1923 / 105 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 07 May 1923 18:00:01 GMT) scan diff

Handel und Gewerbe.

Berlin, den 7. Mai 1923.

Telegraphische Auszahlung.

2

8

——

Amsterd.⸗Rotterd. Buenos Aires (Papierpeso). Brüssel u. Antw. Ihristiania. dopenhagen.. Stockholm und Gothenburg.. Helsingfors... Italien vondon 1 New 2 Paris.. Schweiz Spanien.. . ““ Nio de Janeiro. Prag Jugoslawien (Agram u. Bel⸗ v“ 4 Kr. =1Dinar Budapest u14 Koustantinopel..

Ausländische Banknoten vom 7. Mai.

Geld 37306,50 37206,75 2154,60 281,25 6942,60 173365,50 173315,60 1022,40 2478,75 . 14653,25 1812,45 387,00 6314,15 50,725

. 168,55 154,60 9945,05 6745,05

. 5635,85 1102,20 . 1101,79 4,93

Banknoten“ ver⸗

Amerikanische Banknoten 1000—5 Doll.

Beggische 8 Bulgarische Dänische Englische

Finnische Französisch Italienische Jugoflawische Norwegische Oesterreichische

Schwedische Schweizer Spanische

a usaaaaaeeb. —2

Tschecho⸗slow. Staatsnot.

v

Die Notiz „Teleg

7. Mai

Geld 14663,25

13575,97 2159,58 6319,16 6942 60

9950,06 1029,42 1822,93 73066,25 37555,87 2493,75 6758,06 5685,75 18354,00 3965,06 52,16 1110,21

391,02 6,93

Brief 14736,75

13644,03 2170,42 6350,84 6977,40

9999,94 1034,58 1832,07 173933,75 37744,13 2506,25 6791,94 5714,25 18446,00 3984,94 52,44

286,232

2 und 1

. . 8

2

(1 Dinar

neue (1000-500 000 Kr.) neue (10 u. 100 Kr.).

Doll.

* 2. 2* 8 8 20 *⁴ *

große 6“ Abf chn. zu 1 S u. darunter

2 *⁴ 2 2 2⁴ 2 8 2⁴ 2 2 2 8 * .

=—4 Kr.)

500 u. 1000 Lei.

unter 500 Lei.

raphische A

für je 100 österreichische Kronen.

neue (100 Kr. u. dar 88 unter 100 Kr.. Ungarische Banknoten ..

2

1 uszahlung“ sowie steht sich für je 1 Gulden, Franken, Krone, Finnländische Mark, Lire, Pesetas, Lei, Pfund Sterling, Dollar, Peso, Yen und Milreis und

Geld 13366,50

12269,25 1980,03 5705,70

947,62

156607,50 34189,31 2294,25 6219,41 5244,35 16957,50 3640,87 48,02

359,10 6,48

üb.)

Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank wurden Monat April 1923 8 177 377 761 100 abgerechnet.

Nach der

r Vorwo he):

die Aktiva: Metallbestand“*).

darunter Gold**)

Reichs⸗ und Dar⸗ lehnskassen⸗ scheine.. Noten anderer Banken. U Wechsel u. Scheck⸗

diskontierte Reichsschatz⸗ anweisungen..

Lombardforde⸗ - rungen. 1

Effekten sonstige Aktiven.

die Passiva: Grundkapital.

Rieservefonds...

8

.„

umlaufende Noten

sonstige täglich

fällige Verbind⸗

lichkeiten:

a) Reichs⸗ und Staatsgut⸗ - Hhaben...

b) Privatgut⸗ haben..

sonstige Passiba . 8

E

berechnet.

**) und zwar: Goldkassenbestand 702 627 000 (— 52 500 000), den ausländischen Zentralnotenbanken

Golddepot (unbelastet)

217 282 000 (+ 52 500 000).

.cCF9

———

Woch.enübersicht

1923

in 1000

14 517 340

503 313)

919 909 (unverändert)

1 464 270 320 (+ 100 705 623)

350 587

1922

in 1000 in 1 020 136

139 490)

2 986 116 724 (+ 227 924 613)

6 224 899 348 (+ 405 232 037)

20 466 948

(+ 11 288 237)

1 207 105

284 588) ( 569 721 089 2 595 137)

180 000

(unverändert)

127 264

(unverändert) 6 545 984 355 (+ 449 931 567)

24 220 570)

99 871 714 58 201 065) 80 983 049

(+ 100 281 406)(—

*) Bestand an kursfähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm Feingold zu 2784

bei

8

1 000 867

3 898 700 275 931)

2 403 044 75 164)

155 617 524 8 532 074)

134 314 102 532) 229 242

1 268) (

11 644 944 237 463)

180 000 (unverändert) 121 413 (unverändert) 140 420 057 (+ 7792 298)

77 862 1 538 903)

24 038 306 305 505)

2 614 389 569 791)

- 1 der Reichsbank vom .April 1923 betrugen (in Klammern + und 8 Vergleich mit

829),( 999),

4 123 5 482

eir

Sn

(—

„— Nach dem Geschäftsbericht der Leipziger Credit⸗Bank füͤr 1922 beträgt der Umsatz auf einer Seite des Hauptbuchs rund 15 ½ Milliarden 1.ge im Jahre 1921 und der Ge⸗ wie ihn das Gewinn⸗ und Verlustkonto aufweist, gegen 1 008 460 im Jahre 1921. 8

8 winnüberschuß, 14 663 607 der Rückstellungen

egen 9 vH im

Abgaben 2 000 000 ℳ, kapital 4 500 000 ℳ, ver

gegen 20 vH zu verteilen

Jahre 1921.

W.

T. B.“ vor, 130 vo

5.

6304,20 9007,42 1665,82

1029,42

263,34

1“

60 893 729 (+ 6 872 935)

(unverändert)

(unverändert) 70 839 725

20 855 889

Nach Vornahme gestattet das Erträgnis die Verteilung von 50 vH G Lahre 1921. Der Reingewinn verteilt sich wie folgt: uwendung zur Sonderreserve 5 000 000 ℳ, Zuwendung an den Be⸗ amtenunterstützungsfonds 1 000 000 ℳ, Rücklage für Steuern und 89 vH von 9 000 000 Aktien⸗ 8 - ragsmäßige Gewinnanteile an Vorstand Aufsichtsrat 1 046 250 und 1 117 357 auf neue De Die Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer, Frank⸗ furt a. M, schlagen laut Meldung des

Mai

Brief 13433,50

12330,75

157392,50 34360,69 2305,75 6250,59 5270,65 17042,50 3659,13 48,28 1034,58

360,90

6,52 264,66

Brief 37493,50 37393,25

2165,40 282,75 6977,40 174234,50 174184,40 1027,60 2491,25 14726,75 1821,55

389,00 6345,85

51,025

169,45 155,40 9994,95 6778,95 5664,15 1107,80 1107,30 4,97

1921

1000 1 100 436 31) 1 091 579 4)

24 149 059 c518 427)

9 238

22 623) 225 777 379)

8 822 504 144 452)

180 000 104 258

2 460 573) 8

git

4 911 039)

3 222 264 148 813)

erhöht. Einschließlich des eines Vortrages von 270 348 beträgt

in der vierten Aprilwoche betrugen laut Meldung des „W. T. B.“ 3 737 000 Dollar; Zunahme gegen das Vorjahr 881 000 Dollar.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts

In der vorgestern im Sitzungssaal der Berliner Handels⸗

ermutit Aktiengesellsch

aft wurde laut

gabe von 28 Millionen Mark Stammaktien und 5 Millionen Mark Vorzugsaktien erhöht. In den letzten Wochen hat die Verwaltung aus dem In⸗ und Auslande umfangreiche Aufträge erhalten, so daß die Beschäftigung für die nächsten Monate gewährleistet ist. Auch die der Gesellschaft nahestehenden Unternehmungen sind zurzeit ausreichend beschäftigt.

Die am 3. Mai 1923 in Stettin abgehaltene außerordentliche Generalversammlung der zum Rückforthkonzern gehörigen Bohrisch⸗ Brauerei Conrad⸗Brennerei Aktiengesellschaft zu Stettin genehmigte laut Meldung des „W. T. B.“ die Er⸗ höhung des Grundkapitals um 18 300 000 durch Ausgabe von 1 800 000 Vorzugsaktien mit mehrfachem Stimmrecht und 16 500 000 Stammaktien, wobei den Aktionären ein Bezugs⸗ recht im Verhältnis von 1:1 mit voller Dividendenberechtigung für die neuen Stammaktien vom 1. Oktober 1922 ab bei einem Ausgabe⸗ kurse von 300 vH eingeräumt worden ist.

Die Vereinigung der Fabrikanten elektrischer Heiz⸗ und Kochapparate E. V. hat laut Berliner Meldung des W. T. B.“ mit Wirkung ab 7. Mai 1923 den Multiplikator für

auf 150 festgesetzt.

Die Preise für gußeiserne Druckmuffenröhren, Formstücke und Vorwärmeröhren sind laut Meldung des „W. T. B.“ aus Düsseldorf für Lieferungen ab 1. Mai 1923 um 14 vH hchhb bet Geschäf b Nach dem Geschäftsbericht der Tiefbau⸗ und Kälte⸗ nvn 22,Kltseer eiget⸗ vormals Gebhardt & Koen ig, Nordhausen, für das Geschäftsjahr 1922/23 wurden eine größere Anzahl neuer Schachtbauprojekte für das In⸗ land sowie für das Ausland bearbeitet und schweben zurzeit, wegen einiger dieser Objekte aussichtsreiche Verhandlungen. Die Tief⸗ bohrabteilung war im verflossenen Geschäftsjahr zufriedenstellend be⸗ schäftigt und konnten sowohl im In⸗ wie im Auslande verschiedene Bohrungen von größeren Teufen mit zufriedenstellenden Erträgnissen durchgeführt werden. Die Beschäftigung des Werkslätten⸗ betriebes in Nordhausen war zufriedenstellend. Die zur Fortführung und zum weiteren Ausbau benötigten Anschaffungen belaufen sich im Berichtsjahre auf 10 225 841 gegen 2 484 698 im Vorjahre. Eine Entschädigung für infolge Kriegsausbruch im Auslande erlittene Verluste ist seitens des Reichsausgleichsamts auch im abgelaufenen Geschäftsjahre nicht geleistet worden; die Verhandlungen hierüber werden erst nach Beendigung der Liquidation unseres englischen Unter⸗ nehmens abgeschlossen werden können. Der Reingewinn einschließlich des Vortrags von 67 950 beträgt 2 502 956 ℳ, wovon 500 000 dem Reservefonds überwiesen werden. Weiter erfordern 25 vH für die Stammaktien 1 125 000 ℳ, 7 vH für die Vorzugsaktien 280 000 ℳ, die Gewinnanteile 278 796 ℳ. Als Vortrag bleiben 319 160 ℳ.

Nach dem Jahresbericht der Anglo⸗Continentalen vormals Ohlendorffschen) Guano⸗Werke in Ham⸗ urg kann der Um⸗ und Ausbau der Fabriken im allgemeinen als beendigt gelten. Die dafür aufgewandten Beträge haben die Vor⸗ anschläge nicht unwesentlich überschritten. Für die Verluste in Eng⸗ land und Belgien ist die Gesellschaft, von einer geringen Abschlags⸗ zahlung. abgesehen, noch nicht entschädigt worden. Aus dem für das Jahr sich ergebenden Gewinn sollen 14 500 000 auf Assekuranz⸗ reservekonto zurückgestellt werden, das sich dadurch auf 15 000 000

der Reingewinn 17 864 448 ℳ. Die Aktionäre erhalten 25 75 vH für Markentwertung. Als Vortrag bleiben 119 114 ℳ. Die Roheinnahmen der Canada Pacific⸗Eisenbahn

und

——

am 4. Mai 1923:

Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen

Gestellt.. Nicht gestellt. Beladen

Zahlen vom Ruhrgebiet bis au werden.

für deutsche Elektrolytkupfernotiz st⸗ des n sche,8. ytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldun

auf 14 137 für 1 kg).

Landwirtschaftsrats. Mark je Zentner ab Verladestation:

K6 Eeh e ll offiziell festgestellt durch den Landesverband 2 Vhe 19 ch nd Berlin und Branden E. V., Berlin. 1 1 rlin;., ose 00 1275,00 ℳ, Gerstengrütze, lose 1174,00 12 fer⸗ flocken, lose 1175,00 1275,00 ha ega serlc 2-0-— Hofer Halkrmehl. lose —, kaisflocken, lose —,— bis —,— ℳ, Maisgrieß 1235,00 13 Maismehl 122,09e1. 27900 7. Maispuder, leß p 9500 akkaroni, lose 2350,00 3000,00 ℳ, 1ie .sgon9 10 Schnittnudeln, lose 1590,00 1400,00 ℳ, reis 1130,00 1180,00 ℳ, Reismehl, lose 1170,00 1190,00 ℳ, Reis⸗ grieß, lose 1180,00 1220,00 ℳ, Ringäpfel, amerik. 4987,00 5437 getr. Aprikosen, cal. 8853,00⸗211558,0, ℳ., nget 0 van 49,06 bis 7709,00 ℳ, b 43,00 ℳ, Rosinen, kiup. carab., 1922 er Ernte 2655,00 4633,00 Sultaninen in Kisten, 1922 er Ernte 5687,00 8208,00 ℳ, Mandeln⸗ bittere 5395,00 5589,00 ℳ, Mandeln, süße 8584,00 11084,00 ℳ, Kaneel 10412,00 12727,00 ℳ*, Kümmel 13987,00 14571,00 schwarzer Pfeffer 5455,00 5502,00 ℳ, weißer Pfeffer 7173,00 bis 7354,00 ℳ, Kaffee prime roh, je nach Zoll 12000,00 12500,00 ℳ, Kaffee superior 11300,00 11900,00 ℳ, Röstkaffee, minimal 11000,00 bis 17000,00 ℳ, Ersatzmischung 20 % Kaffee 3100,00 3300 ℳ, Röst⸗ roggen 1000,00 1100,00 ℳ,, Röstgerste 920,00 1000,00 ℳ, Bohnen, weiße 1425,00 1700,00 ℳ, Weizenmehl 1200,00 1450,00 ℳ, Speise⸗

zurück⸗ 8 8 geliefert. *) Nach Anordnung des

2125

errn Reichsverkehrsministers sollen weiteres nicht mehr veröffentlicht

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung am 5. Mai auf 12 745 für 1 kg (am 4. Ma

Kartoffelpreise der Notierungskommissionen des Deutschen Erzeugerpreise für Speisekartoffeln in

gelbfleisch. 3500

Karkaüfee- artoffeln 390900

weiße

Berlin, 4. Mai:

Stettin, 4. Mai:

Magdeburg,

8 ½ 9 önigsberg r., 1. Mai: 1

1 2900 3200 2900 3200 3300 3600

2800 3000 2600 3000 3000 Breslau, 3. Mai: 2300 2300 ööe Erfurt, 3. Mai: 3600 3600 Köln a. Rh., 1. Mai: Keine Kartoffelnotierung.

v——öövö’.

Berlin, 5. Mai. (W. T. B.)

3600

Großhandels im Verkehr mit dem Eendeeg preece

eichsverbands des Deutschen Nahrungsmittel Die Preise verstehen sah füen elgroßhandels,

kg 2 Gerstenflocken, lose —,— bis —,— ℳ, t kg ab Lager

Gerstengraupen,

fergrütze, lose 1225,00 1275,00 ℳ, Kartoffelstärkemehl 785,00 878,00 ℳ,

e 1465,00 1525,00 ℳ,

Reis —,— bis —,— ℳ, Burmareis 1340,00 bis glas. Tafelreis 1450,00 1910,00 ℳ, grober Bruch⸗

1 getr. Birnen, cal. 6824,00 getr. Pfirsiche, cal. 6800,00 7861,00 ℳ, getr. 2123,00 2447,00 *, Korinthen 5626,00 bis

Gesellschaft abgehaltenen außerordentlichen Generalversammlung der Berline Meldung des „W. T. B.“ das Kapital der Gesellschafi um 33 Millionen auf 55 Millionen Mark durch Aus⸗

Bügeleisen und Zuleitungen auf 170 und für alle übrigen Apparate

67,90, Amsterdam 147,25, Kopenhagen 70,40, Chri Washington 3,75 ½, Helsin fors 10,206 R .

27,25, 230,75, holm 157,00, Kopenhagen 110,25, Rom —,—, Prag 17,50.

Staatsanleihe von 1918 93,50, anleihe 661/19, —,—, Königlich Niederländ. Petroleum 378,75, Holland⸗Amerika⸗ Linie —,—, Atchison, Topeka & Santa 106,00, Rock Island —,—, Southern Pacific 91,25, Southern Railway 32,00, Union I Anaconda 961 ⁄181. United States Steel Corp. 105,25. Ruhig. b

8

5775,00 5825,00 ℳ, Sppeck, gesalzen, fett 5300,00

Corned beef 12/6 lbs per Kiste 220000,00 225000,00 ℳ, Heoc 780,00 2650,00, ℳ, Kunsthonig 960,60 1190,00 ℳ, Auslanrwela raffiniert —X,— bis —,— ℳ, Tee in Kisten 21000 32000 e

*) Bessere Sorten über Notiz. 88-

Speisefette. (Bericht von Gebr. Gause.) Berli 5. Mai 1923. Butter: Die Nachfrage ist wieder ehrrlin, a geworden. Die Zufuhren nahmen jetzt bei Beginn der Weidepe 8 noch weiter zu, doch konnten sie zum größten Teil untergetne werden. Die heutige amtliche Preisfestsetzung im Verkehr zwisac Erzeuger und Großhandel, Fracht und Gebinde gehen zu Käufes Lasten, lautet: Ia Qualität 6500 ℳ, IIa Qualität 5900 100 %

Margarine: Die Fabriken erhöhten infolge der Robütc teuerung die Preise wieder um 100 bis 150 ℳ. Die Preise sn 4100 bis 5700 je nach Qualität. Das Geschäft bene sich in ruhigen Bahnen. Man erwartet weitere g steigerungen im Zusammenhang mit den Devisenkursen. * Schmalz: An den amerikanischen Fettwarenmärkten hat g matte Tendenz angehalten, trotzdem blieben die Packerforderung ziemlich unverändert. Unter dem Einfluß der Steigerung der Devisen kurse gingen die Schmalzpreise hier scharf in die Höhe, um n Schluß der Woche wieder etwas Die Nachfrage, velc am Anfang der Woche recht rege war, hat infolge der Stei em nachgelassen. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Sten 5750 ℳ, Pure Lard 5950 6000 ℳ, Berliner Bratenschmalz 6000 8 Speck: Mäßige Nachfrage. Gesalzener amerikanischer Rücken⸗ speck notiert 5700 5900 je nach Stärke. 8.

Wollversteigerung am 4. Mai 1923 in Berlin In der siebenten diesjährigen Wollversteigerung des Wollverwertungz verbandes deutscher Landwirtschaftskammern, abgehalten von de Deutschen Wollgesellschaft, waren ungefähr 6000 Ztr. angeboten, welch sämtlich zu hohen Preisen Käufer fanden. Man bezahlte:

8 je Zentner je Kilogrann Schmutzwolle fabrikgewasche ohne S Fpeser

A/AA⸗Tuchwolle . . . . . 1 300 000 - 1 500 000 ungefähr 1009 Von ürige A/AA⸗Wollen 1 400 000 1 800 000 9 ihe 1090g Vollschürige A⸗Wollen .. . 1 300 000 1 700 000 85 000 90 Vollschürige A/B⸗Wollen. 1 200 000 1 500 000 75 000 80 000 Vollschürige B⸗Wollen 1 000 000 1 400 000 70 000] Kreuzungs⸗C⸗Wollen 700 000 1 000 000 ungefähr 50 000

Einzelne besonders gut behandelte Wollen brachten noch höhen Preise. Unsere nächsten Versteigerungen finden statt: Güstron, d han 811““ S ln Ful ba⸗ 88 August.

ngen an die Deutsche ollgesellscha eerlin SW. 11 Anhaltstraße 7, erbeten. Anruf Nollendorf 4830 und 8251. .

Kurse der Federal Reservebank, New York, vom 28. April 1923:

0,238 216 293 815 1 8 = P.⸗M. 29 411,765 r. Fr. 3,514 1 ½ P.⸗M. 136 317,647 1 1

89

Belg. Fr. 4,072 Fr. Fr. P.⸗M. 1994,118 ort. Egcudos 5,414 Belg. Fr. = P.⸗M. 1720,588 M. 7006,362 Lira, it. =2 P.⸗M. 1417,059

mn

Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärkten.

Devisen.

Köln, 5. Mai. (W. T. B.) Amtliche Devisenkurse: Hollam 13 426,35 G., 13 493,65 B., Frankreich 2271,80 G., 2283,20 B, Belgien 1950,11 G., 1959,89 B., Amerika 34 064,62 G., 34 235,38 B. England 158 103,75 G., 158 896,25 B., Schweiz 6182,00 G., 6218,00 B, Italien 1675,80 G., 1684,20 B., Dänemark 6388,99 G., 6421,01 B, Norwegen 5765,55 G., 5794,45 B., Schweden 9112,16 G, 9157,84 B., Spanien 5216,92 G., 5243,08 B., Prag 1024,43 G, 1029,57 B., Budapest 6,49 G., 6,51 B., Wien (neue) 47,48 G,

47,52 B.

Danzig, 5. Mai. (W. T. B.) Noten: Amerikani 34 787,81 G. 34 962,19 B., Polnische 73,81 G., 74,19 B. rep. . Telegraphische Auszahlungen: London 160 098,75 G., 160 901,25 B, Holland G., —,— B., 2256,84 G., 2268,16 B, Posen 74,060 G., 74,44 B. rep., Warschau 74,56 G., 74,94 B. London, 5. Mai. (W. T. B.) Devisenkurse. Paris 69,20, Belgien 80,10, Schweiz 25,63, Holland 11,82 ½, New York 4,62,62, Spanien 30,34, Italien 94,87, Deutschland 157 500,00, Wien 325 000,

Bukarest 975,00.

Amsterdam, 5. Mai. (W. T. B.) Devisenkurse. London 11,82 ½, Berlin 0,00,74 ½, Paris 17,10, Schweiz 46,15, Wien 0,00,36, Kopenhagen 47,80, Stockholm 68,10, Christiania 43,50, New York 255,50, Brüssel 14,80, Madrid 38,95, Italien 12,50, Budapest V—, Prag —,—, Helsingfors —,—. 3

Zürich, 5. Mai. (W. T. B.) Devisenkurse. Berlin 0,01,65, Wien 0,00,78, Prag 16,45, Holland 216,75, New York 5,53 %, London 25,64, Paris 37,05, Italien 27,05, Brüssel 31,90, Kopen⸗ hagen 103,50, Stockholm 147,50, Christiania 94,00, Madrid 84,40, Buenos Aires 202,00, Budapest 0,10 ¼, Bukarest —,—, Agram —.,—, Warschau 0,01,15, Belgrad 582,50.

Kopenhagen, 5. Mai. (W. T. B.) Devisenkurse. London 24,78, New York 5,37,00, Hamburg 0,01,75, Paris 36,10, Antwerpen 31,00, Zürich 97,10, Rom 26,35, Amsterdam 210,00, Stockholm 142,85, Christiania 91,10, Helsingfors 14,90, Prag 15,95.

Stockholm, 5. Mai. (W. T. B.) evisenkurse. London 17,38, Berlin 0,01,20, Paris 25,25, Brüssel 22,00, b. Plätze stiania 63,80, 1— om —,—, Prag 11,25. Kai. (W. T. B.) Devisenkurse. London Hamburg 0,01,75, Paris 39,90, New York 5,89,00, Amsterdam

ürich 106,25, Helsingfors 16,30, Antwerpen 34,25, Stoc⸗

2

Christianta, 5.

London, 5. Mal. (W. T. B.) Silber 3215/⁄18, Silber auf

Lieferung 3211⁄16.

Wertpapiere.

Amsterdam, 5. Mat. (W. T. 2) 5 % Niederländische G 1 3 % Niederländische Staatzs⸗ 3 % Deutsche Reichsanleihe Januar⸗Juli⸗Coupon

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

7

erbsen 1150,00 1375,00 ℳ, Weizengrieß 1350,00 1475,00 ℳ, Linse 2000,00 2600,00 ℳ, Purelard 5775,00 5825,00 ℳ, Bonten schinsen

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle

Rechnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt. Berlin, Wilhelmstr. 32. 1

Vier Beilagen

und Erste, Zweite, Dritte, Vierte und Fünfte Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage.

ndszudh

verwaltung

Erste

2

eilage

Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen

Berlin, Montag, den 7. Mai

Parlamentarische Nachrichten.

Im Hausboltsausschuß des Reichgtags gah vor⸗

m . Flhem bei Gelegenheit der Etatsberatung seines Ministeriums der sichsfinanzmin

ter Dr. Hermes eine ausführliche Darstellung der allgemeinen Finanzlage des Deutschen Reichs ie der Fefelesabhe⸗ des Finanzressorts. Der Minister führte brs Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Heiehs. verleger aus: Die Hoffnung, die ich vor einem Jahre aussprach, daß der Ausbau der einheitlichen Reichsfinand⸗ sich weiter konsolidieren würde, hat sich im

roßen und ganzen verwirklicht. Allerdings sind gewisse Ein⸗ schrüänkungen erforderlich. Einmal konnte die Finanzverwaltung nicht

vollem Umfange von dem Ansturm neuer Aufgaben ferngehalten

werden. Auch das vorige Jahr war noch ein Jahr der fortdauernden Gesetzesänderungen in Steuerrechtsfragen, insbesondere erforderte die Geldentwertung immer wieder neue Umstellungen. Ich erinnere an die wiederholten Aenderungen der Lohnsteuer und an die dadurch für die Praxis jedesmal erneut entstehenden Schwierigkeiten. Besonders bedenklich ist auch, daß diesmal nicht, dem üblichen Turnus ent⸗ sprechend, in den letzten Monaten die Veranlagung zu den Besitz⸗ steuern beginnen konnte. Die Hinauszögerung beeinträchtigt das Bild unserer steuerlichen Erfolge sehr stark und hemmt den Gang der Verhandlungen nicht unwesentlich. Die Ursachen dieser Verzögerung sind Ihnen bekannt. Ich bedauere auch, daß es wider Erwarten nicht gelungen ist, den Entwurf, betr. Be⸗ rücksichtigung der Geldentwertung in den Steuergesetzen, so schnell zu verabschieden, wie es erforderlich gewesen wäre. Trotz meines wieder⸗ holten Drängens haben sich die Beratungen bis zum März verzögert und wir konnten erst im April die Steuererklärungen einfordern und die Veranlagungen beginnen. Aber alle diese Schwierigkeiten infolge der wirtschaftlichen Verhältnisse treten weit hinter der Beeinträchtigung zurück, die unserer Verwaltung durch den Völkerrechts⸗ bruch im Westen und die empörende Vorgänge der letzten Monate erfahren hat. Seit fast vier Monaten halten es die Franzosen und die Belgier mit dem Völkerrecht, den Grundsätzen der Moral und den Forderungen wirtschaftlicher Klugheit für vereinbar, von arbeitsamer Bevölkerung bewohnte deutsche Gebiete mitten im Frieden zu besetzen und dort so zu hausen, wie wir es mit Schrecken erlebt haben. Man hat sich nicht begnügt, die angebliche Aktion einer Ingenieurkommission militärisch zu schützen, sondern Wirtschaft und Verwaltung fast völlig brach gelegt. Zudem ist auch in den Gebietsteilen, für die das Rheinlandabkommen gilt, eine starke Aendernng des bestehenden Zustands eingetreten, und Eingriffe in die Verwaltung sind für vereinbar mit dem Rhein⸗ landabkommen gehalten worden, die bisher für ausgeschlossen galten. Diese Ereignisse haben die Finanzverwaltung besonders beeinflußt, die Rheinlandkommission hat, zwar nicht einstimmig, die Beschlagnahme der Zölle, der Kohlensteuer und der Ausfuhrabgaben verfügt, ebenso die militärischen Machthaber in den neubesetzten Gebieten. Diese Maßnahmen sind ungesetzlich und völkerrechtswidrig, wir haben dagegen protestiert. Ich habe unmittelbar bei Beginn der ktion die gesamte mir unterstellte Beamtenschaft in Ueberein⸗ stimmung mit den von der bei und den beteiligten Länder⸗ regierungen ausgegebenen Richtlinien angewiesen, ungesetzlichen An⸗ ordnungen unbeugsamen Widerstand entgegenzusetzen. Ich kann mit Stolz sagen, daß die Beamtenschaft und Angestelltenschaft meiner Verwaltung in jeder Weise das auf sie gesetzte Vertrauen gerechtfertigt hat. Es geschah alles, um jedem Angriff gegenüber klarzustellen, daß deutsche Beamte nur den Anforderungen ihrer Behörde Folge leisten und alle Nachteile ertragen, die das Festhalten an ihrer Pflicht zur Folge hat. Diese Folgen sind denn auch nicht ausgeblieben. In weitem Umfange sind Beamte und Angestellte meiner Verwaltung ein Opfer der Rachsucht und sinnloser Gewaltanwendung der Eindringlinge ge⸗ worden. Die Leiter der beiden Landesfinanzämter im besetzten Gebiet sind mit leuchtendem Beispiel vorangegangen. Schon am 21. Januar wurde der Freften des Landesfinanzamts in Düsseldorf Herr Dr. Schlutius verhaftet und ausgewiesen. Wenige Tage darauf wurde der Präsident des Landesfinanzamts in Köln Herr Kaehling von Lanzenauer mit Gewalt aus dem von Engländern besetzten Gebiet von den Franzosen entfernt. Auch das Haupt der Zweigstelle des Landesfinanz⸗ amts Würzburg (Pfalz) Regierungsdirektor Mergens wurde verhaftet und ausgewiesen. Beim Landesfinanzamt in Düsseldorf wurden auch die sich in der Vertretung ihres Präsidenten folgenden beiden Ab⸗ teilungspräsidenten der eine ausgewiesen, der andere nach längerer Haft zu hohen Strafen verurteilt. Alsbald sind in immer steigendem Umfange Gewalttätigkeiten gegen die Beamten⸗ schaft überhaupt gefolgt. Da zunächst vom Feinde Abgaben der Zoll⸗ verwaltung beschlagnahmt waren, litten in größtem Umfange die Beamten der Zollverwaltung. In drei Ehrenlisten habe ich die Beamten im Ministerialblatt namentlich aufgeführt, die verhaftet, verurteilt oder ausgewiesen worden sind, nach dem Stande vom 24. April: 1418 Angehörige der Zollverwaltung, die aus Heimat und Wohnsitz vertrieben sind und zum Teil längere Haft unter oft unwürdigen Verhältnissen aushalten mußten. Außerhalb der von Engländern besetzten Zone sind die Zolldienststellen fast dur weg aufgehoben. Eine geschlossene deutsche Zollverwaltung ist nicht mehr vorhanden, auch die Verwaltung der übrigen Verbrauchs⸗ abgaben erhält sich nur unter stärksten Hemmungen aufrecht. Ich hebe mit größtem Lob die einwandfreie und entschlossene Haltun der Beamten hervor; sie haben nichts unversucht gelassen, den Betrie möglichst aufrechtzuerhalten, und haben dafük gesorgt, daß es den Eindringlingen, die glauben, eine eigene Bellbe a aufrichten zu können, so schwer wie möglich gemacht wird. Auch die Verwaltung der Besitz⸗ und Verkehrssteuer ist nicht unberührt geblieben. Zwar ist eine Beschlagnahme dieser Steuern bisher nicht erfolgt. Der Betrieb ist aber wesentlich durch die starken Verkehrseinschränkungen erschwert worden, und eine Reihe von Beamten hat die Gewalt des Feindes zu spüren bekommen. 106 Angehörige der Besitzsteuerverwaltung, vornehmlich in leitender Stellung, sind ausgewiesen, zum Teil zu Frei⸗ heit⸗ und Geldstrafe verurteilt worden, einmal Beamte in der Pfalz, die die bayerischen Holzgelder mitverwalten und sich weigerten, das dort vorhandene Material dem Feinde auszuhändigen, weiter Beamte, die sich an Protestkundgebungen gegen Uebergriffe des Feindes be⸗ teiligten, z. B. in Trier, Aachen und Wiesbaden. In der gesamten Reichsfinanzverwaltung sind neben den Ausweisungen nicht weniger als 169 Verurteilungen ergangen, im ganzen Freiheitsstrafen von⸗ 39 Jahren vier Monaten und sieben Tagen, Geldstrafen von 82 980 000 ℳ. Selbstverständlich habe ich mich der Beamtenschaft mit besonderem Nachdruck angenommen, und zwar nicht nur in der Finanzverwaltung, sondern als Etatsminister habe 6 für die gesamte eamtenschaft des Reichs und mittelbar auch der Länder und Ge⸗ meinden Grundsätze über die Gehaltsverhältnisse der Beamten und Angestellten in den besetzten Gebieten und über die Schadlos⸗ haltung der Vertriebenen und ihrer Familien aufgestellt, Jeder ver⸗ triebene Beamte erfährt unmittelbar die Fürsorge seiner Behörde und erhält die Mittel für seinen Lebensunterhalt nach bestimmten Sätzen. Ebenso ist für die Abgeltung der den Beamten widerfahrenen Schäden Vorsorge getroffen. Die Frage, was für die in der Gewalt des Feindes befindlichen Beamten zur Milderung ihrer Haft und zu ihrer Verteidigung geschehen kann, ist besonders wichtig, da sie das Vertrauen der Beamten stärken und es dafür gesorgt wird, daß den

können

Militärgerichten gegenüber einheitlich der Standpunkt der Verteidi⸗ gung vertreten wird. Ich danke besonders dem Roten Kreuz und den kirchlichen Vertretern für ihre Fürsorge. Auch die wirtschaftlichen Verhältnisse unter der Gewaltherrschaft des Feindes wirken auf die Finanzgebarung und die Steuerergebnisse ein. Die Entwicklung im einzelnen muß abgewartet werden. Die Aufgaben meines Ministeriums sind leider ständig gewachsen, ier wirken sich die schwierigen politischen und wirtschaftlichen Ver⸗ ältnisse in besonders vielfältiger Form aus. Ich erinnere nur an die Reparationssrage, an die Aufstellung des Etats und die nie auf⸗ hörenden Verhandlungen über die Beamtengehälter sowie die Steuer⸗ esetzgebung. Ich bitte daher, mich nicht mit dem erforderlichen ersonal se beschränken. Ich habe wieder diejenige Zahl von Dirigentenstellen eingesetzt, die seinerzeit im Nachtragsetat ein⸗ gestellt waren; es ist organisatorisch unbedingt geboten, die Abteilungen des Ministeriums als solche unter ihren Ministerialdirektoren in dem bisherigen Umfang bestehen zu lassen und zur Entlastung der Abteilungsleiter für die wichtigeren Unter⸗ gruppen ihrer Abteilung Dirigenten zur Seite zu stellen. Ferner ist der größte Teil des bisherigen Reichsschatzministeriums meinem Ministerium angegliedert worden. An der Organisation der Außen⸗ verwaltung ist seit dem vocigen Jahre nichts geändert worden. Ueber die Frage der sogenannten Chefpräsidenten der Landesfinanzämter habe ich eine Denkschrift vorgelegt. Ich kann die Verantwortung für ein gutes Funktionieren der gesamten Finanzverwaltung nicht übernehmen wenn nicht an der Spitze der Landesfinanzämter verantwortliche, den technischen Einzelheiten etwas ferner gerückte, die Interessen des Reichs wahrnehmende Beamte stehen. Ich bitte, an dieser Organisation nichts zu ändern, die auf der in Weimar zustande ekommenen Reichsabgabenordnung beruht. An den örtlichen Be⸗ hörden, den Finanzämtern und Hauptzollämtern ist nichts Wesent⸗ liches geändert worden. Die Uebernahme der Umsatzsteuerverwaltung macht weiter erhebliche Fortschritte. Die nicht einfache Ueberleitung der Umsatzsteuer in Großberlin ist am 1. Oktober 1922 reibungslos vonstatten gegangen. Nur in wenigen Finanzamtsbezirken steht die Ueberleitung noch aus. Die Ueberleitung 8 unbedingt erforderlich, wenn die Umsatzsteuer die erwarteten Beträge erbringen soll. Für einen durchgreifenden Erfolg unserer Steuergesetzgebung fast ent⸗ scheidend ist der Ausbau der Finanzkassenverwaltung. Das Er⸗ hebungsgeschäft ist noch vielfach in den Händen der Gemeinden, die

8 der Steuern hat aber zugenommen. Die einzelnen Zahlungen i

nd schon durch die Vorauszahlungssysteme stark gestiegen, die Nach⸗ prüfung der gezahlten Beträge ist durch den Lohnabzug sowie die Vorauszahlungen viel schwieriger, da sind die Gemeindekassen diesen Verhältnissen nicht mehr gewachsen. Die Steuerpflichtigen haben auch den unbefriedigenden Zustand unserer Kaßen leider nur zu sehr erkannt und ausgenutzt. Was nützen die Ver⸗ anlagungen, wenn die veranlagten Steuern nicht gezahlt und nicht zwangsweise beigetrieben werden? Wir kommen nur weiter, wenn wir den Zahlungsapparat selbst in der Hand haben. Jedes Finanzamt muß seine eigene, dem Leiter des Finanzamts verant⸗ wortliche Kasse haben. Der Aufbau der reichseigenen Kassen⸗ verwaltung ist im Jahre 1922 nachdrücklich weitergefördert worden. Trotzdem werden noch von anderen Kassen, namentlich von Gemeinde⸗ kassen, erhoben die Einkommensteuer zu etwa 40 vH, die Umsatzsteuer zu etwa 20 vH und die anderen Besitz⸗ und Verkehrssteuern zu etwa 10 vH. Ich möchte hier ein Wort über die Steuerzahlung überhaupt einflechten. Es ist den Herren bekannt, daß gelegentlich der Be⸗ ratungen über das Gesetz, betreffend Berücksichtigung der Geld⸗ entwertung in den Steuergesetzen, im L des politischen Kampfes stand, daß die dem Lohnabzug unterliegenden Arbeitnehmer ihre Steuern an den einzelnen Lohnzahlungsterminen rechtzeitig mit dem dann vorhandenen Geldwerte zahlen, während diejenigen Steuerpflichtigen, die erst nach luß des Jahres ver⸗ anlagt werden, das Geld solange für sich arbeiten lassen und dann schließlich die secigen Beträge bei der andauernden Geldentwertung mit schlechterem Gelde zahlen. Ich will nicht auf die Mittel eingehen, die in den erwähnten Gesetzen gesucht und vorläufig gefunden worden sind, um 5b Ungerechtigkeit auszugleichen. Ich will nur hervorheben, daß ein usgleich der Un⸗ gerechtigkeit dann jedenfalls versagt, wenn es weiterhin die Zahlungspflichtigen mit ihren staatsbürgerlichen Pflichten ver⸗ einbar halten, sich gegen die Zahlungen zu sperren, mit ihnen zurückzuhalten. 8 bleibt der Vorwurf für weite Kreise des Volkes, daß im vorigen Jahre die Vorauszahlungen, die die nicht dem Lohnabzug unterliegenden Einkommenfteuerpflicht en zu leisten hatten, zum großen Teile trotz ihrer geringen Beträge nicht eingegangen sind, also viele Steuerpflichtige den billigen Kredit des Reiches pflichtwidrig in Anspruch genommen haben. Ich sagte schon, daß unser Kassenapparat leider nicht schnell genug mit staatlichem Zwang gegen diese Elemente hat vorgehen können. Ich werde alles daran setzen, daß diese Verhältnisse eine Aenderung erfahren, und kann ja auch hoffen, daß die hohen Zuschläge, die das Geldentwertungs⸗ gesetz vorsieht, manchen Säumigen zum Zahlen bringen. Aber wichtig ist, trotzdem auch hier noch einmal auf die staatsbürgerliche Pflicht hinzuweisen, die in der rechtzeitigen Zahlung liegt. Meine Damen und Herren! zum 30. April ist endlich die Steuererklärung für die Einkommen⸗ steuer worden. Nach den neuen Vorschriften ist unmittelbar mit Abgabe der Steuererklärung auch zu zahlen. Es kommt jetzt darauf an, daß das auch geschieht, und daß wir nicht erst nachtrã lich die Einzelnen zur Steuerpflicht rufen Rüsen. „Es wird für manchen unter den schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen nicht immer leicht sein, die erforderlichen Beträge aufzubringen, vor allem wenn der Betreffende eben Vorauszahluugen nicht hinreichend geleistet hat und nun alles auf einmal zu zahlen hat. Aber die Betreffenden müssen sich vergegenwärtigen, daß sie jetzt endlich dasjenige zahlen was der finanziell schlechter gestellte Arbeitnehmer schon längst im Laufe des vergangenen Jahres von Lohnwoche zu Lohn⸗ woche abgetragen hat. Sch würde dankbar sein, wenn dieser Hinweis in weiten Kreisen des Volkes den entsprechenden Widerhall finden würde. Ebenso wie auf dem Gebiete der Besitz⸗ und Verkehrssteuern hat uns die Geldentwertung auch auf dem Gebiete der Verbrauchsabgaben vor um⸗ fassende Aufgaben gestellt. Diese Steuern, die größtenteils n festen Sätzen bestehen, müssen nicht nur auf eine Höhe gebracht werden, daß sie der Geldentwertung wenigstens einigermaßen entsprechen, sondern sie müssen auch entsprechend beweglich gestaltet werden. Hand in Hand mit dieser Anpassung hat eine durchgreifende Nachprüfung der Steuer⸗ gesetze daraufhin zu geschehen, in welcher Weise eine Vereinfachung und Verbilligung des Erhebungs⸗ und Steueraufsichtsdienstes herbei⸗ geführt werden kann. Da außerdem die Geset⸗ auch der Reichs⸗ abgabenordnung anzupassen sind, handelt es sich um eine sehr tief⸗ greifende Reform, die die Kräfte des Ministeriums öö in Anspruch nimmt. Inzwischen ist das Werk so weit gefördert, daß die einzelnen Gesetzentwürfe noch im Laufe der nächsten Monate dem Reichstage sämtlich werden zugeleitet werden können.

Im Zusammenhange mit der oben erörterten dringenden Not⸗ wendigkeit, die Finanzämter mit den notwendigen Kassen zu versehen und die Hilfe der Gemeindekassen abzulösen, steht die Frage der Unterbringung unserer Behörden überhaupt. Nur weil die nötigen Kastenriume fehlen, haben wir uns ja weiter der Ge⸗ meinden bedienen müssen. Wollen wir aus diesem Zustande heraus⸗ kommen, so muß die Raumgrenze besser als bisher gelöst werden. Das gilt aber auch für die Be Fe notwendigen Arbeitsräume

für die Beamten überhaupt, die zum Teil noch in größter Beengung Bauten angefordert sind,

arbeiten. Die Beträge, die im Etat für schmelzen ja angesichts ber Geldentwertung stark zusammen.

Es sollte

aber auf diesem Gebiete keine unangebrachte Sparsamkeit geübt werden. Es zeigt sich ja wie unsere Staatseinnahmen leiden, wenn aus Raummangel der Apparat nicht genügend instand ehalten werden kann. Aehnliches gilt auch für die Wohnungs⸗ 2 Beamte, die an ihrem Dienstort keine Wohnung finden, oder nur äußerst schlecht mit ihren Familien untergebracht werden können, sind keine vollen Arbeitskräfte. Wer diese Verhältnisse im einzelnen kennt, der wird erschrocken sein über die große Zahl von Stunden, die oft in Großstädten und teilweise auch in kleineren Orten mit dem Hin⸗ und Zurückfahren zur entfernt, oft in anderen Orten gele enftt Wohnung verfahren werden. Im übrigen fallen dem Reich durch dse Abordnung von Beamten und durch die Zahlung von Ent⸗ schädigungen für getrennte Haushaltführung ungeheure Ausgaben zur Last. Ich hoffe, daß es gelingt, auch auf diesem Gebiete einen Schritt vorwärts zu kommen. Vor allem halte ich es für wichtig, 8 die Präsidenten der Landesfinanzämter selbst in der rage der Wohnungen in weitem Umfange zu entscheiden haben, damit nicht mit Projektieren und Umhersenden die wichtigste Zeit verloren wird, so daß das Bauen immer teurer wird. Wenn ein anderer Weg sich nicht bietet, so müssen wir dazu übergehen, reichseigene Wohnungen für unsere Beamten zu bauen.

Die Wohnungsfrage führt zu den Fragen der Beamtenschaft überhaupt. Ich habe gelegentlich des vorigen Etats Zahlen über unsere Beamtenschaft angegeben, auf Grund der Teilberatungen des Nachtragsetats und der 3 die der gegenwärtige Etat enthält, haben sich die Beamtenkräfte nicht unwesentlich vermehrt. Im Bereich der Besitz⸗ und Verkehrssteuerverwaltung einschließlich der Präsidial⸗ stellen der Oberfinanzkassen sowie der Bau⸗ und Liegenschafts⸗ verwaltung stehen insgesamt 49 641 Etatsstellen zur Verfügung, auf dem Gebiete der Zoll⸗ und Verbrauchsabgabenverwaltung sind es 33 712 Beamtenkräfte. Von diesen Planstellen wird nun ein recht großer Teil durch die Uebernahme der Eisenbahn⸗ und Postbeamten in Anspruch genommen, und zwar auf dem Gebiete der Besitz⸗ und Ver⸗ kehrssteuerverwaltung 12 500 Stellen und auf dem Gebiete der Zölle und Verbrauchssteuern 3091, also insgesamt 15 591 Beamte. Die Finanzverwaltung hat sich mit Rücksicht auf den unbedingt not⸗ wendigen Abbau des Beamtenkörpers der Reichspostverwaltung und der Reichsverkehrsverwaltung bereitwillig in den Dienst dieser wichtigen Angelegenheit gestellt. Es wäre natürlich für eine auf⸗ bauende Verwaltung, wie es zum Teil die Finanzverwaltung ist, wenn die Beamtenschaft sich aus eigens für ihre Arbeitsgebiete vorgebildeten Kräften rekrutierte. Ich habe es aber als meine besondere Aufgabe betrachtet, dafür zu sorgen, daß aus diesem Gesichtspunkte heraus an keiner Stelle Hemmungen in dem Uebertritt der Verkehrsbeamten erfolgen. Die Anordnungen sind so getroffen, daß die übertretenden Beamten mit den bisherigen Beamten einen einheitlichen geschlossenen Beamtenkörper bilden. Den übertretenden Beamten werden alle Anwartschaften gewährt, die sie in der früheren Verwaltung erworben haben, und sie werden nun⸗ mehr in meiner Verwaltung nach Maßgabe ihrer persönlichen Eignung bei Beförderung nach den gleichen Grundsätzen berücksichtigt, die für die bisherigen Beamten gelten. Ich habe es mir angelegen sein lassen, auf die Verbände meiner Beamtenschaft auch dahin ein⸗ zuwirken, daß sie es an kameradschaftlichem Entgegenkommen gegen die neueintretenden Beamten nicht fehlen lassen. Wo es etwa im einzelnen sich als notwendig erweisen sollte, werde ich mit Nachdruck einschreiten. Ich kann mit Genugtuung feststellen, daß das bisher nur in Einzelfällen notwendig ewesen ist. Es ist nun angeregt worden, noch weitere eamte der Post⸗ und Verkehrsverwaltung über die bisher übernommenen zu über⸗ nehmen. Ich muß demgegenüber aber erklären, daß in der Reichs⸗ finanzverwaltung für absehbare Zeit ein Bedarf für neue Stellen nicht mehr vorhanden ist; natürlich unter der Voraussetzung, daß keine neuen Aufgaben hinzukommen. Es wird wohl möglich sein, gelegentlich nach Prüfung im Einzelfalle den einen oder anderen Beamten aus den Verkehrsverwaltungen zu übernehmen. Dagegen kann ich mich pflichtgemäß nicht damit einverstanden erklären, ge⸗ mäß den bei einem anderen Etat getroffenen Beschlüssen jede zweite freiwerdende Stelle zukünftig mit einem Verkehrsbeamten zu besetzen. Dabei würden die Beförderungen der bisherigen Be⸗ amtenschaft einschließlich der bis jetzt übernommenen Post⸗ und Verkehrsbeamten in der Reichsfinanzverwaltung fast völli stocken und es dieser unmöglich machen, geeigneten Nachwuchs einzustellen. Es geht aber unter keinen Umständen an, daß die Reichsfinanzverwaltung auf eigenen Nachwuchs verzichtet. Es handelt siche bei den Aufgaben der E“ um Dinge, die für die zukünftige Entwicklung unserer

erhältnisse doch wohl als entscheidend bezeichnet werden müssen. Es sind Arbeitsgebiete, die vielleicht zu den schwierigsten gehören. Ich brauche ihnen nicht mehr zu wiederholen, wie schwierig unser Steuer⸗ recht gestaltet ist. Man mag sich noch sehr darüber einig sein, daß das S vereinfacht werden muß, stets wird es eine Materie bleiben, die nur bei voller Hingabe ausgiebig vorgebildeter, in den betreffenden Fragen ständig tätig gewesener Beamten gemeistert werden kann. Wir müssen in einem gewissen Umfange junge Leute übernehmen können, die von vornherein die volle Ausbildung in den rechtlichen und wirtschaftlichen

Was die höhere Beamtenschaft anlangt, so soll ja bei ihnen die Leitung des gesamten Besteuerungsgeschäfts liegen, sie müssen ins⸗ besondere in der Lage sein, nicht nur die verwickelten wirtschaftlichen Verhältnisse zu beurteilen, sondern sie auch juristisch zu durchdringen. Es bestehen deshalb besonders Bedenken auch dagegen, höhere Beamte einer Sonderlaufbahn, wie es die Postverwaltun finanzverwaltung zu übernehmen. Aüch hier bin ich durchaus der Auffassung, daß eine Entlastung der Postverwaltung von überschüssigen höheren Beamten dringend erforderlich wäre. Al verständlich nur helfen, wenn ich damit nicht, verwaltung von einem Ballast zu befreien 1 2 aufbauenden Verwaltung einen gleichen Ballast anhängen muß. Es wird möglich sein, einer Postl 8 Verwaltung in solchen Arbeitsgebieten zu beschäftigen, die nicht un⸗ mittelbar mit der Auslegung und Anwendung der Zoll⸗ und Steuer⸗ gesetze zu tun haben, b reine Verwaltungsangelegenheiten be- treffen. Man wird ein bis zwei solcher Arbeitsgebiete in jedem Landes⸗ finanzamt umschreiben können und hierfür höhere Postbeamte über⸗ nehmen können. Ich bin darüber hinaus auch bereit, höhere Postbeamte mit juristischer Vorbildung und im jüngeren Lebensalter, also unter 45 Jahren zu übernehmen, weil anzunehmen ist, daß diese Beamten sich noch einigermaßen in das Gesamtgebiet der Finanzverwaltung einarbeiten können. Darüber hinauszugehen, bin ich zu meinem Be⸗ dauern nicht in der Lage. 8n 1 1 Ueberschauen wir das Gesamtbild unserer Finanzverwal⸗ tung, so wird die Frage gestellt werden, mit welchen Betriebs⸗ koeffizienten wir zu arbeiten vermögen. J habe schon wiederholt Ge⸗ legenheit gehabt darauf hinzuweisen, daß vielfach in dieser Beziehnug aus Unkenntnisfalsche Vorstellungen verbreitet werden. Richtig läßt sich die Frage nur beantworten, wenn man das Ist leines Rechnungsjahres. Ein⸗ nahmen und Ausgaben, einander gegenüberstellt. Das ist nur für 1920 und 1921 zurzeit möglich. as Ergebnis ist hier sehr günstig. Die erst im Oktober 1919 begründete Reichsfinanzverwaltung hat ihre fortdauernden Ausgaben im Jahre 1920 mit 2,6 und im Jahre 1921 mit 2,9 vH ihrer Einnahmen decken können. Für 1922 liegen die st⸗Zahlen nicht vor. Nach dem Sollansetzen des Haushaltsplans stellte ch der Prozentsatz auf 4,5 vH. Für den vorliegenden Haushalts⸗ plan kann auch nur von den Sollansätzen in Einnahme und Ausgabe ausgegangen werden. Man muß sich darüber klar sein, daß das

Aber ich kann

meiner eigenen

recht unsichere Faktoren sind. Wir wissen nicht, wie die Geldver⸗

Fragen des Steuerwesens erhalten. Das gilt auch für höhere Beamte.

ist, in die Reichs⸗

selbste. um die Post-⸗

einer Reihe höherer Postbeamter in meiner