1922 / 9 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Jan 1922 18:00:01 GMT) scan diff

Arbeitnehmer des Hochbaus vom Tag der Wiederaufnahme der Arbeit an bis zum 26. d. M. einen Stundenlohn von 12,75 und für die darauffolgenden zwei Monate einen Stundenlohn von 13,50 er⸗ halten. Dieser Vorschlag wurde in einer Reihe von Versammlungen der Bauarbeitergewerkschaft angenommen, während die General⸗ versammlung des Verbandes der Baugeschäfte von Groß Berlin am Montag die Aufhebung der Aussperrung beschloß. Damit hat der Ausstand sein Ende erreicht. Die Wiederaufnahme der Arbeit ist für heute, Mittwoch, festgesetzt worden. Die Arbeit⸗ nehmer hatten einen Stundenlohn von 15 verlangt.

1 Wohlfahrtspflege.

Die Arbeitsgemeinschaft Groß Berlin der Reichsvereinigun ehemaliger Kriegsgefangenen teilt mit, daß nach einer Verfügung de Reichsministers des Innern den Angehörigen der am 1. Dezember 1921 noch nicht heimgekehrten oder der unmittelbar nach der Heimkehr in das Versorgungslazarett aufgenommenen und am 1. Dezember 1921 zwecks stationärer Behandlung noch darin be⸗ findlichen Kriegsgefangenen, genau wie im Vorjahre, eine Beschaffungsbeihilfe (Weihnachtsbeihilfe) gewährt wird, und zwar für Erwachsene bis zum Betrage von 500 ℳ, für Kinder je 300 ℳ. Für Erstattung dieser Beihilfen bis zum 31. März 1922 kommen die zuständigen kommunalen Behörden (Fürsorgeämter) in Betracht. Die der Arbeitsgemeinschaft angeschlossenen Ortsgruppen erteilen bereitwilligst Auskunft.

Die „New Yorker Staatszeitung“ hat nach einer Meldung von „W. T. B.“ dem Reichshilfsausschuß für Oppau durch Vermittelung des Central⸗Relief⸗Commitee Spenden im Gesamtbetrage von 2 720 916,10 überreicht.

Kunst und Wissenschaft.

In der Januarsitzung der Gesellschaft für Erdkunde unter Vorsitz von Geheimrat, Professor Kohlschütter berichtete Pro⸗ fessor Dr. Otto Nordenskjöld⸗Göteborg, Ehrenmitglted der Gesellschaft, über seine letzten Reisen in Patagonien und Peru. Im Juni 1920 begann der Vortragende in Begleitung dreier seiner Landsleute, eines Geographen, eines und eines Kartographen, seine Forschungsreise, die zum Ziel die Er⸗ kundung der Südkordilleren und die Eisbildungen hatte, wie sie in Patagonien, insbesondere am Ostabhange der Patagonischen Kordillere, vorliegen. In Lima, wohin er am 20. Juli 1920 gelangte, schloß sich der peruanische Forscher Dr Carlos Rospigliosi der Expedition n, die auch die beste Unterstützung von seiten der peruanischen Regierung fand. Die Forscher begaben sich zuerst nach

ntralperu bis zum 470 siüdlicher Breite. Es wurde ie sehr hochgelegene, in Serpentinen sich das Gebirge hinaufziehende Eisenbahn bis Serro del Casco benutzt, bis zu 4700 m Meereshöhe; in 4200 m über See befindet sich dort noch ein Metallschmelzwerk. Als die Wasserscheide erreicht war und man einen Gletscher in 4300 m Seehöhe angetroffen hatte, wandte die Expedition sich südwärts, um die Hochflaäche zu studieren. Es konnte dort ein Steinkobhlenfeld entdeckt werden. In 4000 m Seehöhe wird dort noch Viehzucht getrieben, besonders Schafzucht, in weiterer Höhe kommen das Lama und der Alpaco vor. Ueberall zeigt der Hoden die Spuren der Vergletscherung, das Gebirge ist stark verwittert. Am 2. September 1920 wurde Orova erreicht, kurz darauf Carma, und nun stieg man das Gebirge abwärts, bis der tropische Urwald die Forschungsgruppe aufnahm. Auf 2000 m Höhe liegen noch Plantagen von Zucker und Kaffee bei Nacapistano, doch wird der Zucker zur Branntweinfabrikation benutzt. da sein Transvort zur Küste nicht lohnend sein würde. Am Pereneflusse, der 1877 zuerst von einem deutschen Forscher befahren worden war, liegen Plantagen, aguf denen die Indianer als Arbeiter leben und die be⸗ sonders durch die Missionen der Franziskaner angelegt worden sind. Der Flußlauf wurde von den Forschern nunmehr verfolgt, trotz der großen Schwierigkeiten, die die Katarakte und Stromschnellen dem Vordringen darboten. Die Expedition, die auf 20 Weiße und 20 Indianer angewachsen war, wurde flußabwärts gebracht und gelangte auf Booten, d. h. Einbäumen, und auf Flößen in zweiwöchiger Fahrt, bei Verlust einiger Fahrzeuge und vieler photographischer Platten zur Mündung. Längs des Perens konnte man einige Indianerdörfer besuchen und sch⸗ Dinge, Hausgerät, Kalebassen und Körbe bei ihnen erwerben. Diese Indianer am Perens sind bisher wenig bekannt, sie gehören dem Stamme der Andes an, der dem Ge⸗ birge Südamerikas den Namen S hat, und bilden den Uebergang zwischen den Wald⸗ und den Bergindianerstämmen. Ihre Pfahlbauten sind merkwürdig, obschon der Grund dieser ihrer Bauart nicht deutlich ist. Am 27. September wurde die Mündung des Perené in den Pangora erreicht, der selbst in den Tambofluß geht. Dieser Tambo ist der Hauptarm des Ukajoli, eines großen Nebenflusses des Amazonenstroms. Die Durchschnittstemvperatur in dem Flußgebiet des Perené betrug + 37 Grad Celsius. Vom 1. Oktober ab machte sich die Expedition auf den Rückweg; man gelangte nunmehr zu einer Missionsstation am Rio negro und zu den Kitschua⸗Indianern, von deren Leben und Aussehen der Vortragende lebendige Schilderungen bot, und passierte die Grenze zwischen Urwald und Hochgebirge. Am 9. Oktober betrat die Expedition wieder das Hochgebirge und die Region der Gletscher und begab sich dann mit der Bahn nach Lima zurück. Ueber seine vatagonische Forschungsreise berichtete Professor Otto Nordenskjöld etwa folgendes. r wurde durch die chilenische Regierung unterstützt, und bekam ein Schiff, das ihn über Valparaiso und antiago an die Küste Patagoniens brachte und den Auftrag batte, die Expedition nach einer zu bestimmenden Zeit von dort wieder abzuholen. Es galt, die Frage zu beantworten, welches der Ursprung der auf 45 Grad südl. Breite hier mächtig ausgedehnten Eismassen auf dem patagonischen Hoch⸗ gebirge sei, wie sie in solcher Größe nur erst wieder in den antarktischen Regionen sich vorfinden. Der Vortragende hatte diese Gegenden schon 1896 besucht. Auf 46 ½ Grad südl. Breite liegt der San Rafaelgletscher und nicht weit davon der San Tadevgletscher, vor dem sich ein Buchenwald befindet. Dieser Boden des Waldes ist von viel verfaultem Geäst bedeckt und zeigt einen dicken, von Moosen und Farnkräutern gebildeten Teppich; Schlangen und giftige Insekten kommen dort aber nicht vor, auch keine Lianen. Der Wald ist dem ostperuanischen Bergwald in 1500 bis 2000 m Meereshöhe in seiner Erscheinung ähnlich. Die Eismassen liegen schon in 700 m Meeres⸗ höhe. Das Eis. das sehr tiefe Risse zeigt, staut einen See auf am San Tadeo⸗Gletscher, der 10 km breit ist, aber das Eis, das sich in seiner Umgebung auf dem 4000 m hohen Valentinsberge gebildet hat, ist kein Inlandeis, wie es in den Polargebieten erscheint, es ist Spitzbergeneis, nicht Grönlandeis in seinem Typus. In den Flüssen Ostpatagoniens finden wir ertrunkene Wälder, die einen Beweis dafür bieten, daß hier eine späte Land⸗ senkung stattgefunden hat. Außerdem haben wir in diesen Gebieten sehr reiche Niederschläge; eine Regenmenge von 1 m in 50 Tagen wurde unter 47 Grad südl. Br. weit vom Meere beobachtet. Die Ver⸗ gletscherung trägt mit zur Feuchtigkeit des Klimas bei. Anfang ebruat 1921 befand sich die Erpedition wieder an der Küste; es ge⸗ ang ihr, durch Erlegung von Seelöwen ihre Nahrung zu vermehren. Am 9. Februar verließ der Vortragende dann Patagonien und kehrte Ende April 1921 nach Schweden zurück. Als Ergebnisse seiner Reise boh Prof. Nordenskjöld bervor: neben der Erforschung der West⸗ küste Patagoniens und der Eisverhältnisse, die Profile, die er von der peruanischen Kordillere hat aufnehmen können; er hat Ver⸗ steinerungen und Proben von Bodenarten gesammelt zum Studium, um Material für eine Länderkunde zu gewinnen. Chile ist heute schon gut bekannt, Peru dagegen noch wenig, dennoch ist es ein reiches Land; sein Auslandhandel ist bisher noch wenig ent⸗ wickelt. Seine Erze, seine Viehzucht, das Lama gedeiht auch auf den Hochflächen, seine Kohlenfelder, sein für Europäer

gramm

[erträgliches Klima, die Möglichkeit, durch künstliche Bewässerung die

Küstengebiete ertragreich zu gestalten, bieten dem Lande eine Zukunft, wenn auch die Schwierigkeiten des Transports aus den Gebirgs⸗ egenden zur Küste noch sehr viel Zeit bis zu ihrer Beseitigung er⸗ ordern werden. Die Darlegungen wurden auf das beste durch Licht⸗ bilder erläutert. 1— X““ Sb.

Im gupkerstichkabinett der Staatlichen Museen werden neue graphische Arbeiten von Mar Slevogt aus⸗ gestellt. Daneben bleiben die Ausstellungen des grapischen Werkes von Louis Corinth sowie der niederländischen Land⸗ schaftszeichnungen des 16. und 17. Jahrhunderts bis auf weiteres bestehen.

Verkehrswesen. Aushilfe der

störungen im Drahtnetz. Die schweren Stürme der letzten Wochen haben bekanntlich auch die Telegraphenleitungen stark be⸗ schädigt und gestört. Dabei sind jetzt in größerem Umfange die funktelegraphischen Verbindungsmöglichkeiten als Ersatz für die gestörten Drahtverbindungen erfolgreich aus⸗ genutzt worden. So konnte im Verkehr mit den nordischen Ländern die Funktelegraphie helfend eingreifen. U. a. wurde der von deutscher Seite an die schwedische Funkstation Karlsborg ergehende Anruf umgehend beantwortet und der Betrieb sofort aufgenommen; zwischen beiden Stationen wurden z. B. in einer Nacht rund 1000 Telegramme verarbeitet. In gleicher Weise ist während der Störungszeit auch der deutsch⸗norwegische Telegraphenverkehr auf dem Funkwege zwischen Berlin und Kristiania abgewickelt worden. Ebenso haben die innerdeutschen Reichsfunk⸗ verbindungen wesentlich dazu beigetragen, Ersatzwege für die gestörten Verbindungen zu bieten, so besonders im Verkehr mit Ostpreußen, das wegen seiner abgetrennten Lage bei Störungen der Drahtverbindungen in stärkerem Maße betroffen wird. it Königsberg (Pr.) wurden in der Störungezeit je nach Lage des Verkehrs zwei Funksysteme Tag und Nacht betrieben. Schließlich wurde auch die seit einiger Zeit bestehende Einrichtung des „Rundfunk⸗ dienstes“, wobei von Berlin ausgesandte Nachrichten gleichzeitig bei etwa 70 Telegraphenanstalten im Reich aufgenommen werden, in den Dienst der Störungsbeseitigung gestellt; wichtige und eilige Mel⸗ dungen wurden mittels dieses Rundfunks unbverzögert verbreitet. Uebrigens ist der Verkehr auf dem innerdeutschen Funknetz auch zu normalen Zeiten in erfreulicher Zunahme begriffen; er beläuft sich jeßt auf monatlich 240 000 Telegramme (gegen 80 000 im Früh⸗ jahr 1921).

Gestern ist der versuchsweise eingeführte Blitzfunktele⸗ grammverkehr zwischen Berlin und Hamburg, bei dem es sich darum handelt, innerhalb der Zeit von 9 Uhr Vormittags bis 7 Uhr Nachmittags Telegramme von ganz besonderer Wichtigkeit mit großer Schnelligkeit zu übermitteln, durch das nachstehende Tele⸗ eröffnet worden: „Blitzfunk Hamburg Handelskammer Präsident Hansa 1467. Eröffne hierdurch probeweise Blitzfunkdienst Berlin— Hamburg und erhoffe durch neue Einrichtung schnellste Be⸗ förderung wichtiger Nachrichten. Staatssekretär Dr. Bredow.“ Das Telegramm wurde um 9 Uhr Vormittags beim Haupttelegraphenamt Berlin N. 24, Oranienburger Straße 73/76, aufgeliefert, um 9,03 Uhr drahtlos nach Hamburg befördert, um 9,05 Uhr durch die Funkstelle des Telegraphenamts Hamburg bestätigt und war 9,10 Uhr dem

Empfänger zugesprochen.

Aus Anlaß der Tariferhöhung im Perfonen⸗ verkehr zum 1. Februar 1922 hat die Eisenbahnverwaltung, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, die Gültigkeit der Fahrkarten auf Grund des Deutschen Eisenbahnpersonen⸗ und ⸗gepäcktarifs Teil I

13 Ausf.⸗Best. 5 (2) für die Peit vom 29.—31. Januar beschränkt. it Fahrkarten, die mit einem Tage des Januar abgestempelt sind, muß die Reise im Januar angetreten werden.

8 Jagd. 1““ vW“

andespolizeibezirk Potsdam bleibt es hinsichtlich des Schlusses der Jagd auf Birk⸗, Hasel⸗ und Fasanen⸗ hennen für das Jahr 1922 bei dem gesetzlich festgesetzten Termin (31. Januar 1922).

6“

6 Theater und Musik.

m Ovpernhaufe setzt morgen, Donnerstag, Leo Slezak sein Gastspiel als Radames in „Aida“ fort. Es wirken ferner mit die Damen Kemp, Arndt⸗Ober, Guszalewicz und die Herren Helgers, Armster, Zador, Philipp. Musikalischer Leiter ist der Generalmusik⸗ direktor Leo Blech. Anfang 6 Uhr.

m Schauspielhause wird morgen „Lumpazi⸗Vagabundus“ in bekannter Besetzung wiederholt. Anfang 7 ½ Uhr. Am Freitag werden die Aufführungen von Shakespeares „Othello“ mit Fritz Kortner in der Titelrolle und Johanna Hofer als Desdemona wieder auf⸗

enommen. Den Jago spielt zum ersten Male Rudolf Forster, den Lassiv Lothar Müthel. 1

Bei dem am Mittwoch, den 18. d. M., im Deutschen Theater stattfindenden Molière⸗Abend spielt im „Tartüff“ Eugen Klöpfer die Titelrolle, Max Gülstorff den Argon, Agnes Straub die Dorine und Lina Lossen die Elmire. In „Scapins Schelmenstreichen“ wird der Scapin von Paul Graetz dargestellt. Spielleiter ist Iwan Schmith.

Mannigfaltiges.

Die Fahrpreisermäßigun zugunsten der Jugendpflege auf den deutschen Eisenbahnen sollte vom 1. Januar 1922 ab nur den behördlich anerkannten und durch die Eisenbahnverwaltung besonders bekanntgegebenen Vereinen für Jugendpflege gewährt werden. Die Durchführung der behördlichen Anerkennung der Vereine hat sich jedoch verzögert, und es wird daher die Fahrpreisermäßigung bis auf weiteres no ch nach dem bisherigen Verfahren gewährt. (W. T. B.)

Schülerinnen der christlichen Glaubensschule Seishiegakuin in Tokio haben, wie „W. T. B.“” meldet, eine Weihnachtsspende von 32 0000 an das Mit⸗ glied der hiesigen japanischen Botschaft, Hauptmann Oshima, gesandt, damit bedürftigen Berliner Schulkindern eine Weihnachtsfreude bereitet werde. Durch den Kaiserlich japanischen Konsul Schinzinger ist diese Summe dem Pfarrer Rhode⸗ Charlottenburg zur Verfügung überwiesen worden. Es sind aus dieser Spende mit Bekleidungssachen bedacht worden Kinder aus dem Krüppel⸗ und Kinderheim des Paul⸗Gerhardt⸗Hauses, aus den Schulen der Marcus⸗, Melanchthon⸗, Luisen⸗, Gustav⸗ Adolf⸗, Philippus⸗, Apostel⸗, Stephanus⸗Gemeinde und in Steglitz.

Freiburg i. Br., 10. Januar. (W. T. B.) Der seit Sonntag eingetretene starte Witterungsumschlag hat ausgiebige Regen fälle gebracht, die sogar noch in 1000 m Höhe niedergehen, während es in den höchsten Lagen des CEE16. kräftig weiter schneit. Die Wasserläufe des Schwarzwaldes führen starke Wassermassen zu Tal. Der Wasserstand des Rheins hat sich so weit gehn ben, daß die Schiffahrt nach den oberrheinischen Häfen und nach Basel wieder aufgenommen werden kann. . 3

Fnmn nsbruck, 10. Januar. (W. T. B.) Nach den aus⸗ giebigen Schneefällen der letzten Tage ist Re genwetter ein⸗ getreten. Im Oetztal hat eine große Lawine das⸗Bett der

Funktelegraphie bei Massen⸗

Oetztaler Ache verschüttet, die das Tal von Lengen⸗ und Erste, Zweite, Dritte und Vierte Zentral⸗Handelsregister⸗Beilaae

88

feld überschwemmt hat. Den „Innsbrucker Nachricht zufolge sind in dem Markte Dro bei Arco 29 Häuser 4— Brande zum Opfer gefallen, wodurch 35 Familien obdachlos ge⸗

worden sind. u

Paris, 10. Januar. (W. T. B.) Heute, Vormittags 5 U verielg⸗ alle elektrischen Kabel am Nordbahnho br Brand. Die Telegraphen und Telephone der Bahn gesellschft wurden vollständig zerstört. Die Ankunft und Abfahrt der Züge ist unterbrochen, ebenso die elektrische Beleuchtung des Bahnhofs. Der Verkehr ist bis auf die Strecke nach Pontoise eingestellt. Erst gegen 8 ½ Uhr konnte man des Feuers Herr werden, Die Züge erleiden große Verspätungen.

Reichsversorgu ngs blatt“, amtliche Nachrichten Versorgungs⸗ und Fürsorgeangelegenheiten der Kriegs⸗ herausgegeben vom Reichs.

Das

über die

beschädigten und Kriegshinterbliebenen, arbeitsministerium, hat in Nr. 1 (des 4. Jahrgangs) vom 5. Janua⸗ 1922 folgenden Inhalt: Versorgungsrecht: Richtlinien für die beschleunigte vorläufige Umanerkennung der Witwen⸗ und Waisen⸗ rente; Abkommen über die Versorgung im Memelgebiet; Erhöhung des pensionsfähigen Diensteinkommens im Sinne der Ruhensvor⸗ schriften; Weitere Bestimmungen über die Militärversorgungsgerichte und das Reichsversorgungsgericht sowie über das Verfahren vor ihnen vom 28. November 1921; Versorgungs⸗Hausgeld. Soziale Fürsorge: Erhöhung der Kriegsterlnehmer⸗(Veteranen⸗) Beihilfe nach den Gesetzen vom 22. Mai 1895/19. Mai 1913 auf monatlich 50 vom 1. Dezember 1921 ab; Vertretungen der Berufsgenossen⸗ schaften und öffentlichen Arbeitsnachweise bei Durchführung des Ge⸗ setzes über die Beschäftigung Schwerbeschädigter; Maßnahmen der

Krüppelfürsorge für Kriegerwaisen und Kinder Kriegsbeschädigter.

Versorgungsbehörden, Aufbau und Dienstbetrieh der Versorgungsbehörden: Anhaltspunkte für die militär⸗ ärztliche Beurteilung der Frage der D. B. oder K. D. B. bei den häufigsten psychischen und nervösen Erkrankungen der Heeresangehörigen; Be⸗ schleunigung des Versorgungsverfahrens Haushalts⸗Wirt⸗ schafts⸗ und Kassenwesen: Reichsversorgungsblätter für die Regelungsabteilungen; Jahresbescheinigungen; Durchfübrungske⸗ stimmungen zum Gesetz über die Einkommensteuer vom Arbeitslohn vom 11. Juli 1921; Gesetz, betr. die Verpflichtung zur Auskunft über militärfiskalische Gelder und zu deren Herausgabe, vom 25. Oktober 1921; Belohnungen für die Ermittlung der Täter bei Diebstählen. Beamten⸗, Angestellten⸗ und Arbeiterangelegen⸗ heiten: Offene Stellen für Wartegeldempfänger und Beamter⸗ anwärter; Personalnachweise; Neues Ortsklassenverzeichnis vom 1. Aptil 1920 ab; Anrufung des paritätischen Ausschusses 8 (2) des Kei⸗ tarifvertrags vom 4. Juni 1920). Verschiedenes: Aus Zeitschriften.

Nr. 3 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“ berausgegeben im preußischen Finanzministerium, vom 7. Januar 1922, hat folgenden Inhalt: Amtliches: Erlaß vom 23. November 1921, betr. die Verwendung von Naturstein bei Staatsbauten. Erlaß vom 7. Dezember 1921, betr. die Abhaltung der Staatsprüfung der Regierungsbauführer. Erlaß vom 20. Dezember 1921, betr. den Pe für behördliche Anzeigen im Anzeiger zum Zentralblatt der

auverwaltung. Dienstnachrichten. Nichtamtliches: Das Temperaturmeßverfahren zur Bestimmung der Sickerwasserverluste von Kanälen. Vermischtes: Wettbewerb für Entwürfe zu einem Boot⸗ und Klubhaus. Ehrenpreise an Reaierungsbaumeister in Preußen. Wahl zum Stadtbaurat und Magistratsmitglied der Stadt Stolp i. Pomm. Glektrotechnische Beratungsstellen für Bayern. Deutsche Gewerbeschau München 1922. Niedersächsische Handwerksausstellung in Hildesheim. Baupolizeiliche Zulassung von Rauchschiebern. Grabenkettenbagger mit Drehbarkeit der Last⸗

radachse gegen den Oberbau in einer senkrecht zur Längsachse ge⸗t.

richteten Ebene mittels seitlicher Treibschraubspindeln. Bücherscha

Aeronautisches Observatorium. Lindenberg, Kr. Beeskow. 8. Januar 1922. Drachenaufstieg von 5 ¾ a bis 7 ¼ a.

Relative Wind

Feuchtig⸗ b Geschwind keit Richtung Sekumb⸗ Meter

Seehöhe Luftdruck Temperatur Co

8 oben unten %

122 754,0 11,2 S

280 740 SWzS 1240 652 SW 1500 630 SW;zS 2190 575 SWzͤS

——ö

10. Januar 1922. Drachenaufstieg von 10 a 00 bis 11 ½ 3.

Relative Wind Feuchtig⸗ Geschwind.

keit Ri Sekund.⸗ unten % Richtung Fleter

m]

Seehöhe Lefidrush Temperatur C0

m mm

122 750,0 95 6 980 675 88 W 18 1540 630 82 NV 18 2100 586 8 18 2460 560 NW;z 20

Opernhaus. (unter den Linden.) Donnerstag: 12. Dauer⸗ bezugsvorstellung. Aida. Anfang 6 Uhr.

vcreitag: Neu einstudiert: Die Zauberflöte. Anfang r.

Schauspielhaus.an Gendarmenmarkt.) Donnerst.: 11. Dauer⸗ bezugsvorstellung. Lumpazi⸗Vagabnndus. Anfang 7 ½ Uhr. 8

8 .* *

2

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg.

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstell chnungsrat Mengerina in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstr. 32.

Drei Beilagen

9 : : - :9 a., 5 1 Bedarf konnte im allgemeinen gedeckt werden, nur jüngere Burschen,

an Deutschen Reichs

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 11. Januar

anzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

8 He: 1922

Nr. 9. Richtamtliches.

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)

Handel und Gewerbe. Telegraphische Auszahlung.

11. Januar 10. Januar

Geld Brief Geld Brief 6493,50 6506,50 6468,50 6481,50

58,90 59,10 58,40 58,60 1398,60 1401,40 1388,60 1391,40 2747,25 2752,75 2747,25 2752,75 3511,45 3518,55 3471,50 3478,50

4420,55 4429,45 4360,60 4369,40 324,65 325,35, 324,15 324,85 759,20 760,80 749,25 750,75 748,25 749,75 739,25 740,75 176,57 176,93 175,07 175,43

1458,50 1461,50 1448,55 1451,45

3426,55 3433,45 3361,60 3368,40

2637,35 2642,65 2587,40 2592,60

msterdam⸗Rotterdam ö. Aires (Papier⸗ peso) 1ö6 Brüssel und Antwerpen kopenhagen .. . Föbholm und Gothen⸗ burg. . Helsingfors Italien. London. New York Paris.. Schweiz . Spanien. Fher (altes) Wien (Dtsch.⸗Oesterr.), abgestemp.. 11“ Budapeset. eenn. Konstantinopel..

b““ 9Ze11. 2* X“

1“

6,22 285,30 28,43 117,15

6,18 284,70 28,37 116,85

6,06 285,70 27,77

118,85

6,12 286,30 27,83 119,15

Ausländische Banknoten vom 11. Jannar.

Geld Brief 174,70 175,10 173,30 173,70 1394,50 1397,50 3501,25 3508,75 746,75 748,25 74325 744,75 321,50 323,50 1450,50 1453,50 6493,50 6506,50 755,00 757,00 2737,25 2742,75

7

3,00

05 3,15 . 140,75 . 4405,50 . 3416,50 4 2627,25 über) 283,00 . 282,50

1000 —5 Doll. . 8 2 und 1 Doll. . 5 für 100 Frcs. 8 h6 für 100 Kr.. G

8 große (100 500 Lftrl. 8 1 Lstrl. u. darunter.

Amerikanische Banknoten

Belgische Dänische Englische

Finnische sranzösische Hollindische Llalienische sorwegische desterreichische

—“, 72 2

100 Frcs. 8 100 Fl.. . 100 Lire 16 100 Kr. . alte 8188 1 alte (10 100 Kr.) neue (1000 Kr.). neue (10 u. 100 Kr.) 500 u. 1000 Lei. unter 500 Lei. 11Seö“ wTIIM“ ür 109, Ft. .. gvanische .“ Techo⸗slow. Staatsnot., neue (100 Kr. u. dar 1.“ unter 100 Kr.

8 82 . 0 82. 2. 2*

mänische Fridische

14“

leber die Arbeitsmarktlage in der Provinz Lrandenburg in der Woche vom 1. bis 7. Januar m vrchtet das Brandenburgische Laudesarbeitsamt: Waͤhrend der Aivettmait zwischen Weihnachten und Neujahr ziemlich still lag, zeinte sch nach den Feiertagen eine merkliche Belebung. Offene Stelln vurden zahlreicher als in der Vorwoche gemeldet, und die Vemitlungstätigkeit war dementsprechend lebhafter. Im Schiffer⸗ Lwehhe trat in der Berichtswoche eine weitere Besserung ein. De anhaltenden Regengüsse hatten ein weiteres Steigen der Der zur Folge, so daß die Fahrzeuge mit normaler Lauchtiefe ihre Fahrt fortsetzen konnten. In der Landwirt⸗ schaft stieg die Nachfrage nach Arbeitskräften, da vielfach bereitz Vorarbeiten für die Frübjahrsbestellung getroffen werden. Der

die in größerer Zahl benötigt werden, konnten auch im Wege des

wischenörklichen Ausgleichs nicht beschafft werden. Die Zahl der

selensuchenden Deputatarbeiterfamilien erfuhr immer noch keine Ver⸗ angerung, wie auch landwirtschaftliche Beamte zurzeit wenig Aus⸗ icht auf Unterbringung in geeigneten Arbeitsstellen haben. Holz⸗

agarbeiten und Stubbenroden boten in einzelnen Kreisen nele Arbeitsgelegenbeiten. Die bergbauliche Vermittlungs⸗ sütgkeit hielt sich in mäßigen Grenzen. Infolge der Regengüsse der vae Zeit fand die Einstellung der Tongewinnungsarbeiten in

6 Ziegelindu strie statt; zahlreiche Entlassungen waren zu berseichnen. Die Lage in den Tafelglashütten und in der Steinzeugin dustrie bot ein verhältnismäßig günstiges Bild. Anhaltend gut war der Geschäftsgang in der Metallindustrie; u einigen Orten herrschte Hochkonjunktur, die sich in zahlreichen Vermittlungen ausdrückte. Die Lage in der Optik änderte sich

Nur vereinzelt wurden geübte Ausschleifer und verlangt, die vom Arbeitsnachweis in Rathenow

gestellt werden konnten. Neueinstellungen fanden auch wlader chemischen Industrie, statt. Das noch gut fäftigte Hut⸗ und Textilgewerbe nahm keine nennenswerten Einstelungen von männlichen Arbeitskräften vor. In der Straus⸗ rager Schuhindustrie wurde in der Woche zwischen Weihnachten nnd Neujahr größtenteils nicht gearbeitet, damit die beschäftigten karveitskräfte noch möglichst lange Hest ohne Schichtverkürzung arbeiten 889 Nach wie vor fehlt es im Holzgewerbe an Fach⸗ 8 gkräften. Weniger gut ist die Lage in der Tabakindustric. d hohe Zoll se zu Betriebseinschränkungen in größtem Maße, 6 daß mit vollständiger Stillegung einiger Betriebe gerechnet werden eane. Das Reichsverpf. egungsamt in Frankfurt a. Oder nefles nunmehr endgültig auf Grund der vom Feindbund geforderten ge Heeresverminderung eine größere Anzahl Magazinarbeiter und Keas. Im Bekleidungsgewerbe hat die Nachfrage nach Schneidern kinv schuhmachern etwas nachgelassen. Das Baugewerbe war 8 89e 6 etwas lebhafter beschäftigt. Nur im Dachdeckerhand⸗ feit eeinflußten die ungünstigen Witterungsverhältnisse die Tätig⸗ fn 1 daß Entlassungen nicht zu vermeiden waren. öu t0 9 ernte Arbeiter bot sich wenig Arbeitsmöglichkeit. Für u G nisches Personal sind besondere Veränderungen nicht Na 18 hnen, doch setzte um die Jahreswende eine etwas lebhaftere lrbeirage nach gewandten Hilfskräften für Abschlußarbeiten ein. Der duttsmarkt für Frauen zeigte sich aufnabmefähig in der Hut⸗ scatt e, Optik und teilweise im Handelsgewerbe. In der Hauswirt⸗

war die Vermittlungstätigkeit ruhig.

Rach dem Geschäftsbericht der Wanderer⸗Werke Winklhofer & Jaenicke, Akt.⸗Ges., Schönau 1 itz, hat der gute Geschäftsgang in dem am 30. Sep⸗ nn 8. zum Abschluß gelangten Geschäftsjahr angebalten. Das entspre be war auch in diesem Jahre an dem erzielten Mehrumsatz

enechend beteiligÄt. Die aus dem Gewinn von 1917/18 gebildete

Aktien⸗Gesellschaft“ deu

khr estenersonderrüclage in Höhe von 6 500 000 ist im Berichts⸗ 1 3 lung der letzten Kriegssteuer und ein verbliebener kleiner

Rest mit zur Zahlung des vorläufigen Reichsnotopfers verwendet worden. Von den ausgewiesenen Außenständen ist der weitaus größte Teil bis Mitte Dezember eingegangen. Die Werke sind gegenwärtig bis an die Grenze der Leistungsfäbigkeit beschäftigt. Der derzeitige Auftragsbestand ist ein durchaus befriedigender, so daß, falls nicht auf wirtschaftlichem oder politischem Gebiete Störungen eintreten, schäftigung gesichert erscheint.

hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr vielfach gebessert.

des Stammkapitals von 22 Millionen auf 33 Millionen Mark durch Ausgabe von 10 500 000 neuen Stammaktien und von 500 000 neuen Vorzugsaktien zwecks Verstärkung der Betriebsmittel beschlossen, insbesondere, um die vorhandenen flüssigen Mittel durch die Kosten des beschlossenen Fabrikneubaues nicht zu sehr zu schwächen, für den eine Baureserve geschaffen wurde. Der Erneuerungsfonds wurde auf ein neuerrichtetes Werkerhaltungskonto übertragen; demselben wurde eine weitere Rate zugeführt. Dieses Konto soll im Hinblick auf die jetzigen hohen Kosten der Ersatzbeschaffung ungenügende Abschreibungen ergänzen. Der Rohgewinn beträgt 21 921 788 ℳ, die Abschreibungen erfordern 4 494 066 ℳ. Verteilt 45 vH auf die Stammaktien und 6 vH auf die Vorzugsaktien ab 1. April 1921. Ferner werden über⸗ wiesen dem Versicherungsfonds 1 000000 ℳ, der Pensionskasse 700 000. ℳ, den Beamten und Arbeitern und zum Kleinwohnungsbau 4 000 000 ℳ, der Wandererstiftung für Altersbeihilfen 1 000 000 ℳ, für gemeinnützige Zwecke 250 000 auf neue Rechnung vorzutragen sind 997 722 ℳ.

Die Vereinigte Neumärkische Kohlenwerke Aktien⸗Gesellschaft Zeelenzig (Neumark), teilen mit, daß

ihre Grube „Gute Hoffnung“ bei Trebow die Kohlenförderung auf⸗ genommen hat.

Vom 14. bis 17. Januar 1922 findet in Köln die dritte Wiederholung der Erfindungen⸗ und Neuheitenmesse statt, deren Zweck Einführung von Neuheiten und Ausfuhr nach den Westländern ist. Auskunft erteilt die Ausstellungsleitung.

Das Alexanderwerk A. von der Nahmer Aktien⸗

Gesellschaft, Remscheid, hat mit der Firma Aalwerke

Heinrich Rieger & Söhne, Aalen i. I Fttbg., eine Interessengemein⸗ schaft abgeschlossen. Die Aalener Firma wird unter Beteiligung des Alexanderwerks in eine Aktiengesellschaft unter der Firma „Riegerwerk

t’ umgewandelt und das Alexanderwerk übernimmt Alleinverkauf sämtlicher Fabrikate des Riegerwerks. Zweck der Interessenvereinigung ist die Vereinfachung der Arbeit, um mit geringeren Kosten höhere Leistungen zu erzielen. Die Fabrikation in den in ihren Einrichtungen wesentlich vervollkommneten Betrieben der beiden Gesellschaften erfolgt in Zukunft nach den gleichen Grund⸗ sätzen unter Duchführung einer planmäßigen 2 Bereinheitlichung der Fabrikate und aller Einzelteile.

Der Aufsichtsrat der Metallgesellschaft Frankfurt a. M. besthloß laut Meldung des „W. T. B.“, eine Dividende von 20 vH für die Stammaktien vorzuschlagen. Die Metallbank beantragte eine Dividende von 18 vH gegen 6 vH, die für das 6 Monate umfassende vorangegangene Geschäftsjahr gezahlt wurden. Der Aufsichtsrat der Metallbank und Metallurgischen Gesell⸗ schaft Aktiengesellschaft schlägt die Erhöhung des Stamm⸗ aktienkapitals von 75 auf 105 Millionen Mark und des Vorzugskapitals von 25 Millionen auf 35 Mil⸗ lionen Mark vor. Die Aufsichtsräte der Deutschen Gold⸗ und Silberscheideanstalt, der Metallgesellschaft und der Metallbank und Metallurgischen Gesell⸗ schaft Frankfurt a. M. beschlossen, eine Interessengemein⸗ schaft derart einzugehen, daß die drei Gesellschaften unter voller Wahrung ihrer rechtlichen und geschäftlichen Selbständigkeit ihre Gewinne in Zukunft zusammenwerfen.

In der gestrigen außerordentlichen Generalversammlung der Badischen Anilin⸗ und Sodafabrik, Ludwi shafen, wurde laut Meldung des „W. T. B.“ mitgeteilt, daß bei dem Oppauer Unglück 522 Personen ihr Leben eingebüßt haben, 1097 verletzt wurden und daß 43 Personen vermißt werden. Die Kapitalserhöhung von 430 Millionen auf 470 Mil⸗ lionen Mark wurde genehmigt.

Wien, 10. Januar. (W. T. B.) In der heutigen General⸗ versammlung der Aktionäre des Wiener Bankvereins wurde der Antrag, betreffend die Erhöhung des Aktienkapitals von 500 Millionen auf 1000 Millionen Kronen einstimmig genehmigt.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 9. Januar 1922:

Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen

Gestallt.. 23 733 8 368

Nicht gestellt.. Beladen zurück⸗ geliefert: am 8. Januar. am 9. Januar.

1““

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Die Elektrolptkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolntkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „W. T. B.“ am 10. Januar auf 5428 (am 9. Januar auf 5243 ℳ) für 100 kg.

Berichte von ⸗auswärtigen Wertpapiermärkten.

Köln, 10. Janugar. (W. T. B.) (Amtliche Devisenkurse.) Holland 6343,65 G., 6356,35 B., Frankreich 1431,05 G., 1433,95 B., Belgien 1372,60 G., 1375,40 B., Amerika 172,94 ½ G. 173,30 ½ B., England 728,25 G. 729,75 B., Schweiz 3329,65 G., 3339,35 B.

B. G.

Italien 748,25 G., 749,75 B., Dänemark 3421,55 G., 3428,45 Norwegen 2687,30 G. 2692,70 B., Schweden 4295,70 4304,30 B., Spanien 2570 00 G., 2585,10 B., Prag 286,70 G.) 6“ B., Budapest 27,97 G., 28,03 B., Wien (neue) 6,23 G., Leipzig, 10. Januar. (W. T. B.) Sächsische Rente 58,00, 5 % Leipziger Stadtanleihe 103,00, Allgemeine Deutsche Credit⸗ anstalt 300,00, Bank für Grundbesitz 230,00, Chemnitzer Bank⸗ verein 300,00, Ludwig Hupfeld 744,00, Piano Zimmermann 709,00, Leipziger Baumwollspinnerei 1400,00, Sächs. Emaillier⸗ u. Stanz⸗ werke vorm. Gebr. Gnüchtel 840,00, Stöhr u. Co. 1690,00, Thür. Wollgarnspinnerei 1405,00, Säͤchs. Wollgf. vorm. Tittel u. Krüger 1050,00, Tränkner u. Würker 1050,00, Zimmermann⸗Werke 525,00, Germania 650,00, Peniger Maschinenfabrik 630,00, Leivpziger Werk⸗ zeug Pittler u. Co. 838,00, Wotan⸗Werke 875,0, Leipz. Kammgarn⸗ sinnerei 825 00, Hugo Schneider 645 00, Wurzner Kunstmühl. vorm. Krietsch 530,00, Hall. Zucker⸗Fabrik 960,00, Mittweidaer Kratzen —,—, Fritz Schulz sun 770,00. Riebeck u. Co 650,00, Thüring. Gas 810,00, Hallesche Pfännerschaft 550,00. Fest. Hamdurg, 10. Januar. (W. T. B.) Vörfenschlußkurse. Deutsch⸗Australische Dampfschiff⸗Gesellschaft 543,00 bis 576,00 bez.,

Hamburger Packetfahrt 400,00 bis 413,00 bez., Perein. Elbeschiffahrt 795,00 bis 807,00 bez.,

auf längere Zeit hinaus volle Be⸗ Die Leistungsfähigkeit der Werkstätten In der 850,00 bez.,

Generalversammlung vom 23 September 1921 wurde die Erhöhung

. Hamburg⸗Süd⸗ amerika 748,00 bis 757,00 bez., Nordd. Lloyd 444,00 bis 448,00 bez., Schantungbahn —,— G., —,— B., Brasilianische Bank —,— G., —,— B., Commerz⸗ und Privat⸗Bank 305,00 bis 310,00 bez., Vereinsbank —,— G., —, B., Alsen⸗Portland⸗Zement 1000,00 bez., Analo⸗ Continental 1210,00 bis 1235,00 bez., Asbest Calmon 635,00 bis 661,50 bez, Dynamit Nobel —,— B., —,— G., Gerbstofft Renner Norddeutsche Jutespinnerei 1980,00 bez., Merck Guano 770,00 bis 779,00 bez., Harburg⸗Wiener Gummi 1295,00 bis

1402,00 bez., Caoko b —,— B., Sloman Salpeter

228 S8 bkefeng B., Otavi⸗ inen⸗Aktien —,— G., —,— B., do. do. Genußsch. —,— G. B. Still. 8 G

Franlsfurt a. M., 10. Januar. (W. T. B.) Oesterr. Kredit 110,50, Badische Anilin 565, Chem. Griesheim 675, Höchster Farbwerke 546, Lahmeyer 502, Westeregeln Alkali 2050, Adlerwerke Klever 585, Pokorny u. Wittekind 660, Daimler Motoren 500, Maschinenfabrik Eßlingen 896, Aschaffenburg Zellstoff 874. Phil. Holzmann 685, Wayß u. Freytag 780, Vereiniate Deutsche Oel⸗ fabriken 755, Zellstoff Waldhof 750, Fuchs Waggonfabrik 720, Heidelberg Zement 685, Zuckerfabrik Waghäusel 750, Zuckerfabrik Frankenthal 725, Zuckerfabrik Offstein 870, Zuckerfabrik Stuttgart 760.

Danzig, 10. Januar. (W. T. B.) Noten: Amerikanische 173,32 G., 173,68 B., Englische 739,25 G., 740,75 B Holländische 6518,45 G., 6532,55 B., Polnische 6,38 ½ G., 6,41⁄ B. Aus⸗ zahlungen: Warschau 6,43 ½ G., 6,46 ½ B., Posen —,— G., —,— B., Pommerellen —,— G., —,— B.

Prag, 10 Januar. (W. T. B.) Notierungen der Devisen⸗ zentrale (Mittelkurse): Amsterdam 2262 ½, Berlin 35,87 ½ Zürich 1185. London 261,00, New York 61,50, Wien 0,90 ¾, Marknoten

(W. T., B.), Privatdiskont —,—,

37,87 ½, Polnische Noten 2,10.

London, 9. Januar.

4 % fundierte Kriegsanleihe 81,75, 5 % Kriegsanleihe 92 ⅛h 4 % Siegesanleihe 76 ⅜.

London, 10. Januar. (W. T. B.) Devisenkurse. Paris 50,87 ½, Belgien 53,00, Schweiz 21,88 ½¼, Holland 11,50 ½, New York 4235 ⁄%, Spanien 28,22 ½, Jtalien 97,75. Deutschland 730 ¼. b

London, 10. Januar. (W. T. B.) Silber 35,50, Silber auf 8 aris, 10. Januar. 8. T. B.) Devisenkurse. Deutschland 6¹3½16., Amerika 1201,50, Belgien 96,00, England 50,85, Holland 442,75. Italien 52,00, Schweiz 233,00, Spanien 180,50. Berlin New York 517,50,

Zürich, 10. Januar. (W. T. B.) Devisenkurse. 2,95, Wien 0,17, Prag 8,45, Holland 190,25,

London 21,87, Paris 42,90, Italien 22,30, Brüssel 41,00, Koven⸗ hagen 102,25, Stockholm 128,50, Christiania 81,75 Madrid 77,50, Buenos Aires 170,00, Budavpest 0,85, Bukarest —,—, Agram 175,00.

Amsterdam, 10. Januar. (W. T. B.) Devisenkurse. London 11,49 ¾, Berlin 1,70, Paris 22,67 ⅛, Schweiz 52,60, Wien 0,10, Kopenhagen 54,00, Stockholm 67,85, Christiania 42,47 ½, New York 271,50, Brüssel 21,77 ½, Madrid 40,75, Italien 11,02 .

Kopenhagen, 10. Januar. (W. T. B.) Devisenkurse. London 21,33, New York 504,00, Hamburg 2,95, Paris 41,90, Antwerpen 40,35, Zürich 97,85, Amsterdam 186,00, Stockholm 126,10, Christiania 78,75, Helsinafors 9,50.

Stockholm, 10. Januar. (W. T. B.) Devisenkurse. London 16,95, Berlin 2,35, Paris 33,00, Brüssel 32,00, schweiz. Plätze 78,30, Amsterdam 148,25, Kopenhagen 80,00, Christiania 62,75, Washington 402,00, Helsingfors 7,50.

Christania, 10. Januar. (W. T. B.) Devisenkurse. London 27,20, Hamburg 4,00, Paris 52,10, New York 644,00, Amsterdam 236,50, Zürich 125,00, Helsingfors 12,00, Antwerpen 50,90, Stockholm 159,25, Kopenhagen 124,00.

—,— C

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Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

Liverpool, 9. Januar. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 8000 Ballen, Einfuhr 20 400 Ballen, davon amerikanische Baummolle Ballen. Januarlieferung 11,02, Februarlieferung 10,97, Märzlieferung 10,95. Amerikanische und brasilianische Baumwolle je 11 Punkte höher, ägyptische 25 Punkte niedriger.

Bradford. 9. Januar. (W. T. B.) Wollmarkt. Das Fe gestaltete sich ziemlich lebhaft. Die Preise konnten sich be⸗ haupten. .“

„C. Regenhardts Geschäftskalender für den Weltverkeh r.“ liegt jetzt im 47. Jahrgang für 1922 vor (Verlag C. Regenhardt, G. m. b. H., Berlin⸗Schöneberg⸗ Preis gebunden 47,50 postfrei in Deutschland und Oesterreich, für Ausland Valutaaufschlag). Der Kalender enthält, wie in den früheren Jahr⸗ gängen, u. a. ein Verzeichnis in⸗ und ausländischer Banken, Spedi⸗ teure, Kommissions⸗ und Handelshäuser, Advokaten, Gerichtsvollzieher, Konzulate aller Kulturländer, auch die Einwohnerzahlen, die Gerichts⸗ zugehörigkeit usw. sowie die Bahn⸗ und Schiffsverbindungen aller Orte von irgendwelcher Bedeutung. Ferner enthält er für etwa 15 000 Orte des In⸗ und Auslandes ein Verzeichnis eigener Kor⸗ respondenten, die geschäftliche Auskünfte erteilen. In dem neuen Jahrgang, dessen Bearbeitung im Oktober 1921 abgeschlossen ist, sind die Ueberseeländer soweit als möglich bearbeitet worden. Die politischen Veränderungen des letzten Nahres sind berücksichtigt worden, mit Ausnahme der Entscheidung über Oberschlesien, die erst nach Abschluß der Redaktionsarbeiten gefällt wurde.

Nr. 1 des Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsministerium des Innern am 6. Januar 1922, hat folgenden Inhalt: 1. Allgemeine Verwaltungssachen: Bestim⸗ mungen über Form und Inhalt der Anträge der Geschädigten 19 der Entschädigungsordnung vom 30. Juli 1921). 2. Handels⸗ und Gewerbewesen: Bekanntmachung, betreffend Aufhebung der Absatz bestimmungen für Thomasphosphatmehl. 3. Justizwefen: Er gänzung des Verzeichnisses derjenigen Behörden, an die Ersuchen um Einziehung der Gerichtskosten zu richten sind. 4. Konsulatwesen: Ernennungen. Exequaturerteilung. 5. Post⸗ und Telegraphen wesen: Inkrafttreten der neuen Postordnung. Bekanntmachung, be⸗ treffend Zulassung zum Ortsverkehr. 6. Steuer⸗ und Zollwesen: Bekanntmachung, betreffend Umsatzsteuer. Verordnung üder ander⸗ weite Festsetzung der Tabakzollverguͤtungssätze. Bekanntmachung, betreffend Vornahme des Steuerabzugs vom 1. Januar 1922 ab. Verordnung zur Aenderung der Durchführungsbestimmungen zum Gesetz über die Einkommensteuer vom Arbeitslohn. Bekannt⸗ machung wegen Aenderung der Verkaufspreise für Branntwein im Betriebsjahre 1921/22. Verordnung über die Umrechnung fremder Wäbrung bei der Berechnung des Wechselstempels. Bekannt⸗ machung über die Zuständigkeit der Finanzämter für die Zustimmung zur Auszahlung von Vorschüssen im usgleichsverfahren gemäß §§ 41, 50 des Reichsausgleichegesetzes. Berichtigung.