1921 / 173 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 Jul 1921 18:00:01 GMT) scan diff

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Der italienische Botschafter Frassati hat Berlin verlassen. Vährend seiner Abwesenheit führt der Botschaftsrat Guar⸗ eeri die Geschäfte der Botschaft. vC111

8

Preußen.

Die Lage im Kreise Rybnik hat sich laut Meldung es „Wolffschen Telegraphenbüros“ verschärft. Hauptsächlich i der Stadt selbst, jedoch auch auf dem Lande verstärken sich ie Insurgenten, und zwar dur Zuzug aus Kongreßpolen, uffallend schnell. Der polnische Kreisbeirat in Rybnik hält ach wie vor die Gewalt in den Händen und schickt sogar fragebogen an die einzelnen Gutsvorstände, welche die Anzahl er Bewohner, Menge des Getreides, Anzahl des Viehs und lebersichten über die Größe der einzelnen Gutsbezirke betreffen. llle Fäden der polnischen Kampforganisationen laufen augen⸗ licklich nach Neudeck, östlich Tarnowitz, an der polnischen Frenze. In Loslau haben jetzt rund 80 deutsche Familien ie Stadt verlassen. In Rybnik ist die Zahl noch höher. kach Dzierkowitz wird auf Befehl des italienischen Obersten Salvioni in Ratibor eine Kompagnie Italiener gelegt werden.

In Kostellitz fand am Sonntagabend in der 11. Stunde in neuer Insurgentenangriff statt. 50 bis 60 Mann riffen das Kommando der Apo an. Zwei Stunden später teckten die Insurgenten die Paprotny⸗Mühle in Brand. Aus er Richtung Wilhelmsmühle wurde sehr stark geschossen. Es vurde festgestellt, daß dort eine stärkere Schützenlinie von egulären polnischen Truppen, unterstützt von polnischen be⸗ vaffneten Insurgenten, vor der Mühle lag.

Oesterreich. 8

Die „Politische Korrespondenz“ erfährt, daß die auf Grund ses Staatsvertrags von St. Germain nach zwölf Monaten iach Inkrafttreten des Friedensvertrags zu erwartenden For⸗ zerungen der Tschecho⸗Slowakischen Republik an Desterreichs Kunstbesitz in Form eines umfangreichen Nemorandums in Wien eingetroffen sind. Die auf eine ziem⸗ ich große Anzahl von Museumsgegenständen verschiedenster Urt erhobenen Ansprüche werden von der Reparations⸗ ommission untersucht merden, deren Entscheidung erst nach nehreren Monaten zu ertbarten ist. 8

Großbritannien und Irland.

Nach einer amtlichen Meldung des „Reuterschen Büros“ vird der Oberste Rat am 4. August in Paris zusammen⸗ reten. Lord Curzon und Balfour werden England auf der Konferenz vertreten. In der Sitzung der Premierminister der Dominions wurde gestern vormittag wiederum die Washingtoner Konferenz erörtert. Außer Lloyd George varen noch andere Kabinettsmitglieder zugegen. In Erwiderung auf eine Anfrage im Unterhause vurde mitgeteilt, daß die Vereinigten Staaten am l. Juli 16 Großkampfschiffe im aktiven Dienst hatten. Voraussichtlich werde in diesem Finanzjahr bis zum 1. Juli [922 die amerikanische Flotte genau wie die japanische 18 Groß⸗ kampfschiffe im aktiven Dienst haben. Die entsprechenden Zahlen für das Britische Reich seien 13 Schlachtschiffe und Frei Schlachtkreuzer. Chamberlain teilte mit, da das Palament wahrscheinlich zwischen dem 19. und 26. August n die Ferien gehen werde. Wenn, wie er hoffe, eine alle Beteiligten befriedigende Regelung der irischen Frage erreicht verde, so werde das nach Ansicht der Regierung :m November oder Anfang Dezember wieder zusammenberufen verden können, um vor Weihnachten noch die nötigen gesetz⸗ geberischen Maßnahmen durchzuführen.

Nach dem „Evening News“ erörterte das Sinn⸗ Feiner Kabinett vorgestern abend die Bedingungen der britischen Regierung.

Frankreich.

Gestern sind in Paris die Ratifikationsurkunden es Friedensvertrages von Trianon zwischen den Ver⸗ bündeten und Ungarn ausgetauscht worden. Der Vertrag ritt sofort in Kraft. Eine der Folgen des Inkrafttretens des Bertrags von Trianon ist die Uebergabe Westungarns an Oesterreich und des Kohlengebiets von Fünfkirchen von Jugoslawien an Ungarn. Der Prozeß der Uebergabe West⸗ ungarns an Oesterreich wird einige Wochen zu seiner Durch⸗ ührung brauchen. Die Botschafterkonferenz hat den 27. August als Endtermin für die Uebergabe sestgesetzt. Die Offiziers⸗ detachements der Ententemächte, die mit der Ueberwachung der Uebergabe betraut sind, sind verstärkt worden.

Nach einer Havasmeldung wird, entsprechend dem dest von Frankreich, England und Italien angenommenen Ver⸗ fahren, die Sachverständigen kommission, die die ober⸗ chlesische Frage vor dem Zusammentritt des Obersten Rats prüfen soll, kommenden Donnerstag in Paris zusammen⸗ kreffen. Die französische Regierung hat in diesen Ausschuß den Ministerialdirektor Laroche, den Sekretär der Botschafterkonferenz Massigni, den Justitiar am Quai d'Orsay Fromageot und als besonderen Kenner der oberschlesischen Frage den Péré Ducré delegiert. Die englische Regierung at g ihren Delegierten Hurst, der dem Redaktionskomitee

8

des Friedensvertrags von Versailles angehörte, Tufton, der bei der Ausarbeitung des Friedensvertrags Sachverständiger für polnische Fragen war, und das Mitglied der englischen Delegation in Oppeln Major Clark ernannt, die italienische Fegterung den Gesandten Garbasso, der sich zurzeit bei der Pariser Botschaft befindet und nach Südamerita gehen soll, sowie den Richter Pilotti. Ein dritter italienischer Sachver⸗ ständiger wird noch bestimmt werden.

Blättermeldungen zufolge hat der Ministerpräsident Briand erneut dem französischen Botschafter in London Weisungen erteilt, insbesondere bei der britischen Regierung auf die unbedingte Notwendigkeit hinzuweisen, die Sicherheit der fran ösischen Pruppen in Oberschlesien zu gewährleisten. Wie ber „Matin“ mitteilt, soll Graf St. Aulaire sich der Be⸗ weisFründe bedienen, die die 52n Berichte aus Oppeln ent⸗ 5. Diese Berichte würden heute vormittag der Botschafter⸗ onferenz übermittelt und unmittelbar nachher veröffentlicht verden. Das Wesentlichste sei, daß ernsthafte Verstärkungen in dem Augenblick zur Stelle wären, in dem die Entscheidung des Obersten Rates den Beteiligten bekanntgegeben werde. Wäre

8u 8 ie französischen Vertreter ihre Aufgabe nicht erfüllen und sie würden gezwungen sein, den Befehl an die Truppen zu erteilen, sich in gewissen Cegenden der Irntervente zu enthalten E1

DOtalien. ““ Infolge von Zwischenfällen zwischen Kommunisten und Fascisten in Rocca Strada ist vorgestern abend ein Generalproteststreik von 24 Stunden angesagt worden. Die Stadt Rom zeigte ihr gewöhnliches Ansehen, nur die Straßenbahnen streiken.

Schweden.

Zum 10. Kongreß der Interparlamentarischen Union, der vom 16. bis 19. August in Stockholm stattfindet, liegen bisher Anmeldungen vor aus Deutschland, Kanada, Däne⸗ mark, Finnland, Griechenland, Großbritannien, Japan, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, der Schweiz, Spanien, den Vereinigten Staaten, Ungarn und Oesterreich. Der Kongreß wird u. a. folgende Fragen behandeln: Die Interparlamen⸗ tarische Union und der Völkerbund, die Interparlamentarische Union und das Internationale Arbeitsbüro, die Einschränkungen der Rüstungen, die internationale Wirtschaft und das Finanz⸗ problem, Wiederaufbau der Welt und der Völkerbund, die Organisation des Untersuchungs⸗ und Einigungsver fahrens innerhalb des Völkerbundes.

u““ Die Verhandlungen in der Zonenfrage sind gestern zum Abschluß gelangt. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, traf in letzter Stunde von Paris die Ermächtigung an die französischen Delegierten ein, ihre Zustimmung zu der vom Bundesrat beantragten Klausel, betreffend die schiedsgerichtliche Erledigung von aus dem Abkommen sich ergebenden Streitig⸗ keiten, zu geben. Es wurde über alle Punkte des Ab⸗ kommens volle Einigung erzielt.

Türkei. „Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ sind die ersten Maßnahmen zur Räumung von Angora getroffen worden.

v“

Griechenland.

Wie dein amtlichen Flottenbericht zu entnehmen ist, haben griechische Patrouillenschiffe einen Dampfer der Kema⸗ listen, der mit Soldaten beladen war, angehalten. Dabei wurden große Mengen russischen Goldgeldes und türkischen Gold⸗ und Papiergeldes erbeutet.

Nach dem Heeresbericht vom 23. Juli werden die großen Verluste des Feindes während der Kämpfe der letzten zehn Tage bis zur Schlacht östlich von Eski⸗Schehir be⸗ stätigt. Der Feind verlor mehr als dreiviertel seines Geschütz⸗ materials und seiner Mannschaften. Die meisten seiner Divi⸗ sionen verloren mehr als die Hälfte ihres Bestandes. Nach Besetzung und Befestigung der Linie Afiun⸗Karahissar Kutahia Eski⸗Schehir— Biledschik haben die griechischen Truppen des Nord⸗ und des Südabschnittes sich vereinigt und bilden eine einzige Front. Die Front des Feindes dagegen ist heütächen seine Truppen in Angora sind von denen in Konia getrennt.

Eine amtliche Mitteilung erklärt die türkis chen Berichte vom 25. u. 26. d. M. über die Lage daf dem Kriegsschauplatz und alle andern in gleichem Sinne gehaltenen Darstellungen für gänzlich unbegründet und bezeichnet insbesondere die Angabe, daß Beledjis und Afiun⸗Karahissar von den Türken zurückerobert worden seien, als vollkommen falsch.

8 Amerika.

Die „Chicago Tribune“ meldet, in einer Note des Staats⸗ departements, die der Botschafter Harvey dem Foreign Offi ce in London übergeben habe, sei der 11. November für die Eröffnung der Washingtoner Konferenz festgesetzt worden. In der Note werde ferner erklärt, die amertkanische Regierung sei einer Vorkonferenz über die den Stillen Ozean betreffenden Frag en geneigt, jedoch wünsche sie keine Konferenz in London.

Im amerikanischen Senat hat der Senator Borah einer Havasmeldung zufolge den Antrag gestellt, daß die Zahlung der Schulden der Alliierten bis nach der geplanten Abrüstungskonferenz aufgeschoben werde. Wenn die aus⸗ wärtigen Regierungen nicht in der Lage seien, sich mit den Vereinigten Staaten über das Abrüstungs⸗ programm zu einigen, werde das der amerikanischen Regierung ein Recht geben, auf der pünkt Mhen Be⸗ sahlung ihrer Schulden und Zinsen zu bestehen.

Venn die Regierungen fortführen, erhe liche Summen für ihre Rüstungen auszugeben, würden die Vereinigten Staaten wahr⸗ scheinlich eine andere Politik einschlagen. Frankreich sei gegen⸗ wärtig die am meisten militaristische Nation. Seine Armee von 800 000 Mann sei übermäßig stark. Auch England gebe ungeheure Summen für seine Armee und Marine aus.

Asien.

Die japanische Regierung hat nach einer Meldun des „Wolffschen Telegraphenbüros“ die Absicht, eine 26 pro⸗ zentige Abgabe von den in Japan einzuführenden deutschen Waren zu erheben, endgültig aufgegeben.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Lage der gewerblichen Unternehmungen und 8 Arbeiter in Preußen im Jahre 193⁰. Nach den Jahresberichten der preußischen Regierungs⸗ und Ge⸗ werheräte und Bergbehörden dauerte die gegen Ende 8919 in 8 schiedenen Gewerbezweigen eingetretene Besserung der wirtschaftlichen Lage auch noch in den ersten Monaten des Berichtsjahres infolge des schnell sinkenden Wertes der deutschen Mark und der damit zu⸗ sammenhängenden Belebung der Ausfuhr an, wurde aber durch die politischen Wirren und den am 13. März 1920 verkündeten General⸗ streick jäh unterbrochen. In den näͤchsten Monaten trat infolge der Erschöpfung der Kaufkraft des inneren Marktes 5 Rückgang der Erzeugung wie auch des Auslandsgeschäftes ein, a die Gestehungskosten für manche Erzeugnisse durch die Teuerung er. Rohstoffe und das ständige Steigen der Gehälter und Löhne den Preis auf dem Weltmarkt errei ten und zum Teil sogar

mit dem Steuerabzug verbundenen Arbeiterunruhen. Er herbst und im Winter besserte sich die Ausfuhr allmählich wieder bei sich verschlechterndem deutschen Geldstande, während im Innern der Absatz nur unwesentlich stieg, weil Preise und Kaufkraft in wachsendem Mißverhältnis zueinander standen. Zu diesen schwankenden, den Auf⸗ schwung des Wirtschaftslebens hindernden Einflüssen kam der ständige,

im Spät⸗

überstiegen; nachhaltig wurden diese Verhältnisse kecüih durch die

s

empfindliche Kohlenmangel hinzu, der sich durch das Kohlenabkommen

verschärfte und eine sichere

einen Abschluß von Lieferungsverträgen auf längere

eine Ausnutzung der Betriebe und damit eine e einstellung von Arbeitern verhinderte. Soweit die Art des Betriebes es gestattete, suchte man den Schwierigkeiten durch Verwendung von Braunkohlen zu begegnen. Die Umstellung der Feuerungen erforderte aber viel Zeit und verursachte hohe Kosten, ohne daß Gewähr dafür gegeben war, daß der Brennstoffbedarf auf diese Weise schnell, regelmäßig und ausreichend gedeckt wurde, da bei dem geringen Heizwert der Braunkohle um so größere Mengen be⸗ schafft werden mußten. Um welche Mengen es sich dabei mitunter handelte, erhellt daraus, daß eins der größten Großeisenwerke des Rheinlandes, das auf eigener Steinkohle liegt, aber davon nur 45 0% des früheren Verbrauchs zugewiesen erhielt, zur Vermeidung weiterer Betriebseinschränkurgen täglich rund 1500 t von auswärts bezogene Braunkohle verfeuerte. Auch durch Streckung der Steinkohlen mit anderen Brennmaterialien und durch Beschaffung amerikanischer Kohle trotz des außerordentlich hohen Preises suchte man der Brennstoffnot zu steuern. Diese im allgemeinen außerordentlich un⸗ günstigen Verhältnisse hatten in vielen Betrieben Entlassungen von Arbeitern zur Folge, von denen in vereinzelten Fällen die Hälfte der Belegschaft getroffen wurde. Ueberall erfolgte sie aber erst, nachdem gemäß der Verolrnung über die Einstellung, Entlassung und Ent⸗ lohnung gewerblicher Arbeiter eine nach den Verhältnissen des Be⸗ triebs mögliche Arbeitsstreckung eingetreten war, durch die die Arbeits⸗ zeit zumeist auf 40, 36 und 30 Stunden, nicht selten aber auch bis auf 24 Stunden in der Woche eng es wurde. Durch die Feier⸗

11A““ 8 von Spaa noch erheblich

schichten wurde der Verdienst natürlich erheblich geschmälert, so daß die Arbeiter, die eine Familie zu ernähren hatten, besonders unter den drückenden Zeiten zu leiden hatten, zumal nur wenige Betriebe für solche Fälle Zuschüsse gewähren konnten.

Für die Beurteilung der Lage der Industrie bieten die für die einzelnen Industriegruppen ermittelten Zahlen über die vorhandenen Betriebe und die in ihnen beschäftigten Arbeiter ein wichtiges Material. Die Zahl der revisionspflichtigen Fabriken und der ihnen gleich⸗ gestellten Anlagen ist von 161 105 im Jahre 1919 auf 161 509 im Berichtsjahr und die Gesamtzahl der Arbeiter von 3141 805 auf 3359 533 gestiegen; die geringe Vermehrung der Betriebe ist auf die ungünstige wirtschaftliche Lage, zum Teil aber auch darauf zurückzuführen, daß sich das Streben nach Konzentration immer mehr geltend macht, die erhebliche Zunahme der Arbeiter, die nicht dem tatsächlichen Bedürfnis der Industrie entspricht, ist als eine Wirkung der schon erwähnten erordnung über die Ein⸗ stellung und Entlassung von Arbeitern zu betrachten. Die Zahl der erwachsenen männlichen Arbeiter erhöhte sich von 2 199 632 im Jahre 1919 um 208 592 auf 2 408 224 im Jahre 1920, die der Arbeiterinnen von 698 083 um 16 962 auf 715 045, die Zahl der beschäftigten jugendlichen Arbeiter von 14 bis 16 Jahren verminderte sich dagegen von 242 483 (darunter 61 568 Mädchen) um 7598 auf 234 885 (60 496 Mädchen), desgleichen die der Kinder unter 14 Jahren von 1607 um 228 auf 1379. Die Verschiebung zugunsten der männlichen Arbeiter ist auf die Ver⸗ minderung des stehenden 8 gemäß dem Friedensvertrage und auf die Rückkehr der Kriegsgefangenen und Lazarettinsassen zurückzuführen. Für diese und die bisherigen Heeresangehörigen ließen sich

ei der allgemein ungünstigen Lage des Arbeitsmarktes zumeist

Stellen nur durch Entlassungen freimachen, von denen in der Regel die weiblichen und jugendlichen Arbeiter betroffen wurden. Dies gilt aber auch für die Fälle, in denen wegen Mangels an Arbeit Ent⸗ lassungen stattfinden mußten. An gewerblichen Betrieben, die auf Grund der vom Bundesrat gemäß § 120 e der Gewerbeordnung er⸗ lassenen Vorschriften zu beaufsichtigen sind, aber nicht zu den Fabriken usw. gerechnet werden, wurden im Berichtsjahr 53 308 gegen 53 583 gezählt; die Zahl der in diesen Anlagen beschäftigten Arbeiter belief sich auf 105 627 gegen 95 527 im voraufgegangenen Jahre. In den 2003 (gegen das Vorjahr + 214) der Aufsicht der Bergbehörden unter⸗ stehenden Bergwerken, Salinen und Aufbereitungsanstalten wurden 831 489 (+ 138 251) erwachsene männliche Arbeiter, 24 353 (s— 10 278) Arbeiterinnen, 40 015 (+ 1691) jugendliche Arbeiter von 14 bis 16 Jahren, darunter 551 (— 259) weiblichen Geschlechts, und 100 (— 132) Kinder unter 14 Jahren, insgesamt 895 957 (+. 129 537) Personen beschäftigt. Die Verteilung der revisionspflichtigen gewerb⸗ lichen Anlagen, der in ihnen tätigen erwachsenen Arbeiter und Arbeiterinnen, sowie der jugendlichen Arbeiter und Kinder auf die ein⸗ zelnen Gewerbegruppen, ist aus folgender Tabelle ersichtlich, in der die S Zahlen die Zu⸗ resp. Abnahme gegen das Jahr 1919 angeben.

Anzahl der

jugendl. & . Arbeiter Kinder

ter 16 Jahren 14 J.

Bezeichnung der Gewerbezweige

männ⸗ lichen Arbeiter

Arbeite⸗ rinnen

Zahl der Betriebe

Gruppe

Ieemn

Bergbau⸗,Hütten⸗ u. Salinenwesen

Industrie der Steine u. Erden

Metall⸗

258180

12132 106 (J— 1360)

(s— 4153) ¹)

190920 12224 158 (+ 28134) (+ ³0)

verarbeitung.. 335382 330

1 (+ 27666) Industrie der Ma⸗ schinen, Instru⸗ 8 mente und Appa⸗ bb 16“

Chemische Industrie...

Industrie der forstwirtschaftl. Nebenprodukte, Leuchtstoffe, Seifen, Fette, Oele u. Firnisse

Textilindustrie.. Papierindustrie Lederindustrie..

Industrie d. Holz⸗ und Schnitzstoffe

3 Industrie der Nahrungs⸗ und Genußmittel ..

Bekleidungs⸗ gewerbe.

649556 (+ 51636)

141955 9-(+ 20004)

51521 (+ 3918) (— 428) (Lr115,) 24945 1711381 1 + 2494 1684) ( 48474 31372 J1-t. 664 30 (+ 7960) (— 367) 38630 12933 (+ 3575) (+ 43)

187389 20771 (+ 12646) (— 2769)

1376

198229 93604 (+ 19940) ( 13371)

44456 124722 (+ 2009) (+ 1790)

5461 17148 („— 62) (— 3597) 70872 852 (+ 6229)

424 Sonstige 3

5 Reinigungs⸗ gewerbee...

Baugewerbe ... Polygraphische

Gewerbe...

(— 1147 (

Gewerbezweige 5877 1494 286 5 (+ 392) (— 33) [(† 123) (+ ⁵)

W.

1 Nachweceisung der in den Hauptbergbaubezirken Preußens im I. Vierteljahre 1921 verdienten Bergarbeiterlöhne.

I. Durchschnittslöhne sämtlicher Vollarbeiter.

Verfahrene Arbeitsschichten Zahl der 8b Dav

avon Vollarbeiter auf Schichten für

1 ange⸗ Ueberarbeiten

men seben⸗ Aehae. 1 nanse 1 Sehcgne anzen vr va g gc Arbeiter angelegten Schi ganz betrieben Arbeiter 4₰

1 3 7 8 9 10 1 13

Barverdienst ¹) (einschl. Versicherungsbeiträge der Arbeiter) .

Versicherungsbeiträge

Lei 1) Leistungslohn ¹) der Arbeiter

(einschl. Versicherungsbeiträge der Arbeiter)

auf auf auf auf 1 verfahrene 1 Voll⸗1 verfahrene 1 Voll⸗ Schicht arbeiter Schicht arbeiter

Mℳ I. -

28 8 24

1 auf 1 davon in . dav im ganzen im ganzen

a) Steinkohlenbergbau in Oberschlesten ) in Niederschlesien

im Oberbergamtsbezirk Dortmund ³) Aachen am linken Niederrhein..

b) Braunkohlenbergbau im Oberbergamtsbezirk Halle:

techtselbischert . .. . 1111.“*“ ööö1öö1öö“;

c) Salzbergbau im Oberbergamtsbezirk Halle.. im Oberbergamtsbezirk Clausthal .

d) Erzbergbau in Mansfeld (Kupferschiefer) v1““ in Siegen in Nassau und Wetzlar .

46,21 59,43 51,32 60,52

140 718 162 2 374 171 418 67 330 455 87 331 320

43,11 49,04 42,34 50,51

131 282 395

1 959 086 105 55 544 045 72 898 156

3 045 333 39 951 372 1 311 962 1 443 119

38 889 1 893 478 165 31 381 15 60ö8 1 425

17 611 899

133 043 384 189 866 331 110 992 434

46,87 46,82 57,08

40,46 40,56 49,06

114 843 322 164 501 012 95 406 406

9 165 9 686 9 801

36 411 53 581 24 128

40,56

36,44 40,86

36,59

35 949 762

164 13 36 024 919

12 971

43,55 41,33 47,03

39,25 35,89 42,76 39,38

716 509 61,6 28 126 463 221 246 71,2 7 940 106 1 167 002 73,9 49 906 151 494 877 68,2 19 487 874

9 587 2 942 15 102 6 644

*. * .2

Arbeitskosten (Kosten für Gezähe, Geleucht und Sprengmaterialien) kommen nicht in Betracht, da sie tarifmäßig dem Arbeiter ersetzt werden.

Die Nachweisungen von Oberschlesien sind infolge der Unruhen nicht eingegangen. ö“ 1 88 Im niedersächsischen Teilbezirk betrug die Zahl der Vollarbeiter: 3047; die Zahl der verfahrenen Schichten: 230 916, davon die für Ueberarbeiten: 8632; die Zahl der angelegten Arbeiter: 3312;

die Zahl der entgangenen Schichten: 19 259.

II. Durchschnittslöhne der einzelnen Gruppen der Vollarbeiter.

Summe und Durch⸗

schnitt der unter⸗

irdisch beschäftigten Arbeiter

2. Sonstige unterirdisch beschäftigte Arbeiter

Summe und Durch⸗ scchnitt der Arbeitergruppe 2

8 1. Unterirdisch bei der Aufschließung und Gewinnung beschäftigte Bergarbeiter im engeren Sinne

Summe und Durch⸗ schnitt der Arbeitergruppe 1

a) Reparaturhauer b) Sonstige Arbeiter

b) Schlepper

ter ter chicht

eistungs⸗ lohn

je Schicht

st

je Schicht

2 1 1

& von der Ge [00. S samtzahl

) Bezirk des Bergbaus

E111““

ien de

S

stungs⸗

samtzahl d. Arbeiter

verdienst

Bar⸗

verdienst je Schicht

von der Ge⸗

Bar⸗

I verdienst Bar⸗ 1 I verdienst

ei

lohn je Schicht je Schicht lohn je Schicht je Schicht von der Ge⸗ 3 samtzahl d. Ar

von der Ge⸗

Bar⸗ verd ½ samtzahl

Bar⸗

verdienst je Schicht je

d. Arbeiter L

lohn je Schicht lohn je Schicht Leistungs⸗

Bar⸗ S verdienst

Leistungs⸗ je Schicht von der Ge samtzahl Leistungs d. Arbe

9L D

von der Ge⸗

2 &☛ samtzahl d. Arbeiter

& von der Ge⸗ E samtzahl d. Arbeiter —d. Arbeiter 8 8 8 8

80 *

2 &Ꝙν

a) Steinkohlenbergbau in Oberschlesten⸗) . ... i Nieberschteten... 6 im Oberbergsamtsbezirk Dortmund 1““; am linken Niederrhein . . . . .. b) Braunkohlenbergbau

40,49 49,74 41,53 46,86

39,19 41,99 34,49 41,04

44,39 61,36 48,45 63,03 i der Kohlen⸗

gewinnung

fis 53,41

39,66 45,65 51,82 1ais 48,65

47,51 59,26

57,16

50,24 58,76 72,907 61,98

im Abr

49,04

46,15 47,07

46,40 50,20

57,07

im Oberbergamtsbezirk Halle:

41,94 unterirdisch. 1

39,10 39,95

60,29

59, 16 56,44

5 49,31 54,45 40,80 68,19 48,00

50,61 58,73 65,17 s 49,67

rechtselbischer. 44,48 50,88 Uin Tagebauen. unterirdisch

linkselbischer

40,37 45,87

8 in Tagebauen. A) unterirdisch

B) in Tagebauen c) Salzbergbau im Oberbergamtsbezirk Halle . . . im Oberbergamtsbezirk Clausthal. d) Erzbergbau in Mansfeld (Kupferschiefer) ““

linksrheinischer 48,99 57,08 40,18

39,69 40,57

35,94 39,84

42,96 36,44

37,83 45,34

43,76 48,21 39,99

42,97 5 45,19 50,01

43,61

46,61

50,27 47,45

44,77 52,27

46,59 42,72 45,49 44,94 41,62

38,94 38,10 38,42 38,40

42,17 44,17 41,65 41,26

38,78 44,66 44,51 39,88

43,96 51,37 51,49 42,30

42,43 47,02 44,55 50,54 51,25 56,88 42,43 44,61

37,29 38,22 37,54 36,08

39,25 40,12 39,08 36,40

50,84 53,82 57,24 45,04

1 8 44,97 . 46,54

8 51,58

42,76

in Nassau und Wetzlu ..

3. Ueber Tage beschäftigte Arbeiter einschl. der Arbeitergruppen 4 und 5

Summe und Durch⸗ schnitt der Arbeitergruppe 3

von der Gesamt⸗ zahl der e Arbeiter vH ¹)

29

Summe und Durch⸗ 4. Jugendliche schnitt der erwachsenen männliche Arbeiter unter

männlichen Bergarbeiter 16

& 83 S S⸗ 75 8 ̃ 2 —— 2 8

a) Facharbeiter b) Sonstige Arbeiter

von der Gesamt⸗ bebh der

rbeiter

vH ¹) 38

st

von der Gesamt⸗ zahl der Arbeiter

vH ¹)

von der Gesamt⸗ zahl der Arbeiter vH ¹)

ien

von der Gesamt⸗ 5.8 zahl der S.8 Arbeiter vH ¹)

st

von der Gesamt⸗ zahl der Arbeiter

vH ¹)

lohn

ien Bar⸗ je Schicht je Schicht

Bar⸗ Bar⸗ 2Id verdienst Bar⸗ verdienst je Schicht Leistungs⸗

8 (& verdienst je Schicht

je Schicht Leistungs⸗ lohn je Schicht

lohn Bar⸗ & verdienst

Leistungs⸗ je Schicht & verd

& verd 8 K

92 02

27.

80 &

a) Steinkohlenbergbau 8 in Ohbechcbhhe 1116““ in Niederschle . . . 88 91 im Oberbergamtsbezirk Dortmund. bei Aachen . v“ am linken Niederrhein . .

b) Braunkohlenbergbau Eoass derh.

d0 0 d0 d* S0.00. 5.—N8 —2 0I

im Oberbergamtsbezirk Halle: unterirdisch AX““ rechtselbischer...8— in Tagebauen.. unterirdisch.. linkselbischer. in Tagebauen.. 4A) unterirdisch. linksrheinischer 8 B) in Tagebauen c) EEE“ im Oberbergamtsbezirk Halle. . im Oberbergamtsbezirk Clausthal.. d) Erzbergbau in Mansfeld (Kupferschiefer) .. im Oberharaz. . . in Siegen. in Nassau und Wetzlar..

2. 8⁴

¹) Gesamtzahl der Arbeite 8 palte 2 v ²) Die Nachweisungen von Oberschlesien sind inf