S vere
4 Ministerium für Wissenschaft, Kunst
und Volksbildung.
Die Wahl der Studienrätin Prahl an der Fürstin⸗ Bismarck⸗Schule in Köslin zur Oberstudienrätin an dieser Anstalt ist bestätigt worden. 1—
(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)
Richtamtliches. Deutsches Reich.
Die vereinigten Ausschüsse des Reichsrats für Volks⸗ wirtschaft, für Rechtspflege und für Durchführung des Friedens⸗ vertrags hielten heute eine Sitzung. 888 16“
— 11“
Gestern nachmittag fand im Reichskanzlerhaus unter dem Vorsitz des Herrn Reichspräsidenten ein Kabinettsrat statt, in dem die durch die Noten der Reparationskommission geschaffene politische Lage zur Erörterung stand. Laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ entwickelte der Reichs⸗ kanzler in längeren Ausführungen im Anschluß an die Verhandlungen, die Vormittags im Reichskabinett statt⸗ gefunden hatten, die Richtlinien der von der Regierung einzuschlagenden Politik. Der Reichs präsident stellte am Schluß der Beratung fest, daß alle anwesenden Minister mit den vom Reichskanzler dargelegten Richtlinien einverstanden
Auf Grund dieser Aussprache und der in den einzelnen Ressorts der Reichsregierung nach fortzusetzenden näheren Prüfung der Noten der Reparationskommission wird der Reichskanzler am Dienstag im Reichstag den Standpunkt der Reichsregierung darlegen, nachdem am Montag die nach Berlin geladenen Ministerpräsidenten der Länder Gelegenheit gefunden haben, sich zur politischen Lage zu äußern.
Heft 3/4 des 20. Jahrganges der Veröffentlichungen
des Reichsaufsichtsamts für Privatversicherung nebst einem Anhang, in dem weitere auf dem Gebiete des Versicherungs⸗ wesens ergangene Gerichtsentscheidungen abgedruckt sind, ist soeben erschienen. Das Heft ist von dem Verlage der Firma „Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co.“ in Berlin W. 10, Genthiner Straße 38, zu beziehen.
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14A4A4242*“ „Der „Politischen Korrespondenz“ zufolge wird die öster⸗ eichische Regierung bei der Eröffnung der Genueser Kon⸗
ferenz durch den Bundeskanzler und einen Bundes⸗ minister vertreten sein. Je nach dem Stande der Beratungen
werden weitere Minister sowie handelspolitische, finanzielle und verkehrstechnische Sachverständige in Genua anwesend sein.
— Der Nationalrat hat das Gesetz angenommen, durch das die im Dezember 1918 eingesetzte Kommission zur Fest⸗ stellung und Verfolgung von Pflichtverletzungen militäri cher Organe im Kriege nunmehr, da kein Fall mehr anhängig ist, aufgehoben wird. 5
Großbritannien und Irland. Gestern ist als offizielles Dokument eine Denkschrift Lloyd Georges veröffentlicht worden, die dieser am 25. März 1919 der Friedenskonferenz vorgelegt hatte. Die Dentschrift ist überschrieben „Einige Erwägungen für die Friedenskonferenz vor der endgültigen Redaktion der Friedens⸗ bedingungen“. Es heißt darin, dem „Wolffschen Telegraphen⸗ büro“ zufolge, u. a., der Friedensvertrag dürfe nicht wie der von Frankfurt einen neuen Krieg in sich tragen, sondern er müsse einen dauernden Frieden sichern und die verschiedenen Rassen müßten so weit wie möglich ihrem Mutterlande zu⸗ geführt werden. Die Zahlung der Reparationen müsse womöglich mit dem Verschwinden der Kriegsgeneration beendet sein. Die deutsche Regierung müsse beim Unterzeichnen des Friedensvertrages das Bewußtsein haben, daß sie die übernommenen Verpflichtungenerfüllen könne. Sobald Deutschland die Friedensbedingungen angenommen habe, müßten ihm die Weltmärkte auf der Grundlage der Gleich⸗ berechtigung geöffnet werden und sein wirtschaftliches Wieder⸗ aufleben müßte mit allen möglichen Mitteln erleichtert werden. Das Dokument enthält weiter Bemerkungen über die bolsche⸗ wistische Gefahr und einen Hinweis auf die Notwendigkeit einer amerikanisch⸗englischen Garantie für Frankreich, „bis der Völkerbund bewiesen hat, daß er imstande ist, den Frieden und die Freiheit der Welt aufrechtzuerhalten.“
— Die Sachverständigen zur Vorbereitung der Genueser Konferenz beschäftigten sich gestern mit den Wirt⸗ schafts⸗ und Transportfragen und prüften die Vorschläge, die gemacht werden sollen, um Rußland bei seinem industriellen Wiederaufbau zu helfen.
— Das Unterhaus hat in seiner gestrigen Sitzung das Marinebudget angenommen. 1t
.— Angesichts der ernsten Ereignisse in Irland hat die britische Regierung die beiden Premierminister von Nord⸗ und Südirland Craig und Collins ersucht, nach London zu 11 und gemeinsam mit der englischen Regierung die Lage zu prüfen. 8
Frankreich.
„Gestern nachmittag empfing der Präsident der Republik Millerand den Besuch des Schahs von Persien, den er unmittelbar darauf erwiderte.
— Wie das „Journal des Débats“ mitteilt, ist gestern vormittag die Reparationskommission zu Beratungen über
die verschiedenen Abmachungen betreffs der deutschen Sach⸗
lieferungen zusammengetreten. Sie prüfte das Wiesbadener Abkommen, das Bemelmanssche Abkommen und das in An⸗ lehnung daran am 15. März in Berlin paraphierte französisch⸗ deutsche Abkommen.
— Der französische, der britische und der italienische Minister des Aeußern setzten gestern die Be⸗ ratung über die Orientfragen fort. Am Schluß der Sitzung wurde folgende Mitteilung an die Presse gegeben:
* der Feneenc haben die drei Minister des Aeußern das Studium der finanziellen Maßnahmen begonnen und die Sach⸗ verständigen beauftragt, einige besondere Punkte klarzulegen. Am Nachmittag haben die drei Minister lange die Frage bezüglich des Regimes der Meerengen und Thraziens geprüft. Sie haben hierüber
Marschall Foch, General Harrington und General Marietti gehört .
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Problems übertragen. Das Studium dieser Frage wird in der nächsten Sitzung am Sonnabend fortgesetzt werden.
— Der Völkerbundsrat, der zu einer außerordentlichen Tagung zusammengetreten ist, hielt gestern nachmittag seine erste Sitzung im Kleinen Luxembourg⸗Palgst unter dem Vorsitz des belgischen Vertreters Hymans ab. Laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüras“ beschäftigte er sich mit der Frage der russischen Flüchtlinge und hörte hierüber
usführungen von Sir Samuel Hoara an, der in Kon⸗ stantinopel ein Büro zur Zusammenfassung der Hilfsaktionen und der Wohltätigkeitsbestrebungen eingerichtet hat. Hoara ist der Ansicht, daß eine Summe von 30 000 Pfund Sterling genügen würde, um in kurzer Zeit den Abtransport der 15 000 russischen Flüchtlinge zu bewirken, die gegenwärtig mittellos in Konstantinopel weilen, und sie auf die benach⸗ barten Länder zu verteilen, die mit ihrer Aufnahme ein⸗ verstanden wären. Nach einem Meinungsaustausch beschloß der Rat, die Prüfung dieser Angelegenheit morgen fortzusetzen.
— Der vorgestern unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik abgehaltene Oberste Kriegsrat erklärte dem „Echo de Paris“ zufolge einstimmig, daß die 18monatige Dienstzeit nur dann möglich sei, wenn 100 000 Kapitulanten, 30 000 Militärbeamte und 200 000 Mann Eingeborenentruppen vor⸗ handen seien. Das bilde das unerläßliche Minimum, um den Notwendigkeiten der augenblicklichen Stunde Genüge zu leisten und um die Sicherheit Frankreichs auf dem Kontinent, in den Mandatsländern und jenseits des Meeres zu garantieren. Aus diesem Grunde werde, so erklärt das Blatt, der Minister⸗ präsident in der Frage der 18 monatigen Dienstzeit die Ver⸗ trauensfrage stellen.
— In der gestrigen Kammersitzung standen sechs Interpellationen über die äußere Politik der Re⸗ gierung zur Beratung.
In Abwesenheit des Ministerpräsidenten Poincaré begründete an erster Stelle der Abgeordnete Delesalle seine Anfrage über die Wiederaufnahme der wirtschaftlichen und poli⸗ tischen Beziehungen zu Rußland. Der Justizminister Barthou erklärte laut Bericht des „Wolffschen Telegraphen⸗ büros“, die Interpellanten könnten beute ihre Bemerkungen machen, der Ministerpräsident Poincaré werde alsdann am kommenden Freitag, dem nächsten Interpellationstag, antworten. Der Ab⸗ geordnete Delesalle stellte die Frage, wie augenblicklich die französischen Beziehungen zu Rußland lägen, seitdem Briand in Cannes und Poincaré in Boulogne die Konferenz vön Genua vor⸗ bereitet hätten. Wenn Frankreich seine Finanzen wiederherstellen und seine wirtschaftliche Lage verbessern wolle, so sei dies nur möglich durch den Austausch von Waren. Schon im Jahre 1918 habe die Sowjetregierung versucht, die Handelsbeziehungen mit dem Ausland namentlich durch Gewährung von Konzessionen wieder anzuknüpfen. Im Jahre 1921 hätten die Sowjets Handelsabkommen mit England, Norwegen, Italien und Schweden abgeschlossen. Bis zur Stunde hätten sich nur Frankreich und Belgien geweigert, derartige Abkommen zu treffen. Nicht kin einziges franzö⸗ sisches Schiff habe in Petersburg geankert. Inzwischen aber sieche die französische Handelsmarine in den französischen
wollen in dem Lande, in dem es vor dem Kriege einen so großen
latz eingenommen habe. Die deutsche Durchdringung in Rußland ei, groß. Regieren heiße vorausschauen. Man b rasch handeln und sich auf eine Politik der Realisierung verstehen. Der Ahgeordnete ging alsdann näher auf das Problem der Wiederherstellung Rußlands ein und erinnerte schließlich an die russische Schuld an Frankreich. Im weiteren Verlauf seiner Rede erklärte Delesalle, das russische Volk wolle nicht von den Deutschen beherrscht werden, aber ein hungernder Magen habe keine Ohren, deshalb müsse man klug und wachsam sein. Die Gefahren einer russisch⸗deutschen Annäherung seien für Frankreich groß. 1 . 888
Als zweiter Interpellant ergriff dann der Abgeordnete Mar⸗ gaine das Wort. Er wünschte Auskunft über die Ergebnisse der Konferenz von Washington. Die Konferenz von Washington habe gezeigt, daß die öffentliche Meinung in Amerika Frankreich als eine Nation betrachte, die nur noch auf die Waffen zähle, um sich wieder aufrichten zu können. Wenn man aber nur mit den Waffen rechne, dann riskiere man, nicht nur isoliert, sondern auch gedemütigt zu werden. 1 An dritter Stelle interpellierte der Abgeordnete Le Court⸗
Grandmaison über die maritimen Abkommen, die auf der Konferenz von Washington abgeschlossen worden sind. Er sagte, zum ersten Male in der Geschichte sei Frankreich durch den Chef seiner Regierung vertreten gewesen, habe aber nicht als Gleich⸗ berechtigter die Bedingungen für die Sicherheit seines Landes darlegen können. Die Entscheidungen seien getroffen worden durch drei Mächte unter Ausschluß Frankreichs. Hinter einer schönen Kulisse sei, die Konferenz von Washington ein Versuch gewesen, eine angelsächsische Hegemonie herzustellen. Der Abgeordnete erinnerte auch an einen Artikel der „Times“, der die Legende verbreitet habe, es seien Verhandlungen zwischen Uleaf. reich und Amerika angeknüpft worden, um eine Entente hegen r britannien zu schaffen. Der Kolonialminister Sarraut habe damals erklärt, daß er kaum vier Tage nach dieser Veröffentlichung dem Direktor der „Times“ diese Meldung als Lüge bezeichnet habe. Er sei deshalb erstaunt gewesen, daß diese groteske Erfindung einige Tage nachher doch weiter verbreitet worden sei.
Nach Schluß der Rede dieses Abgeordneten wurde die
weitere Deb die Interpellationen auf nächsten Freitag
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Schweiz.
Die deutschen und die polnischen Bevollmächtigten beendigten gestern gemeinsam mit dem Präsidenten Calonder in nicht öffentlicher Sißung die offiziellen Verhandlungen über die bisher noch strittig gebliebenen Punkte. Bezüglich des Artikels 256 des Versailler Vertrags wurde, dem „Wolff⸗ schen Telegraphenbüro“ zufolge, eine Einigung dahin erzielt, daß die Frage der Auslegung dieses Artikels nicht Sde. ständigkeit der in der Genfer Note vorgesehenen internationalen Instanzen unterliegt. Ebenso wurde eine Einigung über die untändigteit dieser Instanzen für die Zollfrage herbeigeführt.
eber die Kompetenz der gemischten Kommission für den Minderheitenschutz sind aber noch Besprechungen zum Zwecke der Einigung im Gange. Dagegen dürften die kleineren Zoll⸗ fragen, über die keine Einigung erzielt werden konnte, endgültig unter den Stichentscheid des Präsidenten fallen.
Diese letzten Meinungsverschiedenheiten verlieren aber an Bedeutung angesichts der eigenartigen Wendung, die die Ver⸗ handlungen insolge der Haltung der Polen in der Liqui⸗ dationsfrage im Laufe der vorgestrigen Vollsitzung ge⸗ nommen haben. Die Erwartung des Präsidenten Calonder, daß sich hier noch eine Einigung erzielen lassen werde, hat sich nicht erfüllt. Der polnische Bevollmächtigte, Minister Ol⸗ schowski, beharrte vielmehr auf seinem Standpunkt, wonach die deutsch⸗polnische Konferenz für die Liquidationsfrage nicht . sei. Durch diesen Einwand ist, zurzeit wenigstens, ie Grundlage für weitere Verhandlungen über diesen Punkt entfallen; es bleiben nur noch Beratungen über die Redaktion und Uebersetzung des Vertragsentwurfs übrig. Der
deutsche Reichsbevollmächtigte, Reichsminister a. D. Schiffer, hat daher beschlossen, nur diejenigen Mitglieder Hif sgt⸗
j und ihnen die endgültige Prüfung einiger mititärischer Punkte dieses!
Häfen dahin. Frankreich scheine sich von einem Markt lossagen zu
— ordnung, die für diese Arbeiten erforderlich sind, in Genf u belassen und sich mit den übrigen Mitarbeitern nach
tschland zurückzubegeben. Er wird in Berlin unver⸗ züglich dem Reichskanzler und dem Reichsminister des Aeußern über die trotz aller weitgehenden Einigung auf allen übrigen Gebieten nunmehr kritisch gewordene Sach⸗ lage berichten und erst nach Genf zurückkehren, wenn günstigere Voraussetzungen für neue Verhandlungen über die Liquidationsfrage gegeben sind, oder der Schiedsspruch des Pee Calonder zu erwarten ist. Der. Termin für diesen
chiedsspruch steht noch nicht fest. In Anbetracht der schwierigen Sachlage dürfte aber seine Verkündigung in nächster Zeit noch nicht erfolgen. 4 8
Die wichtigsten Stellen der Rede des polnischen Bevoll⸗ mächtigten Olschowski in der vorgestrigen Vollsitzung der Konferenz, in der er die Zuständigkeit der deutsch⸗polnischen Konferenz und des Schiedsrichters in der Liquidationsfrage ablehnte, haben folgenden Wortlaut:
Keine Abänderung des Vertrags von Versailles sowie keine authentische Auslegung seiner Bestimmungen kann im Rahmen unserer Arbeiten stattfinden, da nur der Oberste Rat und die Botschafter⸗ konferenz hierzu befugt sind. Der Beschluß der Botschafter⸗ konferenz bezieht sich auf die Liquidationsfrage nur in⸗ soweit, als sie die industriellen Unternehmungen, Berg werke und Lagerungen für einen Zeitraum von 15 Jahren an⸗ geht. Im übrigen hat die Botschafterkonferenz die Liquidationsfrage unangetastet gelassen. Hieraus ergibt sich, daß alles, was sich auf die Liquidationsfrage bezieht, abgesehen von dem erwähnten Venicht für die nächsten 15 Jahre, nicht Gegenstand des Abkommens sein kann und niemals einem Schiedsspruch unterworfen werden darf. Die Liquidation ist eine Angelegenheit der inneren Politik Polens. Es kann daher keine deutsche Einmischung in diese Politik am Tage des Ueberganges unter die polnische Souveränität zugelassen werden.
— Der Ständerat hat gestern die am 9. Dezember in Paris unterzeichnete Zusatzkonvention zur Internationalen Münzkonvention vom 6. November 1885 angenommen.
— Der Nationalrat begann in seiner gestrigen Sitzung mit der Beratung der Vorlage, betreffend die Kontrolle der Ausländer. Für Belgien, Holland, Frankreich, Schweden, Dänemark, Luxemburg und Liechtenstein sowie für die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika ist das Paßvisum bereits aufgehoben. Diesbezügliche Verhandlungen sind im Gange mit England. Gegenüber Deutschland und Italien ist das Paß⸗ visum im Hinblick auf die Arbeiterfrage beibehalten worden. Bezüglich der verlangten Aufhebung der a für Fremdenpolizei war der Nationalrat der Ansicht, daß der Augenblick für ihre Aufhebung jetzt nicht günstig set.
Norwegen. Im gestrigen Staatsrat wurden der Staatsrat Mo⸗ winckel und der norwegische Gesandte in Rom, Irgens, zu Delegierten für die Genueser Konferenz gewählt.
Südslawien. 6
Gestern sind in Craljevica im küstenländischen Kroatien 49 Abgeordnete der Fiumaner Konstituante. mit dem Präsidenten der ehemaligen Fiumaner Regierung Zanella eingetroffen, um hier die Sitzung der Konstituante abzuhalten. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, drangen gegen abend verkappte Faszisten gegen das ‚üdslawische Direktorium vor, um sich Zanellas zu bemächtigen. Sie wurden aber von der südslawischen Gendarmerie sofort erkannt und fünf von ihnen verhaftet. Fenella hat sich telegraphisch an den Minister⸗ präsidenten Paschitsch gewandt mit der Bitte um eine Intervention zugunsten der Wiederherstellung des normalen Zustandes in Fiume. 8 Rumänien. .8
Am 1. April wird in Bukarest eine Konferenz zur Regelung einer Reihe die Donauschiffahrt betreffender Fragen stattfinden, auf der Deutschland, Oesterreich, Ungarn, die Tschecho⸗Slowakei, Rumänien, Südslawien, Bulgarien, England, und Frankreich vertreten sein werden. U. a. wird die Konferenz sich mit der Frage der Herstellung einer beschleunigten telegraphischen und telephonischen Ver⸗ bindung längs der Donau beschäfttgen. Die von der Konferenz gefaßten Beschlüsse werden der in Preßburg im Juni tagenden Vollkonferenz vorgelegt werden.
Die interalliierten Oberkommissare haben gestern den Vertreter Angoras eine Sammelnote mit Vorschlägen 8 einen griechisch⸗türkischen Waffenstillstand zur Weiterleitung an die kemalistische Regierung überreicht.
3 Amerika.
Der amerikanische Senat hat gestern dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge den Vertrag der vier Mächte über den Stillen Ozean mit 67 gegen 27. Stimmen nach Ablehnung von ungefähr 20 Aenderungsanträgen und Vor⸗ behalten ratifiziert. Diejenigen Vorbehalte, welche ange⸗ nommen wurden und denen der Präsident Harding zustimmte, wurden in dem folgenden Satz zusammengefaßt: „Die Ver⸗ einigten Staaten nehmen an, bas in diesem Vertrag keine Verpflichtung zum Einschreiten der bewaffneten Gewalt, kein Bündnis und keine Verpflichtung, sich an irgendwelchen Ver⸗ teidigungsmaßregeln zu beteiligen, erblickt werden darf..
— Das Repräsentantenhaus hat gestern das Militär⸗ pensionsgesetz mit 333 gegen 70 Stimmen angenommen. Wie die „Chicago Tribune“ meldet, handelt es sich dabei um eine Gratifikation von vier Milliarden Dollar. Die Bill geht jetzt an den Senat.
Preußischer Staatsrat. 9. Sitzung vom 24. März 1922, Nachmittags 3 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverseger)
Zur Beratung steht zunächst ein Gesetzentwurf, be⸗ treffend die Genehmigung von Siedlungen nach 81 des Reichssiedlungsgesetzes. Die Vorlage überträgt den, 8 mehr organisierten Landeskulturbehörden die Zuständigkeit fůt die Ansiedlungsgenehmigung, die bisher von den streitanh schüssen wahrgenommen wurde. Das Verfahren soll dadur beschleunigt, vereinfacht und verbilligt werden. b 1
Herr Dr. Kaiser⸗Dortmund (Zentr.) begrüßt die Beschleun. gung des Verfahrens, bedauert aber die Einschränkung der Selbi verwaltung. — 6
Ein Vertreter der Regierung weist auf die No wendigkeit einer Beschleunigung, Vereinfachung und Verbilligun 2 Verfahrens hin. Jetzt würden jährlich 10 000 neue Bauernß
schaffen, da sei Eile notwendi
Graf von Rantzau (A⸗G.): Bei anderer Gelegenheit werden br dle Selbstverwaltung unter allen Umständen schützen, hier aber nissen wir unsere Wünsche zurückstellen im Interesse des schnellen gerfahrens. Im Osten wie im Norden muß durch die Siedlung am Eindringen der Ausländer entgegengewirkt werden, besonders in wordschleswig. wo die dänische Krone schon über die Eider rollt.
Stadtdirektor a. D. Tramm (A.⸗G.) stimmt der Vorlage zu d fragt: Wenn so viele Bauernsiedlungen geschaffen werden, wird u gewaltige Terrain dazu nur vom Brachlande oder auch von
ßen Bauernschaften Da die Siedler sich nur selbst
versorgen haben, würde das Erzeugnis dieser Ländereien der allge⸗ veinen Volksernährung entzogen werden. Wir hätten dann gesunde andbewohner, aber verhungerte Großstädter. — Ein Vertreter der Staatsregierung erklärt, zur giedlung ständen zur Verfügung Staatsdomänen, Moor⸗ und Oed⸗ iud und der Großgrundhesitz von Kriegsgewinnlern, schlecht bewirt⸗ zaftete Güter und Latifundien. Niemand denke daran, wertvolle zetriebe zu zerschlagen. Im Westen komme nur Oedland in Frage.
Die Vorlage wird mit einigen vom Ausschuß vor⸗ sschlagenen Aenderungen angenommen; ein Antrag des sentrums, der sich insbesondere süüse die Einschränkung der eelbstverwaltung richtet, erledigt sich dadurch.
Es folgt die Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend ien Bau eines Dampfkraftwerks bei Hannover und die Gründung einer Aktiengesellschaft „Großkraft⸗ berk Hannover“.
Der Hauptausschuß beantragt, das Gutachten des tmaatsrats dahin abzugeben, daß ausreichende Unterlagen für ine Entscheidung nicht gegeben seien. Die Frage, ob die fforderliche Zahl von Großabnehmern vorhanden sei, erscheine sicht ausreichend geklärt, und auch die sonstigen wirtschaftlichen
Unterlagen seien nicht derartig klargestellt, daß die Zustimmung
l der. Vorlage ausgesprochen werden könnte.
Die Arbeitsgemeinschaft beantragt rückver⸗ bisung an den Ausschuß, und das Zentrum stellt den Untrag, die Zustimmung nicht zu geben.
Ein Vertreter der Staatsregierung erklärt: Daß gicht ausgiebigere Unterlagen, namentlich finanzieller Natur, gegeben zorden sind, liegt in der Unsicherheit des Markstandes. Das Groß⸗ tuftwerk Hannover ist ein unbedingt notwendiges Glied in der Kette ir Kraftquellen. Die Stromversorgung ist Sache der Allgemeinheit, shalb muß die Privatmonopolisierung verhindert werden.
Herr Reiman n (Unabh. Soz.): Dem Landtag muß Gelegenheit ggeben werden, die Vorlage so schnell wie möglich zu erledigen. Wir immen der Ausschußfassung zu, wir wollen die Herstellung des Kraft⸗ als nicht verzögern. 1“
Herr Reinhard (Gentr.) spricht im Namen einiger seiner Fnktionsgenossen entgegen dem Antrag seiner Partei für den Ausschuß⸗ trag: er könne es nicht verantworten, die Herstellung des Werkes u verzögern.
Der Antrag des Zentrums wird mit knapper Mehrheit igenommen; die Vorlage ist damit abgelehnt.
Nächste Sitzung voraussichtlich am Dienstag, den 24. April. Schluß nach 5 ½ Uhr.
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Statistik und Volkswirtschaft. 6 Arbeitsstreitigkeiten.
Die in eine Lohnbewegung eingetretenen Engros⸗Schlächter⸗ gsellen auf dem Berliner Zentralviehhof sowie die Ubeitgeber haben, wie das Nachrichtenamt der Stadt Berlin wilt, das Einigungsamt des Berliner Gewerbe⸗ ichts angerufen. Die Verhandlungen sollten gestern nachmittag ur dem Vorsitz des Magistratsrats Wölbling beginnen. .
Zwischen dem Zechenverband und den kaufmännischen und Uinischen Angestelltenverbänden des Ruhrbergbaus unde, wie dem „W. T. B.“ aus Essen gemeldet wird, folgende Hereinbarung geschlossen: Die für Februar gültigen Gehalts⸗ size werden ab 1. März 1922 um 16 vH erhöht, wobei für die tech⸗
llriccen Angestellten die im Schiedsspruch vom 6. März 1922 fest⸗
gelegten Zahlen die Grundlage bilden. Hierzu tritt eine Erhöhung ss Hausstandsgeldes sowie des Kindergeldes für je Kind und Monat uf 250 ℳ, ferner eine Erhöhung der bisher gültigen Sätze für den Vohnungsgeldzuschuß um je 30 ℳ je Monat. Für die unter d Jahre alten Angestellten verringert sich das Einkommen um 8100 ℳ je Jahr. Die Gehaltssätze der Lehrlinge werden ebenfalls un 16 vH erhöht.
Die Arbeitgeber in der englischen Baumwoll⸗ industrie haben, wie „W. T. B.“ aus London erfährt, be⸗ stlossen, ihren 250 000 Arbeitern mitzuteilen, daß Ende April eine neue Lohnherabsetzung vorgenommen werden wird.
Aus Washington wird dem „W. T. B.“ telegraphiert, daß ie Generalstaatsanwalteine Warnung an die Berg⸗ theiter erlassen hat, in der es heißt, die Regierung werde rihrend des bevorstehenden Bergarbeiterstreiks keine Gewalttätig⸗ fiten duldann. v
Verkehrswesen.
Obwohl die Betriebslage der Reichseisenbahn noch nicht se frühere Höhe erreicht hat, werden zum 1. Mai d. J. wieder jese Lieferfristen eingeführt. Sie betragen: 8 8 für beschleunigtes Eilgut: Abfertigungsfrist. 4 Tag Beförderungsfrist für je auch nur 8 angefangene 300 Tarifkilometer. für Eilgut: Abfertigungsfristt . Beförderungsfrist für je auch nur angefangene 300 Tarifkilometer qabferti FI Beförderungsfrist bei einer Entfernung bis zu 100 Tarifkilometer. . bei größeren Entfernungen für weitere je angefangene 100 Tarifkilometer 1 Tag Die Fristen sind gegenüber denen der Vorkriegszeit etwas ver⸗ singert. Die Lieferfrist beginnt nicht mehr, wie früher, für die Vor⸗ nittags anssel erns Güter um 12 Uhr Mittags und für die Nach⸗ vittags aufgegebenen um Mitternacht, sondern allgemein mit der ufdie Ponahme kolgenden Mitternacht. Der Lauf ier Fristen ruht für die Dauer einer ohne Verschulden der Eisenbahn eingetretenen Betriebsstörung, während des Bestehens von Sperren und während der Aufenthalte, die durch Maßnahmen der Besatzungs⸗ behörde verursacht werden. 8 3 Die Lieferfristen follen im übrigen, um sie beweglicher zu ge⸗ salten, bis auf weiteres nicht mehr einen Bestandteil der Verkehrs⸗ ndnung bilden, sondern durch den Tarif bestimmt werden. (W. T. B.)
28nnee
Das Reichspostmuseum ist vom Sonntag, den 26. März,
üh fär das Publikum wieder geöffnet. Der Reichskanzler Dr. Wirth, der Präsident des Reichstags Löbe id der Prösident des vorläufigen Reichswirtschaftsrats Edler don Brann verbreiten durch die Presse folgenden Aufruf für eine Stiftung für Männer und Frauen der Feder: „Im Hinblick auf den Notstand r Arbeiter hat sich der tonpanist und Kunstsammler Herr Moritz Jaffs entschlossen,
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ein beträchtliches Legat, das er in seinem Testament den beukschen Schriftstellern zugedacht hatte, schon jetzt zur Verfügung zu stellen und damit den ersten Grundstein zu einem Hilfsfonds für geistige Arbeiter zu setzen. Nicht nur die menschliche Teilnahme an dem Los der wirischaftlich Schwächsten, sondern auch die Sorge für das Wohl des ganzen Volkes drängt dazu, die Pflicht des Besitzes gegenüber wehrloser Not zu erfüllen. Es gehört zu den Bedingungen erneuten nationalen Aufschwunges, daß alle leistungsfähigen Männer und Frauen der Feder vor dem Untergang in dem ihnen heute aufgedrungenen Lebenskampf ge⸗ schützt werden und daß den Erschöpften und Ermüdeten ein Rückhalt geboten werde. In der Hand des Schriftstellers, der gestaltet vnd urteilt, Bildung schafft und verbreitet, liegt die Kraft, unentreißbare nationale Güter zu erzeugen. Darum bitten wir alle Vermögenden, den Hilfsfonds, den ein hochherziger Stifter begründet hat, durch Beiträge zu verstärken und so einen Schutzbau für die in Not ge⸗ ratenen Männer und Frauen der Feder zu errichten.” Beiträge nimmt die Deutsche Bank, Depositenkasse C, Potsdamer Straße 127, für das Konto „Hilfe für geistige Arbeiter, Stiftung für Maͤnner und Frauen der Feder“ entgegen. 1—
Rekee.
Theater und Musik.
Im Opernhause wird morgen, Sonntag, zum 25. Male alestrings mit den Damen Marherr⸗Wagner, Guszalewicz, Branzell, Bieber und Mancke sowie mit den Herren Bolz, Armster, Henke, Helgers, Zador, Nos, Lücke, Hieber, Habich, Batteux, Dütt⸗ bernd, Krafa, Stock und Pusch besetzt, gegeben. Dirigent ist Dr. Fritz Stiedry. Anfang 6 ½ Uhr. — Am Montag wird „Bohéme’ aufgeführt. Anfang 7 ½ Uhr. — Franz Schrekers Oper „Der Schatzgräber“, die am Montag, den 3. April, an der Staatsoper unter der musikalischen Leituug des Generalmusikdirektors Leo Blech und der zenischen Leitung von Franz Ludwig Hörth zum ersten Male aufgeführt wird, wird in den Hauptpartien wie folgt besetzt sein: Els: Vera Schwarz, Elis: Robert Hutt, Narr; Waldemar Henke, König: Carl Braun, Vogt: Theodor Scheidl, Wirt: Otto Helgers. 8
Sh Schauspielhause wird morgen „Lumpazivagabundus mit Karl Etlinger, Fritz Hirsch und Otto Laubinger in den Haupt⸗ rollen wiederholt. Anfang 7 ½ Uhr. — Für Montag ist Ses Gynt“ mit Otto Laubinger in der Hauptrolle angesetzt. Anfang 7 ½ Ubr. —, Bei der am Mittwoch, den 29. d. M., im Schauspielhause stattfindenden Erstaufführung des Dramas in drei Akten „Armand Carrel“ von „23 Heimann sind die Rollen wie folgt besetzt: Armand Carrel: Erwin Kalser, Girardin: Rudolf Forster, Eliza: Lina Lossen, Delphine: ny Serpaes, Frau de Paira: Mathilde Sussin, Paira: Lothar Müthel, Persat: Wolfgang Heinz, Mészeray: Otto Laubinger, Paillard de Villeneuve: Ernst Gronau, Thibodeau: Hellmuth Koch, Duport: Karl Eichholz, Dr. Marx: Walter Werner, Dr. Blanche: Ernst Keppler, ein Dichter: Martin Wolfgang, Feuillide: Heinrich Witte. Spielleiter ist Ernst Legal. Anfang 7 Uhr.
In den Kammerspielen des Deutschen Theaters geht am nächsten Dienstag nath einer längeren Pause Gerhart Hauptmanns Lustspiel „Die Jungfern vom Bischofsberg“ in der Besetzung der Erst⸗ aufführung in Szene. Am Donnerstag wird Molières „Tartüff“ (mit Eugen Klöpfer als Tartüff, Max Gülstorff als Orgon, Agnes Straub als Dorine) in den Spielplan der Kammerspiele aufgenommen. Dazu wird „Ein Heiratsantrag“ von Tschechow gespielt.
In dem morgen, Sonntag, Vormittags 11 ½ Uhr, von der Staats⸗ oper in der „Neuen Welt“ veranstalteten Vormittags⸗ konzert werden von der Staagtsopernkapelle unter Leitung des I. Kapellmeisters Dr. Fritz Stiedry nachfolgende Werke vorgetragen: Ouvertüre zum „Barbier pon Bagdad“ von Peter Cornelius, 2. Symphonie in D⸗dur von Johannes Brahms, Symphonische Dichtung „Don Juan“ von Richard Strauß, „Tannhäuser“⸗ Ouvertüre von Richard Wagner. Eintrittskarten (7 bis 20 ℳ) sind an der Kasse des Opernhauses, bei Bote u. Bock, Wertheim, in der
„Neuen Welt“ und bei Bading, Neukölln, Bergstraße 43, erhältlich.
1 Mannigfaltiaes.
Im Wissenschaftlichen Theater der Urania wird das Filmwerk „Wunder des Schneeschuhs morgen, Sonntag, und das Filmwerk „Im Kampf mit dem Berge“ am Montag vorgeführt werden. Am Dienstag und Freitag wird der Vortrag „Natur und Kultur der Mark Brandenburg“ wiederholt. Am Mittwoch spricht Dr. Wilhelm Filchner in der Reihe der Gelehrtenvorträge über die zweite Deutsche Südpolarexpedition. Am Donnerstag hält Kurt Hielscher noch einmal seinen Vortrag „Spanien, Land und Leute“ und am
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Sonnabend Prof. Franz Goerke seinen Vortrag „Vom Gardasee nach
Venedig“. — Im Hörsaal werden nachfolgende Vorträge gehalten werden: Dienstag. Dr. Duckert: „Newtonsche Mechanik und Rela⸗ tivitätstheorie“; Mittwoch, Dr. Heileaghn : „Die Tierseele“; Freitag, Prof. Werner: „Hans Thoma“ (zur Einführung in die Ausstellung in der Nationalgalerie).
Braunschweig, 24. März. (W. T. B.) In dem Prozeß wegen der Dynamitattentate in Braunschweig wurde heute das Urteil verkündet. Wie die „Braunschweigische Landeszeitung“ meldet, wurden Gehrmann nnd Lange zu je sechs Jahren Zuchthaus und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt, Paetz zu 5 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und S Polizei⸗ aufsicht, Buriche zu b Jahren 3 Monaten Zuchthaus, Alfred Merges zu 5 Jahren Zuchthaus, Engemann, zu einem Jabre und Busch, die fruͤhere braunschweigische Kultusministerin Faßhauer und Reuker zu je neun Monaten Gefängnis.
Hamburg, 24. März. (W. T. B.) Der auf der Werft von Blohm & Woß mit einem Kostenaufwand von 60 Millionen Mark zur Ablieferung hergerichtete und mit Oelfeuerung versehene Riesendampfer „Bismarck“ ist sertiggestellt. Das Schiff, das als größtes der Welt, in den Besitz der White Star Line übergeht, wird voraussichtlich am 28. März. Mittags 2 Uhr, den Hamburger Hafen verlassen und nach Cuxhaven fahren, wo am 30. März die Probefahrten beginnen.
Handel und Gewerbe. 8
Telegraphische Auszahlung.
95. März 24. März Geld Brief Geld Brief
Amsterdam⸗Rotterdam 12187,80 12212,20 [12662,30 12687,70
uenos Aires (Papier⸗ ;9 ö1““ 117,35 117,65 120,85 121,15 Brüssel und Antwerpen] 2707,25 2712,75 2797,20 2802 80 Ehristiannaua 5779,20 5790,80 5894,10 5905,90 Kopenhagen. 6823,15 6836,85 1 7062,90 7077,10
Stockholm und Gothen⸗ b 8 6 8416,55 8433,45 8601,35 8618,65 elsingfors 669,30 670,70 709,25 710,75 Helsang 8 1658,30 1661,70 1708,25 1711,75 London. 1411,05 1413,95 1446,05 1448,95 New York 321,17 321,83 y331,16 331,84 Paris.. 2917,05 2922,95 3016,95 3023,05 Schweiz. 6283,70 6296,30] 6518,45 6531,55 ien. 5024,95 5035,059 5204,75 5215,25
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neue (10 u. 100 Kr.). —,— . 230,25 . 3416,50
500 u. 1000 Lei.
für 100 Kr. „
für 100 Fr.. . 6283,50 8 5004,75
Spanif 2 1““ Tschecho⸗flow. Staatsnot., neue (100 Kr. u. darüber) 569,25 570,75 . 2 unter 100 Kr. 568,25 569,75
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— Die Handelskammer zu Berlin weist die beteiligten Kreife darauf hin, daß am 31. März 1922 die Frist abläuft, bis zu der die Einfuhr von borsäurehaltigem Fleisch, einschl. Eingeweide usw., aus dem Ausland noch gestattet war. Es ist nicht beabsichtigt, eine Verlängerung dieser Frist eintreten zu lassen.
— Wie der Handelskammer zu Berlin mitgeteilt wird, steht jetzt fest, daß der belgisch⸗luxemburgische Wirtschafts⸗ unionsvertrag nicht am 1. April. sondern erst am 1. Mai d. 8 in Kraft treten wird. Es ist wahrscheinlich (wenn auch noch nicht sicher) . die Zollerhöhungen für gewisße deutsche beeer. e gemäß der belgi chen Verordnung vom 3. November 1921 (Deutsches Handelsarchiv S. 632) im Lande Luxemburg nicht vor. sondern erst mit dem Inkrafttreten dieses Unionsvertrages zur Einführung und Erhebung gelangen werden.
— Zur Erneuerung des deutsch⸗Ipanischen Handelsabkommens, wesches bekanntlich zum 20. Dezember d. J. von Spanien gekündigt worden ist, sammelt die Handelskammer zu Berlin die Wünsche der beteiligten Kreise ihres Bezirks. Firmen, welche Interesse an der Gestaltung der deutsch⸗spanischen Handels⸗ beziehungen nehmen, werden ersucht, sich behufs Zusendung eines
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Fragebogens bei der Handelskammer (NW. 7, Dorotheenstr. 8) schrift⸗
lich zu melden.
— Ueber die Ergebnisse einer Reise nach den Vereinigten Staaten zur Anknüpfung von Geschäftsverbindungen auf dem Gebiet der Luftschiffahrt teilt Dr. Schütte dem „Bösmannschen Telegraphenbüro“ mit: Unter Mitwirkung der bedeutendsten Finanz⸗ und Industriekreife Amerikas ist die „General Air⸗Service Corporation“ gegründet worden, welche es sich zur Aufgabe gestellt hat, unter Ver⸗ wertung der Patente und langjährigen Erfahrungen des Luft⸗ fahrzeugbaues Schütte⸗Lanz und in engstem Zusammen⸗ arbeiten mit diesem den Bau und den Verkehr mit großen Handelsluft⸗ schiffen aufzunehmen. Es ist zunächst beabsichtigt, drei grog Luftschiffe in Deutschland in Auftrag zu geben, womit der deutschen Volkgwirtschaft und der deutschen Qualitätsarbeit ein ee ge und aussichtsreiches Betätigungsgebiet wieder erschlossen wird. Somit berücksichtigt das neue Unternehmen in erster Linie die Interessen der deutschen Arbeiterschaft, indem es ihr Arbeitsmöglichkeit und Verdienst bringt. Nur mit ausländischer Hilfe war die Fortsetzung des deutschen Handelsluftschiffbaus überhaupt möglich. Welche Bedeutung in den Vereinigten Staaten der neuen Gründung beigemessen wird, geht aus den Reden hervor, die von nambaften amerikanischen Persönlichkeiten bei dem gelegentlich der Unterzeichnung der Verträge veranstalteten offiziellen Bankett im Unionklub am 10. März d. J. gehalten wurden
und in denen übereinstimmend betont wurde, daß das neue Unter⸗
nehmen nicht nur vom Gesichtspunkte seiner kommerziellen Bedeutung
zu werten sei, sondern daß es hier 77 ersten Male auch gelungen sei,
auf dem Gebiete des zukunftsreichen noch in der Entwicklung be⸗ griffenen Handelsluftschiffbaus und ⸗verkehrs ein großzügiges amerika⸗ nisch⸗deutsches Unternehmen zu gründen. Eine Verankerung deutscher Interessen dürfte auch darin zu erblicken sein, daß begründete Aussicht
auf eine Zusammenarbeit zwischen der neuen Gesellschaft und dem
Norddeutschen Lloyd und dem Lloyd⸗Luftdienst besteht.
— Unter Zugrundelegung der Feststellungen des Meßamts für die Mustermesse Leipzig über ausgegebene Meßabzeichen und Meßausweise ist, wie „W. T. B.“ meldet, festgestellt, daß mindestens 155 000 geschäftliche Besucher auf der soeben aufs erfolgreichste zu Ende gsgangenen Leipziger Frühjahrsmesse geweilt haben. Rechnet man noch die Ausweise hinzu, die als Ehren⸗ abzeichen, serner als Studenten⸗ bezw. Schülerkarten, als Dienstkarten für Angestellte der Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunalbehörden, als Arbeiterkarten ausgegeben worden sind sowie diejenigen Karten, die an den Verlängerungstagen der technischen Messe ausgestellt wurden, so kommt man einer Gesamtzahl von 200 000 Meßbesuchern sehr nahe. Unter Berücksichtigung der polizeilichen Anmeldung kann die in der Gesamtziffer enthaltene Zahl der ausländischen Besucher auf gegen 32 000 angegeben werden.
— In der Aufsichtsratssitzung der Grube Leopold bei Edderitz Akt.⸗Ges. am 24 den 11. April einberufenen Fererarhesesne⸗ die Verteilung einer Dividende von 20 vH (i. V. 12 vH) auf das bisherige Aktienkapital von 18 Millionen vorzuschlagen. Die starke Inanspruchnahme der Mittel der Gesellschaft für Betriebszwecke und die inzwischen erfolgte Steigerung der Preise für die in Auftrag gegebenen Neubauten veranlassen die Verwaltung, die Erhöhung des inzwischen auf 36 Millionen erhöhten Grundkapitals um weitere 9 Millionen Stammaktien zu .2z, Ic. die an ein Konsortium mit der Verpflichtung begeben werden sollen, sie den Aktionären im Verhältnis von 4:1 zum Kurse von 350 % anzubieten. Außerdem wird die von 9 Millionen Mark 6 % iger Vor⸗ zugsaktien mit fünffachem Stimmrecht mit Rücksicht darauf vor⸗ geschlagen, daß gerade bei großen Gesellschaften der Braunkohlen⸗ industrie eine Ueberfremdungsgefahr ins Auge gefaßt werden muß.
Paris, 24. März. (W. T. B.) „Havas“ meldet aus London: In den 36 Haupthäfen des Vereinigten Königr liegen andelsschiffe von insgesamt zwei illionen onnen, die keine Fracht erhalten können. Davon sind 1 900 000 Tonnen englisch. In den Vereinigten Staaten ist die Lage noch schlimmer, da dort fuͤnf Millionen dem Staate gehörige Tonnen Schiffsraum — von einer Gesamttonnage von 12 ½ Millionen — ohne verbleiben. In dieser Zahl sind die im Besitz von Pri befindlichen Schiffe nicht mit⸗
gerechnet. 2
Wagengestellung für Kohle, Koks vnd Briketts am 23. März 1922:
d. M. wurde beschlossen, der auf
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