1920 / 233 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Oct 1920 18:00:01 GMT) scan diff

* 8 amerikanischem Vorbilde betrieben, stark abweichend von der deutschen Lehr⸗ und Lernfreiheit, wie überhaupt die Chinesen wohl in dieser Universität weniger eine Stätte zur Vermittlung tieferer Bildung sahen, als eine Anstalt zur Ausbildung in denjenigen Kenntnissen, die das Eindringen europäischer Verkehrsverhältnisse von einem ge⸗ wissen Teile des chinesischen Beamtentums in Zukunft fordern mußte. Den Studenten, die die Abteilung wählen konnten, in die sie eintreten wollten, war in dieser dann ein ganz bestimmter Lehrgang vorgeschrieben, der sie nur mit wenigen Professoren in Berührung brachte. Deutsche Unterrichtssprache war nur in der naturwissenschaft⸗ lichen Abteilung eingeführt, die aus einem völlig getrennten chemischen und geologischen Lehrgange bestand. Von den meist 500 Studenten der gesamten Universität gehöorte etwa ein Dutzend der chemischen Klasse an, nur fünf der geologischen. Die geringe Zahl der Studenten hing mit der geringen Verbreitung der deutschen Sprache zusammen. Die übliche Vermittlungssprache zwischen Europäern und Chinesen war eben das Englische. Deutsche Versuche, durch Schulen unsere Sprache zu verbreiten, litten sehr darunter, daß die Chinesen den praktischen Nutzen der Beherrschung einer Sprache nicht einsahen, an deren Stelle der Beutsche selbst im Handel dauernd die englische gebrauchte und wohl gebrauchen mußte. Der Vor⸗ tragende vertrat daher die Ansicht, daß das Deutsche als Marktsprache in China niemals eine Zukunft gehabt habe, sondern nur als zweite europäische Sprache, die dem bereits englisch sprechenden Cbinesen nun die inneren Tore der europäischen Bildung aufschloß, und diese Bedeutung werde die deutsche Sprache unabhängig von der politischen Lage behalten, solange Deutschland nicht von seiner Kultur⸗ höhe heruntersinke. Die Studenten der geologischen Klasse stammten alle aus einer in Peking 1907. eingerichteten Verbereitungsschule, an der auch schon Deutsche unterrichtet und auch die Anfangsgründe der Geologie schon vorgetragen hatten An dieser Stelle erwähnte der Vortragende, daß die Tsingtauer Hochschule infolge des Krieges zwar eingegangen sei, daß aber die ältere deutsche Medizin⸗ schule in Schanghai, die durch Ingenieurkurse erweitert worden sei, jetzt mit chinesischem Gelde in Wutung weitergeführt werde, ein Zeichen dafür, wie gut sich hier der deutsche Unterricht bei den Chinesen eingeführt habe. Der geologische Unterricht an der Reichsuniversität litt zunächst unter dem Mangel an Sammlungen chinesischer Gesteine und unter dem Fehlen eines klaren Zieles, zu dem die Studenten vorzubereiten waren. Versuchte der Vortragende auch dem ersten Fehler durch Wanderungen mit den Studenten und eigene Sammelreisen in den Ferien nach Möglichkeit abzuhelfen, so

konnte doch ein gedeihliches Wirken des Unterrichts nur im Zusammen⸗ arbeiten mit einer geologischen Reichsaufnahme erwartet werden, die einerseits den Zöglingen nach Beendigung des Lehrganges Stellungen bieten konnte, andererseits die Gewinnung des nötigen Materials an Sammlungen ermöglicht hätte. Daher bemühte sich der Vortragende, die Einrichtung einer geologischen Reichsaufnahme anzuregen, und unterbreitete dem chinesischen Ministerium eine Denkschrift in diesem Sinne. Da brach die chinesische Revolution aus, die den Sturz der Mandschuregierung und die Ausrufung der Republik unter Puan Shih Kai brachte. Ein großer Teil der Studenten ging in ihre Heimat zurück, der Unterricht mußte zeitweilig unterbrochen werden und konnte erst im Frühjahr 1912 wieder im vollen Umfange beginnen. Die neuen Herren im Handelsministerium förderten den Gedanken einer geologischen Reichsaufnahme, und Anfang 1913, als der Vertrag mit der Universität ablief, wurde der Vortragende als europäischer Leiter der neuen Reichsaufnahme angestellt, während ihm als chinesischer Leiter Herr Ting Wen Kiang zur Seite gestellt wurde, der seit Kriegs⸗

ausbruch die Leitung allein tatkräftig weitergeführt hat. Da zunächst die für die geologischen Arbeiten verfügbaren Mittel nur geringe waren, wurde von der Anstellung weiterer europäischer Hilfskräfte abgesehen. Dagegen wurde in Peking eine Schule mit chinesischen Lehrern gegründet zur Ausbildung künftiger Geologen. Die beiden Leiter machten inzwischen ausgedehnte Erkundungsreisen, um eine persönliche Kenntnis von der Schichtenfolge und des wichtigsten Lagerungsverhältnisses in verschiedenen Teilen des Reiches zu ge⸗ winnen, auf Grund dessen dann diejenige Gliederung und Bezeichnungs⸗ weise für die einzelnen Schichtungsgruppen ausgearbeitet werden sollte, die den Studenten der genannten Schule als Schema für ihre Auf⸗ nahmearbeiten in einem Schlußkursus vorzuschreiben wäre. Der Krieg unterbrach die Arbeit, aber die japanische Kriegsgefangenschaft bot Prof. Solger Gelegenheit, seine Studien, die sich auf die große Ebene und ihre Umgebung bezogen hatten, weiter zu verarbeiten. Er hat seine Auffastung von der Entstehung der chinesischen Gebirge vor der Jahresversammlung der Deutschen Geologischen Gesellschaft vor kurzem in Hannover vorgetragen. So überging er diesen Teil seiner wissenschaftlichen Arbeiten ste dafür im zweiten Teile seines Vortrags die jüngsten Formationen Chinas mit zur Menschengeschichte. In großen g er Inhalt seiner Ausführungen etwa folgender: Schon F. v. Richthofen hatte erkannt, daß der Löß in China in einer trockenen Steppenperiode gebildet sei, der eine feuchte Periode starker Flußwirkung voraufgegangen und eine ebensolche gefolgt sei, während in der Steppenperiode selbst der Gelbe Fluß und die kleinen Wasserkäufe der Großen Ebene versiegten, ohne das Meer zu er⸗ reichen. Dieser von B. Willis zu Unrecht bestrittene und durch eine ganz unmögliche Theorie ersetzte Grundgedanke erwies sich bei ge⸗ nauerer Betrachtung de sich noch welter ausbauen. Demnach ist mit großer Wahrscheinlich⸗ keit anzunehmen, daß jeder Vereisungszeit innerhalb des Eiszeit⸗ alters in China eine Steppenperiode entsprach, deren Trockenheit nicht nur die große Ebene, sondern in noch höherem Grade die heutigen Steppenlandschaften Turkestans und Kansus unbewohnbar machte und die Menschen Nord⸗ und Mittelchinas teils auf kleine Stellen am Fuße der verhältnismäßig regenreicheren Gebirge, teils auf die Küstenlandschaften am Stillen Ozean zusammendrängte. Mit dem Ende der letzten Vereisungszeit wurde das Klima feuchter. Die bisher bewohnbaren Oasen im Versickerungsgebiet der Flüsse wurden nun üderschwemmt. Schließlich aber fanden die entstehenden Seen einen Abfluß zum Meere, und das Wasser schnitt sich hier all⸗ mählich so tief ein) daß jene Seen verschwanden und daß sogar der Grundwasserspiegel in der Nähe der Flüsse immer tiefer sank. Daher entsteht leicht der falsche Eindruck, daß das Klima seit der Eiszeit trockener geworden sei, während in Wirklichkeit nur in einem an sich feuchten Klima das Grundwasser schwerer verwert⸗ bar geworden ist. Die chinesische Sage bewahrt diese Vorgänge noch in der Erzählung von der großen Flut zur Zeit des Kaisers Pao, die durch Kanalgrabungen des Kaisers YJü endlich abgeleitet worden sei. Ein zweites Ereignis, das China seit dem Ende der Eiszeit betroffen hat, ist das Ansteigen des Meeres, wodurch der in-⸗ der Eiszeit trocken gelegene Boden des Gelben Meeres überflutet wurde, so daß die Kuͤste bei Paotingfu nahe an das Gebirge heran⸗ getreten sein muß, während das Tal des Yangtse damals bis gegen Hankou hinauf in einen Meeresarm verwandelt wurde, den dann erst der Yangtseschlick ausgefüllt hat. Der Vortragende setzte das Ansteigen des Meeres, seinen Ursachen wie seinem Zeitpunkt nach, mit der Litoniasenkung der deutschen Küsten gleich und gewann damit ein Zeitmaß von großer Wahrscheinlichkeit, so daß die Schlickbildung seit diesem Vorgange etwa auf acht Jahrtausende zu veranschlagen seit würde. Das gibt eitten neuen geologischen Anhalt zur Beurteilung der berühmten Reichsgeographie der YPükung, deren Ursprung in das dritte Jahrtausend vor Christus gesetzt wird, also spätestens in die Mitte des genannten Zeitraums. Der Vortragende deutete die An⸗ gaben dieses Buches, in einigen Punkten von Richthofen abweichend, dahin, daß die Meeresbuchten von Paotingfu und vom unteren Nangtse die Grenzen gebildet hatten, innerhalb deren sich die ältesten Chinesen vom Westen her in die Ebene ausbreiteten. Er ging dann auf die Frage der Herkunft der chinesischen Rasse ein, für die das Tal des Wei⸗Flusses übereinstimmend mit der chinesischen Ueber⸗ lieferung auch geologisch am wahrscheinlichsten ist. Von hier wanderten die Urchinesen einerseits nach Turkestan, andererseits nach der Großen Ebene. Hier mischten sie sich mit Küstenvölkern eines vermutlich totemistischen Kulturkreises. Später drängten Altaivölker sich von Westen her in das Wei⸗Tal ein, nachdem aber vielleicht schon vorher eine Berührung zwischen den Chinesen und den inzwischen nach Turkestan eingewanderten indogermanischen Tocharen eingetreten sein mag. Erst nachdem die Anschwemmungen des Gelben

Verhältnisse als durchaus richtig und ließ

Umfang im Osten von Paotingfu angenommen hatten, dürfte eine wirksame Verbindung der Chinesen mit den am Nordrande der Großen Ebene um peking und östlich davon wohnenden tungusischen Völkern eingetrelen sein, und die damit ver⸗ bundene Steppenperiode, die die Menschen guf enge, inselartige Ge⸗ biete zusammengedrängt hat, erscheint beim Weiterdenken dieser Auf⸗ fassung als die Erzeugerin der scharf geprägten Menschenrassen, die wir am Anfang der Geschichte finden und allmählich so stark durch Mischungen beeinflußt sehen, daß die Völkerkunde immer wieder ratlos vor dem Rassenproblem steht, das doch das A und O ihrer Weisheit bleiben 88 In China hat sich trotz starker Mischungen ein einheitlicher Volkscharakter in besonders hohem Maße durchgesetzt. Das ist das Verdienst der Konfuzianischen Lehre, die mit Unrecht von Europäern als ein veraltetes Erziehungsmittel hingestellt wird. Sie hat China chinesisch erhalten. Wenn sie wirklich jetzt angelsächsischen Gedanken weichen sollte, so wird das kein Erwachen Chinas sein, sondern ein gefährliches Fieber, aus dem China nur genesen kann, wenn es die fremden Einflüsse langsam, aber sicher zur Seite schiebt, wie es das schon so oft getan hat, um nur das von ihnen aufzunehmen, was sich mit dem chinesischen Grund⸗ wesen, das konfuzianisch ist, verträgt. Der. stellvertretende Vorsitzende Professor O. Baschin hob hervor, daß neuerdings wieder Ver⸗ Rrbsel en der Gesellschaft mit der

Flusses einen großen

88 8. ottischen Gesellschaft für Geographie in Ebinburg und mi 8 hiesch erdkundlichen Gesellschaft, der Société de Gésographie in Paris 11 seit 1821) angeknüpft worden sind, und zwar auch mit der Pariser Gesellschaft auf deren eigene Anregung. Das läßt für die Zukunft Erfreuliches erhoffen. 6

Das Kunstgewerbemuseum veranstaltet im ersten Winter⸗ quartal (Oktober bis Dezember) in seinem Hörsaal, Prinz⸗Albrecht⸗ Straße 7 , Hof, folgende Vortragsreihen: 1. Professor Dr. Oskar Fischel: Stil im Bühnenbild, acht Vorträge, an Dienstagabenden § —9 Uhr, Beginn Dienstag, den 19. Oktober; 2. Dr. Ernst Kühnel: Islamische Ornamentik, sechs Vorträge, an Freitagabenden 8—9 Uhr, Beginn Freitag, den 22. Oktober. Die Vorträge werden durch Licht⸗ bilder erläutert; der Zutritt ist unentgeltlich. Programme sind in der Bücherei des Kunstgewerbemuseums, Prinz⸗Albrecht⸗Straße 7 a, wochentäglich von 10 Uhr früh bis 9 Uhr Abends zu haben. 11“ 8

8*

EEsftE I 6 6 deutschen Reichskleinodien. Beschrieben vo Julius Schlosser. Wien, A. Scholl u. Co. Es ist freudig zu be⸗ grüßen, daß von diesem wundervollen Schatz frühmittelalterlicher Kunst, der bis jetzt in dem großen Tafelwerk desselben Verfassers nur schwer dem Studium zugänglich war, auch eine wohlfeile und hand⸗ liche Ausgabe in gekürzter Form in sehr guter Ausführung erschienen ist. Die einzelnen Stücke sind in scharfen Reproduktionen in den Text eingefügt, der dem Wortlaut der großen Ausgabe im ganzen folgt. Da auf den großen wissenschaftlichen Apparat verzichtet ist, wird sich das Büchlein sicher bald auch in den breiten Schichten des deutschen Volkes und in der Schule größter Beliebtheit erfreuen.

——

Die

Das Novemberheft der von Richard Fleischer herausgegebenen „Deutschen Revue“ hat folgenden Inhalt: Geheimrat Pro⸗ fessor Dr. Wilhelm Roux (Halle a. S.): Ueber Professor Steinachs künstliche Verjüngung. Erinnerungen von Ernst Freiherrn von Plener (Schluß). Dr. Max von Szecepanski, Oberstleutnant a. D.: Hans Delbrück und Karl von Clausewitz. Aus den Denk⸗ würdigkeiten des hessischen Ministers Freiherrn du Bos du Thil. Herausgegeben von Professor H. Ulmann (Fortsetzung). Albert Freiherr von Margutti, Feldmarschalleutnant a. D.: Die Kaiser Franz Joseph I. und Wilhelm II. Persönliche Erinnerungen. G. Klehmet: Zum Novembersturm von 1908. Dr. Alfred Hillebrandt, Deutsch Lissa bei Breslau: Indiens Lehren für „Kultur⸗ politiker“. Freiherr von Griesinger, Gesandter z. D.: Die kritischen Tage in Serbien. Erinnerungen. Dr. Buttersack, Generalober⸗ arzt: Menschen, Völker, Welten. Versuch einer Erweiterung des biologischen Denkens. E. K.: Das Schlagwort vom Staats⸗ hbankerott. Literarische Berichte. Eingesandte Neuigkeiten des Büchermarktes. . ö“

Verkehrswesen.

Bei den deutschen Grenzausgangspostanstalten kommen fortgesetzt zahlreiche eingeschriebene Briefsendungen (meistens Bücher⸗ und Mustersendungen) von großem Umfang und Gewicht aus Deutschland nach 3I1 Ländern vor,

eren Verpackung dem Gewicht der Sendungen und der weiten Beförderungsstrecke nicht entspricht. Das zur Verpackung be⸗ nutzte Papier ist nicht fest genug; zur Verschnürung wird meistens Papierbindfaden benutzt, der seiner geringen Haltbar⸗ keit wegen für den Ueberseeverkehr ganz ungeeignet ist. Infolgedessen erleiden die Sendungen während der Beförderung Beschädigungen und zuweilen auch Verluste am Inhalt, wie aus Mitteilungen von fremden Postverwaltungen hervorgeht. Den Versendern wird daher dringend empfohlen, solche Sendungen besonders gut zu verpacken und mit haltbarem Bindfaden zu verschnüren.

Nr. 11 des „Reichsverkehrsblatts“, herausgegeben im Reichsverkehrsministerium, vom 5. Oktober 1920 enthält einen Erlaß des Reichsverkehrsministers vom 29. September 1920, betreffend Aus⸗ führung der Verordnungen zum Betriebsrätegesetz.

Theater und Musik.

Im Opernhause geht morgen, Freitag, „Götterdämmerung“, mit den Damen Wildbrunn, Heckmann⸗Bettendorf, Arndt⸗Ober, Hansa, Jülich⸗de Vogt, als Gast, Mancke, Jaeger⸗Weigert, von Scheele⸗Müller, Marherr⸗Wagner und den Herren Kraus, Helgers, Zador und Habich besetzt, in Szene. Musikalischer Leiter ist der Generalmusikdirektor Leo Blech. Anfang 4 ½ Uhr.

Im Schauspielhause wird morgen „Fuhrmann Henschel“ mit Eduard von Winterstein in der Titelrolle und Margarete Neff als Hanne Schäl wiederholt. Anfang 7 Uhr.

Mannigfeltiges.

8 Mit der Wirkung des Gesetzes Groß Berlin werden der Wohlfahrtspflege neue und erweiterte Aufgaben erwachsen. Um dem starken Bedürfnis nach Beamten und Ehrenbeamten, die über soziale Kenntnisse verfügen, zu genügen, haben einige führende Wohlfahrts⸗ organisationen, in Verbindung mit den städtischen Behörden, Lehr⸗ gange in der Wohlfahrtspflege eingerichtet. D

8 8 B“

Die Vor⸗ lesungen werden am 25. Oktober in der Alten Bauakademie, W. 56, Schinckelplatz 6, beginnen. Lehrprogramme und Hörerkarten sind durch die Geschäftsstelle, Flottwellstraße 4 I (Telephon: Kurfürst 9838, Sprechstunde von 2—3 Uhr täglich), zu beziehen.

Die „Liberté“ benutzt das schwere Eisenbahnunglück bei Houilles, um an der Qualität der seinerzeit von Deutsch⸗ land an Frankreichabgelieferten Waggons Kritik zu üben, da die Züge, die bei Houilles zusammengestoßen sind, zum großen Teil aus deutschen Waggons bestanden. Die Waggons seien alt und könnten meistens nicht ausgebessert werden. Es scheine, daß die böse Seele ihres Landes noch in ihnen verblieben sei und sich nun an Frankreich rächen wolle. In solcher Form eine Verbindung zwischen dem Eisenbahn⸗ unglück von Houilles und den von Deutschland abgelieferten Waggons herzustellen, gehört zu jenen grotesken Hetzereien, in denen sich die französische Presse heute noch gefällt. Tatsächlich sind die Waggons,

die Deutschland an Frankreich abgeliefert hat, die besten gewesen, die Deutschland zur Verfügung hatte. Die französische Kontrollkommission hätte schlechte Wagen wohl auch kaum genommen. (W. T. B.)

Einen Schweizer Dichterabend veranstaltet am Sonn⸗ abend, den 16. d. M., Else Flatau⸗Zürich Abends 7 ½ Uhr im

Bechsteinsaal. 8

Die Vertreter der Hauptleitungen des Deutschen Schul⸗ vereins Wien und des Vereins für das Deutschtum im Ausland haben bei Verhandlungen in München folgenden Beschluß gefaßt: „Die beiden Verbände erstreben grund⸗ sätzlich ihre Verschmelzung, die möglichst beschleunigt werden soll. Bis zur Durchführung derselben schließt sich der Deutsche Schulverein Wien dem Verein für das Deutschtum im Aus⸗ land an. Für die Uebergangszeit wird ein gemeinsamer Aus⸗ schuß eingesetzt. Dazu bemerkt die Leitung des Vereins für das Deutschtum im Ausland: Der Zusammenschluß der beiden seit 40 Jahren wirkenden Verbände, der Wiener Schulverein mit rund 100 000 und der V. D. A. mit 70 000 Mitgliedern, stellt die dringend notwendige Vereinheitlichung der Fürsorgearbeit für die deutschen Schulen und anderen kulturellen Einrichtungen im Grenz⸗ und Aus⸗

lande in Aussicht.

Hamburg, 13. Oktober. (W. T. B.) Der bereits gemeldete Brand auf dem Dampfer,Victoria Luise“ entstand wahrscheinlich durch Selbstentzündung in den früheren Kühl⸗ räumen. Es gelang der Feuerwehr, den Brand auf seinen ur⸗ sprünglichen Herd zu beschränken. Der Dampfer gehört zu denjenigen Schiffen, die nicht abgeliefert zu werden brauchen, sondern der Hapag verbleiben; er war während des Krieges als Hilfskreuzer in Dienst gestellt.

London, 14. Oktober. (W. T. B.) „Dublin Castle“ meldet amtlich: In einem Hause in Tintern (Grafschaft Wexford) er⸗ eignete sich eine heftige Explosion, die das Haus vollständig zerstörte. Dabei wurden 7 Männer g etötet und 5 verwundet, die in Gewahrsam genommen wurden. Zwei andere werden vermißt. Vermutlich waren die Männer mit der Herstellung von Bomben beschäftigt.

Paris, 13. Oktober. (W. T. B.) Wie das Echo de Paris⸗ mitteilt, wurden gestern am woner Bahnhof zwei Russen ver⸗ haftet, die 72 Millionen in Industriewerten mit sich führten.

Malmz, 13. Oktober. (W. T. B.) Mit einem Sonderzug kam heute früh ein Transport von 514 I1 und 522 ö5sterreichischen Kriegskindern aus Mittel⸗ schweden sowie etwa 90 Kindern aus der Provinz Blekinge hier an. Heute abend wurde die Fahrt nach Trelle⸗ borg fortgesetzt. Die Kinder sahen frisch und gesund aus und be⸗ fanden sich in bester Stimmung.

Aeronautisches Observatorium. Lindenberg, Kr. Beeskow. 1920. Drachenaufstieg von 5 ½ a bis 9 ¾ a.

Relative Wind

keit Richtung 8 unten 5 1 Mäter

12. Oktober

Temperatur C0

Seehöhe Luftdruck

m mm

122 759,7

800 700

970 686 1570 638 1800 620 2330 580 2500 570 3690 490 475

90—

SSNbo bo DSSbo

-

8

Heiter. Dunst. Sicht 5 km.

13. Oktober 1920. Drachenaufstieg von 5 5 a bis 7 a. Wind

Geschwind.

Relative Feuchtig⸗

Luftdruck Temperatur Co keit %

Seehöhe

m

122

390 1620

oben V unten V

9 G SSW 9 M 2 SzW 3 SzW

5 6 * 7 6

Nebel. Sicht 5 km.

Heiter.

Theater.

(Unter den Linden.) Freitag: 177. Dauer⸗ Der Ring des Nibelungen. 3. Tag: Götter⸗

Opernhaus. bezugsvorstellung. 2 dämmerung. Anfang 4 ½ Uhr.

Sonnabend: Martha. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. (Am Gendarmenmarkt.) Freitag: 182. Dauer⸗ bezugsvorstellung. Fuhrmann Henschel. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Die Räuber. Anfang 6 ½ Uhr.

Familiennachrichten.

Gestorben: Hr. Geheimer Hofrat, Professor Dr. Heinrich von Köstlin (Stuttgart). Hr. Oberbergrat, Major d. Res. Carl Giani (Aachen). Hr. Direktor der Kohlenhandelsgesell⸗ schaft Mark Hermann Germeck (Hagen i. W.). Fr. Mathilde Freifrau von Hirsch (Schloß Pianegg bei Munchen).

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteber der Geschäftsstelle. J. V.: Rechnungsrat Meyer in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (J. V.: Mever) in Berlin. uck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt. Berlin, Wilhelmstraße 32. Vier Beilagen seins Pließlich Börsenbeilacge)

und Erste, Zweite und Dritte Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage.

Nr. 233.

Erste Beila⸗ Reichsanzeiger und

Berlin, Donnerstag, den

ge 8 Preußzischen Staatsanzeiger

14. Ntober

1920

Nichtamtliches.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Handel und Gewerbe. Die Elektrolytkupfer⸗Notierung der Vereinigung

für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte Berliner Meldung des „W. T. B.“ auf

Das Rheinisch⸗Westfäli in Essen beruft auf den 20. Oktober eine

Auf der Tagesordnung steht 1. Ausgleichskasse, 2. Geschäftliches.

Vagengestellung für Kohle,

am 12. Oktober 1920

sich am 13. Oktober 2829 für 100 kg. sche Kohlensyndikat Mitgliederversammlung ein

laut

Koks und Briketts

Ruhrrevier Anzah

Oberschlesisches Revier l der Wagen

o Nicht gestellt.. Beladen zurück⸗

gegeben.

20 709

20 073

6 727 1 626

6 514.

1“

Berichte

Frankfurt a. M., 13. Oktober.

648,00, Staatsbahn 233,00, Hamburg

½0,

deutscher Aoyd 180,90, Berliner Handelsgesellschaft 223,75 227 1g05 —₰ 88 6 9 städter Bank 160,50, Deutsche Bank 312,75,

225,75, Dresdner Bank 198,90, Nationalbank für Deutschland 170,00,

Oesterreichische Kredit 88,50, Allgemeine

Badische Anilin 497,00, Bergmann Elektr. 254,00, Bochumer Guß⸗

stahl 596,50, Chem. Griesheim Elektr.

Deutsch⸗Luxemb. Bergw. —,—, Felten u. Guilleaume 473,00, Gelsen⸗ kirchener Bergw. 384,00, Harpener Bergbau 394,00, Höchster Farb⸗

werke 399,00, Laurahütte 439,00, Manne schlesf. Eisenbahn⸗Bed. 300,00, Phönix 616,50, Rütgerwerke 390,00, u. Halske 324,50, Lahmeyer 219,50, 690,00, 997,00, Zellstoff Zellst.. 518,75, 339,00, Fuchs

Verein deutscher

W

Gebr. Junghaus 260,00, Waggonfabrik 512,25, Oelfabriken 359,50,

1. Untersuchungssachen.

2. Aufgebote, Verlust⸗ u. Fundsachen, Zustellungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.

5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

1) Unterfuchungs⸗ fachen.

[72126] Steckbrief. 8

Gegen den unten Beschriebenen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Sittlichkeitsverbrechens, begangen in Kunzen⸗ dorf, Kr. Neurode, am 17. Juni 1920, verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichts⸗ gefängnis abzuliefern sowie zu den hiesigen Akten 2 I. 1258/20 sofort Mitteilung zu machen.

Personbeschreibung: Alfred Ninke, Ver⸗ sicherungsagent aus Kunzendorf, Kr. Neu⸗ rode, geb. 3. März 1901 in Hausdorf, Kr. Neurode. Letzter Aufenthalt Kunzen⸗ dorf, Kr. Neurode. 8 8

Glatz, den 6. Oktober 1920.

Der Oberstaatsanwalt.

[71798] Die Steckbriefe gegen 1. Grenadier Ernst Schobel, 6. Komp. Res.⸗Inf.⸗R. 93, vom 15. Mai 1918, 2. Füsilier Kurt Reiter, 12. Komp. Gardegren.⸗R. 5, vom 11. November 1917, find erledigt. Berlin, den 9. Oktober 1920. Abw.⸗Stelle des früheren Gerichts des Gardcaufl.⸗Stabes 2. 8

71799] 6 Die Steckbriefe gegen 1. Krankenträger Karl Gehrle, Sanit.⸗

Komp. 267, vom 30. Juni 1918, 2. Grenadier Robert Hoyoll, 1. Komp. Gardegren.⸗R. 5, vom 30. Oktober 918, 3. Kanonier Albert Stern, 6. Garde⸗ feldart.⸗R., vom 14. Juli 1918, 4. Reservist Leopold Zogbaum, 2. Komp. Res.⸗Inf.⸗R. 93, vom 14. Juli 1918, 5. Füsilier Wilhelm Offizier, 11. Komp. 5. Garderegts. z. F., tober 1918, 1 Gefreiten Mathias Ellgring, 6. Garde⸗ feldart.⸗R., vom 22. August 1918, Kanonier Arthur Melzian, 6. Garde⸗ feldart.⸗R., vom 28. Oktober 1918, .Füsilier Leo Sadura, 12. Komp. 5. Garderegts.z. F., vom28. Oktober 1918, Grenadier Ernst Haak, 7, Komp. Res.⸗ Inf.⸗R. 93, vom 28. Oktober 1918, Füsilier Georg Treib, 11. 5. Garderegts. z. F., vom 28. Oktober 1918,

sind erledigt.

Berlin, den 9. Oktober 1920, Abwicklungsstelle des früheren Gerichts des Garde⸗Aufl.⸗Stabes 2.

172128]

Der im 19. Dezember 1916 ’1 Thiesz, Kurt, erlassene Steckbrief

öffentlichen Anzeiger vom Nr. 53 143 feden ist er⸗

on auswärtigen Wertpapiermärkten.

Oberschles. Eisenindustrie 307,00, Schuckert 259,75, 8 8 Deutsche Gold⸗ u. Silbersch. Holzverkohlung Konstanz 438,00, Waldhof 466,50, Adlerwerke 320,00, Aschaffenburger

Pokorny u. Wittekind 300,00,

vom 7. Ok⸗

Komp.

(W. T. B.) Schantung 290,00 bez. Paketfahrt 184,50, Nord⸗ Darm⸗ 8. Disconto Kommandit —22 D'.,

Elektr.⸗Gesellschaft 302,00,

343,50, Daimler 250,00,

smannröhren 509,00, Ober⸗ Siemens

einigen

Kaliwerke Westeregeln bar,

Mitteld. Gummi (Peter)

Voigt u. Häffner 384,50,

——õm—ę—ꝛ—ꝛ—ÿ—ÿ—ꝛ—ꝛꝛ:—-—

Wayß u. Freyta fabrik Wazbäͤusen

Deutsche D Deutsche Ostafrikalinie 183,00 bez., Hamburg⸗Südamerika 245,00 G., 250,00 B., deutscher Lloyd 178,75 bis 181,00 bez., 323,00 G., 326,00 B., Schantungbahn 642,00 bis 646,00 bez., Brasilianische Bank 466,00 G., 476,00 B., Commerz⸗ und Privat⸗ 8 Vereinsbank 190,00 G., 191,00 B., Allg. Elekt. Ges. ult. 300,00 302,00 bez., Deutsch⸗Luxemburger ult. Phönix ult. 610,00 621,50 bez., Schuckert ult. 248,00 252,00 bez., Alsen⸗Portland⸗Zement 390,00 G., 400,00 B., Anglo⸗Continental 314,50 319,00 bez., 299,50 bez., Hemmoor⸗Zement 319,50 324,00 bez., Cuxhav. Hochsee⸗ e1 4 Dynamit Nobel 311,00 314,50 bez., Gerbstoff Renner 460,00 G., 471,50 B., Norddeutsche Jutespinnerei —,— G., 240,00 B., Lederwerke Wiemann 417,00 421,00 bez., Reiher⸗ stieg Schiffswerft 272,50 283,50 bez., Thörls Oelfabriken 514,50 G., 540,00 B., Wandsbeker Lederfabrik 402,50 G., 518,00 B., Wintersche Merksche Guano 283,50 bis 386,00 391,00 bez., D. Handels Plantagenges. —,— G., 590,00 B., Slomann Salpeter 293,50 G., 1 Jaluit⸗Gesellschaft 610,00 G., 630,00 B., do. Genußsch. 4275,00 G., 4450,00 B., Kolmannskop 370,00 bez., Neuguinea 770,00 G., 790,00 B., Otavi⸗ Minen⸗Aktien 795,00 G., B., 690,00 B. Tendenz: Befestigt.

Wien,

Bank 184,00 G., 186,00 B., 369,00 371,00 bez.,

fischerei 424,50 439,00 bez.,

Papierfabriken —X,— G

275,00 bez., Genußsch. —,— G.,

Fffentli

374,00,

13. Oktober. (W. T. B.)

G., 223,00 B.,

Vereinigte

—nn 2 7 Harburg⸗Wiener Gummi 5275,00 B., Deutsch⸗Uebersee Elek. 1040 bez.,

13. Oktober.

bevorstehenden Wahlen

machte sich 1 schweren Schrankenpapieren,

er Anzeiger.

Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 2 ℳ. Außer⸗ dem wird auf den Anzeigenpreis ein Teuerungszuschlag von 80 v. H. erhoben.

[72127]

Der im öffentlichen Anzeiger vom 15. März 1917 Nr. 70 728 gegen Frings, Edmund, erlassene Steckbrief ist erledigt.

Abwick.⸗Gericht Düsseldorf.

[72134] Verfügung. 1 Der wider den Theodor Buddemeier, geb. 5. Juli 1878 zu Castrop, Kr. Dort⸗ mund, in Nr. 156 des Jahres 1915 (lid. Nr. 24 253) erlassene Steckbrief vom 3. Juli 1915 wird zurückgenommen. Münsteri. W., den 28. September 1920. Gericht des Abw.⸗Amtes früheren VII. A.⸗K.

[72135] Verfügung.

Der wider den ehem. Erf.⸗Reserv. Joseph Roszak in Nr. 127 des Jahres 1915 (Ilfd. Nr. 15 716) erlassene Steckbrief vom 29. Mai 1915 wird zurückgenommen.

Münster i. W., den 28. September 1920.

Gericht des Abw.⸗Amtes früheren VII. A.⸗K.

[72132] Verfügung.

Die wider den ehem. Gefr. Davidzinski, geb. 26. Januar 1889 zu Schildberg, in Kr. 90 des Jahres 1915 (lfd. Nr. 4540/2) erlassene Fahnenfluchts⸗ erklärung vom 15. April 1915 wird zurück⸗ genommen.

Münster i. W., den 28. September 1920. Gericht des Abw.⸗Amts früheren VII. A.⸗K.

[72130] Verfügung. Der wider den Fähnrich d. R. Rainer Schulz vom Bezirkskommando Coesfeld in Nr. 302 des Oeffentlichen Anzeigers vom 24. Dezember 1903 (Ilfd. Nr. 72 262) vom 21. Dezember 1903 erlassene Steck⸗ brief wird zurückgenommen. Münster, den 29. September 1920. Gericht des Abwicklungsamts des früheren VII. Armeekorps.

[71797] Verfügung.

„Die unter Nr. 199 des Staats⸗ anzeigers vom 23. August 1918 unter Nr. 33 144 ausgeschriebene Fahnenfluchts⸗ Erkl und Beschlagnahme⸗Verf. wider den

nfanteristen Karl Messerle, 2. Res.⸗ Inf.⸗Rgts. Nr. 1, wird hiermit gem. § 362 M.⸗St.⸗G.⸗O. aufgehoben.“

München, den 23. September 1920. Abw.⸗Stelle Gericht d. fr. 1. Division.

Johann

2) Aufgebote, Ver⸗ lust⸗und Fundsachen, Zuftellungen u. dergl.

71348] Aufgebot. Die Frau Anna Pangratz Witwe zu Mainz, Walpodenstraße 14, vertreten

in Frankfurt a. M., hat das Aufgebot der Mäntel folgender angeblich verbrannter oder sonst in Verlust geratener Pfand⸗ briefe beantragt: Pfandbriefe der Frank⸗ furter Hypothekenbank Serie 18 Lit. N Nr. 137 849, 137 850, 137 851, 137 852, 137 853 sowie Serie 18 Lit. N Nr. 138 829 über je 2000 ℳ, verzinslich zu 4 %. Die Zinsscheinbogen und Erneuerungsscheine sind im Besitze der Antragstellerin. 18 F 72/20.

Die Witwe Margaretha Nickel in Neu⸗ hof, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. jur. et phil. Michelsohn in hat das Aufgebot der 4 %igen Pfandbriefe des Frankfurter Hypotheken⸗Kredit⸗Vereins zu Frankfurt a. M. Serie 43 Lit. N Nr. 7202 über 200 ℳ, Serie 46 Lit. N Nr. 19 315 über 200 beantragt. 18 F 49/20.

Die Köchin Charlotte Koehl zu Straß⸗ burg i. Els., Hagenauer Straße 8, vertreten durch Rechtsanwälte Dr. Neumann und Dr. Friedleben in Frankfurt a. M., hat das Aufgebot der 4 %igen Pfandbriefe der Frankfurter Hypothekenbank zu Frankfurt a. M. Serie 17 Lit. P Nr. 165 133 über 500 ℳ, Serie 17 Lit. P Nr. 165 134 über 500 beantragt. 18 F 58/20.

Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 27. Mai 1921, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Gerichts⸗ straße 2, Neubau, Zimmer 21, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Frankfurt a. M., den 5. Oktober 1920.

Das Amtsgericht. Abteilung 18.

[72118] Zahlungssperre.

Auf Antrag des Johann Lengert in Landsweiler, vertreten durch Gebr. Röch⸗ ling Bank Zweiganstalt Neunkirchen, Saar, wird der Preußischen Staats⸗ schuldenverwaltung in Berlin betreffs der angeblich abhanden gekommenen Schuld⸗ verschreibung der 4 prozentigen preußischen konsolidierten Staatsanleihe von 1908 Lit. B Nr. 627 134 über 2000 verboten, an einen anderen Inhaber als den oben genannten Antragsteller eine Leistung zu bewirken, insbesondere neue Zinsscheine oder einen Erneuerungsschein auszugeben.

Berlin, den 12. Oktober 1920. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abteilung 84.

[72119) Bekanntmachung. 1 Die auf dem Postamt SW. 48 verloren gegangenen Policen gegen bedingte Ge⸗ fahren Nr. 10 951/60 n, 71 951/60 dg, 10 952/60 e, 10 951/52 ek, 10 954 60 cf, 05 477/80 g, 55 476/80 dc, und die Policen gegen alle Gefahren Nr. 99 891/910 g, 217285/296 , 340 771/780 g, 548 343/348 9,

215,00, Zuckerfabrik Frankenthal 369,00, Zucker⸗ Heidelberger Cement 254,50, Karlstädter Cement —,—, Lothringer Cement 328,00, 3 % Deutsche Reichs⸗ anleihe 64,75, 5 % Merxikanische Silberanleihe 489,00, 5 % Mexi⸗ kanische Goldanleihe 680,50, 3 % Mexikanische Silberanleihe 332,00, 5 % Tehuantepec⸗Anleihe 408,00, 4 ½ % Mexikanische Irrigations⸗ anleihe 414,00, 4 % Missouri Pacific Certif. 440,00 450,00. Hamburg, Deutsch⸗Australische Dampfschiff⸗Gesellschaft 199,00 G., ampfschiff.⸗Gesellschaft Kosmos —,— G., Hapag 180,00

Börsenschlußkurse.

Asbest Calmon 296,50 bis

do. Genußsch. 680,00 G.,

An der heutigen Börse traten nur einzelne Werte durch lebhaftere Bewegung hervor, namentlich Süd⸗ bahn⸗, Staatsbahn⸗ und Alpine⸗Montanaktien. Hinblick auf die an die versammlung Gebieten besonders in Gesamthaltung als ruhig zu bezeichnen. freien Valutahandel in polnischen Mark statt, die auf 200 Kronen stiegen. Gegen Schluß machte sich zusammenhängend mit den bevor⸗ stehenden Wahlen wieder Realisationsneigung geltend, so daß sich der

Sonst herrschte im zur geknüpften Betrachtungen Zurückhaltung Entlastungsbedürfnis doch

Große Umsätze fanden im

werte. Renten waren gut

Wien, 13. Oktober. bahn 4490,00,

Bank 5510,00, Rima Muranyer 201,50 B., bis Nord⸗ Elbeschiffahrt

Loyd⸗Aktien —,—, Pold reichische Goldrente 190,00,

Marknoten 552,50 G. Prag,

Paris, 13. Oktobe

41,25, Suezkanal 6125,

11,28 ½, Wechsel auf Berli

Caoko do.

Santa 109 , Rock Is Railway —, Union Pa

London 25,05, National⸗ vor. Auf bemerk⸗ war die

do. auf Amsterdam 222

Christiania 98,65,

17,80,

13. Oktober. zentrale: Berlin 120,25 G., Marknoten 120,25 G., Wien 21,00 G.

86,17, 4 % Französische Anleihe 69,37, 53,70, 4 % Spanische äußere Anleihe —,—, 3 % Russen von 1896 —,—, Rio Tinto 1535,00,. Amsterdam, 13. Oktober.

auf Schweiz 51,70, Wechsel auf Wien 1,17 ¼, 45,05, Wechsel auf Stockholm 63,60, Wechsel auf Christiania 44,60, Wechsel auf New York 313,00, Wechsel auf Brüssel 22,35, auf Madrid 46,75, Wechsel auf Italien 12,75. Staatsanleihe von 1915 84 ½. Königlich Niederländ. Petroleum 736,50, Holland⸗Amerika⸗Linie 348, Niederländisch⸗Indische Handelsgesellschaft —,—, Atchison, Topeka u.

222,25, do. auf Stockholm 141,25, sti do. auf Helsingfors 20,00. Stockholm, 13. Oktober. (W. T. B.). Sichtwechsel auf London 7,80, do. auf Berlin 7,85, 35,65, do. auf schweiz. Plätze 81,50, do. do. auf Kopenhagen 71,50, do. auf Christiania 70,00, Washington 511,00, do. auf Helsingfors 13,75.

Schluß schwächer gestaltete. Schärfere Einbußen erlitten Petroleum⸗

behauptet.

Ok. (W. T. B.) Türkische Lose 2500,00, Staats⸗ 4490,00, Südbahn 1798,00, Oesterreichische Kredit 1040,00, Ungarische Kredit 1747,00, Anglobank 902,00, Unionbank 874,00, Bankverein 858,00, Länderbank 1310,00, Oesterreichisch⸗Ungarische Alpine Montan 5050,00, - 3700,00, 6900,00, Brüxer Kohlen 9000,00, Galizia 26200,00, Waffen 3750,00,

n Prager Eisen 9500,00, Skodawerke 2660,00, Salgokohlen ihütte 3300,00, Daimker 1305,00, Oester⸗ Oesterreichische Kronenrente 108,00, Februar⸗

rente 108,00, Mairente 108,00 Ungarische Goldrente —,—, Ungaris 00, 08,00, Goldr garische Kronenrente 110,00, Veitscher —,—, Si Wien, 13. Sttober. iemens⸗Schuckert 1760,00. zentrale: Berlin 558,50 G., Amsterdam 9900,00 G., Zürich 5250,00 G. Kopenhagen 4500,00 G., Stockholm 6400,00 G., Eerckürich 4450,00 8⸗

(W. T. B.)

Notierungen der Devisen⸗

(W. T. B.) Notierungen der Devisen⸗

(W. T. B.) 5 % Französische Anleihe 3 % Französische Rente 5 % Russen von 1906 4 % Türken unifiz. 66,50,

r. (W. T. B.) Wechsel auf London n 4,80, Wechsel auf Paris 21,22 ½8, Wechsel

Wechsel auf Kopenhagen Wechsel

ten 5. 3 % Niederländische 3 % Niederländ. Staatsanleihe 51 ⁄.

land —, Southern Pacific 127 ½, Southern cific 160, Anaconda 130, United States

(W. T. B.) Sichtwechsel auf

Steel Corp. 110 x¾. Behauptet.

Ko penhagen, 13. Oktober. 1 5, do. auf New York 721,00, do. auf Hamburg 11,00, do. auf Paris 47,50, do. auf Antwerpen 50,25, do. auf Zürich 115,00,

do. auf

do. auf Brüssel 157,75, do. auf

do. auf Paris 33,65, auf Amsterdam

34

6. Erwerbs⸗ 8. Unfall⸗ un

9. Bankausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen. 11.

und Wirtschaftsgenossenschaften. 7. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

d Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung.

Privatanzeigen.

——

Schaden, der auf Grund dieser Policen

etwa beantragt wird. Europäische Güter⸗ u. Neisegepäck⸗ Versicherungs⸗Aktiengesellschaft, Berlin, Wilhelmstr. 35.

Aufruf.

Der Depotschein vom 19. August 1914 über Hinterlegung des Ver⸗ sicherungsscheins A 68 280, aus⸗ gestellt von uns auf das Leben des Ingenieurs Ernst Friedrich August Jahn in Arnswalde, soll abhanden gekommen sein. Wer sich im Besitze der Urkunde befindet oder Rechte an der nachweisen kann, wird aufgefordert, sich binnen zwei Monaten vom Erscheinen dieses Aufrufs an bei uns zu melden, andernfalls der Depotschein für kraftlos erklärt werden wird.

Berlin, den 9. Oktober 1920. Berlinische Lebens⸗Versicherungs⸗

Gesellschaft.

[72042]

[71359]

Die von uns ausgefertigten Dokumente:

KA) die Versicherungsscheine: Nr. 213 389, vom 3. März 1909, lautend auf das Leben des Herrn Heinrich Schmitt, Buchhalter in Essen a. Ruhr, jetzt verschollen, Nr. 275 969, vom 21. November 1912, lautend auf das Leben des Herrn Kurt Hermann Junghans, Restaurateur in Gelsenkirchen, zuletzt in Bad Lausick, B) die Pfandscheine: vom 2. April 1914 über den Versicherungsschein Nr. 103 111, lautend auf das Leben des Herrn Paul Friedrich Wilhelm Hotop, Guts⸗ administrator in Ponarien, jetzt Ober⸗ amtmann in Buylien (Ostpreußen) vom

1895, lautend auf das Leben des Herrn Johann Kassing, Lehrer in Dziengellen (Ostpreußen), Nr. 149 411, vom 21. April 1904, lautend auf das Leben des Herrn Hermann Otto Franz Hartrath, Post⸗ assistent in Czersk (Westpreußen), jetzt Oberpostassistent a. D. in Düsseldorf, als auch die Versicherungsscheine auf den Lebensfall Nr. 21 218 vom 27. Juni 1904, lautend auf Friedrich Ernst Ansorg, Nr. 23 464 vom 26. September 1908, lautend auf Johann Ernst Ausorg, Ver⸗ sicherungsnehmer: Herr Georg Friedrich Ansorg, Steuerkontrolleur in Altenburg S.⸗A., jetzt Steuerrendant ebendaselbst, sind uns als abhanden gekommen angezeigt worden. Gemäß § 19 unserer Allgemeinen Versicherungsbedingungen und § 18 unserer Bedingungen für Versicherungen auf den Lebensfall werden wir für diese Scheine Ersatzurkunden ausstellen, wenn sich inner⸗ halb zweier Monate ein Inhaber dieser Scheine bei uns nicht melden sollte. Leipzig, den 14. Oktober 1920. Leipziger Lebensversicherungs⸗Gesellschaft auf Gegenseitigkeit (Alte Leipziger). Dr. Walther. Riedel. 8 aasrmanmmnmaaneanegmemnn [71349] Aufgebot. Der Bankier Richard Strobel in Berlin NW. 7, Sommerstraße 6, hat das Auf⸗ gebot der angeblich verloren gegangenen Kuxrscheine 165 bis einschl. 184 der Gewerk⸗ schaft Roland in Hildesheim beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 11. Mai 1921, Vorm. 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird. Hildesheim, den 5. 2 tober 1920.

Das

[72039] Das Amtsgericht Niddagshausen hat heute folgend fgebot erlassen: Der

28. Dezember 1915 über die Versiche⸗ rungsscheine Nr. 133 678 und Nr. 145 032, lautend auf das Leben des Herrn Eduard August Gottlieb Gottschalk, Militär⸗ kapellmeister in Wiesbaden, jetzt Ober⸗ musikmeister in Wittenberg, b sowie die von uns unter der früheren Firma „Lebensversicherungs⸗Gesellschaft zu Leipzig“ ausgefertigten Versicherungsscheine: Nr. 58 500, vom 19. Mai 1882, lautend auf das Leben des Herrn Friedrich Julius Meißner, Böttchermeister in Pernau, Nr. 70 931, vom 1. Dezember 1886, lautend auf das Leben des Herrn Willibald Spiel⸗ vogel, Ingenieur in Mittel Neuland, jetzt Fabrikdirektor in Neisse, Nr. 101 977, vom 4. März 1895, lautend auf das Leben des Herrn Paul Ludwig Ertelt, Kaufmann in Thorn, jetzt Graudenz, Nr. 118 890, vom 1. November 1898, lautend auf das Leben des Herrn Paul Ludwig Ertelt, Kaufmann

831 515/516 g werden hiermit für ungültig

ledigt. 8 Abywick.⸗Gericht Düsseldorf.

. 90

durch Rechtsanwalt Dr. Carl Friedleben

erklärt. Die Gesellschaft haftet für keinen

in Graudenz, Nr. 103 807, vom 1. August

unter Nr. 4

Tischler⸗ ethan in Kl. Stöckheim hat das An des verloren gegangenen Hypothekenbriefes vom 21. Oktober 1914 über die im Grundbuche von Kl. Stöck⸗ heim Band II1 Blatt 114 Seite 202 in Abt. III eingetragene Darlehnsforderung in Höhe von 676,04 ℳ, mit 5 vom Hundert jährlich vom 1. Ok⸗ tober 1914 ab verzinslich, für den Kauf⸗ mann Joachim Peemöller in Hildesheim, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Mai 1921, Vormittags 9 Uhr, vor dem Amtsgericht Riddags⸗ hausen, Zimmer Nr. 6, anberaumten Auf⸗ gebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Braunschweig, den 6. Oktober 1920.

Der Gerichtsschreiber b

des Amtsgerichts Riddagshausen.