Ittalien. “
Der italienische Botschafter in Berlin, Frassati, ist in Rom eingetroffen und hatte eine lange Unterredung mit dem Minister des Aeußern della Torretta.
Südslawien.
Der Gesetzausschuß der Nationalversammlung hat laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ mit größerer Mehrheit den Gesetzentwurf, betreffend den Schutz des Staates, angenommen. Gegen die Annahme stimmten nur die Kommunisten, die Republikaner und ein Teil der Agrarier. Die Sozialisten entfernten sich bei der Abstimmung aus dem Saale. Der Gesetzentwurf sieht u. a. die Auf⸗
hebung der Kommunistischen Partei vor. Jede kom⸗ munistische, anarchistische oder terroristische Propaganda sowie jede Aktion, die eine gewaltsame Aenderung der Staatsform eabsichtigt oder eine Mitwirkung bei einem solchen Umsturz versucht, wird mit dem Tode, die weniger schweren Fälle werden mit 20 Jahren schweren Kerker bestraft. Die Kom⸗ munisten werden von allen öffentlichen Aemtern und den Ge⸗ meinderäten ausgeschlossen. Alle Beamte, die in der kommu⸗ nistischen Partei organisiert sind, werden aus dem Staatsdienst entlassen. Die Mandate der kommunistischen Abgeordneten sind für nichtig erklärt worden.
Estland.
v1““ 11““ Die Konferenz der baltischen Staaten ist vorgestern beendet und das Protokoll gestern unterzeichnet worden. Das Ministerium des Aeußern veröffentlicht eine Erklärung, in der es dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge heißt: Da die friedliche Befestigung der neuen osteuropäischen Staaten von vitaler Bedeutung für die auf der Konferenz vertretenen Staaten und für den bleibenden Frieden in Osteuropa ist, haben diese Staaten beschlossen, auf Grund der Gemeinsam⸗ keit ihrer wirtschaftlichen und politischen Interessen die Minister des Aeußern der baltischen Staaten von Zeit zu Zeit zu Konferenzen zusammenzuberufen. Die nächste Konferenz wird in Warschau abgehalten werden. Die Konferenz spricht den Wunsch aus, daß die schwebenden oder abge⸗ schlossenen Verhandlungen über wirtschaftliche Abmachungen zwischen gewissen an der Konferenz beteiligten Staaten vervollkommnet würden durch den baldigen Abschluß von Handelsverträgen und Uebereinkommen über wirtschaftliche und Verkehrsfragen zwischen den übrigen Teil⸗ nehmern an der Konferenz.
b Niederlande.
Wie die Presse offiziell erfährt, ist die Kabinettskrise end⸗ gültig im Sinne der Rekonstruktion des gegenwärtigen Kabinetts gelöst. An die Stelle des Finanzministers de Vries tritt Jonkheex; de Geer, Mitglied der Zweiten Kammer und Bürgermeister von Arnheim, der Kriegs⸗ ninister Pop wird durch den Direktor des Topographischen
Instituts van Dijk, einem früheren aktiven Offizier, ersetzt. De Geer gehört der christlich⸗historischen, van Dijk der anti⸗ revolutionären Partei an.
Schweiz.
Die beratende technische Kommission für Ver⸗ ehrs⸗ und Transitfragen, die unter dem Vorsitz von an Eysing in Genf tagte, hat ihre Arbeiten beendet. In den dem Völkerbund vorzulegenden Beschlußentwürfen wird 1. a. angeregt, daß Staaten, die einen Ueberschuß an elektrischer Energie haben, anderen Staaten, die Mangel an Energie haben, solche im Interesse der Förderung des Verkehrswesens berlassen sollen. 1
Griechenland.
Ie einer Mitteilung des Pressebüros werden die von den Briechen bisher errun genen Erfolge nochmals hervorgehoben, vobei betont wird, daß die Aufgabe der griechischen Armee egenwärtig nicht mehr darin bestehe, den Widerstand der eindlichen Streitkräfte zu brechen, sondern das Räubertum zu mterdrücken. Falls es nicht für notwendig erachtet werde, die riechische Aktion noch weiter vorzutragen, habe sie von jetzt b keinen kriagerischen Charakter, sondern den einer reinen olizeiaktion. Nach griechischer Anschauung konnte die Be⸗ riedung Anatoliens nur durch Vernichtung der Kemalisten ein⸗ reten, im Gegensatz zu der Methode stets wachsender L⸗ eständnisse an Kemal. Die Tatsachen hätten gezeigt, daß di
Griechen die Lage richtiger eingeschätzt haben.
Amerika. Die „Chicago Tribune“ meldet, es sei endgültig bekannt eworden, daß Amerika nicht den Wunsch geäußert habe, ie Schiedsrichterrolle in der oberschlesischen Frage zu übernehmen. Der Botschafter Harvey werde der Sitzung des Obersten Rats nur als Beobachter beiwohnen.
Parlamentarische Nachrichten. 8
Der Wirtschaftspolitische Ausschuß und der Außenhandelskontrollausschuß des vorläufigen Reichs⸗ wirtschaftsrats nahmen in der vorgestrigen Sitzung Stellung zu dem Entwurf einer Verordnung des Reichswirtschaftsministeriums, betreffend Abänderung der Vorschriften zur Durchführung des Gesetzes über die Regelung der Kaliwirtschaft, vom 18. Juli 1919, der folgende wesentliche Aenderungen vorsieht: 1
§ 85 Abs. 5: Uebersteigt die Uebertragung die Hälfte der
sie der Genehmigung des Reichskalirats. Die Genehmigung ist zu versagen, sofern volkswirtschaftliche Interessen verletzt werden. Vor der Entscheidung ist die Kaliprüfungsstelle gutachtlich zu hören. Bei Ermittelung der jeweiligen Gesamtbeteiligung ist der Absatz des Vorjahres zugrunde zu legen. Sie ist erst zu erteilen, nach⸗ dem die den Arbeitern und Angestellten zustehenden Entschädigungs⸗ ansprüche sichergestellt sind, darf aber nach dieser Sicherstellung und, wenn hinsichtlich der Sicherheit des Baues des eigenen und der Nachbarwerke Bedenken nicht bestehen, nicht versagt werden.
Zusatz: Sofern der Reichskalirat aus volkswirtschaftlichen Gründen eine Uebertragung zuläßt, dieselbe jedoch die Genehmigung der zuständigen Landesbehörde nicht findet, trifft der Reichs⸗ wirtschaftsrat die endgültige Entscheidung.
Der Berichterstatter des Ausschusses betonte, daß die vom Reichswirtschaftsminister gegenüber dem Entwurf des Reichswirt⸗ schaftsrats am Kalinotgesetz vorgenommenen Aenderungen grundsätz⸗ licher Natur seien. Im Zusammenhange mit § 83a des neuesten Entwurfs und § 92a würde der Werksbesitzer seine “ erklärung, die ihn bis 1953 festlegt, binnen Jahresfrist abgeben müssen, ohne den Betrag der ihm dafür zu machenden Schadlos⸗ haltung zu kennen. Dies würde vielmehr, und zwar für die ganze Dauer der Stillegung, von dem Ermessen des Reichswirtschafts⸗ ministers abhängen. Damit wäre die „freiwillige Stillegung“ ge⸗ fallen und das Gesetz in dieser Konstruktion unhaltbar. Auch die besonderen Vergünstigungen, welche zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern vereinbart worden sind, würden fallen. Die Selbst⸗ verwaltung der Kaliindustrie würde zugunsten einer Reichsbehörde ihren Boden verlieren. Der Berichterstatter empfahl daher dem Ausschuß, der Aufnahme des vom Reichswirtschaftsminister neu ein⸗ gefügten und besonders bedenklich erscheinenden § 92a in den Gesetz⸗ entwurf zu widerraten, der “ besagt:
Der Genehmigung des Reichswirtschaftsministers bedürfen die Vereinbarungen und Preise bei einer Uebertragung, welche die Hälfte der Gesamtbeteiligung des Uebertragenden an reinem Kali übersteigt. Vor der Entscheidung sind die Kaliprüfungsstelle und die Kaliberufungsstelle gutachtlich zu hören.
Der Regierungsvertreter wies darauf hin, daß vor der Entscheidung des Reichswirtschaftsministers die zuständigen Selbst⸗ verwaltungsstellen gutachtlich zu hören seien. Demgegenüber erklärten die Sachverständigen, daß sie der Ansicht des ööö“ beitreten müßten, daß der Gesetzentwurf praktisch einfach eine Unter⸗ stellung des Reichskalirats unter die Landesbehörden bedeute. In Hinsicht auf eine starke Beunruhigung in der Kaliindustrie selbst sowie in ihrer Arbeiterschaft sei eine baldige Erledigung des Gesetz⸗ entwurfs dringend zu wünschen.
Der Ausschuß nahm darauf einstimmig den Antrag Wermuth an: „Der Reichswirtschaftsrat widerrät der Aufnahme des § 92 a in den Kaligesetzentwurf.’“ Darauf beschäftigte sich der Ausschuß mit dem Beschluß des Unterausschusses für Landwirtschaft und Ernährung vom 7. Juli d. J., betreffend Aufhebung der Zucker⸗ zwangsbewirtschaftung zum 1. Oktober 1921. Der Beschluß wurde einstimmig genehmigt. Ein Antrag Kuhn⸗Fromm vom 24. Juni 1921, betreffend Bereitstellung von Mitteln für arbeitslos gewordene Binnenschiffer, wurde durch eine be⸗ friedigende Regierungserklärung erledigt.
Literatur.
Die 1A1AA“ Per⸗
sönliche Erinnerungen von Robert Lansing, Staatssekretär des Auswärtigen im Kabinett Wilson, amerikanischer Friedensdelegierter in Paris. (Verlag von Reimar Hobbing. Preis: 28,60 ℳ). Der Brief, in dem der Präsident Wilson seinem ersten Berater in auswärtigen Angelegenheiten den Rücktritt nahe legte, ist in der Erinnerung. Er machte in ihm dem Staatssekretär Lansing den Vorwurf, daß er sich des Präsidenten Führerschaft und Leitung in Fragen, in denen er ihm Instruktionen zu erteilen hatte, nur mit wachsendem Widerstreben sefügt habe. Die vorliegende Schrift ist eine Rechtfertigung kansings, der in chronologischer Folge seine Haltung gegenüber der von Wilson in Paris verfolgten Politik klarlegt und seinen abweichenden Standpunkt in einer Reihe wichtiger Fragen eingehend begründet. Er betont einleitend, daß er sich zu dieser Veröffentlichung nach dem Rücktritt des Präsidenten nicht nur für berechtigt, sondern für verpflichtet halte. Die Hauptpunkte, in denen deutlich ausgesprochene Meinungs⸗ verschiedenheiten zwischen dem Präsidenten und seinem Staatssekretär bestanden, waren folgende: Die Anwesenheit Wilsons in Paris während der Feredereee desgettgeh. ganz besonders seine Anwesenheit als Konferenzdelegierter. Lansing vertritt die vafsist daß Wilsons Einfluß auf die Verhandlungen viel Erßer gewesen wäre, wenn er von Washington aus den amerikanischen Vertretern Weisungen erteilt hätte. In Washington hätte er seine überragende Stellung aller Wahrscheinlichkeit nach beibehalten und Friedensbedingungen diktieren können, wie er sie für gerecht und richtig hielt. In Paris habe er seine einzigartige Sonderstellung verloren und sich dem gemeinsamen Willen seiner politischen Kollegen der anderen Länder beugen müssen; aber selbst in Paris hätte er noch großen Einfluß ausüben können, wenn er nicht selbst als offizieller Delegierter an der Konferenz teil⸗ 1ee. hätte. Weitere Meinungsverschiedenheiten ergaben sich aus en Grundprinzipien der von Wilson vorgeschlagenen und vertretenen Statuten und Funktionen des Völkerbundes. Lan 1n ist der Ansicht, daß die Hoffnung, durch den Friedensvertrag gleichzeitig eine Organi⸗ sation des Völkerbundes zustande zu bringen, für Wilson der Hauptgrund gewesen sei, nach Paris zu gehen. Unter dem Eindruck des Weltkrieges sei die öffentliche Meinung in Amerika durchaus einer Art Weltunion zur Vermeidung künftigen Blutvergießens ge⸗ neigt, auch Lansing sei einem solchen Plan grundsätzlich nicht abgeneigt gewesen. Was er dem Präsidenten zum Vorwürf macht, i daß dieser ihn über die Einzelheiten des Plans völlig ununterrichtet ge⸗ lassen habe. Die Opposition deaag richtete sich in erster Linie gegen die Bestimmungen, wonach die Erfüllung von Schiedsgerichtsentschei⸗ dungen durch Gewalt erzwungen werden soll. Er hält dies für un⸗ durchführbar und im besonderen mit der nationalen Souveränität und den nationalen Interessen Amerikas für unvereinbar. Die Gegenvor⸗ schläge Lansings, diel sich somit namentlich gegen die dem Völker⸗ bundsentwurf eingefügte Garantieklausel wenden, sind in einem be⸗ sonderen Kapitel ausführlich behandelt. Der Gegensatz blieb unaus⸗
praktisch ablehnte und ein Primat der Großmächte an⸗ erkannte, auch die Exekutivgewalt des Völkerbundes stark in den Vordergrund stellte und das ordentliche Rechtsverfahren des Bundes dieser Exekutivgewalt unterordnete, während Lansing sich für einen unabhängigen internationalen Gerichtshof mit unwiderruflicher Entscheidungsbefugnis einsetzte. Weitere Differenzen ergaben sich aus Wilsons Eintreten für das Prinzip der „Selbstbestimmung der Völker. Lansing sah voraus, daß dieses Prinzip der Ausgangspunkt unmöglicher Anspruͤche an die Friedenskonferenz werden und viel Un⸗ ruhe in vielen Ländern stiften werde. Das ganze Wort „Selbst⸗ bestimmung“ sei mit Dynamit bis zum Rande gefüllt. Es werde Hoffnungen erwecken, die sich nie erfüllen lassen. Lansing kann mit Recht darauf hinweisen, daß dieses Prinzip schon im Versailler Vertrag schmählich preisgegeben sei, in dem durch die Neufestsetzung der deutschen Grenze Millionen von Menschen deutschen Blutes unter polnische und tschecho⸗slowakische Oberhoheit gestellt, in dem der Hafen von Kiautschou und die wirtschaftliche Vorherrschaft in Schantung an Japan übertragen wurden; auch im Frieden von St. Germain, der große Teile von Deutsch⸗Tirol Italien zusprach, ist das Prinzip preisgegeben. Zu unüberbrückbaren Meinung sverschiedenheiten zwischen dem Prasidenten und seinem Staatssekretär führte also die Form des sogenannten „Covenants“, des Völkerbundpaktes, die Art seiner Aus⸗ führung und seiner organischen Verflechtung in den Vertrag zur Wiederherstellung des Friedenszustandes und weiter das Defensiv⸗ Bündnis zwischen Großbritannien, den Vereinigten Staaten von Amerika und Frankreich, das letzterem Schutz gegen einen nicht provozierten Angriff Deutschlands gewähren sollte. Lansing vertrat die Ansicht, daß Frankreich schon durch den Völkerbund geschützt sei, und daß ein besonderes Schutzbündnis mit Frankreich den amerikanischen Interessen zuwiderlaufe, zudem der Ablehnung durch den Senat gewiß sei. Bitter beklagt der Staatssekretär sich ferner über den Mangel an einem festen amerikanischen Programm; Wilson sei ohne ein solches nach Paris gekommen und auch ohne ein festumrissenes Programm von seiner Wafhingtoner Reise dorthin zurückgekehrt. Dieser Mangel habe nicht nur die Ünterzeichnung eines kurzen Vorvertrags verhindert, sondern auch Wilson um die Führerschaft bei den Verhandlungen gebracht. Ein Hindernis für die Mitarbeit der amerikanischen Dele⸗ gierten und besonders für seine eigene sieht Lansing darin, daß der Präsident seinen Mitdelegierten meist keine Mitteilung von seinen Absichten machte, vielmehr in geheimen Unterredungen mit den Staatsmännern der Entente⸗ länder verhandelte. Oberst House sei der einzige gewesen, den Wilson in sein Vertrauen gezogen habe. Als Beispiel für das Verderbliche dieser geheimen Abmachungen führt Lansing die „Angelegenheit Fiume“ und vor allem die Schantung⸗Abmachung an, bei der Wilson, um Japans Zustimmung zum Völkerbundsentwurf zu erhalten, die offenbaren Rechtsansprüůche Chinas zum Schaden der Vereinigten Staaten preisgegeben habe. Als Anhang sind dem Buch der Wortlaut von Wilsons ursprünglichem Entwurf der Bundessatzung des Völker⸗ bundes, des Völkerbundsentwurfs Lord Roberts Cecils, der Völker⸗ bundsakte im “ von Versailles, der 14 Punkte Wilsons, der von Wilson in seiner Rede am 11. Februar 1918 aufgestellten Prinzipien sowie des Schantungartikels im Vertrag von Versailles bei⸗ egeben. Das Buch Lansings gewährt neue Einblicke in das politische zetriebe, in dem der Versailler Vertrag zustande kam, und in mensch⸗ liche Unzulänglichkeiten, die die Härte seiner Bestimmungen mit ver⸗ schuldeten. In Deutschland, das gebunden von den Fesseln dieses Ver⸗ trags um sein Dasein ringt, wird es aufmerksame Leser finden, wie es ür den Geschichtsforscher eine Quelle von bleibendem .
bereutet. Kunst und Wissenschaft.
Wie hiesige Blätter melden, ist der Ordentliche Professor in der juristischen Fakultät der hiesigen Universität, Geheimer Oberregierungs⸗ rat Dr. von Martitz im 72. Lebensjahr verstorben. 1“ “““ “
.— 8
“
Auf einstimmigen Antrag der Abteilung für Maschinenbau haben
Rektor und Senat der Technischen Hochschule Darmstadt dem Fabricheniöer Carl Hugo Steinmüller in Firma L. & C. Steinmüller, 1
verliehen in Anerkennung seiner großen Verdienste um die Ent⸗ wicklung der deutschen Dampffkesselindustrie. 1“
Posteinlieferungsbücher, die die Püsinernseenf bisher unentgeltlich an die Versender abgegeben hat, sind im Lauf der Zeit derart ge⸗ stiegen, daß bei der jetzigen Finanzlage auf den Ersatz der Selbstkosten nicht mehr verzichtet werden kann. Die Postanstalten sind deshalb angewiesen worden, fortan bei der S von Posteinlieferungs⸗ büchern der verschiedenen Größen einen Verkaufspreis von 50 , 1 ℳ oder 2 ℳ zu erheben. Die Herstellung und der Vertrieb von Post⸗ einlieferungsbüchern ist seit einiger Zeit auch für die Privatindustrie freigegeben. Dabei ist vorausgesetzt, daß die Bücher mit den amtlich ausgegebenen Vordrucken genau übereinstimmen. 6
Vom 1. August an können im Verkehr mit Luxemburg und der Schweiz die auf engedäestehen⸗ Briefsendungen, Wert⸗ briefe und Wertkästchen eingezogenen Nachnahmen sowie die auf Post⸗ aufträge eingezogenen Beträge auf ein Postscheckkonto bei der Post⸗ verwaltung des Bestimmungslandes übertragen werden.
—
Flugpostverkehr mit Lettland. Am 29. Juli wird ein dreimal wöchentlicher Flugpostverkehr mit Lettland für die Dauer der Rigaer Messe eröffnet. Zugelassen sind gewöhnliche und⸗ein⸗
eschriebene öe geßen Bugzuschlag für Ausland⸗ endungen, also neben der gewöhnlichen Gebühr 40 Pf. für Postkarten und für je 20 g bei Briefen. Die Flugpost verkehrt Montag, Dienstag, Freitag ab Danzig 10 °, ab Königsberg 12°, ab Memel 25, an Riga 5 5 (60 lettische Zeit) Zurück Dienstag, Donnerstag und Sonnabend, ab Riga 125 (10 lettische Zeit), an Memel 25, an Königsberg 4°, an 6,30. Wegen Einrichtung einer Flugpost⸗ verbindung mit Riga übe Verhandlungen. † ö
Gesamtbeteiligung des Uebertragenden an reinem Kali, so bedarf
geglichen, da Wilson die Doktrin von der Gleichheit der Nationen
*
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater.
HOyernhaus. (unter den Linden.) Operetten⸗Gastspiel. (Leitung: Gustaf 1 d.öaes⸗ w 6 ür 7½ Uhr: Sonnabend: Die Strohwitwe. 8 —. Montag bis
. Scen pielhaus. (Am Gendarmen⸗ markt. eschlossen. 66 8
Milliarden⸗Souper.
1 ZN11315“
Deuss es Theater. Sonmtag, 7 ½ Uhr: Montag us Sonnabend: Potasch und Perlmutter. “
Kammerspiele.
Abends Sonntag,
der die Montag bis Sonnabend: Der Herr, der die Manlschellen kriegt.
Großes Schauspielhaus.
.
— Montag, Dienstag, Mittwoch, Donners⸗
I“
tag und Sonnabend: Die Weber. — Freitag, Abends 7 Uhr: Danton.
8. Theater in der Königgrätzer Die Fledermaus.
Straße. Gastspiel der Exl⸗Bühne. Mittwoch: Cavalleria rusticana. Abends 7 ½ Uhr (Abschieds⸗ — Bajazzi. — Donnerstag: Zum ersten
otasch und Perlmutter. — vorstellung): Der Weibsteufel.
Deutsches Künftlertheater. Sonn⸗
Am Zirkus—Karlstraße —Schiffbauerdamm. 8 1SS 5ge. Abends 7½ Uhr: Reigen. — Montag bis Sonntag, Abends 8 Uhr: Die Weber. Der Herr Verteidiger. Sonnabend: Reigen.
Lessingtheater. Sonntag, Abends T 7 ½ Uhr: Die Ballerina des Königs. — 7 ½
nigs.
Das WVolkshühne. (Theater am Bülow⸗
rusticana. — Bajazzi. — Abends —
7 ½ Uhr: Der Kaiserjäger. —
Male: Liebelei. — Freitag und Sonn⸗
abend: Liebelei. 7 ¾ Uhr:
Bauer.
Wallnertheater. Wannertheater⸗
straße. Sonntag, 7 ½ Uhr: Zigeuner⸗ (4 Uhr): liebe. Abends
instik! — Kleines Schauspielhaus. Sonntag,
he Mascottchen. — Montag b 9 bis Sonnabend: Die Ballerina Sonnabend: vfesecheithen. 3 9 ie Sonnabend: Der
Verliner Theater. Sonntag, Abends des K “ Das Milliarden⸗Souper. 1 WW Sonnabend: 528 gSchllerch ater. cbe te nang. latz.) S g (3 Uhr): onntag (3 ½ Uhr): Ein platz.) Sonntag (3 Uhr): Cavalleria tagd 17,„ nihr. Montag: das Fräulein. — Montag bis Sonn⸗
— Dienstag und abend: Meine Frau — das Fräulein.
er sidele Bauer. (Operette.) 1 abend Die Fleder⸗ — Montag bis Sonnabend: Der fidele Komödienhaus. Sonntag, Abends mans. “ —7 Uhr: Operetten⸗Gastspiel: Der Sonntag, Abends 7 ½ Uhr: Der Herr, bi ngr Engel⸗ — 5Haftsrn Sonn⸗ Maulschellen kriegt. — abend: Der blonde Engel.
Theater des Westens. Sonntag Die 18 farrhauskomödie. — Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und 2 Uhr: Montag Morgen wieder ustik!
Theater am Nollenborsplatz. sowie em Sonntag (3½8 Uhr): Wenn wec⸗ 9.
aliatheater. Sonntag, Abends wacht. — Abends 7 ½ Uhr: Der
Vetier aus Dingsda. — Montag bis etter aus Dingsda.
8 a — „*
Familiennachrichten.
rachtmädel. Gestorben: Hr. Geh. Oberregierungs⸗ Frau — rat, Professor der Rechte Dr. Ferdinand von Martitz (Berlin).
Meine
86 Verantwortlicher Schriftleiter
Komi cche Oper. Sonntag, Abends Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verantwortlich für den Pasesernen: “
Der Vorsteher der Geschäftsstelle Rechnungsrat Mengering in Berlin.
Verlag der Geschäftsstelle Mengering) in Berlin.
Morgen wieder Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. is Sonnahegd. Drei Beilagen
und Erste und Zweiie Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage
in Verzeichnis gekündigter Schlesischer Pfandbriefe.
öö]
ummersbach, die Würde eines Dr.⸗Ing. ehrenhalber
Verkehrswesen. 1 68 Posteinlieferungsbücher. Die Herstellungskosten der
r Kowno an den übrigen Tagen schweben
8 7
eichsa
“ zum Deutschen Nr. 176.
Erste Beilage
nzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
8
X“
16 11““ 88 1114““
Anbau von Zuckerrüben für die Zuckerfabriken
Berlin, Sonnabend, den 30. Fuli
Amitliches.
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Deutsches Reich.
8
“ EE11“
Deutschen Reichs.
Die An aben für die nachstehende Zusammenstellung sind zufolge Bundesratsbeschlusses vom 3. Juli 1913 durch die Inhaber oder Betriebsleiter der Zucke abriken eliefert worden. Für 1921 beziehen sich die Angaben auf die Fabriken, welche im Betriebsjahr 1921/22 Rüben zu verarbeiten beabsichtigen; für 1920 auf diejenigen, welche der Zn 8. Bren eliefer 1920,2,
in Betrieb waren und aus den Rüben Zucker hergestellt haben.
Für diese Fabriken sind angebaut worden
— —
Zahl
der Fabriken
Rübenverarbeitung
1921/22 1920/21
in in . Betrieb Betrieb fläche
mit Rüben, die von 8 den Fabriken selbst auf mit eigenen oder gepachteten Feldern angebaut sind (Eigenrüben) im Inland Anbau⸗
mit Rüben, die von den Fabrik⸗ .“ eesellschaftern vertragsmäßig zu 8 liefern sind
(Pflichtrüben) 8 1
8 im im Inland Ausland Erntefläche
4
V im Inland Ausland Anbaufläche
1921
im Inland
Ernte⸗ Anbaufläche 1921
fläche 1920
mit anderen Rüben Kauf⸗ oder Ueberrüben)
im Ausland
mit Rüben Vermehrung +
überhaupt oder Verminderung — Ernte⸗ 1921 8 fläche gegen 1920 1920
im im “ Inland Ausland blasban⸗
Erntefläche fläche 1920 1921
kommende gewesene
Hektar
Königsberg.. Stettin.. Opvelnl.. Breslau.. Brandenburg. Mecklenburg.. . . Schleswig⸗Holstein und H Münster i. W. und Cassel. Düsseldorf und Köln Magdeburg . Thüringen, Dresden und Leipzig Nürnberg, Würzburg, Stuttgart, Karlsruhe und Darmstadt ..
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375 607 19 399
8 287 2 854 17 659 3 842
12 117 — 2 905 301 20 892 5 283 10 213 27 499 3 145 1 575
3 100 17 601 7 460 58 481 18 531 1 559 13 090 22 546 55 145 524 4 059 6 805 12 520 45 358 112 340 1 987 8 992
12 728 21 661
1 175 5 055 322
9 450 6 271 2 414 6 043 699 4 260 14 896 3 342
+ 6726
1 925 4 002 3 828 26 478 8 258
Æ —S dabo.SSSFF vobodoCS
IAEmortoPboae
Deutsches Reich ... Berlin, den 29. Juli 1921.
16 139 0 137 985 609] 119 745 190] 176 824
Statistisches Reichsamt. Delbrück.
250 135 998
0 doCo d8o
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I88
Preußen. Ministerium für Volkswohlfahrt. In der Woche vom 17. bis 23. Juli 1921 auf Grund der Bundesratsverordnung über Wohlfahrtsp flege
während des Krieges vom 15. Februar 1917 genehmigte öffentliche Sammlungen.
Zu fördernder Wohlfahrtszweck
Stelle, an die die Mittel abgeführt werden sollen
Zeit und Bezirk, in denen das Unternehmen ausgeführt wird
Verwaltungsrat des Kaiserin⸗ Augusta ⸗Viktoria ⸗Hauses, Berlin W. 66, Leipziger Straße 3
Jungdeutschland⸗Bund, Berlin W. 50, Kurfürstendamm 243
gaben
88
gaben
Arbeitsausschuß deutscher Ver⸗ bände, Berlin NW. 52, Schloß Bellevue
Oberschlesisches Hilfswerk, Berlin NW. 7, Unter den Linden 78 - Flüchtlingsfürsorge
Berlin, den 28. Juli 1921.
Der Minister für Volkswohlfahrt.
Statistik und Volkswirtschaft. Arbeitsstreitigkeiten.
Wie bereits berichtet, ist der Streik im Berliner Textilgroßhandel beigelegt und die Arbeit gestern wieder aufgenommen worden. Der „Vossischen Zestung, zufolge wurde eine Vereinbarung getroffen, wonach folgende ehälter bewilligt werden: Ledige über 22 Jahre 260, Verheiratete über 20 Jahre ohne Kinder 275, Verheiratete über 20 Jahre mit Kindern 285 ℳ. Die sämtlichen Handelshilfsarbeiter bekommen die Gehaltsdifferenzen für 6 Wochen vor dem 1. Juli nachbezahlt. Für die weiblichen An⸗ gestellten bleiben die Prozentsätze des alten Tarifvertrags bestehen. 1
Auf sämtlichen Berliner Güterbahnhöfen haben gestern, wie die „Deutsche Allg. Ztg.“ meldet, die beim Kartoffelabtrans⸗ vort beschäftigten Arbeiter und Kutscher die Arbeit niedergelegt. Den Grund für diesen uner⸗ warteten Streik bildet die Ablehnung von Lohnforderungen dieser Arbeitnehmer durch die Arbeitgeberorganisation. Die Kartoffel⸗ kutscher und Arbeiter verlangen einen Wochenlohn von 375 ℳ an Stelle des bisberigen von 295 ℳ. Das Angebot der Arbeitgeber, ihnen eine zehnprozentige Lohnzulage sh bewilligen, lehnten die Arbeitnehmer ab und beschlossen die sofortige Arbeitsniederlegung, ohne sich einem im Tarifvertrag ausdrücklich vorgesehenen Schieds⸗ spruch des Schlichtungsausschusses Groß Berlin zu unterwerfen.
Im Bankbeamtenstreik in der Tschecho⸗Sl,vwakei ist laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ eine Fnäsass erzielt worden. Gestern ist in sämtlichen Banken, sowohl in deut chen wie auch in tschechischen Instituten, die Arbeit wieder auf⸗ genommen worden. Wie verlautet, wird das gesamte Personal mit wenigen Ausnahmen wieder eingestellt. “
Wohlfahrtspflege.
1““ en enden der großen Banken für die notleidende 2 8 8e- ische Be 95 16 erung sind nunmehr. auch namhafte Summen gefolgt, die von der Industrie, von Verbänden und Ge⸗ nossenschaften sowie von Privatpersonen gestiftet worden sind. Nament⸗ ich alle Gaben aufzuführen, verbietet der beschränkte Raum. Es
Zugunsten seiner satzungsgemäßen Auf⸗
1 W“ Zugunsten seiner satzungsgemäßen Auf⸗ Zugunsten seiner Bestrebungen über die
Aufklärung der Schuldfrage
Unterstützungsmaßnahmen für die deutsche Bevölkerung Oberschlesiens und der
31. März 1922 im Ausland. — Sammlung von Geldspenden durch Werbeschreiben.
31. Dezember 1921 für Preußen. — Sammlung von Geldspenden durch Werbeschreiben und zur persön⸗ lichen Werbung durch Vorstands⸗ mitglieder.
31. März 1922 für Preußen. — Sammlung von Geldspenden g Werbeschreiben und durch die Post zu versendende Aufrufe.
30. September 1921 für Fncig. — Sammlung von Lebensmitteln, Kleidung und Gebrauchsgegen⸗ ständen des täglichen Lebens.
Verwaltungsrat
J. A.:
seien daher u. a. nur genannt: Die Interessengemein chaft der deutschen Teerfarbenfabriken, deren Mitglieder 500 000 ℳ gestiftet haben, der Verein der wirtschaftlichen Fragen Mitteldeutschlands, der 100 000 ℳ zur Verfügung gestellt hat, ebenso die 1e. Rawack u. Grünfeld, Wetter u. Jacobi, die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft Berlin und Siemens u. Halske A.⸗G. Berlin, die 1 000 000 ℳ ge⸗ spendet haben. Das Rheinisch⸗Westfälische Kohlensyndikat hat einen namhaften Betrag gezeichnet. Sämtliche Banken nehmen Beträge entgegen unter Konto „Oberschlesier⸗Hilfswerk“, sämtliche Post⸗ anstalten unter Konto „Oberschlesier⸗Hilfswerk“, Berlin NW. 7, 8 . 8 11 Im englischen Unterhause wurde vorgestern eine Sitzung religiöser Kicperschaften, des Roten Kreuzes und anderer Organi⸗ sationen abgehalten, die sich mit der Frage der in Rußland drohenden Hungersnot befaßte. Die Teilnehmer beschlossen, einen Ausschuß zur Bekämpfung des Hungers zu bildeen.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Gang der gemeingefährlichen Krankheiten. (Nach den „Veröffentlichungen des Reichsgesundheitsamts“, Nr. 30 vom 27. Juli 1921.) Pocken.
Deutsches Reich. In der Woche vom 16. bis 23. Juli wurde 1 Erkrankung aus dem Kreise Flensburg gemeldet.
Schweiz. Vom 3. bis 9. Juli 34 Erkrankungen, und zwar im Kanton Zürich 30 — davon in der Stadt Zürich 9 — und in der Stadt Basel 4. (Bull. d. Eidgen. Gesundheitsamts S. 236.)
Mannigfaltiges.
Am 27. Juli gegen 12 Uhr Nachts i wie „W. T. B.“ meldet, auf dem Bahnhof Eisenach ein Eisenbahngüterwagen mit 3⸗ bis 400 gewöhnlichen Paketen verbra Die Ursache ist vermutlich Selbstentzündung eines Paketesz.
Laut Meldung des „Przeglad Wieczorny“ ist es in Lodz zu schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und Streikenden gekommen, bei denen es beiderseits schwere Verluste gab.
Handel und Gewerbe.
In der heutißen Sitzung des chusses der Reichsbank berichtete der stellv. Vorsitzende, Vize⸗ präsident des Reichsbankdirektoriums Dr. von Glasenapp, über die Lage der Reichsbank im letzten Monat.
Heute findet kein Börsenverkehr statt.
“ “
— Deutsche Gewerbeschau München 1922. Der Finanzausschuß des Bayerischen Landtages hat einstimmi den Antrag der Regierung angenommen, dem Handelsministerium zur Förderung der Deutschen Gewerbeschau München 1922 den Betrag von 1 ½ Mil lionen Mark für das Jahr 1921 zur Verfügung zu stellen. Die gleiche Summe wird im Staatshaushalt des nächsten Jahres ein gesetzt werden, so daß sich die Beihilfe des bayerischen Staates au insgesamt 3 Millionen Mark belaufen wird.
— Ueber die Schmalkalder Kleineisenwaren⸗ und Werkzeugindustrie im letzten Halbjahr teilt der Eisen⸗ und Stahlwaren⸗Industriebund in Elberfeld u. a. mit: Völlige Still⸗ legungen sind zwar im hiesigen Bezirk so gut wie gar nicht vorge kommen, doch arbeitete die allergrößte Mehrzahl der Fabriken mie verkürzter Arbeitszeit. Das Exportgeschäft geht recht verschieden Werkzeuge werden zum Teil lebhafter gefragt; auch in Metallwaren (Löffel usw.) sollen genügende Aufträge in letzter Zeit eingegangen sein. Das Zangengeschäft liegt noch darnieder. Ahlen gehen besser sollte der Handel mit Rußland möglich werden — was ja nicht gänz⸗ lich ausgeschlossen erscheint — so ist gerade in diesem Artikel mit außerordentlich starker Nachfrage zu rechnen. Das italienische Ge⸗ schäft, das früher von hier aus gut gepflegt wurde, will sich nicht heben, besonders nachdem die neuen italienischen Zölle in Kraft traten Auch das Geschäft nach Uebersee läßt noch zu wünschen übrig.
— Die außerordentliche Generalversammlung des Eisen⸗ und Stahlwerk Hoesch A. G. Dortmund genehmigte laut Meldung des „W. T. B.“ einstimmig folgende Kapitals⸗ 1“ 30 Millionen Stammaktien und 15 Mil⸗ lionen 52e. Von den Stammaktien sollen 22,5 Millionen Mark den alten Aktionären im Verhältnis von 2: 1 angeboten werden. Die restlichen 7,5 Millionen Mark — ebenso wie die 15 Millionen 11“ — übernimmt der Köln⸗ Neuessener Bergwerksverein. Der Ausgabekurs wurde auf 135 vH fest⸗ gesetzt für die Stammaktien, für die Vorzugsaktien der Nennwert. Von den Stammaktien werden 22,5 Millionen Mark von einem Bankkonsortium übernommen und den alten Aktionären im Ver⸗ hältnis von 2:1 zum Kurse von 114 vH angeboten
— Nach einer durch „W. T. B.“ verbreiteten Meldung der
Bergisch⸗Märkischen Zeitung“ über die Erweiterung der Elber⸗ helder TeßtileAktiengesellschaft, in der sich bisher ie Firmen Abraham und Gebrüder Frohwein, Elberfeld, und Schlieper & Frohwein vereinigten, haben sich ihr die Firmen Wilhelm Böddinghaus & Co., Elberfeld, Fuhrmann & Schröder in Lennep angegliedert, wodurch eine gegenseitige Ergänzung der Fabrikate er⸗ reicht wird. Um den an sie gestellten hohen Anforderungen ent⸗ sprechen zu können, erhöht die Aktiengesellschaft ihr Stamm⸗ kapital auf 40 Millionen Mark und gibt für 30 Millionen F do. aus.
— Nach dem Geschäftsbericht der Concordia, Cölnische Lebens⸗Versicherungs⸗Gesellschaft für das Jahr 1920 ist die Zahl der abgeschlossenen Versicherungen von 12 254 im Jahre 1919 mit 95 416 755 ℳ Versicherungssumme und 257 155 ℳ Jahresrente auf 15 959 mit 160 647 067 ℳ Kapital und 481 591 ℳ Jahresrente im Jahre 1920 gestiegen. Der Reinzuwachs im Jahre 1920 ist auf 10 608 (1919: 7950) Personen mit 145 153 758 ℳ (1919: 81 146 027 ℳ) Versicherungssumme und 436 380 ℳ Jahresrente se stiegen. Dagegen sind die gesamten Unkosten von 5 482 906 ℳ im Jahre 1919 auf 10 647 560 ℳ im Jahre 1920 gestiegen. De Währungsrücklage wurden 676 816 ℳ überwiesen. Die Kriegsrück⸗ lage für die nach den neuen Kriegsversicherungsbedingungen gegen Kriegsgefahr Versicherten ist neu gebildet, ihr sind 52 085 ℳ zuge⸗ wiesen worden. Der Gesamtbestand der Lebensversicherungen beträgt
u Ende des Jahres 1920 111 337 Versicherungen für 95 986 Per⸗ onen mit 655 605 953 ℳ Kapital und 1 788,850 ℳ Jahresrente.