deuutlich
des Dr. Löwenstein ist die Weltlichkeit der Schule, und der Kasseler
. Veteitch hat ja soeben noch eine Resolution im Sinne beschlossen. Dr. Löwenstein ist nicht nur Jude, sondern auch ein krasser Laie. Ganz gewiß ist ein sogenannter abgeschlossener Bildungsgang keineswegs die notwendige Voraussetzung für die Be⸗
gleichen
kleidung eines Schulamts; das trifft aber nicht zu auf ein hohes
Schulamt rein technischen Charakters. steht eingestandenermaßen von praktischer Pädagogik nichts.
Herr Dr. Löwenstein ver⸗ Die
Unabhängigen versrehen unter der freien Wahl eben die unabhängige
freie Wahl. (Heiterkeit rechts, Zuruf links: Hermes!) nährungsminister geworden, weil er von der Sache etwas verstand (an⸗ dauerndes Gelächter links.) Es handelt sich bei dieser Wahl um einen unverkennbaren brutalen Gewaltakt und zugleich um eine Riesendummheit, aber auch um einen sehr traurigen Beweis, wie weit uns die Revolution gebracht hat. Uober die böse Rückwirkung auf Süddeutschland, auf Schlesien, nicht zuletzt auf die Rheinlande machen sich die Unabhängigen offenbar keine Gedanken. Im übrigen aber gibt es noch eigen Artikel 144 der Reichsverfassung, wonach die Schulaufsicht durch Fachmänner, vorgebildete Beamte, ausgeübt wird. Also wird es auch in Preußen noch eine Stelle geben, welche aus der Wahl Löwenstein das ensprechende Fazit zieht. Abg. Dominicis (Dem.): Wir haben bei der Wahl gegen den Nichtfachmaum Dr. Löwenstein gestimmt. Heute noch läangere Ausföhrungen du dem Fall zu machen, erscheint uns überflüssig. Wir bedauern sehr, daß die Staatsregierung bei dieser Interpellation nicht vertreten ist. Das scheint uns der Würde und der Bedeutung der Sache nicht angemessen. (Zustimmung.) Ueber den Fall selbst sind wir uns ja hier einig und die Oeffent⸗ lichkeit in weiten Kreisen auch schon. Wir hoffen, daß die neue Berliner Stadtverordnetenversanimlung sich, nachdem die Novelle am
7. Oktober in Kraft getreten ist, die Sache nochmals überlegen wird und in der nächsten Woche bei der Wiederaufnahme der Verhandlung 1 sachlicher Beratung auch über diesen Fall zur Klarheit und zu einer Abänderung V
über die definitive Wahl des Magistrats in ruhiger,
der bisherigen Beschlüsse gelangen wird. (Heiterkeit. — Beifall.) öAbg. Hollmann (D. V.): wenn heute die Sozialdemokraten als Redner einen Mann vor⸗ sschicken, der von Pädagogik und ihrer Geschichte so wenig wie Herr Brückner versteht. Die Fachleute unter den demokraten haben wohl, weil ihnen die Sache unangenehm war, die Teilnahme an der Besprechung abgelehnt. Herr Brückner hat die Frage auf das allgemeine Gebiet herübergespielt. Uebrigens, welche Richtung vertritt denn Herr Dr. Löwenstein? Die unab⸗ hängige Rechte oder die unabhängige Linke? Einen Nur⸗Theoretiker wollen wir heute auf unser Groß Berliner Schulwesen nicht los⸗ lassen. Es wird immer darauf hingewiesen, wie wertvoll die Stighme der Lehrerschaft ist. Im vorigen Jahre hat in einem Falle in Fkänk⸗ furt a. M., der ganz ähnlich lag, der Protest eines Teils der Lehrer⸗ schaft genügt, um den Unterrichtsminister Haenisch zur Versagung der Bestätigung zu veranlassen; hier in Berlin liegt eine fast einmütige Stellungnahme der Lehrerschaft gegen Dr. Löwenstein vor.
politische
Abg. Leid (U. Soz.): Der Fall Löwenstein ist gestern im Reichstag und heute hier von den Deutschnationalen zur Diskussion gestellt worden; in Feüen Fällen sind christliche Pfarrer, Herr Mumm und Herr Ritter, die Wortführer. Das kennzeichnet schon den Charakter der gegen triebenen Hetze. Es ist der Kampf des Muckertums gegen eeine freie Weltanschauung. (Lebhafte Zustimmung links.) Dieser Geo; in beiden Parlamenten zeigt auch, wie weit wir mit der Selbstverwaltung noch im Rückstande sind. Sobald Ihnen die Aus⸗ übung der Selbstverwaltung nicht in den Kram paßt, möchten Sie am liebsten Ausnahmegesetze machen, und so soll auch jetzt die Re⸗ ierung zur Nichtbestätigung scharf gemacht werden. abei ver⸗ schmäht man auch die niedrigsten ittel nicht. Löwenstein wird persönlich angegriffen wegen Mangels an Taktgefühl. Es ist nicht eine Aufgabe, von einem Posten zurückzutreten, auf den ihn seine 2 Partei Festellt hat, wenn sie ihm nicht dazu das Recht gibt. Ihm diesen Vorwurf zu machen ist unerhört und unverschämt. (Gryßer Lärm rechts.) Von Religion und Sittlichkeit haben wir allerdengs eine ganz andere Anschauung als Herr Ritter. Uebrigens haben ja nicht nur die Lehrer hier zu entscheiden, sondern noch andere Leute, die ein Interesse an der Erziehung der Kinder haben, nämlich die Eltern. Die große Masse der Berliner Bevölkerun hat durch die Wahl klar zum Ausdruck gebracht, wie sie politisch denkt und in dder Versammlung im Zirkus Busch, die ein Protest gegen die Wahl ELöwensteins sein sollte, wurde den Herren von der Rechten gesagt, daß die Arbeiterschaft Löwenstein haben will. (Zuruf vechts: Küppellogik!.) Ihr Haß richtet sich ja auch nicht so sehr gegen den Juͤden oder Dissidenten als vielmehr gegen den Sozialdemokraten Löwenstein. Nun hat ja der Stadtschulrat in Berlin gar nicht die weitgehenden Vollmachten, die Sie ihm an⸗ dichten. Ich wünschte, er hätte die Macht, die Erziehung der Jugend in unserem Sinne zu reformieren. Wir sind der Meinung, daß die bisherige Art der Erziehung eine Erziehung gewesen ist zur Unter⸗ würfigkeit, zur Demütigkeit, zur Treue zum angestammten Herrscher⸗ haus, die dazu geführt hat, unsere Jugend ganz zur Knechtseligkeit zu führen. Diese aber hat uns dahin gebracht, wo wir heute stehen. Wir aber wollen, daß unsere Kinder erzogen werden zu geraden, offenen, freien Menschen; daß ist der tiefere Sinn des Kampfes um Löwenstein. In Wahrheit, ist es also ein Kampf um die freie Weltauffassung. Und,wenn Sie wirklich erreichen sollten, daß Löwenstein nicht bestätigt wird, so wird die Unruhe nur erneut werden und dauernd bleiben. Durch diese Art der P schöpfen Sie nur Wasser auf unseren Mühlen. (Beifall b. d. Unabh.) Abg. Koch⸗Oeynhausen (D. Nat.): Wir bitten, unsere An⸗ frage dem Gemeindeausschuß zu überweisen. Es befremdet uns lebhaft, daß die Regierung nicht einmal einen Kommissar bierhergesandt hat, um zu hören, wie wir über den Fall Löwen⸗ stein denken. Wir hoffen, daß Berlin noch nicht so tief ge⸗ funken ist, daß die gesamte Erziehung der Jugend einer so großen Stadt in die Hände des genügend charakterisierten Herrn Löwenstein gelegt werden wird. Mein Vorrebner hat mit einigen spartakistischen Blicken nach rechts (Heiterkeit) sich dagegen gewendet, daß hier ein Pfarrer die Stellung unserer Partei zum Fall Löwenstein erörtert. Das geschah aus der tiefen Besorgnis heraus, daß sich, wenn die Er⸗ ziehungsgrundsätze des Herrn Löwenstein in die Tat umgesetzt werden sollten, die allerbösesten Folgen für die Jugenderziehung einstellen müßten. Sie (die Sozialdemokraten) behaupten, daß sie die Selbst⸗ 1 sucht bekämpfen wollen. Sie gehen daran, jetzt, selbst mit dem blutigsten Terror, das Paradies auf Erden herbeizuführen. Das aber wird niemals auf einem anderen Wege möglich sei, als auf dem der christlichen Religion. Deshalb ist es nicht zu ertragen, daß an. der Spitze des Schulwesens ein Mann steht, der die Tendenzen der chestlichen Religion bekämpft. Es ist ungeheuerlich, daß man einer christlichen Gemeinde einen solchen Mann als Führer an die Spitze stellen will. Es geht hier um das kostbarste Gut, das wir haben, um unsere Jugend. Und deshalb geschieht es nicht aus politischer Gegnerschaft, sondern aus ehrlichem Herzen, wenn wir uns gegen die Wahl des Dr. Löwenstein wenden. Lebhafte Zustimmung rechts.) . Die Anfrage wird gegen die Stimmen der sozialistischen Parteien an den Gemeindeausschuß überwiesen. Der Gesetzentwurf zur Abänderung des Gesetzes,
versagt wird, soll nicht eine außerordentliche Gefahr
entstehen.
betr. den Forstdiebstahl, wird an den Ausschuß zurück⸗ verwiesen. 3 Der Gesetzentwurf, betr. Erweiterung des Stadtkreises Mülhkim a. Ruhr, wird in allen drei Lesungen debattelos angenommen.
Ein Ergänzungsetat zum Staatshaushalt für das
Rechnungsjahr 1920 wird ohne Debatte an den Haupt⸗ ausschuß überwiesen.
Es folgt die zweite Beratung des Staats⸗ haushaltsplanes für 1920, und zwar zunächst des Haushalts der allgemeinen Finanzverwaltung.
8
Sozial⸗
Löwenstein be-⸗
Propaganda
zugeführt,
schwebenden Reichsschuld wesentlich eingeschränkt worden.
Es muß Erstaunen erregen neue Steuern bewilligen sollen 8 7
Wir recht nicht zur „w. 1 hegen auch unsererseits den dringenden Wunsch, daß die Bestätigung heute noch gar nicht möglich, auch nur auf kurze Zeit voraus die
Abg. Cuno (Soz.): Jahre einen “ auf und erscheint daher mesentlich ünstiger als der vorjährige Etat. Dieses anscheinend günstige Resultat ist aber lediglich die Folge einer anderen Art der Etataufstellung. Tatsächlich ist unsere Schuldenlast auch weiter enorm gestiegen und beträgt jetzt schon mehr als 25 Mil⸗ liarden. Die neuen Beamtenbesoldungen, die vorgeschlagen werden, dürften vorsichtiger Schatzung etwa 5 Millionen Mark Zuschüsse erforderlich machen, so daß in diesem Jahre schon zum drikten Male Zuschüsse gefordert werden müssen. Die finanzielle Situation wird aber dadurch noch unerquicklicher, daß der Staat jetzt anz auf die Ueberweisungen vom Reich angewiesen ist und es sehr aglich erscheint, ob diese Ueberweisungen in ausreichendem Maße werden erfolgen können. So hhlt sich uns ein wahrhaft grauenhaftes Bild dar. Der größte Fehler, der im Reich gemacht wurde, ist wohl der, daß mit der Einziehung der Reichseinkommensteuer und des Reichsnotopfers zu lange gezögert wurde. Dadurch sind nicht nur erhebliche Summen ins Ausland verschleppt worden, sondern auch im Inland durch allerlei Schiebungen dem Reich viele Millionen entzogen worden. Hätte man dem Reichssäckel möglichst schnell dann stünde es jetzt um die Finanzen wesentlich (Zustimmung links.) Eine Zwwangane e hätte auf⸗ werden müssen, dadurch wäre die Sbesgerhg e
ollten uu“ dem jetzigen Elend herauskommen, so ist vor allem eine Steigerung unserer Produktion und eine Beseitigung der kapita⸗ listischen Wirtschaft notwendig. Manche Ausgaben könnten erheblich eingeschränkt werden Es wäre sehr angebracht, wenn der Finanz⸗ minister sich entschlösse, nach sorgfältiger Prüfung uns eine Art Finanzprogramm zu geben. Allerdings glaube ich, daß wir durch Ab⸗ striche bei den Ausgaben allein nicht wesentliche Besserung herbei⸗ führen können. Die Erhöhung der Beamtengehälter ist natürlich nur möglich, wenn man wieder neue Steuern bewilligt. Hier zeigt es sich aber, daß gerade die Herren von rechts, die jetzt für die höheren Beamtengehälter sehr bewilligungslustig sind, versagen, wenn sie 1 Ohne neue Steuern könnten wir die höheren Gehälter nur durch weitere Ausgaben von Papiergeld bezahlen. Das aber hätte zur Folge, daß fast alle Preise wieder steigen und damit ist dann auch den Beamten nicht geholfen. Aus allen diesen Gründen muß die Hauptsumme der neuen Ausgaben durch neue Steuer eingebracht werden. Die zu bewilligen, meine Partei natürlich erst nach eingehender genauer Prüfung bereit ist. (Beifall bei den Sozialdemokraten.)
Abg. Dr. hege (Dem.):
günstiger. genommen
das ist in dem Etat für 1920 ganz besonders der Wir beginnen jetzt im Oktober mit der Beratung eines ee während das Haushaltsjahr schon am 1. April egonnen hat. Das Haus ist an diesem Mißstand nicht schuld. Gründliche Beratung ist notwendig, wenn unser Geldbewilligungs⸗ Farce werden soll. Andererseits ist es auch
Finanzlage zu übersehen, da alles, was Geld oder Wert oder Geldwert heißt, heute ganz abnormen Schwankungen unterliegt. Es wird vielleicht, um eine gewisse Stabilität herbeizuführen, notwendig werden, gewisse Etats mehr kaufmännischer Art in Zukunft von der Fessel der Bindung an einzelne Positionen auszunehmen. Ich will aber diesen Gedanken für jetzt nur angedeutet haben. Die im Etat stehenden Summen stellen, obwohl bereits ein halbes Etatsjahr ins Land gegangen ist, nichts als eine ganz unverbindliche Meinung der Regierung dar. Preußen hat seine Finanzhoheit an das Reich ab⸗ getreten und damit dem Gedanken der Reichseinheit ein notwendiges
Opfer gebracht, daß vielleicht schon früher hätte gebracht werden
müssen. Preußen steht jetzt aber unter der Auswirkung von Reichs⸗ teuergesetzen, auf die es keine Einwirkung hat. Wir sind sogar auf dem Gebiet der uns verbliebenen Steuerdomäne beschränkt. Leider ist absolut nicht die Rede davon, daß das Reich die Preußen gegen⸗ über eingegangenen Verpflichtungen erfüllt. Wir müssen vom Reich doch wenigstens verlangen können, daß es seine Arbeit der Steuer⸗ gesetzgebung und Steuereinschätzung so fördert, daß wir bei der Auf⸗ stellung unseres Etats wenigstens mit annähernder Sicherheit be⸗ stimmte Zahlen einsetzen können. Die Fehlergrenzen dürfen nicht hunderte von Millionen betragen. Ein noch größerer Uebelstand ist, daß wir von dem, was uns wovon wir schon ein halbes Jahr leben sollten, bis September noch keinen Pfennig erhalten haben. Dadurch wird die Borgwirtschaft verewigt und die darin liegende
Unmoral schließlich auf alle Zweige der Staatswirtschaft übertragen.
nach den letzten Jahren
1896 von der
Die Fehlerguelle liegt in der Art und Weise, wie im Sommer 1919 und weiterhin die Steuergesetze im Reich gemacht worden sind. Mit dieser eilfertigen, um nicht zu sagen leichtfertigen Art der Steuer⸗ gesetzgebung ist auch dem Reichsinteresse am allerwenigsten gedient. Die notwendig gewordenen Nacharbeiten und Ausbesserungen an dieser Gesetzgebung haben eine unverhältnismäßige Zeit gebraucht, dem Volke und den deutschen Finanzen großen Schaden zugefügt und den Steuer⸗ scheuen und Steuerhinterziehern reichlich Zeit gelassen, enorme Be⸗ träge außer Landes zu schaffen und b ein künstliches Bild von Wohlhabenheit vorzutäuschen, zum Teil auch einen sinnlosen Luxus und eine unsolide Wirtschaftsführung begünstigt. Es geht gleichwohl nicht an, denjenigen zu folgen, die jetzt Preußen seine Finanzhoheit wiedergeben möchten. Ueber die jetzige Finanzlage Preußens wissen wir nichts genaues, wir hören nur von einem Defizit von zwei bis drei Milliarden. Wir müssen mit den Ausgaben halt machen und für Mehreinnahmen sorgen. Es ist nicht nur zur Deckung des Defizits und der Mehrausgaben erforderlich neue Steuern zu machen, sondern es bleibt uns nur eine Politik der Einschränkungen übrig, es müssen auch die Ausgaben herabgeschraubt werden. (Beifall b. d. Dem.)
Um 5 ½ Uhr wird die Fortsetzung der Beratung auf Donnerstag, 1 Uhr, vertagt. Schluß 534 Uhr.
Literatur.
Heinrich von Treitschkes Briefe. Herausgegeben von Max Cornicelius. Dritter Band. (Erster Teil: Drittes Buch 1866— 1871. 1917 erschienen. Zweiter Teil: Viertes Buch 1871 bis 1896. Mit 2 Porträts in Lichtdruck und einem Brief in Faksimilc. 1920 erschienen. Verlag von S. Hirzel, Leipzig. Ladenpreis: Ge⸗ heftet je 14.) Mit dem vorliegenden dritten Band in zwei Teilen hat die 1912 begonnene Herausgabe von Treitschkes Briefen ihren Abschluß erkeicht. Der erste Teil umfaßt die Zeit des Nord⸗ deutschen Bundes: den Kriegssommer in Berlin, wo Treitschke un⸗ mittelbar nach seiner Ankunft, einen Tag nach der Schlacht bei Königgrätz, die Redaktion der Preußischen Jahrbücher übernahm, das eine Jahr der Kieler Professur und die erste Hälfte der Heidelberger Jahre. Der Ertrag war die „Neue Folge der historischen und politischen Aufsätze“. Der Schlußteil „Im Neuen Neich“ enthält
den letzte h in Heidelberg das vielseitige Wirken in Berlin (seit Ostern 1874), dem als köstlichstes Vermächtnis die Deutsche Geschichte im neunzehuten Jahrhundert abgerungen wurde. Der erste Band dieses großen Geschichtswerkes wurde 1879 fertig, der fünfte 1894. Ein sechster Band sollte die Revolutions⸗ jeit seit 1848, ein siebenter, der Schlußband, dann in großen Zügen die zwanzig Jahre von der Wiederherstellung das Bundes⸗ tages nach den Olmützer Besprechungen bis zur Aufrichtung des Reichs 1871 schildern. Aber diese Zeiten, die Treitschke, im Sep⸗ tember 1834 geboren, selber durchlebt hatte, dem deutschen Volke darzustellen, ist ihm nicht mehr vergönnt gewesen. Im Februar htschen Krankheit ergriffen, wurde er schon am 28. April desselben Jahres abberufen. „Es ist uns“, so hieß es damals in einem Nachruf, „wenn wir an die zwei Jahrzehnte von 1848 an denken, als trauerten sie mit, daß ihnen nun ihr Gestalter fehlt. Das Blut dieser Zeiten pulsierte noch in ihm all ihre innere Not und all ihre wunderbare Groöße trug er in seinem Herzen. Das alles bleibt ams verloren.“ Auch dieser Band der Briefe ist überwältigend reich an Bekundungen stärkster Gefühle und tiefster Gedanken. Wer das Glück gehabt hat, Treitschke in seinen Vorlesungen zu hören, und klopfenden Herzens vernahm, wie leidenschaftlich ihm die Worte von den Lippen strömten, fand Geist und Gemüt gleich befriedigt. Dieser
Der Staatshaishalt weist in diesem
1 1 Die Etats der letzten Jahre haben an Klarheit sehr viel zu wünschen übrig gelassen, zund Fall.
unwiderstehliche Zauber der Sprache lebt k diesen Blättern wiede auf, wo Gehalt und Form einander wert sind. Der große Gegen⸗ stand, der den Erholungsbedürftigen in den Ferien nach, den an⸗ strengenden Vorlesungen, die so viel gaben, in die Enge der Archive bannte und manche Nacht bis an den hellen Morgen am Schreibtisch festhielt, war die deutsche Geschichte. Schon rein wissenschaftlich ge⸗ nommen, war das eine staunenswerte Leistung. Welch eine Riesen⸗ fülle von Wissen war hier ausgebreitet, wie mußte der kühn vor⸗ wärtsdrängende Mann sein heißes Blut zügeln, um ungezählte Akten auszuziehen und sich durch einen Wust von Literatur hindurchzulesen. „Ach“, so schreibt er einmal seiner Frau, „man sieht es einem Buche nicht an, wie viel Selbstüberwindung darin steckt“. Ein andermal schreibt er im Hinblick auf die napoleonische Zeit in Deutschland: „Man kann über emen so oft und so gut behandelten Stoff nichts Neues sagen, ohne in das Einzelne einzugehen, und muß sich begnügen mit zwei Worten Verhältnisse anzudeuten, die man vielleicht erst nach wochenlangem Forschen kennen gelernt hat“. Diese kritische Arbeit Treitschkes im Kampf gegen die Legende, diese Sicherung des Auf⸗ baues durch die Erschließung unbekannter Quellen ist von dem großen Publikum und auch einem Teil der Gelehrtenwelt von vornherein verkannt worden. Zur Darstellung bemerkt Treitschke immer wieder, er brauche viel Zeit zu seinen Schriften, weil er nur einem inneren Zwange folge. So heißt es einmal: „Die Arbeit will heute gar nicht gehen. Ein einziger Satz, den ich nicht finden konnte, hat mir heute fast den ganzen Vormittag geraubt...“ und ein andermal: „Was ich in dem Aufsatz sagen will, steht mir ganz klar vor Augen, aber über dem Aussprechen liegt manchmal ein Ver⸗ hängnis, das man nicht ändern, nur ruhig hinnehmen kann“. Die Erklärung dafür liegt in dem Bekenntnis: „Solange mich die Dinge nicht im Innersten erschüttern, kam ich nicht schreiben“. In einem seiner letzten Briefe — die ganze Sammlung enthält deren 1002 — führt Treitschke aus, daß alle Geschichte Freiheit, Bewegung, Hand⸗ lung sei und darum erlebt sein wolle. „Die Schilderung der Zu⸗ stände hat ja auch ihr Recht, aber sie darf sich nicht für das Wesent⸗ liche ausgeben, wie die Kultur⸗ und Wirtschaftshistoriker hehaupten“. In einer Betrachtung aus der Zeit der Gründerjahre über die ge⸗ drückte Lage der Mittelklassen und die Not der geistigen Arbeiter hatte er sich mit dem Gedanken getröstet, den man ja in ge⸗ bildeten Kreisen verstehen werde: „Es gibt Tätigkeiten, die nicht bloß wirtschaftlich belohnt werden. Wer das nicht ein⸗ sieht, dem ist nicht zu belfen. In Deutschland hat namentlich die weitverbreitete Halbbildung gemeint, Treitschkes Auffassung von dem Beruf Preußens als „subjektiv“ ablehnen zu dürfen. Gegen dieses Schlagwork wehrt sich Treitschke einmal in dem Fatze: „Nach meiner Meinung besteht die historische Objektivität darin, daß man das Große groß, das Kleine klein behandelt.“ Treitschke war früh reif, aber nicht rasch fertig, seine Entwicklung war nicht vor der Zeit abgeschlossen. In einem Briefe an seine Frau schrieb der Fünfund⸗ vierzigjährige gelegentlich eines Goetheschen Spruches: „Meine mehr auf das Fochetische gerichtete Natur hat lange gebraucht, bis sie sich in Goethe einlebte; jetzt aber ergreift mich jedes Wort von ihm in tiefster Seele.“ Aehnlich gestaltete sich das Verhältnis zu Ranke, dem er in seiner Deutschen Geschichte ein herrliches Denkmal gesetzt hat. Er schreibt seinem jüngeren Kollegen Erich Marcks zu dessen Behauptung, Treitschke habe sich allmählich von Ranke entfernt: „Ich habe in jungen Jahren Rankes kalte, blutlose Weise verabscheut und erst bei reifender Erfahrung seine Weisheit bewundern gelernt. Im würde mich schämen, wenn ich als junger Mann anders gedacht hätte, und auch heute lerne ich dankbar von ihm, ohne ihm nachzuahmen.“ Wenn man sich die Mühe nehme, seine früheren Schriften mit der Deutschen Geschichte zu vergleichen, so werde man zugeben müssen, daß er Ranke näher getreten sei. Treitschkes Leben war von ständigen Kämpfen erfüllt, und die Briese spiegeln sie getreulich wider. In dem Attentatsjahr 1878 schritt Treitschke seiner Frau: „Ach, liebes Herz, ich bin nun einmal so, mir ist, das Vaterland alles und die einzelnen daneben gar nichts. Ich kann Dir gar nicht sagen, wie lächerlich und verächtlich mir diese kleinen
Menschen sind, die in solcher Lage an nichts denken als an die
Fraktion und wieder die Fraktion!“ Treitschke geht überall der
u“ rücksichtslos und unbeirrt zu Leibe und geißelt die Erb⸗ e
hler der Deutschen, ihre politische Hilfslosigkeit, durch die sie ver⸗ dummten, ihre Undankbarkeit gegen die eignen großen Männer und ihre Ausländerei. Er fragt in einem Brief an Gustav Freytag vom Jahre 1877, warum der Sozialismus so gewaltig anwachse, „dieser durch und durch undeutsche Wahnsinn der Sinnlichkeit und Un⸗ freiheit“. Die Not der arbeitenden Klassen und die Pflicht des Staates, da einzugreifen, wo die Selbstsucht der Besitzenden keine Belehrung annehme, hatte Treitschke schon ein Jahr nach dem Friedensschluß anerkannt, und eine weitere Aeußerung lautet in einem Brief an seine Frau: „Wir anständige Leute, wollen ja im Grunde alle dasselbe: Hebung der niederen Stände, soweit Staat und Gesellschaft sittliche Schäden heilen können; ich bekämpfe nur die doktrinäre Torheit, welche dies Ziel zu erreichen wähnt, indem sie -mit den Feinden aller Zucht und Ordnung liebäugelt. Das ist und bleibt doch das einzige wahrhaft tröstliche Evangelium der Menschenwürde, daß der Mensch auch in einfachen engen Verhält⸗ nissen ebenso gut und ehrenwert sein kann und soll wie in der Ueppigkeit
des Reichtums.“ Auch gegen die Unersättlichkeit der europäischen Demo⸗
kratie und die Ueberheblichkeit des Judentums gegenüber dem Christen⸗ tum und dem deutschen Wesen findet Treitschke scharfe Worte der Ab⸗ wehr. Ein öfter wiederkehrendes Thema in den Briefen ist der nächste Krieg. Als 1876 nach dem Aufstand in Bosnien und der Herzegowina Oesterreich auf Serbien und Rußland aufmerksam wurde, schrieb Treitschke: „Ich meine, daß die Entstehung eines vergrößerten serbischen Staates für Oesterreich das geringere, vielleicht noch zu ertragende Uebel wäre. Schreitet Oesterreich mit den Waffen gegen Serbien ein, so haben wir entweder einen Weltkrieg, und den würde das liebe Donaureich schwerlich überleben; oder es gelänge, die Serben zu Boden zu schlagen, dann würde unter den Slawen Oesterreichs eine furchtbare zentrifugale Bewegung beginnen und wahrscheinlich zum Ziele kommen.“ Wenige Tage danach schreibt Treitschke: „Bleiben wir mit Rußland verbündet, so behalten wir die Möglich⸗ keit, mäßigend auf die Katastrophe im Osten einzuwirken; trennen wir uns von Rußland, so kommt der Weltkries, und wir müßten im Bunde mit den beiden Kadavern Oesterreich und Türkei und dem waffenlosen England für eine schlechte, unmögliche Sache gegen die beiden Militarmächte Rußland und Frankreich kämpfen! Natürlich denkt Bismarck nicht an solche Narrheiten.“ Ist es nicht, als wenn Treitschke alle Stufen der Entwicklung vom Zerfall des Einvernehmens zwischen den drei Kaisern bis zum serbisch⸗österreichischen Konflikt und dem Kampf gegen die russisch⸗französische Bundesgenossenschaft voraus⸗ geahnt hätte? Auch über Englandz feindselige Politik macht sich Treitschbe keine Illusionen. Und angesichts solcher Bedrohung von allen Seiten die Schwäche im eigenen Lager. Er schreibt im Hinblick auf Caprivi⸗Hohenlohe: „Da aller Krieg Politik ist, so sehe ich nicht ab, wie eine solche Regierung jemals siegen sollte.“
Soweit es sich um Treitschkes Person handelt, sind besonders
retzvoll seine Reisebriefe, überaus anschauliche Schilderungen von fast allen Teilen Deutschlands sowie Oesterreich⸗Ungarns, auch aus der Schweig und Italien, aus Schweden und Norwegen, aus Frankreich und Spanien, aus . und Holland und endlich aus Eng⸗ land. Eine Zeit häuslichen Leides begann für Treitschke, als ihm im Januar 1881 der einzige Sohn, der zehnjährige Otto, an der Diphtherie starb. Der Knabe hatte mehr das sanfte Wesen der Mutter, und diese selbst konnte den Schmerz nicht überwinden und wurde gemüt krank. „Es wird gar nicht besser“, schreibt aber auch der Vater noch i Sommer 1882 an seine Frau, „jeder kleine Junge, der mir begegnet, m mir das Herz schwer.“ Damals arbeitete Treitschke am zweiten Bar der Deutschen Geschichte. Einst, in guten Tagen, hatte er seiner Frau von der Erkenntnis geschrieben, wie alle Guͤter des Lebens so g nichts wert seien ohne tapferen Frohmut. Diese Erkenntnis würd ihm jetzt durch eigene Leiden geschärft und durch die Versenkung i die heilige Geschichte vertieft. Er hat eines Morgens das Gleichnis vom guten Hirten gelesen und schreibt seiner Frau: „Es bleibt doch wahr, daß die Macht des Gemüts die Herrscherin im Menschenleben ist. Alles, was wir denken und forschen, wird überholt und veraltet was das Herz ergreift, bleibt ewig.“
4 Verlosung ꝛc von Wertpapieren. 5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.
Grundsteuermutterrolle und steuerrolle
Nr. 239.
Richtamtliches.
— (Fortsetzung aus der Ersten Beilage.) Handel und Gewerbe.
Handel mit Ein⸗ und Ausfuhrbewilligungen.
Den Grenzüberwachungsbehörden werden immer wieder Ein⸗ und
Ausfuhrbewilligungen vorgelegt, in denen als Absender bezw. Empfänger andere Personen aufgeführt sind als diejenigen, die den Grenzüber⸗ wachungsbehörden die Bewilligungen vorlegen. Die Ermittlungen rgeben fast regelmäßig, daß solche Bewilligungen durch die tat⸗ ächlich Ein⸗ und Ausführenden gegen Entgelt von den Per⸗ onen gekauft worden sind, für die sie ausgestellt waren. Bei der Beurteilung von Ein⸗ und Ausfuhranträgen ist es ür die entscheidende Stelle fast stets von großer Bedeutung, ür wen die Bewilligung gegeben werden soll. Es muß dement⸗ prechend verhindert werden, daß die für eine bestimmte Person oder Firma ausgestellte Bewilligung ohne Wissen der ausstellenden Dienst⸗ telle auf eine beliebige andere Persönlichkeit übertragen wird. Zu diesem Zweck sind, wie „W. T. B.“ mitteilt, alle Aus⸗ und Einfuhrbewilligungen mit dem deutlichen Aufdruck „nicht übertragbar“ versehen und die Benutzung einer Bewilligung durch eine andere Person als diejenige, welche darin als Ein⸗ oder Ausführender bezeichnet ist, bedeutet also einen Mißbrauch der Bewilligung. Die Grenzüberwachungsbehörden sind berechtigt und verpflichtet, Sendungen, für die solche Bewilligungen vorgelegt werden, nicht abzufertigen, sondern sie für verfallen zu erklären. Alle Handel⸗ treibenden werden dringend gewarnt, Ein⸗ oder Ausfuhrbewilligungen zu benutzen, in denen nicht sie, sondern andere Persönlichkeiten als Empfänger bezw. Absender genannt sind. Wer eine Ein⸗ oder Aus⸗ fuhrbewilligung benötigt, muß sich an die bekannten, zur Entscheidung berufenen amtlichen Stellen — Reichskommissar für Aus⸗ und Ein⸗ fuhrbewilligung, Reichsstellen, Außenhandelsstellen usw. — wenden. Wer die Bewilligung von anderer Seite kauft, muß gewärtigen, daß ihm die Ware trotz der Bewilligung beschlagnahmt wird.
⁸
Die Elektrolytkupfer⸗Notierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz betrug laut Meldung des „W. T. B.“ vom 20. d. M. 2605 ℳ für 100 kg.
— In der gestrigen Mitgliederversammlung des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats Essen wurden laut Meldung des „W. T. B.“ einige unwesentliche Aenderungen des Aus⸗ gleichskassenverfahrens verhandelt. Auf Grund der den Bergarbeitern in der vorgestrigen Sitzung des Schlichtungsausschusses zur Regelung der Lohnstreitigkeiten im hiesigen Revier zuerkannten Erhöhung der Bezüge wurde der Vorstand ermächtigt, beim Reichs⸗ kohlenverband eine entsprechende Erhöhung der Kohlenpreise zu beantragen. Die anschließende Generalversammlung der Aktiengesellschaft des Rheinisch⸗Westfälischen Kohlensyndikats erledigte die Regularien und wählte die satzungsgemäß ausscheidenden Mit⸗ glieder des Aufsichtsrats, Geheimer Kommerzienrat Dr. h. c. Kirdorf, Generaldirektor Bergrat Kleine, Generaldirektor Bergassessor Dehnke, Oberbergrat Tegeler und Fritz Thyssen, wieder. Als Ersatz für das verstorbene Mitglied, Bergwerksdirektor Siedenberg⸗Homberg, wurde Geheimer Justizrat Ed. Carp⸗Düsseldorf für die Dauer von drei Jahren neu in den Aufsichtsrat gewählt.
— Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Roheinnahmen
der Canada⸗Pacific⸗Eisenbahn in der zweiten Oktober⸗ woche 5 689 000 Dollar, das ist 1 660 000 Dollar mehr als im Vor⸗
jahr.
zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußische
Berlin, Donnerstag, den 21. Ntober
8
1“
n Staatsanzeiger
1920
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 19. Oktober 1920
Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen
Gestellt.
Nicht gestellt. Beladen zurück⸗ gegeben..
8 Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.
Frankfurt a. M., 20. Oktober. (W. T. B.) Im Mittel⸗ punkt des Interesses standen an der Abendbörse Harpener. Sie er⸗ öffneten mit 505 und gingen bis 530 hinauf. Rheinstahlaktien ge⸗ wannen 11 vH bei einer Notierung von 560. Phönix notierten 668, Buderus 478, Bochumer 620, Oberbedarf 288,50, Caro 300 und Laurahütte 422. Weiter notierte A. E. G. bei regen Umsätzen 308. Felten und Guilleaume 523, Deutsch⸗Uebersee Certifikate 1041. Lebhaft waren die Umsätze in türkischen Werten. Bagdad I. Em. 189, Bagdad II. Em. 167,50, Administrationstürken 108, Zolltürken 100, 4 ½ proz. Anatolier 175. 5 prozentige Goldmexikaner standen 681, Silbermexikaner 483,50, Tehu⸗ antepec 394, Neu Guinea 768. Chemische Industrieaktien lagen vor⸗ wiegend fester, Rütgerswerke 410. Von den Spinnereiwerten ge⸗ wannen Kaiserslautern bei 515 15 %. Adlerwerke Kleyer 3190, Daimler Motoren 240. Der Devisenmarkt lag schwankend und leicht abgeschwächt. Brüssel 577,50, Holland 2165, London 242, Paris 453, Schweiz 1100, New York 70,25.
Leipzig, 20. Oktober. (W. T. B.) Sächsische Rente 55,50, Stöhr u. Co. 558,00, Thüringer Wollgarnspinnerei 400,00, Chem⸗ nitzer Zimmermann 234,00, Leipziger Kammgarnspinnerei 404,00, Hugo Schneider 335,00, Wurzner Kunstmühle vorm. Krietsch 175,00, Fritz Schulz jun. 366,00, Riebeck u. Co. 227,00.
Hamburg, 20. Oktober. (W. T. B.) Bbörfenschlußkurse. Deutsch⸗Australische Dampfschiff⸗Gesellschaft 201,00 G., 204,00 B., Hapag 179,75 — 180,50 bez., Hamburg⸗Südamerika 242,00 G., 246,00 B., Norddeutscher Lloyd 176,75 — 177,50 bez., Vereinigte Elbeschiffahrt 311,00 G., 315,00 B., Schantungbahn 628,00 bis 633,00 bez., Brasilianische Bank 619,00 G., 651,00 B., Commerz⸗ und Privat⸗Bank 187,25 G., 189,25 B., Vereinsbank 190,00 G., 192,00 B., Alsen⸗Portland⸗Zement 439,50 — 450,00 bez., Anglo⸗ Continental 299,50 — 302,50 bez., Asbest Calmon 299,00 — 314,00 bez., Dvnamit Nobel 322,50 — 326,00 bez., Gerbstoff Renner 485,00 bis 487,50 bez., Norddeutsche Jutespinnerei 250,00 G., Harburg⸗Wiener Gummi 405,00 G., 410,500 B., Slomann Salpeter 282,50 bez., Neuguinea 365,00 bez., Otavi⸗Minen⸗Aktien 775,00 B., do. Genußsch. 675,00 B. — Tendenz: Schwächer.
Köln, 20. Oktober. (W. T. B.) Englische Noten 241,00 bis 243,00, Französische Noten 452,00 — 455,00, Belgische Noten 477,00 bis 480,00, Holländische Noten 2165,00 — 2180,00, Rumänische Noten 118,00, Amerikanische Noten 69,25 — 70,00, Schweiz. Noten 1205,00 — 1210,00, Italienische Noten 270,00, Stockholmer Noten —.
Wien, 20. Oktober. (W. T. B.) Der hohe Stand der ausländischen Devisen, bei denen namentlich die Mark beträchlich stieg, beeinflußte die Stimmung freundlich. Die führenden Kulissen⸗ werte eröffneten kräftig erholt, schlossen aber nach mehrfachen
Bank 5680,00, Rima Muranyer
Wien, 20. Oktober.
Marknoten 583,50 G. Prag, 20. Oktober.
Paris, 20. Oktober. 86,45,
40,75, 3 % Russen von
London 24,55,
do. auf Amsterdam
Christiania 98,75,
17,42,
45, 4 % Französische Anleihe 69,60, L 5 54,50, 4 % Spanische äußere Anleihe 183,00, 5 % Russen von 19056
Haltung vermissen, doch war Realisationsneigung vorherrschend. Eine scharfe Einbuße erlitten Karpathen⸗Petroleumaktien. Noten⸗ renten verloren weitere 1 ½ vH. .
Wien, 20. Oktober. (W. T. B.) Türkische Lose 2925,00, Staats⸗ bahn 5000,00, Südbahn 2050,00, DSrektschgische Kredit 1130,00, Ungarische Kredit 1825,00, Anglobank 949,50, Unionbank 905,00, Bankverein 895,00, Länderbank 1640,00, Oesterreichisch⸗Ungarische Alpine Montan 5260,00, Prager Eis 1 ¹ 3940,00, Skodawerke 2702,00, Salgokohlen 7150,00, Brüxer Kohlen 9120,00, Galizia 28100,00, Waffen 4100,00, Looyd⸗Aktien 27100,00, Poldihütte 3675,00, Daimler 1380,00, Oester⸗ reichische Goldrente —,—, Oesterreichische Kronenrente 94,50, Februar⸗ rente 93,50, Mairente 94,50, Ungarische Goldrente 235,00, Ungarische Kronenrente 106,00, Veitscher 16200,00, Siemens⸗Schuckert 1772,00.
Eisen —,—,
(W. T. B.) Notierungen der Devisen⸗
zentrale: Berlin 588,50 G., Amsterdam 10800,00 G., Zürich 5900,00 G., Kopenhagen 5100,00 G., Stockholm 7150,00 G., Christiania 5050,00 G.,
(W. T. B.) Notierungen der Devisen“
zentrale: Berlin 119,25 G., Marknoten 119,25 G., Wien 21,00 G.
London, 20. Oktober. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 53,07 ½, Wechsel auf Belgien 50,27 ½, 2 uf Sche auf Holland 11,16, Wechsel auf New York 342,50, Wechsel auf Spanien 24.17 ½, Wechsel auf Italien 91,12, Wechsel auf Deutsch⸗ land 230,00. — Privatdiskont 6 ¾.
Wechsel auf Schweiz 21,12, Wechsel
(W. T. B.) 5 % Französische Anleihe
3 % Französische Rente
1896 23,25, 4 % Türken unifiz. 69,00,
20,2
Suezkanal 6200, Rio Tinto 1520. .
Amsterdam, 20. Oktober. (W. T. B.) Wechsel auf London 11,15 ½, Wechsel auf Berlin 4,57 ¼, Wechsel auf Paris 20,97 ½, Wechsel auf Schweiz 51,30, Wechsel auf Wien 1,12 ½, Wechsel auf Kopenhagen 45,20, Wechsel auf Stockholm 64,20, Wechsel auf Christiania 45,00 Wechsel auf New York 325,00, Wechsel auf Brüssel 22,15, Wechsel auf Madrid 45,75, Wechsel auf Italien 12,35. Staatsanleihe von 1915 84,50, 3 % Niederländ. Staatsanleihe 511 ½1 8 Königlich Niederländ. Petroleum 773,00, Holland⸗Amerika⸗Linie 349,50 Niederländisch⸗Indische Handelsgesellschaft —,—, Atchison. Topeka u Santa Fé 112,00, Rock Island —, Southern Pacific 128,00, Southern Railway 39,75, Union Pacific 163,75, Anaconda 129,50, United State Steel Corp. 113 ⅞. — Behauptet.
Kopenhagen, 20. do. auf New York 716,50, do. auf Hamburg 10,50 do. auf Paris 46,50, Pe nic Antwerpen 49,25, do. auf Zürich 113,75, 220,50, do. auf Helsingfors 17,50. Stockholm, 20. Oktober. (W. T. B.) Sichtwechsel auf Londo do. auf Berlin 7,35, 35,00, do. auf schweiz. Plätze 80,75, do. auf Kopenhagen 71,25, Washington 509,00, do. auf Helsingfors 11,50.
3 % Niederländische
8.
Oktober. (W. T. B.) Sichtwechsel auf
do. auf Stockholm 141,00, do. au
do. auf Paris 33,10, do. auf Brüßel „ do. auf Amsterdam 156,75 do. auf Christiania 70,25, do. auf
abgeschwächt. Nur Bankpapiere und Lombarden be⸗ wahrten einen Vorsprung. Der Schranken ließ eine einheitliche
Berichte von auswärtigen Warenmärkten.
Manchester, 19. Oktober. I 8 8 Tuchmarkt schleppte sich der Verkehr sehr träge dahin, da es au besonderen Anregungen fehlte.
(W. T. B.) Am Garn⸗ und
. Untersuchungssachen. Aufgebote, Verlust⸗ u. Fundsachen, Zustellungen u. derg! Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
1) Untersuchungs⸗ sachen.
[74534] Steckbriefserledigung. Der am 12. Oktober 1918 vom Gericht der Landwehr⸗Insp. Altona gegen den nausgebildeten Landsturmpflichtigen Wil⸗ helm Haake, geboren am 7. Dezember 899 zu Riga, erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Hamburg 36, den 15. Oktober 1920. Die Staatsanwaltschaft hbei dem Landgerichte.
steigerungsvermerks:
aus:
Hof, b) Eishaus, Kartenblatt 20,
Im Wege der 10 Uhr, Reichenberger Straße
im Grundbuche Band 23 Blatt
5426 wangsversteigerung. u— 82. Zwangsvollstreckung soll am 5. November 1920, Vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsstelle, Brunnen⸗ platz, Zimmer Nr. 30, 1. Treppe, ver⸗ steigert werden das im Grundbuche von sbitert (Wedding) Band 147 Blatt 3554 igentümer am 14. Juni der Eintragung des der verstorbene
Lederarbeiter Nichard (eingetragener — — 18 tmerkg
eigerungsvermerks: de Maurermeister August Müller, Nachlaß⸗ pfleger Rechtsanwalt Alfred Grün in Berlin) eingetragene Grundstück in Berlin, Wichertstraße 39, enthaltend Vorderwohn⸗ gebäude mit Mittelflügel, Querg ebãäude rechts und links und 2 Höfen, arten⸗ blatt 31 Parzelle 2353/1, 8 à 64 e gegc.
Nr. 1383, Nutzungswert 16 000 ℳ. 9
Berlin, den 2. August 1920. Amtsgericht Berlin⸗Wedding.
74440] Zwangsversteigerung.
b Im LSn der Zwangsvollstreckung soll
am 10. Dezember 1920, Vormittags
10 Uhr, an der Gerichtsstelle, Brunnen⸗
platz, Zimmer Nr. 30, 1 Treppe wieder teigert werden das umn Grundbuche von
Berlin (Wedding) Band 88 Blatt Nr. 2120
Lichtenberg, Schmied
Kaufmann Friedrich
Berlin, Kartenblatt 3, 2 a 27 qm Art. 911, Nutzungswert
wert 99 000 ℳ. — 74443]
ben % 1 J. 10.) lauten über 1
Offentliche Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 2 ℳ. dem wird auf den Anzeigenpreis ein Teuerungszuschlag von 80 v. H.
(eingetragene Eigentümer am 11. August [7 1920, dem Tage der Eintragung des Ver⸗ noch die früheren Eigentümer Gastwirt Wilhelm Anders und Gastwirtsfrau Clara Anders, i. Starke) eingetragene Grundstück Müller⸗ straße 136, Ecke Seestraße 94, bestehend a) Vordereckwohnhaus mit Anbau links, besonderem Abtritt, Vorgarten und c) Remisengebäude, Parzelle 196/64, 13 a 23 gm groß, Grundsteuermutterrolle und Gebäudesteuerrolle Nr. 4926, Nutzungs⸗ wert 10 860 ℳ. Das Grundstück ist durch Beschluß vom 16. April 1920 den Kauf⸗ leuten Leo Czutzka und Leo Philippsberg zugeschlagen worden; ihre Eintragung im Grundbuch ist noch nicht erfolgt. Berlin, den 30. September 1920. Amtsgericht Berlin⸗Wedding.
74441] Zwangsversteigerung. — 88 Zwangsvollstreckung soll am 21. Dezember 1920, Vormittags Neue Friedrichstraße 13/15, III. (drittes) Stockwerk, Zimmer N 113/115, versteigert werden das in Berlin, 25, belegene, vom Kottbusertorbezirk Nr. 688 (eingetragene Eigentümer am 17. Juni 1920, dem Tage der Eintragung des Versteigerungsvermerks: E in erlin, Schuhmacher Franz Lemmé, Neu⸗ Zür Kaufmann Ernst Lemms in Berlin⸗ ust Wilhelm
Meesenberg in Berlin, Verkäuferin Maria
berg in Dorothea Meesen Pugust Meesenberg
zu Berlin in ungeteilter C schaft) eingetragene Grundstück: Vor r wohnhaus mit abgesondertem Abtritts⸗
8 llertem Hof, Gemarkung ebäude und unterkelle 89r “
„ Grundsteuermutterrolle goß 5990 ℳ,
. .911, bäudesteuerrolle . 11,2 2 Berlin, den 14. Oktober 1920.
Amtsgericht Berlin⸗Mitte. s Berichtigunf⸗
bots vom 9. Ap 1920. (Auf⸗ 8. I 82 9. November 1920.) Die Kriegsanleihen Nr.
ℳ. misgericht Berlin⸗Mitte. Abteilung 83.
r Anzeiger.
Außer⸗ 10 erhoben.
6. Erwerbs. und Wirrtschaftsgenossenschaften Niederlassung ꝛc von Rechtsanwälten Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 9 Bankausweise Verschiedene Bekanntmachungen
11 Prwatanzetgen.
———y—öö———xxõxõöyygIöo"oZo
4444 [74588] Das Aufgebotsverfahren über die 5 % Kriegsanleihe Lit. *ꝗNr. 1 054 421 über 2000 ℳ wird einge ellt, da die Urkunde zum Vorschein gekommen ist. — 84 F. 1404. 19.
Berlin, den 16. Oktober 1920. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abteilung 84.
in Berlin be
von 1917 verboten, an
12311 Aufgebot. Leistung zu Die Ehefrau Emmy Meyer in Minden hat das Aufgebot: 1. der Aktie Nr. 1241 des Rheinisch⸗Westfälischen Lloyd, Trans⸗ portversicherungs⸗Aktiengesellschaft in M.⸗ Gladbach, 2. der Aktie Nr. 116 der Rheinisch⸗Westfälischen Rückversicherungs⸗ Aktiengesellschaft in M.⸗Gladbach, beide Aktien ohne Gewinnanteil⸗ und Er⸗ neuerungsscheine, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 11. Mai 1921, Mittags 12 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht, Zimmer 76, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird. Gleichzeitig ergeht das Verbot an die Ausstellerin der Urkunden und die Deutsche Nationalbank in Minden, an den Inhaber der Papiere eine Leistung zu bewirken, insbesondere neue Gewinn⸗ anteil⸗ oder 1ööu.*‧*² auszugeben. (Zahlungssperre. (ZenChtadbach, den 8. Oktober 1920. Das Amtsgericht.
—
73985] Aufgebot. Die Kunstanstalt (vormals Gustav W. Seitz) A.⸗G. in Wandsbek⸗Hamburg, ver⸗ treten durch ihren Direktor Wilhelm Klenk, hat das Aufgebot der Nummern 426, 428, 432, 433, 438, 439, 440, 441, 442 der Aktien der Kunstanstalt vorm. Gustav W. Seitz, Aktien⸗Gesellschaft in Wandsbek⸗ Hamburg, beantragt. Der Inhaber der Ürkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 7. . 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunden ve. püörigenfoce die 1ö“ der Ur⸗ kunden erfolgen wird.
Wandsbek, den 26. September 1920.
Das Amtsgericht.
auszugeben.
F. 779. 19.
[74445]
Die am
[74589) B
Nr. Abhanden
je 1000 ℳ:
Wertpapie [74447]
Berlin und paket,
Erbenzemein⸗ Vorder⸗
[73729] 82 e⸗ Grundstücks⸗ aufgeboten:
rich Diedrich
Abteilung 85. Grohn, Frie
10 255 559/60
die obengenannte
Das Amtsgericht 12. Oktober 1920 das folgende Aufgebot erlassen: Es werden folgende Urkunden
Zahlungssperre. Auf Antrag der Eisenbahndirektion Han⸗ nover“wird der Reichsschuldenverwaltung
treffs der angeblich abhanden
gekommenen Schuldverschreibung der 5 pro⸗ zentigen Anleihe des Deutschen Reichs Nr. 3 691 659 über 2000 ℳ
einen anderen Inhaber als Antragstellerin eine bewirken, insbesonder? neue
Zinsscheine oder einen Erneuerungsschein
Die Zahlungssperre vom 12. Juni 1919 über die Schuldverschreibung der 5 pro⸗ zentigen Reichsanleihe Lit. B Nr. 3 961 659 über 2000 ℳ ist aufgehoben.
84/154
Berlin, den 18. Oktober 1920. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abteilung 84. 281-213 T.28418—MA
16. Juli 1920 gesperrte
4 % Reichsschuldverschreibung Nr. 211 950 über 1000 ℳ führt die Lit. C. nicht E. Amtsgericht Berlin⸗Mitte. Abteilung 83.
ekanntmachung. gekommen: 3 Zwischenscheine
der 5 % 8. Deutschen Reichsanleihe über
Nr. 260 920, 260 921 und
260 923 = 3/1000. Berlin, den 20. Oktober 1920. Der Polizeipräsident. Abteilung IV.
Erkennungsdienst.
rsperrstelle. Wp. 262/20. Erledigung.
Die Bekanntmachung vom 23. Juni 1919 im Reichsanzeiger 138, J.⸗Nr. 6470 IIIa, betreffend ein abhanden gekommenes Wert⸗ welches für 10 , Reichsanleihe enthielt, ist e
Bremen, den 16. Oktober 1920.
10 000 ℳ Deutsche
Kriminalabteilung.
Die Polizeidirektion.
Bremen hat am
Mai 1921, Mittags 1. Auf Antrag des Privatmanns Fried⸗
genannt Conrad Trüttner, drichsdorfer Straße 26, das
Sparkassenbuch der Sparkasse in Vegesack Rr 54 729, eröffnet am 12. August 1919 unter dem Namen Conrad Trütner mit einer Einlage von ℳ 700,— und am 1. Januar 1920
’2ℳ 709,39 aufweisend
ein Guthaben von
2. Auf Antrag des Zigarrenfabrikante Diedrich Otto Wachendorf, Bremen, Kumpstraße 22, das Sparkassenbuch der Svarkasse in Bremen Nr. 432 541, er⸗ öffnet am 15. Januar 1918 mit einen Guthaben von ℳ 730,— unter dem Namen Otto Wachendorf und zurzeit ein Gut⸗ haben von ℳ 780,90 aufweisend.
3. Auf Antrag der Ehefrau des Kauf⸗ manns Gustav Herder, Elise geb. Sich⸗ ting, wohnhaft in Bremen, Söge straße 58 III, das Sparkassenbuch der Sparkasse in Bremen Nr. 60 098, eröffnet am 31. Januar 1912 mit einer Einlage von ℳ 100,— und zurzeit ein Guthaben von ℳ 6969,50 aufweisend.
4. Auf Antrag des Hofbesitzers H. Willecke in Prislich b. Grabow in Mecklen⸗ burg und dessen Ehefrau, Anna geb. Wahrenberg, zwei Hinterlegungsscheine Nr. 499 und Nr. 538, ausgestellt von der Oldenburgischen Landesbank, Filiale Vege⸗ sack, lautend über ℳ 5000,— bezw. über ℳ 3000,— Deutsche Reichsanleile.
5. Auf Antrag der unverehelichten Ella Brathering, Vegesack, Weserstraße 33, die Sparkassenbuͤcher der Sparkasse in Vegesack, lautend auf den Namen Ella Brathering a) Nr. 38 339, eröffnet am 18. Dezember 1907 mit einer Einlage von ℳ 500,— und gegenwärtig ein Gut⸗ haben von ℳ 3442,23 nachweisend, und b) Nr. 48 442, eröffnet am 8. Juni 1915 mit einer Einlage von ℳ 70,— und gegenwärtig ein Guthaben von ℳ 2251,09 nachweisend.
6. Auf Antrag der Erben der verstor⸗ benen Alma Brathering, verehelichten Falldorf, das Sparkassenbuch der Spar⸗ aasse in Vegesack Nr. 39 072, eröffnet am 20. August 1908 mit einer Einlage von ℳ 900,— und gegenwärtig ein Guthaben von ℳ 3278,64 nachweisend. . Die unbekannten Inhaber der vorge⸗ nannten Urkunden werden hiermit aufge⸗ fordert, unter Anmeldung ihrer Recht auf dieselben in dem hiermit auf Don⸗ nerstag, den 28. April 1921, Vor⸗ mittags 10 Uhr, im Gerichtshause hierselbst, I. Obergeschoß, Zimmer 84, an⸗ beraumten Aufgebotstermine die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls sie für kraftlos erklärt werden sollen. 8 Bremen, den 16. Oktober 1920.
Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts.