deutsche Volk ins Verderben geführt haben, die die Ablehnung des Friedensangebots vom Dezember 1916 freudig begrüßt haben, die erklärt haben, daß die Amerikaner nicht Fhih emen können. Denken Ihre (zur Rechten) Freunde im Abgeordnetenhaus etwa noch daran, Wilhelm II. für seine Leistungen Millionen nach Holland nachzusenden. (Zurufe rechts: Ententevertreter! Ekelhafte Agi⸗ tation! s t Breitscheid zur Rechten, worauf ihm er⸗ widert wird: Machen Sie nicht solche lasterhaften Bemerkungen!) Die Zukunft Deutschlands liegt auf wirtschaftlichem Gebiete, sie beruht Seeen Wissen und Können, auf seiner Bedeutung innerhalb des Wirtschaftslebens der Welt, das nicht gesunden kann, wenn Deutschland zerschlagen wird. Für Deutschland bricht erst jetzt die Schicksalsstunde herein. Jetzt handelt es sih um die
xistenz des deutschen Volkes. Wer sich über diese nüchterne Tat⸗ sache durch schwülstige Phrasen hinwegsetzt, versündigt sich schwer am won⸗ des deutschen Volkes. Wir müssen weiter verhandeln, wir müssen sehen, daß wir zu einem mmen kommen, wir müssen den Gegnern immer wieder unsere Gründe vor 8
halten, bis diese sich davon überzeugt haben, daß es nur so geht, wie wir es vorschlagen. Die Wirkung der Sanktionen darf nicht messcedic eingeschätzt werden, je nach der Entfernung von der feindlichen Front. Die Zollgrenze wird in nicht allzu - Fent zur Verelendung der rheinischen Bevölkerung führen. jie Ab⸗ chnürung muß für das Rheinland katastrophale Folgen haben und schließlich zur schweren 1m— des gesamten deutse Volkes Heöhrar⸗ Der größte Teil der englischen Industrie will aber unsere Industrie vernichten, und Frankreich erhofft von der wirt⸗ schaftlichen Abschnürung eine im Laufe der Zeit eintretende poli⸗ tische Gleichgültigkeit der Rheinländer gegenüber Deutschland. Diese Abschnürung liegt durchaus in der Linie der französischen Rheinlandpolitik, die die Nebenabsicht I“ wirtschaftlich Frankreich zu nähern. Dauern die Sanktionen lange, dann wird das Rheinland vielleicht ein Zoll⸗ und Wirtschafts⸗ parlament erhalten, das sic zu einem politischen Parlament ent⸗ wickelt. Die Arbeiter im Rheinland werden der stärkfte Rückhalt für den Zusammenhalt der deutschen Bevölkerung bilden. Die Maßnahmen der Alliierten werden zur Folge haben, daß sich das Schiebertum erneut an der Westgrenze breitmacht. Die fünfzig⸗ rozentige Exportabgabe übertrifft in ihrer Wirkung bei weitem ie des während des Krieges beliebten Systems der — Listen. Die Wirkung dieser Abgabe wird im Wirtschaftsleben der ganzen Welt bemerkbar machen. Dem Notstand wird Arbeitslosigkeit in der ganzen Welt folgen. Wie verträgt sich mit dem Elend in Deutschland die Tatsache, daß während der Londoner e“ Stinnes die Hüttenwerke von Castiglione für 375 Millionen Mark deutscher Währung ge⸗ kauft hat? Lloyd George meint, die Welt vertrage kein Provi⸗ sorium mehr, geregelte Bustände seien nötig. Niemand, das er⸗ kennt man —8 aus der englischen und französischen Presse, ist davon überzeugt, daß die Angelegenheit mit einem provisorischen Arrangement ihr Ende haben wird. Auch wenn wir die Pariser Beschluͤsse angenommen und unterschrieben hätten, so wäre auch das nur ein Fravisortum denn wir wären außerstande, das, was wir unterschrieben hätten, auszuführen; Beruhigung wäre auch dann nicht eingetreten. Eine vollkommene Verkennung der Tat⸗ sachen ist es, wenn Lloyd George annimmt, wir wollten uns um die Erfüllung unserer eeenbevn n herumdrücken. Deutschland liegt in Trümmern, Provinzen will man abghrittern⸗ d he Flotte,
unsere Kolonien, unser Welthandel sind dahin; gg. «. atten wir FEeneesn en an das Ausland, jetzt Schulden. ir hatten ein flturell tehendes Volk, das mit den Produkten seines Fleißes und seiner Wissenschaft die ganze Welt versorgte und überall die ivilisation förderte. Jetzt sind wir Hungerleider, die ihre alten umpen abzutragen haben. Wir haben keine ulbücher für unsere Jugend, keine Mittel für die Hochschulen mehr. Da sollen wir den Ernst der Situation noch nicht erkannt haben? Nein, es ist uns bitter Ernst, so daß wir nicht einmal gute Miene zum bösen Spiel machen können, deshalb wollen wir uns auch auf keine Scheinlösung einlassen. Auch die andern Länder, auch Eng⸗ land, haben enorme Feüse zu tragen. Das ist aber ein Beweis dafür, daß die ganze Welt, nicht Deutschland allein, alles auf⸗ bringen muß, um die Industrie wiederaufzubauen und den Welt⸗ verkehr in die Höhe zu bringen. Weil es ein Weltproblem ist, darf ein einzelnes Land nicht allein überlastet werden. Wir 52 bereit, bis an die Grenze unserer keit zu gehen, darüber hinaus würden wir den Antrieb zur Arbeit vernichten. Wir gehen den schwersten Zeiten entgegen, das deutsche Volk hat nichts mehr zu verlieren; wir wollen verhandeln, damit der Welt⸗ friede und die Arbeit bestehen bleiben. Dem Völerbunde bietet ich Gelegenheit, seine Autorität den Ländern der Entente gegen⸗ über durchzusetzen. Das Fre. Volk will gerecht sein; wer im Elend sitzt, hat Mitleid mit andern, deshalb wollen wir das zer⸗ störte Frankreich wiederaufbauen, da uns das Kapital fehlt, mit 9 unserer haktun Technik und Wissenschaft. Es wäre ver⸗ ehlt, unsere Hoffnung anf Zerwürfnisse unter den Alliierten zu etzen, wir bauen unsere Politik auf die wirtschaftliche und kultu⸗ relle Solidarität der Völker auf. Die Welt kann nur gesunden unter den. Leitmotiv: Friede und Arbeit. (Beifall.) Vizepräsident Dietrich: Es ist ein genügend unter⸗ tützter Antrag eingegangen, über den unmittelbar im An⸗ chluß an die Aussprache abgestimmt werden wird. Der An⸗ trag trägt die Unterschrifte: Trimborn und Frak⸗ tion, Dr. Stresemann und Fraktion, Schiffer und Fraktion, Leicht und Fraktion, Alpers, Fehr und lautet:
„Der Reichstag billigt, rung trotz der in on angedrohten und jetzt vollzogenen Gewaltmaßnahmen der Entente bei der Ablehnung der unerfüllbaren Forderungen verharrt.“
Abg. Graf Westarp (D. Nat.): Der Krieg wird mitten im Frieden portgese t durch die bewaffnete feindliche Invasion. Es muß feierlich erklärt werden: Das ist eine schwere Verletzung des Völkerrechts und ein Bruch des Versailler Vertrages. Ein Völkerrechtsbruch ist anders zu beurteilen als⸗irgendein anderer Vertragsbruch. Herr Schücking hat im „Berliner Tageblatt“ aus⸗ gesuhrt, daß, wenn ein Vertragsgegner durch feindliche Invasion einen völkerrechtlichen Vertrag verletzt, der Vertrag dadurch zerrissen und aufgehoben ist. (Sehr wahr!) Nicht verstehen kann ich, 89 der Minister Simons sagte: obwohl der Vertrag von Versailles verletzt sei, müßten wir ihn erfüllen, wir dürften nicht 2. Ist es die re. des Außen⸗ ministerz, dem Feindbund einen Freibrief für Vertragsverletzung zu erteilen, ohne auch nur auf den Gedanken zu kommen, vaß dadurch der Vertrag aufgehoben sei? Ich habe für die Ausführung kein Verständnis. (Zustimmung rechts. — Abg. Müller⸗Franken (Soz.): Gott sei Dank!) Die Pariser Beschlüsse zin jen über den Versciler Vertrag hinaus; wir hatten das volle Recht, sie anzu⸗ nehmen oder abzulehnen, aber unsere ven griffen zu Straf⸗ maßnahmen. Im bürgerlichen Leben ist das Erpressung. Lloyd George hat selbst darauf hingewiesen, daß lein juristischer Sach⸗ verständiger in London die Strafmaßnahmen aus unserem Ver⸗ halten Feer Aber die Feinde hängten dem Sachverhalt ein durchsichtiges Mäntelchen um. Bedauerlich ist, daß der Abgeord⸗ nete Wels sich darin 2 Anwalt unserer Gegner macht. (Sehr richtig! rechts.) Er sieht in der Entwaffnung mindestens einen berechtigten Vorwand für den Feindbund zu solchen Maßnahmen. Ich bestrejte das unter allen Umständen. (Ruf bei den Soz.: Wird nichts nüfen Es wird nichts nützen, weil der Feindbund für seine Auslegungen hier in unserem eigenen Lager Helfer findet. — e Unruhe links, Rufe rechts: Ruhe!) Die Fristen nach dem
er Diktat sind noch nicht einmal abgelaufen, zu den Straf⸗ maßnahmen lag nicht der geringste Anlaß vor, nicht in dem Verhalten des Reichsgerichks, 8 dem wir alle Vertrauen haben (Tachen links), das wir a m Ausland gegenüber vertreten müssen, gcs der bewährten Objektivität des Reichsgerichts. (Lachen links. — Sehr 1 rechts.) Nach keinem Artikel des Versailler Bertrages ist ein Einmarsch in deutsches Gebiet vor⸗
daß die Reichsregie⸗
Böses mit Bösem vergelten.
berichtet hat, so 8— einem Jubel kein Anlaß vor.
14“
“ 8 sr.
esehen. Schon der Einmarsch im vorigen Frühlahr herletzte den 2 Füpek übesae Ulte nur zesame die eerefsan der Bevölkerung zu, wahren. Das ist hier derselbe Hohn, als wenn Lloyd Se kein Fein heg Deutschland will. vee ist wehrlos geworden und muß sich gesallen lassen, was kein freies — Volk sich gefallen zu lassen verpflichtet ist. Die Be⸗ völkerung des nencncs Gebietes wird ebenso leiden wie die des vorher besetzten Gebietes. Die französische Precg berichtet schon, daß schwarze Truppen im Anmarsch seien. (Hört! hört!) beh. eerprigen 35 werden sch. weiter ausdehnen, niemand weiß, wo sie ihr Ferreichen. Ueberaus schwer sind die wirtschaftlichen Schäden. Das gebiet im Rheinland wird dem ind b eea nicht viel bringen, vielleicht ein Drittel der euhen infuhrzölle mit etwa einer Million Papiermark. Aber diese Folgreng. indert den Verkehr und bringt uns Arbeits⸗ losigkeik und wirtschaftliche Not, sie kann unserer Industrie auch im unbesetzten Gebiet einen Todesstoß versetzen, namentlich unserer süddeutschen und westdeutschen Industrie. Wir können mit Millionen Arbeitslosen rechnen. Die Ausfuhrabgabe wird auch die Neutralen schädigen, und mehr als ein Drittel, vielleicht bis zu wei Dritteln unserer g-en treffen, unsere Industrie in ihrer Fonturrenzg schwächen und Arbeitslosigkeit vekursachen. Dann 81 uns die nötigen Devisen, um Lebensmittel zu beziehen. bedeutet die Förtsetzang der englischen Hungerblockade für tausende Frauen und Kinder. Llond George sagt, er wolle nicht ein verzweifeltes Voll mitten in Europa, aber das alles kann unser Volk zur Verzweiflung treiben. (Sehr richtig! rechts.) Die Feinde können unsere Wirischaft bis zur Vernichtung schädigen und Erbitterung und 8 erwecken. Aber dreierlei werden sie nicht erreichen; Die B. reth ihrer finanziellen Forderungen wird nicht die Folge ihrer M 88K9 sein. Sie können das Rhein⸗ land wie eine Zitrone auspressen, aber unser Ruin muß auch nur die allereinfachste Entschädigungsforderung unserer Feindes verhindern. Erreichen werden sie auch nicht den Plan, das Rheinland endgültig zu behalteu. Diese Maßnahmen sind nicht geeignet zu einer pénéetration pacifique trotz der 8 . Losreißungspropa⸗ ganda. Wir danken der Bevölkerung, daß sie trotz aller Bedrückung hem Vaterlande die Treue gehalten hat, und wir haben das ah⸗ solute Vertrauen, daß sie allezeit zu ihrem Vaterlande stehen wird, mögen die Zeiten noch so schwer und trübe sein. (Lebhafter Bei⸗ fall.) Und zum Dritten: Mit ihren Maßregeln haben die Feinde uns aufs neue die Erkenntnis geschärft, was wir eigentlich schon früher hätten lernen sollen und können: daß es für Deutschland nichts Vernichtenderes und auf die Dauer Trügerischeres gibt, als Vertragsbestimmungen 8 unterzeichnen, die w und Un⸗ sittliches verlangen. (Beifall und Zustimmung.) m übrigen kann ich mit aller Entschiedenheit für meine Freunde erklären: Wir billigen es ohne jeden Rückhalt, daß in London die Pariser Fürdebe nicht unterschrieben worden sind, daß endlich mal ein ein gesagt worden ist. (Beifall rechts.) Die Begrüßungen des Außenministers bei seiner Rückkehr haben der Sachlage do wohl nicht ganz entsprochen. Und wenn die Presse von e . er Begrüßungen und Empfänge drücken doch mit elementarer Wucht das Gesc aus, daß Deutschland endlich einmal end 8 gesagt „ und so, erwarten wir, dabei bleiben wird. ( eifall rechts.) Meine Freunde sind ferner der Meinung, daß durch den Abbruch der Londoner Verhandlungen nun alles das, was dort von unseren Unterhändlern als Angebok ausgesprochen worden ist, nun⸗ mehr hinfällig eFosan ist. Von diesen Erwägungen aus können wir dem von den Regierungsparteien eingebrachten g zu⸗ stimmen. Wir möchten aber nicht den Eindruck aufkommen lassen, als ob diese unsere Zustimmung nun als ein Vertrauensvokum im üblichen Sinne des Wortes aufzufassen sei. Im Gegenteil: Wir sind der Meinung: Die Verhandlungen in London geben uns allen Anlaß, an den Reden und Handlungen des Herrn Außen⸗ ministers in London rückhaltslose Kritik zu üben. (Sehr richtig! rechts.) Wir üben diese Kritik aber auch aus dem Grunde, weil wir glauben, dadurch dazu beitragen zu können, daf aues dem Ver⸗ halten unserer Delegation in London nicht etwa für Deutschland unglückselige Bindungen für die bee hergeleitet werden. ö
Kritik bezieht sich bereits auf das erste Angebot. Wir müssen fest⸗ ns. daß dieses Angebot nicht getragen war von den Gutachten er Sachverständigen und auch nicht vom Reichswirtschaftsrat. Man hätte eine ganz andere Basis für das Angebot suchen müssen. Vor allen Din en Häͤtte man in erster Linie eine sachliche und tatkräftige Fuß⸗ für den Wiederaufbau anbieten I daneben hätte man orschläge machen müssen, die dem unmittelbaren Geldbedürfnis der Franzosen Rechnung getragen hätte. Vor allen Dingen aber ist dieses erste Angebot viel zu hoch. Es überschreitet bei weitem die Sfistungeföhig seit Deutschlands. (Beifall und Zustimmun rechts.) erdings sind wir fest überzeugt: Ein anderer Abschlu der Londoner Verhandlungen wäre, auch wenn wir unser Angebot in der eben angedeuteten Richtung gemacht hätten, wahrscheinlich Fres worden. Nun hat der Herr Außenminister aber am 7. März ein zweites Angebot gemacht, und er hat selbst zugestanden, daß er mit diesem Vorschlage wesentlich über die Instruktionen hinausgegangen ist, die ihm von der Reichsregierung mitgegeben waren. ir halten es für unrichtig, daß er auch nur 68 die Dauer von 5 Jahren die Pariser Forderungen als annehmbar er⸗ klärt hat. Eine Zahlung von 3 Milliarden Goldmark jährlich ist für Deutschland schlechthin unmöglich, denn ihre Voraussevung wäre, daß unsere Ausfuhr sich auf 26 Milliarden Goldmark im Jahre steigern müßte. Weiter hat der Außenminister als Ersatz für diese Bar aahlung ein gleichwertiges Aequivalent Aess und er ist dabei sogar noch für die ersten fünf Jahre über das Pariser Diktat hinausgegangen. (Hört, hört! rechts.) 85 muß sagen, daß mir dafür jedes Verständnis fehlt, namentlich da die Grundlagen einer etwaigen internationalen Anleihe vollständig in der Luft schweben. (Sehr richtig! rechts.) Mit schweren Bedenken erfüllt es uns auch daß der Außenminister sich auf den Grundsatz einer Ausfuhrabsabe fe — hat. Unter keinen Umständen aber durfte er Vorschläge machen, die für die Zukunft 11, e... wirken können. erdings sind wir der Meinung: e und Erklärungen unsererseits fens ein⸗ für allemal durch den Ab⸗ bruch der Verhandlungen und durch den Rechtsbruch des Ein⸗ marsches erledigt. (Lebhafter Beifall und Sr rechts.) Weiter hätten wir gewünscht, da er Außenminister in schärferer und ents hiedenerer Weise als er es getan hat, gegen die Ankündigung der Sanktionen Widerspruch erhoben hätte. Wenn bei seiner ersten Rede auf der anderen Seite Zeichen der vntrüfrun laut wurden, so hätte er nicht seine Aus⸗ führungen abkürzen, sondern sie nur umso entschiedener und Fsc fortführen müssen. (Beifall re 8 Und vor allen — Pngen hätte er auf die Sen Aeußerung Lloyd Georges, er wünsche ein freies blühendes Deutschland, ganz anders reagieren hüssen. Endlich aber hätte er am 7. März nicht mehr von weiteren Verhandlungsmöglichkeiten sprechen sollen. (Sehr richtig! rechts.) Wir sind der Meinung: Durch den Abbruch der Verhandlungen und durch den Rechtsbruch der Gewaltmaßnahmen ist das Pariser Tiktat in allen seinen Punkten für uns endgültig erledigt (Wenn es nur so wärel links) und weiter: Deutschland darf unter keinen Umständen den ersten Schritt zu etwaigen neuen 81— tun. (Beifall rechts.) Sollten sie zustande kommen, so sind sie nur auf ganz neuer Basis möglich. Im übrigen hat unserer Meinung nach Deutschland alle Veranlassung mit allen Mitteln seinen Rechtsstandpunkt Feltend zu machen, daß die Gewaltmaß⸗ nahmen einen Bruch und damit eine Zerreißung des Friedens⸗ vertrages hedeuten, allerdings, von einem Appell an den soge⸗ nannten Völkerbund verspreche ich mir dabei garnichts. sn übrigen sallts die Regierung nichts aber auch garnichts tun, das irgendwis als Hilfeleistung zur Durchführung der Gewaltmaß⸗ nahmen beitragen könnte: vor allen Dingen sollte sie sich welgern, Vorschüsse für Besatzungskosten weiter 8 zahlen. (Sehr richtig: rechts.) Im übrigen hat Deutschland die Pflicht, alles zu tun, was möglich ist, um der bedrängten Bepölkerung in den besetzten Gebieten behilflich zu sein. Die nik, die Geschicklichkait und Gewandheit unseres Handels und unserer Industrie wird finden, um die Schäden der Ausfuhrabgabe auf
ein möglichst geringe⸗
Angebote
stellun
8 11““ * b — tgegenzukommen, als de gegenüber nicht mehr entgege ren, als i dem Fneleee sis liegt. Auch an die Bevölkerung in deutichen Landen sollie man die Mahnung richten, kein zu weitgehendes wirtschaftliches und gesellschaftl Entgegenkommen den Aus. ländern gegenüber zu üben. (Lebhafte Zustimmung rechts.) Wir haben alle Veranlassung, zu wünschen und zu fordern, dat auch die Regierung ganz anders und viel mehr als bisher Stellung nimmt, gegen 892 Beschuwdigung, daß. Deutschland vdie moralische Verantwortung am Kriege trägt. Mit Recht hat Lloyd George die moralische Schuld Deutschlands am Kriege als die Grundlage des ganzen Versailler Vertrages bezeichnet, umsomehr haben wir alle Veranlassung, diese Grundlage 8 beseitigen, denn diese Basis ist eine große Lüge. 4¼ hat auch der frühere sozialdemokratische eichskanzler Bauer am 23. Juni 1919 ausdrücklich erklärt, indem er gegen dieses Schuldbekenntnis moralischen Protest erhob. Und das muß imer wieder ausgesprochen und hineingehämmert werden in das Bewußtsein des Volkes und in das Bewußtsein der ga Welt. (Sehr richtig! rechts.) Nein, die morgalische Verantwortung an der Urheberschaft des Krieges trägt Deutschland überhaupt nicht. (Stürmische Zustimmung rechts, Widerspruch auf der äußersten Linken.) Wir verlangen von der veeaereng, daß in dieser Frage eine ganz andere Propaganda gemacht wird als bisher. berman stürmische Zustimung rechts.) Ueberaus schwer ist die Not, d uns durch den Rechtsbruch der Feinde trifft. Das moralische ist allein auf deutscher Seite. Aber aufs neue müssen wir die urchthare Erfahrung machen, daß deutsche Recht sich nicht kann, weil es uns an Kraft fehlt, es ser Auswirku u bringen. Wenn hinter dem Recht die Macht steht, dann gaht hacht nicht vor Recht. Alle die Dinge, auf die das deutsche Voi⸗ sich vorlassen zu können glaubte, versagen. Der Völkerbund, das Weltgewissen, der Gedanke der internationalen Gemeinschaft. Alles dies hilft uns nichts. (Widerspruch links.) Der Schwere der Stunde wird auch nicht die Art und Weise gerecht, wie der Abg. Welz die Dinge angefaßt hat. Wir verbessern unsere Lage nicht dadurg, daß man, wie er es getan hat, die eigenen Volksgenossen ze⸗ schimpft und beschuldigt, daß man eine hetzerische Rede hält. (Stürmische Zustimmung rechts.) Angesichts der elssschen Rede müßte man verzweifeln, wenn man nicht die Hoffnung hätte, dah es gelingen wird, das deutsche Volk zu heilen von der Krankheit des Klassenkampfes und von der Idee der Völkerverbrüderung (Oho⸗Rufe links.) Nur die eigne Kraft kann dem deutschen Volle helfen. Die Lehre, die wir aus den Londoner Verhandlungen zu ziehen haben, ist die, daß das deutsche Volk sich zu ammen⸗ schliehen muß. Noch ist die Kraft des deutschen Volkes nicht völlig ebrochen. Koch haben wir unsere deutsche Ehre. Etüenc. Fufüimmong rechts.) Noch haben wir den festen Willen, festzuhalten an dem Gedanken der Befreiung vom Joche des Versailler Ver⸗ frages, den festen Willen zur Geschlossenheit. In dieser Not ge. hört der Deutsche zum Deutschen. (Stürmischer Beifall rechts, Zischen auf der äußersten Linken.) 1 Inzwischen ist die von den vereinigten bürger⸗ lichen Parteien eingebrachte Entschliehung, wie folgt, geändert worden:
„Der Reichstag billigt, daß die Reichsregierung die Abö⸗ lehnung der Pariser Bedingungen in London der Unterwerfung unter die unerfüllbaren Forderungen vorgezogen hat.
Von den Unabhängigen Sozialisten wirh eine Entschließung vorgelegt, in der es heiht.
„Der Reichstag mißbilligt, daß die Regierung durch ungenügende Durchführung des EE“ insbesondene durch Nichtentwaffnung der Konterrevolution, sowie durch mangelhafte Vorbereitung und Führung der Verhandlungen in London der Entente Vorwände für die Geltendmachung unerfül⸗ barer Forderungen und für die als Sanktionen bezeichneten
Gewaltmaßregeln geliefert und damit zum Scheitern der Verhand⸗ lungen beigetragen hat. Der Reichstag spricht jedoch die Er⸗ wartung aus, daß die Regierung jede brauchbare Gelegenheit ur Wiedereröffnung der Ausgleichsverhandlungen mit der Entente ergreifen wird.“
(Die Verlesung dieser Entschließung wird von des
Rechten mit lebhaften Pfuirufen aufgenommen.)
Abg. I (u. Soz.): Es würde sehr viel zur Besse⸗ rung unseres Verhältnisses zum Auslande beitragen, wenn die
Herren von der Rechten es vorzögen, diesen Saal überhaupt nicht
mehr zu betreten. Die Auslassungen in der Presse ließen erkennem, daß die Londoner Verhandlungen in einer Form eingeleitet waren, die kein gutes Ende versprachen. Wie wir gehört haben, wurde
Berlin nicht ausreichend von London aus unterrichtet, und London
erhielt keine genügende Insormation von Berlin. So mußtw
Minister Simons auf eigene Verantwortung den neuen Vorschlog
machen. Ueber das, was in London sich vollzog, waren wir nicht
im Bilde, meine Fraktion ist systematisch von den Beratungen
ausgeschaltet worden. Damit sind wir von vornherein jeder Per⸗
antwortung enthoben. Am vorigen Sonnabend wurde uns mi⸗
geteilt, daß Verhandlungen beim Reichskanzler stattfinden sollten, zu denen auch wir gebeten wurden. Dann kam die Nachricht, dat iese Verhandlungen verschoben worden seien, und am Ahend des⸗ selben Tages wurde uns mitgeteilt, daß die Verhandlungen enst am nächsten Tage stattfinden sollten. Ich stelle sest. daß die Reichs⸗ kanzlei bewußt die Unwahrheit gesprochen hat. (Hört, hört! links)
Wir verlangen auch für unsere Fraktion das gleiche Recht wie
die übrigen Fraktionen, und wenn man etwa davon sprechen wollte, daß von unserer Seite die Geheimhaltung solcher Ver⸗ handlungen nicht garantiert sei, so wäre dies eine ganz haltlose
Verdächtigung. Ich verweise darauf, daß zu den Verhandlungen
des Auswärtigen Ausschusses die dem Ausschuß nicht angehörenden
Mitglieder des Hauses keinen Zutritt haben, daß aber ein ganzer
Schwarm von Regierungsvertretern anwesend war, was zur Folge
hatte, daß man am folgenden Tage das, was im Ausschuß ver⸗ handelt wurde, in der Presse lesen konnte. Daher habe ich keinerlei
Veranlassung, weiteres Schweigen über die Verhandlungen in
Auswärtigen Ausschuß zu bewahren. Heute stehen wir vor einem
Berg von Scherben. Die Sanktionen sind ein Ausfluß der ge⸗
walt. Auch wir halten sie als nicht mit dem Friedensvertrag in
Einklang stehend, wir sehen in den Sanktionen einen Rechtsbruch
der Gewalttätigkeit. Weiter sind wir mit Ihnen (zur Rechten damit einverstanden, daß der Hoffnung und Ueberzengung Aus⸗ druck gegeben wird. daß durch solche Masahmen die rheini
Bevölkerung sich nicht verankaßt sehen wird, gewissen Wünschen
gewisser französischer Politiker Rechnung zu tragen. Aber betonen möchte ich, daß das, was hier in Berlin über die Stimmung
im Rbheinland angesichts der Besetzung gesagt wird. nicht von allen
Rheinländern unterschrieben wird. Wenn aus Duishurg Tele⸗
gramme auf Telegramme kamen, so haben dabei ; ünsche mitgesprochen, die die Ormpation gern sahen. (Lebhafte, euirnfe rechts. Große Unruhe. Zuruf des Abg. Becker (D. BP.): Das ist eine faule Ausredev.) Ein Teil dieser Telegramme ist sogar zurückgehalten worden, weil selbst die maßgehenden Kreise Be⸗ fürchtungen hatten. Es gibt nun in Deutschland Leute, die so wenig politisches Verständnis haben, daß sie über das negatibe
Ergebnis der Londoner Konferenz sogar in Begeilterung geraten
Die Huldigungen, die man Dr. Simons auf der Reise und ie
Berlin Fenast; hat. zeigen einen vollstaändigen Mangel
politischem Sinne. Wenn die Situation nicht so ernst waͤre, aas
dieser Umstand zu einem befreienden Lachen reizen. Es ist 85
so. daß Dr. Simons zuerst in London das „Nain“ gesprochen g
Das Nein hat vielmehr die Entente gefprochen. Es scheint a 8
wenn bei der nationalistischen Regis etwas nicht geklappt hat. Den tatsächlich können dem Minister Simons keine größeren Schwierig.⸗ keiten bereitet werden als durch solche Huldigungen, die sein
Stellung der Entente gegenüher noch vers rach un müssen.
Wegen meiner Ausführungen in vergangener Woche, in denen
ich die mangelnde Vorbereitung 1— Pudon und die verfehlts gih.
8 Dr. Simons auf die 1” ologie der Entente ktitistin
bin ich schwer angegriffen worden. Im Ausschuß haben un
iaena n Exportabgabe.
Mangel en
die meisten Redner recht gegeben. Dabei bin ihh in eine isse BVerührung mit Herrn Stinnes gelommen. Ich soll ihm ane hch en. 89 deer Femse fechern. will, so . z nicht auf mi sekundanten zurückgreifen, auch stellt Ficgas in Een r Fenene Fär Fealeun die 1 n Gegensatz zu der seinigen ste err Stinnes ha — er mängeht. daß der bene geh Politik es an großen 2 sehlt. (Sehr richtig links., Wie gesagt, mit einem Manne, Net wir sonst nur — bildlich zeüproche — auf den Barri⸗ vmn überstehen, sind wir durchaus einer Meinung, wenn bden andere Beweggründe haben; sind nicht unsere hag. Seine Ausführungen haben bei den Regierungsparteien Uecdings nur ein sehr schwaches Echo gefunden, piele haben in insame Erklärung Wasser, wenige nur Wein gegossen. 9 orn Stinnes fragen wir, was seit San Remo und 12 Spoa e deutschen Regierung oeschehen ist, um ihrerseits den Plan 22 sieparation aufzustellen. Erst als das Feuer auf den Nägeln 2⸗ hat man die Sachverständigenkonferenz zusammen⸗ nummeltz als diese keinem Resultat kam, berief man eine ine Sachverständigen mmission. ie waren e Ausschüsse ummengesetzt? Es waren zumeist Vertreter der Großindustr — roßfinanz, die Arbeiter und Arbeitervertreter waren m gem Kollegium potenter Herrschaften nur veergeshe oschulzen. hg solche Konferenz von Herren, die möglichst wenig oder gar vütz bezahlen mögen, konnte nur zu einem Ergebnis kommen, B eühen, run e 2 Ser des schlachien Bülene aufgefaßt ußte. e in überzeugt, e esen ren 8 2 zutem Willen fehlte. de Nachwirkung im Volle un von vornherein llar, hatte man doch immer epredigt, wir bäten den Krieg gar nicht perloren, wir wären nicht bestegt, nur Dolchstoß von hinten hätte den Krieg beendet, uns sei bitter nncht geschehen und brauchten nicht die Konsequenzen zu 88 ersailler Frieder ag und die späteren Abkommen. mainett 8 dann veg.; dem itern der Sachverständigen⸗ Pnferenz die Dinge laufen lassen und Herrn Simons ohne wirk⸗ she Marschroute geschi Worin bestehen nun die Verfehlungen, geren sich Herr L-8 2 Fsenn hat? Hene ze ohne von Berlin In ionen zu haben, seinerseits be⸗ 1 berjhiäg, dar Fntent⸗ unfecbeeskt har, Pee braie 2. nicht an den kleinlichen Angriffen. Nach unserer Ansich — Hewegae gfreiheit katsächlich nicht besessen, er ist mit bi hht bolen defceere atgontarde ot omon vora uüurch das, was er se unmi ar vor London draußen ün Reichsta und im Reichswirtschaftsrat gesagt hatte, n nußte auch F2e 8 nehmen auf 2 8* 1n.,en ine schwere Belastung, daß er na ndon ging, nachdem heheol hom, wir lehnten nicht nur die Pariser Forderungen d, ondern anch diees Eevr. g. 8,— K- 85 i 8cg. ich Diskussion zwischen uns und der nte. Die Reise lüagnons b. Fürdent chland war höchst unglücklich; es war nt nötig, eine an sich leicht zu nationalistischen Uebergriffen ge⸗ ucie Bebölkerung no weiter in „nationale Empfindungen“ hin⸗ nzübringen. nüex, hätte, SSexeen. ahs 1““ wölkerung nach Möglichkeit zu beruhigen. Er brau⸗ 8 nach Mimnchen x gehen, nachdem ein so hervorragender stiler wie unser Kollege Wulle dort schon von Banditen⸗ und wauchräuberpolitik der Entente gesprochen hatte. Herr Simons gt sich dagegen gewehrt, als „junger Mann des Herrn Stinnes sprochen zu werden (hört! hört! links.), er habe die rlicht 8 „nicht da eese brebgungeasgn, 17 88n * stalismus zu stehen. Abe abe doch den Eindruck, als o 8 in bcon, vemnes Eesaenn. dS — n,ne; 23 ebt habe. (Heiterkeit. ür or einem Ge⸗ 82 I. Stinnes und vor dem Mißtrauen der hinter ünnes stehenden Kreise. v. Simons hat in London inner⸗ dutsche Politik getrieben, statt in land auswäxtige Politik. 2 George mußte seinen Einfluß auf die französische olitik in sordrankreich schützen, deshalb mußte er Briand stützen, damit s Kabinett Briand nicht abgelöst werde durch ein erneutes schinett Poincars. Deshalb konnte er sich nicht auf eine end⸗ flllige Summe festlegen. 825 “ 87 48à1 plogisch nicht richtig, nichts ist in der ersten . 5 91 von 688 Ersatz der von der Entente geforderten d itwilligt. 8 eeee des veüeecen en im und der Bereitwilligkeitser „an 1 b0. ferttörten Gebiete teilzunehmen. Auch wir alten die Pariser süem en in nationalem und in internationalem Interesse ins⸗ ESSSTETTT“; woßer Fehler, dies in Londan nicht zum Ausdr e; ahren kann der Zusammenbruch des englischen und fran⸗ hn. IUeg; anz gerehen — 2 Gohrehe ins Ruder gebracht haben; deshalb mußten die groben e 2 vreseheneter Leetns see uxe wnif nedag, taag des nie Gegenwartspolitik tveiben. Durch die falsche 2 ührers 8 8 19 eene 18en anhers eeen afin⸗ inons auf das Provisorium zurückkam, hätte er sagen „ ds Deutschland positiv für d Reparation leisten will, wenn dherschlesten hei Deutschland bleibt. Darum sagte George, di die deutsche Verantwortlichkeit für den Krieg als Grundlage ugesehen werden müsse. Lloyd George hat nicht von der Schu Beruscer Volles gesprochen, sondern nur von der Verantwort⸗ zlet für die Heraussorderungen der kaiserlichen nhecevune fmonz bt vünlich n Stutt 1e ⸗doh 8— is 85 ge engeschniiten. Da es galt, für Deoutschland reuszuholen, durfte man dicses heiße Eisen jetzt nicht anrühren. ir erilären als Deutsche, daß der letzte Grund dieses Krieges in ““ er ist, a enn Gra 8 6 8 keine moralische Schuld am Kriege. Die maß⸗ 1 tellen des kaiserlichen Deutschland tragen nicht allein Schuld, aber ein gerütteltes Maß von Schuld daran, daß der bean 1. Aügust 1814 awöhrach (Widerspruch rechts.) Lesen ee doch ohne Vorurteil die Akten des Kusmerigen Umtsc le serreichsche Regierung hatte unter dem leichtfertigen Grafen Fecthold die Dinge in Serbien so weit getrieben, die deutsche büärang ließ Oesterreich freie weil Serhien gezüchtet en 8 Selbstverständlich konnte der österreichisch⸗serb che ngg nicht jokalistert werden, sondern mußte Hüum glera riag üüren. e wurde mit dem Feuer gespielt. Hat man üiht in Deuts 88 auf den Tag der Abrechnung mit England kartet? Nicht auf die letzten 24 Stunden vor dem Kriege umt es an, sondern die Sache begann mit der Annexion von RsaheLothringen. (Lachen rechts.) nach begann die Politik üstungswahnsinns, Rußland wurde der Schiedsrichter wpas, Freund Frankreichs und unser Gegner. Diese Politik nühüegt durch Wilhelm II. und durch die Abenteuer des sdun pitals bei der Bagdadbahn in Kleinasien und an anderen enen, Im deutschen Imperialismus und Kapitalismus liegt d Wurze der moralischen uld. Wir haben keine Angst vor bnLril der Gesch te. Aus den Archiven des Generalstabs n 18 vief Material ergeben. (Ruf rechts: Bei der Entente 89h- vn ve moralische en as dang Kes.ecn baa b icht, zu sagen, daß das die Unwahrheit ist. : haü) ir h.bu. eg das b nteil. Die Blätter der Fechten ingen mit Fettdruch die des englischen Arbeiterführers ihnes. Ruf rechts: Er sprach nicht von englischer Schuldl) Die atvort Aoyd Georges auf Clynes ist die aller Regierungen genüber der Opposition, wenn er sagte, „Clynes Bofürwortung 8 tellung Deutschlands richte sich gegen England’. Es ist 2 des. Fedezeweerrene. sich gegen die verfehlten Maß⸗ de Londor ürgerlichen b ner Verhandlungen
in hennh en eit w cheiterten infolge unserer Politik — Fend gang des Krie 3 Vertrauen auf unsere Bereit⸗ vülgteit ie gering, die Regierung hat dazu beigetragen, as zu i Fnenffnenseerage Fer stemati abotiert worden, aye Zuflu her enssen, 52 von Kahr kümmert n iht um den Standpunkt Reichsregieru in 8 nung. Da sagen sich die Leute drüben, daß mit
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dor allem in der t
Heimat zu vichten. 8
diesem Deutschland schlechterdings nicht weiterzukommen sei, es venutze jede Gelegenheit, sich seinen Verpflichtungen zu entziehen. Wer kann sich wundern, daß man zu der deutschen Regierung kein Vertrauen hat, daß sie gegenüber der passiven Resistenz Bayerns bereit und imstande ist, zu tun, was endlich doch getan werden muß? Was kümmert Hexrn v. Kahr die Haltung der Reichs⸗ regierung? Er sagt sich, Bayern ist ein selbständiger Staat und wird wahrscheinlich den Kriegszustand gegenüber der Entente für
ein erklären. Was muß und was kann nun in Zukunft ge⸗
2 alch Graf Westarp hat sa in dieser Richtung Vorschläge ge⸗
macht und Anregungen gegeben; er ist nicht einverstanden, daß er sen der Verzweislung, zu denen wir getri
werden könnten; er verla die Kücasiergesei und will die letzten Angebote des Dr. Simons als erledigt ansehen. In den Organen der Rechten und der Nationalisten verlangt man auch xg. Taten. Ebenso werden auch von der äußersten Uinken Taten der Regierung verlangt, aber auf beiden Seiten treibt man den Mut nicht 89 um klar auszusprechen, wie diese Taten aussehen ollen. Wie sollen denn die Taten der Verzweiflung aussehen, f Westarp? (Zuruf rechts: Sie werden es noch erleben! — terkeit.) Sie ten also Ihre patriotischen Absichten für ich. (Zuruf rechts: Sagen Sie es doch!) Icht 1sch bin nicht der ann, der vom ren Port aus mit dem Munde die Regie⸗ rung zu Taten auffordert und dann sagt, was geschehen solle, werde die Zukunft lehren. Dieses Rezept ist denn doch zu abge⸗ riffen. Wollen Sie die diplomatischen Beziehungen abbrechen? Vrnuben Sie an die Möglichkeit eines Krieges für absehbare Zeit? Sie den Mut und die Kraft dazu, und wo sind Ihre
eute
eine Komödie, gespielt von miserablen Komödianten. Es Ping heute bei v2 estarp mit gedämpfter Trommel Klang. Wir wollen weder die bisherigen Angebote als hinfänih betrachtet wissen, noch die “ zu neuen Verhandlungen lediglich der Gegenseite zuschieben. Gewiß sind die Sanktionen äußerst drückend, dennoch e wir, daf die ere. mit aller Anstrengung untersucht, was sie bieten lann, und nicht darauf wartet, daß die Entente anfängt. Lloyd George hat ausdrücklich erklärt, die En⸗ tente werde nicht den ersten Schritt tun, und diese Erklärung müssen wir als feststehend betrachten. Wir haben mit immer wiederholtem Sr ge anzubieten einmal unsere unmittelbarste Beteiligung am — der zerstörten Gebiete Nordfrank⸗ reichs. Desser Tage haben die französischen Gewerkschaften den Feschlut gefaßt, daß dieser Wiederaufbau nur weaeegne ist durch ein Abtommen zwischen den deutschen und den französischen Arbeitern über die gemeinsame Wiederherstellung. Das zweite ist, daß dafür esorgt wird, daß die Vermittlungsabsichten von Llvyd George
ür Peutschland dadurch nutzbar gemacht werden, daß wir den auptnachdruck darauf legen, über die Jahre hinwegzukommen.
Nun tritt aber die Hauptfrage auf: Wer lann die Verhandlungen mit Aussicht auf Erfolg führen? Genießt unsere Regierung das nötige Vertrauen? Glaubt sie, es zu besitzen? So beneide ich sie m vr Bescheidenheit. Jedenfalls † err Stinnes stark gegen
vr imons angegangen, er ist allerdings einigermaßen des⸗ agoouiert worden, und seine Parteifreunde haben sich heute einer Resolution angeschlossen, die zu seinen gestrigen Worten im schroffen Wiverspruch steht. Wenn aber die Regierung das Ver⸗ trauen nicht hat, warum wird dann nicht die Konsequenz gezogen, warum geht alles aus wie das Hornberger Schießen? Weil die Rechte doch soviel Erkenntnis besitzt, um zu wissen, daß, wenn sie die Geschäfte übernimmt, die Möglichkeit einer Verständigung mit der Entente ausgeschlossen ist. Mit den Vertretern dieser Form des kapitalistischen Deutschlands verhandelt die Entente nicht. Eine Arbeiterregierung ist die einzige, die an die Stelle von Versailles etwas Besseres setzen könnte. (Lachen rechts.) Aber auch die Arbeiterschaft ist o dchcg, weil unsere Revolution eine halbe Revolution gewesen ist, weil seitdem die militaristischen und natio⸗ nalistischen Elemente in Feen wieder hochgekommen sind. Wir stehen vor einer äußerst schweren und trüben Zukunft; nichts Bleibt uns, als immer wieder der Appell an die internationale Arbeiterschaft. Wir müssen zu einer internationalen Regelung kommen; dieser Gedanke wird sich mit der Zeit durchringen; die internationale Arbeiterschaft besitzt allein den Willen, einen Frieden ohne Gewalt zur Wahrheit zu machen. Darum richten wir unsere Ruse und unsere Zukunftsaussichten auf den Sieg des internationalen Proletarigts:; dann wird auch die Stunde nicht ern sein, wo in Deutschland aus der halben Revolution des
vember 1918 die ganze wird.
ekretär Albert: Der Vorredner hat den Vorwurf der eenn sebeheis gegen die Reichskanzlei erhohen. Der Vorwurf soll öat liegen, daß die Reichskanzlet am vergangenen Sonntag mitgeteilt habe, es fänden keine Verhandlungen der Parteiführer statt. Ich möchte diese ernsten und wichtigen Ver⸗ handlungen nicht mit einer Darstellung des Sachverhaltz aufhalten, was insolge der Abwesenheit des zuständigen Referenten auch nicht moglich ist; ich begnuüͤge mich daher mit der Feststellung, daß, wenn die Fe ltzzta ec worden ist, es sich nur um ein Miß⸗ verständnis handelt. g Reichsminister der auswärtigen Angelegenheiten Dr.
Simons: Meine Damen und Herren! Ich habe heute Ihre Zeit schon so stark in Anspruch genommen, daß ich mich sehr kurz
ben ffen? Was vor sechs Jahren ein Heldenstück war, ist
fassen will. Aber einiges von dem, was gesagt worden ist, bedarf
doch der Richtigstellung. ch Der Herr Abgeordnets Breitscheid hat auf meine süddeutsche Reise hingewiesen und sie als eine Agitationsreise bezeichnet in der Weise, wie auch die des Heren Ahbgeordneten Wulle gewesen wäre. (Widerspruch bei den Unabhängigen Sozialdemokraten.) Ich mäöchte das doch ganz entschieden bestreiten. Wer mich für einen Agitator kauft, der ist betragen (Heiterkeit), ahsolut betrogen. Ich bin nach Sühddeutschland nicht gereist, um zu agitieren, sondern um mich zu informieren, und das habe ich weidlich getan. Denn die Insormationen, die ich hier in Berlin und speziell im Reichstag hekommen habe, gensgten mir nicht. Das werden Sie mir nicht übel nehmen können; denn ich habe Erfahrungen gemacht, daß diese Insormationen nicht ganz durchhalten durch alle Zeiten und durch alle Teile des deutschen Volkes. Deswegen mußte ich be⸗ sonders Wert darauf legen, in den Teilen Deutschlands mich um⸗ zuhören, wo es am allerersten in Frage kommen konnte, daß sie unter der Folge der Haltung der Reichsregierung und des Reichs⸗ tags leiden können. Ich habe da nicht etwa bloß Reden ge⸗ halten — das war der kleinste Teil mainor Tätigkeit —, sondern ich habe vor allen Dingen Konserenzen mit den Ministerien ab⸗ gehalten und mich in den verschiedensten Kreisen informiert. Es scheint mir wichtig, daß ich das hier noch einmal seststelle, weil auch im Ausland meine Reise mißverstanden worden ist, und weil der Herr Abgeordnete Breitscheid durch die Auffassung, die er hier pertritt, in dieselbe Kerbe haut wie die Gegner, dis ich in London vor mir hatte. (Hört, hört! und Zwischenrufe vechts.) Dann hat der Herr Ahgeordnete Breitscheid die Gelegenheit benutzt, die ihm die Indiskretion eines Berliner Blattes verschafft hat, um aus den vertraulichen Verhandlungen des Ausschusses für Auswärtige Politik einen Zusammenstaß des näheren zu schildern, den ich mit dem Herrn Abgeordneten Stinnes gehabt habe. Meine Damen und Herren, ich leugne gar nicht: Herr Stinnes hat nmiich sehr schaxf angegriffen, und ich habe mich gegen ihn so kräftig ich konnte, gewehrt. Aber es gab dach ein ganz falsches Bild, menn das ZHat, das der Herr Abgeordnete Breitscheid aus dielem Kampfe vyrgebracht hat, a gufgesatzt wird, mwie er und die Zeitungen es wiedergegeben haben. Dies Zitat war nichts weiter
als die scherzhafte Erwiderung auf eine scherzhafte Anfrage, und es ist nicht meine Art in einer sachlichen Aussprache, eine der artige persönliche Bemerkung zu machen, wie sie hier als ernst gemeint angeführt worden ist. (Abg. Geyer⸗Leipzig: Macht man denn im Auswärtigen Ausschuß Witze?) — Nein, meine Herren, darum handelt es sich nicht: der Herr Abgeordnete Stinnes hatte mich nach vielen Richtungen hin angegriffen, und ich habe wieder⸗ holt ihn zitiert, als ich mich gegen ihn wehrte. Darauf sagte er zu mir: Warum sprechen Sie denn immer zu mir? und ich er⸗ widerte: weil ich großen Wert auf Ihre Bemerkungen lege, wenn ich auch nicht Ihr junger Mann bin. Ein Witz war das natürlich nicht, aber es war eine scherzhafte Bemerkung.
Weiter hat Herr Breitscheid ebenso wie Herr Wels getadelt, daß wir in London nicht mit einem ausgearbeiteten Wiederaufbau plan an die Gegner herangetreten sind. Niemand lann das mehr bedauern als ich. Aber der täuscht sich, der glaubt, wir wären als Regierung in der Lage, für Nordfrankreich einen Wiederaufbauplan zu machen, wie ihn Herr Wels geschildert hat und wie ihn die preußische Regierung für Ostpreußen gemacht hat. Ich möchte die französische Regierung und die französische Behörde sehen, die er laubte, daß wir Nordfrankreich durchreisten, die nötigen Pläne machten, die nötigen Berechnungen ausführten und dann den fertigen Plan vorlegten. Das ist gar nicht möglich. (Sehr richtig! rechts und im rer. Wer das glaubt — und das muß ich Herrn Wels sageh —, der verkennt das Mißtrauen und die Ab neigung der französischen Behörden. Die Leute, die wir nötig hätten, um das zu machen, würden gar nicht hineingelassen. (Sehr richtig! im Zentrum und rechts.) Wenn Herr Wels seinen Kollegen Braun fragt, so wird er von ihm hören, wie sehr ich mit Herrn Braun zusammen die Möglichkeiten erwogen habe, um auf anderem Wege, nämlich durch gemeinschaftliche Arbeit der Gewerkschaften, die Grundlage für den Plan zu gewinnen. Ich gebe diese Hoff⸗ nung nicht auf. Aber das sage ich Ihnen: wenn Sie warten wollen, bis die deutsche Regierung einen Plan findet, den die französische Regierung annimmt, ehe sich die Sachverftändigen und die Unternehmer und Arbeiter verständigt haben, dann können Sie lange warten. (Lebhafte Zustimmung bei den Regierungsparteien.)
Ich komme dann zu einigen Bemerkungen des Herrn Grafen Westarp. Herr Graf Westarp hat aus meinen Aeußerungen über die fortdauernde Absicht der Reichsregierung, trotz der Gewalt maßnahmen der Gegner an dem Programm der Durchführung des Friedensvertrages innerhalb der Grenzen des Möglichen fest⸗ zuhalten, die Folgerung gezogen, daß wir die Absicht hätten, unse⸗ ren Gegnern einen Freibrief für jede Gewalttat zu geben. Das ist eine Folgerung, die ich bedauere; denn sie schädigt die Stel⸗ lung der Reichsregierung gegenüber späteren Erweiterungen der Sanktionen. (Sehr richtig! bei den Regierungsparteien.) Ich habe in London gesagt: die große Gefahr des Weges, den ihr jetzt beschreitet, hesteht darin, daß, wenn eure erste Sanktion das nicht erzielt, was ihr damit erzielen wollt, ihr dazu kommt, Sanktionen auf Sanktionen zu häufen, und das führt letzten Endes immer wieder zur Wiederaufnahme der Gewalt von beiden Seiten. Dar⸗ aus ersehen Sie, daß ich nicht gewillt hin, einen Freibrief für Gewalttaten auszustellen. Aber Sie ersehen daraus auch, daß ich Gewalt nicht so schnell mit Gewalt beantworten will, damit wir in diesen unglückseligen Zustand nicht eher hineinkommen, als es unbedingt erforderlich ist.
Herr Graf Westarp hat ferner gesagt, ich hätte durch die Vorschläge in London und insbesondere durch den letzten Vor schlag, nämlich das Provisorium, die deutschen Interessen preis⸗ gegeben. Er hat dabei wahrscheinlich, soweit ich ihn habe ver⸗ stehen kännen, die Auffassung zugrunde gelegt, daß wir auch diese Vorschläge immer nur machen könnten, wenn die Ziffer, die wir nennten, herausgewirtschaftet werden könnte aus dem Ueber⸗ schuß der deutschen Ausfuhr über die deutsche Einfuhr, das heißt aus gewissen wirtschaftlichen internationalen Gewinnen Deutsch⸗ lands, um mich einmal so auszudrücken. Ja, meine Damen und Herren, wenn man sich in einer Lage befindet wie wir, muß man sich doch überlegen: ist außer diesem Ueberschuß der Aus⸗ fuhr über die Einfuhr nicht noch etwas anderes da, was die Geg⸗ ner greifen können? Wenn man das tut, dann fällt einem ein, daß die Gegner leider schon sehr viel von uns gegriffen haben, das nicht Ueberschuß der Auskuhr üher die Einfuhr war, sondern das zur Substanz unseres Volksvermögens gehörte. Da muß man abschätzen, ob man von der Substanz opfern soll. Ich habe diese Abschätzung mit schwerem Herzen vorgenommen, in der Ueber⸗ zeugung, daß wir alles tun müßten, was möglich war, um erstens dem Rheinland die Folgen der Zwangsmaßnahmen zu ersparen, und zweitens die Möglichkeit zu gewinnen, Oberschlesten bei Deutschland zu behalten. Für diese beiden großen und wichtigen Lebensinteressen Deutschlands sind die Vorschläge gemacht wor⸗ den, und ich bin kest überzeugt, daß auch Sie in wenigen Wochen mit mir der Ansicht sein werden, daß ich nicht zuviel getan habe. weil Rheinland wie Oberschlesien sich dieser Opferwilligkeit wür⸗ dig ermeisen werden. b
Zum Schluß noch das eine: Herr Graf Westarp hat mir vor⸗ gewonfen, daß ich Herrn Lloyd George nicht die Behauptung ins Gesicht geschleudert habe, daß Deutschland überhaupt nicht schuld am Kriege sei. Darauf kann sch nux erwidern: Wenn ich das gesagt hätte, würde ich mehr gesagt haben, als ich meine (Aha! bei den Deutschnationalen), und die Form. in der ich meine Aeußerun⸗ gen auf solchen internationalen Konserenzen mache, muß ich mir doch wirklich selbst vorhehalten. (Sehr richtig! bei den Deutschen Demokraten und im Zentrum.) Es ist nicht meine Art, auf den Tisch zu schlagen und zu schreien. (Sehr gut bei den Deutschen Demokraten.) Nicht deswegen, weil ich auf den Tisch schlage und weil ich schreis, ist es mir disher gelungen, wenigstens einiger⸗ mahen die Möglichkeit zu wahren, mit unseren Gegnern in Ver⸗ handlungen zu kommen. Ich bedauere sehr, daß diese Verhand⸗ lungen bisher zu keinem hesseren Ergebnis geführt haben, Aber ich habe nicht den Eindruck, als wenn die Methode und die Art, die ich bei den Verhandlungen angewandt habe, gerade das Schä⸗ digendste an der Sache gewesen wären. Ich werde jedenfalls von dieser Arxt nicht abgehen, und ich kann Sie versichern, daß auch in Daeutschland viele Leute sind — vielleicht nicht in diesem Hause, das weih ich nicht, aber ich weiß es von sehr vielen anderxen —, die diese Art unter unseren gegenwärtigen Verhältnissen für die richtige halten. (Sehr richtig! bei den Deutschen Demokraten und im Zentrum.) Halten Sie die Art nicht für die richtige, so sage ich Ihnen: Suchen Sie sich den Mann, der die richtige Ant hat, — ich werde ihm neidlos den Platz räumen. (Lebhafter Beifall Hei den Regierungsparteien)