Ich möchte nur bemerken, daß die in der Begründung des Gesetz⸗ ntwurfs enthaltene Berechnung der Hebammeneinkommen nur recht berschläglich ist und zu Ergebnissen gelangt. die in der Praxis denfalls, und zwar zum Teil recht weit werden übertroffen werden.
Wie groß die schon im Entwurf vorgesehene Aufbesserung der finanziellen Lage der Hebammen ist, mögen Sie daraus ersehen, daß nach dem Entwurf neben einer nicht unerheblichen Erhöhung der Hebammengebühren noch eine jährliche Aufwendung von 19 Millionen Mark aus öffentlichen Mitteln erforderlich sein wird. In voller Berücksichtigung der Bedeutung des Gesetzes für die Volksgesundheit und in Anerkennung der schwierigen finanziellen Lage, in der sich gerade die leistungsschwachen Landkreise befinden, welche Bezirks⸗ hebammen anzustellen haben werden, ist in § 40 die Bestimmung auf⸗ genommen worden, daß zur Gewährung von Beihilfen für das Bezirkshebammenwesen im Staatshaushaltsplan jährlich ein Betrag in Höhe von 10 Millionen Mark bereitgestellt werden soll. Der Staat will also mehr als die Hälfte der 19 Millionen aus eigenen Mitteln decken.
Der Gesetzentwurf ist im Frühjahr des vergangenen Jahres fertig gestellt worden. Bei der Bemessung des Einkommens der Hebammen, der Höhe der Hebammengebühren und der aus öffentlichen Mitteln für das Hebammenwesen zu leistenden Zuschüsse konnten nur die damaligen Verhältnisse zugrunde gelegt werden. Die Staats⸗ regierung verkennt nicht, daß sich diese Verhältnisse inzwischen sehr stark geändert haben und daß die Teuerung im Laufe des letzten Jahres weiter zugenommen hat. Sie hält daher auch ihrerseits eine Prüfung für erforderlich, ob die im Entwurf enthaltenen, auf das Einkommen der Hebammen bezüglichen Zahlen werden aufrecht⸗ erhalten werden können, oder ob letztere nicht mit Rücksicht auf die allgemeine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage einer Er⸗ höhung bedürfen werden. Sie ist aus dem gleichen Grunde ferner zu einer Prüfung bereit, ob nicht denjenigen Hebammen eine Unterstützung zuzubilligen sein wird, die durch das Gesetz zur Aufgabe ihres Be⸗ rufes gezwungen werden. Von einer Umarbeitung des Entwurfes ist
abgesehen worden, wie bereits in dem Schreiben des Staatsministeriums
vom 23. November ausgeführt ist, um seine Vorlage beim Landtage nicht zu verzögern. Das Staatsministerium hat vielmehr beschlossen, jene Prüfung den Verhandlungen des Landtags vorzubehalten. Es bedarf bei dieser einer sorgfältigen Abwägung der finanziellen Inter⸗ essen der Hebammen einerseits und der finanziellen Interessen der Hebammenhilfe beanspruchenden Bevölkerung sowie der für das Hebammenwesen Mittel aufbringenden öffentlichen Verbände anderer⸗ seits. Die Prüfung wird am zweckmäßigsten den eingehenden Be⸗ ratungen des Ausschusses zu überlassen sein, dem der Gesetzentwurf von Ihnen überwiesen wird.
Von einem Eingehen auf Einzelheiten sehe ich daher augen⸗ blicklich ab, betone aber nochmals die Bereitwilligkeit der Staats⸗ regierung, den Entwurf in der angegebenen Richtung mit Ihnen einer Nachprüfung zu unterziehen.
Lassen Sie mich mit dem Wunsche schließen, daß die gesetzliche Neuregelung des preußischen Hebammenwesens zusammen mit den geplanten Verwaltungsmaßnahmen, die in erster Linie eine gründlichere Ausbildung der Hebammen bezwecken sollen, an ihrem Teile mit dazu beitragen mögen, die durch den Krieg und seine schweren Nach⸗ wirkungen geschwächte Kraft des preußischen Volks zu stärken und zu festigen. (Bravo! im Zentrum.)
1
87. Sitzung vom 20. Januar 1922, Mittags 12 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger.)
Das Haus setzt die zweite Beratung des Gesetzent⸗ wurfs, betreffend Reisekosten und Aufwands⸗ I1I] für die Mitglieder und den Präsidenten des Staatsrats, fort und wiederholt zunächst die ie Abstimmung über den Antrag
er Sozialdemokraten, den § 4 des Gesetzentwurfs, wonach der Vorsitzende des Staatsrats für die Dauer seines Amtes außer den Tagegeldern noch eine jährliche Aufwands⸗ entschädigung von 12 000 Mark erhalten soll, zu streichen. Am 15. Juli 1921 war bei der Abstimmung über diesen An⸗ trag einmal durch Hammelsprung und in einer darauf an⸗ beraumten neuen Sitzung in namentlicher Abstimmung die Beschlußunfähigkeit des Hauses festgestellt worden. Heute be⸗ teiligen sich an der Abstimmung 260 Mitglieder; das Haus ist also beschlußfähig. Der Antrag Siering wird mit 157 gegen 103 Stimmen abgelehnt, es verbleibt also bei der jährlichen Aufwandsentschädigung von 12 000 Mark, die in der Vor⸗ lage enthalten ist und von der Mehrheit des Hauptausschusses gutgeheißen worden war. 1
Der Rest der Vorlage wird ohne Erörterung ange⸗ nommen.
Abg. Heilmann (Soz.) beantragt, die auf der Tages⸗ ordnung stehende dritte Beratung des Entwurfs abzusetzen, da Zweifel beständen, ob die Vorlage eine Verfassungsänderung be⸗ deute und ob nicht für ihre Verabschiedung deshalb eine quali⸗ fizierte Mehrheit erforderlich sei. Der Redner beantragt weiter, zur Prüfung dieser Zweifel die Vorlage an den Verfassungs⸗ ausschuß zu verkeisen.
Abg. Dr. von Kries (D. Nat.) kann sich von der Vertagung der Beschlußfassung einen praktischen Erfolg nicht versprechen.
Abg. Heilmann (Soz.) entgegnet, daß der Staatsrat ein Gutachten des Justizministeriums eingeholt habe, nach welchem der Entwurf tatsächlich eine Verfassungsänderung enthalte.
Die Abgg. Dr. Porsch (Zentr.) und Dr. Leidig (D. Vp.) sind zwar nicht zweifelhaft darüber, daß eine Verfassungsänderung nicht vorliegt, halten aber mit Rücksicht auf die entstandenen Zweifel und auf das erwähnte Gutachten eine nochmalige Prüfung der Frage für angezeigt.
Abg. Dr. von Kries (D. Nat.) läßt hierauf seinen Wider⸗ spruch fallen: die Vorlage wird an den Verfassungsausschuß überwiesen.
Die am 1. August 1921 verkündete Notverordnung zur Sicherung einer geordneten Verwaltung in der Stadtgemeinde Berlin vom 30. Juli 1921 ist vom Staatsminsterium am 15. September dem Landtage zur Genehmigung übersandt worden und bei demselben am 23. September eingegangen.
Abg. Dr. Weyl (U. Soz.): Heute, am 20. Januar 1922, soll der Landtag darüber entscheiden, ob er der Notverordnung vom 30. Juli v. J. zustimmen oder ihr die Genehmigung versagen soll. Auf Grund der Verordnung sind bekanntlich am 16. Oktober Neu⸗ wahlen zur Berliner Stadtverordnetenversammlung vorgenommen worden. Was würde werden, wenn heute der Landtag die Genehmigung verweigerte? Die Verordnung hätte uns doch mindestens vor diesen Wahlen vorgelegt werden müssen, sonst wird ja unsere Beratung darüber geradezu zur Farce herabgewürdigt.
Die Notverordnung wird genehmigt, ebenso die allgemeine Verfügung über die Festsetzung von Vergütungen für Dienst⸗
isen nag nahegelegenen Orten und die Verordnung über
Erhöhung der Eisenbahnfahrkosten Staatsbeamten. 8 8
Der Gesetzentwurf wegen Einverleibung der Landgemeinde Worringen in die Stadt⸗ gemeinde Köln und Regulierung der zu⸗ künftigen Grenze zwischen dem Stadtkreise Köln und dem Landkreise Neuß geht an einen Ausschuß.
Hierauf setzt das Haus die erste Lesung des Gesetz⸗ entwurfs über das Hebammenwesen fort.
Abg. Dr. Stemmler (Zentr.) wendet sich gegen einige Aus⸗ führungen der Frau Abg. Ege. Unter den 30 bis 40 % ohne Hebammenhilfe niederkommender Mütter sind bisher viele Ge⸗ burten eingeschlossen, die in Entbindungsanstalten von Aerzten mit Hilfe von Wärterinnen vorgenommen sind. Wir find stets für eine wirtschaftliche Besserstellung der Hebammen eingetreten. Bei dem neuen Gesetzentwurf hat das Wohlfahrtsministerium den immer schlechter werdenden finanziellen Verhältnissen im Staat und in den Kommunalverbänden Rechnung getragen. Es ist für uns eine grundlegende Bestimmung, daß der Eniwurf die Kreise zu Trägerinnen des Hebammenwesens macht. Die Kreise müssen den Hebammen ein Mindesteinkommen gewähren, und eventuell das Minus aufbringen. Einer unerträglichen Belastung der Kreise muß eventuell durch höhere Normierung des staatlichen Beitrages vorgebeugt werden. Wir sind unverändert Anhänger der freien Hebammenwahl. Es ist doch verwunderlich, daß der Gesetzentwurf den Hebammen schon im Juli des vergangenen Jahres bekannt war, der uns gleichsam als Weihnachtsüber⸗ raschung jetzt erst beschert worden ist. Nach einer Eingabe der Vereinigung deutscher Hebammen zusammen mit dem preußischen Hebammenverband erfüllt der Entwurf die seit langen Jahren erhobenen Forderungen des Hebammenstandes. Allerdings bedarf die Vorlage einer gründlichen Beratung im Ausschuß. Wir hoffen, daß dann mit der Ausschußfassung das Beste für Mutter und Kind und für den notleidenden Hebammenstand zur endgültigen Beschlußfassung diesem Hause vorgelegt wird. (Beifall.)
Frau Dr. Spohr (D. Nat.): Ueber die Notwendigkeit der Reform des Hebammenwesens besteht volle Uebereinstimmung, aber die Reform muß auch dauerhaft sein, und dazu gehört, daß sie möglichst alle Beteiligten zufriedenstellt. Voraussetzung ist dafür, daß das Gesetz in sachlicher Beratung und nicht nach poli⸗ tischen Gesichtspunkten gestaltet wird. Demgemäß hätten wir gewünscht, daß der frühere Entwurf, über den die verfassunggebende Landesversammlung ihr Urteil gefällt hat, gar nicht mehr erwähnt worden wäre. Frau Ege hat dennoch ihn wieder hervorgeholt. Jener Entwurf entsprach nicht den vorhin erwähnten allgemeinen Forderungen, auch nicht denen der Hebammen felbst; er wollte die — Hebammenwahl beschränken und den Hebammen Eigen⸗
bei Dienstreisen der
chaften beilegen, die der ganzen Natur ihrer Tätigkeit wider⸗ prechen. Die Sozialisierung des Hebammenwesens wäre nur der erste Schritt zur Sozialisierung des Aerztestandes, die wir das gesamte Volk als höchst nachteilig ansehen. Der neue Gesetzentwurf läht die Auffassung begründet erscheinen, daß er im allgemeinen den Wünschen der Beteiligten entsprechen dürfte. Es ist gestern von Frau Ege behauptet worden, daß in den Entwurf gewisse Personen schon vorzeitig einen Einblick hätten tun dürfen, wie das auch schon früher geschehen sei. Frau Ege ist damals vom Wohl⸗ fahrtsministerium korrigiert worden, und sie hat diesmal auf den Vorwurf der Unwahrheit, der ihr in dieser Beziehung öffentlich gemacht worden ist, nicht antworten zu wollen erklärt. Hier ist doch ihre persönliche Ehre angegriffen und sie hätte alle Ursache zur Widerlegung. (Unruhe links, wiederholte Zurufe der Abg. Frau Ege.) Den neuen Entwurf halten wir für eine brauchbare Grundlage der weiteren Beratung. Er hat gegenüber dem früheren große Vorzüge, er legt auch den Hebammen eine Reihe von Vorteilen des Beamtencharakters ohne dessen Nachteile bei. Insbesondere ist hier die Sicherung der Hebammen für ihr Alter hervorzuheben. Gegen die Erteilung des Beamtencharakters spricht namentlich die Versetzbarkeit der Beamten, die für die Hebammen, insbesondere die verheirateten, von allergrößtem Nach⸗ teil sein müßte. Für die Mütter wird der Vorteil der absolut freien Hebammenwahl statuiert. Wir werden an der Vorlage eifrig mitarbeiten, um ihr eine Gestalt zu geben, die sowohl den Forderungen der Hebammen nach der wirtschaftlichen Seite, wie auch den berechtigten Ansprüchen der Mütter im preußischen Volke entspricht. ir beantragen die Verweisung an den Aus⸗ schuß für Bevölkerungspolitik. (Beifall rechts.)
Abg. Frau Pöhlmann (D. Vp.): Die sachlichen Fragen werden besser im Rahmen der E“ ausgetragen, für das Plenum sind nur ganz allgemeine Bemerkungen am Platze. Vorher muß aber auf die Behauptung, daß der Inhalt des neuen Entwurfs auf geheimem Wege gewissen Kreisen bekannt geworden sei, zurückgekommen werden. Es sind auch andere schwere Vorwürfe gegen Frau Ege in aller Oeffentlichkeit erhoben worden. Frau Ege hat gestern großzügig erklärt, daß sie auf all das nicht eingehe Ich meinerseits würde mich angesichts so schwerwiegender Vorwürfe als Abgeordnete nicht für berechtigt halten, zu schweigen. Wir wissen ja, daß Frau Ege sich leicht zu Ungenauigkeiten g reißen laßt. (Heiterkeit rechts und in der Mitte, große Unruhe links, andauernde Rufe: Beleidigung! Wo bleibt die Rüge des Präsidenten?) — Wir wissen ja, daß Frau Ege leicht Ungenauig⸗ keiten unterlaufen. (Andauernde Unruhe und erregte Zurufe links.) Sollen derartige ehrenrührige Bemorkungen denn überhaupt nicht aufgeklärt werden? Auch wir sind mit den meisten Vorschlägen des Entwurfs einverstanden und werden wie bisher an der Materie fleißig mitarbeiten. Wir würden wünschen, daß nicht mit vor⸗ gefaßten Meinungen und nicht nach Parteirücksichten daran gearbeitet wird, daß man vielmehr ohne Voreingenommenheit und ohne Vergleiche mit dem alten Entwurf an den neuen herangeht, damit wir endlich den Anfang mit einer Reform machen, deren Dringlichkeit feststeht und die den Müttern und dem Hebammen⸗ stand gleichmäßig gerecht wird — Eine weitere gegen die Sozial⸗ demokraten gerichtete Bemerkung der Rednerin ruft bei den Sozialdemokraten wiederum großen Widerspruch und den Zuruf: “ hervor, wofür der Rufer einen Ordnungsruf erhält.
Abg. Dr. Weyl (U. Soz.): Ich hatte geglaubt, daß durch die Damen der Toͤn unserer Verhandlungen ein etwas ritterlicher werden würde. Leider ist in die Debatte ein Ton der Gereiztheit hineingetragen worden, zu dem dieses Gesetz eigentlich keine Ver⸗ anlassung bietet. Die Art der Polemik des Herrn Kollegen Dr. Stemmler gegen Frau Ege war m. E. entfernt davon, ritterlich zu sein. Hinsichtlich des Verhaltens der beiden Ministerialräte in der Ausschußberatung der früheren Vorlage haben Mitglieder der demokratischen Partei dieselben Behauptungen aufgestellt, wie sie gestern Frau Ege vorgetragen hat. Die Dinge liegen doch so, daß im Anschluß an solche Behauptungen Minister Stegerwald dem Herrn Geheimrat Krone öffentlich zur Ordnung gerufen hat. Die beiden Herren aus den Ministerien haben im Unterausschuß durch mancherlei Unterlassungssfünden die Verhandlungen sabotiert. Die Haupttätigkeit gerade des Geheimrats Krone kestand darin, die Bewegung der Hebammen möglichst zu zersplittern. Regierungs⸗ seitig wurde die Hebammenorganisation, die dem Verband der Staats⸗ und Gemeindearbeiter angehört, als Müllkutscherverband bezeichnet, weil sie zur Sektion Gesundheitspflege gehöre, zu dem auch die Müllkutscher zählen. Man glaubte den Hebammen ihre gewerkschaftliche Organisation zu verekeln, indem man vom Müll⸗ sprach. Der vorliegende Gesetzentwurf ist m. E. nicht brauchbar, da er eine unfruchtbare ürokratische Gesetzes⸗ macherei darstellt. Der Abg. se Spohr gegenüber möchte ich sagen, daß 25 % aller preußischen Hebammen hinter dem alten Entwurf stehen und nur 15 sich dagegen erklärten. Wir müssen sachlich und nüchtern eine Hebammenreform zustandebringen und “ Gezänk und Gewäsch möglichst vermeiden. Die seit
ahrzehnten erstrebte Hebammenreform muß den Mittern, indern und Hebammen in gleicher Weise nützlich sein. Die Aus⸗
einer Altersversorgung durch Selbstversicherung.
bildung der Hebammen ist das wichtigste. Wir wollen nur 6 wirtschaftliche Sicherstellung der Hebammen. Redner spricht se im weiteren gegen die freie Hebammenwahl aus und verlangt da wesentliche Umgestaltung der Vorlage in der Ausschußberatune
Abg. Frau Arendsee (Komm.) wendet sich in lüngene Ausführungen gegen die Regierungsvorlage. Wir haben nie td Hoffnung, daß bei der Beratung dieses Gesetzes für die Mhne wie für die Hebammen etwas Nennenswertes herauskommt. Wenn man das Spiel der freien Kräfte der kapitalistischen Wirtschaft auf das Hebammenwesen anwenden will, dann muß man bedenken daß es ein Spiel mit Menschenleben ist. Wenn in Berlin 25 vg. der niederkommenden Mütter ohne Hebammenhilfe sind, so lden das oft daran, daß die Mütter kein Geld haben, die Hebammen zu bezahlen. Der Entwurf enthält Bestimmungen, die verschieden ausgelegt werden können. Wir verlangen, daß die Beseitigurg der Schwangerschaft kostenlos in Anstalten vorgenommen wird—
Abg. Frau Dönhoff (Dem.): Ich bin der Ansicht des Herrn Folsgen Demmler, daß wir mit der Vorlage eine ganz neue Grundlage vor uns haben, bei der meine Fraktion mitzu⸗ arbeiten, um etwas, wenn auch in bescheidenem Rahmen, 8 strebenswertes zu schaffen. Meine Fraktion wird in der Ausschuß⸗ beratung Aenderungsvorschläge anbringen, so in einer Herauf⸗ setzung der Mindestbezüge. Der Entwurf bietet die Möglichket 1 1 Fün. Fenirdge
berweisung an den bevölkerungspolitischen Ausschuß und deßtene 8 8 Verhandlungen in einem Geiste geführt werden, der der Würde des Hauses entspricht. (Beifall.) 1
Abg. Frau Ege (Soz.): Die draußen gegen meine Person gerichteten Angriffe stehen mit dem Gegenstand u im Zu⸗ fammenhang und gehören nicht hierher. Herr Dr. Stemmler 1 meine Ausführungen dahin charakterisiert, daß ich als Köchin mit einem alten Löffel in einem alten Brei gerührt hätte. Ich finde diese seine Ausführungen furchtbar geschmacklos. (Heiterkeit.) Hen Dr. u“ hat sich bei dem ersten Entwurf, obwohl er bei dessen Beratung gar nicht zugegen war, sehr lange aufgehalten, Ich wüͤnschte, der jetzige Vorsitzende des Ausschusses für Fe⸗ dölkerungspolitik würde mit derselben Wärme bei der Sache sein, wie es Prof. Schloßmann gewesen ist. Es ist eigentümlich, deß Frau Dr. Spohr als Nichtmutter so sehr viel besser ee was fiür die Mütter und die Hebammen nottut. Daß sie durchaus in Unrecht ist, wenn sie glaubt, daß nur ganz wenige Mütter fü den alten Schloßman chen Entwurf eingetreten sind, ist schon erwähnt worden. Frau Dr. Spohr kann sich in unsere Gedanken⸗ welt sehr wenig hineinarbeiten. 1“
Damit schließt die Diskussion. Die Vorlage geht an den Ausschuß für Bevölkerungspolitik. 1
Der Gesetzentwurf über einen Sonderstot zu Ausgleichszwecken und zur Selbstbewirt⸗ schaftung bei den Bergwerks⸗, Hütten⸗ unß Salinenbetrieben wird ohne Erörterung dem Haupe ausschuß, die Vorlage zur Regelung der Grenzen von Bexg, werksfeldern dem Ausschuß für Handel und Gewerbe über wiesen. eIn erster und zweiter Beratung wird die Vorlage wege Bestätigung des Kirchengesetzes vom 5. Dezember 1921 übe Abänderung des Kirchengesetzes vom 7. Juli 1900, betreffemd Bildung von Gesamtverbänden in der evangelisch⸗lutherischen Kirche der Provinz Hannover ohne Aussprache erledigt und unverändert angenommen.
In der ersten Beratung der Vorlage zur Er⸗ gänzung des Gesetzes über die Bereitstellung von Mitteln zur Aufbesserung des Dien einkommens der katholischen Pfarver bor
17. Dezember 1920 erklärt 8
Abg. Schulz⸗Neukölln (Komm.), daß seine Partei nach ihrem Grundsatz, Gelder der Allgemeinheit für kirchliche Zweche nicht zur Verfügung zu stellen, die Vorlage ablehnen wird. D2a Fortwursteln mit sölchen Gesetzen müsse endlich einmal aufhöre es müsse endlich einmal die in der Reichsverfassung statuierte klare Scheidung zwischen Staat und Kirche eintreten. Hier würder den Gemeinden neue Opfer zur Erhöhung der Pfarrergehälter a gesonnen. Die Gemeinden litten ohnehin Not und würden dadun auf das schwerste betroffen. Kämen die Pfarrer mit den jeßzigen Gehältern nicht aus, so sollten sie sich um eine andere Beschüst gung bemühen.
Abg. Leid (U. Soz.) schließt sich dem Vorredner an.
In der zweiten Beratung wird über den Entwurf me Auszahlung nötig. Die Annahme des Wortlauts der Vm lage erfolgt mit 140 gegen 87 Stimmen.
Es folgt die zweite Beratung eines von allen Pat⸗ teien am 6. April 1921 gestellten Antrages, einen Geset⸗ entwurf zur Aenderung des Staatsschulden⸗ verwaltungsgesetzes vom 4. Juni 1919 anu⸗ nehmen. Der Entwurf bezweckt lediglich redaktionelle Aende⸗ rungen. Im Rechnungsausschuß ist dieser Entwurf dahin er, weitert worden, daß in der Staatsschuldenkommission auch dem Staatsrat eine Vertretung dergestalt eingeräumt win, daß außer dem Präsidenten der Oberrechnungskammer nic zehn Mitglieder des Landtages, sondern acht Mitglieder de Landtages und zwei Mitglieder des Staatsrats ihr angehören,
Ferner hat der Ausschuß die Leistung von Entschädigungen für die Teilnahme an den Sitzungen der Kommission sowie für die Wahrnehmung von Terminen und für die Vornahme außerordentlicher Revisionen an die Mitglieder des Landtags und des Staatsrats im Sinne des Diätengesetzes statuiert.
Ein Antrag der Sozialdemokraten will die au den Staatsrat bezüglichen Bestimmungen aus dem Entwu wieder entfernen. 6
Nach kurzer Debatte wird dieser Antrag abgelehnt u die Ausschußfassung unverändert angenommen.
In der dritten Beratung wird auf Antrag der Linta über den Entwurf im ganzen namentli abgestinm Es werden nur 138 Stimmzettel abgegeben; das Haus ist be schlußunfähig.
Der Präsident setzt eine neue Sitzung auf sofort an⸗
Schluß 5 Uhr 10 Minuten.
88. Sitzung vom 20. Januar 1922, Nachmittags 5 ¾ Uhr.
Das Strafverfahren gegen den Abg. Franken Komm. beim 1““ Königsberg wegen öffentlicher Beleidigug wird auf Antrag des Geschäftsordnungsausschusses für Dauer der Sitzungsperiode aufgehoben.
Auf Antrag desselben Ausschusses wird die Genehmigung ur Strafverfolgung der Abgg. Severing Gos.),
egenborn (D. Nat.), Knoth (Komm.), Dah ge (Komm.), Kilian (Komm.) und Hempel (Soz.) wegen Za⸗ leidigung, des Abg. Becker⸗Magdeburg (D. Vp.) wegen 88 widerhandlung gegen die Vorschriften über die Bereitung 1 Kleingebäck und des Abg. Bubert (Soz.) wegen La friedensbruchs versagt.
Damit ist die Tagesordnung erledigt. 8
Nächste Sitzung Sonnabend, den 21. Januar, Iin 8 Anträge auf Abänderung des Diäütengesetzes bzw. Entziehur der Entschädigung wegen Renitenz; Strafverfolgungssachen, denen die Genehmigung des Landtages erteilt werden so
d2
Belgische Dänische
zum Deu
Nichtamtliches. (Fortsetzung aus der Ersten Beilage.) 3 — Theater und Musik.
Im Opernhause wird morgen, Sonntag, im Rahmen der Pfitzner⸗Woche „Palestrina“ unter Leitung des Komponisten mit den Damen Guszalewicz, Marherr⸗Wagner, Weigert, Binder⸗ nagel, Escher⸗Vespermann, Mancke und den Herren Vol⸗ rmster, Helgers, Scheidt, Henke, Habich, Zador, Stock, Batteux, Nos, Düttbernd, Lücke, Hieber, Pusch, Krasa, Kopsch, Spangenberg ge⸗ geben. Anfang 5 ½ Uhr. Am Montag geht der „Ring des Nibelungen“’, Vorabend „Das Rheingold“, mit den Damen Kurt, Hecmmann⸗Bettendorf, Arndt⸗Ober, von Catopol, Escher⸗Vesper⸗ mann und den Herren Schorr und Soot a. G. und Habich, Henke, Braun, Stock, Zador, Nos in Szene. Musikalische Leitung:
Generalmusikdirektor Leo Blech. Anfang 7 ½ Uhr.
Im Schauspielhause wird (morgen) am Sonntag, Lumpazi⸗ vhcfsadis Fufsgsatet. Anfang 74 hr. Lin Mentaazeicd er ynt mit Otto Laubinger in der Titelrolle und Margarete Schs als Solveig gegeben. Anfang 7 ½ Uhr. g Schön
Handel und Gewerbe. Telegraphische Auszahlung.
21. Januar
Geld Brief 7242,75 7257,25
66,40 66,60 1548,45 1551,55 3106,85 3113,15 3986,00 3994,00
.(4985,00 4995,00 367,60 368,40 871,60 873,40 842,65 844.35 199,80 200,20 1623,35 1626,65 3896 10 3903,90 3846,15 3853,85 2977,00 2983,00 2947,05 2952,95
5,92 345,85 29,33 125,15
20. Januar
Geld Brief 7202,75 7217,25
65,70 65,90 1540,95 1544 05 3091,90 3098,10 3956,00 3964,00
4915,05 4924,95 366,60 367,40 855,10 856,90 831,65 833,35 197,05 197,45
1618,35 1621,65
Amsterdam⸗Rotterdam Buenos Aires (Papier⸗ v“*“ Hce und Antwerpen “ Kopenbagen. ee und Gothen⸗ vrh. .. Helsingfors Italien. London. New York 146, Schweiz. Spanien. Wien (altes) Wien (Dtsch.⸗ abgestemp. 16— udavpest
„ 5 0 9 5 o 2. F 9 5 65 9 659 NZZZ1“
11“
2 —
338,85 28,23 124,90
5,88 345,15 29,2 124,85
5,78 338,15
Bulgarien Konstantinopel
—
—ᷓy
8 —₰ 9 5 95 „ 9b. „ b86.
Ebbör 95 vb.ö
Ausländische Banknoten vom 21. Januar. Geld Brief 198,30 198,70 196,80 197,20
1538,25 1541 75
3986,00 3994,00 841,50 843,50 837,00 839 ,00 363,50 364,50
1624,25 1627,75
7257,50 7272,50 872,50 874,50
3106,75 3113,25
7 7
270 2,55 147,50 132,25 4995,00 3899,00 2978,00 350,50 346,50
⁴
Amerikanische Banknoten 1000—5 Doll. 2 und 1 DWollb fuͤr 100 Frcs. .
q1
große (100 — 500 Lstrl. Lstrl. u. darunter.
00 Fl.. . 00 Lire .
—⸗ 9 2
Englische
nch. Französische Holländische Italienische Norwegische 1906ö6 esterreichisch alte (1000 Kr.) alte (10—100 Kr.). . neue (1000 Kr.). eue (10 u. 100 Kr.) 500 u. 1000 Lei. . unter 500 Lei.
2 für 100 KFr.. .. Schweizer „ eeT11116“” Spanische
Tschecho⸗flow. Staalsnot., neue 6 100 Kr. u. darüber) „ . unter 100 Kr..
2,60 2,45 147,00 131,75 4985,00 3891,00 2972,00 349,50 345,50
Rumänische
Schwedische
90 —2 2 89 65 19 595 .
— Im Rahmen der von der Arbeitsgemeinschaft deutscher Be⸗ triebsingenieure vom Verein deutscher Ingenieure veranstalteten Vortragsreihe über Austauschbau wird am Fieitag, den 10. Februar, 7 ½ Uhr abends, im großen Saale des Ingenieur⸗ hauses Herr Ingenieur Gramenz zu dem Thema „Wirischaft⸗ liche Grenzen der Arbeitsgenauigkeit im Auto⸗ mobilbau“ sprechen. Dem Vortrage geht ein solcher über „Die wirtschaftlichen Grenzen der Arbeitsgenauigkeit im Kugellagerbau“ voran, den Herrn Ingenieur Gohlke halten wird.
Wagengestelluna für Kohle, Koks und Brikette
8 Riuhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen
m 18. Januar 1922:
tö Nicht gestellt.. Beladen zurück⸗
lefert...
616
1 411 am 19. Januar 1922:
22 467
Gestellt. gc
Nicht gestellt 8 Beladen zurück⸗ 11“I“I
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolptkupsernotiz stellte sich laut Berliner Meldun des „W. T. B.“ am 20. Januar auf 6081 ℳ (am 19. Januar aug
5951 * für 100 kg. .
Wochenbericht der Preisberichtstelle des
3 Deutschen Landwirtschaftsrats
8 vom 14. bis 20. Januar 1922. 8 Die Mitteilung der Regierung, daß von Mitte Februar ab der Frotpreis um 75 % erhöht werden dürfte, hat für den Getreide⸗ und Mehlhandel eine neue Situation geschaffen. Offenbar rechnen Bäcker 85 Müller damit, daß sie bei solchen gesteigerten Brotpreisen mit er R. G. auch zu den bestehenden Getreidepreisen des freien Handels
Die Folge davr war, daß si
—
“
Zweite Beilage sanzeiger und Preußisch
Gerlin, Sonnabend, den 21. Januar
ganzen Lande die Bäcker beeilten, ihre schwache Vorräte von Mehl u verstärken, so daß ein seit lange vermißtes reges Mehlgeschäft ich überall entwickelte und auch wieder höhere Mehlpreise eintreten ließ. Der Handel sah seine Mehlbestände schwinden und beeilte sich, sie durch neue Käufe zu ergänzen. Gleichzeitig traten auch die Mühlen wieder für Getreide vermehrt als Käufer in den Markt, so daß sich auf der ganzen Linie ein befriedigender Umsatz entwickelte. Im e damit gab sich auch seitens der Händler und Genossenschaften Kauflust für Roggen wie auch Weizen kund, und da dem Anscheine nach die R. G. während dieser Woche nicht weiter kaufte, so wurde angenommen, daß die obengenannten Erwerbungen Deckungen der an die R. G. vorher abgegebenen Vorverfäufe darstellten. Jedenfalls hat diese ganze Aenderung der Geschäftslage. auch die Preise wieder nicht un⸗ erheblich steigen lassen, so daß Weizen in Berlin um ca. 8 ℳ und teilweise noch darüber, Roggen um etwa 10 ℳ sich erhöhten. Während besonders in Mecklenburg und Pommern, wo Hamburg und Bremen verhältnismäßig hohe Preise anlegten, die Wertbesse⸗ rung noch kräftiger als hier war. Natürlich waren auch die Bewegungen am Devisenmarkt wieder von kräftigem Einfluß auf die Getreidebewertung, jedoch nicht in dem gleichen Maße, wie dies seitens der vorerwähnten Verhältnisse der Fall war. Von besonderer Wichtigkeit sind die Bewegungen der ausländischen Zahl⸗ mittel für unseren Weizeneinkauf im Nussande Seit einiger Zeit ist die Einkaufsgesellschaft mit kräftigen Anschaffungen von argentinischem Weizen auf Abladung beschäftigt, und zwar hat sie das Gros der Ab⸗
2
flüsse in neuerer Zeit ohne Vermittlung der Kaufleute meist direkt
von den La Plata⸗Firmen erworben. Der Plata⸗Weizen wird merklich billiger als der nordamerikanische ausgeboten und die hieraus sich er⸗ gebenden Erfolge bei den Verkäufen nach Europa veranlassen an den nordamerikanischen Weizenbörsen manche Mißstimmung und üben dort zeitweise sowohl an den Märkten der Vereinigten Staaten wie an denen Canadas einen Preisdruck aus.
Getreidenotierungen in Mark für die Tonne (Welt⸗ marktpreise, umgerechnet zu dem jeweiligen Wechselkurse); die Zahlen in Klammern geben in Mark das Steigen (+.) bezw. Sinken (—) der Preise im Vergleich mit der Vorwoche an:
Berlin, 19. Januar. Weizen, märkischer, pommerscher, schlesischer und mecklenburgischer 7620 — 7680, Roggen, märkischer, pommerscher, schlesischer und mecklenburgischer 6120 — 6160, Sommer⸗ gerste 7100 — 7300, Hafer, mecklenburgischer, vommerscher, märkischer und schlesischer 5640 — 5720, Mais ohne Provenienz⸗ angabe Februar⸗März⸗Lieferung 5800 — 5840 ab Hamburg.
Hamburg, 19. Januar. Weizen loko 7700 — 7900, Februar „Lieferung 7800 — 8000, Roggen loko 6300 — 6500, Februar⸗Lieferung 6400 — 6600, Hafer jorko 5700 — 6000, Februar⸗ Lieferung 5800 — 6100, Wintergerste 6700 — 6900, Sommer⸗ gerste 761.0 — 8000, Tunis und Marokko 6600 — 6800, Ma is, La Plata loko 6100 — 6300, Januar⸗Lieferung 5900 — 6100, Februar⸗ April⸗Lieferung 5700 — 5900.
Königsbergi. Pr., 18. Januar. Weizen Durchschnitt 7500 ab Station, Roggen bis 6660 ab Station, Hafer ca. 5300, Gerste ca. 6600 — 6700.
Breslau, 19. Januar. Wintergerste 6600 — 7100, Hafer 4800 — 5200.
Bremen, 19. Janugr. Lieferung prompt inl. We izen 8000, Königsberger Roggen 6700, Mais amerik. Mixed 6300, Februar⸗ Abladung 5900, Königsberger Hafer 6400, La Plata 6200, Ger ste, kalifornise e 7100. Alles ab Bremen⸗Unterweserhafen. 8ö 16. Januar. C N ench 41ce74, Roggen 5900— „ Sommergerste ssächsische — 7400, S 5760 — 5900. 8 1
Mannheim, 16. Januar. Weizen 7800 — 8000, Roggen 6250 — 6350, Gerste 7400 — 7600, Hafer 5750 — 5850, Ma is, La Plata, gelber (mit Sack) 7000.
Chicago, 17. Januar. Weizen Mai⸗Lieferung 7746 (+ 618), Juli⸗Lieferung 6978 (+ 549), Mais Mai⸗Lieferung 3944 (+ 164), Juli⸗Lieferung 4074.
Kartoffelpreise der Notierungskommissionen. Wegen Frost hat kein Geschäft stattgefunden.
Butterversteigerungen: „Berlin, 19. Januar. Zugeführt und versteigert wurden 350 Faß. Höchster Preis 4910 ℳ, niedrigster Preis 4340 ℳ, Durchschnitts⸗ preis —,— ℳ. Die erzielten Preise betragen für Ostpreußen 4380 bis 4720 ℳ, Westpreußen 4680 — 4790 ℳ, Pommern 4340 — 4730 ℳ, Mecklenburg 4510 — 4790 ℳ, Brandenburg 4540 — 4690 ℳ, Braun⸗ schweig 4710 — 4740 ℳ, Hannover 4610 — 4870 ℳ, Oldenburg 4710 bis 4910 ℳ, Ostfriesland 4790 — 4880 ℳ, Schlesien 4640 — 4690 ℳ. Die Preise verstehen sich einschl. Verpackung, Fracht und 2 vH Ver⸗ kaufsgebühren. 1 Bremen, 17. Januar. Zugeführt und versteigert wurden 102 Faß. Höchster Preis 4730 ℳ, medrigster Preis 4440 ℳ. Die erzielten Preise betragen für Hannover 4400 — 4730 ℳ, Olbdenburg 4510 bis 4630 ℳ, Ostfriesland 4600 ℳ, Mecklenburg 4610 ℳ. Hamburg, 18. Janugr. Zugeführt und versteigert wurden: I. Qual. 231 Faß zu 4556 ℳ im Durchschnitt, höchster Preis 4560 ℳ, b Chedtigfte Preis 4515 ℳ. II. Qual. 6 Faß zu 4500 ℳ im Durch⸗ nitt. Schlachtviehpreise in Mark je Zentner Lebendgewicht.
1 „ Kälber Schafe Schweine
750 — 1700 500 — 850 1300 — 1800 Königsb. i. P. 14. Jan.“*) 400 —- 900 600 — 750 450 — 550 1350 — 1450 Breslau 18. Fan. 400 — 1025 925 — 1250 650 — 990 1400 — 1900 Dresden 19. Jan. 300 — 1050 900 — 1350 500-1000 1200 — 1850 Mannheim 16. Jan. 450 — 1200 1200 — 1400 500 — 750 1300 — 1850
wickan 16. Jan. 500 — 1200 700 — 1100 600-1000 1400 — 1850 Fenteue 18. Jan. 500 — 1150 800 — 1200 500 — 850 1000 — 1700 Hamburg 12. bis
400 — 1350 775 — 1600 500 — 950 1100 — 1700 400 — 1250 900 — 1350 500 — 750 1000 — 1750 600 — 1200 800 — 1500 700 — 900 1100 — 1750 500 — 1350 750 — 1800 750-1025 1200 — 1750 Stuttgart 17. Jan. 350 — 1100 1050 — 1360 — 1200 — 1650 München 15. Jan. 400 — 1090 900 — 1200 — 1100 — 1600
*) Notierungen der Ostpreußischen Zentralgenossenschaft für Viehverwertung.
Weizen 7500, Roggen 5900, Sommergerste 6200 — 6400,
Berlin
16. Jan. Essen 16. Jan. Köln a. Rh. 18. Jan.
17. Jan. Elberfeld
86 b 1 Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.
Köln, 20. Januar. (W. T. B.) (Amtliche Devisenkurse.) Hedlan 7277,90 G., 7292 30 B., Frankreich 1628,35 G. 1631,65 B., elgien 1563,40 G., 1566,60 B., Amerika 199 05 G. 199,45 B., England 843,65 G., 845,35 B. Schweiz 3893,60 G. 9901,40 B. Italien 866,60 G., 868,40 B., mark 3976,00 G. 3984,00 B.
Norwegen 316 B Schweden 40,95 G.)
L)., 2
05,55 B, Prag 343,15 G.
Südbahnaktien blieben jedoch lebhaft begehrt.
anleihen wesentlich verteuert, wogegen
8S. B., Budapest 28,72 G., 28,78 B., Wien (neue) 5,88 G. Hamburg, 20. Januar. (W. T. B.) Börsenschlußkurse. Deutsch⸗Australische Hamrfschif Gesellsche, 575,00 18 1 Ham⸗ burger Packetfahrt 432,00 bis 443,00 bez., Hamburg⸗Südamerika 743,00 bis 775,00 bez, Nordd. Llopd 398,00 bis 407,50 bez., Vereinigte Elbeschiffahrt 810,00 bez., Schantungbabn —,— G., Brasilianische Banf 800,00 bez., Commerz⸗ und Privat⸗Bank 295,00 bez., Vereinsbank 304,00 bez., Alsen⸗Portland⸗Zement 881S.bne 1325,00 bis 1405,00 bez. Afbest Calmon 649,00 bis 663,00 bez. Dvnamit Nobel 735,00 bis 747,00 bez, Gerbstof — “ beß; Fene Jutespinnerer —,— G., —,— B., Merck Guano 778, is 787,00 bez., „Wi Gn 1 1ede. bis 1360,00 bez., Caoto L. V. Sloman Salpeter —,— G., „— B., Neuguinea 575,00 bez. Stavi⸗Minen⸗Aktien 875,00 bez., do. do⸗ bez. — Sünne en z., do. do. Genußsch. 840,00 bez. Leivzig, 20. Januar. (W. T. B.) Sächsische Rente 58.75 5 % Leipziger Stadtanleihe 105,00, An eesssche ene eh anstalt 294,00, Bank für Grundbesitz 245,00, Chemnitzer Bank⸗ verein 300,00, Ludwig Hupfeld 780,00, Piano Zimmermann 700,00 Leipziger Baumwollspinnerei 1460,00, Sächs. Emaillier⸗ u. Stanz⸗ werke vorm. Gebr. Gnüchtel 798,00, Stöhr n. Co. 1950,00, Thür. eöö 1498,00, Sächs. Wollgt. vorm. Tittel u. Krüger 1300,00, Tränkner u. Würker 975,00, Zimmermann⸗Werke 527,00, Germania 705,00, Peniger Maschinenfabrik 520,00, Leipziger Werk⸗ zeug Pittler u. Co. 835,00, Wotan⸗Werke 900,00, Leipz. Kammgarn⸗ spinnerei 890,00, Hugo Schneider 675 00, Wurzner Kunstmühl. vorm. Krietsch 530,00, Hall. Zucker⸗Fabrik 1040,00, Mittweidaer Kratzen 1020, Fritz Schulz jun. 810,00. Riebeck u. Co. 675,00, Thüring. Gas 640, Hallesche Pfännerschaft 690 00. — Fest. Frankfurt ag. M., 20. Januar. (W. T. B.) Oesterr. Kredit 90,25, Badische Anilin 605, Chem. Griesheim 755, Höchster Farbwerke 589, Lahmeyer 522, Westeregeln Alkali 2950, Adlerwerke Klever 625, Pokorny u. Wittekind 675, Daimler Motoren 520, Maschinenfabrik Eßlingen 930*), Aschaffenburg Zellstoff 899,50, Phil. “ Maisß 5 Feeehs 8 “ Deutsche Oel⸗ abriken , Zellsto aldho 5, u 8 —— Zement 800, “
—,.—
Zuckerfabrik Waghäusel 790, Zuckerfabri⸗ rankentbal 82 Zuckerfabrik Offstein 940, Zuckerfabrik e21n, vre — epartiert.
Danzig, 20. Januar. (W. T. B.) Noten: Amerikanis 196,30 G. 196,70 B. Englische 834,19 G., 88889 18 Weheanische 7192,80 G., 7207,20 B., Polnische 5,78 ½ G., 5 81 ½ B. — Aus⸗ zahlungen: London —,— G., —,— B Holland —,— G., —,— B., Warschau 5,76 G., 5,79 B., Posen —,— G., ien, 20. Januar. T. B.) Die innerpolitischen Schwierig⸗ keiten und der knappe Geldstand haben an der 1' Börse nen lebhaften Verkehr nicht aufkommen lassen. Die Stimmung bewahrte jedoch unter der Einwirkung der weiteren Aufwärtsbewe ung der fremden Zahlungsmittel ihren bisherigen freundlichen Charakter. Im Anschluß an die Verteuerung der Devisen wurden Valutenwerte namentlich für ausländische Rechnung G steigenden Kursen aus dem Markte ggenommen. Be⸗ sonders erfreuten sich Staatsbahn, und Südbahnaktien großer Beachtung. Gegen Schluß bewirkten Wochenrealisierungen eine leichte Abschwächung einzelner Kulissenpapiere. Staatsbahn⸗ und Valuten waren an⸗ haben sich neuerdings Kriegs⸗ ntlich t österreichische Notenrenten mehrere Prozent einbüßten. Ungarische Kronenrenten setzten dagegen ihre Aufwärtsbewegung fort und stiegen von 2450 auf 2560.
Wien, 20. Januar. (W. T. B.) Türkische Lose —,—, Mai⸗ rente 114, Februarrente 116 ½ Oesterreichische Kronenrente 117, Oesterreichische Goldrente 1700, Ungarische Goldrente —,—. Ungarisch Kronenrente 2560, Anglobank 17 850, Wiener Bankverein 7200. Oesterreichische Kreditanstalt 8150, Ungarische Kreditanstalt 20 580 Länderbank 27 990, Oesterreichisch⸗Ungarische Bank 29 000, Wiene Unionbank 6300, Olvod Triestina —,—, Staatsbahn 55 000, Süd bahn 16 700, Südbahnprioritäten 22 370, Siemens u. Halske 12 800 Alpine Montan 58 550, Poldihütte —,—, Prager Cisen 140 000, Rima Muranv 25 400, Skoda⸗Werke 63 900, Brüxer Kohlen —,—, Salgo⸗Kohlen 60 400, Daimler Motoren 6390, Veitscher Magnesit —,—, Waffenfabrik 7000, Galizia⸗Petroleum —,—, Kaiser⸗ Ferdinand⸗Nordbahn 330 000.
Wien. 20. Januar. (W. T. B.) Notierungen der Devisen⸗ zentrale: Amsterdam 202350 G., Berlin 4222 G. Kovpenbagen 163475 G., London 34890 G., Paris 67580 G. Zürich 160470 G Martnoten 4197 G. Lirenoten 35490 G. Jugoflawische Noten 10940 G., Tschecho⸗Slowakische Noten 14322 G., Polnische Noten
256 G., Dollar 8173 G. Prag, 20. Januar. (W. T. B.) Notierungen der Devisen⸗ zentrale (Mittelkurse): Amsterdam 2140, Berlin 30,12 ½ Zürich
1142 ½. London 248,00, New York 58 1 ⅜, Wien 0,71 ¼, Marknoten
30,12 ½, Polnische Noten 1,65.
London, 19. Januar. (W. T. B.) Privatdiskont 3 %, 4 % fundierte Kriegsanleibe 79,25, 5 % Kriegsanleihe 9386 4 % Siegesanleihe 83 ½. London, 20. Januar. (W. T. B.) Silber 34 ⅞, Silber auf Lieferung 34 %.
Paris, 20. Januar. (W. T. B.) Devisenkurse. Deutschland 6 ⅛8, Amerika 1231,50, Belgien 95,75, England 51,85 ¾˖ Holland 449,00, Italien 53,50, Schweiz 238,75, Spanien 183,50. Zürich, 20. Januar. (W. T. B.) Devisenturse. Berlin 2,62 ½, Wien 0,16, Prag 8 85, Holland 188,50, New York 514,50, London 21,71, Paris 42,02 ½, Italien 22,42 ½4, Brüssel 40,30, Kopen⸗ bagen 103,25, Stockholm 128,25, Christianta 80,75 Madrid 76,75, Buenos Aires 172,50, Budapest 0,75, Bukarest —,—, ÄAgram 175,00.
Se 20. Januar. (W. T. B.) Devisenkurse.
London 21,04, New York 499,00, Hamburg 2,57, Paris 40,65, Antwerpen 38,90, Zürich 97,10, Amsterdam 182,75 Stockholm 124,50, Christiania 78,50, Helsingfors 9,40, Prag 8,40.
Stockholm, 20. Januar. (W. T. B.) Devisenkurse. London 16,92, Berlin 2,10, Paris 32,90, Brüssel 31,50, schweiz. Plätze 78,10, Amsterdam 147,00, Kopenhagen 80,60. Christiania 63,10, Washington 401,00, Helsingfors 7,50, Prag 6,90.
Christtanra, 20. Januar. (W. T. B.) Devisenkurse. London 26,85, Hamburg 3,50, Paris 52,25, New York 636.00, Amsterdam 233,80, Zürich 124,00, Helsingfors 12,00, Antwerpen 50,00, Stockholm 159,25, Kopenhagen 128,00, Prag 11,00.
haltend steif. Auf dem Anlagemarkte
Berichte von auswärtigen Warenmärkten.
London, 19. Januar. (W. T. B.) Auf der Wollauktion wurden 12 893 Ballen angeboten, die fast alle verkauft wurden. Seitens des inländischen Handels bestand lebhaftes Geschäft und auch das europäische Festland und die Vereinigten Staaten kauften lebhaft.
Liverpool, 19. Januar. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 5000 Ballen, Einfuhr 1500 Ballen, davon amerikanische Baumwolle — Ballen. Januarlieferung 10,19, Februarlieferung 10,14 Märzlieferung 10,15. — Amerikanische und brasilianische Baumwolle je 5 Punkte, ägyptische 50 Punkte niedriger.
Zradford. 19. Januar. (W. T. B.) Am W rschte heute feste Stimmung. 8 3 . . .