1921 / 30 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Feb 1921 18:00:01 GMT) scan diff

Abg. Jaud (B. Vp.): Wir haben die Interpellation mit unterzeichnet, obwohl wir in Bayern nicht vor Neuwahlen stehen, weil der gewerbliche Mittelstand Hilfe braucht. Auch wir lehnen ist es, daß

unbedingt jede Kommunalisierung ab. Bedauerlich auch Männer aus der Industrie den Kommunalisierungsgesetz⸗

eutwurf unterzeichnet haben. Sie wollen damit ihren vegese⸗ das Handwerk opfern, um der Sozialisierung zu entgehen. Alle heejenigen aus dem gewerblichen Mittelstand, die infol der

Kommunalisierung ihre Existenz verloren haben, werden für die

Sozialisierung eintreten und sich den radikalen Kreisen in die

Arme werfen. Dringend warnen möchte ich vor übertriebener

Konzentration in der Industrie und Landwirtschaft. Die Un⸗ wirtschaftlichkeit der staatlichen Betriebe, besonders der Eisen⸗ bahnen, ist mit darauf zurückzuführen, daß die Eisenbahn in eige⸗ ner Regie baut und das Handwerk, das billiger und besser arbei⸗ tet, ganz ausschaltet. Das deutsche Handwerk war nie so einig wie jett, wo die Not es zusammenschmiedet. .

Abg. Eisenberger (Bayr. Bauernbund): Wir Bayern 8 haben das größte Interesse daran, ein gesundes Handwerk zu haben, denn wir sind aufeinander angewiesen. Von einer Kom⸗

munalisierung wollen auch wir nichts wissen. Angesichts der

ohen Dividenden bei einzelnen industriellen Unternehmungen in dieser Zeit der Not ist zu einem gewissen Teil der Ruf der Sozi⸗ alisierung verständlich. Die übermäßige Dividendenverteilung sollte durch Gesetz beschnitten werden. Das Handwerk aber trifft keine Schuld an der Preissteigerung. Die Regierung muß das Handwerk mit allen Kräften fördern. Abg. Sievers (Welfe): Das Handwerk muß in Zukunft eit mehr als bisher zur Ausführung von staatlichen Aufträgen erangezogen werden. Staatliche Behörden machen durch kost⸗ spielige Einrichtungen dem gewerblichen Mittelstand noch Kon⸗ kurrenz. Die Sozialisierung und Kommunalisierung machen wir nicht mit, als uns nicht nachgewiesen werden kann, daß sie einen Vorteil bedeuten. Namentlich die bisherigen Kommu⸗ nalisierungsversuche wirken nicht ermutigend; alle Gemeinden haben bei diesen Versuchen große Zuschüsse zahlen müssen. Bei en Heeresbekleidungsstellen wurden Arbeitskräfte unter Zahlung einer Entschädigung im Betrage eines Monatsgehalts entlassen. Dann stellte man aber sehr bald mehr Kräfte ein, als man ent⸗ lassen hatte. In den Bekleidungsämtern wird sogar Maßarbeit hergestellt. Werden dabei vielleicht die Stoffe verarbeitet, die bei den Schneidermeistern beschlagnahmt worden sind? in welcher Höhe sind die Bekleidungsämter bei ihrer Ueberlassung in die Arbeiterschaft berechnet worden? Gegen die Weiterfüh⸗ ing staatlicher Werkstätten an die Arbeiter auf genossenschaft⸗ icher Basis haben wir nichts. Wir werden dann den Nachweis führen, daß die Privatindustrie viel billiger arbeitet. Der Wan⸗ derlagerbetrieb und das Hausiergewerbe müssen erheblich einge⸗ schränkt werden durch ein Sperrgesetz. 8 Abg. Isemann (EZentr.) führt im Schlußwort aus: Wir sind nicht grundsätzlich gegen Arbeiterproduktion und Bauge⸗ nossenschaften, aber wir verlangen, daß diese Genossenschaften nter den gleichen Bedingungen arbeiten müssen wie wir. Wir verlangen Schutz des ehrsamen Handwerks, dessen Devisen sind: Ordnung und Arbeit, und das die festeste Stütze jeder Staats⸗ form ist und bleiben wird. Der Redner trägt eine große Reihe von Wünschen des Handwerks vor, die er im einzelnen sehr aus⸗ führlich begründet.

Damit ist die Interpellation, betreffend das Handwerk, erledigt.

Auf Antrag aller Parteien wird unter Ab⸗

derung des § 10 der Geschäftsordnung be⸗ lossen, die Zahl der Schriftführer um vierauf zu vermehren. „Das Haus erledigt hierauf noch eine große Anzahl von Petitionsberichten des Ausschusses für Petitionen, der Aus⸗ schüsse für Volkswirtschaft, für soziale Angelegenheiten, für auswärtige Angelegenheiten, für die Ausführung des Friedens⸗ vertrages und für das Wohnungswesen ohne Erörterung urchweg nach den Ausschußanträgen.

Schluß 7 ¼ Uhr.

„Nächste Sitzung Mittwoch, den 23. Februar, nach⸗ mittags 3 Uhr. (Antrag Gildmeister, betr. die zeitweise Aus⸗ setzung der Erhebung der Verkehrssteuer auf den natürlichen Wasserläufen des Reichs: Haushalt für das Reichsministerium des Innern und für das Reichsarbeitsministerium.)

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Nr. 5 des Zentralblatts für das Dentsche Reich, herausgegeben im Reichsministerium des Innern am 28. Januar 1921, hat folgenden Inhalt: 1. Konsulatwesen: Ermächtigung zur Vor⸗ nahme von Zivilstandsbandlungen; Exequaturerteilungen. 2. Bank⸗ wesen: Status der deutschen Notenbanken Ende Dezember 1920. 3. Medizinal⸗ und Veterinärwesen: Erscheinen eines Nachtrags zur Deutschen Arzneitaxe 1921; Bekanntmachung, betreffend Erhöhung der Gebühren für die pharmazeutische Vorprüfung. 4. Steuer⸗ und Zollwesen: Verordnung, betreffend die Abänderung des § 1 der Aus⸗ führungsbestimmungen zum Gesetze gegen die Steuerflucht; Weiteres Verzeichnis der Annahmestellen für Schuldverschreibungen oder Schatz⸗ anweisungen (Gesetz über das Reichsnotopfer).

Statistik und Volkswirtschaft.

Die deutschen Sparkassen im Dezember 1920.

Wie die im November eingetretene Zunsome der Spareinlagen um 250 Millionen Mark erwarten ließ, hat der Dezember den deutschen Sparkassen diesmal einen starken Zuwachs gebracht; er beträgt nach der neuesten Monatsstatistik der deutschen Spar⸗ kassen, die der Direktor der Landesbank von Westfalen, H. Reusch, in der Zeitschrift „Sparkasse“ veröffentlicht, rund 600 Millionen Mark, während im Dezember 1919 ein Rückgang um 400 Mil⸗ lionen Mark sich ergeben hatte. Das vollständige Darniederliegen von Handel und Gewerbe ist, wie bisher, schuld an dieser Geldflüssig⸗ keit: auch spielt besonders seit der Besoldungsreform die Einzahlung der Gebälter an den Vierteljahrsschlüssen eine große, wenn anch nicht entscheidende Rolle. Zinsengutschriften sind in den Zahlen für De⸗ zember nicht enthalten.

Von den einzelnen Sparkassen haben an Zunahmen des Einlagenbestands in Millionen Mark zu verzeichnen: Stadt Düssel⸗ dorf + 13,°; St. Rheydt + 3,/7; St. Essen + 9,s: Stadt Barmen +† 2, Stadt Gelsenkirchen + 42; Böle⸗Hagen +. 12; St. Halle + 1, ¼; Nassauische Sparkasse + 9,4; Breslau P 12,2; Karlsruhe + 0½; Augsburg + 2,; Neukölln + 1,8; Frankfurt a. O. + 2,0; Freiburg + 2,8; Hamburger von 1827 4. 9,1; Hamburger Neue +† 62; Kieler Spar⸗ u. Leihkasse + 2,; Charlottenburg + 3,73 St. Mainz + 02; St. Koblenz +† 1%:; St. Elberfeld + 5,8; St. Duisburg + 2,; Krs. Altenkirchen + 1,; St. Bonn + 1,2; Amtssp. Bochum + 1,z St. Hagen + 2, 1 ; Bremen + 2,1; Landessp. Oldenburg + 03; Stadt Potsdam + 0; St. Stettin + 7,3; St. Nürnberg + 1,7 St. Darmstadt + 1,7; St. Mannheim †. 433 St. Leipzig + 0. Abnahmen des ri Sree. 9 weisen nur wenige Spar⸗ kassen auf, so: Dresden 3,2; Chemnitz 3,1; Frankfurter Spar⸗ kasse von 18322 1,5 Stadt Witten und Millionen Mark. 2 Auf je 100 Sparkassenbücher entfielen bei den Kassen, auch hierüber berichtet haben, im Dezember 10 Neueinzah⸗ lungen gegen nur 7 im Monat Nopember; im Dezember des Vor⸗ jahres waren es noch etwas mehr, nämlich 106. Der Durchschnitts⸗ betrag einer Neueinzahlung weist im Berichtsmonat die be⸗ trächtliche Höhe von 1128 auf gsgen 763 im Dezember 1919; der November 1920 hatte bei im ganzen nur 7 Neueinzahlungen auf

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die

kamen im Berichtsmonat nicht mehr als im vorausgegangenen No⸗ vember, nämlich 8 auf je 100 Sparbücher gegen 10 im Dezember des Vorjahres; ihre d u rchschnitt liche Höhe berechnete sich auf 1191 gegen 1168 im Vormonat November und 957 im Dezember 1919. 2 „Im ganzen beträgt die Zunahme der Spareinlagen seit ahresbeginn 6240 Millionen Mark gegen 4650 Millionen im Vorjahre 1919 und 6350 Millionen im Jahre 1918. In den einzelnen Monaten stellte sich im Vergleich mit den Feststellungen für die entsprechende Zeit der beiden Vorjahre 1919 und 1918 (ohne die Abschreibungen auf die Kriegsanleihen) bei der Ge⸗ samtheit der deutschen Sparkassen die Abnahme (—) bezw. Zu⸗ nahme (+) der Einlagen, wie folgt: 1 8 1919

Millionen Mark

+ 1250 800 4⁰0

1918

1250 600 400 600 450 350 650

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im Januar Februar März. April .

5 September Oktober. November

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Arbeitsstreitigkeiten.

„Aus Halle a. S. wird dem „Berl. Lok.⸗Anz.“ gemeldet, daß fämtliche Belegschaften der Mansfelder Gewerkschaft die Arbeit niedergelegt haben. Die Verwaltung hatte ein Wachsystem eingeführt, um, wie sie mitteilte, den verschiedentlich vor⸗ gekommenen Diebstählen und Spitzvübereien im Werk einen Riegel vorzuschieben. Mit der Behauptung, dieses Wachsystem bestehe aus Detektiven und Spitzeln, die politische Gesinnungsschnüffelei betreiben sollten, verlangten die Bergarbeiter die Abschaffung des Wachsystems. In Eisleben fand eine von 10 000 Arbeitern be⸗ suchte Versammlung statt, in deren Verlauf die Arbeiter von der Direktion eine sofortige Antwort auf ihre Forderungen verlangten. Die Antwort konnte nicht erfolgen, da der Generaldirektor der Ge⸗ werkschaft nach Westfalen und sein Stellvertreter nach Halle gereist waren. Die übrigen Direktoren erklärten, nicht zuständig zu sein, worauf die gesamte Belegschaft sofort die Arbeit niederlegte. Bezüglich des Ausstands in den Farbwerken vor⸗ mals Friedrich Bayer & Coo. in Leverkusen fällte, wie „W. T. B.“ mitteilt, der Bezirksschlichtungsausschuß der Sektion IVa der Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie in Köln am 4. Februar folgenden Schiedsspruch: Der Ein⸗ tritt in den Streik in den Farbwerken vormals ö Bayer & Co. in Leverkusen stellt einen schweren Tarifbruch dar.

Der „Milchstreik“ in der Westpfalz hält immer noch an. Gestern erschien, wie „W. T. B.“ meldet, der Vorsitzende der Freien Bauernschaft Pflug aus Heltersberg im Automobil in der Westpfalz, um die Landwirte zum Weiterstreiken aufzufordern. Im Laufe des Tages fanden weitere Kundgebungen vor den Ge⸗ fängnissen und Regierungsgebäuden statt, Ihne jedoch zur Entlassung der Verhafteten zu führen.

Opernhaus.

Leitung die deutsche Erstaufführung der Ballettpantomime „Josephs⸗ Legende“ statt, die Richard Strauß seinerzeit für das russische Ballett schrieb, und deren Uraufführung am 10. Mai 1914 in der Großen Oper in Paris stattfand. Graf Harry Keßler und FPg von Hofmannsthbal haben in die im 39. Kapitel des 1. Buchs Mosis schlicht erzählte Begebenheit von dem Versuch der Frau Potiyhars, den jungen Joseph zu verführen, allerlei hineingeheimmiiß. Der Josephs⸗Mythus, den sie ins Zeitlose erheben, soll dadurch sinnbildliche Bedeutung ge⸗ winnen, daß sie den Gegensatz zwischen einer übersättigten, entarteten und zum Untergang reifen Welt und einer Welt naturhafter Kindlichkeit, Gläubigkeit und Sittenreinheit stark hewvorheben; so ist daraus etwa das gleiche Motiv entstanden, das Wildes Salome“ zugrunde liegt und das auch Strauß⸗Hofmannsthals „Elektra“ be⸗ herrscht. Für die musikdramatische Gestaltung ist diese Gegensätzlichkeit ohne Zweifel sehr fruchtbringend, und hier konnte Strauß, ungehemmt durch irgendwelche Rücksicht auf die menschliche Stimme, sein großes Können als Symphoniker voll entfalten. Man hat vielleicht nicht SeaeG Unrecht seine Musikdramen symphonische Dichtungen mit egleitendem Gesang genannt; bei dieser „dramatischen Tanzhandlung⸗ wird ebenfalls eine symphonische Programmusik geboten, der, sich die Bühne unterzuordnen hat, indem ihr lediglich die Auf⸗ gabe zufällt, das Klingende sinnfällig zu machen. Es werden nicht, wie beim alten Ballett, Einzel, und Gruppentänze von herkömmlichem Rhythmus in den Rahmen eines pantomimisch darzustellenden Vor⸗ gangs gefügt, sondern die Darsteller haben die Aufgabe, vesisscher Gedanken in Körperausdruck umzusetzen, Rhythmen nachschaffend tänzerisch auszuwerten. Der in alten Formen erstarrten Ballettkunst eröffnen sich damit also ganz neue Perspektiven. Ueber die Musik selbst ist zu sagen, daß sie zu dem Besten gehört, was Richard Strauß geschaffen hat; sie steigert sich zu einer Glut und Farbenpracht von unerhörtem Reichtum, ohne dabei an Verständlichkeit einzubüßen, und klingt bei der Apotheose Jofephs, der, durch seine Glaubensmacht dem Foltertode entronnen, vom Erzengel emporgeführt und liebend in die Arme ge⸗ schlossen wird, in siegbafter Schönheit aus. Es ist nicht möglich, im Rahmen einer knappen Besprechung der Aufführung, dieser Musit in aller Ausführlichkeit gerecht zu werden, die engen Be⸗ ziehungen aufzuzeigen, die sie mit den oben bereits genannten anderen Werken von Richard Strauß verknüpfen; wer sich darüber näher unter⸗ richten will, mag den im Opernhause erhältlichen, von Heinz Tiessen verfaßten See durch das Werk lesen, der mit aller Gründlichkeit und Sachkenntnis auf alle Einzelheiten eingeht. Die Aufführung ver⸗ diente höchstes Lob. Die Kunst Heinrich Kröllers bewährte sich nicht nur bei der außerordentlich schwierigen Aufgabe, die Parsifalgestalt des Joseph in ihrer knabenhaften Reinheit und Keuschheit überzeugend zu verkörpern und mit individuellen Zügen auszustatten, sondern auch das vor neue und eigenartige Aufgaben gestellte Ballettpersonal unserer Oper mit neuem Geist zu erfüllen. Beides ist ihm in geradezu genialer Weise gelungen. Nicht minder erstaunlich, von überraschender Aus⸗ druckskraft in Gebärde, Minenspiel und Körperrhythmik war die Frau Potiphar von Tilla Durieux. Nur eine Darstellerin von so starkem musikalischen Empfinden und von so schlangenhaft⸗geschmeidiger Biegsamkeit wie sie darf sich an eine solche Aufgabe, die sie restlos erschöpfte, heranwagen. Aus der Reihe der anderen Tänzerinnen seien die Damen Bowitz und Berghoff hervorgehoben. Unter den Gruppentänzen ist ein eigenartiger Tanz der Ringkämpfer be⸗ sonders zu erwähnen. Emil Pirchan hatte in der Gestaltung der Szene und in den Gewändern das Ganze in keine bestimmte Zeit verlegt, wie auch die Musik keinen zeitlichen oder örtlichen Charakter aufweist. Fast alles spielte sich zwischen grünlichen Vorhängen ab; das Schloßartige des Raumes war durch Säulen, Treppenstufen und odeste genügend angedeutet. Die Farben⸗ und Lichtwirkungen chufen für das Auge Bilder von hohem Reiz. Stürmischer Beifall der Richard Snauß schon nach seiner symphonischen Dichtung „Tilt Eulenspiegel“ begrüßt hatte, mit der der Abend begann, rief zum Schluß ihn selbst und die Hauptdarsteller immer und immer wieder vor den Vorhang.

100 Sparbücher mit 1409 durchschnittlicher Höhe der neuein⸗ gezahlten Einzelbeträge einen Rekord gebracht. Rückzahlungen

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Gestern fand im Opernhause unter des Komponistern eigener“

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Im Opernhause wird morgen, Sonntag, Richard Shn dramatische Tanzhandlung „Josephs⸗Legende“ unter der musikalistz Leitung des Komponisten und der szenischen Leitung Heinrich Kröle zum ersten Mal wiederholt. Die Besetzung lautet: Die Frauf

otiphar: Tilla Durieux, Joseph: Heinrich Kröller, Potiphar: de

immerer, Erzengel: Otto Sommerstorff. Hervorragend beschäst sind serner die Damen Berghoff, Sydow, Lucia, Schrag Bowitz. Gageike und die Herren Hoffmann. (ig Molkow. Außerdem wirkt darin das gesamte Ballettperser mit. Vorher wird Richard Strauß' Orchestersuite „Der Bürger Edelmann“, ebenfalls unter der Leitung des Komponisten, aufgefühß Anfang 6 ½ Uhr Am Montag wird „Madame Butterfly“; mit h Damen Marherr⸗Wagner, von Scheele⸗Müller, Jörn und den Herf Kirchner, Armster, Henke, Philipp, Düttbernd und Krasa hese gegeben. Musikalif Leiter ist der Kapellmeister Otto Uns Anfang 7 Uhr.

mit Fritz Kortner in der Titetrolle in Szene. Anfang 7 Uhr.— Für Montag ist „Peer Gynt“ mit Gustav May in der Titeing und Margarete Schön als Solveig angeseßt. Anfang 6 ½ Uhr. Dem „Boten aus dem Riesengebirge“ zufolge ist der Dicg Dr. Karl Hauptmann, der Bruder Gerhart Hauptmannz seinem Besitztum in Schreiberhau an Herzschwäche, die sich Folge eines im Frühjahr eingetretenen Schlaganfalls eingestellt batz im 63. Lebensjahr gestorben. Außer mit erzählenden Werken (En.

durch sein Drama „Tobias Buntschuh“, das im Deutschen Thert seine Erstaufführung erlebte, und durch das Märchenspiel „Die an seligen Besenbinder“ bekannt geworden, das vor nicht langer Zeit; der Volksbühne mit gutem Erfolge in Szene ging. Im Gegerne zu Gerhart Hauptmann, dessen Hauptstärke sich in der realiicn Gestaltung zeigt, neigte Karl Hauptmann mehr dem Phantastiste zu; den Blick mehr nach innen gekehrt, suchte er zartesten Scee regungen in symbolischer Form Ausdruck zu geben. Manches ist in Ringenden bei der Arbeit unter den Händen zerflossen, aber Eti mungen, wie sie nur einem echten Dichter gelingen, bleiben bei seinen Werken in der Erinnerung des Lesers oder Zuscham zurück.

Rudolf Christians, der in den Jahren 1898 big! ein beliebtes und viel beschäftigtes Mitglied des Königlichen Seie⸗ spielbauses in Berlin war, ist, einer Meldung der Frank. Zh. aus New York zufolge, wo er vor Kriegsausbruch die angeseben deutsche Schauspielbühne, das Irvingplace⸗Theater, leitete, in Amert gestorben. Der Künstler, der hier noch unvergessen ist, hat ein Am von 52 Jahren erreicht. 3 vor einigen Jahren im hiesigen Deutschen Theater mit Erfolg m erstenmal die Bühne betrat, ist gegenwärtig Mitglied des Klena

Theaters. Mannigfaltiges.

Alus dem Reichsministerium des Innern wird ui geteilt: Ueber die Absichten des Reichs auf Herheiführungeintt gleichmäßigen Schuljahrbeginns sind unrichtige Nah⸗ richten verbreitet. Es ist niemals in Frage gekommen, im Mer reichsgesetzlichen Zwanges eine Gleichmäßigkeit herbeizuführen. W⸗ mehr haben auf Wunsch der deutschen Landesschulverwaltungen in Reichsschulausschuß unter Leitung des Reichsministeriums des Imen Verhandlungen stattgefunden, um auf dem Wege dei Vereinbarung die von allen Seiten, besonders auch von da Reichsschulkonferenz anerkannten Schwierigkeiten zu beseitigen, die i heutige Verschiedenartigkeit des Schulbeginns für Eltern, Schüler me Schulverwaltungen mit sich bringt. die Gründe für und wider Frühjahrs⸗ b gehend dargelegt und gewürdigt worden. Schließlich heta sich die Vertreter sämtlicher Landesschulverwaltungen für den Fiß jahrsbeginn entschieden. Nur die bayerische Regierung h dagegen Bedenken geltend gemacht, sie aber angesichts der Haltmg der übrigen Länder und der von ihnen dargelegten Vorzüge siae Frühjahrsbeginn erneut zu prüfen in Aussicht gestellt. Wenn Bape nunmehr mit Rücksicht auf die dort bestehende Ueberlieferung b absichtigen sollte, am Herbstbeginn festzuhalten, so stehen ein solchen Entschlusse keine anderen Hindernisse entgegen, als daß Bahen damit freiwillig auf die Gleichmäßigkeit seines Schuljahrbeginnz ni dem der übrigen Länder Denn es ist nicht anzunehmer daß infolge einer etwaigen Nichtbeteiligung Bayerns an der geplange Vereinbarung die übrigen Länder ibrerseits den Vorteil eines gemen samen Schulanfangs, und zwar im Frühjahr, aufgeben werden.

Der preußische Minister des Innern hat an fe Regierungspräsidenten und den Berliner Polizeipräsidenten folgende Erlaß gerichtet: Der Ernst der Lage des deutschen. Vum landes, wie er in den letzten Tagen durch die Pariser Beschlis über unsere Entschädigungslasten klar geworden ist, läßt es m. ziemlich erscheinen, daß in den bevorstehenden Karnevalt tagen in größerem Umfange insbesondere Tanzlustbarkeiten, stattfinden. Von einem ag meinen Verbot derartiger Veranstaltungen will ich mit Nüt sicht auf die wirtschaftlichen Schädigungen, die dadurch den beteiligte Geschäftskreisen erwachsen würden, absehen. Ich bitte aber dame hinzuwirken, daß solche Veranstaltungen nur da stattfinden, wo st insbesondere mit Rücksicht auf getroffene Vorbereitungen sonst mirftt schwere wirtschaftliche Härten ergeben würden, und daß sie sih einem Rahmen halten, der würdelose Ausschreitungen ausschle Im übrigen darf erwartet werden, daß die Bevölkerung selbst st des Ernstes der Lage bewußt ist, und eine entsprechende Haltung be obachten wird. (W. T. B.

Breslau. 4. Februar. (W. T. B.) Zu Ehren der im Vorstandssitzung des NReichsverbandes der deul schen Presse hier eingetroffenen Kollegen veranstaltete heute aben der Verband der Schlesischen Presse im Fürstensaal dh Schweidnitzer Kellers einen Begrüßungsabend. An waren u. a. der Oberbürgermeister Dr. Wagner und der Polic präsident Geheimer Regierungsrat Liebermann. Der Versitn nj Verbandes der Schlesischen Presse, Hauptschriftleiter D a u begrüßte n Gäste und die Kollegen aus dem Reich, aus Schlesien und aus Breälu namentlich die aus dem Reich, die gekommen seien, um die schlesisce Kollegen zu unterstützen, bei einem Werk, von dessen Gelingen Wohl unseres Vaterlandes für Jahrzehnte und Jahrhunderte abhänz werde. ladung. Er betonte, daß die durchweg deutsche, leider im Reich 8 sehr unbekannte Stadt Breslau das Bollwerk gegen das Slaventiue bilde. Er feierte die Presse als Förderin des Fortschritts und schiltat das gute Verhältnis der Stadt zur Presse durch Vermittelung if Städtischen Presseamtes mit einem Journalisten in selbständig Stellung an der Spitze. An dem Gedanken, daß alle Deutste ohne Unterschied der Partei leiden müßten, n In Oberschlesien verloren ginge, würden wir uns emporheben in die schweren Zeit. Schlesien und Breslau solle die geistige Festn werden, die mit weittragenden Kanonen des Geistes das Deutschtur erhalten werde gegen den Ansturm des flawischen Feindes. Daß aber bedürfe es der Unterstützung des ganzen Reiches. In der fest Zuversicht einer glücklichen Zukunft des Deutschen Reschs und de Stadt Breslau schloß der Redner unter begeisterter Zustimmung nncg einem Hoch auf die schlesische Presse und den Reichsverband de deutschen Presse.

Paris, 4. Februar. (W. T. B.) Wie die A⸗ entur „Amei cana“ mitteilt, ist der deutsche Dampfer „Marie . 1. Februar in Rio de Janeiro angekommen. Er habe auf l See schwere Havarie erlitten. Derselben Agentur zufolge der deutsche Dampfer „Bremerbaven“ am 1. Februar Santos eingetroffen.

Amiens, 4. Februar. (W. T. B.) Bei einer Verladung 69 1 den in Maurepas 7 Feuerwerker du Explosion eines Geschosses getötet.

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Im Schauspielhause geht morgen „König Richar

hart der Lächler“ und „Ismael Friedmann“) ist er in Berlin besondeal

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lhe umschließt, ist echte,

Seine Tochter Margarete Christians, dalh

Igeschichte;

zin, viel Rührendes für empfängliche Herzen bringt. Die Gesetze des alten Freskomalerei werden, geschickt mit der Handlung verwoben, dem Leser anvertraut.

Bei diesen Verhandlungen sich und Herbstbeginn eir

ein deutsches Eisenbahnsystem“

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Der Oberbürgermeister Dr. Wagner dankte für die G h

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Berlin, Sonnabend, den 5. Februaur

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Nichtamtliches. Fortsetzung aus der Ersten Beilage.

Literatur. . ilhelm Scharrelmann: Schweigende Liebe. j na (Geb. 18 ℳ. Verlag von Quelle u. Meyer en geig.) Wilhelm Scharrelmann: Die Fahrt ins v,ben. 2. Aufl. (Geh. 9 ℳ, geb. 15 ℳ. Verlag von Quelle und F er in Leivzig) Des Verfassers feinsinnige Kunst, Unscheinbares Nlence len und im Licht des Humors Alltägliches aufglänzen zu lassen, igt sich in beiden Büchern wiederum in erfreulichster Weise. Ist 48 der „schweigenden Liebe“ das Verhaltene, Unausgesprochene, bg dem Verständis nahe gebracht wird so zeigt uns „die Fahrt ins oeben“ um so mehr frische, launige Bilder. 8 Wilhelm Scharrelmann: Jesus der Jüngling. Ein Roman. Geh. 11 ℳ, geb. 18 . Verlag von Quelle u. Mever, Leipzig.) Der Verfasser hat sich eine große Aufgabe gestellt nd sie in einer Weise gelöst, wie das nur einem begnadeten Dichter⸗ vnat möglich sein konnte. Kein Zweifel, kein Widerspruch regen sc in dem Leser, der ohne Voreingenommenheit in empfänglicher Stimmung das Buch zur Hand nimmt. Es ist ibm, als würde kelllebend das geheimnisvolle Werden Jesu aufgedeckt, das Hinein⸗ wachsen in seine Mission offenbart. Bilder und Erlebnisse stehen zet und doch lebensvoll vor uns auf, und der äußere Rahmen, der feinste Kunst.

z v Schrör: Die Leute aus dem Dreisatale.

* stchon 5 ℳ, Geb. 24 ℳ. Verlag von Quelle u. Meyer in veipzig.) Dies Buch ist in einem freien und tiefen Sinn ein ommes zu nennen. Einer 1. es, der des Lebens Höhen und durchmaß, und der die Menschen liebgewann um ihrer Kämpfe Not willen. Er weist in seinem Buch den Weg, der auf⸗ wärts führt, zeigt, wie nur das Gute und Rechtschaffne Be⸗ stand haben kann. Die Sprache entspricht dem Inhalt; sie fließt wie ein reiner Quell.

Walter H. Dammann: Die Welt um Rembrandt. Geschichtliche Erzählungen aus dem großen Jahrhundert der Nieder⸗ lande. (30 ℳ. Verlag von Quelle u. Mever in Leipzig.) Das Buch liest sich nicht leicht; es erfordert Sammlung vom Leser. Stein auf Stein wird nebeneinandergesetzt und ergibt ein Mosaik von umfassender Schönheit und Bedeutung. In kurzen Novellen erstteht das bunte Leben jener Zeit vor unseren Augen. Höchstes und Fiesstes der Menschenseele wird offenbar. Das stolze Holland sehen wir mitfühlend dem unbarmherzigen England unterliegen. 1“

ans Schrott⸗Fiechtl⸗Al Fresco, eine Künstler⸗ 8 ill. von K. Rieder⸗Schwarz. (Geb. 12 ℳ.) Hübsche schmücken diese Liebesgeschichte, die, glutvoll und dabei

und ihrer

llustrationen

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Das im Reichsverkehrsministerium herausgegebene für Eisenbahnwesen“ (Verlag von Julius Springer, Berlin) enthält in dem den 43. Jahrgang (1920) abschließenden 6. Heft u. a. olgende Beiträge: „Linienbetrieb oder Richtungsbetrieb in Bahn⸗ 918 der ööö Ffermbergetrg. on r.29g enecg, mit Abbildungen ortsetzung); „Friedrich Li b 8 von Dr. Westenberger (Schluß); im Güterverkehr der deutschen Asten (Schluß); „Das deutsche Verkehrswesen, ein Rückblick auf die geschichtliche Entwicklung des Verkehrs auf Land⸗ und Wasserstraßen, in der Luft und auf den Eisenbahnen mit besonderer Berücksichtigung der elektr schen gugsönderung und ihrer geplanten Einführung auf den Ffsatt gen

utschen Reichseisenbahnen“ von Trautvetter (Schluß); „Eisenbahn⸗ politit Norwegens“ von Dr. Paszkowski, mit einer Karte (Schluß); „De französischen Eisenbahnen in und nach dem Kriege“ von Wernekke; die vereinigten preußischen und hessischen Staatseisen⸗ hahnen im Rechnungsjahre 1918; die Eisenbahnen in Schweden in den Betriebsjahren 1914 bis 1916; die Eisenbahnen in Dänemark im Betriebsjahre 1918/19; die Neuorganisation der Ffenssgüchen Eisenbahnen; die holländischen Eisenbahnen im Jahre 1919 8 decht⸗ sprechung: Eisenbahnfrachtrecht (Erkenntnisse des Reichsgerichts vom 12, und 16. Juni 1920), Unfallfürsorge und Haftpflicht (Erkenntnis des Reichsgerichts vom 17. Juni 1920), Haftpflicht (Erkenntnis des Reichsgerichts vom 8. Juli 1920); Gesetzgebung: Deutsches Reich, Republik Oesterreich; Bücherschau.

„Die Kriegsausnahmetarife Eisenbahnen von Dr.

Handel und Gewerbe.

UHeber Kundgebungen deutscher Handels⸗ sammern gegen die letzten Pariser Konferenz⸗ heschlüsse teilt „W. T. B.“ mit: 89 der gestrigen Sitzung der

andelskammer in Köln besprach der Vorsitzende Geh. ommerzienrat Dr. Hagen die Deutschland von der Entente zuge⸗ muteten Bedingungen. Er wurde nach längeren wiederholt durch Bei⸗ fall unterbrochenen Ausfüͤhrungen ermächtigt, die deutsche Regierung zu ersuchen, das iktat der Entente, das nur darauf hinauslaufe, Deutschland zu vernichten, nicht zu unter⸗ schreiben. Die Vereinigung von Handelskammern des niederrheinisch⸗westfälischen Industriebe⸗ irks und die Vereinigun üdwestfälischer bandelalammeen haben eine Ent I gefaßt, in der sie gegen die Pariser Beschlüsse schärfsten Protest erheben und in der es zum Schluß beißt: Die Feinde wollen unser wehrloses Volk Ge richten. Diese Untat, die, ohne Vorgang und ohnegleichen der Geschichte, zwei Generationen zu Sklaven macht, darf nicht nit Zustimmung deutscher Vertreter vor sich geben. Die Handels⸗ ummer in München hat gegen die Milliardenforderung der Entente an die Reichsregierung und das bayerische Handelsministerium einen flammenden Protest gerichtet, worin ausgeführt wird Handel und Industrie gegen diese Versuche, das deutsche Wirtschafts⸗ leben zu vernichten, uf schärfste protestieren. Bayerns Handel und Industrie haben zu der Reichsregierung das Vertrauen, sie das nsinnen der Entente, die Unmögliches fordert, mit aller Entschiedenheit zmrückweisen wird.

Nach dem Geschäftsbericht der Malz⸗ und Nährmittel⸗ Fahrik Aktiengesellschaft, Freienwalde a. O., für das Geschäftsjahr 1919/1920 war die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahre mit ihrer Mühle nur während der Wintermonate und auch in dieser Zeit nicht voll beschäftigt. Der Kreis hatte uns für as Frühjahr und den Sommer noch recht belangreiche Aufträge zur

ermahlung zugesagt, war aber nicht imstande, die sacesagten Ge⸗ idemengen anzuliefern. ierdurch ist der Gesellschaft ein be⸗ tender Schaden besonders dadurch erwachsen, daß sie ihre gesamten rbeimehmer in Erwartung der Belieferung behalten mußte, ohne

Maschinenanlage eine Kondensationspumpe ein, die zufriedenstellend arbeitet. Die Aktionäre erhalten 6 vH.

Die Glas⸗ und Spiegel⸗Manufaktur⸗Aktien⸗ esellschaft Gelsenkirchen⸗Schalke schlägt, laut Peeldung des „W. T. B.“, vor, 20 v. H. und eiue Auszahlung von 500 auf jede Aktie zu verteilen. Nach dem Bericht der Waggon⸗ und Maschinen⸗ fabrik Aktien⸗Gesellschaft vorm. Busch, Bautzen, über das Geschäftsjahr 1919/20 war es, trotzdem in der ersten Halfte die Schwierigkeiten in der Materialbeschaffung fortdauerten und die allgemeinen Unkosten eine weiter scharf steigende Tendenz zeigten, dennoch möglich gewesen, wieder ein befriedigendes Ergebnis zu er⸗ zielen. Sämtliche Abteilungen waren mit Nufträ her, sowohl für Neubauten wie für Reparaturen in Personen⸗ und Güterwagen reichlich versehen, zum weitaus überwiegenden Teile wieder für heimische Rechnung, während das Auslandsgeschäft durch die im Laufe des Jahres erfolgte Annäherung der Inlandspreise an die Weltmarktspreise empfindlich erschwert wurde. Vor Störungen durch Arbeitseinstellungen bliebt die Gesellschaft bewahrt; in dieser Hinsicht verzeichnet der Bericht vielnehr eine zunehmende Arbeits⸗ lust bei der Arbeiterschaft, die den Bestrebungen, sie durch Zuweisung von Lebensmitteln ꝛc. zu unterstützen, ihre Anerkennung nicht verfagt. Alles in allem kann die Gesellschaft auf ein Jahr fortschreitender Arbeitsentwicklung zurückblicken, dessen Erträgnis, entsprechend den außerordentlich gestiegenen Umsatz⸗ iffern, dasjenige des Vorjahres nicht unwesentlich übertrifft. Nach lbsetzung aller Abschreibungen und Rücklagen schließt die Bilanz zum 30. September 1920 einschließlich des Vortrags von 419 821 mit einem Reingewinn von 3 021 922 ℳ, von dem zum gesetzlichen Reservefonds 111 6326 ℳ, als Rückstellung für Talonsteuer 94 000 ℳ, 30 vd auf 6 491 000 Vorzugsaktien 1 947 300 ℳ, 25 vO auf 9000 Stammaktien = 2250 und als satzungsgemäße Gewinnanteile 225 495 verwendet werden. Auf neue Rechnung sollen 641 251 vorgetragen werden. Im neuen Jahre wurde mit dem Neubau von vüccter wstcheh begonnen, der seirer Vollendung entgegengeht. Die vorhandenen Aufträge sichern der Gesellschaft für die nächste Zukunft reichliche Beschäftigung. Da jedoch im Inlande auf Bestellungen seitens der Reichseisenbahn in dem bisherigen Umfange nicht mehr zu rechnen sein werde, müsse auf die Hereinholung von Auftragen aus dem Auslande Bedacht ge⸗ nommen werden. Von dem Erfolge dieser Bemühungen werde die Entwicklung der deutschen Waggonbauindustrie in den nächsten Jahren voraussichtlich wesentlich abhängen.

London, 3. Februar. (W. T. B.) Ausweis der Bank von England. Gesamtrücklage 17 143 000 (Abn. gegen die Vorwoche 1 106 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 129 600 000 (Zun. 1 115 000) Pfd. Sterl., Barvorrat 128 292 000 (Zun. 8000) Pfd. Sterl., Wechselbestand 78 697 000 (Zun. 3 590 000) Pfd. Sterl., Guthaben der Sggn 129 862 000 (Zun. 17 334 000) Pfd. Sterl., 3 Guthaben des Staates 18 604 000 (Zun. 2 523 000) Pfd. Sterl., Notenreserve 15 357 000 (Abn. 1 113,000) Pfd. Sterl., Regierungssicherheiten 70 621 000 (Zun. 17 410 000) Pfd. Sterl. Verhältnis der Rück⸗ lagen zu den Verpflichtungen 11,54 gegen 14,20 vH in der vorxmoch. Clearinghouseumsatz 831 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahres 27 Millionen weniger. ““

Wochenbericht ee11A“ des Deutschen Landwirtschaftsrats vom 29. Januar bis 4. Februar 1921.

Die Unstetigkeit und Nervosität des Verkehrs mit ausländischen Zahlmitteln ist auch auf den Produktenmarkt übergegangen nnd das ist nach jeder Richtung hin bedauerlich, weil es dem Kaufmann die Basis für die Beurteilung seiner geschäftlichen Operationen und dem Landwirt jede auch nur annähernde Schätzung der Ver⸗ wertungspreise für seine Erzeugnisse nimmt. Am Welt⸗ markt für Weizen war die Geschäftslage flau gewesen, und die der amerikanischen Terminbörsen zeigten einen neuen Rückgang, der Hand in Hand mit ermäßigten orderungen Argentiniens ging. Letzteres bietet seinen Weizen billiger an, als die Vereinigten Staaten und soll angeblich nach Portugal und Belgien größere Abschlüsse gemacht haben. Wie weit das zutrifft, läßt sich diesseits nicht kontrollieren. Im allgemeinen hinderte die auch bisher noch nicht beseitigt gewesene Unsicherheit bezüglich der geplanten Zu⸗ schläge zum Weizenexportzoll das Laplata⸗Ge chäft in Weizen. Für Mais werden die argentinischen Ernteaussichten sehr günstig geschildert und die Offerten aus neuer Ernte für spätere Abladung lauten ganz erheblich billiger als nahe Verschiffung.

Getreidenotierungen in Mark für die Tonne, umge⸗ rechnet zu dem jeweiligen Wechselkurse; die Zahlen in Klammern geben in Mark das Steigen (+) bezw. Sinken (—) der Preise im Vergleich zur Vorwoche an: 1

Berlin, 3. Februar. Mais frei Kaiwaggon Hamburg loko Bahnhof 144, Februar⸗Lieferung 138 (+ 6), März⸗Lieferung 136 bis 137. 88

Chicago, 1. Februar. . (+ 234), Mai⸗Lieferung 3101 (+ 149); 1600 (+ 117).

rtoffelpreise der Notierungskommissionen des Deutschen 11“ S 8 u rp W“ für Speisekartoffeln in ů erladestation: Mark für den Zentner a gelbfleisch.

weiße erlin, 4. Februar: 37— 40 0 37— 40. 18 mburg, 31. Januar: 40 45 40 45 46—48. MNagdeburg, 31. Januar: 36—38 34 37 38 40. Breslau, 31. Januar: Speisekartoffeln 34, unverlefene 24. Köln a. Rh., 2. Februar: Rheinische Speisekartoffeln 48—50,

Norddeutsche Speisekartoffeln 53 —55, Norddeutsche Pflanzkartoffeln 58 62.

6 ah

Weizen März⸗Lieferung 3593 Mais Mai⸗Lieferung

rote 37 40

Flektrolytkupfernotierung der Vereinigung Eleenwitupfernotin stellte sich laut Meldung des am 4. d. M. auf 1842 (am 3. d. M. auf 1798 ℳ)

Die für deutsche „W. T. B.“ für 100 kg.

Berichte von auswärtigen Wertpapiermärk en.

kfurt a. M., 4. Februar. (W. T. B.) Abendbörse. Bei Fr ne buscehftastille war die Stimmung auf allen Umsatz⸗ gebieten ses sge stärkeren Angebots durchweg matt. Die vb Marktes war eine Folge von Gerüchten über neue große unter deren Einfluß besonders Industrieaktien erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurden. Einem stärkeren Rückgang unter⸗ lagen Daünler. 88 erke Kleyer notierten 260, nachbö 1— Uelimnen 300, Hirsch Kupfer 385, Bingwerke 287, Schlink & Co. amburg 382 Spiegel und Spiegelglas 521, Gummifabrik Fen⸗ 440, Gebrüder Junghans 285,10. Stärker wurden Bergmann 330. bis 325, A. E. G. 298, Lahmever 219,50, Siemens & Halske 300, Th. Goldschmidt 793 bis 785, Barische Anilin 530, Höchster Farbwerke 410, Holzverkohlung 395,

1 des Steuerpläne,

nter erzielten Gewinns wurde auf diese Weise auf⸗ Um Kohlen zu espaten, haute die Gesellschaft in ihre

hefena weseniliche Einnahmen zu erzielen. Ein Teil des im

Scheideanstalt 830, Farbwerke Mühlheim lagen bei reger Nachfrage

sehr fest 560. Matte S

rückgängen, die wischen 5 bis 20 vH bewegten. Es notierten 316, Gelsenkirchen 322, Harpener 447, Mannes⸗ mann 569, Oberbedarf 276, Phönix 570 bis 563, Rheinstahl 530 bis 532. Größeren Schwankungen unterlagen ferner merikanische Papiere. Die Einbußen auf diesem Umsatzgebiete erreichten eine öͤhe von 12 bis 20 vH. 5 vH Goldmexikanor gingen zu 680 bis 90 um, 5 vH Silbermexikaner zu 458 bis 455, 5 vH Tehuantepec zu 447 bis 450, Deutsch⸗Uebersee zu 934, nachbörslich 930, Deutsche Petroleum zu 1980 bis 1970. Devisen lustlos. Berüssel 480, Holland 2125, London 240, Paris 440, Schweiz 1000, Italien 225, New York 62 ⅜. 4 8 1 Köln, 4. Februar. (W. T. B.) Englische Noten 240,50 bis 242,00, Französische Noten 440,50 442,00, Belgische Noten 461,00 bis 464,00, Holländische Noten 2120,00 2140,00, Rumänische Noten 84,00, Amerikanische Noten 62,50 63,00, Schweizerische Noten —,—, EE Stockholmer Noten —,—. Amerik. Kabelauszahlung 62,75. . 8 8 Leipzig, 4. Februar. (W. T. B.) Sächsische Rente 57,75, Bank für Grundbesitz 148,50, Chemnitzer Bankverein 200,00, Ludwig veeee 478,00, Piano Zimmermann 423,00, Stöhr u. Co. 463,00, Sächs. Wollgf. vorm. Tittel u. Krüger 501,00, Chemnitzer 8.z⸗ mann 300,00, Peniger Maschinenfabrik 173,00, Leipziger Werkzeug ittler u. Co. 450,00, Hugo Schneider 363,50, Fritz Schulz jun. 95,00, Riebeck u. Co. 215,00. Hamburg, 4. Februar. (W. T. B.) Börsenschlußkurfe. Deutsch⸗Australische Dampfschiff⸗Gesellschaft 350,00 G., 360,00 B., 190,00 bis 192,25 bez., Hamburg⸗Südamerika 340,00 G., 350,00 B., Norddeutscher Lloyd 186,25 G., 187,50 B., Vereinigte Elbeschiffahrt 384,00 bis 390,50 bez., Schantungbahn 525,00 bis 537,00 bez., Brasilianische Bank —,— G., 560,00 B., Commerz⸗ und Privat⸗Bank 212,25 G., 212,75 B., Vereinsbant 212,00 G., 214,00 B., Alsen⸗Portland⸗Zement 409,00 G., 413,00 B., Anglo⸗ Continental 357,00 G. 353,00 B., Afbest Calmon 346,50 bis 351,50 bez., Dynamit Nobel 354,00 bis 363,00 bez., Gerbstoff Nenner 535,00 bis 560,00 bez. Norddeutsche Jutespinnerer 314,00 G., —,— B., Harburg⸗Wiener Gummi 390,00 G., 406,00 B., Caoko 180,00 bez., Slomann Salpeter 2150 00 bez., Kolmannskop 300,00 bez., Neuguinea —,— G.. 530,00 B., Otavi⸗Minen⸗Aktien 655,00 bez., do. Genußsch. 530,00 G., 550,00 B. Tendenz: Abgeschwächt. 1 3 Prächt 4. Februar. Die Börse verkehrte im Hinblick auf die bevorstehende Versorgung, die im Zeichen knapperen Geldverhält nisses steht, sowie unter Berücksihtigung des Wohenschlusses in lustloser altung. Zu lebhafteren Umsätzen küm es nur in Südbahnwerten. Anschluß an die Besserung dieses Papiers kam es auch auf den anderen Gebieten zu einer, wenn auh nur mißigen Erholung. Auf dem Anlagemarkte lagen Notenrenten schwächer, Geldrenten waren besser gefragt. 8 BW Wien, 4. Februar. (W. T. B.) Türkische Lose 3840,00, Staats⸗ bahn 5320,00, Südbahn 3320,00, Oesterreichische Kredit 1540,00 Ungarische Kredit 2390,00, Anglobank 1150,00, Unionbank 1070,00, Bankverein 1182,00, Lällderbank 1970,00, Oesterreichisch⸗Ungarische Bank 4920,00, Alpine Montan 5700,00, Prager Eisen 13 600,00, Rima Muranyer 4320,00, Skodawerke 3220,00. Salgokohlen; 9270,00, Brüxer Kohlen —,—, Galizia 266,00, Waffen 3230,00, Lloyv⸗Aktien —,—, Poldihütte 4849,00, Daimler 1295,00, Oester⸗ reichische Goldrente —,—, Oesterreichische Kronenrente 98,00, Febrvar rente 98,00, Mairente 98,00, Ungarische Goldrente —,—, Ungarisch Kronenrente 220,00, Veitscher —,—, Siemens⸗Schuckert 2030,00. Wien, 4. Februar. (W. T. B.) Notierungen der Devisen zentrale: Berlin

1121.50 G. Amsterdam 238,00 G., Zuürich 112,37 ½ G Kopenhagen 135,25 G., Stockholm —,— G., Christiania —,— G Marknoten 1121,00 G., London 2710,00 G. Prag, 4. Februar. (W. T. B.) Notierungen der Devisen zentrale: Berlin 128.75 G., Marknoten 128,75 G. Wien 10,87 ½ London, 4. Februar. (W. T. B.) Wechsel auf Par 54,37 ½, Wechsel auf Belgien 51,75, Wechsel auf Schweiz 23,95 ½ Wechsel auf Holland 11,33 ⅛, Wechsel auf New York 385,18, Wech auf Spanien 27,47 ½, ö 105 ¼, Wechsel auf Deutsch land 242,00. Privatdiskont 651. 8 Paris, 4. Februar. (W. T. B.) 5 %, Französische Anse 83,95, 4 % Französische Anleihe 68,60, 3 % Französische Rent 58,80, 4 % Spanische äußere Anleihe —,—, 5 % Russen von 190 8 3 % Nussen bS- 4 % Türken unifiz. 67,50 Suezkanal 6090, Rio Tinto 8 8 1 Paris, 4. Februar. (W. T. B.) Devisenkurse. Deutsch land 22,75, Amerika 1422,50, Belgien 104,75, England —,—, Holla 481,00, Italien 51,75, Schweiz 227,25, Spanien 198,25. 8 Amsterdam, 4. Februar. (W. T. B.) Wechsel, auf London 11,33, Wechsel auf Berlin 4,70, Wechsel auf Paris 20,75, Wechsel auf Schweiz 47,25, Wechsel auf Wien 0,77 ½, Wechsel auf Kopenhagen 56,75, Wechsel auf Stockholm 64,80, Wechsel auf Christiania 54,25 Wechsel auf New York 294,50, Wechsel auf Brüssel 21,77 ½, Wechsel auf Madrid 41,25, Wechsel auf Italien 10,75. 5 % Niederländ. Staatsanleihe von 1915 85,75, 3 % Niederländ. Staatsanleihe 85 % Königlich Niederländ. Petroleum 521,75, Holland⸗Amerika⸗Linie 265,00, Atchison, Topeka & Santa Fs —,—, Rock Island —,—, Southern Pacific 89,00, Southern Railway —,—, Union Pacisfic —,— Anaconda 88 ⁄16, United States Steel Corp. 95,00. Schwach. New York, 4. Februar. (W. T. B.) Die Börse ließ zu Beginn Einheitlichkeit der Tendenz vermissen. Auf Berichte über Betriebseinstellungen bei verschiedenen Werken, die Material für Eisenbahnen herstellen, kam es dann zu umfangreichen Abgaben in Ausrüstungswerten und zu einer allgemeinen Abschwächung. Gegen Schluß trat aber auf lebhafte Deckungskäufe der Wallstreetkreise und auf Poolkäufe eine kräftige Erholung hervor und der Markt konnte in fohor Haltung schließen. Umgesetzt wurden 530 000 Stück Aktien. Geldsätze 8, Wechsel auf London Cable Transfers 3,83,25, Wechfel auf London (60 Tage) 3,78,75, Wechsel, auf Paris 6,99, Wechsel auf Berlin 1,58, Wechsel auf Belgien 7,42, Wechsel auf Schweiz 16,01, Wechsel auf Madrid 14,00, Wechsel auf Rom 3,63, Silber Inland 99 ½., Silber Ausland 60. Atchison Topeka u. Santa 81 ¼, Atchison Topeka u. Santa pref. 78, Baltimore u. Ohio 33. Canadian Pacific 115, Chesapeake r. Ohio 57 1, Chicago, Milwaukee u. St. Paul 26 ½, Chicago, Rock Island u. Pacific 25 ¾, Denver und Rio Grande —, Erie 13 , Great Northern pref. 76, Illinois Central 87 ex., Interborough Consolidated Corporation 5 ⁵, Kansas City u. Southern 18 ½ Kansas City u. Southern pref. 45 ½, ⸗Louisville u. Nashville 99 ⅞, Missouri Kansas u. Texas 2 ¾, Missouri Pacific 18, National Railways of Mexiko 2nd pref. 5 K., New York Central u. Hudson River 72 ¾, New York Ontario u. Western 18, Norfolk u. Western 98 ½, Northern Pacisic 83 ¾, Pennsylvania 40, Reading 81 ¾, St. Louis u. San Francisco 20 ¾, Southern 21 ¾, Southern Pacific

wischen 370 und 362. 8 256, Maschinenfabrik

realisiert

ung wiesen Montanaklien auf bei Kurs⸗

96 ¼, Texas Pacific 22 ¾, Union Pacific 118 ½, Wabash pref. 19 ⅜. American Car 29 ¼, American Car u. Foundry 121 ¼, American Hide u. Leather 9 , American Hide u. Leather pref. 525 ⁄, American Smelting u. Refining 41 ¾, Anaconda Copper Mining 38 ⅞, Bethlehem Steel Corporation „B“ 55 ½8, Central Leather 39 ⅞, International Mercantile Marine 14 ½⅛, International Mercantile Marine pref. 50 ½, Stndebaker Corporation 56 ½, United States Steel Cor⸗ poration 81 ⅜, United States Steel Corporation pref. 109 ½. Aktienumsatz 530 000.