1920 / 293 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 Dec 1920 18:00:01 GMT) scan diff

eeee111uX“*“

EE*“

Arbeitgeberverband

8

hörigkeit vorgenommen hätten, außer den Deutschen, die aus⸗ nahmslos für Deutschland eingetreten wären, vermutlich auch ein großer Teil der Polen 88 für das Verbleiben beim Deutschen Reiche erklärt und mithin die deutsch⸗polnische Grenze wahr⸗ scheinlich eine ganz andere Gestalt als nach dem Friedensvertrage von Versailles erhalten hätte. 1 Inzwischen haben im westpreußischen Abstimmungsgebiete neue Gemeindewahlen und der „Dziennik Gdanski“ vom 1. Dezember 1920 benutzt den Umstand, daß die Polen bei diesen Wahlen im Kreise Stuhm die relativ höchste Stimmenzahl erhalten haben, um von einem „wahren Triumph der polnischen Sache“ zu sprechen. Daß die Polen relativ die meisten Stimmen erhalten haben, ist nicht überraschend, da die Deutschen sich bei den Gemeindewahlen in 9 Gruppen gespalten haben, während die Polen ihre Stimmen auf eine Liste ver⸗ einigten. Ganz anders wird das Bild, wenn wir alle deutschen Stimmen zusammenrechnen. An sich wäre es verständlich ge⸗ wesen, wenn mancher Pole, der bei der Volksabstimmung für Deutschland gestimmt hat, bei den Gemeindewahlen seine Stimme einem polnischen Kandidaten gegeben hätte; denn bei der Volks⸗ abstimmung handelt es sich um die Frag; der Staatszugehörigkeit, bei den Gemerndewahlen um lokale Angelegenheiten, bei denen vielleicht mancher Pole glauben konnte, einem Manne seiner Nationalität mehr Vertrauen schenten zu dürfen. In Wirklich⸗ heit aber haben die polnischen Agitatoren bei den Gemeinde⸗ wahlen noch schlechter abgeschnitten als bei der Volksabstimmung. Während bei der Volksabstimmung im Kreise Stuhm von 25154 Stimmen für Polen 5102, d. h. 20,28 Prozent abgegeben wurden, entfielen bei den Gemeindewahlen von 10 144 Stimmen auf die polnische Liste nur 1960 oder 19,32 Prozent, das sind 0,96 Prozent weniger als bei der Volksabstimmung. Vergleicht man damit, daß es im Jahre 1910 im Kreise Stuhm 42,53 Pro⸗ zent Personen mit polnischer Muttersprache gab, so kann hiernach nicht von einem Triumph, sondern nur von einer vollständigen Niederlage der polnischen Agitatoren im Kreise Stuhm gesprochen werden. (Stat. Korr.) 8 . 8

Arbeitsstreitigkeiten.

unmittelbaren Verhandlungen zwischen dem deutscher Versicherungs⸗ unternehmungen und den Organisationen der Versiche⸗ rungsange st e Fr ten unterbrochen worden sind, hat, wie „W. T. B.“ erfährt, das Reichsarbeitsministerium auf Antrag der Angestelltenorganisationen in Aussicht genommen, den Abschluß eines neuen Reichstarifvertrags für die Angestellten im Versicherungsgewerbe zum Gegenstand von Schlichtungsverhandlungen zu machen, die in der ersten Januarwoche stattfinden sollen. Der Arbeitgeberverband erklärte dem Reichsarbeitsministerium sein vorläufiges Einverständnis zu Verhand⸗ lungen vor dem Schlichtungsausschuß unter den Vorbehalten, daß die von den Angestelltenorganisationen angekündigten Kampfmaßnahmen unterbleiben und daß der Arbeitgeberverband Gelegenheit erhält, seine Wünsche bezüglich der Besetzung des Schlichtungsausschusses geltend zu machen. 1

Der Kellnerausstand in Graz ist „W. T. B.“ zufolge beendet. Den Angestellten wurde eine Lohnerhöhung von 125 vH bewilligt.

Nach einer vom „W. T. B.“ übermittelten Meldung der „Chicago Tribune“ aus Melbourne breitet sich ein Schiffahrtsaus⸗ stand in Australien weiter aus. Insgesamt liegen 100 000 Tonnen Schiffsraum fest.

Nachdem die

Literatur.

9 7 G 8

Deutsches Uebergangsrecht. Die Gesetzgebung des Reichs und Preußens nach der Beendigung des Krieges mit der ge⸗ samten Rechtsprechung un Rechtslehre, in Verbindung mit Dr. T h. von lshausen, Ministerialrat im Reichsarbeitsministerium, und Dr. Werner Hoche, Gerichtsassessor und Hilfzarbeiter im Reichsjustizministerium, herausgegeben von Dr. Franz Schlege 1⸗ berger, Geheimem Regierungsrat und Ministerialrat im Reichs⸗ justizministerium. Zwei ter Band. XXIV und 614 Seiten.

8 ““ L“ 6 85 Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Der vorausgegangene er e Band des „Deutschen Uebe ager chts“, der als 9. Band des von Güthe und Schlegelberger begründeten, nach des ersteren Tode von Schlegelbe⸗ge fortgeführten „Kriegsbuchs“, der umfassendsten Darstellung des für geschaffenen Kriegsrechts, erschienen war, e⸗ zielt, auf dessen bewährken Grundlagen aufgebaut, in wissenschaftlicher Verarbei⸗ tung und systematischer Gliederung die Gefgf bnns des Reichs und Preußens aus der Uebergangszeit, die dem Abschluß des Waffenstill⸗ standsvertrags und der Staatsumwälzung ge olgt ist, nebst den amt⸗ lichen Begründungen, den wichtigsten Ausführungsbestimmungen und der gesamten Rechtslehre und Rechtsprechuag. Als Uebergangsrecht den ganzen inneren Rechtszustand Deutschlands betrachtend, begann das Werk mit der Verschüttung des in Geltung gewesenen Rechts durch den inneren und endete mit dem Beginn einer gewissen Klärung durch die neue Reichsverfassung, die bereits im vollständigen Wortlaute wiedergegeben wurde. Die Verfasser haben sich das Unternehmen bis zum Zusammentritt des ersten Reichstags ort⸗ zusetzen. So wird das „Deutsche Uebergangsrecht“ die Zeit bis zum 24. Juni d. J. umfassen. Trotz dieser Begrenzung war der noch zu verarbeitende Stoff so groß, daß die Fortsetzung in weil Vände hat zerlegt werden müssen, deren erster jetzt vorliegt. Die Wahrheit des Bismarckschen Wortes „Es ist schwer zu bauen und so leicht zu zerschlagen“, bemerkt Schlegelberger in einem Vorwort zu diesem Bande, „mag die fast verheerende Flut der Uebergangsgesetze erklären. Höchste Zeit ist es aber, nunmehr mit aller Offenheit zu be⸗ zeugen: So geht es nicht weiter! Auch die Aufnahmefähigkeit des Volkes und der Wille zur Gesetzestreue hat eine Grenze, und diese Grenze ist bereits Mberschritten Zu der Ueberzeugung von der phy⸗ sischen Unmöglichkeit, die Gesehgehung zu verfolgen, neue Gesetze zu erfassen und mit den bisherigen Gesetzen zu leichen, kommt die Etrce, daß die einfachsten ⸗Vorgänge des täglichen Lebens einer so überverfeinerten Regelung verfallen sind, daß nur Auserwählte sie meistern koͤngen. Das hat zur höchst unerwünschten, aber naturnot⸗ wendigen Folge, daß auch der beste Wille erlahmt und das Leben über die Gesetze hinweggeht. Man möchte fast am „Berufe unserer Zeit zur Gesetzgebung“ verzweifeln. Unser Recht ist in Gefahr. Nur Sparsam⸗ keit und Einfachheit der Gesetzgebung kann uns retten.“ Der vor⸗ liegende Band der Fortsetzung führt die beiden ersten Teile des vor⸗ ausgegangenen Bandes „Deutschen Uebergangsrechts“, „Ver⸗ fassung und Verwaltung des Deutschen Reichs“ und „Volkswirtschaft“, zeitlich bis zum 1. April d. J. fort. Er behandelt die Ergänzungsgesetze zur Verfassung, die Gesetze und Verordnungen über Behördenorganisation und Beamtenrecht, Heerwesen (einschließlich von Heeresgut, Kriegs⸗ material) und Demobilmachung, Rechtspflege und Sicherheitspolizei und erläutert in der mehr als drei Viertel des Kommentars einnehmenden Abteilung „Volkswirtschaft“ an der Hand der Rechtsprechung, der SFgebnisse der Literatur und der amtlichen Begründungen die große Zahl der neuen Gesetze und Verordnungen, die Handel und Gewerbe, die Beschaffung, Erhaltung und Verwertung der Rohstoffe, Nahrungs⸗, Futter⸗, Gebrauchs⸗ und Betriebsmittel wie die Rege⸗ lung ihrer Preise, das Finanzwesen, die Verwaltung des Reichsver⸗ mögens und die Sozialisterung betreffen. Den eiazelnen Abschnitten vorausgeschickte ausführliche Inhaltsübersichten und ein sor fäaltig zu⸗ sammengestelltes alphabetisches Sachregister, das beide bisher er⸗ schienene Bände des „Deutschen Uebergangsrechts“ umfaßt, erleichtern eine schnelle Orientierung über die behandelten Gesetzes⸗ usw. Be⸗ stimmungen und über die zu ihnen ergangenen letztinstanzlichen Ent⸗ scheidungen, insbesondere über die Stellungnahme des Reichsgerichts zu jeweils interessierenden Fragen. Dem in der Praxis stehenden Juristen, dem Kaufmann und Industriellen wird mit dem Werke ein wertvolles Hilfsmittel geboten. Aber auch der Theoretiker kann aus ihm reiche Amegung schöpfen. Der demnächst erscheinende dritte Band soll die Teile „Verfassung und Verwaltuag des Deutschen Reichs“ und Volkswirtschaft“ zeitlich bis zum Zusammentritt des Reichstags foriführen, im übrigen dem weiten Gebiet der „Sozialpolitik“ ge⸗ widmet sein und mit einem Abschnitt über „Friedensrecht“ schließen.

esa Von Dr. jur. Otto Georg Schwarz, Oberlandesgerichtsrat in Breslau. Achte his elfte Auf⸗ lage. VIII und 187 Seiten. Berlin, Karl Heymanns Verlag. Geh. 14 ℳ. Der Verfasser, der für Rechtsbeflissene, die die Universitäts⸗ vorlesungen fleißig besucht haben, vielbenutzte Grundrisse aller Gebiete der Rechkswissenschaft für Repetitionszwecke herausgegeben, auch eine

knappe, übersichtliche öffentlicht hat, bietet ungs⸗ und Perwa eines Grundrisses des aber ein völlig neues W staatsrechtlichen rechts, im Abschnitt d rechtlichen Grundlagen. Die eine klare, leicht verständliche „erscheint trefflich gelöst.

wo ihre richtige Beantwor dem Bedürf Verfassungs⸗

Leiter,

Licht g818s

etz n

eichsstaatsrechts bezei Werk. Es behande

Grundbegriffe und die Ge 8 ke.Ke⸗ een 8 2 nen Zweige Die Aufgabe, den S Darstellung alles We Besonderen Nutzen wird fügten Examinatoriums bringen,

itung des als Anhang beige in dem bei jeder Frage die Stellen

läutert von Dr. 86 Seiten. Industriev ndei

Mehr als in irge

Auslegung ein weiter trägt mit seinen wei

eines Mantelgesetzes

Recht se t Lichtspielgewerbe iateressierte oder Filmfabrikanten, ⸗verleiher, Schauspieler usw. sein, erhebliche Veräußerung und Aufführung neuer Fi esbestimmungen die hergestellter Film infolge von Bedenken elne seiner Bilder oder seinen ganzen r, was zu noch erheblicherem Schaden assung widerrufen wird. ucht der auf dem Gebiete des gewerb⸗ um Patentgesetz rgesetzes zu be⸗

Herstellung, große Elastizität der Gesetze ein mit bedeutenden Kosten der Prüfungsstelle gegen einz Inhalt dem Verbot verfällt ode führen muß, seine dem vorliegenden Kommentar s lichen Rechtsschutzes schon durch seinen Kommentar eist des Filmzen ndlage zu gewinnen, auf der sich Draxis aufbauen dens. ve ecehr

olks⸗

bekannt gewordene Verfasser den G stimmen und damit eine sichere Gru eine fruchtbare, gesunde und einheitliche Praxis einem für die Volkswirtschaft schon jetzt ugentbehrlichen und no entwicklungsfähigen Gewerbe Licht und Leben gönnt, ohne die seele durch Auswüchse zu gefährden, die gewissenloses Spekulantentum

st, die sich ihrer nicht

ausnutzte unter Mißb Snutzt ter Mißbrau 1 e chöpfender Erläuterung

Mit scharfen Linien wird unter ers tz beherrschenden Begriffe die Greaze zwischen Erlaubtem und Verbotenem gezogen. Der Darstellung ist eine die Mannigfaltig⸗ Form allen

bewußt ist. der das Gese

keit des Interessentenkveises berücksichtigende, leicht.

ffen als

dessen wichtigste Bestimmungen und Fortbildungsschulen geworden sind.

ielgesetz vom 12. ne 5 Ausführungsverordnung Heinrich Stern, erlag Spaeth u. Lind

Spielraum

bereits erfolgte Zul

V der

tung zu finden ist. fnis werterer Kreise nach Einführung in und Verwaltungsrecht entgegen, bentlich dem Drektoren und Lehrer der öffentlichen Unterrichtsanstalten, die sich mit diesem Rechtsgebiete vertraut zu machen haben, nachdem

Unterrichtsgegenstand in den Schulen

M

einer Kun

inem anderen Gesetz ist im Filmzens S gelassen; ja, man kann sagen, es mhefgegen Vorschriften nahezu den Charakter so daß der zu seiner Handh t anwenden muß. Dies iI Kreise, mögen es nun Theaterunternehmer, Schwierigkeiten bei der Abfassung

eben, die auch dem Nichtjuristen sch Feweifeln ermöglicht. 8

P.ca das ne cha dnse hese Das Buch ist a age vret in ucküicheen lt im ersten Abschnitt die ichte des deutschen Sbaats⸗ Be Fsemecern, 2 eichsverwaltung tudierenden der Rechte Wesentlichen zu ihnen die

efahr

u

Darstellung des bisherigen Reichsstaatsrechts ver⸗ t die Grundzüge des

des Grundrisses angegeben sind Das Buch kommt au

das neue deutsche namentlich dem der

gi 1920 Filmzensur⸗ vom 16. Juni 1920, ausführ⸗ Rechtsanwalt in Berlin. e, Berlia. Geb. 8,20 urgeset der

abung Berufene eher bedingt für alle am

Schriftsteller Regisseure,

lme; Bfrct doch die in sich, daß

er⸗

ihre

M.

Seehöhe Luftdruck

m.

Aerouautisches Observatorium. 8 Lindenberg, Kr. Beeskow. 23. Dezember 1920. Drachenaufstieg

mm

von 4 ¾ a bis 7 2.

Temperatur Co

unten

Relative Feuchtig⸗

0⁄%

keit Richtung

Wind

Geschwind. Sekund.⸗ Meier ——

122² 410 2220 2290 2720

742,7 717 570 565

533

0,5

92

Kohlenproduktion des Deutschen Reichs in den Monaten Fanuar bis No

vember 1920.

November

Januar bis November

SzW 5

—-õ———

Erhebungsbezir 8 Steinkohlen

Preßkohlen aus Braunkohlen

Koks⸗ aus ßpr „us (auch Naßpreß⸗ Steinkohlen steine)

t t

Preßkohlen Braunkohlen

Braunkohlen

Koks

Preßkohlen aus Steinkohlen

t

Preßkohlen aus

Braunkohlen

(auch Naßpreß⸗

steine) b

Oberbergamtsbezirk: Breslau Niederschlesien. Breslau Oberschlesien SeI Flausthal . . . .. Dortmund Bonn ohne Saarrevier.

401 061 2 719 675 1 22

3 392

¹) 7 757 877 692 2) 487 758

5 753 70 157 388 996 302 6 073 8 894 328 629 12 541 586 286

67 231 217 517

10 625 777 999 144 251

451 515

³) 4 740 672 157 214.

2 778 631

3 829 102 28 993 466 33 969 423 612 77 010 653 5 084 913

4 190 400 4 265

.49 695 678

1 360 222 4131 28 183 433

692 266 2 268 925

62 036 18 005 896 1 505 725

59 188 266 834 17 215

73 434

3 254 621 34 179

745 344

11 229 391 85 447

6 080 220

Preußen ohne Saarrevier. 8 Vorjahr mit Saarrevier

Berginspektionsbezirk: München .. 9 Bavreutmh..

11 412 878 9 814 663

8 931

377 995 1 661 639

2 217 623

8 129 950 6 447 706

85 292 140 263

115 375 715 101 540 660

76 887

83 438 129 69 421 214

806 157 1 387 289

22 534 848 19 651 187

3 805 471 9 051 054

18 140 402 4 692 917

Muscheln usw..

Bayern ohne die Pfalz... Vorjahr mit der Pfalz. Berginspektionsbezirk: Zwickau I und II. Stolberg 1. GC. ... Dresden (rechtselbisch) Leipzig (linkselbisch)

8 931 44 886

175 998 169 236 32 264

228 555 180 999

161 904 511 966

76 887 549 562

1 789 265 1 670 288 355 757

2 193 446 1 844 720

““ 1 702 805 5 265 179

Ga Vorjahr ..

11“ Hessen... Braunschweig..

Sachsen⸗Altenburg 3 Kiges Deutschland

377 498 545 124

14 783

157 634 105 914

673 864 570 182

600

48 037 146 209 12 129

225 330

46 928 204 156 462 612

96 043

3 815 310 § 566 880

152 518

6 967 984 6 117 152

474 592 2 509 417 4 891 207

1 049 224

153 146

107 18 822 593 811 75 586

9153

1 647 245 1 374 986

16 873 566 977 1 566 710 145 114

Deutsches Reich ohne Saarrevier und Pfalz 1919 ohne Elsaß⸗Lothringen davon Saarrevier und Pfalz 1918 bis Oktober mit Elsaß⸗Lothringen.. 82 davon Elsaß⸗Lothringen (bis Oktober), Saarrevier u. Pfalz 1917 mit Elsaß⸗Lothrinemn. . .. davon Elsaß⸗Lothringen, Saarrevier und Pfalz. 1913 mit Elsaß⸗Lothringen ... davon Elsaß⸗Lothringen, Saarrevier und Pfalz.

¹) Davon entfallen auf das cigentliche Ruhrrevier 7 73 2) Davon aus linksrheinischen Se. 2 959 tb ³) Davon aus Gruben links der 2 856 474 t. ⁴) Zwei Betriebe sind geschätzt. 4 Berlin, den 23. Dezember 1920.

b11X“ 8

mumnareene

11 814 090 10 217 199 8 673 862 10 190 987

618 071 14 605 396 . . 1 082 925 .15 329 610 . . 1 376 08G

6 019 t.

2 245 434 447 355 2 037 324 1 994 869 340 102 1 552 157 65 759 2 265 024 77 026 2 794 823 94 969 2 608 370

9 839 108 7 972 8422

929 134 8 601 541

519 407 1 588 876 1 966 862

1 729.283

7 742 463 575

7 417 859

6 Statistisches Reichsamt. Delbrück.

16 432 778

119 420 430 105 809 196 8 268 376 151 7182 319

11 610 215 153 982 679

11 859 411 175 945 469

101 523 999 85 587 745

94 667 294 87 465 916 79 741 8925

22 822 485 19 922 799 740 220

97 536 502 1 035 893 50 785 465 1 107 589 29 470 168 1 621 875

4 484 128 3 691 037

5 029 860 53 630 4 921 218 91 684 5 982 167

22 191 348 18 031 138

21 914 749 20 249 1571

19 684 359

Deutsche Eeeftscherei und Vodenseefsscherei

8 für November 1920 (Fangergebnisse usw.). Von deutschen Fischern und von Mannschaften deutscher Schiffe gefangene und an Land gebrachte Fische, Robben, Wal⸗ und andere Seetiere sowie davon gewonnene Erzeugnisse.

Seetiere und davon gewonnene Erzeugnisse

Nordfee *)

S 8

2*

Schellfisch, groß E11““ 4. Sorte.

Weißling (Wittling,

Merlanun) ..

Lerschr. Ecs cd mittel, klein (Do Isländer.. 81h

öö“

Seehecht (Hechtdorsch).

Scholle (Goldbutt), groß, mittel.. 166 862 abbbeö111“ 103 832 eeeeö“] 503 E11“ 551

Blendling, Scheefmul,

unechte Rotzunge. § 250

Lnurrhahn, grauer. 80 789 ““ 523

Petermann, echter. 211

Köhler und Pollack. 554 476

ö..... 205 396

Katfisch (Seewolf).. 17 602

Rotzunge, groß, mittel]/ 102 917 ö1““ 8 714 11616“”; 1 1 160

Heilbutt.. . 34 487

Seezunge, groß. 1. 14 291 mittel, klein.. 7 842

Steinbutt, groß, mittel 46 359 38 10 207

Glattbutt (Tarbutt,

Kleist), groß, mittel 9 767 i 1 1 554

E““ Lachs (Flußlachs).. 1

193 553

Ferber cht (Flußhecht).. 4

Karpfen...

Stint, kleiner Finte, Perpel Aland .. Barsch (Fluß⸗ u. Meer⸗) 1 Rotbarsch. 98

. ..... 99 ,311

60

Blei (Brachsen, Brasse) Meerbrassen... Scharbe (Kliesche, Platen). Schleie.

ring .. . . Eprotte (Breitling) Stichlingn. . Aal (Fluß⸗).. Aal (Meer⸗) Aalraupe (Quappe,

Rutte) Aalmutter . Seeteufel Langschwanz (See⸗

rr)... EI Flunder (Struffbutt) Meerforelle. Neunauge.. Hornhecht.. Rotauge.. Ehe. Ostsee⸗Schnävel

Seemaräne). Weißfisch (Giester) ebbb6. wb“; Brosme, Lumb.. Verschiedene (Gemeng⸗

sche) ““

656

500 054 3 219 183 609 038 3 486 829 1429 569

236 881] 1445 258

720 120 4 565 496

431 756 2 185 595 311 130 1

180 117 61 193

2 319 407 9

I. Fische. 177 877 1 410 89

6 598 433 842 634

531 822 300 375 413 110

1120 811 505 086 4 440% 3195

35 861

301 341

2 593

1 037

2 872 399 1195 43

251 890

bUOᷣA

X S

00 A 82 —₰½

2 935

1818

S

2 243 199 285 853 034

3 302 141

5449 250

116 896 603 076 522 086

9 414

638 346

594 376 535

125 858

168 962 953 552

4 088 88

672 439 191 907 63 501 284 713

89 80 13

112 500 001

97 07 30

450 834 367

37 015 42 116 13 850

2564 14 957

23 828

7 149 729 II. Scha

744 850 Krabben (Garnelen,

Granaten) 19 190 Hummer ..... 986 Kaiserhummer .. . . 138 Taschenkrebse. Stück 3 260 ö1ö“ 1 406

9 3ö555

38 672 534 lItiere. 92 740]%

41 448 92 711 497

2 331

1 558

3 190 073] 7 149 689

„s kg. 765 164 III. Andere Stůck

Delphine.. Seehunde.. Wildenten.. Tordalken,

231 285

Seetiere.

Lummen .. 70 1 050

zusammen Stück 7⁰

8 IV. Erzeugnisse Salzheringe ¹1) Kanties]/ 30 674

Fischlebern. kg 154 238 8 11 100

Zischrogen .. TC; EE Fischtran. Seemoos. . 296

1 050% 2 998 von Seetieren.

16 853 600 277 310

87 575 4 144

1 msammen L.gs 30 6741 hierzu MI ..

m. . [ecke 8 1. kg

765 164 6 7¹49 729

165 634

Stück 70

V h17222 629

1050 2 998 1 231280 1 838 672 534,c3 190 073

31 767 19 7 149 689

kg. [8080 527 zus. IV Stück 4 736 Kantjes 30 674

hierzu Ostseegebiet...

Noxrd⸗ und Ostseegebiet Gesamtwert .

8 127498 b

7 181 475

3 190 074

Gas aldl

7181 475

Bodensee⸗ und Rheiugebiet.

Fische

8 8hl

Blaufel Gangfische E““ Sand⸗(Weiß⸗Felchen.. Kilche (Kropffelchen) .. v114A1X“ e1ö1“ b) Schweb⸗ oder Silber⸗

11““ 855

Saiblinge (Rötel Rheinlachs..

Salmen 4 Aeschen .. Trüschen b Barsche (Egli, Krätzer) Eööööö E1111““

1166* Weibfische (Alet, Nasen usw.) Z8ZAZ114XA“ Sonstige Fische (Hasel, Rost

6 9 9b 666 9 9—“

. 2.

9 6 5.

80 129 2 504

9 8Z— 8„ b6bkbeö CHnb9,bsböbb6b611“”“

. ͤͤͤCͤZͤͤSͤͤͤͤͤͤͤ44

82 82 8 82 2. 82 0 90 2 8 8 2 8 0 0 2 8

9 60 50 589b6665bbxaä

0 82 2. 0 *. 90 2 80 ⸗. 8 2ℳ 0 0 0 2 82 * 2

5 6b 9 8bceeeööe „695 60 8gan 58

usw zusammen .

93 250

10 197

*) Die Angaben von 2 Fischversteigerern und 1 Fischereigesell⸗ schaft stehen noch aus. 88

¹) Berichtigung für Oktober 1920 unter „IV. Erzengnisse von Seetieren“ für Salzheringe: statt 67 262 Kantjes und 37 584 856 richtig 61 467 Kantjes und 34 107 856 ℳ.

Berlin, den 22. Dezember 1920. 8

Statistisches Reichsamt. Delbrück.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Rachweisung über den Stand von Viehseuchen 8 in Oesterreich am 8. Dezember 1920. (Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.)

Maul⸗ 3. und Räude Schweine⸗

Klauen⸗ der. (Scweine⸗ seuche Einhufer] seuche)

Zahl der verseuchten

804 —2

Höfe

Gemeinden

02 Gemeinden Gemeinden

Gemeinden

0 Gemeinden

5 ,6

1 Niederösterreich 152 [1487 2 8 47] 223 1 2

Ren

EEEEEEEEEI

4 1 28 Oberösterreich 7 187 Salzburg ... 56 292 Steiermark.. 109,1405

67 429

Kärnten .. .. 64 999

1“ 49 987 Tirol .... 60] 33

aSela.

9 3 8 I 300

8 2 90

o OOnce en . e2 b0— 1 Nr. des Sperrgebiets

—8 A

12

24 73 Zusammen Gemeinden (Höfe):

Rotz 1 (1), Maul⸗ und Klauenseuche 825 (7470), Räude der Einhufer 81 (125), Schweinepest (Schweinescuche) 59 (132), Rotlauf der Schweine 21 (22).

Lungenseuche des Rindviehs, Pockenseuche der S seuche der Pferde sind nicht aufgetreten. 6“

Land⸗ und Forstwirtschaf

Förderung der Milchwirtschaft in Bayern.

Der Milchwirtschaftliche Verein im Allgäu hat eine Denkschrift über die Schaffung eines bayerischen Landesmilchamts bezw. eines selbständigen Referates t Milchwirtschaft im bayerischen Ministerium ür Landwirtschaft, erscheinen lassen. Die Arbeit be⸗ ausführlichen Eingehen auf die Schrift des Direktors des preußischen Landesökonomiekollegiums Dr. von See „Was den deutschen Müchasscef 8 In ihr waren Berechnungen über en Wer milch⸗ wirtschaftlichen Erzeugnisse und ihre volkswirtschaftliche Be⸗ deutung innerhalb der Produktion angestellt und Mittel zur Hebung der noch rückständigen Teile dieses Wirtschaftszweiges, wie Ausbildung des Molkerei⸗ und Stallpersonals, Verbesserung der bäuerlichen Milchgewinnung und ⸗verarbeitung, Erhöhung der staatlichen Bei⸗ hilfen, Ausgestaltung der statistischen Unterlagen und dergleichen mehr, empfohlen worden. In der Denkschrift des Milchwirt⸗ schaftlichen Vereins im Allgäu werden nun nach der von Alt⸗ rockschen Methode die landwirtschaftlichen Erzeugnisse Bayerns einer vergleichenden Berechnung unterworfen, und es ergibt sich, daß im Jahre 1919 die Milcherzeugung dem Geld⸗ werte na

ontbe8ddennde

2Se9 8—-

LLILL=SSAee a de ekeod. —₰½ 082

11111

L2Al

Vorarlberg

ginnt mit einem

ch dergesamten Körnerfrüchtcernte sowie der Viehproduktionziemlich gleichkam und jedenfalls die Forstnutzungserträge, die Gesamtrobeinnahmen der bayerischen Staatseisenbahnen, die Erzeugung im Berg. und Hüttenbau weit hinter sich lies. Es wird sodann die Werteschaffung der Molkereien und Käsereien beleuchtet und vor allem das geradezu klägliche Auf⸗ kommen an Landbutter in der Kriegswirtschaft ihr 4,68 In lehrreicher Weise behandelt ein weiteres Kapitel die Gliederung der Milchwirtschaft von der Milchbildung bis zu den verschiedensten Zweigen weitestgehender technischer Verarbeitung, Fragen der Polizei sowohl wie der Buchführung, des Versandes, des Ver⸗ suchs⸗ und Lehrwesens, der Preisnotierungen und des Genossenschafts⸗ wesens. Nachdem dann die Denkschrift die schon oben angedeuteten Anregungen von Altrocks auch für Bayern begründet hat, kommt sie zu ihrer eigentlichen Forderung. Es wäre, nachdem die Stelle eines Landesinspektors für Tierzucht beim Landwirtschaftsministerium aus Zweckmäßigkeitsgründen aufgehoben und ein Landesfleisch⸗ amt geschaffen worden wäre, die Aufhebung des Postens eines Landesinspektors der Milchwirtschaft, der die stellten Auf⸗ gaben zu lösen außerstande sein würde, selbstverständlich. Hin⸗ sichtlich der Kosten, die das geforderte Landesmilchamt verursachen

würde, verweist der Verein auf die von ihm geschaffenen und unter⸗ halteuen Einrichtungen, Geschäftestelle, Wanderlehrer, Unte

anstalt, Lehrfennerei für Weichkäserei und Butterbearbeitung, Lehr⸗ e Hartkäserei, Viehhaltungs⸗ und Melkerschule und Zeit⸗ schrift. Anstalten beanspruchten 30 Beamte und An⸗ gestellte, wozu der Verein aus staatlichen Mitteln einen Zuschuß von 12 000 (bis 1918), 20 000 (1919) und 30 000 (1920) erhalten habe. Heute beanspruchten allein die Gehälter mindestens 150 000 ℳ, und es würnde mit Rücksicht auf die Steigerung der Kosten nötig werden, die Einrichtungen abzu⸗ bauen, wenn sie nicht vom Staate übernommen würden. Ebenso schwer hätte der Milchwirtschaftliche Verein für Niederbavern um seine Existenz zu ringen. Deshalb sei es notwendig, für die Milch⸗ wirtschaft eigene Mittel im Eiat zu bewilligen und sie vom Etat für die Tierzucht loszulösen. Die z erheblich zu erhöhenden Gelder wären alsdann dem vorgeschlagenen Landesmilchamt bezw. Referat für Milchwirtschaft im Ministerium für Landwirtschaft zu überweisen, dem die Gesamtvertretung für Milchwirtschaft einschließ⸗ lich des Molkerei⸗ und Kösereiwesens sowie der Milchindustrie obzu⸗ liegen hätte. 1 Mauuigfaltiges.

In der gestrigen Sitzung der Groß Berliner Stadt⸗ verordneten stand der Bericht der in der letzten Sitzung ein⸗ gesetzten gemischten Deputation Beratung des Antrags der Stadtv. Gaebel und Genoffen, letressend die Linderung der Not der Arbeitskosen, auf der Tagesordnung. Sämtliche haben sich auf einen Autrag der Gewerkschafts⸗

ommission geeinigt und empfohlen, den Magistrat zu ersuchen, den Reichs⸗ und Staatsbehörden folgende Vorschläge zu unterbreiten: „1. Allen Arbeitslosen eine einmalige geld⸗ liche Zuwendung zu gewähren a) bei einer sechswöchigen Arbeitslosigkeit im Betrage ven 150 ℳ; b) bei einer vierteljährigen Arbeitslosigkeit im Betrage von 300 ℳ; c) bei halbjähriger Arbeits⸗ lofigkeit 400 ℳ; d) bei dreivierteljähriger und längerer Arbeits⸗ losigkeit 500 ℳ. 2. Für Frauen und erwachsene Angehörige, zu deren Unterstützung der Arbeitslose verpflichtet ist, wird zu den Sätzen unter 1a bis d ein Zuschlag gezahlt, der die Hälfte dieser S9. beträgt. 3. Für Kinder unter zwölf Jahren wird zu den Sätzen ein Zuschlag gezahlt, der dieser Sätze be⸗ trägt. 4. Erhöhung der gegenwärtigen Erwerbslosenunterstützung um 50 vH. 5. Invaliden wird die Unterstützung derart erhöht, daß Rente und Erwerbslosenunterstützung zusammen die erhöhten Sätze der Arbeitslosen betragen. 6. Die Kinder der Arbeitslosen erhalten Schulspeisung, und zwar Frühstück und Mittagessen. (Die Quakerspeisung wird damit verbunden.) Kostenlose Abgabe von Milch an Kinder der Arbeitslosen bis zum 6. Lebensjahre. 7) Versorgung der Arbeitslosen und deren Familienangehörigen mit billiger warmer Winterkleidung, Wäsche und Schuhzeug. In besonderen Not⸗ fällen unentgeltliche Abgabe. 8. Belieferung der Arbeitslosen, die einen eigenen Hausstand führen, mit billigem Heiszmaterial. 9. Feststellung aller srößeren Wohnungen, die ungenügend aus⸗ genutzt werden und Bereitstellung derselben für die Wohnungslosen.“ Die Versammlung stellte jedoch ausdrücklich fest, daß durch Gewährung von Unterstützungen an die Arbeitslosen diesen nur vorübergehend ge⸗ bolfen ist. Wirkliche Besserung der Verhältnisse könne nur durch die Beschaffung von produktiver Arbeit erreicht werden. Die Versammlung beantragte daher, der Magistrat möge beschließen, die Staats⸗ und Reichsregierung zu ersuchen, der Stadt Berlin Mittel bereitzustellen, um produktive Arbeit sofort in Angriff nehmen zu können. Nach längerer Erörterung wurde der Antrag Gaebel eegen die Stimmen der Kommunisten abgelehnt. Darauf wurde der

ntrag der gemischten Deputation einstimmig angenommen. Seodann wurde die Beratung des Antrags über die unentgeltliche Lieferung der Lernmittel, über die schon in voriger Sitzung Bericht erstattet worden ist, fortgesetzt. Der Antrag wurde in namentlicher Abstimmung abgelehnt. Zum Schluß wurde ein Antrag Gaebel auf Aenderung der Geschäftsordnung, namentlich auf Streichung der nichtöffentlichen Sitzungen, mit 91 gegen 64 Stimmen aHelebat.

Ueber die Witterung in Norddeutschland im M ona t November 1920 berichtet das preußische Meteorologische Institut in der „Stat. Korr.“ auf Grund der angestellten Beobach⸗ tungen: Kalt und außergewöhnlich trocken wie der vorangegangene Oktober war auch der November 1920. Nur um die Mitte des Monats kam auf wenige Tage milde Witterung zum Durchbruch, die allerdings sofort Temperaturen bis über 15 C brachte. Vor und nachher war es fast dauernd und überall kalt, so daß die Monatstomperaturen durchweg unter den normalen lagen, in den kältesten Gegenden um mehr als 3 Grad. Nur die höheren Bergländer machten davon eine Ausnahme; sie hatten im Gegenteil zu hohe Durchschnittstemperaturen, da sich häufig genug oben bei sonnigem Hochdruckwetter verhältnismäßig starke Erwärmung einstellte, während gleichzeitig in der Niederung ein Nebel⸗ meer von kalter Luft lagerte. Die Erniedrigung des Monatsmittels wurde nun weniger durch auffallend tiefe Temperaturen verursacht nicht einmal die niedrigsten Thermometerstände waren für die Jahres⸗ zeit recht bemerkenswert —, als vielmehr durch das außergemoöͤhnliche Anhalten kalten Wetters, wie es sich auch in der hohen Zahl von Frost⸗ und Eistagen ausdrückt. Im übrigen war der Novemder dieses Jahres trübe, aber dabei trocken. Aus dem Vorhergesagten ist schon verständlich, daß diesmal gusnahmsweise die Gipfelstationen die höchsten Werte der Sonnenscheindauer aufweisen. Sonst hatte der Westen am meisten Sonne und heitere Tage, während der Osten, ab⸗- gesehen von örtlichen Ausnahmen, damit recht schlecht wegkam; Rossiten auf der kurischen Nehrung hatte nur 37 Stunden Sonne im gesamten Monat. In ganz Norddeutschland hielt im November die ungewöhnliche Trockenheit, die schon den Oktober über geherrscht hatte, weiter an. Sie ist in solchem Grade und von derartiger Dauer während dieser Jahreszeit in den letzten 70 Jahren überhaupt noch nicht dagewesen und wäre schon deshalb einer besonderen Untersuchung wert. Aber auch über ihre schwerwiegenden Folgen im Wirtschafts⸗ leben liegen zahlreiche Nachrichten vor: empfindlicher Wassermangel in Quellen und Flüssen wird aus vielen Gegenden gemeldet, und danm wurde in diesem zweiten Trockenmonat der Vorrat in den natürlichen und künstlichen Wasserspeichern der Gebirge nun so weit aufgebraucht, daß die aus ihnen gespeiste Kraftversorgung weiter Gebiete nur noch in beschränktem Maße hat aufrechterhalten werden können. Etwa vier Fünftel des gesamten norddeutschen Beobachtungsgebiets erhielten nur unter 10 mm Niederschlagsmenge im ganzen Monat, so daß der größte Teil des Landes ein ziemlich einheitliches Trockengebiet darstellt. Die Gegenden mit höheren Monatssummen finden sich hauptsächlich im Westen und Nordwesten, aber auch hier blieben die Niederschläge weit unter den normalen Werten, da sie selbst im Höchstfall nur etwa 40 mm erreichten. Die Gebirge nahmen an der allgemeinen Trocken⸗ heit in gleicher Weise teil und mußten deshalb zumeist noch ihr winter⸗ liches Schneegewand entbehren. Allerdings ist es dem allgemeinen Fehlen einer Schneedecke vermutlich zu danken, daß sich die Kält nicht weit mehr gesteigert hat. Auffallend häufige und starke Reif⸗ bildungen wurden vielfach beobachtet. Als nächste Ursache hatte die kalte und so anhaltend trockene No⸗ itterung eine fast ununter⸗ brochene chaft hohen Luftdrucks. Zu Anfang des Monats handelte es sich dabei um ein Hochdruckgebict, das seinen Kern in Rußland hatte, sich mit einem nach Westnordewest gerichteten An⸗ hängsel nach Skandinavien erstreckte und uns bei heiterem Himmel östliche Winde zuführte. Durch starke Erniedrigung des Luftdrucks über Nordeuropa, bei der Nordostdeutschland vom 6. November an leichte Schmeefälle erhielt, sowie durch Anschluß westlichen Zuzugs an das vorhandene kontinentale Hochdruckgebiet nahm die für uns maß⸗ gebliche Fee e das Bild eines Hochdruckrückens an, der sich von Westsüdwest her über das mittlere nach dem südöstlichen Europa⸗ erstreckte. Da die Ostwinde aufhörten, verri sich dabei die Kälte durchschnittlich etwas. Sie kehrte sich sogleich zu sehr mildem Wetter um als am 15. eine Depression, die eine Tiefe unter 720 mm zeigte, auf dem europäischen Nordmeer auftrat und starke Südwestwinde erzeugte. Dabei kam es auch im größten Teile des Landes zu einer Unterbrechung der Trockenheit durch verbreitete Regenfälle, die in Südwest⸗ und Mitteldeutschland die einzigen Niederschläge von wähtend des ganzen Monats darstellten, aber überall nur von ne uner waren.