1921 / 66 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Mar 1921 18:00:01 GMT) scan diff

Somaten und Unteroffiziere zwölf Jahre lang und als Offiziere

25 Jahre lang dienen. Ich bin überrzeugt, die Soldaten werden geewiß nicht zu jeder beliebigen Versammlung hinlaufen. In § 33 e. wir, daß ein Verbot der zu nichtpolitischen

Gründen verboten werden, und zwar du kommando oder das Marinestationskommando.

Abg. Filin (Soz.): Hinsichtlich des Herrn v. Behncke eußerungen über die Zeitschrift „Mittschiff“ zu⸗

rück nach den Erklärungen, die der Minister gegeben hat. Herrn ie Artikel dieses Blattes denn doch nicht so harmlos sind. Es fällt mir gar nicht in, die Offiziere im allgemeinen herunterreißen zu wollen. Ich tehe auf dem Standpunkt, daß politische Tätigkeit innerhalb einer Truppe schon einfach aus dem Grunde unmöglich ist, weil es ade um jeden Pfennig wäre für eine Truppe, in der es eine ialistische Sektion, eine deutschnationale, eine volksparteiliche der eine Sektion der U. S. D. geben würde. 8* der einzelne ist etwas ganz

nanderes. Dem Antrag der Unabhängigen, die ersten Absätze des ganz zu streichen, können wir nicht zustimmen, wohl aber beantragen wir, die Bestimmung zu streichen, die ein Verbot der Teilnahme an politischen Versammlungen ausdrückt. Es wird gar nicht 8*3

ziehe ich meine

Brüninghaus gegenüber aber betone ich, da

Soldat auch eine politische Gesinnung haben darf,

lich sein, ein solches Verbot bei Leuten durchzuführen, die a

Vereinen nur vom Wehrminister erlas Ausschu dem R. rganisationen ha

nur solche

rrschte.

Hierauf nimmt der Reichswehrminister Dr. Geßler das Wort. Seine Rede wird nach Eingang des Stenogramms im

Wortlaut wiedergegeben werden.

Abg. Kuhnt (U. Soz.): Wenn der Reichswehrminister sich, soweit das möglich i der Politik enthält, so besorgen das um so en Stützen. Der Oberst von Kressenstein hat

sich im Ausschuß erlaubt, als das Verhalten gewisser inaktiver Offiziere, die sich monarchistisch in einem an Hochverrat grenzenden Grade betätigten, besprochen wurde, mit Bravo! zu applaudieren,

mehr seine militäris

obwohl der Minister sich gezwungen sah, dieses Verhalten zu miß⸗

billigen. Und nachher gratulierten ihm die anderen Offiziere zu seiner Haltung: er ist auch nachher trotz dieses Vorfalles im Haupt⸗ ausschuß wieder erschienen. Der Minister ist eben ein Werkzeug in den Händen der Offiziere. Der Minister unterstrich die Auffassung, daß die Wehr ein Instrument der Regierung, also der bürgerlichen Regierung, also ein Instrument gegenüber der Arbeiterschaft sein soll. Wir sind gegen die Reichswehr, weil sie ein Instrument der

Konterrevolution ist. Wenn der Abg. Rheinländer wünscht, daß

die Reichswehr nicht von Prätorianergeist erfüllt wird, so muß er

für unsere Anträge stimmen, denn gerade die §§ 32 und 33 in der Ausschußverfassung müssen und werden den Prätorianergeist züchten. Nicht nur, daß den Soldaten die Zugehörigkeit zu poli⸗ tischen Vereinen verboten und der Besuch politischer Versamm⸗

lungen untersagt wird, es wird ihnen auch ein Zensor gestellt,

wenn sie Zeitungen halten wollen. Erst auf unseren Antrag hin ist die Wahl der Zeoitungen freigestellt worden. Die Demokraten unterstützten unseren Antrag, brachten dann aber einen Zusatzan⸗

trag ein, der auch a. genommen worden ist, wonach der Reichswehr⸗ minister gewisse Zeitungen verbieten kann, sofern ihr Inhalt die militärische Zucht und Ordnung oder die Aufrechterhaltung der Disziplin Merbe Mit dem Begriff „Zucht und Ordnung“ treibt

en gleichen Unfug wie in früheren Fasten mit dem

man heute Unfugparagraphen. Wenn man freie Männer haben will, müssen

die Soldaten sich auch als freie Männer betätigen können. Der fluch⸗

würdige Kadavergehorsam im früheren deutschen Heere hat den Zu⸗ ammenbruch verschuldet, wie er shon den von 1806 verschuldet hat. zir müssen denkenee und urteilsfähige Soldaten endlich bekommen, nicht aber eine stumpfe Masse, die hauen und stsechen muß, wie die Offiziere kommandieren. Wohin dieses System geführt hat sehen wir an dem Treiben der Aulockbanden, an den Ent⸗ üllungen im Kessel⸗ und Marloh⸗Prozeß usw. § 33 ist ein Atten⸗

tat auf die Bünde. Den Unteroffizeren und Mannschaften soll

verwehrt werden, sich zur Wahrung ihrer wirtschaftlichen Inter⸗ essen zu vereinigen. Das ist ein direkter Verstoß gegen Artikel 159 der Reichsverfassung, der auch durch die erufung auf

Artikel 133 nicht wieder gutgemacht wird. Das fingsbiherth und oalitionsrecht,

ungeschmälerte Recht jedes Staatsbürgers, das muß 204 den Soldaten zustehen. Wus der Kantine will man die Politik fern halten, im Kasino aber darf sie sich ungestört breit machen, die Offiziere können auch alle politischen Versamm⸗ lungen besuchen, wenn sie Zivil anlegen. Wir beantragen daher, daß das Tragen von Zivilkleidung außerhalb des Dienstes allen Angehörigen der Reichswehr zu gestatten ist. Wir verlangen ferner, daß 1 e. des Dienstes das Waffentragen verboten wird. Wir wollen nicht, daß die Zwietracht zwischen Zivil und Militär künstlich aufrecht erhalten wird, wir haben nicht nötig, ein Kraftmeiertum zu züchten. Das Waffentragen der Soldaten lann nur zur Verschärsung der Gegensätze beitragen und fordert 2 Konflikten geradezu heraus. Wir verlangen auch im § 35 die

eseitigung des dort eingeführten Steuerprivilegs, insoweit das Diensteinkommen von Angehörigen der Reichswehr, die im mobilen Dienst von Truppenteilen verwendet werden, von der Heranziehung sur Steuer frei bleibt, wenn die Dauer dieser Verwendung min⸗

stens einen Monat beträgt. Eine solche Bestimmung muß ja die Offiziere geradezu zur Verhängung des Belagerungszustandes reizen. Nachen rechts.) Die Vorschrift des § 28, welche die Ueber⸗ nahme einer gewerblichen Nebenbeschäftigung an die Genehmigun der Vorgesetzten bindet, halten auch wir siir angebracht. Hoffentli wird diese Bestimmung der Schmutzkonkurrenz ein Ende bereiten. welche die Militärmusiker den Bensegrsnene machen. Die Richt⸗ linien, die hierüber mit dem Zentralvorstand der Organisation der Berufsmusiker und dem Ministerium vereinbart sind, sind noch immer nicht herausgekommen.

Abg. Rheinländer (Z.): Ich habe nur einige grundsätz⸗

liche Bemerkungen im Auftrage meiner Partei zu machen. Selbst⸗

verständlich teile ich nicht die Ansicht des Vorredners, daß die Reichswehr nur geschaffen sei als ein Instrument gegen die Ar⸗ beiter. Andererseits halte ich es für die Aufgabe der Regierung, die Reichswehr so instand zu setzen und zu leiten, daß sie keine

Politik treiben kann, weder nach rechts noch nach links, sondern

daß sie dazu berufen ist, die Verfassung zu schützen. Der Vorredner

hat daran erinnert, daß ich ausgeführt hatte, wir sollten dem Be⸗

rufsheer nicht einen Söldnercharalter geben. Meine Partei ist der Auffassung, wir sollen ihm eine so geachtete Stellung im Volke

geben, wie es nur irgend möglich ist. Wir wollen aber die Reichs⸗ wehr zu einem wirklichen, zuverl ssigen Heere ausbilden, und darin liegen die Grenzen, die in Bezug auf die Freiheit und die staatsbürgerlichen Rechte der Reichswehrangehörigen gezogen wer⸗ den müssen. Staatsbürger, die auf einen Teil ihrer Rechte ver⸗ en sind deshalb noch nicht minderwertig. Auch der oberste seichsbeamte muß als solcher auf seine Parteizugehörigkeit per⸗ zichten und eine Betätigung im Sinne seiner Partei unterlassen. Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften sollen über dem Par⸗ teigetriebe, über dem ganzen Volk auf der Warte stehen gegen alle Feinde; dann werden sie gerade durch ihre Tätigkeit eine so ge⸗ achtete Stellung wie kaum irgendein anderer Stand einnehmen. Wir verharren dabei, daß die Parteipolitik aus dem Heere fernzu⸗ alten ist, nicht bloß bei den Mannschaften, sondern auch bei den

fizieren. enn wir die Reichswehr von vornherein durch Par⸗ eipolitik in Stücke reißen lassen wollen, dann sollten wir uns lieber die 5 Milliarden dafür ganz sparen. Darum können wir

ngsanträge nicht eingehen. Wir jeine geachtete Führerstellung in wichtigen Posten, er auch ein guter Piych ein, er muß ch den Menschen zu erlennen. Der isahe Auffassung seinen eziehung das Ansicht zu stellen haben. Ofsiziere der Reichs⸗ leinigkeit hier im angegriffen und womöglich klärt werden. Das ist ein Ver⸗ In dieser Bezieh ster die Verantwortung. Vorkommnis im Auge, erwähnt bnt. 1 S heit, es handelte sie 9 5 22 t, kein Mensch ktion gem einen Familienvater Ungelegenheiten 2 solchen Kleinigkeit. Das können im Zentrum.) Wir wollen, ften ein kameradschaftliches daß irgendein Mann rabgesetzt wird. akt haben. Nur alten bleiben.

8 auf die eingebrachten Abänderu auch der Offizier se t einen se

rch das Wehrkreis⸗] auf wünschen, da b.

der Reichswehr behält. muß nicht nur ein tüchtiger Führer, er mu loge, ein guter Menschenkenner die Fahigreit besitzen, als Mensch de r wa seine politisan

wird auch in dieser

„ein guter

Offizier soll natürlich nicht et⸗ Untergebenen au Wohl der Gesamtheit über seine eigene A Aber wir können auch nicht dulden, daß die wehr bet jeder Gelegenheit und wegen Parlament vor das ür ungeeignet zu i o ahren, das wir nicht mitmachen können. trägt für uns der Reichswehrmini habe mit dieser Bemerkung auch das der Vorredner aus dem Ausschuß von Kressenstein hat bei jener Gelegen um den Stettiner Streik, es gehört; die unter Umständen verdienten konnte und das wegen einer wir nicht verantworten. (Zu limmung daß zwischen Offizieren und Mannschaft Berhältnis Platz greift, wir wollen nicht, oder Unteroffiziere ir Jeder muß an sein kann die innere os it der politischen Betätigung mmen. Bedenklich 1— Die Vorgänge im Kapp die bedenklich machen können. Die hältnisse freilich müssen in jeder Beziehun ruppen müssen auf diesem Gebiete die aber diese darf nicht bis zum Streikre wir uns wirklich den ganzen Apparat den Unteroffizieren und auch den 6 sich zur Wahrung ihrer wirtschaftlichen, und Besoldungsverhältnisse, Uebertritt in das Zivilleben zu ve Schlagkraft des Heeres scheint es, wenn sich die Betei würden, wenn die Konkurrenz d der politischen,

fdrängen, er

ten Posten er

ganz leise Bravo gef

8 en werden darf. Gegen die Bünde ist e etwas geplant. Man hört von Konferenzen, die General v. Seeckt in dieser Beziehung mit dem Wehrminister

hat. Alles dies Flschieht⸗ nachdem der Wehrminister zuerst im B. ein Lob ausgesprochen hat. Zweifellos ist setzt starke Animosität gegen den R. D. B. bei bestimmten Stellen im Reichswehrministerium vorhanden. Dagegen beweist man anderen große Zuneigung. Herr v. Seeckt möchte den, die auf Kommando stramm

stehen. Es wäre sehr gut, wenn auch Herr v. Seeckt mal hierher in den Reichstag käme. Aber er schneidet das Parlament aus der⸗ ben hochmütigen Auffassung heraus, wie sie in der alten Zeit

ikaniert oder latze dafür den nötigen 1 Geschlossenheit der Reichswehr erhalten ängt die Vereinsbetätigung zu⸗ usammenschließung in besondere Putsch haben da Schlaglichter wirtschaftlichen Ver⸗ gewahrt werden. valitionsfreiheit haben, gehen, denn sonst könnten aren. Den Mannschaften, Möglichkeit zu

nstellungs⸗ Rechte beim reinigen, soweit es sich mit der läßt. Besonders bedenklich er⸗ igten verschiedene Bünde aussu er Bünde in Frage kommt und de Tür und Tor geöffnet und die innere Geschlossenheit der Truppe gefährdet wird. Tas beste wenn der R. D. B. die gesamte Wehrmacht in sich vereinigte, nur ein einziger Bund vorhanden wäre. Auf die auch nicht geduldet werden, daß im kritischen Au ausgegeben werden, welche mit den Parolen der

Ich wünsche, da sames Auge hat nicht bloß au Die gestellten

ist mir die

ieren ist die besonders auch

eres vereinigen

Agitation, au

Dauer kann es ublick Parolen eeresleitung in ter in jeder die Mannschaften, nträge lehnen wir age zu. Im Volke lebt noch immer die alte Tradition, die Achtung vor dem gedienten Mann, ehrenhaften Soldaten, und das soll auch in Zuku dann werden wir eine zuverlässige, tüchtige Reichswe och (D. V.): Die jämmerli eer Revolution im Trotz ihrer soz archistischen Deutschland ihr . haben aber auch die Offiziere im re Pflichten 2. Hindenburg unter Zurück⸗ im November Vs das uführen, ist ihm das ganze

er Offizier war es, der uls einziger zialdemokratischen Minister Auer dem rm fiel, und dem Versuch, ihn festzunehmen, t ein Beweis dafür, daß fiziere sehr oft ihr Leben für die Republik eingesetzt haben. Die politische Betätigung in den Kasernen gefährdet nicht nur die Manneszucht, sondern auch die Kameradschaft in höchstem Maße. u kommen, daß anders Denkende von den Vo behandelt würden als die auf dem Boden ihrer auung stehenden Soldaten, was vom menschlichen Stand⸗ unki aus verständlich wäre, und es würde auch dazu kommen, der Soldat, der aus irgendeinem Grunde bestraft oder bei der ten wird, glauben wird, daß dies wegen Deshalb sagen wir: Wenn wir die

Gegensatz stehen. der Mini;

iehung ein wa ndern auch a

uf die Offi ab und stimmen der Vor

o bleiben,

Gesinnungs⸗ eeere herrscht, muß unbe⸗ ialistischen Gesinnung haben

ingt verschwinden. 8 sch ihr Vater⸗

die deutschen Arbeiter im mon land verteidigt. ublikanischen Deutschland i Is Generalfeldma stellung aller Bedenkcn sich bereit erklärte, Heer in die Heimat zurück korps gefolgt. bei dem Attentat auf den

Andererseits

Ein bayeri

Attentäter in den

mit seinem Leben bezahlte. Auch das i

Es würde oft daz en schlechter

Beförderung übergang seiner politischen eraus aus der Reichswehr mit 2 1 olitik aus dem Heere ausschließen, dann müssen wir auch die politisch orientiert sind, wie den

ublikanischen en, die nach

esinnung gesche . iesem Gift.

Bünde ausschließen, die rein Nationalverband deu

tscher Offiziere und den Re ührerbund.

ache bei den ren Satzungen keine Parteipolitik treiben, wie bei dem deutschen izierbbund und dem Reichswirtsch soldaten, die ihre Entstehung den wirt der Revolution a Mannschaften einstürmten.

Anders liegt die

tsverband der Berufs⸗ tlichen Nöten verdanken, re und Unteroffiziere und rganisationen haben einen Teil ihrer wirtschaftlichen Bestrebungen auch durchgesetzt, ein Beweis für ihre Existenzberechtigung. Das liegt, verbietet derartige Bünde nur, soweit Dis vorkommen. Was die Leitungsverbote anbetrifft, alb nicht, wei

üPigeli

Gesetz, das uns vor⸗ iplinwidrigkeiten so empfiehlt bekanntermaßen Lchmecken und ein Verbot von Aber es muß die

sich ein generelles Verbot schon des verbotene Früchte besonders eitungen nur ein köglichkeit ge

nreiz wäre, sie zu lesen. eitungen zu verbieten, die dauernd auf Disziplinlosigkeit im Heere hinarbeiten oder dauernd gegen die Staatsregierung hetzen. Noch mehr als im alten Heer muß in der eift der Kameradschaftlichkeit und Manneszucht erhalten und Vertrauen zwischen Offizieren und Mannschaften hergestellt werden. Lieber gar kein

Abg. von Gallwi der Gesetzesvorlage. lehnen wir ab.

geben sein,

Reichswehr der

er als ein diszilinloses Heer. (D. Nat.): Wir stehen auf dem Boden . nträge zu den Paragraphen 32 und 33 Die Erlaubnis zur Teilnahme an politischen Ver⸗ sammlungen würde die Soldaten naturgemäß in das politische sein, hinsichtlich der . olitik zu trennen, und es muß deshalb die Möglichkeit gegeben sein, daß eingegriffen wird, wenn diese Verbände sich in einer Weise politisch betätigen, örige nicht geduldet werden kann. anz andexer Geist in das Das Gesetz schützt uns davor, daß die ir können den Minister

Es wird schwier

Getriebe hinei . änden Wirtschaft von

Teilnahme an

die für Heeresang

Abg. Heile bracht werden. litik in das Heer getragen wird. dafür verantwortlich machen, daß polit sierende Offiziere hinaus⸗ geworfen werden. Früher konnte nur die Kommandogewalt ein⸗ reifen, jetzt können wir den Minister dazu zwingen. aten dürfen nicht politisch sein, das Heer muß ein Volksheer

Deutsch⸗ „Reich“ zu echtspar⸗

em.): Es mu

Bei der Abstimmung wird der Ant nationalen, das Wort „Republik“ 1 gegen die Stimmen der beiden teien und einiger Zentrumsmitglieder abge⸗ 1 3 ttrag Haas wird die Bestimmung ge⸗ richen, daß die Beschlüsse der Heeres⸗ und Marinekammer em Reichswehrminister und dem Reichstag vorzulegen sind. ämtlichen Anträge der Sozialdemokraten und der Kom⸗ sten werden gegen die Stimmen der drei sozialistischen Parteien oder nur der beiden äußersten Linksparteien abge⸗ lehnt, darunter der Antrag der Sozialdemokraten, wonach die Wahlen zur Kammer allgemein und unmittelbar sein sollen mmer von den Offizieren, Unter⸗

ersetzen,

Nach dem Antrag

und je ein Drittel der offizieren und Mannschaften zu wählen ist, sprung mit 148 gegen 125 Stimmen. Das Gesetz wird dem⸗ nach mit der einzigen Aenderung nach dem Anteag Haas, im übrigen nach den Ausschußbeschlufsen angenommen.

8

In der sich sofort anschließenden dritt Beratung erklärt

Abg. Dr. Rosenfeld (U. Soz.): Nachdem dl u Versuche, das Reichswehrgesen zu ver 688 und den . die Rechte zu geben in bezug auf die staatsbürgerliche fren und die wegchastnge 8 Stellu 1 ten n. ebli⸗ ud, könnes⸗ dem Iüget . 88 ses men⸗

nicht zustimmen, da ein snahmegese Soldaten ist. (Lachen rechts.) Fye .

Das Beleh wird bei der Gesamtabst immungg. die Stimmen der Unabhängigen und der Konm nisten angenommen. Die äußerste Linke bricht Pfuirufe aus, auf die stürmische Entrüstung aus dem 9af antwortet. 1

räsident Löbhe: Wir haben in den letzten Tagen

ehr veae Tagesordnung bewältigt in der Eevarsune 8 a Frseen 7. würde, bis morgen abend alle die enigen 6 setze zu erledigen, die notwendigerweise vor dem 1. April erte werden müssen. Nachdem aber die Vereinigte Kommnniff raktion 8 jen die der dritten Lesungen von zwei

en Wi Feru erhoben hat, die jetzt erst in zweiter Ver erledigt werden können, kann diese Absicht nicht mehr aufnz erhalten werden. Der Reichstag muß also am Montag Dienstag in beschlußfähiger Anzahl hier anwesend sein. mache darauf aufmerksam, daß es sich um Gesetze von Rägaohen handelt, u. a. auch um ein Gesetz ghur Erfüllung Friedensvertrages, wobei der Reichstag die erantwortung eine Beschlußunfähigkeit nicht 2 sich nehmen kann. Den⸗ der Anlaß, unsere Tagesordnung heute weit auszudehnen, hinsig geworden. Ich schlage vor, nur noch diejenigen Punkte dar nehmen, die voraussichtlich wen batten nicht mehr he spruchen werden. Das Haus schließt sich diesem Vorschlage

Die Geltungsdauer des Kohlensteuer ese⸗ wird entsprechend dem Beschluß des Ausschusses bis Lr verlängert, nachdem die Abgg. Henke 88 Soz.), Dühe (Komm.) und Keil (Soz.) namens ihrer Fraktionen lehnende Erklärungen abgegeben haben. Die Noves zum Zündwarensteuergesetz (Aufhebung des M. polbeschlusses) wird debattelos in zweiter Lesung genehte ebenso der Gesetzentwurfüber vorlaufige c lungen auf die Körperschaftssteuer.

Es folgt der Bericht des Ausschusses für Beamtenan legenheiten über die Vorbereitung des Ort k 1 ls chehe betraaler Berichterstatter Aög. 2

e e

Höfle (Ztr.) befürwortet die Annahme des Auzsche beschlusses, der die Regierung ersucht, einen vorläufigen Ge entwurf unbeschadet der demnächstigen endgültigen Festsere des Ortsklassenverzeichnisses mit größter Beschleunigungh zulegen und mit den Auszahlungen nach Zustimmung Reichsrats sofort zu beginnen. 8

Abg. Frau Zietz (U. So) befürwortet unter Angrif egen die Regierung und die Mehrheit des Hauses, der (. sc ießung des Ausschusses hinzuzufügen: Die Reichsregien wird ermächtigt, den Beamten die ihnen auf Grund des proviceg schen Ortsklassenverzeichnisses zuthe enden Zuschläge auszu 1g ohne damit der endgültigen gesetzlichen Regelung des Ortsklase verzeichnisses vorzugreifen. Die Auszahlung hat sosort nn

rtigstellung des provisorischen Ortsklassenverzeichnisses eginnen. 3 Abg. Frau Wackwitz (Komm.) erklärt sich namens ih 7. mit dem esscheseblu einverstanden, vorausges eine möglichft schnelle Erledigung der ganzen Angelegen

Ser 1 lge. chsfinanzminister Dr. Wirth weist die Angriffe der M.

Frau Zietz zurück unter Berufung auf die Beschlüsse maßgeben,

eamtenverbände. Abg. Dr. Most (D. V.): Wir kommen nicht um das Puvit

rium herum.

Nach weiterer Aussprache, in der der Reichsfinanzmiini Dr. Wirth darauf hinweist, daß der Antrag der Unabhe gigen von ihm ein eAleshees Vorgehen verlangen wülh wird der Antrag der Unabhängigen abgelehnt und der 2 schußantrag angenommen. 1

Die Berichte des Ausschusses für Beamte angelegen 8 iten (Besatzungszulagen usw.) werden, sie finanzielle Folgen nach sich ziehen, an den Hauplausscht verwiesen.

Ein Gesetzentwurf zur Durchführung der Art. 169, 8 202 und 238 des Friedensvertrages (Rücklieferung von Krith materiah) wird in allen drei Lesungen angenommen.

Nächste Lüranß Sonnabend, 12 Uhr (Reichsjugendwaf fahrtsgesetz, Reichsabgabenordnung, Vertretung der Länder Reichsrat, Etatsberatung, Postgebühren, Einkommenstene Ausnahmegerichte, Entwaffnungsgesetz). fie

Schluß 7 ¾ Uhr.

.*

Statistir und Volkswirtschaft.

Das Geschlechtsverhältnis der Geborenen in Preußen.

In der statistischen Literatur findet sich seit langem die hauptung, daß nach großen Kriegen die Zahl der Knahengehunne b Verhältnis zur Zahl der Mädchengeburten zunimmt. Der v hat für Preußen die Richtigkeit der Behauptung bewiesen. 89 3 in den Jahrsehaten vor dem Kriege in Preußen auf 100 sebom Mädchen mit geringen Schwankungen, die stets nur Teise en

rozents ausmachten, rund 106 Knabengeburten kamen, nch iffer bereits 1916 auf 107,3 %, 1917 auf 107,4 %, 1918 auf lohas und 1919 sogar auf 108,½ %. (Stat. Korr.)

8 B

1b Arbeitsstreitigkeiten. . gn Reichsarbeitsministerium fand eine Besprce zur Herbeiführung neuer Tarifverträge in der hoas hen. 8. 4 8. 1 1 5.* 8 statt, L8. Lledenden vesli onatsschluß größtenteils ablaufen. Die Einigun 6* zensg⸗ wie 1 121 Vütteuf von den Generschasg, 2 urückstellung grundsätzlicher enken angenommen. s ungen scheiterten jedoch an dem Standpunkt des venna Landbundes, der jede gemeinsame Arbeit mit den Genraec so lange ablehnt, bis die Frage der Tarifvertragsfäbigt nn 8. 1““ in dem von ihm gewünschten Er ieden ist. 9b Aus Kopenhagen wird dem „W. T. B.“ tefemeyhin esstern die von den Arbeitgebern angekuͤndigte A ns ven⸗ 1, raft trat. Die Aussperrung betrifft 50 000 Arbeun⸗ gunj

nehmlich der Textil, und Eisenindustrie. gleichsverhandlungen sind abgebrochen.

Nach einer von „W. T. B.“ sberittelten. Fhna n

Lurxemburg hat der Vorstand der Ge⸗ stand für beendet erklärt. 8 8

Kunst und Wissenschaft. vv

Gegenwart der schen Staatsminister. Honm sain

2abe üne des tgsenu en Lewald vom Füanns und anderer Regierungsvertreter be⸗ ft

des Innern efüsss n mrel. der i frailc Feier

aften die

1“ 8

iährigen Bestehens mit einem, Festvortrag des 516 des Kaiser Wilhelm⸗Instituts für Kohlenforschun di Mülheim a. d. Ruhr Geheimen väH Professorß 5. Wranz Fischer über die Entstehung und das , en der Koble, Als Ergehnis der neuesten Fercchungen des stituts konnte der Resper mitteilen, daß der Urstoff der Kohle üht, wie man bisber amlahm, die Zellulose, sondern dgs Lignin ist. amn Anschluß an den Vortrag. dessen hochbedeutfameg Fegstenne Nachweise mit lebhaftem Interesse und Beifall aufge⸗ vnmen wurden, sprach D. Dr. von Paxnack über die Fatser ülbelm⸗Gesellsckaft als Arbeitsgemeinschaft zwischen Gelehrien Bürgern, zwischen der Gesellschaft selbst und dem Staat, schen aturwissenschaften und Geisteswissenschaften und schließ⸗ wischen den einzelnen Gelehrten und den Instituten. jeigte an einem Erlehnis der letzten Tage, nämlich an einem sich des Rektors der Pekinger Universität. wie die Idee der Ge⸗ slichast siegreich ihren Zug durch die Welt gebe, und dankte den ertreiern der Regierung für die Sicherung der Zukunft der Gesell⸗ üaft, die nach verhältnismäßig leichten An sängen jetzt vor der größten o schwersten Aufgabe stehe, nämlich mit dem einzigen. was uns eblieben ist, der bewundernswerten Tüchtigkeit unserer Arbeiter, ömenden Ueberlieferung unserer Wissenschaft und der unermüd⸗ czen Tätigkeit unserer Gelehrten, das Höchste und Beste für die

saknnft unseres Volkes zu leisten. ee

ven *„ 8 8. Aamu11“*“

In der Märzsitzung der Vorderasiatischen Gesell⸗ zaft sprach Geheimrat Peofessor Dr. F. von Luschan über legyptische Kultureinflüsse auf das tropisch⸗ frika. Der Vortragende hob im Eingange seiner Darlegungen wwor, daß ihm dieses Problem, mit dem er seit Jahrzehnten be⸗ bäftigt sei, stets schwieriger erschienen ist. Wenn man Wissenschaft Erkennen und Zusammenfassen von Zusammenhängen definiert, zibt es wohl sicherlich Zusammenhänge und Wanderungen inner⸗ alb der Menschheitsentwicklung, aber die solcher sdoch nicht immer gesichertes Ergebnis der Forschung. Sicherlich üt es Wanderungen von Sprachen und Religionen, die nachweisbar id; ferner ist die Besiedlung von Amerika, das keine ältere Steinzeit kennt, kaum anders als durch Wanderungen von Asien er w erklären. Aus dem Bestande der Märchen ist erkembar, daß nance von Osten, andere vom Westen in ihre neue Heimat ge⸗ onmen sind; freilich können auch einige, namentlich von Astral⸗ eihen spontan an einem bestimmten Fren entstanden sein. Eine Landerung größeren Stiles ist der Besiedlung der Osthälfte von Madagaskar zugrunde zu legen. Diese Besiedlung hat vor etwa zufend Jahren begonnen und hat Jahrhunderte angedauert. Die ort lebenden Howa mit kurzen Schädeln und schlichtem Haar sind mals von Sumatra her als Kolonisten gekommen. Auch haben iir die einheitliche Sprache und die einheitliche materielle Kultur, ü wir im Stillen Ozean von Australien über Hawai hinaus bis Hsterinsel finden, als das Ergebnis einer Wanderung zu deuten, aleicher Weise wie die Verbreitung der Bantusprachen im trovischen lrrcka. Die hamitischen Berber in Nordafrika reden semitisch, zu hnen ist die arabische Sprache gleichfalls durch Wanderung ge⸗ ommen. Die gleiche Ursache liegt zugrunde, wenn wir im West⸗ zudan, in. Südafrika und bei den Hottentotten das hamitische sind, die spirale Flechttechnik und die Götterlocke sowie die Er⸗ heinung der hamitischen Grammatik in Sprachen von Völkern des rpischen Afrika finden. Professor von Luschan wies sodann auf ie socenannte Buschmannskunst hin, die viel älter sein muß, als n früher annahm, und deren Vorbilder schon in prähistorischer geit in den Zeichnungen der Höhlen von Altamira (Spanien) vor⸗ jegen, woselbst schon Jaadszenen, auf denen Pfeil und Bogen zur irwendung kommt, dargestellt sind. Als das Produkt einer hamiti⸗ ten Einwanderung ins tropische Afrika muß man den dort ge⸗ auchten zusammengesetzten Bogen ansehen, der in

ppten oder in Babylonien erfunden, um 2000 vor Christus nach herseen, Indien, durch ganz Asien gewandert ist, von dort über die beringsstraße und über die Albuten nach Amerika kam und sich seiner Substanz bis nach Südkalifornien hin nach und nach ver⸗ hlecktert hat; er hat die so charakteristische Hornsubstanz dort danzlich verloren. Wir haben in ihm auch den schwer zu spannenden, beil reflexen homerischen Bogen, der als „palintonos“ bezeichnet ird. Der Zopf der Hethiter, wie ihn der Vortragende auf den Fulyturen in Sendschirli fand, ist zu den Muhammedanern nach

lnatolien und weiter ostwärts gekommen und ist zum religiösen

Ambol für die Moslems geworden. Die chinest b

Bermherzigkeit, als Mutter mit dem Kinde dargestellt, braucht in⸗ ssen nicht direkt als Uebertragung der Darstellung der Isis mit m Horusknaben gufgefaßt zu werden, aber wohl hat diese hamitische Darstelng die Anregung zu Bronze⸗ und Holzfiauren geboten, in nen das gleiche Sujet dargestellt ist. Vielleicht ist die chinesische sunst durch die Kunst Südeurovas in einer späteren Zeit beeinflußt vorden. Ein Beispiel, wie Spiele wandern können, lieat in er aroßen Verbreitung des in England beliebten „Abhebens“ einer Schnur von einer Hand auf die andere vor, die sich namentlich in der nselwelt der Südsee findet. Ganz auf hamitischen Einfluß auf sas kropische Afrika sind die Darstellungen zurückzuführen, die die eäten drei Könige von Dahome erfahren haben, als man ihnen daifischköpfe und Pantherköpfe gab. Solche Mischgestalten zeigen ns die ägvptischen Künstler schon in der ältesten Zeit des Reiches. Pie weit nach Osten das Motiv des Arion auf dem Delphin gelangt

, wird aus einem chinesischen Nephritstück deutlich, das der Vor⸗

teende im Bilde vorführte und das die gleiche Darstellung bietet; eich dort haben wir den Flötenspieler, wie er auf einem Karpfen ütet. Ganz direkte Einflüsse aus Aegypten auf das tropische Afrika tten uns deutlich entgegen in dem Herrenstamm der Watussi. Sie sarschen über die ihnen E.wen. Bantu, heiraten nur unter⸗ mnander und zeichnen sich durch Körpergröße aus; 1,90 Meter ist ie durchschnittliche Körperlänge. Sie haben die hamitische Kultur ztropische Afrika mitgenommen. Wie Uebertraaungen ins tropische

trika in früheren Zeiten erfolat sind, das konnte Professor von

ischan recht eindringlich an der Kunst von Benin zeigen, über eer vor einicer Zeit ein großes Werk veröffentlicht hat. 9 ten Kosmographien können wir von den großen Reichen in West⸗ fiikg lesen, von Dahome, Aschanti und Benin und von dem Prunke e Paläste ihrer Städte. Sir Richard Burton ist der einzige seisende, der Benin im 19. Jahrhundert gesehen hat. Als 1897 mire junge Engländer dem Sultan von Benin einen Besuch machen volten, wurden sie von ihm gewarnt, und da sie diese Warnungen icht beachteten, so fanden sie nebst ihrer aus 300 einheimischen tigern bestehenden Karawane dort den Tod. Zwei Engländer ent⸗

lnmen dem Gemetzel und gelanoten unter schwersten Entbehrungen

t Küste. Die Folge war die Verbrennung und Zerstörung Benins ac die Engläͤnber, wohei von den reichen Schätzen an Skulpturen goften an 1 6. E. in 851 1 8 9. ngsen sind, ein Viertel ans Berliner Museum gelanate. Nu bühadten in der Zeit des miltleren Reiches schon die Technik des ktalgusses in verlorener Form geübt worden, d. h. die Formung 4 Fidwerke im Wachs, das mit einem inneren Kern aus Ton dlehen war, und um das dann ein äußerer Mantel von Ton herum. fen war, so daß flüssiges Metall, zwischen Tonkerne gegossen, die ansgwerke bilden konnte. Von Aegypten mag sich diese Technik in er judan, dann weiter nach Ober⸗Guinea und so auch nach Benin suneitet haben: denn eine Entstehung dort anzunehmen, erscheint inie möglich, dazu ist die Technik zu kompliziert. Hinsichtlich der mitlerischen Ausführung gibt es für die Beninleute keine Schwieria⸗ eit gae stellen die Curopäer dar in ihrer Tracht, die genau der geen eiser Marimilians I. entspricht, um welche Zeit wohl Portu⸗ ier dimn die Küste von Ober⸗Guinea gekommen sind. Wir können duend Fracht genau veraleichen, wie sie in den Zeichnungen des nenecdmk und Albrecht Dürers vorlieat. Auf einer Elfenbeindose l Schnisarbeit von den Beninleuten Schlangen als Abschreck⸗ keliefe rgestellt und eine Gruppe trunkener Curopäer. Unter den eiecs finden sich Darstellungen von Häuptlingen, die zu Hofe

üen und deren Pferde geführi werden, während Trommler sie be-

ie Panther, wie sie neben Löwen von Beninkünstlern

üüldet worden sind, ühneln den seilmidischen Pankbein. Cigen⸗

W161“

““

tümlich muten uns die „busti“, d. h. aus der Bildfläche heraus⸗ gearbeitete Köpfe von Europäem in der Beninkunst an, wie wir sie in der italienischen Kunst kennen. Sie könmmnen nur nach Vor⸗ bildern geschaffen sein, und auch die hohen Kopfbedeckungen, wie sie heute noch zur Amtstracht der Professoren von Coimbra gehören, begeanen uns in der Beninkunst wieder. Ferner treffen wir auf den Bronzeplatten die ägpptische Prinzenloce an. Es fehlen auch Mischformen nicht. So treffen wir Darstellungen von Maäͤnnern,. die elektrische Fische oder Panther in 188 Händen schwingkh oder solcher, die offenbar als Jäger gedacht sind. Wenngleich somit ein⸗ jelne Einflüsse von Aeqppten her der Ben inkunst zweifellos ge⸗ kommen sind, so muß diese Kunst im ganzen doch als selbständige afrikanische Kunst angesehen und demgemäß geschätzt werden.

es

1“ I. Fele enrnllos ZIe Reues Polkstheater. , .t⸗ Ludwig Fuldas Lustspiel „Jugendfreunbe“, durch

die Aurführungen frühener Jahie im Deutschen, im Schiller⸗ und im

Lessingtheater wohlbekannt, hat nun auch seinen Weg in das Neue

Volksthbeater gefunden, wo es gestern bei frischer Darstellung un⸗

gemein erheiternd wirkte. Das vierblättrige Kleeblatt geschworener Ehe⸗

seinde, die alle allmählich ibrem Grundsatz untreu werden, fand in den

Herren Herms. Schweizer, Laskowski und Lion Vertreter, die allen An⸗

forderungengerecht wurden. In ihrem unterhaltsamen Spiel kam die unver⸗

fennbare Absicht des Dichters, hier eine Verkörperung der vier

Temperamente zu gehen, auf das wirksamste zum Ausdruck. Von den

Inhaberinnen der vier weiblichen Hauptrollen machten die Damen

Standte und Frieding ihre Sache am besten, während Fräulein

Fafer in der Komik etwas übertrieb und Fräulein von Steuben ihre

Rolle zu farblos gestaltete. Für das tadellos ineinander greifende

Zusammenspiel aber muß dem ungenannten Svpielleiter volle An⸗

füceinns gezollt werden. Die Zuschauer ließen es an Beifall nicht

ehlen.

Im Overnhause beginnt morgen, x die an⸗ ekündigte Reihe der „Parsifal’⸗Aufführungen. Sämtliche Partien

ind mehrfach besetzt. Die Besetzung der Hauyvtpartien in der morgigen Vorstellung laufet: Kundrwy: Barbara Kemp, Parsifal: Robert Hutt, Amfortas: Karl Armstex, Gurnemanz: Carl Braun, Klingsor: Edumamd Habich. Dirigent 9” Max von Schillings. Anfang 4 Uhr. Am Montag sind in den genannten Partien beschäsig : Paula Wendheuser als Gast, Joseph Mann, Heinrich Schlusnus, Otto Helgers, Leo Schützendorf. Dirigent ist der Generalmusikdirektor Lev Blech. Anfang 5 Uhr. Spielleiter beider Vorstellungen ist Karl Holy. Die Stimmen aus der obersten Höhe werden von Knaben des Domchors gesungen. Die Chöre leitet Professor Rüdel.

Lm Schauspielhause wird morgen „Der Kronprinz“ in bekannter Besetzang wiederholt. Anfang 7 Uhr. Für Montag ist „Der Sturm“, mit den Herren Decarli, Kortner und Müthel in den Hauptrollen angesetzt. Anfang 7 Uhr. 8

Im Theater in der E 98 ist die Erstaufführung von Wilhelm Speyers Lustspiel „Rugby“ (oder

„Spleen in der Mark“) auf Sonnabend, den 26. März, festgesetzt worden. Albert Steinrück und Erifa Gläßner spielen zwei Haupt⸗

rollen. Svend Garde setzt das Stück in Szene. eeg Im Deutschen Opernhanse beginnen die beiden Auf⸗ führungen von Parsifal“, die für die Charwoche znßesch sind (Char⸗ hr. Am Oster⸗

freitag und Sonnabend vor Ostern), bereits um 5 montag geht „Tannhäuser⸗ in Szene.

s Mannigfaltiges. Die Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie

in Feldkirch hat „W.T. B.“ zufolge dem Deutschen In⸗

dustrie⸗ und Handelstag den folgenden am 16. März von ihr gefaßten Beschluß übermittelt: „Die Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie bittet, namens der von der Kammer vertretenen Kreise Vorarlbergs den Deutschen Industrie⸗ und Handelstag, die Versicherung stammesbrüderlicher Anteilnahme anläßlich der dem Geiste des Friedens und der Völkerversöhnung hohnsprechenven Straf⸗ maßnahmen entgegenzunehmen und diese Kundgebung in geeig⸗ neter Weise den Schwesterkammern in den neubesetzten neten zu übermitteln. Getragen vom unerschütterlichen Glauben an eine bessere Zukunft des gesamten deutschen Volkes entbietet die Kammer gleichzeitig auch die wärmsten Wünsche für einen glücklichen Ausgang der Volksabstimmung in Oberschlesien.“ *1 Der „Urania⸗Verein“, der im engsten Anschluß an die „Urania“, Institut für volkstümliche Naturkunde, gegründet wurde und der bereits 3000 Mitglieder zählt, gewährt seinen Mitgliedern beim Besuch der Vorträge und der wissenschaftlichen Kurse der „Ürania“ wie auch der Sternwarte und der Experimentierfäle des Instituts erhebliche Vorteile. Außerdem werden Petlsfae duich große technische Betriebe sowie Füterraheenc e Ausflüge ver⸗ anstaltet. Alles Näbere ist durch die Geschäftsstelle des Vereins, Taubenstraße 48/49, täglich zwischen 10 und 1 Uhr, zu erfahren.

Zum Besten seiner Pensionskassen veranstaltet das Deutsche Opernhaus in der Nacht vom 9. zum 10. April ein großes Ballfest in den Gesamträumen des Zoologischen Gartens unter dem Titel„Walpurgis⸗ nacht“. Außer namhaften Künstlern anderer Bühnen wirkt in den vielseitigen, dem 2e entsprechenden Veranstaltungen, Aufzügen und Balletten das gesamte Personal des Deutschen Opern⸗ haufes mit. Teilnebmerkarten zum Vorzugspreife von 60 (Logen mit Aufschlag von 50 und 100 ℳ) sind für kurze Zeit an den Tbeaterkassen des Deutschen Opernhauses, bei Wertheim und im „Invalidendank“ erhältlich.

Am 13. M. b. J. fand im Rathause in Weimar ein Bundestag des „Reichsbundes der Kommunal⸗ beamten und angestellten Deutschlands’ statt, an dem, wie W. T. B.“ berichtet, zahlreiche Vertreter der ange⸗ schlossenen Kemmunalbeamtengewerkschaften aller Länder des Reiches teilnahmen. Neben schwebenden Organisationsfragen nahmen die Verhandlungen üter das Beamtenvertretungagsoesetz einen breiten Raum ein. Der Bundestag äußerte erneut den Wunsch, daß es gelingen möge, die gesamte deutsche Beamtenschaft, besonders den Deutschen Beamtenbund in eine Einheitsfront in dieser Frage zu bringen, und erachtet die Schaffung ven gesetzlichen Vorschriften, die der Gemeindebeamten⸗ schaft Berücksichtigung und Schutz ihrer Eigenart gewährleisten und die Rechte der Gewerkschaften ee lassen, für eine unum⸗ ängliche Notwendigkeit. In der Ortsklasseneinteilung limamnge der Bundestag dem Beschluß des Bundesausschusses des D. B. pezöglich der Staffelung und der künftigen Gestaltung des Teuerungszuschlags zu. Er fordert Be⸗ seitizung der Staffelung und eine zeitgemäße Aus.⸗ gestaltung des Beamtendiensteinkemmens, wozu auch eine Ver⸗ minderung der Besoldungsklassen gebört. Besonderen Notständen müsse durch abgeholfen werden. Ueber die Kreditbilfe für die Kommunalbeamtenschaft machte der Verbands⸗

direktovt Ehrmann eingehende Darlegungen und Vorschläge, deren

Ausfübrung baldigst in Angriff genommen werden soll. Die Neu⸗ wahl des Vorstands ergab die Wahl des Vorsitzenden des „Verbandes der Kommunalbeamten und angestellten Preußens“, Scheibig⸗Charlottenburg zum 1. Vorsitzenden des Reichsbundes. Sitz des Reichsbundes ist demnach wieder Berlin. Die Geschäftsstelle des Reichsbundes wird der des preußischen Verbandes

angegliedert.

slan, 18. März. (W. T. B.) Im Bahnbof Dyherrn⸗ Seg, sich nachts ,% aern Ein Mitternacht einem zweiten in die

88

ur

erzug fuhr um

88 11“ 8

Flanke. Beide Gleise waren bis 10 Uhr Vormittags geiverrt Das zweite Gleis dürfte bis 4 Uhr Nachmittags wieder frei sein. Sieben Güterwagen wurden größtenteils zertrümmert. . führer Heinemann wurde getötet.

(W. T. B.) In dem Schieß⸗ bedarfslager Schwerborn bei Erfurt, in dem Flieger⸗ bomben, Seeminen usw. zum Zwecke der Metallverwertung entladen heute abend 6 Uhr Schrapnellgeschossen in die Luft. Nach einer Meldur „Thüringer Allgemeinen Zeitung“ Umgebung Fenster und Dächer Teil mit eingedrücktem Brustkorh und schweren Brandwunden, Die übrigen, etwa 10 Anschein nach den Tod gefunden. über die Zahl der Getöteten werden erst nach die fortdauern, möglich sein.

Koblenz, 18. März.

Erfurt, 18. März.

in der gesamter

eingedrückt. Vier Frauen konnten,

Frrhn. naue ellungern de der Explosionen

sich retten. Arbeiter,

(W. T. B.) Heute vormittag zer⸗ trümmerte ein in voller Fahrt befindlicher amerikanischer rachtwagen die im Nordende des Bahnhofs Weißenthurm findliche geschlossene Wegeschranke und wurde von einem in selben Augenblicke herankommenden D⸗ ständig zerkrümmert. Die Insassen, drei amerikanische Sol⸗ daten, wurden sofort getötet. Der D⸗Zug konnte nach einem Aufenthalt von 15 Minuten seine Fahrt fortsetzen.

Wiesbaden, deutsche Bädertagung (Balneologenkongre Deutscher Bäderverband) hatte gestern ihre Vorsitzenden, Geheimer Rat Dietrich⸗Berlin und Oberregierungs⸗ rat Freiherr von Moreau⸗Kissingen, begrüßten und dankten für Förderung durch die Vertreter der Rei Der Bürgermeister Travers⸗Wiesbaden begrüßte die besonders berzlich als den ersten Versuch, den unbegründeten Vorurteiler über die Schwierigkeiten des Beluchs der Bäder im besetzten Gebie: . „Für die Reichsministerien sprach der Ministerialra: Professor Marineck⸗Berlin, für die Preußische Staatsregierung der Regierungspräsident Dr. Momm⸗Wiesbaden.

Der Aügemeine Deutsche Bäderverband wird Besserung der wirtschaftlichen Lage der Kurorte beraten, um die deutschen Bäder wieder auf ihre frühere Höhe

Zugeerfaßt und voll⸗

18. März. (W. T. B.). Die große und Allgemeine:

Festsitzung. Die

und Staatsbehörden

entgegenzutreten.

sachliche Vorträge. Maßnahmen zur

London, 18. März. (W. T. B.) Wegen des seit Dezembe eingetretenn Sinkens der Preise für den täglichen Bedar⸗ sind die Löhne der Eisenbahner ab IJ. April um 5 Schilling t worden entsprechend dem zwischen der

wöchentlich herab relern der Eisenbahner abgeschlossenen Ueber⸗

Regierung und den einkommen. Rom, 18. März. (W. T. B.) Der Stro

3 . 2 mboli befindet sich in großer eruptiver TäJtigkeit.

Handel und Gewerbe.

Die Berliner Elektrizitätswerke hbaben, laut Meldung des „W. T. B.“, ihre Beteiligung an den elektro⸗ chemischen Werken Bitterfeld G. m. b. H. mit friedigendem Nutzen abgestoßen. Geschäftsfabr ni Ueber baues wird dem „W.

Die Abrechnung wird das laufende cht mehr berühren.

die Kohlenförderung des Ruhrberg⸗ T. B.“ aus Essen mitgeteilt: Im Februc⸗ 1921 wurden im Ruhrbecken 8 174 606 t Kohlen (in 24 tagen) gerördert gegenüber 8072 912 b (in 24 ¼ Arbeitstagen) im nuar 1921 und 9 194 112 t (in 24 Arbeitstagen) im Februar 1913. ebruar 1921 ar 32 904 t, Februar 1913 383 088 t.

ie arbeitstägliche stellte sich im 340 609 t (Januar 1921 Gesamtbelegschaftsziffer 537 399 Ende eich Vormonac: arbeitstäglichen daß die Zahl der Auch der Förderausfal⸗ ebruar wesentlich ge⸗ . er Eisenbahn ist eine zunehmende Besserung zu verzeichnen; allerdings haben sich durch das dauernde Fallen des Reinwasserstandes in der allgemeinen Verkehrs⸗ lage andererseits wieder Schwierigkeiten ergeben. Februar arbeitstäglich 22 431 (im Januar 19 829 Wagen bei einer Fehlziffer von 5357). Lagerbestände sind von 1 082 000 t Ende Januar auf 973 000 Ende Februar zurückgegangen. Feierschichten infolge mangelnden Ab transports sind nicht gemeldet worden. Ueber den Marft für Teer und Teererzeu berichtet: Die Lage ist unverändert. Die Erzeugungen mäßig fort, der Absatz in allen Erzeugnissen stockt, obwohl versuck: wird, mit billigeren Preisen Geschäfte zu sichern. Der Auftrags⸗ bestand reicht nur für einige W

Steigerung uptsache darauf zurückzuführen, eberschichten zugenommen hat. Zechen war im In der Betriebslag

verzeichnende ist in der verfahrenen 1 infolge Einzelstreiks auf den ringer als im J

estellt wurden ir

Wagen bei einer Fehlziffer von 335

nisse wird chreiten regel⸗

Es muß damit gerechne⸗ Pech und Teeröl weiter sinken, . br lebhaft betriebene Einfuhr ausländischer Oele in den

Der Verwaltungsrat der einer für den Hinblick auf den Zusammenhan,

bevorstehenden Sommermonaten einse

Allgemeinen Deposit 2. April einzuberufenden Generalversammlung i Ausbau ihrer internationalen Beziehungen und im mit der zunehmenden Erweiterung ihres industriellen Konzerns der 1 Aktienkapitals llionen auf 500 Millionen Kronen zu unter

(W. T. B.) Ausweis der Bank von sen die Vorwoch (Abn. 369 000,

nbank beschloß.

Erhöhung

London, 17. März. England. Gesamtrücklage 18 669 000 ( 369 000) Pfd. Sterl.,

102 077 000 (Zun. 8 359 000 rivaten 107 259 000 (Abn. 7 937 000) des Staates 18 910 000 (Zun. 1 029 000) Pfd. Sterl., (Zun. 359 000) 23 524 000 (Abn. 15 630 000)

Notenumlauf 128 128 325 000 (Zun. 1 000) Pfd. Sterl. Sterl., Guthabern

rl., Notenreserre Regierungssicherheiten ) . Sterl. Verhältnis der Rück⸗ lagen zu den Verpflichtungen 14,80 gegen 13,75 vH in der Vorwoche gegen die entsprechende Wocht

16 847 000 fd. Sterl.,

669 Millionen,

Clearinghouse⸗Um llionen weniger.

des Vorjahres 98

Koks und Briketts

Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen

aam 17. März 1921

Wagengestellung für Kohle,

Ruhrrevier

Nicht gestellt.

am 18. März 1921

Nicht gestelt.. Beladen zurück⸗

Wochenbericht der Preisberichtstelle des Deutschen Landwirtschaftsrats vom 12. bis 18. März 1921. Für Mais schränkt sich die Leistungsfähigkeit des

ein, so daß diesmal nur