründe, die eine Unterzeichnung des Kohlenabkommens nach meiner Auffassung er⸗ leichtern muszten, nicht zuträfen. Es sind das die Gründe, daß die Braunkohlenfrage nicht genügend berücksichtigt sei, daß weiter die Kchlenschiebungen nicht genügend berücktsichtigt seien, und daß schließ⸗ lich noch eine Art von Abhilfe geschaffen werden könne durch eine veränderte Organisasion der staatlichen Ueberwachung von Kohlen⸗ produltion und Kohlenverteilung. Es hat mir inder Pressekonferenz vollkommen ferngelegen, den Sachverständigen etwa den Vorwurf machen zu wollen, als ob sie ihr Gutachten nicht nach bestem Wissen unter vollkommener Heranziehung allen zu Gebote stehenden Materialtz abgegeben hätten. Ich gehöre nicht zu denen, die die Stellungnahme von Sachverständigen in der Frage von Ja oder Nein bei der Unter⸗ zeichnung irgendwie auf andere als rein sachliche Momente zurück⸗ führen. Ich weiß wohl, daß den Sachverständigen, die für die sin ter. zeichnung waren, unsachliche Molive sogar öffentlich vorgehalten worden sind. Ich weiß auch, daß denjenigen Sachverständigen, oder ich kann sagen, einem Sachverständigen, der hervorragend für die Ablehnung der Unterzeichnung, sich aussprach, ebenfalls unsachliche Momente unterschoben worden sind. Gegen diese Vorwürfe von Unsach⸗ lichkeit habe ich schon gegenüber dem parlamentarischen Ausschuß für auswärlige Angelegenheiten entschieden Stellung genommen und werde es jedesmal wieder tun. Nein, was ich ausführen wollte, war etwas ganz anderes. Niemals ist es mir eingefallen, zu glauben, daß der Unterschied zwischen dem deutschen Angebot der Kohlenlieferung und der endgültigen Zahl in dem Abkommen allein durch die kleinen Mittel abgegollen werden konnte, von denen ich gesprochen hatte. Daß die eigentliche Aufgabe der Lesneos dieser Differenz auf den Schultern der Bergleute liegt, habe der Pressekonferenz so gut wie sonst innner ausgesprochen v. deswegen darauf hinge⸗ wiesen, daß nur mit dem guten Willen der Bergarbeiser diese Differenz herauszuwirtschaften ist. (Zuruf: Und die Sozialisierung des Bergbaues!) Gewiß, es hängt von vielem anderen abl Es hängt davon ab, daß die Bergarbeiter z. B. bessere Lebens⸗ bedingungen erhalten. Ich habe auch schon ausgeführt, daß die besseren materiellen Leistungen es allein nicht machen, sondern daß der Bergarbeiter auch seelisch freudiger und williger zur Arbeit ge⸗ macht werden muß. (Sehr gut!) Damit komme ich auf den zweiten Punkt: Organisation der Kohlenproduktion und Kohlenverkeilung. Ich glaube nicht falsch unterrichtet zu sein, wenn ich annehme, daß gestern in den Verhandlungen hier im Reichswirtschaftsrat und einen Ausschüssen gerade dieser Punkt zum Gegenstand eingehender ne worden ist, und daß eine Resolution Aussicht t, angenommen werden, wenn sie nicht schon angenommen ist ich bin nicht ganz sicher darüber —, die gerade nach dieser Richtung hin Aenderungen ins Auge faßt Was also der Reichswirtschaftsrat selbst für möglich und nötig hält, darf ich als Richtsachpestarndiger doch auch als möglich und wichtig für die schließliche Entscheidung wegen der Unterschrift oder Nichtunterschrift anführen. Und endlich die Schiebungen! Meine Damen und Herren, auch da liegt es mir vollständig fern, den hochverdienten Beamten die sich bisher mit der Kohlenverteilung befaßt haben, und die wahrlich ein schweres Amt haben, einen Vorwurf zu machen. Aber jedermann weiß, daß Zahlen, die auf bürokratischem Wege e.eceeee niemals ganz sicher sind. (Sehr richtigt) Eine Verteilung, die auf bürokratischem Wege vorgenommen werden muß, ist niemals ganz frei von Schiebungsmöglichkeiten. (Sehr richtig!) Ich frage jede ehrliche rau und jeden ehrlichen Mann in diesem Hause, ob sie nicht der Meinung sind, daß viel mehr geschoben worden ist, als man in der Oeffentlichkeit gehört hat. (Zustimmung und I“ Was ich nach der Richtung hin geäußert habe, bezog sich aber nicht nur auf die Kohle, die im Inland verschoben worden ist auf diese kam es mir nicht an; sie wird doch in irgend einer Form der inländischen Wirtschaft wieder zugute kommen es handelt sich um solche Kohle, die über die Grenze geschoben wird, und solche Angebote deutscher Kohle ohne Zustimmung des Reichskohlenkommissars, die im Aus⸗ land gemacht worden sind. Vor solchen Schiebungen habe ich aller⸗ vngs Line große Sorge. Denn sie nehmen uns die Möglichkeit, enau zu kalkulieren, was wir unsern Gegnern geben können. Das waren die Gesichtspunkte, die mich auf der Pressekonferenz ver⸗

anlaßten darzulegen, daß letzten Endes meine Unterschrift nicht mit so schwerem Perzen . worden ist, als ich sie machen zu müssen glaubte, unmittelbar nachbem die Entscheidung gefallen war. Ich komme dann auf eine weitere Angelegenheit, die Herr Geheimrat Hilger angeschnitten hat; das ist die ober⸗ schlesische Angelegenhoit. Auch sie hat in der Art, wie sie schließlich gelöst wurde, mir keineswegs jede Sorge genommen. Weit enlfernt davon! Denn es ist mir ganz klar geworden, daß die Zu⸗ sicherungen, die uns der Präsident der Konferenz und Herr Lloyd George gegeben haben, nicht annähernd das decken, was die deutschen Gegervorschläge mit anderkhalb Millionen Tonnen oberschlesischer Kohle monatlich verlangt haben. Nun hat Herr Geheimrat Hilge selbst schon gesagt, daß diese Menge aus Oberschlesien nicht heraus⸗ gewirtschaftet werden könnte, und ich kann mir denken, daß die Entente nach den Mitteilungen ihrer Agenten über die coberschlesische Kohlen⸗ förktrung derselben Meinung gewesen ist. Jedenfalls hatten sich die Vertreter der Entente nicht bereit gefunden, die Kommission, die sie einsetzten, zu binten. Sie haben uns aber doch sehr weitgehende Zusicherungen gegeben, doß man in Hinsicht auf die deutschen Schwie⸗ rigkeiten wegen Beschaffung von Ruhrkohle an die Alliterten bei der Perteilung der oberschlesischen Kohle Deutschland einen gewissen Spielraum geben wird. Ich werde mir nachher gestatten, den Wort⸗ laut in deutscher Uebersetzung vorzulesen, möchte daru nur solgendes hinzufügen: Herr Geheimrat Hilger hat darauf hingewiesen, daß diese Kommission von der Entente selbst eingesetzt wird, und daß wir zwar bei der Kommission, aber nicht in der Kommission ver⸗ treten sein werden. Ja, meine Damen und Herten, das ist eine stilistische Notwenvigkelt für diejenigen, die sich innerhalb der Phraseo⸗ logte des Versailler Frievens halten wollen. Für diese ist unser Land nun einmal so, daß wir vor der Hand nicht in den Bund der anderen Staaten aufgenommen sind, so daß wir immer eine befondere Position ugewiesen bekommen müssen, damit man nicht denkt, wir seien wie 9 anderen. Erst dann werden wir wie die anderen sein, wenn die Zeit gekommen sein wird, wo wir in den Völkerbund ausgenommen werden; so lange muß immer eine kleine äußere Unterscheidung er⸗ folgen. Aber auch das ist richtig. was 1.. Geheimrat Hilger gesagt hat, daß die Aeußerungen der alliierten Vertreter uns annehmen lassen, man werde uns in der Kommission so behandeln, wie die anderen auch. Herr Lloyd George hat darauf hingewiesen, als ich ihm entgegenwarf, daß wir von vornherein in der Minorität wären, daß solche Fragen wie die Behandlung der Verteilung einer komplizierten Kohlen⸗ sorderung nicht durch Majorilätepoten entschieden würden, sondern daß es darauf ankäme, daß in der Kommission Leute äßen, die gerecht und billig dächten. Er hat darauf hingewiesen, daß es das eigene Interesse der Alliierten sei, daß in dieser Angelegenheit Deutschland richtig behandelt werden würde. Ich schließe aus seinen Worten, daß doch auch er eine Instruktion für ein Mitglied dieser gemischten Kom⸗ mission heben wird, und daß dieses Mitalied wohl nicht so istruiert werden wird, daß es uns unmöglich gemacht wird, die Kohlenlieferung eim Westen durckzuhalten.

Meine Damen und Herren, die letzten beiden Redner und auch Herr Stinnes, trotz seiner sckarfen Absage an das Kohlenabkommen, sind sich darüber einig cewesen, daß es jetzt, wo das Kohlenabkommen wꝛterzeichnet ist, die Pflicht aller ist, die in Deulschland etwas zu ogen und zu lun hoben daß dieses Abkommen so gut erfüllt wird, wie es irgend möglich ist. Das war bisher immer das Traurige in unserm Verbältnis zu urseren Gegnern, daß man uns niemals geglauht hat, wir läten das, was wir tun könnten, daß man bisher immer glaubte, der Friede werde sabotiert. Ich hoffe, nach Svaa wird elwas mehr Vertrauen in uns gesetzt werden, daß wir wirklich zu tun versuchen wollen, was wir reifprochen baben. Das würde ich für einen außer⸗ erdentlicken Vorteil schen deswegen halten, weil dann bei der Durch⸗ fübrung des Aiommens ein ganz anderer Geist in die Verhandlungen zwischen den Ententevertretern und unsern Vertretern hineinkommen wird. Immerhin ist es doch, was die Kohle von Oberschlesien ga⸗ langt, etwas ganz anderes, ob drei Männer in der Kommission siten, die über die Verteilung unter dem Zeichen von Billicleit und Recht entscheiden, oder ob es der interalliterten, Regierungs⸗ und Plebiszitkommission, Abteilung Kohlenverteilung, überlassen ist, wie⸗ biel Kohle sie den Polen zukommen lassen will. Weaigstens werde sich meiner Ansicht nach die Alliierten sagen müssen und werden es, glaube ich, in Spaa gelernt baben, daß dieses Kphlenabkommen und ver Friede ükerbaupt auf die Dauer nicht gecen Deutschland, sondern nur mit Deutschland, nicht gegen unsern Willen, sondera nur mit unserm Willen durckheführt werden kann. (Sehrrichtig!) Wenn wir es gemeinschaftlich durckzuführen versuchen, werden wir auch die Grenzen fühlen, die der Ausführung gesetzt sind. (Bravol und Hände⸗ klatschen.)

Ick darf vielleicht eben noch die Urkunde verlesea. kurzer Auszug:

Auszug aus dem Protokoll der Sitzung vom 16. Juli 1920.

4. Klausel. Mit Bezug auf den vorgeschlagenen Zusatz zur 4. Klausel der Zusatz besagt, daß die Kommission im Sinne des deutschen Vonifchlacs haͤndeln soll, wonach wir entweder die freie Distreibution oder 1 ½ Millionen Tonnen haben müsson führt Herr Delacroix aus, daß die Alliierten der Ansicht seien, es wäre ganz unnütz, den deutschen Vorschlag anzunehmen. Die Kommission würde im Hinblick auf die denkbar gerechteste Kohlen⸗ verte lung errichtet werden. Sie würde der Lage und dem Bedarf Deutschlands in dieser Angelegenheit gewißlich Rechnung tragen. Es würde dies tatsächlich die Pflicht der Kommissien sein, und jeder Versuch in der vorpgeschlagenen Art, ihre Machtvollkommenheit zu fesseln, würde sicher Verwirrung hervorrufen, deren letzte Konsequenz u zent ernst sein könne. Dr. Semons erklärt, der Vorschlag sei gemacht worden, da die deutsche Delegation sicher zu stellen wünsche, daß die deutsche Ver⸗ tretung in der Kommission sich nicht stets in einer Minorität befände.

Lloyd George weist darauf hin, daß eine derartig schwierige Frage in Wahrheit nicht durch Abstimmung entschicden werden könne. Er sei sehr besorgt, zu erreichen, daß Deutschland in der schlesischen ehrliches Spiel gewährt werde, und seiner Ansicht nach läge es ebenso im Interesse der Alliterten, wie in dem Deutschlands, daß die Kommission in gerechter und unpartei⸗ ischer Weise arbeite. Die deutsche Delegation möge gewiß sein, daß diese Bedenken von der Kommission gehegt würden, und daß die Alliierten dafür sorgen würden, daß Deutschland än dieser An⸗ gelegenheit ehrliches Spiel gewährt werde.

Spaa, den 16. Juli 1920.

Der Unterzeichnete, Rolin⸗Jaequemyms, Generalsekretär der Konsferegz von 89 besckeinigt, daß der obige Text mot der von Llond George, Groß⸗Britannischem Premierminister, abgegebenen Erklärung übereinstimmt. b

Unterschrift.

Freiherr Dr. von Schorlemer (Arbeitgebervertreter der Landwirtschaft): Auch die deutsche Landwirtschaft teilt die Befürch⸗ tungen für das Kohlenabkommen, daß es kaum erfüllbar sein wird und daß es auch für die Landwirtschaft große Schwierigkeiten haben wird. Die Landwirtschaft wird nur etwa mit der Hälfte des Kohlen⸗ bedarfs gegenüber der Friedensversorgung beliefert werden. Was das bei den jetzigen Ernährungsverhältnissen bedeutet, brauche ich nicht auszumalen. Aber auch wir Landwirte wollen, nachdem das Ab⸗ kommen unterzeichnet ist, eirmütig hinter der Regierung stehen und ihr den Rücken stärken und alles zur Erfüllung des Abkommens tun. Die Feenr ch hat schon im Kriege ihre Verpflichtung gegenüber der Gesamtheit ehrlich erfüllt, aber in ihrem Namen muß ich sagen

Es ist nur ern

daß die Erfüllung der Uüforderungen nur möglich ist, wenn auch

ihren Beschwerden abgeholfen wird. Vor allem muß sie unter Um⸗ auch vorzugsweise mit Kohle beliefert werden für den scd. rusch, den Ausdrusch, für die Maschinen der technischen Neben⸗ gewerbe, für die Gärtnerei usw. War brauchen die Kohle auch für den Hausbrand, denn der Landwirt ist nicht leistungsfähig und leistungsfreudig, wenn er im Winter frieren muß. Bei dem letzten Hochwasser an der Mosel und dem Rhein haben zahlreiche Ort⸗ schaften trotz dringender Telegramme wochenlang auf die Kohlen zur

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8

Austrocknung d

müßten. b , Landwirten verstärkt worden. 2 se dil n 1. gestellt werden als die Bergarbeiter. Auch sie leisten für das Voll ks-

der aus der Not des Landes geborenen Notowndigkeit.

Zohnungen warten müssen. Der Ernährung minister muß für die Beschaffung der künstlichen Düngemittel sorgen. Die Preise dafür sind hoch, daß nicht nur die kleinen, sondern auch die größeren Wir nstdünger kaum noch beziehen können. Die Preise betrage Sechsfache des Friedenspreises und die Frachlbasis auf größere Entfernungen ist jetzt fast ebenso hoch wie der Ptreis der Produkte se öst Ohne Abhilfe könnte die Landwirt⸗ schaft den intensiven Betrieb nicht mehr aufrechterhalten, sondern müßzte zu dem weniger erzeugenden Intensipbetrieb übergehen. Der Ausschuß für Ernährung wird sich damit befassen müssen, wie Ab⸗ hilse auf diesen Gebieten geschaffen werden kann. Auf eine Ver⸗ billigung der gegenwärtigen Frachtsätze muß hingewirkt werden, damit die Düngemittel genügend herbeigeschafft werden können. Der vom Reich erzeugte Slickstoff muß verbilligt werden durch Hinaus⸗ schiebung der sehr kurz bemessenen Amorkisationszeiten und Ver⸗ ringerung der Amortisalionsguoten. Bielleicht kann man auch einen Teil der Stickstoffe zu günstigen Preisen an das Ausland abgeben, um dadurch die Preise für das im Inland verbleibende Fabrikat hexab⸗ zusetzen. Zur Versorgung unserer Bevölkerung mit Fleisch, Fett und Milch müssen wir Futtermittel aus dem Auslande einführen. Wenn es wahr ist, daß die Amerikaner uns hunderttausend Kühe zur Verfügung stellen wollen zur Versorgung der städtischen Kinder mit Milch, so wird wohl die Milchleistung dieser Kühe erheblich zurück⸗ gehen, da wir ihnen nicht so viel Futter von bester Quglität geben können. Außerdem besteht die große Gefahr der Maul⸗ und Klauenseuche, die unseren Rindvichbestand dezimiert. Die Bekämpfung dieser Seuche ist bisher nicht erfolgreich gewesen. Cs näre besser, wenn uns die Ametikaner sialt der Kübe Futtermittel Keferten, mit denen wir die Milchleistung unserer Kühe fteigern könnten. Die ausreichende Ver⸗ sorgung der Bevölkerung mit genügender Nahrung ist nicht nur ein deutsches, sondern auch ein europälsches Problem. Wenn es nicht gelingt, das östliche ECuropa mit Einschluß von Sibirien für die Be⸗ lieferung mit Brotgetreide willig zu machen, werden wir auf Jahre hinaus noch mit einer großen Knappheit zu rechnen haben. Auch bezüglich der Futtermittel sind wir auf diese Länder angewiesen. Wir mußten vor dem Kriege in bezug auf Getreide auch auf Kanada und Argentinien zurückgreifen und bezüglich der Kraftfuttermittel au die tropischen und subtropischen Zonen in Anspruch nehmen Dies konnten wir nur durch Ausfuhr der Erzeugnisse unserer Industrie bezahlen. Wie das in Zukunft sich gestalten wird, ist seh⸗ Zeisolhaft. Ez ist damit zu rochnen, daß in genz Eurcpa die Staaten nicht mehr in der Lace sein werden, ihre Brvölkerung ausveichend zu ernöhren. Der Ernährungsaudschuß wird sich mit der Frage des Ab⸗ baucs der Zwangewirtschaft zu befassen haben. Die Landwirte geben zu, daß wir die öffentliche Bewirtschaftung des Brotgetreides in den nächsten Jahren nicht entbehren können. Wir ersuchen eber die Reꝛchs récterung dringend, mit der Vewirtschaftung der Karloffeln und der Zwangewirlschaft des Fleisches endlich aufzuhören. (Sohr richtig!) Baden, Anhal und Hessen sind schonsdazu ülergegangen und auch preu füsche Kommunalrerkände bescheeiten auf diesem Gebiete ihre eitenen Wege. Ich verlange nicht die Bestrafung der verantwortlichen Regie⸗ rungsleiser in Beden, Hrssen und Anhalt, aber die kleinen Landwirte

haben kein Verständnis dafür, wenn sie mit Bestrasungen verfolot u

—ꝙ mit Gesängmis bedroht werden, wenn sie die Vorschriften des Rei l : * v 2 65 g. 3 s ükertreten haben, und man andererseits die großen Verbrecher laufer läßt. Ich möch!e also dringend bitlen, vor allen Dingen unsere Ver

watun eüehörden anzuresen, von diesen kleinlichen Maßnahmen und

Bestrafungen endlich Abstand zu nehmen. Der Landwirt hat kein Ver⸗ ständnis dafür, daß er bestraft werden soll, wenn er für seine Kinder und Arbciter mehr beschafft hat, als es der vorgeschriebenen Ration entsprach. Es war verkehrt und undurchfühmear, den Selbstversorger auf dem Lande Vorschriften darüber zu macken, was sie sür sich selb⸗ verbrauchen durften. Es wäre richtiger gewesen, den Landwirten vor⸗ zuschreiben, was sie abg⸗ben müßten, aber nicht, was sie verbrauchen Dadurch wäre der Antrieb, müglichst virl zu erzeugen, bei der Die Landwirte dürfen nicht schlecht ganze etwas Wertvolles. Sie kennen keinen Achtstundentag. Sie müssen sich so ernähren können, daß sie die zugemutele Leistung auch wirkli Newältigen können.

erhalten werden soll. Ein Amnestieerleß würde auch unter den kleinsten Laatwirten Wunder wirken. Selkstverständlich will ich da⸗ mit nicht dem Schicbertum das Wort reden; aber gerade das, was zum Besten der eigenen Familie und der Landarbeiter verwandt wird, darf einer Bestrasung nicht unterliegen. Was 89 uns Gesetze, die täglich überkreten werden? Uns tut in diesem Augenblick Eintracht not, nicht Zwiespalt. Deshalb muß Arbeitseinstellung so weit wie möglich verhindert werden. Streitigkeiten müssen durch Verhand⸗ slungen beigelegt werden, damit unsere gegenmwärtige Ernte sickergestellt wird. b zuteil. (Beifall.) Wissell (Arbeitnehmervertreler der Induste): Mit dem Kriege haben wir unsere wirtschaftliche Entvicklungsmöglichkeit und unsere wirtschaflliche Freiheit zu erheblichem Teile verloren. Das ist mir nie so offenbar geworden, als beim Anhören der Ausführungen des Dr. Rathenau. Wir stehen in nächster Zeit einer übergroßen Arbeitslosigkeit gegenüber. Wie unsere Wirtschaft den Schlag über⸗ winden wird, ist noch nicht zu übersehen. Es geht auf die Dauer nicht an, daß jeder in der Wirtschaft das tun kann, was zu tun er jeweils für nötig hält. Wirtschaften ist nicht mehr die Privatsache es einzelnen, sondern eine Angelegenheit der Gesamtheit. (Sehr richtig!) Diese hat zu bestimmen, wie die Produktionsmittel zu ver⸗ wenden sind, nicht durch behördliche bürokratische Anordnungen, die in das Einzelne eingreifen, nicht im Sinne einer Kriegszwangswirtschaft sondern unter Ausnützung aller Kräfte, die in der freien Selbstver⸗ waltung der Wirtschaft unter Zurickstellung aller Sonderinteressen sich in den Dienst der Volkegesamtheit stellen wollen. Leider mußte uns erst durch das Diktat der Gegner die Notwendigkeit einer solchen planmäßigen Ordnung unserer Wirtschaft offenbar werden. Vier Punkte sind sofort zu erledigen: die Steigerung der Kohlen⸗ förderung, die zweckmäßigste Beförderung der ocförderten Kohle, die unter Abwägung allen Interessen der Gesamtheit vor⸗ zunehmende Verteilung der Kohle und das Sueren der Kohle dort, wo sie gespart werden kann. Wir müssen in höherem Maße als bisher Rücksicht nebmen auf die Bergarbeiterschaft. Die Bergarbeiterschaft hat eine erheblich erhöhte Aufgabe, die zu er⸗ füllen sie den Willen hat. Deshalb muß auch jede Maßnahme, die auf gesetzgeberischem Gebiete erfolgt, den Wünschen der Bergleude in weitgehendem Maße Rechnung tragen. Für die von der Bergarbetter⸗ schaft besonders verlangte Sozialisierung des Kohlenbergbaues werden die demnächst bekanntzugebenden Vorschläge der Sofialisserungs⸗ kommission eine geeignete Grundlage bilden. Diese den Aufgaben dss Bergbaues und den Bedürfnissen der Reichswirtschaft durchaus Rech⸗ nung tragenden Vorschläge sind ernstlich durchzuführen. Private An⸗ schauungen und Würsche der einzelnen müssen zurücksteben gegenüber Wenn von den Bergarbeitern hohe Leistungen verlangt werden, dann muß auch mehr geschehen zu ihrer Ernährung als bisber. Hier liegen offenbar Mängel vor, die dringend der Abhilfe bedürfen. Es liegt nicht an der Zwange⸗ wirtschaft, sondern lediglic an der Verteilung und deren Mängeln, daß die Ernährung der Bergleute so im argen liegt. Ich freue mah, daß der Minister betonte, daß die tarifliche Arbeitszeit nicht angetastet werden soll. Der Versailler Friedensvertrag betont ja besonders, daß das körperliche, sittliche und geistige Wohlergehen der Arbeiter vom internationelen Standpunkt aus gewünscht werden müsse, daß die Arbeiter nicht als bloße Handelsware betrachtet werden dürften. Darauf hätte man in Spaa hinreisen müssen. Und auch darauf, daß schon eine internationale Verständigung zustande gelommen ist, daß man sckon in den letzten Wechen die Durchführung des Grund⸗ satzes des Achtstundentages auch für die Schif hier werden für weite Schichten der Bevöllerung Ueberstunden ver⸗ langt. Man muß mehr Arbeiter an den Ort zu bringen suchen und alle technischen Einrichtungen im Bergbau weiter ausbauen. Mir scheint in Spaa nicht genügend darauf hingewirkt worden zu sein,

a. In dieser Beziehung muß enlgegengekommen werden, wenn die Leistungéfähigkeit der Landwirtschaft aufrecht⸗

Der Dank des ganzen Vaterlandes wird däesen Bestrebungen

biffahrt erwogen hat, und

die Kohlenfrage mit der allgemeinen wirtschaftlichen Frage im

engen Zusammenhang steht. Je geringer die Kohlenmenge ist, die

uns zur Verfügung steht, um so geringer werden unsere Reparatons⸗ eistungen sein. Alle Betricbe, die Kohle fressen, deren tech⸗ sche Einrichtungen der heutigen Heiztechnik nich: entsprechen, ssen geschlossen weiden. Wir müssen die Kohle gleich am Entstehungsort ausnützen. Die Elektriftzierung unserer Bahnen muß in viel höherem Maße ernstlich betrieben werden; Da⸗ könnten wir die drohende Arbeitslosigkeit mildern. Wir werden auch zu Zusammenlegungen kommen müssen, nicht mehr in dem klein⸗ lichen Geist, der sich in der Ausführung des Hilfsdienstgesetzes zeigte, ondern in dem Geist, der von einer an Wellen und Charakter ge⸗ sestigten Persönlichkeit angewendet werden kann. Wenn die Re⸗ gierung zur Bildung eines Kohlendirebtoriums schreitet, dann wird sie Wert darauf lepgen müssen, in ihm das natürliche Gleichgewicht eines gedanklich verbundenen Kollegiums zu schaffen, cines Kollegiums, das es versteht, unter allen Umständen die Interessen der Gesamtheit üver die Interessen des einzelnen zu stellen. Wir wenden auch hart sein müssen, wo es das Interesse der Gesamheit erfordert. Es muß ein viel früherer Geschäftsschluß, namentlich der Läden eintreten, mögen zuch im einzelnen Unbeqnemlichkeiten entstehen. Zusammen⸗ legungen werden nicht nur in der Kohle verbrauchenden Industrie notwendig, sein. Leider ist in Spag nicht alles geschehen, was geschehen können, um die Atmosphäre des Mißtrauens zu besei sie ist sogar ganz unka rußt noch verschärft worden. Wir müssen heute von allen Personen, die an verantwortungsvoller Stelle stehen, ver⸗ langen, daß sie ihre eigenen Wünsche zurückstellen und sich planmäßig nordnen in das Ganze unserer Gesamtwirtschaft. Unsere Achlung und Würde gebietet den geschlossenen Vervtrag auch zu erfüllen. G 1 st, dann wenden wir es zwingen, so schwer der Welt kann den Glauben an uns selbst und unseres Volkes rauben, sofern wir nur selbst gewillt sind, diesen Glauben mit aller Kraft festzuhalten. (Beifall.) Mittagspause bis 4 Uhr ein. Nachmittagssitzung legte der Wirt⸗ schaftspolitische Ausschuß folgende Entschlie⸗ ßung vonu:

Der Reichsevirlschaftsrat erblickt in dem Kohlenabkomanen von Spaa, das unter der von den Ententevertretern angedrohlen Besetzung des Nuhrreviers angenommen werden mußte, eine Belastung des deu schen Wirtschaftslebens, deren Folgen unahsehbar sind.

Wenn die durch das Abkommen bedingte verschärfte Kohlenknapp⸗ heit nicht zu einer Katgstrophe für Land und Volk führen muß, so muß sofort cine ungewöhnlich starke Steigerung der Kohlenproduktion eintreten.

Sie hat eine Kraftanstrengung der Bergarbeiter zur Voraus⸗ setzung, die bei den derzeittgen Ernährungswerhältnissen nicht geleistet werden kann.

„Das erfordeiliche bohe Maß an Arbeitskraft, Arbeitsfrsude und Arbei!gintensität mackt die genaue Kenntnis der wirtschaftlichen Ver⸗ hältnisse des Kohlenbercbaues zur dringenden Nolwendigkeit, damit de Bergarbeiter und Argestellten mehr als bisher zur klaren Einsicht der Verhällmisse im Berngbau gelangen und zu mitwerantwortlichen Träögern der nach gemeinrwirtschaftlichen Gesichtspunkten zu ordnenden Kohlenwirtschaft werden.

Dar Reichewirtschaftsrat wird zur Art und Form der Soziali⸗ sierung des Kohlenberobaues umgehend Stellung nehmen, sobald der Bericht der Sozialisierungs komme⸗ssion, der bis (wätestens 1. Sep⸗ tember 1920 erwartet wird, vorliegt.

Zur Durchsührung der eingegangenen Liefer ungsverpflichtungen sind die nachstehenden Maßnahmen erforderlich:

Die Mehrabgabe von rund 900 000 Tonnen Koblen monatlich kann mur durch erhöhte Förderung erzielt werden. Vorübergehend wird Ueberarbeit der Bergleute unvermeidlich sein. Sie ist im Ein⸗ verständnis mit den Bergarbeiterorganisationen zu regeln. Die Lebensbaltung der Bergarbeiter ist mit aller Mitteln zu heben. Die Erzeugungsfähigkeit der heimischen Lemdwirtschaft ist, namentlich auch durch bessere Versorgung mit Düngemitteln, zu steigern.

Die Ansiedlung in den Bergrevieren ist unter Zunückstellung aller sonstigen nicht unbedingt nolwendigen Bauten in verstärktem Maße zu betreiben, mit dem Endzwecke, daß in kürzester Frist das Ver⸗ , von Ueberschichten im Bergbau ganz oder teilweise aufhören ann. In jedem Kohlenrevier wird eine Kommission aus drei Arbeit⸗ gebern und drei Arbeitnehmern zur Prüfung der betriebstechnischen und bergtechnischen Verhältnisse eingesetzt. Insbesondere soll es ihre Aufgabe sein, auf eine möglichst gute Beschaffenheit der Kohle hin⸗ zuwirken. Die Kommission kann sich für Sonderaufgaben und zum Studium der Neuerungen im ausländischen Bergbau vergrößern.

Eine sofortige gründliche Durcharbeitung der Kohlenverteilung nach volkswirtschaftlichen und verkehrstechnischen Gesichtspunkten und schärfste Maßnahmen zur Sicherung ihrer Durchführung sind erforder⸗ iich. Insbesondere ist die Auswertung der Kohlen in der Gas⸗, Wasser⸗ und Elektrizitätswirtschaft durch einheitliche Maßnahmen zu regeln. Vorbedingung hierzu ist die Gliederung des Reichsgebiets in Wirtschaftscgebiete, die lediglich nach wirtschaftlichen und verkehrs⸗ politischen Gesichtepunkien vorzunehmen ist.

Die weitgehendste Verwendung von Braunkohle ist durchzuführen. Die Betriebe müssen, wo angängig, hiernach umgestellt werden.

Die weilere Ausnützung der Wasserkräfte ist unverzüglich in Angriff zu nehmen.

Die Verkehrseinrichtungen zu Wasser und zu Lande sind der erhöhten Kohlenförderung anzupassen,.

Die Wärmewirtschaft ist in allen Betrieben gewerblicher und industrieller Art mit allen Mitteln zu fördern und zu heben. Die Industrien werden angehalten, auf dem Wege der Selbstverwaltung gceignete Eirrichtungen zu schaffen. 16“

Zur Ersüllung der in Spaag übernommenen Verpflichtung ist die während der Verhandlungen in Spaa in Aussicht gestellte zureichende Belieferung der deutschen Wirtschaftsgebiete mit oberschlesischer Kohle zu sichern. 8

Es wird Aufgabe der kommenden Verhandlungen in Genf sein, deren Vorarbeiten und Durchführung in enger Gemeinschaft mit dem Reichswirtschaftsrat geschehen müssen, die allgemeinen Wiedergut⸗ machungsleistungen Deutschlands in die natürlich gegebene Beziehung zu der deutschen Kohlenerzeugung zu bringen. Der Reichswirtschafts⸗ rat ruft alle Kreise des deutschen Volkes auf, an der Erfüllung des von Deutschland unterzeichneten Abkommens von Spaa tatkräftig mitzuwirken.

Um 4 Uhr wird die Sitzung wieder aufgenommen und die Aussprache fortgesetzt.

Direktor Bästlein⸗Hamburg: Es blieb schließlich nichts anderes übrig, als das Abkommen zu unterzeichnen, aber wir als Verbraucher sind uns klar, daß die Industrie infolgedessen sehr schweren Zeiten entgegengehen wird, und daß auch der Hausbrand in diesem Winter eine sehr starke Einschränkung erfahren wird. Die Ernährung bätte schon längst gebessert werden können wenn der gute Wills da war. Es geht nicht an, daß mwoeierlei Recht besteht. Die Ver⸗ ordnungen gelten nur noch sür einzelne Teile des Volkes. In den Gastwirtschaften bekommt man, was wan. will. In Schleswig hält sich jeder Landrat für ermächtigt, die Fleischverordnungen aufzuheben. Große Mengen Speiseöl hat die Regierung aufgestapelt und bringt sie nur deshalb nicht zur Verteilung, weil sie nicht weiß, wer die Preiedifferenz tragen soll. Tropfenweise kommt dieses Speiseöl in den Schleichhandel. Es mußf restlos unmittesbar an die Verbraucher verteilt werken. Man sorge dafür, daß die Bergarbeiter wieder Ver⸗ 5 zur Regierung bekommen, und ebenso die ganze verbrauchende

wefkkung. , Herlin Die Industrie in allen ihren Teilen wird der Hauptleidtragende des Kohlenabkommens sein. Schon jetzt konnte die Industrie der großen Nachfrage wegen des Kohlen⸗ mangels nicht genügen. Die Folge war Arbeitslosigkeit und Preis⸗ steigerung der Erzeugnisse. Immerhin fingen die Gvundlagen eines geregelten Wirtschaftslebens allmählich an, sich neu zu bilden. Die

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Erzeugung hob sich von zu Woche, unsere Valutz erh seit mehreren Monaten eine gezvisse Stabilität. Nun diehen uns zu⸗ folge des Akommens erneute Schwierigkeiten; wir können aber nur durch eine Senkung der Preise den Markt neu beleben. Die Kohlenversorgung der deutschen Industrie hat gegen den Friedens⸗ verbrauch 60 9 nicht überschritten. Die Bauindustrie, die Kalkwerke, die Zementindustrie, die Ziegelindustrie sind in ihrer Produktion bis zu 25 bis 10 herabgesunken. Wie sollen wir erst bei der geringeren Kohlenlieferung noch Baustofse, hergestellt werden und Wohnungen in den Kohlengebieten gebaut werden. Wir brauchen das Ausland für Lebensmittel, Rohstoffe, wvie Baumwolle usw. und benötigen dafir Tauschmittel zum Expe⸗ Wir müssen auch den Export aufrecht⸗ erhalten. Die jetzige I hat zu großen Mißständen geführt. Der Reichswirtschaftsrat muß der Regierung brauchbare Vorschläge zur Verbesserung unterbreiten. Die Rettung Deutschlands liegt in der Hand der Bergarbeiter, und diese müssen sich für einige Zeit außergewöhnlichen Anstrengungen unterwerfen, aber auch dazu in die Lege versetzt werden. Ein Gebot der Stunde ist es, die Wünsche der Bergarbeiter zu erfüllen, soweit es mit der Wirtschaftlichkeit der Betriebe und mit der Vermehrung der Produktion im Einklang steht. Die Haltung der Sachverständigen, die gegen die Unterzeichnung wgaren, 88. ich, denn sie konnten die Frage, ob die uns auferlegten wirtschaftlichen Bedingungen erfüllt werden können, nicht bejahen. Nun aber sind wir an die Zusage der verantwortlichen Regierung gebunden. Gelinat uns die Erfüllung der Bedingungen trotz aller Anstrengungen nicht, so haben wir doch vor unserem Gewissen das Menschenmögliche versucht, um dem verpfändeten deutschen Wort ge⸗ recht zu werden. (Beifall.)

Schriftleiter Franz Röhr (Arbeitnehmewvertreter der Eisenbahn Berlin⸗Schöneberg): Die Rechtsgültigkeit und moralische Verbindlich⸗ keit von Spaa lann man ebenso bezweifeln, wie den Friedensschluß von Versailles, denn die Verträge sind unter Androhung militärischen Zwanges zustande gekommen, aber sie sind zwangsverbindlich. Wir müssen sie erfüllen, damit wir am Leben bleiben. Die besonnenen Elemente in allen Ländern werden wieder zur Geltung kommen, nicht nur die sczialistischen, sondern auch die Gruppen, welche sich zu den Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit und christlichen Gesinnung wie die mir nahestehenden Organisationen bekennen. Europa muß sich wirt⸗ schaftlich solidarisch fühlen. Die 24 Millionen Tonnen Kohlen, die Deutschland vorläufig bezahlen muß, bedeuten eine Mohrausgabe von 5 biz 6 Milliarden jährlich oder einen entgangenen Gewinn von 25 bis 28 Milliarden Papiermark, womit wir unser ganzes Reichsdefizit decken könnten. Zur Erfüllung der Bedingungen wäre eine Vermehrung der Ruhrbelegschaft um mindestens 85 000 Köpfe erforderlich. Zur Be⸗ förderung brauchten wir wenn die Hälfte auf dem Wasserwege geht täglich 53 Züge mit 4000 Wagen oder bei 10 tägiger Umlaufszeit 40 000 Eisenbahnwagen. Dieses Quantum Kohle können wir auf die Dauer nicht liefern, ohne unsere Volkswirtschaft zu ruinieren, aber es wird das Menschenmögliche versucht werden, um die Lieferung zu er⸗ zielen. Ebenso wie die Lebensverhältnisse der Bergarbeiter müssen auch die der Eisenbahner verbessert werden. Die Bergarbeiter dürfen nicht auf Kosten der übrigen Arbeitergruppen bevorzugt werden. Ueber die Rationierung der Lebensmittel machen sichdie wenigsten ein klares Bild. Mit Andeutungen von Lohn⸗ und Gehaltsherabsetzung darf man den Arbeitern und Angestellten nicht kommen, wenn man die Intensivität der Arbeit steigern will. Wir müssen zu einer ordentlichen Planwirt⸗ schaft kommen, die endlich der Verschleuderung von wirtschaftlichen Werten ein Ende macht. Es geht nicht⸗äan, daß die große Mehrheit des Volkes darbt, während ein Teil in Saus und Braus lebt. Der Kreis derjenigen, die sich noch jede Behaglichkeit, jeden Luxus leisten können, ist doch zu groß, als daß man sich in der heutigen Zeit damit abfinden könnte. Hier muß eine Besserung eintreten, damit man sich wieder als Mitglied eines sauberen Volkes fühlt. Von Herrn Wissell und Dr. Rathenau ist hervorgehoben worden, daß wir die Technik, die Organisationskunst voll entwickeln müssen. Diejenigen „Arbeitgeber“ aber, die keine produktiven Werte schaffen, brauchen sich darauf nichts einzubilden, wenn sie Arbeitskräfte beschäftigen und ihnen Brot geben. Von besonderer Bedeutung ist, daß das menschliche Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sich viel besser gestaltet hat, als es früher war. Hierzu kann das Betriebsrätegesetz viel beitragen. Die Ver⸗ teilung des Produktes und des Gewinnes soll für die Bergleute durch⸗ sichtig sein. Dasselbe gilt aber auch für alle übrigen Gewerbezweige. Wir wollen zu einer planmäßigen Wirtschaft auch im Berabau kommen, die den Charakter einer Gemeinwirtschaft in sich trägt. Wir müssen ver⸗ suchen, mit der Entente in absehbarer Zeit Vereinbarungen zu treffen, die uns einen anderen Medus der Wiedergutmachung ermöglichen. All⸗ mählich muß die Einsicht kommen, daß ohne Deutschland Europa nicht aufgebaut werden kann. Eine positive Macht haben wir nicht mehr, aber eine große negative Macht: ohne Deutschland ist ein Aufbau Europas unmöglich. Europa muß zu einer Wirtschoftssolidarität kommen.

Prof. Dr. Herkner⸗Berlin; Wir stimmen der Resolution zu. Wir verkennen nicht, daß das Abkommen die äußerste Entfaltung waserer Energie erfondert. Bedauerlich ist es, daß die Statistik des Warenverkehrs mit dem Auslande von der Regierung immer noch als Staatsgeheimnis gehütet wird. Die Heimlichtnerei erzeugt auch nur Mißtrauen im Auslande. Die Schieberkohle wird erst dann aus dem Verkehr verschwinden, wenn kein stillgelegter Betrieb mehr be⸗ liefert wird. Das Abkommen von Spaa bringt nicht nur eine Kette schwer lösbarer sachlicher Aufgaben, sondern erfordert auch eine be⸗ sondere moralische Kraftzentralisation. Solche Leistungen können nur unter dem Drucke der ehernen Notwendigkeit zustande kommen.

Oberbürgermeister Mitzlaff: Eine weitere Beschränkung des Hausbrandes, der schon auf 50 Prozent herabgesetzt ist, ist kaum noch möglich. Die Verleilung der Kohle muß neu organisiert werden. Es geht nicht an, daß sie weniger von der Autorität der Behönden als von dem Willen der Inetressentengruppen abhängt. Die Ent⸗ schließung wird im wirtschaftlichen Ausschuß in den Einzelheiten be⸗ raten werden müssen.

Schriftleiter Bernhard: Die Informationen des Reichswirt⸗ schaftsrates sind höchst mangelhaft. Auch die Mitglieder der Aus⸗ scküsse koben wenig erfahren. Ich hoffe, daß man in der Zukunft uns besser insormicht. Venrundert bin ich über die Art, wie über die Sozäglisierung gesprocken wurde. Die Steigerung der Intensirät deusscher Arbeit ist wesentlich abhängig von der Sozealisierung. Sie muß in Forwen gegosfen werden, welche die Privatwirtschaft n cht ertöten, sendern beleben. (Häiterkeit.)

Ein Schlußantrag wird angenommen. Die schließung sindet fast einstimmige Annahme.

Auf Antrag des Geschäftsordnungsausschusses wird ein Zusatz zur Geschäftsordnung, der Bestimmungen über die Prüfung der Berechtigung der Mitgliedschaft durch ein Wahlprüfungsgericht nach Art desjenigen für den Reichs⸗ tag enthält, ohne Erörterung en bloc angenommen. . Die Bildung einer Kohlenkommission und einer Ver⸗ fassungskommission wird dem Vorstand übertragen.

Der schrifteche Bericht des wirtschastspolitischen und des sozialpolitischen Ausschusses über die Untersuchung der Pro⸗ duktionsbeschränkungen und Betriebsstillegungen soll mit Rücksicht auf die Vertagung des Plenums den beiden Aus⸗ schüssen zur weiteren Veranlassung vorgelegt werden.

Die Anberaumung der nächsten Sitzung, die voraussicht⸗

lich Ende August stattfinden wird, wird dem Präsidenten über⸗ lassen. “““ s Schluß nach ½ 7 Uhr.

Ent⸗

Handel und Gewerbe.

Nach dem Geschäftsbericht der Deutscher Eisen⸗ handel Aktiengesellschaft über das Jahr 1919 haben die nach dem Waffenstillstand und Friedesvertrage erfolgte Abtretung des lethringischen Gebietes, der Verlust unseres Einflusses auf

das Saar⸗ und luxemburgische Revier, die bedeutendsten Versorger der deutschen Eisenverbraucher, die Verkehrsnot, die Kohlennot r5 ein gedeihliches Arbeiten der Betriebe unmöglich gemacht und zu einer stetigen Vermehrung der Gestehungskosten geführt, so daß die zu andauernden Preissteigerungen gezwungen waren. der Umstand, daß mit Kriegsende die Beseiti⸗ gung aller behördlichen Zwangsmaßnahmen des Wirtschafts⸗ lebens nicht erfolgen und die erwünschte Bewegungsfreiheit nicht gegeben werden konnte, war für eine stärkere Hetaät gung ein Hindernis. Ansprüche seitens der Konzernfirmen als Folge der starken Preissteigerung in Verbindung mit der Notwendigkeit, den Konzern zur Stärkung der Position durch Aufnahme neuer Beteili⸗ gungen zu erweitern, haben zu einer Erhöhung des Aktienkapitals um 13 Millionen Mark auf 36 Millionen Mark geführt. Von diesen 13 Millionen sind 7 Millionen ab 1. Januar 1919 und 6 Millionen ab 1. Januar 1920 gewinnanteilberechtigt. Die Er⸗ weiterung des Konzerns findet in einer Erhöhung des Kontos von 22 641 000 auf 31 281 000 ihren Ausdruck.

Dem Vernehmen nach hat, laut Meldung des W. T. B.“ aus Königsberg die preußische Staatsregierung zur Förderung der Ostmesse einen Kostenbeitrag von 100 000 bewilligt.

Nach dem Geschäftsbericht der Friedrich Wilhelm, Lebensversicherungs⸗Aktiengesellschaft in Berlin, für das Jahr 1919 beläuft sich der Versicherungsbestand Ende 1919 auf 1425 Millionen Mark. Die Einnahme an Prämien und Zinden hat 101,5 Millionen Mark betragen. Die Zahlungen aus Ver⸗ EEöö“ beziffern sich auf 27,4 Millionen Mark (i. V. 29,6 Millionen Mark); für vorzeitig aufgelöste Versicherungen wurden 849 383 i. V. 368 953 ℳ) vergütet. Der Ueberschuß t 12 839 025 ℳ, hiervon werden den am Geschäftsgewinn be⸗ teiligten Versicherten 11 750 097 überwjesen. Die Gewinnanteile der Versicherten werden teilweise herabgesetzt. Bei Verband A er⸗ halten die Versicherten 21 vH (i. V. 24 vH) der Jahresprämie, bei Verband B 2 ¾ vH (i. V. 3 ½ vH) der Prämiensumme, bei Verband C 20 vH (i. V. 25 vH) der Jahresprämie; dagegen bei Verband D 33 vH der Jahresprämie und bei Verband E 2 ½¾ vH bis 6 vH der Prämiensumme wie im Vorjahre. Die Aktionäre erhalten 135 ür die Aktie.

Die Enzinger Werke, Aktiengesellschaft in Worms, haben, laut Meldung des „W. T. B.“, mit Wirkung ab 1. August d. J. die Firma Haz & Kemper in Konstanz, welche Pichereianlagen baut, unter Ausschluß von Aktiven und Passiven übernommen.

Die Roheinnahmen der Canada Pacific⸗Eisenbahn

betrugen laut Meldung des „W. T. B.“ in der dritten Juliwoche 3 648 000 Dollar (Zunahme gegen das Vorjahr 446 000 Dollar). Washington, 23. Juli. (W. T. B.) Der ert der Ausfuhr belief sich in den letzten zwölf Monaten auf insgesamt 8111 Millionen Dollars (Zunahme 879 Millionen) der Wert der Einfuhr auf 5239 Millionen Dollars (Zunahme 2143 Millionen). Dies bedeutet einen neuen Höchststand. Im Juni war der Wert der Ausfuhr 631 Millionen (Abnahme 115 Millionen) und der Wert der Einfuhr 553 Millionen (Zunahme 122 Millionen).

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 22. Juli 1920.

Ruhrrevier Oberschlesisches Nevier Anzahl der Wagen

Gestellt .

Nicht gestellt.

Beladen zurück⸗ ge stellt

CW8 Nicht gestellt.. Beladen zurück⸗

gefleltk ...

Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.

„Köln, 24. Juli. (W. T. B.) Englische Noten 167,00 bis 169,00, Französische Noten 328,50 333,00, Belgische Noten 352,00 bis 358,00, Holländische Noten 1500,00 1600,00, Rumänische Noten 108,50 110,00, Amerikanische Noten 44,25 45,00, Schweiz. Noten 780,00 295,00.

Wien, 23. Juli. (W. T. B.) Noctierungen der Devisen⸗ zentrale: Berlin 443,50 G., Amsterdam 5600,00 G., Zürich 2750,00 G., Kopenhagen 2550,00 G., Stockholm 3400,00 G., Christiania 2600,00 G., Marknoten 439,50 G. b

Wien, 24. Juli. (W. T. B.) Notierungen der Devisen⸗ zentrale: Berlin 433,50 G., Amsterdam 5650,00 G., Zürich 2800,00 G., Kopenhagen 2600,00 G., Stockholm 3500,00 G., Christiania 2650,00 G., Marknoten 431,50 G.

Prag, 23. Juli. (W. T. B.) Notierungen der Devisen⸗ zentrale: Berlin 117,25 G., Markuoten 116,25 G., Wien 25 G.

Prag, 24. Juli. (W. T. B.) Notierungen der Devisen⸗ zentrale: Berlin 116,75 G., Marknoten 115,75 G., Wien 26,25 G., London, 23. Juli. (W. T. B.) 2 ½ % Englische Konsols 46,75, 5 % Argentinier von 1886 89, 4 % Brasilianer von 1889 38, 4 % Japaner von 1899 56, 5 % Mexikanische Goldanleihe von 1899 47, 3 % Portugiesen 40 ½, 5 % Russen von 1906 30, 4 ½ % Russen von 1909 21 ½, Baltimore and Ohio 41, Canadian Pacifie 155, Pennsylvania 49, Sonthern Preißi 121, Union Pacific 150, United States Steel Corporation 119, Rio Tinto 38, De Beers 19, Goldfields 1 ⅛, Randmines 2 ⁄.

London, 23. Juli. (W. T. B.) Privatdiskont 6 , Silber loko 54 ⅞. Wechsel auf Deutschland 166,50, Wechsel auf Amsterdam 55 10,98, Wechsel auf Paris 3 Monate 50,10, Wechsel auf Brüssel 47,05.

Paris, 23. Juli. (W. T. B.) 5 % Französische Anleihe 88,60, 4 % Französische Anleihe 71,35, 3 % Fransösische. Rente 58,10, 4 % Spanische äußere Anleihe 172,00, 5 % Russen von 1906 42,25, 3 % Nussen von 1896 26,25, 4 % Türken nifiz. 73,00, Süczärmal 60,300, Ris Nlag 18809 8

Kopenhagen, 24. Juli. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Stockholm 133,25, do. auf Christiania 101,00, do. vtr 14,35, do. auf London 23,50, do. auf Paris 47,00, do. auf Antwerpen 50,75, do. auf schweiz. Plätze 107,00, do. auf Amsterdam 215,75, do. auf Helsingfors 23,48, do. auf New York 624,00.

Stockholm, 24. Juli. (W. T. B.) Stctoecs auf London 17,63, do. auf Berlin 10,50, do. auf Paris 35,25, do. auf Brüssel 38,00, do. auf schweiz. Plätze 80,25, do. auf Amsterdam 163,00, do. auf Kopenhagen 75,30, do. auf Christiania 76,00, do. auf Washington 472,00, do. auf Helsingfors 17,25. 8—

Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

Liverpool, 23. Juli. (W. T. B.) Baumwolle. Um⸗ satz 8000 Ballen. Einfuhr 13 300 Ballen, davon amerikanische Baumwolle Ballen. Juli 24,90, August 24,59, September 23,92.

Amerikanische und Brasilianische je 53 Punkte niedriger, Aegyptische 100 Punkte niedriger. 1

Manchester, 23. Juli. (W. T. B.) Für Tuche bestand lebhaftere Nachfrage, doch war das Geschäft infolge der Schwäche am Baumwollmarkt begrenzt. Garne waren unregelmäßig.