1922 / 24 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Jan 1922 18:00:01 GMT) scan diff

Bekannkmachung.

Dem Markscheider Rudolf Oeser ist von uns unterm 31. Dezember 1921 die Berechtigung zur selbständigen Aus⸗ führung von Markscheiderarbeiten innerhalb des preußischen Staatsgebiets erteilt worden. Derselbe hat seinen Wohnsitz in Langendreer genommen. 8 1 1

Dortmund, den 24. Januar 1922.

Preußisches Oberbergamt. V: Stoecker.

Bekanntmachung. der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603) habe ich den Kaufleuten Bernhard Silber und David Stolz, beide wohnhaft Union⸗Hotel, Dortmund, Sedanstraße, Inhaber der Firma Deutsche Nähmaschinen⸗Vertriebsgesellschaft m. b. H., durch Verrfügung vom heutigen Tage den Handel mit allen Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Die Unter⸗ sagung wirkt für das Reichsgebiet. 6

Dortmund, den 19. Januar 1922. Wucherstelle der Polizeiverwaltung. von Cof sel, Regierungsrat.

Auf Grund

Bekanntmachung.

8 Auf Grund der Bundesratsverordunng vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603) habe ich dem Bäckermeister Lehmann in Grunewald durch Verfügung vom heutigen Tage den Betrieb seiner Bäckerei und den Handel mit Mehl und Backwaren wegen Unzuverlässigkeit im Handel mit sofortiger Wirfung untersagt. Die Kosten des Verfahrens fallen dem Bäckermeister Lehmann in Grunewald zur Last.

Templin, den 27. Januar 1922. Namens des Kreisausschusses: Der Vorsitzende. Dr. Reitzenstein, Landrat.

Nichtamtliches.

Preußen.

Der deutsche Bevollmächtigte für die deutsch⸗polnischen Wirtschaftsverhandlungen, Reichsminister a. D. Schiffer, der gestern abend mit dem größten Teil der Delegationsmitglieder Oberschlesien verlassen hat, um nach kurzem Aufenthalt in Berlin sich zu den Schlußverhandlungen nach Genf zu begeben, verabschiedete sich gestern von dem Deutschen Ausschuß für Oberschlesien und machte dabei, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet, folgende Ausführungen:

Wir sind bei den Verhandlungen mit Polen in vielen Be⸗ ziehungen zu einer Verständigung gekommen. Je länger aber die Verhandlungen dauerten, um so mehr hat sich gezeigt, daß immer neue Gesichtspunkte auftauchten, deren Ausgleich nicht ohne weiteres möglich war. Wir können den Polen gerechterweise nicht den Vor⸗ wurf machen, daß sie unsachlich und illoyal die Verhandlungen geführt haben. Ich fühle vielmehr die Verpflichtung, anzuerkennen, daß sie die Verhandlungen in versöhnlichem Geiste und mit dem Wunsche geführt haben, mit uns zu einer Verständigung zu gelangen. So ist es gelungen, mit dem größten Teil der Unterausschüsse zu einer Einigung zu kommen. Diese Einigung ist wichtig, sie ist aber nicht für sich allein zu betrachten, denn bei dem engen Zusammenhange des ganzen Fragen⸗ komplexes kommt es schließlich auf das Gesamtergebnis an. Unter den Dingen, über die wir uns geeinigt haben, als da sind Währungs⸗ frage, Eisenbahn, Wasser, Post, Kohlen, Sozialversicherung und Grenzverkehr, spielt eine besonders große Rolle die Währungs⸗ frage. Wenn nicht alles täuscht, werden wir auch hier eine end⸗ Verständigung herbeiführen können, und zwar auf der Grundlage der Genfer Bestimmungen, wonach in dem pol⸗ nisch werdenden Oberschlesien die Reichsmark im Ver⸗ laufe der nächsten 15 Jahre einziges gesetzliches Zahlungsmittel bleibt. Allerdings ist den Polen das Recht zugestanden worden, daß die deutsche Währung mit einjähriger Frist eekündigt werden kann. Für diesen Fall sind aber Sicherheiten ge⸗ schaffen daß alle Glͤubiger aus Forderungen, die vor dem Währungs⸗ wechsel entstanden sind, in deutscher Währung oder unter gewisser Voraussetzung in polnischer Währung, aber unter Zugrundelegung des jeweiligen Tageskurses für Mark befriedigt werden sollen. Die Schaffung der nötigen Zahlungsmittel für Oberschlesien wird dem polnischen Staate durch die im abgetretenen Teil verbleibenden Großbanken er⸗ möglicht. Andere Schwierigkeiten bewegen sich in der Hauptsache auf dem Gebiete der Liquidationen, des Nationalitäts⸗ vprinzips und des Optionsrechts. Aber auch hier ist über eine Annäherung verhandelt worden, wenn es auch zweifelhaft erscheint, ob wir vor den Verhandlungen in Genf zu einer Einigung kommen können. Wir sind entschlossen, im Geiste der Versöhnung und des Friedens weiter zu arbeiten, um Schwierigkeiten zwischen uns und dem Nachbarn zu vermeiden. Aber die Grenze unseres Nachgebens liegt in den materiellen und ideellen Lebensnotwendigkeiten des deutschen Volkeg, über die wir uns nicht hinwegsetzen können, und es ist meine Pflicht, in keinem Falle diese äußersten Grenzen zu überschreiten und es lieber auf den Schieds⸗ spruch ankommen zu lassen.

Der weitere Verlauf der deutsch⸗polnischen Verhandlungen wird sich so abspielen, daß zunächst die Arbeiten der Unterkommissionen zum Abschluß gebracht werden, die mit ihren Arbeiten noch rückständig sind, um dann die Zusammenstellung und Zusammenfassung des ganzen Stoffes auf der Grundlage der Ergebnisse der einzelnen Kommissionen zu bewerkstelligen. Fuͤr diese Aufgabe ist deutscherseits Geheimrat

und auf polnischer Seite Herr Woll ny in Aussicht

die Uebertragung in das Französische bleibt dann

noch übrig. In Genf wird au erdem die Arbeit der 11. Kommission erördert werden müssen, die sich mit dem Minoritätenschutz

Heraßt und unter dem Vorsitz des Staatssekretärs Lewald steht. Die hier zu lösenden Fragen berühren die Nerven des deutschen Volkes am empfindlichsten und greifen vielfach in verwaltungs⸗ technische und Organisationsfragen ein. Von ganz besonderer Be⸗ deutung für die oberschlesische Bevölkerung ist die Aufgabe der 12. Kommission, die die Scüsüuaß von Organisationen betrifft, die die von den übrigen elf Kommissionen getroffenen Vereinbarungen

überwachen sollen. Trotz vieler Schwierigkeiten, die noch zu über⸗ winden sind, möchte ich annehmen, daß wir mit dem Ab⸗ schluß der Arbeiten bis Ende Februar fertig werden. In kürzester Frist würde dann die Ratifizierung durch den Reichstag und der Austausch der Ratifikatfonsurkunden erfolgen. Damit würde die Frist beginnen, in der die Maßnahmen zur Ueverleitung zu treffen sind, und sich der Augenblick der Uebergabe des abgetretenen Gebiets näbern. Reichsminister a. D. Schister schloß mit dem Danke an die die ige

chwierigen Aufgabe der deutschen

und versicherte, daß bei der Reichsregierung

gesamten deutschen Volke Mitgefühl und Verständnis für die Nöte des oberschlesischen Volkes vorhanden sei.

Der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ausschusses dankte dem Reichsminister Schiffer für die ausführlichen Dar⸗ legungen und gelobte, daß die an Polen fallenden Deutschen Oherschlesten ihrem deutschen Volkstum auch nach der Ab⸗ tretung stets Treue bewahren werden. Im Namen des Deutsch⸗ Oberschlesischen Volksbundes zur Wahrung der Minderheits⸗ rechte richtete schließlich Freiherr von Reitzenstein Worte des Abschieds und des Dankes an die deutsche Delegation und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sie auch in Genf in den Fragen die noch zu entscheiden sind, und die die wesentlichsten und wichtigsten seien, in den Fragen des Minorxitätsschutzes und der Liquidation, die berechligten deutschen Forderungen

nachdrücklich versechten möchte. .8. 1 Braunschweig.

Die Feststellung des amtlichen Wahlergebnisses der Landtagswahlen im Lande Braunschweig hat folgende End⸗ zahlen ergeben: Landeswahlverband 101 004, Demokraten 28 446, Mehrheitssozialisten 52 640, Unabhängige Sozialisten 73 404, Kommunisten 10 518, ungültig 494 Stimmen. Es erhalten demnach Sitze: Landeswahlverband 23, Demokraten 6, Mehrheitssozialisten 12, Unabhängige 17, Kommunisten 2.

Oesterreich.

Der Bundesrat hat beschlossen, nach Ablehnung eines großdeutschen Rückversicherungsantrags mit 21 gegen 2 Stümmen, dem Prager Abkommen zuzustimmen. Gleichzeitig wurde auf Antrag des Berichterstatters der Christlichsozialen eine Entschließung angenommen, worin der Bundesrat als Ver⸗ treter der Länder ausdrücklich feststellt, daß der Beschluß, gegen die Genehmigung des Abkommens keinen Einspruch zu erheben, keinen Verzicht auf das Selbstbestimmungsrecht bedeute.

Der großdeutsche Abgeordnete Hierbaumer bekämpfte dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge den Vertrag aus nationalen Gründen. Der Tiroler christlich⸗soziale Bundesrat Steiple lehnte den Vertrag ab wegen der darin enthaltenen Anerkennung des St Germainer Friedensvertrags, der Tirol brutal auseinandergerissen habe. Der Tiroler Sozialdemokrat Gründer stellte demgegenüber fest, daß der Prager Vertrag nichts enthalte, was den Anspruch auf Deutsch⸗Südtirol schwäcen könnte. Der Sozialdemokrat Hart⸗ mann, der frühere Gesandte in Beilim, erklärte als überzeugter Freund des Anschlusses, daß angesichts der Sicherheitsventile. die in dem Vertrag geschaffen wurden, weder ein neuerliches Verbot, noch eine Erschwerung des Anschlusses zu befürchten sei.

Nach dem Wahlvorschlag des Hauptausschusses setzt sich das neue Kabinett wie folgt zusammen: Bundeskanzler und Inneres Schober. Im übrigen keine Veränderung, nur daß der Ackerbauminister Hennet provisorisch die Leitung des Ministeriums des Aeußern übernimmt. Bundeskanzler Schober hat die Wiederbetrauung angenommen.

Der Nationalrat hat mit 80 gegen 72 Stimmen die neue Regierung Schober in der obigen Zusammensetzung wiedergewählt. Mit den Christlichsozialen stimmten auch die Vertreter der deutschen Bauernpartet für die neue Regierung. Dagegen stimmten die Sozialdemokraten und die Großdeutschen.

Großbriannien und Ir’and. Gestern fand unter dem Vorsitz des Premierministers Lloyd George eine Sitzung des Finanzausschusses des Kabinetts statt, um über den Antrag Oesterreichs, betr. die Gewährung einer Anleihe von 2 ½ Millionen

Pfund Sterling, zu beraten.

Lord Grey hielt gestern in Edinburgh eine Rede, in er laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ u. a. sagte:

Ein gutes Einvernehmen zwischen England und Frankreich sei eine wesentliche Vorbedingung für den Wieder⸗ aufbau Europvas.é Unleugbar bestehe im gegenwärtigen Augenblick zwischen beiden Regierungen weniger Vertrauen und weniger Ein⸗ vernehmen als jemals seit dem Jahre 1904. Diese ernste Tatsache sei auf die verkehrten Methoden zurückzuführen, mit denen die Be⸗ ziehungen beider Länder zueinander und die auswärtigen Ange⸗ legenbeiten im allgemeinen behandelt würden. Er meine die Methode des Obersten Rats, die das Vertrauen unterhöhle, Reibungen verursache und ein Element der Un⸗ stetigkeit in die Behandlung der auswärtigen Angelegen⸗ beiten bringe. Grey perwahrte sich gegen den Vorwurf, daß er mit seiner Kritik des Obersten Rates für die sogenannte alte diplo⸗ matische Methode eintrete. Er sei nur für größere Ruhe und Stetigkeit und hätte durchaus die Meinung, daß die vor dem Kriege übliche diplomatische Methode perbessert und den neuen Umständen angepaßt werden könne. Es sei sicher möglich, weniger unter Aus⸗ schluß der Oeffentlichkeit zu verhandeln, als das früher üblich war. Grey fügte noch hinzu, er sei nicht der Meinung, daß der Ausbruch des Weltkrieges bei veränderten diplomatischen Methoden hätte ver⸗ mieden werden können. Der Krieg sei unvermeidlich gewesen, weil seitens Deutschlands nicht derselbe Wille zum Frieden bestanden habe wie in England. Lloyd George habe gesagt, wenn im Jahre 1914 eine Konferenz stattgefunden hätte, so hätte der Krieg vielleicht ver⸗ mieden werden können, Wenn der Streit zwischen Oesterreich und Serbien 1914, fuhr Lord Grey fort, einer Konferenz unterbreitet worden wäre, so würde diese Konferenz ihn innerhalb einer Woche bei⸗ gelegt haben. Weshalb sei er nicht einer Konferenz unter⸗ breitet worden? England habe eine Konferenz vor eschlagen, die Deutschen hätten die Konferenz abgelehnt, und die Tatsache, daß von seiten Deutschlands eine unbedingte Weigerung erfolgt sei, sei seiner damaligen und seiner jetzigen Ueberzeugung nach 8* ver⸗ hängnisvoll gewesen. Er werde jedoch näher auf diese Frage eingehen und Deutschland gegenüber so fair wie möglich sein. Er glaube, Deutschland wäre vollkommen berechtigt gewesen zu sagen, es könne eine Konferenz nicht bedingungslos annehmen. Er glaube nicht, daß Deutschland berechtigt gewesen sei, sie unbedingt abzulehnen, wie es dies getan habe. Er glaube, Deutschland habe das volle Recht gehabt zu sagen, daß es für den Krieg nicht besser vorbereitet sei als Frankreich und Rußland, und einer Konferenz nur zustimmen könnte, wenn eine Garantie gegeben werde, daß keine Mobilisierung oder sonstige Kriegsvorbereitungen während der Konferenz stattfinden. Dann wäre es nicht zu der russischen Mobilisierung gekommen, über die sich die Deutschen nachher beklagt hätten. Bei einer Wiederholung dieser Lage würde die Nation, die am meisten für den Krieg vorbereitet sei, sagen: „Ich kann keine Kon⸗ ferenz annehmen ohne Garantie, daß während der Konferenz keine militä⸗ rischen Vorbereitungen zu meinem Nachteil ersolgen.“ Es werde nicht immer leicht sein, diese Garantie zu finden. Das sei eben einer der Giin e, weshalb er für den Völkerbund eintrete. Was die Konferenz in Genua anbetreffe, so müsse man aus dem Erfolg der Konferenz von Washington lernen. Balfours Rolle auf dieser Konferenz sei ein sroßer Erfolg gewesen. Er habe in Washington bleiben können, so⸗ ange die Konferenz dauerte. Das sei besser gewesen, als wenn der Premierminister an der Konferenz teilgenommen hätte, denn er konnte nicht die Verantwortung der Regierung auf seinen Schultern haben 1en,x seine volle Aufmerksamkeit einer Konferenz im Auslande

nden.

Der frühere Schatzsekretär und jetzige Vorsitzende der London Joint City and Midland Bank Iedöcs. arsi hielt in

der franüsfiche. Presse geäußerten Anschuldigungen, daß Ruß⸗

der gestrigen Generalversammlung dierer Bank eine Rede üder die allgemeine Handels⸗ und Wirtschaftslage. Zur Frage der deutschen Reparationen bemerkte er obiger Quelle zufolge:

8 Eime Vorbedingung für die Wiederherstellung Europas sei die Regelung der Bedingungen der deutschen Entschädigungen auf einer festen wirtschaftlichen Grundlage. Wenn die Form der Reparationen und die Mittel zur Sicherstellung der Zahlungen mehr Schaden alz Nutzen brächten, dann verfehlten sie ihren Zweck. Wenn man von außen, her einen Druck auf Deutschland ausübe, so bedeute das, daß man Deutschland zwinge, seinen Ausfuhrhandel unter der Bedrohung mit Invasion. Blockade oder andereu Strafmitteln zu entwickeln. Deutschland könne nur im Wett. bewerb mit seinen Handelsrivalen ausführen, die es au den aueländischen Märkten unterbieten müsse. Um sich eine billige Produktion zu sichern. müsse Deutschland für dieselben Arbeitserzeug⸗ misse weniger Lohn zahlen, als die anderen Nationen. Dies könne es erre schen, indem es die Mark so entwerte, daß ihr Wert im Inland den Wert im Ausland übertreffe. Solange diese Verschiedenheit im Wertz⸗ bestehe, wirke sie wie eine Prämie auf die deutsche Ausfuhr, und, da der Druck auf Deutschland, Reparationszahlungen zu leisten, fortdauen, tönne es eine fortschreitende Entwertung seiner Valuta nicht verhindem. Der deutsche Wettbewerb zu Preisen, die weit unter denen für Eng⸗ land möglichen stehen, sei ein ernster Schlag gegen den englischen Außenhandel und eine der Ursachen der Depresjon und der weit ver⸗ breiteten Arbeits osiakeit in den letzten 12 Monaten. Me. Kenna sagte weiter. Deutschland könne schwerlich bis zum vollen Maße seines Ausfuhrüberschusses zahlen, ohne damit den Wert der Mark in Ausland unter ihren Wert im Inland zu drücken. Was die Fom der Zahlungen betreffe, so könne Deutschland in bestimmten Waren zahlen, die, soweit England in Betracht komme, Hol⸗ Kali und andere Stoffe sein könnten, die für Englam schwer entbehrlich seien und die es entmweder überbaupt nich oder nur in ungenügender Menge erzeuge. Deutschland könn auch zahlen durch die Auslieferung aller ausländischen Wertpapien die im Besitz deutscher Untertanen seien, und, falls die Alliierten beni seien, diese Form der Zahlung anzunehmen, durch direkte Verwendurg deutscher Arbeitskräfte beim Wiederausbau der zerstörten Gebiete Me. Kenna fügte hinzu, er gehe bei seinen Ausführungen vom wirt⸗ schaftlichen und nicht vom politischen Standpunkt aus. Ansicht, daß ein Uebereinkommen, das auf die Erfenntnis der wirz schaftlichen Möglichkeiten gegründet sei, vorteilhafter wäre für di Handelsinteressen der Welt und ergiebiger für die Reparations⸗ zahlungen, als aufeinanderfolgende Ultimata, die sich später als in⸗ durchführbar erwiesen.

Der Premierminister von Ulster Sir James Craig sagte gestern in einer Rede, er sei überzeugt, daß das zwischen Collins und ihm abgeschlossene Abkommen gute Aussichten für die event. Einheit Irlands bilde. Der Zusammen tritt des Parlaments von Nordirland werde um eine Woche aufgeschoben werden, weil er hoffe, dem Parlament mittteilen zu tönnen, daß neue Fortschritte auf dem Wege, der durch du beiden Regierungen geschlossene Abkommen vorgegeichnet sei, erzielt worden seien. G .“

8

Gelegentlich des Empfanges des österreichischen Gesandien beim Präsidenten der Republik betonte Millerand, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, daß er volles Verständnit für die Lage Oesterreichs habe und sür die Bemühungen der österreichischen Regierung um Ordnung ihrer inneren Ver⸗ hältnisse. Der Präsädent erkannte die unaufschiebbare Dringlichkeit einer Hilfsleistung an, die nicht nur zu Sicherung Mitteleuropas, sondern auch im eigenen Interes Frankreichs geboten sei, und erklärte, er habe den Schre Oesterreichs nicht abgewartet, sondern die Regierungsaktion ag eigenem Antriebe beschleunigt. Frankreich halte sich Wichtigkeit und Dringlichkeit der Frage vollkommen vor An

—, Die Kriegslastenkommission hat der „A Havas“ zufolge die Reparationskommission davon in Kenntnis gesetzt, daß die deutsche Regierung gestern bei den von ve Reparationskommission bezeichneten Banken die 31 Milliconen Goldmark eingezahlt hat, die Deutschland alle 10 Tage bis zur endgültigen Regelung der Zahlungen für das Nahr 1922, entsprechend den Bedingungen der Konferenz von Cannes, einzahlen muß. .

Die Kammer hat gestern auf Anirag des Finany ministers de Lasteyrie ein weiteres provisorisches Budget⸗ zwölftel für den Monat Februar für das Budget an

enommen, dessen künftige Zahlung Deutschland zu ällt. Damit ist bis auf weiteres die Erörterung dieses Titels vertagt worden. Im Verlaufe der Sitzung wurden die Vorsitzenden der großen Ausschüsse gewählt. Zum Vorsitzenden des Aus⸗ Frse für auswärtige Angelegenheiten wurde wiederum der ehemalige 2v Leygues gewählt, zum Vor⸗ sitzenden des Heeresausschusses General Castelnau.

CCT11166“ Rußland. Die Sowjetregierung wird anf der Konferenz von Genua durch Krassin, Litwinow und Joffe vertreten sein. Das Volkskommissariat für Auswärtige Angelegenheiten er⸗ klärt, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, entgegen den in

der Konferenz von Genua versuchen werde, bolsche⸗ Rußland sei von

land au wistische Propaganda zu betreiben Willen beseelt, sich selbst wieder aufzubauen und am

lkändischen Kapitals an dem wirtschaftlichen Wieder gufbau Rußlands erklärte der Vorsitzende des Obersten Wirtschaftsrates Bog danow obiger Quelle zufolge: 8 Die Freigabe eines großen Teiles der Industrie, die Schaffung der Staatsbank und die projektierte Erweiterung des Privatkredits habe die Möglichkeit gegeben, bedeutende Mengen inländischen Ka⸗ pitals für die Industrie heranzuziehen. Dies werde aber nur dagu reichen, die Bedürfnisse der kleinen und mittleren Industrie zu befriediger während für die Großindustrie die Heranziehung ausländischen Kepbhat⸗ notwendig sein werde. Sogar zur Durchführung des Produktion programms für 1922 sei die Heranziehung ausländischen Kapitole ln Form von Rohstoffen, Hilfsmaterialien, Werkzeug und Lebenom e⸗ notwendig. Auch zur Wiederherstellung der Steinkohlen⸗, Er - Metall⸗ und Textilindustrie sowie des Transportwesens werde gschen Hilfe nicht zu entbehren sein. Die Heranziehung ausländi br Kapitals werde in folgenden Formen gedacht: 1. In Form Be⸗ Kreditgewährung durch ausländische Banken oder Konsortien Ins zahlung russischer Bestellungen. Diese Form sei schon zur gewählt worden, als rufsische Kriegsbestellungen durch eng Kredit beglichen wurden. 2. Aufnahme einer Anleihe unter

mittlung der Staatsbank, die im Auslande zur sfinan qierue finnse

Großindustrie realisiert werden soll. 3. Abschluß von Konze

verträgen. Litauen.

Infolge des Terrors der Polen gegen die Litauer 8

. 8. . 17 8 1 is en Weißrussen in Wilna hat die Regierung der „Litau . Telegraphenagentur“ zufolge am 26. Januar eine Protes⸗

note an den Völkerbund gesandt.

Er sei der

dem Wieder⸗

aufbau Europas tätigen Anteil zu nehmen, und werde sich auf der Konferenz von Genua nur wirtschaftlichen Fragen widmen.

In einer Unterredung über die Beteiligung aus,

Ver⸗

Wie „Wolff Rumänien. 8 Wie „Wolffs Telegrnphenbüro“ meldet, is er 2 nr 8 gruph. d r Mosciau zum Verkehrsminister und Dr. Are C 0 Minister für Siebenbürgen ernannt worden.

9 Amerika. Der ndige Ausschu de konferenz hat nach einer Uehufn 82 raphenbüros“ beschlossen, die Prüfung der Kriegsführung einer neuen Konferenz Mächten vorzubehalten. Jede Macht soll zwei Vertreter er⸗ nennen, die zusammen einen internationalen Ausschuß bilden. Die Namen der Delegierten würden den Vereinigten Staaten binnen drei Monaten nach dem Schluß der gegenwärligen Konferenz mitgeteilt werden, worauf die amerikanische Regierung

den Zeitpunkt für den Zusammentritt de 8 setzen würde. r neuen Konferenz fest

Das amerikanische Repräsentantenhaus hat dem „New York Herald“ zufolge mit 232 gegen 119 Sn da iine Bill angenommen die das Lynchen verbietet.

Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ zus Kairo sind 108 Personen wegen Beteiligung an den Dezemberunruhen vor das Militärgericht gestellt worden. 50 Personen wurden zu je 9 Monaten, 3 zu je 12 Monaten, 5 zu se 13 Monaten, eine Person zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt.

Abrüstungs⸗ „Wolffschen Tele⸗ Regeln für die zwischen den fünf

Literatur.

„Psvchologie der früfhen Kindheit. Von William Stern. (Verlag von Quelle und Meyer in Leipzig; geh. 34 ℳ, geb. 40 ℳ.) Die vorliegende Schrift will sowohl wissenschaftlichen wie praktischen Zwecken dienen. Vom wissenschaftlichem Standpunkt aus schien es dem Verfasser erwünscht, die Kindespsychologie über den Stand der Materialiensammlung und der Einzeluntersuchungen hinaus selbständig auszubauen und sie in engere Beziehung zur all⸗ gemeinen Psychologie zu bringen. Praktisch soll sie erzieherischen Zwecken dienen: Eltern zur Beobachtung ihrer jungen Kinder an⸗ seiten. Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen die Grund⸗ lagen einer wissenschaftlichen Jugendkunde, dem Kinderarzt und Heilpädagogen einen Maßstab für Abweichungen vom Normasen der Kinderpiyche bieten. Die der Schrift zugrunde⸗ liegenden B ohachtungen hat Professor Stern im wesentlichen an seinen eigenen Kindern gemacht. Die Ergebnisse sind in acht Kapiteln verarbeitet, in denen die Entwicklung der Kinder bis zum sechsten Lebens⸗ jahr behandelt wird. Das Buch liegt bereits in zweiter, im wesent⸗ lichen unveränderter Auflage vor. Es bietet eine Fülle von Be⸗ obachtungen und aus ihnen sich ergebender Anregungen und duürite trotz der Beschränkung der Beobachtungen auf wenige Kinder schon deshalb pädagogischen Kreisen willkommen sein, weil es seit dem 32 Jahre zurückliegenden Versuch Wilbelm Preyers zum ersten Male die Materie systematisch darzustellen versucht.

Von der in demselben Verlag erscheinenden Sammlung ‚Wissenschaft und Bildung“ liegt wieder eine stattliche Reibe von neuen oder neubearbeiteten Bändchen vor. Die Samm⸗ lung erfreut sich eines so anerkannten Rufes, daß es ssch erübrigt, euf die Neuerscheinungen ausführlich einzugeben. Der Verlag hat es wieder verstanden, für interessante Stoffgebiete berufene Fachmönner su gewinnen, und der Leser wird gerne feststellen, daß es diesen vor⸗ ehmlich den akademischen Gelehrtenstand angebörigen Bearbeitern neist gelungen ist, im besten Sinne zugleich volkstümliche und wissen⸗ shaftliche Darstellungen zu bieten. vier kurz hingewiesen: Im 170. (gebd. 12 ℳ) lieferte der Univer⸗

avrofessor Dr. Passarge⸗Hamburg unter dem Titel „Die

Londschaft“ ein anregendes verständliches Wanderbuch, das den Leser mit den Hauptzügen des Antlitzes der Erde und mit. den Kräͤften und Wirkungen, die ihr jene aufprägten, bekanntmacht. Das Büch⸗ len ist trefflich geeignet, Nichtfachleuten das Verständnis wissenschaft⸗ licer erdkundlicher Bücher zu erleichtern sowie sie zu eigener Beobachtung anzuregen. „Städtebaukunst“ ist das 160. Bändchen (12 ℳ) genannt, das den Stadtbaurat a. D. Diypl.⸗Ing. H. Ehlgötz⸗Essen zum Verfasser hat. Ein i langer Praxis bewährter Fachmann gibt hier eine hrappe, übersichtliche Darstellung des Städtebaues vom künstle⸗ sischen. volkswirtschaftlichen, gesundheitlichen. verwaltungstechnischen und gesetzgeberischen Standpunkt. Die Darstellung wird mit einem leberblick über die geschichtliche Entwicklung des Städtebaues ein⸗ seleitet. Obwohl das reiche Material auf dem knappen Raum von 160 Druckseiten behandelt wurde, enthält es nicht nur alles für den saien Wissenswerte, sondern auch der Fachmann wird in dem Büch⸗ ein manchen wertvollen Hinweis finden. Im 172. Bändchen 0ℳ) untersucht der Universitätsprofessor Dr. Lohmever⸗Breslau Soziale Fragen im Urchristentum“. Die Schrift hürfte mit um so größerem Interesse aufgenommen werden, als man sicht ohne Recht in der Gegenwart viele Züge wiederzufinden laubt, die der urrömisch⸗hellenistischen Kulturwelt etwa zu Beginn inserer Zeitrechnung ihr Gepräge gaben. Der Verfasser entwirft ein Bild von den wirtschaftlich⸗sozialen uständen der Mutelmeerstaaten sesener Zeit, um dann zu zeiaen, wie sich in dieser sozialen und geistigen

mwelt die Lebre Jesu auswirkte, welche Formen sie unter der mmittelbaren Nachwirkung der gewaltigen Persönlichkeit des Heilands

und des Wirkens Pauli annahm und unter welchen Einflüssen dieses lochristentum sich umgestalten mußte. Ein reiches Stellen⸗ und siteraturverzeichnis ermöglicht es dem Leser, sich noch tiefer auf dem sselnden Gebiet zu unterrichten. Unter der Bezeichnung „Das riechentum und seine Weltmission“ bietet der

Un versitätsprofessor Dr. Freiherr von Bissing⸗München im

69. Bändchen, das in seinem Umfang etwas über das übliche Maß

sieser Einzeldarstellungen hinausgeht (10 ℳ), einen interessanten Ueber⸗

ilih über die Entwicklung des staatlichen und geistigen ebens der Griechen und im weiteren Verlauf auch der

Römer vom 2. Jahrtausend v. Chr. bis zum Unter⸗

feng des Römerreichs. Die lebendige Darstellung legt den Nach⸗

ruck auf die Darlegung zweier die Entwickelung des Griechentums

eberrschender Tatsachen: die beispiellose Lebenskraft der griechischen istigen Kultur, die sowohl den Zusammenbruch der griechischen Sladtstaaten wie den des makedonischen Weltreichs überdauerte und 8 zum Ende der antiken Welt kräftig mit den Einflüssen des drients und mit denen der germanischen Exoberer rang und die ingische Tatsache, daß dieses auf geistigem Gebiet beispiel⸗ 9' begabte Volk der staatsbildenden Kraft, des staatserhaltenden

Kationalge fühls entbehrte, so daß „einzig das immer nationaler sich festaltende byzantinische Reich, allen nur zu erkennbaren Schwächen um Trotz, ein Jahrtausend und mehr bestanden hat, eben weil es se nationale Basis erhalten hatte“. Der Verfasser hat die Dar⸗ sellung vielleicht zu nachdrücklich aus diesen zwei leitenden Gesichts⸗ sunkten gestaltet. Da sie aber zweifellos die Entwicklung des Griechen⸗ sims ensscheidend beeinflußt haben, ist es interessant, sie bei dessen Dar⸗ selung in den Vordergrund gerückt zu sehen. Den Unipersitaͤts⸗ spessor Dr. F. Maver⸗Frankfurt a. M. hat das 163. Bändchen zLinführung in die organische Chemie auf ele⸗ sentarer Grundlage“ zum Verfasser. (12 ℳ.) Die Schrift 0 ans Vorlesungen entstanden, die ibr Verfasser an der Akademie Sozial. und Handelswissenschaften in Frankfurt und an 92 aus

t ervorgegangenen Universität gehalten hat. Auf knavpem Raum 1 hemie so dargestellt, daß Shedlcrenge der anorganischen

Wissenschaft ie körper⸗

sed die Hau ttat er di Cher. dem sosge hongi gcschien datsochen, mämie bekannt sind, ein Bild von iener wichtigen hält. Erwähnt seien ferner Band 168 D

U

Auf einige der neuen Bändchen

liche Erziehuna des wachsenden Menschen“ vom Privatdozenten Dr. med. Hohmann, München. (10 ℳ.) Bd. 166 „Bildungs⸗ und Erziehungsideale“ von Richard Müller⸗Freienfeld (8 ℳ) und Bd. 165 „Geo⸗ graphische Beobachtungen“ von Geheimrat, Professor Dr. R. Lehmann⸗Münster (10 ℳ). Die „Einführung in die Volkswirtschaftslehre“’ von Professor Dr. Wygod⸗ zinski, Bonn, liegt in 5. Auflage (10 ℳ), die Einführung in Goethes Faust von Professor Dr. F. Lienhard⸗Weimar in 6. Auflage (10 ℳ) vor. t.

Theater und Musik.

Frau Kiurina von der Staatsoper 3 anläßlich ihrer Anwesenheit in Berlin in dee heutigen Zauberflötenaufführun im Opernhause die Paltie der Königin der Nacht übernommen. Die Könstlerin wird demnächst eine Reihe von Gastspielen geben. Morgen, Sonntag, wird (außer dem Dauerbezug), als dritter Tag im Ring des Nibelungen“, „Götterdämmerung“, mit den Damen Kurt, Heckmann⸗ Bettendorf. Arndt⸗Ober, von Scheele⸗Müller, Bindernagel, Marherr⸗ Wagner, von Catopol, Escher⸗Vespermann, Mande und den Herren Soot als Gast, Helgers, Zador und Habich besetzt, gegeben. Musikalischer Leiter ist der Generalmusikoirektor Leo Blech. Aufang 5 ½ Uhr. Am Montag geht Walter Braunfels' Oper „Die Vögel“, mit den Damen Hansa, Knepel und den § rren Kirchner, Braun, Scheidl, Helgers. Stock und Zador in den Hauptrollen, unter üs IE1“ Leitung von Dr. Fritz Stiedry in Szene. Anfang

½ Uhr.

Im Schauspielhause wird morgen, Nachmittags 2 ½ Uhr, „Flacksmann als Erzieher“ (Vorstellung zu ermäßigten Preisen) ge⸗ geben. Abends 7 ½ Uhr wird „Lumpazi⸗Vagabundus“ mit den Herren Etlinger, Hirich und Laubinger in den Hauptrollen wiederholt. An⸗ fang 7 ½ Uhr. Für Montag „Peer Gynt“ mit Otto Laubinger als Peer Gynt und Margarete Schön als Solveig an⸗ gesetzt. Anfang 7 ½ Uhr.

In den Kammerspielen des Deutschen Theaters findet die Uraufführung des Schauspiels „Die Herbstvögel“ von Walther Eidlitz am Montag in folgender Besetzung statt: Gregor: Fritz Daghofer. Gertrud: Roma Bahn, Lisa: Liselotte Denera, Hermann: Hans Schweikart, Gustav: Hans Brausewetter, Käthe: Ilsabe Dieck, Lotte: Erika von Thellmann, Peter: Edwin Franz, Rudi: Werner Pledath, Die Schwester: Charlo te Hegentbeges Die Bühnenbilder sind von Friedrich Winkler⸗Tannen⸗

erg entworfen, die Musik stammt von Klaus Pringsheim. Spiel⸗ leiter ist Heinz Herald. Am Dienstag, den 31. d. M., findet als erster Abend der „Pantomimen des Deutschen Theaters“ die Erstaufführung des „Bajazzo“ mit der Musik von Leoncavallo und der Pantomime „Das Abenteuer“, Musik von Gunnar Ahlberg, statt. Die Besetzung des „Bajazzo“ ist folgende: Canio: Werner Krauß, Nedda: Wera⸗ Karally. Tonio: Erik Charell, Beppo: Helmuth Lotz, Silvio: Jury Jurowski. Die Pantomime „Das Abenteuner“ ist folgendermaßen besetzt: Ibrahim Bey; Walter Janssen Fatme: Werg Karally, Fremdenführer: Erik Charell, Henker; Behrend, Zwei Engländer: Hans Brausewetter, Fritz Rasp. Dirigent ist der Kapellmeister Richard Jäger (von der Staatsoper). Die Bühnenbilder hat Ernst Stern entworfen. Spielleiter ist Iwan Schmith.

Im Deutschen Opernhause findet am Freitag nächster 002, Abends 7 Uhr, in Gegenwart der Verfasser die Uraufführung von Paul Scheinyflugs beiterer Oper „Das Hofkonzert“ statt. Die Dichtung ist von Heinrich Ilgenstein. In den Hauptpartien sind die Damen Stolzenberg, Marck⸗Lüders, Vilmar und Gottlieb und die Herren Hansen, Hofbauer, Bilk, Kandl und Schöpflin beschäftigt. Die musikalische Leitung hat Professor Rudolf Krasselt, Spielleiter ist Georg Hartmann.

Im Kleinen Schauspielhause findet am Freitag kommender Woche die Erstauf ührung der Komödie „Der Ring“ von

in Wien hat

Han v Kahn mit Elsa Eckersberg, Robert Forster⸗Larrinaga, Otto

Gehühr und Erich Kaiser⸗Titz in den Hauptxrollen statt. Spielleiter

ist Robert Forster⸗Larrinaga. 8

Der Uebergang zwischen Hochbahn und Nord⸗ Süd⸗Bahn am Halleschen Tor wird jetzt fertiggestellt. Vom Bahnsteig der Untergrundbahn wird, wie die „Deutsche Allg Ztg. mitteilt, ein Fußgängertunnel in halber Höhe in eine geräumige Schalterhalle führen, in die die Treppen zu den Straßenausgängen zwischen dem Halleschen Tore einmünden. Von dem Schalterraum führt ein Verbindungsgang unter dem Fahrdamm der Könahrshes Straße hindurch bis in den Vorraum des Hochbahnhofs „Hallesches Tor“, der späterhin nach Fertigstellung der Bauarbeiten wieder seinen alten Zugang von der Brückenseite aus erhält. Der Uebergan zwischen Untergrund⸗ und Hochbahn wird also möglich sein, ohne daß die Fahrgäste eine Sperre zu passieren haben. .

Pittsburg, 27. Januar. (W. T. B.) Fünf Räuber sind heute in eine Filiale der First National Bank, die im Weichbild der Stadt Pittsburg liegt, eingedrungen. Nachdem sie den Kassierergetötet hatten, zwangen sie fünf Bankangestellte und eine Kundin, in den Kellerraum hinabzusteigen. um alsdann 30 000 Dollar in bar und Wertpapieren zu rauben und in einem Kraftwagen zu entfliehen. 1X“ 8

Aalborg, 27. Januar, (W. T. B) Ein beutscher Schleppdampfer und zwei Leichter sitzen bei Hals im File ke..

Handel und Gewerbe. Heute fand kein Börsenverkehr statt.

ne en. eag

Telegraphische Auszahlung.

28. Januar 8. Geld Brief Amsterdam⸗Rotterdam 7387,60 7402,40 Buench Aires (Papier⸗ h.“ 71,40 71,60 Fbüse und Antwerpen 1578,40 1581,60 Christianina 3151,80 3158,20 Kopenbagen .4005,95 4014,05

Stockholm und Gothen⸗

burg . 59044,95 5055,05 elsingfors. 395,60 396,40 Italien. 886,60 888,40 London 852,60 854,40 New York 200,04 200,46 Paris 1648,35 1651,65 Schweiz. 3906 05 3913,95 Svanien. 3021,95 3028,05

Wien (altes). 8

Wien (Otsch.⸗Oesterr.),

. 5,82 390,90

—— —, 2õ2 27. Januar

Geld Brief 7360,10 7374,90

70,52 ½ 70,72 ½ 1568,40 1571 60 3134,35 3140,65 1030,95 4039,05

5039,95 5050,05 382,60 383,40 889,10 890,90 852,60 854,40 201,29 201, 71

1645,85 1649,15

3936,095 3943,95

3041,95 3048 05

2.— 0 90 0 2 .

5,78 391,60 28,72 129,10

5,78

abgestemp.. 1 390,10

udavest.. Bulgarien.. Koastantinopel

2 I1““ 9 9

vorläufig Zertifikate ausgestellt,

Ausländische Banknoten vom 28. Januar.

Geld Brief Amerikanische Banknoten 1000 —5 Dol. 188,70 199,10 5 2 und 1 Doll. .196,80 197,20 Belgische 8 st 100 Fres.. . 1572,25 Dänische 3 ür 100 Er.. 86600 Englische 8 große (100 500 Lstrl.) 852,00 * 1 Lstrl. u. darunter.. 4 ranzösische 100 Frcs. 100 Fl..

8 7385,50 100 Lire 4

845,50 olländische 882,00

397,50 1635,25

Italienische

Norwegische

7370,50 880,00 Oesterreichische

3141,75

260 14575 133,75

5019,75 3909,00

100 Kr.

alte (1000 Kr.)

alte (10 100 Kr.).

neue (1000 Kr.).

neue (10 u. 100 Kr.)

500 u. 1000 Lei.

unter 500 Lei. 9000

chweizer 1

für 100 Fr... Spanische 8

Tschecho⸗slow. Staatsnot., neue 6 100 Kr. u. daruber)

„v 9 Rumänische

Schwedische

.]

3917,00 3010,25

Zu der Verordnung, betreffend die Anmeldung und Ablieferung einer Reihe österreichischer und ungarischer Vorkriegspapiere teilt der Deutsch⸗Oesterr.⸗ Ungarische Wirtschaftsverband in Berlin mit, daß von dieser An⸗ meldung in erster Linie die österreichischen und ungarischen Gold⸗ und Kronenrenten betroffen werden, die in erheblicher Anzahl in reichs⸗ deutschem Besitz sich befinden. Während bei den ungarischen Papieren in erster Linié nur Staatspapiere aufgerufen werden, finden sich bei den österreichischen Papieren eine Reihe von Emissionen der österreichischen Länder. Für die eirgelieferten Stücke werden 1 die späterhin nach der ersolgten Entscheidung der Reparationskommission in Pats gegen Neuemissionen der Nationalstaaten umgetauscht werden, nachdem eine Einigung über die Verteilungsschlüssel, mit dem der gesamte Besitz dieser Papiere auf die einzelnen Staaten umgelegt wird, erzielt worden ist. Die Anmeldung hat auf den vorgeschriebenen Formularen zu geschehen, die auch beim Deutsch⸗Oestenr.⸗Ung. Wirtschaftsverband, Berlin W. 35 Am Karlabad 16, zu haben sind. Ueber die Formali⸗ täten der Anmeldung und Ablieferung im einzelnen sowie über alle hiern it im Zusammenhang stehenden Fragen erhalten Interessenten Auskunft beim Deutsch⸗Oesterr.⸗Ung. Wirtschaftsverband, Berlin W. 35, Am Karlsbad 16. Anfragen ist Rückorto beizufügen.

Nach dem Geschäftsbericht der Meurer'schen Aktien⸗ gesellschaft für Spritzmetall⸗Veredelung 1u Berlin betrug der Reingewinn 837 993 ℳ, die gesetzlichen Rück⸗ lagen werden mit 41 899 bedacht. Zur Verteilung gelangen 15 vH auf 2,1 Mill. Mark bezw. 1,9 Mill. Mark vom I. Juli bis 31. Dezember 1921 sowie eine Sondervergütung von 5 vH p. r. t. Vorgetragen werden 47 036 ℳ.

Nach dem Geschäftsbericht der Berliner Kindl⸗ Brauerei Aktiengesellschaft für das Jahr 1920/21 ist nach den Beschränfungen, unter denen die deutsche Brauindustrie durch den Krieg und seine Nachwirkungen besonders stark gelitten, seit dem Juni des letzten Jahres durch die Aufhebung der Zwangs⸗ bewirtschaftung der Gerste sowie durch die Erlaubnis zur Hei tellung schwererer Biere eine gewisse Erleichterung eingetreten. Demgegen⸗ über stehen die sprunghaft in die Höhe gegangenen Löhne und Gehälter, sowie die dauernd steigenden Kosten aller Betriebs⸗ und Rohmaterialien. Unter dem Druck dieser Verhältnisse hat der Bier⸗ preis im letzten Jahre wiederholt erhöht werden müssen. Die durch den außergewöhnlich warmen Sommer begünstigte Absatzvergrößerung, unterstützt durch die inzwischen zugelassene wesentliche Verbesserung der Bierqualität, haben zu dem Gewinnergebnis der Gesellschaft bei⸗ getragen. Verkauft wurde das Haypoldtarundstück nebst den nicht benötigten Maschinen. Das hierfur gebildete Beteiligungskonto bis auf einen kleinen Betrag für anderweitige, geringfügige Beteiligungen ist aufgelöst. Das hppothekarisch sichergestellte Restkaufgeld erscheint in der vorliegenden Bilanz unter „Eigene Hypotheken“. Die durch die außerordentliche Generalversammlung beschlossene Angliederung der Brauerei Königstadt Actien⸗Gesellschaft mit den dazu ge hörigen Kontingenten der Deutschen Bierbrauerei, Habel⸗Brauerei, Münchener Brauhaus in Berlin sowie der Adelung & Hoffmann⸗Brauerei und Franz Lamm⸗Brauerei in Potsdam ist inzwischen durchgeführt worden. Der Braurechtsfuß der Gesellschaft beträgt zurzeit 1 100 000 hl. Ein Werkerhaftungskonto in Höhe von 1 250 000 wurde gebildet, Der Reingen ien beträgt 2002 757 ℳ. Verteilt werden 18 vH auf 1 400 000 Stammaktien, 20 vH auf 4 500 000 Prioritätsstamm⸗ aktien, vorgetragen 375 540 ℳ.

Nach dem Geschäftsbericht der C. A. Gruschwitz A.⸗G. Maschinenfabrik und Eisengießerei, Olbersdorf, für die Zeit vom 1. Oltober 1920 bis 30. September 192v1 war die Nachfrage nach den Erzeugnissen der Gesellschaft sowobl vom Inlande wie vom Auslande äußerst rege, so daß in allen Abteilungen volle Beschäftigung herrschte. Da bei der Art ihrer Fabrikation in vielen Fällen mit langen Lieferzeiten gerechnet wird, so konnte sie einen verhältnismäßig großen Auftragbestand in das neue Ge⸗ schäftsjahr mit übernehmen. Infolge großer Platzbeschränkung in den Werkstätten, insbesondere in der Gießerei und infolge der Schwierigkeiten der Materialablagerung, wird ein Gießereineubau aufgeführt und das bierdurch freiwerdende Gießereigebäude zur Unterbringung von Materialien verwendet. Diesem Frei⸗ dient ein Werkerhaltungskonto im Betrage von 2 ½ Millionen Mark. Der Reingewinn von 934 902 soll wie folgt verwendet werden: „SF. Dividende 200 000 ℳ, Ueberweisung zum Reservefonds 100 000 Gewinnanteil an Vorstand und Beamte 320 000 ℳ, Gewinnanteil des Aufsichtsrats 55 000 ℳ, Vortrag auf neue Rechnung 259 902 ℳ.

Moskau, 24. Januar. (W. T. B.) Am 20. Januar wurde in Petersburg die Warenbörse eröffnet.

London, 26. Januar. (W. T. B.) Ausweis der Bank von Cr 39 n d. Gesamtrücklage 24 691 000 (Zun. Oepen die Vorwoche 397 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 122 206 000 (Abn. 394 Pfd. Sterl., Barvorrat 128 447 000 (Zun. 3000) Pfd. Sterl., Wechselbestand 83 667 000 (Abn. 308 000) Pfd. Sterl., Gutbaben der Privaten 120 929 000 (Zun. 3 108 000) Pfd. Sterl., Guthaben des Staates 14 624 000 (Abn. 4 999 000) Pfd. Sterl., Notenreserve 22 865 000 (Zun. 396 000) Pfd. Sterl., Regierungssicherheiten 45 079 000 (Abn. 2 065 000) Pfd. Sterl. Verhältnis der Rück⸗ lagen zu den Verpflichtungen 18,23 gegen 17,67 vH in der Vorwocke. Clearinghouse⸗Umsgatz 765 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahres 86 Millionen mehr. 88

eOereraee,

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 26. Januar 1922: —VI ——ʒ—yõ— Ruhrrevier Oberschlesisches Nevier Anzahl der Wagen

Gestell“ Nicht gestellt.. Beladen zurück⸗ geliefert...

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereiniaung für deutsche Elektrolptfupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldun des „W. T. B.“ am 27. Januar auf 6353 (am 26. Januar au 6116 ℳ) für 100 kg.

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