“ “ 8
100,62 G., 101,13 B., Paris 21,55 G., 21,65 B., Brüssel —,— G —,— B., Stockholm —,— G., —,— B. New York telegraphische Auszahlung 5,8284 G., 5,8576 B.
Prag, 10. März (W. T. B.)
chsanzeiger ind Preußischen Staatsanzeiger
Christiania 464 00, Kopenhagen 540,00, Stockholm 909,00 Zärich Berlin, Dienstag. den 11. März 924
vnnden 15020. 1 . Marknoten — L“ nn — N— —— — ;90*), Polnische Noten 350,00. Paris 131,00, Italien 150 ⅛ — h0hl 8 8 1 *) für eine Billion. habe diesen Brief auch gleichzeitig der Presse übergeben. Er ist, v. Lersner in das Hauptquaxtier; was dieser bei Hindenburg und
Paris, 6. März. (W. T. B.) Wochenausweis der Bank von “ vom 6. März (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im ergleich zu dem Stande am 28 Februar) in Franken: Gold in den Kassen
3 677 088 000 (Zun. 105 000) Fr. Gold im Ausland 1 864 321 000 (unverändert) Fr., Barvorrat in Silber 297 629 000 (Zun. 101 000) Fr. Guthaben im Ausland 575 546 000 (Zun. 1 244 000) Fr. vom Moratorium nicht betroffene Wechsel 4 377 775 000 (Zun. 488 804 000) Fr., gestundete Wechsel 12 760 000 (Abn. 20 000) Fr., Vorschüsse auf Wertpapiere 2 494 812 000 (Zun. 116 115 000) Fr., Vorschüsse an den Staat 23 100 000 000 (unverändert) Fr. Vor⸗
in Hinsicht, daß ich mich infolge der Zugehörigkeit zu einer Partei weniger frei in der staatlichen Beurteilung wirtschaftlicher Fragen fühle, sondern insofern, als ich meine Parteizugehörigkeit immer als eine Stärkung für die vorbehaltlose Unterordnung von Sonderinteressen unter das Staatswohl empfunden habe. Worauf es aber letzten Endes auch für die Wirtschaftsarbeit ankommt, das ist nicht die Zugehörigkeit zu dieser oder jener Partei oder
Notierungen der Devisen⸗
Ludendorff erreichte, geht aus seinem Telegramm vom 1. Oktober 1918
zur Partei der Parteilosen, sondern das ist die Zugehörigkeit zu der überparteilichen Partei derer, die aus ihrer Liebe zu Volk und Land, je stärker diese Liebe in ihnen brennt, desto stärker die Ver⸗ pflichtung entnehmen, mit kühlem realpolitischen Verstande unserer Wirtschaft zu dienen, damit diese Wirtschaft wieder einmal ein gesunder Körper werde für eine gesunde Seele in inem starken deutschen Staat. (Lebhafter Beifall.)
11. März 10. März
1“ 1 Brier Geld Brief Buenos Aires 1 (Papierpeso) .. .. 1,435 Japan “ 1,885 Konstantinovel. . .. ü8 London “ New York Rio de Janeiro Amsterd.⸗Rotterdam Brüssel u. Antwerpen Chrtstiania Danzig
selsingtors
talien Jugollawien Kopenhagen Lissabon und Oporto
Spanien Stockholm und Gothenburg
Bn
11. März Geld Brief 4,19 4,21 4,19 4,21 17.,95 18,05 17,95 18,05 13,47 13,53 2,96 2,98
65,16 10,63 17,14 17, 156,89 156,63 19,15 19,3
5,31 56,34 2,30
110,27 72,78 51,63 12,28 12,28
Banknoten
Amerik. 1000-5 Doll. 2 8 Vol. Englische große b 8 1 f u. dar. Belgische Bulgarische ... 1“”“ Finnische . . ... Französische 8 olländische 8 Italtenische über 10 Lire Jugoflawische. 1 Norwegische .. . Rumänische 1000 Lei uunter 500 Lei Schwedische 8 Schweizer Spanische 4 Tschecho⸗slew. 100 Kr. u. darüber . unter 100 Kr. Oesterreichisiche ... 6,22 Ungarische Bankn. . 1 4,86 Die Notiz „Telegraphische Auszahlung“ Banknoten“ versteht sich bei Pfund. Dollar, Peso, Yen, Milreis für je 1 Einheit, bei Oesterr. und Ungar. Kronen für je 100 000 Ein⸗ heiten, bei allen übrigen Auslandswerten für je 100 Einheiten. 8 “
8 — Am 6. März fand in München die diesjährige Generalsitzung des Gesamtaufsichtsrats des Ritzau⸗Konzerns statt, daran anschließend am 7 März die Generalversammlungen der vier deutschen Haupt⸗ Phenicha . des Konzerns (Rekord Feuerversicherungs A.⸗G, Motor⸗ nion Versicherungs A.⸗G., Europäische Paket⸗Versicherungs A.⸗G. und Monachia Mit⸗ und Rückversicherungs A⸗G., in welchen über die Jahresergebnisse des Geschäftsjahrs 1923 sowie die Goldumstellung und Goldmarkeröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 beschlossen wurde. Die Prämieneinnahmen im Jahre 1923 betrugen ℳ 2 119 561 Billionen. Der Gewinn von ℳ 8048 Billionen ist auf neue Rechnung vor⸗ He Die Prämieneinnahmen in den Monaten Januar und Fe⸗ ruar 1924 übersteigen den Betrag von 750 000 Goldmark. Die Generalversammlungen der vier Münchener Hauptgesellschaften ge⸗ nehmigten den Abschluß für 31. Dezember 1923, ebenso die Goldmark⸗ eröffnungsbilanz, welche ein Gesamtaktienkapital von 4 000 000 Gold⸗ mark vorsieht.
— Der Aufsichtsrat der Neckarsulmer Fahrzeug⸗ werke A.⸗G., Neckarsulm. beschloß, der auf den 31. März 1924 einzuberunenden Generalversammlung vorzuschlagen, aus dem Er⸗
ebnis 1923 lediglich einige Zuwendungen an die Beamten⸗ und Arbeiterschaft zu machen, im übrigen aber den verbleibenden Betrag in Höhe von rund 5,9 Billionen Mark auf neue Rechnung vorzu⸗
tragen.
Amsterdam, 8. März. (W. T. B.) In der General⸗ versammlung der von der Heydt⸗Kersten⸗Bank wurden u. a die Wahlen zum Aufsichtsrat vorgenommen, der sich nunmehr, wie folgt, zusammensetzt: The Hon. Cecil A. Campbell, London, Gebeimer Kommerzienrat Dr. H. C. Louis Hagen (in Firma A. Levy), Köln, Bankier Dr. Wilhelm Hammerschmidt (i. F. B. Simons & Co.), Düsseldorf, Bankier Curt, M. Hirschland (i. F. Simon Hirschland, Essen⸗Hamburg, Jacques Keller (Direktor des Comptoir d'Escompte de Genséve), Staatsminister a D. Exzellenz Richard von Kühlmann, Berlin. Baron Theodor Liebieg (i. F. Johann Liebieg & Co.), Neichenberg (Tschecho⸗Slowakei) und Wien, Baron S. Alfred von Ovpenheim (t. F. Sal. Oppenheim junior & Co.), Köln, Ministerialdirektor Gebeim rat Dr. Karl von Schubert, Berlin, Generalkonsul Dr. Ernst von Schoen (Allgemeine Deutiche Kreditanstalt), Leipzig, und Konsul Wilhelm Weißel (Allgemeine Deutsche Kreditanstalt), Leipzig. Herr Weißel wurde zum Vorsitzenden gewählt. Nachdem Baron von der Heydt aus der Firma ausgeschieden ist, besteht die Direktion weiterhin aus den Herten Dr. Paul Jaffé und Martm Schurig Die General⸗ versammlung beschloß, sich mit der Regierung betreffend eine Aende⸗ rung des Namens der Bank in Verbindung zu setzen und genehmigte 1““ Abschluß für das Jahr 1923 und die Verteilung von
vH.
50,00 bis 55,00 ℳ, ausl.
schüsse an Verbündete 4 635 000 000 (Zun 12 000 000) Fr., umlauf 40 265 994 000 (Zun. 921 225 000) Fr.
47 656 000) Fr. Christiania, 10. März. (W. T. B.) vom 29. Februar) in 1000 Kronen.
gaberecht 25 000 (25 000), gelamtes Notenausgaberecht 422 284 (422284) Notenumlauf 365 863 (364 721), Notenreserve 56 421 (109 704), Auslandsverpflichtungen 4540 (4540),
18 313 (15 235), Renten und Obligationen 9007 (8825).
Die Elektrolytkupfernotierung
des „W. T. B.“ am 10. 135,25 ℳ) für 100 kg.
März auf 136,50 ℳ
Berlin, 10. März. (W. T. B.)
Gerstengrütze, lose 16,00 bis 17,00 ℳ, H 16,00 ℳ, Hafergrütze, lose 15,75 bis 16,25 ℳ,
Speifeerbsen, kleine 14,00 bis 17,00 ℳ,
kleine 26,00 bis 35,00 ℳ, Linsen, mittel 3 große 43,00 bis 49,50 ℳ,
Makkaroni 40,00 bis 45,00 ℳ, Makkaronimehlware
amerik.
schwarzer Pfeffer Singapore 98,00 bis 106,00 ℳ, Singapore 130,00 bis 148,00 ℳ, Rohkaffee Brasil
Siedesalz, lose 4,20 bis 4,80 ℳ 1 —,— ℳ, Bratenschmalz in Kübeln 70,00 bis —,— ℳ, Tierces 67,00 bis —,— ℳ,
Landbutter in 35,00 bis 36,00 ℳ, Speck, gesalzen,
Tilsiter Käse, vollfett 115,00 bis 125,00 ℳ, Tilsiter Käse, ungez.
gez. Kondensmilch 28,50 bis 29,50 ℳ. 1000 Milliarden = 1 Goldmark.
Nach dem Wochenbericht der Preisberichtstelle des Deutschen Landwirtschaftsrats vom 4. bis 10. März 1924
stellten sich die Schlachtviehpreise je Pfund Lebendgewicht:
b““ Hamburg Köln, Rh. Mannheim
8. März 6. März 3. März 3. März
Goldpfennige
50 — 54 4
43 — 48 36 — 42 25 — 34
42 — 46 38— 42 34 — 36 30 — 34 40— 42 36—38 32 — 34 44— 48 40— 42 34 — 38 30 — 34 20 — 28
60 — 62 58 — 60 56—58 54—56
36— 40 34—36 34 — 36 32 — 34
30 — 32 71 — 73 73 — 75 71 — 73 66-—68
62 —66
42 — 44 35 — 38 32 — 34 24 — 30 36 — 38 33 — 35 29 — 32 35— 40 35 — 40 33 — 36 24 — 27 18 — 22
75 — 80 55 — 70 38— 50 25 — 35
49—55 38 — 45 25 — 35 25 — 35
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Schafe: Stallmast
Weidemast
Schweine. —
8 68—70 66—68 63— 65 60 — 62 55 — 58 60— 65
68—72 68 — 72 60—65 55 — 57 60—-—68
Soaese Sese
—— ———
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Berichte von auswärtigen Devisen⸗ Wertpapiermärkten. 1
Devisen.
Danzig, 10. März. (W. T. B.) Devisenkurfe. (Alles in Danziger Gulden.) Noten: Amerikanische 5,8254 G., 5,8546 B., Polnische für eine Million 0,6170 G., 0,6202 B., 100 Billionen Reichs⸗ mark —,— G, —,— B., 100 Rentenmark 130,174 G., 130,826 B. — Schecks: Warschau für eine Million 0,618 G. 0,622 B. — Aus⸗ zahlungen: Berlin 100 Billionen 129,924 G., 130,576 B., London 25,00 G., —,— B., Amsterdam 215,90 G., 217,00 B., Schweiz
.
und
Noten⸗ Schatzguthaben 12 923 000 (Zun. 1 524 000) Fr. Privatguthaben 2 366 825 000 (Zun.
Wochenausweis der Bank von Norwegen vom 7 März (in Klammern der Stand Metallbestand 147 284 (147 284), ordentl. Notenausgaberecht 250 000 (250 000), außerordentl. Notenaus⸗
(57 563), 1. und 2⸗Kronen⸗Noten im Umlauf 9910 (9983), Depositen 112 273 Vorschüsse und Wechselbestand 421 279 (447 123), Guthaben bei ausländischen Banken
der Vereinigung für deutsche Elektrolvtkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung (am 7. März auf
Preisnotierungen für Nahrungsmittel. (Durchschnittseinkaufspreise des Lebensmitteleinzelhandels für je 50 kg frei Haus Berlm.) In Goldmark: Gerstengraupen, lose 16,00 bis 17,25 ℳ, Haferflocken, lose 15,25 bis
Roggenmehl 0/1 12,50 bis 13,75 ℳ, Weizengrieß 18,00 bis 18,80 ℳ, Hartgrieß 22,00 bis 25,50 ℳ, 70 % Weizenmehl 14,50 bis 16,00 ℳ, Weizenauszug⸗ mehl 17,00 bis 21,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria 19,00 bis 22,75 ℳ, Bohnen, weiße, Perl 20,00 bis 24,00 ℳ, Langbohnen, handverlesen 30,00 bis 32,50 ℳ, Linsen, tel 36,50 bis 42,00 ℳ, Linsen,
Kartoffelmehl 16,00 bis 18,00 ℳ, 37,00 bis
38,50 ℳ, Schnittnudeln, lose 21,00 bis 25,00 ℳ, Bruchreis 15,25 bis 17,50 ℳ, Rangoon Reis 17,00 bis 19,50 ℳ, glasierter Tafelreis 27,00 bis 31,00 ℳ, Tafelreis, Java 31,00 bis 36,00 ℳ, Ringäpfel, 105,00 bis 115,00 ℳ, getr. Pflaumen 90/100 43,00 bis 48,00 ℳ, entsteinte Pflaumen 52,00 bis 55,00 ℳ, Rosinen Candia 75,00 bis 80,00 ℳ, Sultaninen Caraburnu 85,00 bis 90,00 ℳ, Korinthen choice 75,00 bis 80,00 ℳ, Mandeln, füße Bari 145,00 bis 160,00 ℳ, Mandeln, bittere Bari 130,00 bis 150,00 ℳ, Zimt (Kassia) 110,00 bis 120,00 ℳ, Kümmel, holl. 155,00 bis 165,00 ℳ, weißer Pfeffer 180,00 bis 215,00 ℳ, Rohkaffee Zentralamerika 240,00 bis 300,00 ℳ, Röst⸗ kaffee Brasil 275,00 bis 280,00 ℳ, Röstkaffee Zentralamerika 315,00 bis 400,00 ℳ, Malzkaffee, gepackt 23,00 bis 25,00 ℳ, Röstgetreide, lose 16,00 bis 18,00 ℳ, Kakao, fettarm 100,00 bis 125,00 ℳ, Kakao, leicht entölt 130,00 bis 150,00 ℳ, Tee, Souchon, gepackt 342,00 bis 400,00 ℳ, Tee indisch, gepackt 425,00 bis 435,00 ℳ, Inlandszucker melis 40,00 bis 42,00 ℳ, Inlandszucker Raffinade 42,50 bis 44,00 ℳ, Zucker Würfel 46,00 bis 48,00 ℳ, Kunsthonig 40,00 bis 45,00 ℳ, Zuckersirup, hell, in Eimern 49,00 bis —,— ℳ, Speisesirup, dunkel, in Eimern 33,00 bis 35,00 ℳ, Marmelade, Erdbeer, Einfrucht 108,00 bis 130,00 ℳ, Marmelade, Vierfrucht 40,00 bis 55,00 ℳ, Pflaumen⸗ mus in Eimern 46,00 bis 50,00 ℳ, Steinsalz, lose 3,40 bis 4,00 ℳ, Bratenschmalz in Tierces 68,00 bis 8 1 Purelard in Purelard in Kisten 68,00 bis 69,00 ℳ, Speisetalg, gepackt 48,00 bis 52,00. ℳ, Speisetalg in Kübeln 47,00 bis 49,00 ℳ, Margarine, Handelsmarke 1 56,00 ℳ, 11 48,00 bis 52,00 ℳ, Margarine, Spezialmarke 1 76,00 ℳ, 11 60,00 bis 65,00 ℳ, Molkereibutter in Fässern 212,00 ℳ, do. in Packungen 216,00 ℳ, Fässern 180,00 ℳ, do. in Packungen 185,00 ℳ, Auslandsbutter 208,00 bis 216,00 ℳ, Corned beef 12/6 lbe. ver Kiste fett 62,00 bis 66,00 ℳ, Quadratkäse 40,00 bis 50,00 ℳ, Quarkkäse 35,00 bis 80,0 . albfett
rvondensmilch 48/16 23,00 bis 25,00 ℳ, inl. ungez. Kondensmilch 48/12 18,50 bis 19,50 ℳ, inl. — Umrechnungszahl:
London, 10. März. (W. T. B.) Devisenkurse. Panis 1198 Belgien 138,50, Schweiz 24,80, Holland 11,54 ½, New York 4,26,387 Spanien 34,81. Italien 102,62, Deutschland 19 000 000 000 000, Wien 302 500. 1 Paxis. 10. März. (W. T. B) Devisenkurse. Deutschland Bukarest 13,70, Prag 78,25, Wien —,—, Amerika 27,05 Belgien 87,60, England 115,50, Holland 9,95, Italien 112,95, Schweiz 465,25, Spanien 330,50, Stockholm —,—. 1 Amsterdam, 10 März (W. T. B.) Devisenkurse. London 11,44 ½, Berlin 0,60 ¼ Fl. für eine Billion, Paris 10,02 ½, Schweiz 46,55. Wien 0,0037 ½. Kopenhagen 41,90, Stockholm 70,30 Christiania 36,30, New York 272,50, Brüssel 8,92 ½, Madrid 32,99, Italien 11,30, Prag 7,76 — 7,81, Helsingfors 6,65 — 6,75. Zürich, 10. März. (W. T. B.) Devisenkurse. Berlin 1,30 Frank für eine Billion, Wien 0,00,81 ⅞. Prag 16.77 ½, Holland 214,50, New York 5,80 ½, London 24,80, Paris 21,50, Italien 24,30,. Brüssel 18,80, Kopenhagen 90,25, Stockholm 151,00, Christiania 78,50, Madrid 69,75, Buenos Aires 196,00. Budapel 0,00,85, Belgrad 7,25, Sofia 4,15. 1 Kopenhagen. 10. März. (W. T. B.) Devisenkurse London 27,80, New York 6,52 ½, Hamburg —,—, Paris 24,25, Antweipen 21,60, Zürich 112,30, Rom 24,50, Amsterdam 241,15, Stockholm 169,60, Christiania 87,00, Helsingfors 16,25, Prag 18,75. Stockholm, 10. März. (W. T B.) Devisenkurse. London 16,48, Berlin 0,87 für eine Billion, Paris 14,75, Brüssel 13,2, Schweiz. Plätze 66,30, Amsterdam 142,30, Kopenhagen 59,60, Christianin 51,35, Washington 3,79 ½, Helsingfors 9,67, Rom —,—, Prag 11,2. Christiania, 10. März. (W. T B.) Devisenkurse. London 32,00, Hamburg —,—, Paris 27,00, New York 7,51 Amsterdam —,—, Zürich 129,25, Helsingfors 18,35, Antwerpen 24,50, Stoc⸗ holm 196,00, Kopenhagen 116,50, Prag 21,65.
—,—
London, 10. März. (W. T. B.) Silber 331 ⁄16, Silber auf
Lieferung 33 ⁄16. Wertpapiere.
Frankfurt a. M., 10. März. (W. T. B.) (In Billionen.) Oesterreichische Kreditanstalt 0,65. Adlerwerke 3,0, Afchaffenburger Zellstoff 28,25, Badische Anilinfabrik 19,25, Lothrenger Zement 166, Chemiiche Grlesheim 16,4, Deutsche Gold⸗ und Silber⸗Scheideanst 22,5, Frankfurter Maschinen (Potorny u. Wittekind) 4 ⅛, Hilpert Maschinen 7,3. Höchster Farbwerke 15,3, Phil. Holzmann 40, D“ 13,0, Wayß u. Freitag 4,8. Zuckerfabrik
Bad. Waghäusel 5,0.
„Hamburg. 10. März. (W. T. B.) (Schlußkurze.) (h Billionen.) Brasilbank 45,0, Commerz⸗ u. Privatbank 6 ¼. Vereinsbank 5,4, Lübeck⸗Büchen 48,0, Schantungbahn 1,5, Deutsch⸗ Austral. 45 B., Hamburg⸗Amerika⸗Paketf. 34,5, Hamburg⸗Südamerila 47,0, Norddeutscher Lloyd 7,125, Verein. Elbschiffahrt 4,75, Calmon Asbest 1,75, Harburg⸗Wiener Gummi 2,65 Ottensen Eisen 6.,620) Alsen Zement 63,0, Anglo Guano 33 0, Merck Guano 23 B, Dynamit Nobel 8,75, Holstenbrauerei 35,0, Neu Guinea —,—, Otavi Minen 37 B. — Freiverkehr. Kaoko —.— Sloman Salpeter —,—. — Schwach.
Wien, 10. März. (W. T. B.) (In Tausenden.) Türkische Lose —,—, Mairente 1,12, Februarrente 2,1, Oesterreichische Gold⸗ rente 34,5, Oesterreichische Kronenrente 1,1, Ungarische Goldreute —,—, Ungarische Kronenrente 7,4, Anglo⸗österreichische Bank 322, Wiener Bankverein 186,0, Oesterreichische Kreditanstalt 282,0, Ungar⸗ allgemeine Kreditbank 852,0, Länderbank, junge 321,0, Niederöstem Eskomptebank 385,0, Unionbank 297,0, Ferdinand Nordbahn 66 Oesterreichische Staatsbahn 661,0, Südbahn 129,0, Südbch. prioritäten 529,0, Siemens⸗Schuckertwerk 230,2, Alpine Montangah 670,0, Poldihütte 698,0, Prager Eisenindustrie —,—, Rimamuran 203,0, Oesterreichische Waffenfabrik⸗Ges. 80,0, Brüxer Kohlenberg⸗ bau 2420,0, Salgo⸗Tergauer Steinkohlen 934,0, Daimler Motore 38,5, Skodawerke 1220,0, Leykam⸗Josefethal A⸗G. 511,0, Galizia Naphta „Galicia“ 4095,0, Oesterr.steyer. Magnesit⸗Akt. 165,0.
Amsterdam, 10. März (W. T. B.) 6 % Niederlandische Staatsanleihe 1922 A u. B 99,75, 4 ½ % Niederländische Staatt⸗ anleihe von 1917 83,25, 3 % Niederländische Staatsanleihe von 1896/05 62,75, 7 % Niederl.⸗Ind.⸗Staatsanleihe v. 1921 A 10211 9, Nederl. Handel Mij. 136 ⅞, Jurgens Margarine Stammaktien 66.,50, Philips Glühlampen Stammaktien 255,25, Cultuur Mitj. der Vorsten⸗ ljanden Stammattien 192,50, Handelsvereenigung Amsterdam 502,25, Gecons. Holl. Petroleum 228 ⅞, Kon. Nederl. Mij. cot Expl. van Petroleumbronnen 431,50, Rubber Cultuur Mij. Amsterdam 1542)) Holland⸗Amerika⸗Linie 87 ⁄, Nederl. Scheepvart⸗Unie 123,75, Delt
Naatschappij 367,75. — Ruhig.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Dem Reichsgesundheitsamt ist der Ausbruch und das Et⸗ löschen der Maul⸗ und Klauenseuche unter Rindern vom Schlachtviehhof in Plauen am 6 März 1924, das Exrlöschen der Maul⸗ und Klauenseuche unter Schweinen vom Schlachtviehhof in Chemnitz i. Sa. am 7. März und der Aut⸗ bruch der Maul⸗und Klauenseuche unter Schweinen vom Schlachtviehhof in Nürnberg am 8. März 1924 gemeldet worden,
—
Nr. 10 des „Reichs⸗Verkehrs⸗Blatts“ vom 6. Mälz hat folgenden Inhalt: Erlaß vom 29. Februar 1924, betr. Fahr⸗ personal für elektrisch betriebene Bahnstrecken. — Erlaß vom l1. März 1924, betr. Anschlußgebührentarif. — Verordnung vom 21. Februar 1924 zur Eisenbahnverkehrsordnung, betr. Güterannahme und ⸗Aus⸗ lieferung an Sonn⸗ und Festtagen. — Nr. 11 desselben Blatts vom 7. März hat folgenden Inhalt: Erlaß vom 29. Februar 1924, betr. neue Laufbahn der Zugbegleitbeamten (Schaffner Oberschaffner und Zugführer). 8 8
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
——
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg.
Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle
Rechnungsrat Mengering in Berlin. 8 Verlag der Geschäftsstelle Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt .8 “ Drei Beilagen
2 (einschließlich Börsenbeilage)) und Erste bis Dritte Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage.
legung
Seutscher Reichstag. 408. Sitzung vom 10. März 1924, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger“).)
Am Regierungstische: Reichsminister des Auswärtigen Dr. Stresemann, Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft Graf v. Kanitz.
Präsident Löbe eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 20. Min.
Vor Eintritt in die Tagesordnung nimmt der Reichs⸗ minister des Auswärtigen Dr. Stresemann das Wort zu einer versönlichen Bemerkung, deren Wortlaut nach Eingang des Stenogramms veröffentlicht werden wird.
Das Haus tritt hierauf in die Tagesordnung eiin.
Die Sess tpe über Verlängerung der Geltungsdauer der Bekanntmachung über die Bildung von Wohnungsverbänden, über die Aufhebung, des Kriegsleistungsgesetzes und über die Abänderung des W“ werden in allen drei Lesungen ohne Debatte angenommen.
Das Reichspostfinanzgesetz und das Gesetz über die Ausprägung von Reichssilbermünzen werden den zuständigen Ausschüssen überwiesen.
Das Gesetz über die vorläufige Regelung des KReichshaushalts für 1924 und das Gesetz über die Reichshaushaltsführung und Rechnungs⸗ für die Rechnungsjahre 1922723 werden in zweiter Beratung debattelos erledigt.
Bei der dritten Beratung über die vorläufige Regelung des Reichshaushalts für 1924 werden die Interpellationen der Sozialdemokraten, betr. Schutz der Arbeitskraft, und der Deutschnationalen, betr. Herabminderung der
der Landwirtschaft ruhenden Steuer⸗
au lasten, verbunden.
In der allgemeinen Aussprache ergreift als erster Redner das Wort der 8 ““
Abg. Dr. Düringer (D. Vp.): n der Frage der Hypotheken⸗ aufwertung sind eine Unmenge vpzar gema
— G Dieses Uälütsm ist von der Judikatur verschieden beurteilt worden. Lhe⸗
teichsjustizminister scheint die Frage der Verfassungsmächtigkeit einer Verordnungen etwas leicht genommen zu haben. ir von der eutschen Volkspartei wünschen ein baldiges Auseinandergehen des S. und baldige Vornahme der Wahlen. Der Reichstag sollte 82 Lebensdauer selbst beschränken. Eine Auflösung durch den eichspräsidenten oder die Reichsregierung kann erst dann in Frage kommen, wenn die Bedingungen des Ermächtigungsgesetzes erfüllt sind. Der Reichstag hat das Recht, zu verlangen, daß er über die Not⸗ verordnungen urteilen kann; seinem Verlangen vu Folge gegeben werden. Nicht im Auftrage meiner Fraktion, sondern für mich muß ich agen: Wir haütsen in der Aufwertungsfrage von dem Exfsordernis von reu und Glauben ausgehhen. Der dritte Zwilsenat des Reichsgerichts at die Aufwertung zwar für berechtigt erklärt. Der weise Gesetzgeber olon belastete die starken Schultern zugunsten der schwachen, die
dritte Steuernotverordnung gibt aber der kapitalkräftigen
bestr e chh der Schwachen. it sieben Prozent können sch die Großindustriellen ihrer Schulden entledigen auf Kosten der Aktionäre. Der Kapitalismus ist eine notwendige Voraussetzung kultureller Wirtschaft, eine Erscheinung aus dem Zusammenleben der
Menschen, daher darf man nicht den einzelnen Kapitalisten bekämpfen,
aber die Auswüchse des Kapitalismus muß man bekämpfen. Die dritte Steuernotperordnung sieht so aus, als wäre sie gar nicht im Reichsfinanzministerium, sondern in dem Direktionsbüro der A. E. G. oder iregndeines anderen großindustriellen Unternehmens entworfen worden. Der Redner der Deutschen Volkspartei Dr. Scholz hat dem Reichsfinanzminister Dank für die Verordnung ausgesprochen, aber er hätte dies höchstens für seine Person, nicht für die Fraktion tun
dürfen. (Hörti hört!) Das Vorgehen des Reichsfinanzministers hat
einen Sturm der Entrüstung erregt. Ein höherer Beamter, der in
einer Eingabe betonte, daß der Staat, statt ergiebige Steuerquellen zu
2.
erschließen, den Beamten und Pensionären wohlverdiente Rechte kürze, ist vom Finanzministerium des Landesverrats beschuldigt worden, und zwar, weil er durch den Hinweis auf die Steuerquellen der Entente Fingerzeige gegeben habe. (Hört, hört!) Es handelt sich um einen Senatspräsidenten. Was sind das für Leflnnden Der⸗ artige unerhörte Eingriffe in die Rechtspflege erlaubt sich der Finanz⸗ minister. Lange hat man mit verschränkten Armen zugesehen, daß 90 Prozenk aller Steuern von den Lohn⸗ und Gehaltsempfängern getragen werden, während die wirklich Leistungsfähigen geschont werden. (Hört! hört! und Beifall links)
Reichsminister der Justiz Emminger: Meine Damen und Herren! Ich bin den Ausführungen des verehrten Herrn Vorredners, was die Aufwertungsfrage betrifft, mit großer Auf⸗ merksamkeit gefolgt; ich bedauere aber, von dem, was ich in einer längeren Rede in der vorigen Woche ausgeführt habe, nichts ändern oder zurücknehmen zu können; denn er hat kein neues Argument vorgebracht, was meinen bisherigen Standpunkt irgendwie erschüttern könnte. Ich darf mir infolgedessen versagen, auf die Aufwertungsfrage in diesem Zusammenhang weiter ein⸗ zugehen.
Dagegen möchte ich eine, beinahe hätte ich gesagt, seltsame
Behauptung des Herrn Abgeordneten Düringer richtigstellen,
wenn er nämlich behauptet hat, es sei wegen der Haltung des Reichsgerichts oder der Reichsgerichtsräte in irgendeinem Zu⸗ samenhang ein Disziplinarverfahren beantragt, dann aber ein⸗ gestellt worden. Ich kann nur feststellen, daß das nach keiner Richtung hin den Tatsachen entspricht, und ich begreife nicht, wie der Herr Abgeordnete Düringer zu dieser Behauptung kommt. Ich habe bezüglich des Inhalts des Briefes des Richtervereins am Reichsgericht, der nicht nur an den Herrn Reichskanzler und mich gerichtet, sondern gleichzeitig auch in der Presse veröffent⸗ licht war, einen abweichenden Standpunkt eingenommen, und ich habe mich natürlich nicht damit begnügt, meinen anderen Stand⸗ bunkt in einem Antwortbrief den Herren mitzuteilen, sondern ich ka 2989 18 8 1
*) Mit Ausnahme der durch Sperrdruck hervorgehobenen Reden der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind
fene gäbe es noch kannegießernde Bierbankpolitiker, die für eine
soviel ich weiß, im Wortlaut in den meisten größeren Zeitungen veröffentlicht worden, und den Unterschied der Auffassungen können die Herren, ohne daß ich die beiden Briefe noch einmal zur Ver⸗ lesung bringe ohne weiteres daraus entnehmen. Ich möchte aller⸗ dings entnehmen, daß die Meinungsverschiedenheit eine sehr ernste, sehr tiefgehende war, und daß es notwendig war, auf einen derart veröffentlichten Brief auch eine entsprechende Antwort zu veröffentlichen.
Ich habe ferner über die Eingabe des Richtervereins am Reichsgericht bezüglich der Personalabbauverordnung einen münd⸗ lichen Meinungsaustausch mit den Herren gepflogen. Herr Dr. Düringer hat selber hervorgehoben, daß Herr Senatspräsident Lobe und ich uns vollständig nicht nur ausgesprochen, sondern auch geeinigt hätten. Er hat weiter hervorgehoben, was ich ihm durchaus bestätigen muß, daß diese Besprechung eine private und vertrauliche war und daß ich infolgedessen nicht in der Lage bin, aus dieser Besprechung irgendetwas mitzuteilen. Nur das möchte ich bestreiten, daß auch in dieser Unterredung irgendwie der Ge⸗ danke der Anregung eines Disziplinarverfahrens behandelt worden ist. (Rufe links: Wie war es denn mit dem Landes⸗ verrat?) Ich kann noch hinzufügen, daß weder mündlich noch schriftlich seitens des Herrn Reichsfinanzministers irgendwie mit der Anregung oder dem Antrag auf Einleitung eines Disziplinar⸗ verfahrens oder eines Landesverrats an mich herangetreten wurde, und auch ich weder das eine noch das andere beantragt
oder durchzuführen versucht habe. (Hört, hört! bei der Bayerischen
Volkspartei.)
Abg. Scheidemann (Soz.);
gehauen und nicht gestochen. Ich Hofie, daß Herr Emminger die An⸗ gelegenheit noch nachträglich aufklärt. Wenn er das hier Behauptete nicht entkräften kann, so handelt es sich allerdings um einen himmel⸗ schreienden Skandal. Wir bedauern, daß Herr Düringer seine auch von uns mit Beifall aufgenommene Rede nicht bereits zur Zeit der inanzminister Becker und Hermes gehalten hat. Wir haben auf die kotwendigkeit einer Belatastahilißerng schon damals hingewiesen. Der damalige Reichsbankpräsident Havenstein behauptete, die Ausgabe von Goldzahlungsmitteln würde zum † usammenbruch der Reichs⸗ iäepaen führen. Statt dessen hatte die Inflation Vnelhen Erfolg. n jetzigen Anträge haben den Zweck, eine neue Inflation zu ver⸗ hindern. Sie wollen die Verordnungen nur abändern, weil sie in vielen Punkten gerade diejenigen belasten, welche schon unter der Inflation so schwer gelitten haben. (Sehr richtig! bei den Sozial⸗ demokraten.) Die Besitzsteuern werden durch die Verordnungen ge⸗ mildert, die Lohnsteuer aber erhöht. Arbeitseinkommen und Ver⸗ branj A.e weit mehr Steuern ein als die übrigen Einkommen und der Besitz. Obendrein hat Preußen die Mieten verdoppelt. (Hört, hört! links, Zuruf rechts: Warum habt Ihr die Mietsteuer erst eingeführt!) Unerhört ist die Aufbebung 1313 Unsere Anträge sind sachlich und maßvoll. Wir wollen sozialen
zutz der Schwachen, Fürsorge für die Rentner, Erhöhung der Beamtengehälter, Beseitigung des Abbaurechts, gerechte Verteilung der Steuerlasten. Die Landwirtschaft weigern — jrtbi, Stagen be Im Hessischen Landbund hat Herr E chlange offen erklärt,
Diese Erklärung war nicht
olange eine Negieruns Neparatiogeen zahle, entrichte die Landwirt⸗ Jans keine Steuern Auch die Fherje istener wird von den Speku⸗ anten zu druͤckend empfunden. Wir werden aber jede Ermäßigung bekämpfen, solange rih die Lohnsteuern herabgesetzt werden. Dabei hat die Eommerz. und Privatbanf an einem Tage einen Devisen⸗ betrag angefordert, der einem Sechstel der gesamten deutschen Einfuhr entspricht. (Hört, hört!) Nicht rr Anträge gefährden die Sicherheit der Währung, sondern die Steuersabotage der Besitzenden tut es. Und was haben die Emmingerschen Justizabbauverordnungen mit der Währung zu tun? Das Gute an ihnen stammt von Emmingers Vorgänger Dr. Radbruch. Im übrigen ist er allerdings mit seiner politischen Vergangenheit schwer vorbelastet. Hatte er doch immer die Aufgabe, für jeden bayerischen Rechtsbruch Rechts⸗ gründe zu suchen. Er ist auch belastet mit dem 1“ Was hat er getan, um dem Roßbach⸗Skandal ein Ende zu machen? Der aus Leipzig entflohene Roßbach konnte in München an of iziellen Kabinetts bungen teilnehmen. (Hört, hörtt links.) Der Staats⸗ gerichtsbof wird noch viel zu tun haben mit dem Hochverratsverfahren eegen Kahr, Lossow und Seißer. (Sehr richtig! links.) Am 20. April fhg 18 Monate vergangen, seit W“ unschuldig in einem ayerischen Zuchthaus sitt. Wann, Herr⸗ Emminger, wollen Sie dieser mach und Schande ein Ende machen? (Unruhe bei den Sozialdemokraten.) Das Friedensdiktat ist aufgebaut auf der Lüge von der Alleinschuld des ene; Volkes am Kriege. Diese Lüge geht aus von unferen erbittertsten Feinden, ist aber die Lüge, die ein Teil des deutschen Volkes verbreitet, daß der Front der Dolch in den Rücken gesteßen sei, nicht noch viel niederträchliger?. (Lehhafter Bei⸗ fall links, Lärm rechts.) Oberst Bauer, die rechte Hand hat in seinem Buch „Der Fost Krieg“ auch die gesamte deutsche
Frauenwelt in der infamsten Weise beschuldigt. Er sagt, das Zentrum
neben den ziel⸗
ultramontanen Richtlinien abhängig; F“ hanf der „Frankfurter
sei von Juden im „Berliner Tageblatt“, in
ewußten
Insonderheit hätten
freiheitliche Bewegun schwärmten. 1 ’ S. e9 Stände nichts geleistet
ie Frauen der sogenannten besseren 1 und Fra⸗ gearbeitet, wenn, sie nicht durch die Nol oder irgendwelche seruelle Abhängiakeit dazu getrieben seien. Aber auch sehr viele arbeitende Frauen hätten es vorgezogen, sich unterstützen zu lassen, um ein freies Leben führen zu können. (Hört, hörtt links.) Also die Mehrzahl des deutschen Volkes, die Frauen, die Juden, die Jesuiten und Freimaurer, die Demokraten und Sozieldemokraten, alle taugen nichts, aber der Rest des Volkes, dieser kleine Rest, die Blüte der Nation, will durch die Bande des wütendsten sses das ganze Vok zum Abwehrkampf vereinigen. Ach du lieber ott, ist das eine Gesellichaftz Die Regierung hat leider nichts getan, um das deutsche Volk über den nationalist schen Schwindel bes Dolchstoßes aufzuklären. (Abg. Beuermann ([D. Vo.]: Sie⸗ follten lieber die Schuldlüge bekämpfen! Lärm und Zwischenrufe zwischen rechts und links.) Der englische General Morris, der als Kronzeuge angeführt wird und der cfag. haben soll, das deutsche Heer sei von hinten erdolcht worden, hat ausdrücklich erklärt, daß der niemals dies gesagt habe, sondern im Gegenteil immer die Meinung vertreten habe, 9” das deutsche Heer aus militärischen Gründen nicht mehr widerstandsfähig gewesen sei. Trotzdem gehen die Nationalisten Tag für Tag durch das Land und hausieren mit dieser Lüge. (Lärm rechts.) Am 8 September 1918 658 wie eine Bombe in die Reichskanzlei ein. Telegramm der Obersten Heeresleitung; „Es muß sofort Waffenstellstand und Frieden an eboten werden. Lärm und Zwischenrufe zwischen rechts und links.) Der Reichskanzler rinz Mar von Baden ersuchte darauf die Oberste Heeresleitun au zu überlegen, deß eine solche Bitte um sofortigen Waffenstill⸗ tand ein untrüglickes Zeichen dafür sein würde, daß Deutschland am Ende sei. Das Telegramm der Obersten stand im Widerspruch mit allen Bekundungen in der resse, mit denen das deussche Volk nach Strich und Faden von Major Nicolaj belogen Der Reichskanzler schickte damals sofort Freiherrn
Kunststück fertig
hervor, wonach Ludendorff erklärt habe, daß die Armes nicht mehr Stunden warten könne. as Friedens⸗ angebot müsse auf schnellste Weise erfolgen. Am 3. Oktober telegraphierte Hindenburg, daß die Oberste Heeresleitung auf der r 8 der fosortigen v des Friedensangebots bestehen leibe. Nach menschlichem Ermessen bestehe keine Aussicht mehr, den einden den Frieden zu diktieren. Noch stebe das Heer fest, aber die age verschärfe sich täglich. Unter diesen Umständen sei es geboten, den Kampf abzubrechen, um dem Volke und den Verbündeten nutzlose Opfer zu ersparen. Bas ist das klare Eingeständnis der Obersten eeresleitung. Feft Lärm und Unterbrechungen rechts; ufe rechts: Diese Reden haben Sie schon rmal gehalten!) In diesem Telegramm steht nichts von Zermürbung der Front dur revolutionäre Umtriebe, nichts vom Dolchstoß Es ist also einfacher Unsinn, uns damit im Lande unausgesetzt zu kommen. Der Grund der Niederlage war, daß wir immer neue Verluste erlitten, während der Feind immer neue Reserven anf den Kampfplatz brachte. Auf die Frage des Staatssekretärs Solf, ob nicht noch acht oder doch wenigstens vier Tage gewartet werden könne, konnte Hindenburg keine bestimmte Antwort geben, er sagte nur, machen Sie schnell, machen Sie schnell! Es steht einwandfrei fest, daß, soweit persönliche Schuld in Betracht kommt, der Zusammenbruch Deutschlands ausschließlich von Ludendorff und seinen engeren Kollegen verantwortet werden muß. Noch eine andere Lüge der Herrschaften, welche die nationale Gesinnung in Erbpacht zu 1832⸗ glauben, muß aufgedeckt werden. Man trägt dem ermordeten Erzberger nach, daß er mit der Unter⸗ feichnung des Waffenstillstands im Walde von Compiègne Deutsch⸗ and waffen⸗ und wehrlos gemacht habe; in Wirtklichkeit war weder er noch einer der ihn begleitenden hohen Offiziere und Beamten geneigt, die wahnwitzigen Bedingungen, welche Foch stellte, zu unter⸗ eichnen; sie telegraphierten an Hindenburg und der telegraphierte aus em Großen ptauartier zurück, daß versucht werden müsse, in gewissen Punkten Erleichterungen durchzusetzen, daß aber, falls das nicht gelinge. troshem abzuschließen sei. (Stürmisches Hört, hörtl links und in der Mitte.) Isch glaube ja ke neswegs, def nach dieser abermaligen aktenmäßigen Widerlegung diese gewissenlose Agitation aufhören wird. (Zuruf rechts: Sie sind eine gewissenlose Bande!) hr ganzes Lügensystem bräche jg dann zusammen. (Andauernde große Unruhe rechts.) Die Revolution vom November 1918,. war nicht die Ursache, sondern die Folge des Zusammenbruchs im Felde. Die furchtbaren Greuel, das entfetliche Elend, welches der Krieg s6 über jede deutsche Familie gebracht hat, scheint bei diesen Herren
hon völlig vergessen. Da darf ich auch an eine Denfschrift erinnern, ie der vormäalige deutsche Kronprinz im Sommer 1917 der O. H.*. eingereicht hat und die mit den Worten schließt: Oesterreich⸗Ungarn kann nicht mehr. Deutschland kann nicht mehr die Verspreckungen über die Wirkung des unbeschränkten U⸗Bootkrieges sind ins Wasser Pefallen also Schluß; und der bayerische Kollege des Genannten, Herr Rupprecht, hat ebenfalls eine Denkschrift abgesandt, deren Schlußsatz besagt, daß in den Bundesstaaten die antimonarchische timmung womöglich noch schlimmer als in Bayern sei, daß das Reich um alles Ansehen gekommen sei und daß ernsthaft denkende Leute bezweifeln, ob die Hohenzollern den Krieg überdauern werde. Das war im Sommer 1917. Und der Her Forstrat Escherich hat in seinen „Blättern“ auch darauf hingewiesen, daß in der Volksstimmung allmählich der Unwille überwog und daß der Begriff „Revolution“ selbst auf dem Lande immer mehr Anklang gefunden habe. Die Revolution vom Ngpgazasher
9 b g 8 3 Wake, Pefünrunpv . 1l8 sei, die Polge, .. er che gegren intt dem päpstlichen Nun⸗ tius Pazelli im 8 re 1917 hat der Kaiser darauf hingewiesen, daß man der Sozlaldemokratie nicht das Verdienst der Friedens⸗ ropaganda uͤber! 5 dürfe, sondern die katholische Kirche müss ie durch die Verhältnisse gebotene Gelegenheit ergreifen. Went der Papst in dieser Frage versage, werde man nach dem Krieg über ihn zur Tagesordnung übergehen. Ich halte es für die Pflicht eines jeden, festzustellen, daß es wahrhaftig am Papste damals nicht gelegen hat, wenn der Friede nicht zustandegekommen 8 sondern es lag daran, daß Ludendorff in der belgischen Frage ni nachgegeben hat. Deswegen mußten noch Hunderttausende deutsche Männer in den Tod gehen. Leider 8* weite Kreise unseres Volke noch so politisch ungeschult, 8. Leuten nachlaufen, die ihnen den größten Unsinn v Was wird denn werden, wenn di Partei des Herrn Wulle siegen sollte? Entweder ist alles, wa oiese Leute sagen, purer Schwindel, oder es muß zu einem neue Kriege kommen und damit zu einer neuen Niederlage, von der sich Deutschland niemals wieder erholen wird. (Lebhafte Zustimmung links.) Wenn man nicht aufhört, unter hundert Deutschen immer noch 90 bis 95 als Landesverräter, als Dolchstößer usw. zu be⸗ zeichnen, dann wird es mit der Einigung des deutschen Volkes noch gute Wege haben. Eine Politik, wie sie von Nationalisten betriebe wird, einigt ein Volk nicht, sondern muß es immer mehr zer⸗ reißen und zur Ohnmacht treiben. Eine solche Politik leitet lediglich Wasser auf die Mühle des Herrn Poincarsé, der sich ja guch England gegenüber immer darauf beruft, daß ja die deutschen Zeitungen voll seien von Nachrichten über das Treiben gewisser verbotener Verbände, Daß unsere Situation im Ausland durch das nationalistische Treiben nicht gebessert werden kann, muß zu geben werden. Wenn in diesem Hause eine geheime Abstimmung söshnden würde, so würde jedenfalls das Urteil über die gefähigung Ludendorffs dur Fühfung einer politischen Partei ganz 832 8 ist lediglich der unpolitische Sinn s8 deutschen Volkes, der verhängnisvolle Hang zur Götzen⸗ verehrung, der es diesem Mann überhaupt möglich macht, ein Rolle in Deutschland bn spielen. Man sollte die Legende zer⸗ stören, die um diesen Mann mit dem sechr zweifelhaften Feld⸗ herrnruhm 85 gewunden hat. (Lebhafte Pfuirufe rechts.) un man sollte seinen verblendeten Anhängern im Land die Augen öffnen. Am letzten Donnerstag ist selbst Herr Helfferich von diesem⸗ Mann in einem erheblichen abgerückt. Ich weiß nicht, wie es ihm bekommen ist. Die Deutschnationalen laufen den Deutsch⸗ völkischen nach und werden -8 von diesen mit einem Fuß⸗ tritt bedacht. Würden die Wahlen in ganz Deutschland so aus⸗ fallen wie in Mecklenburg, so würden wir genau dasselbe wie dor erleben, daß die Sieger sind, die Feb zu übernehmen Die Deutschnationalen bekommen ja doch nur für alles, was si tun, von den Deutschvölkischen Prügel. Herr Helfferich hat das gebracht, erst bombastisch die deutsche Volks gemeinschaft zu feiern und dann mit einem großen Bannfluch alle diejenigen auszuschließen, die sich nicht zu seinen Anschauungen— bekennen. Es ist ja immer so gewesen, daß Ketzerrichter und Ketzerriecher Angst haben, sie könnten selber für Ketzer angesehen werden. (Ruf recht: Reden Sie doch lieber nach links!) Als Her Helfferich Staatssekretär wurde, bekam die Presse die Anweisung, um Gottes Willen nichts über ein Buch Helfferichs über Ullri von Hutten zu 5 Die heftigen Töne gegen den Katholizis mus müssen also damals seiner Partei sehr unangenehm gewesen Pin So sehr auch die Meinungen über Herrn von Bethmann ollweg als Politiker auseinandergehen, darüber besteht keine Meinungsverschiedenheit, daß er ein rechtschaffener und ehrlicher Mensch war, und Herr von Bethmann Holxhweg hat erklärt, daß man künftig nach so viel Opfern in Deutschland nicht mehr von national oder antinational sprechen könne. Herr Helfferich muß damals diesen verständigen Worten doch zugestimmt haben, jetzt aber treibt er eine Politik, daß sich sein früherer Vorgesetzter und Gesinnungsgenosse mit Grausen von ihm abwenden würde.