1924 / 203 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 28 Aug 1924 18:00:01 GMT) scan diff

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9. September 1924. Wahltermin am 16. September 1924, Vormittags 10 Uhr. Prüfungstermin am 30. September 1924, Vormittags 10 Uhr. Offener Arrest mit Anzeigefrist bis zum 9. September 1924. Amtsgericht Reichenbach i. V.

g. 28

Rüstringen. [45356]

Ueber das Vermögen der Witwe Henriette Hartie in Rüstringen, Müller⸗ straße 39, ist am 21. August 1924, Nachm. 12 Uhr 20 Min., das Konkurs⸗ verfahren eröffnet. Verwalter ist der Rechtsanwalt Dr. Arkenau in Rüstringen. Anmeldefrist für Konkursforderungen bis zum 1. Oktober 1924. Erste Gläubiger⸗ versammlung: 19. September 1924, Vorm. 10 Uhr. Allgemeiner Prüfungs⸗ termin: 15. Oktober 1924, Vorm. 10 Uhr. Offener Arrest mit Anzeigefrist bis zum 1. Oktober 1924.

Rüstringen, den 21. August 1924.

Amtsgericht. Abt. II.

Säckingen. [45357] Ueber das Vermögen des Kaufmanns Wilhelm Gries in Rheinfelden (Baden) wurde am 22. August 1924, Nachmittags 4 ½ Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Wernet in Säͤckingen. Anmeldefrist bis 15. Sep⸗ tember 1924. Erste Gläubigerversamm⸗ lung und Prüfungstermin: Mittwoch, den 1. Oktober 1924. Vormittags 9 Uhr. Offener Arrest und Anzeigefrift bis 15. Sep⸗ Säckingen, den 22. August 1924. Gerichtsschreiberei des Amtsgerichts. Saukgau. [45359] das Vermögen der Firma Teig⸗ warenfabrik Saulgan, Inhaber Eugen Zimmermann, Kautmann in Saulgau. ist am 23. August 1924, Vormittags 9 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet worden. Konkursverwalter: Bezirksnotar Josef Wetzel in Saulgau. Anmeldefrist bis 16. Septbr. 1924. Wahltermin 20. Septbr 1924, Vormittags 11 Uhr. Prüfungs⸗ termin 11. Oktbr. 1924, Vormittags 11 Uhr. Offener Arreft mit Anzeigepflicht bis 10 Septbhr. 1924 Württ. Amtsgericht Saulgau. Staftelstein. [45362] Das Amtesgericht Staffelstein hat über das Vermögen des Kolonialwarenhändlers Pankraz Schug in Staffelstein am 23 August 1924. Vormittags 11 ½ Uhr, den Konkurs eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Rössert in Steaffelstein. Offener Arreft ist erlassen. Frist zur An⸗ meldung der Konkursforderungen bis 27. September 1924. Termin zur Wahl eines anderen Verwalters und Bestellung eines Gläubigerausschuffes am 15. Sev⸗ tember 1924, Vorm. 10 ½ Uhr, und all⸗ gemeiner Prüfungstermin am 13. Oktober 1924, Vorin 9 ½ Uhr Gerichtsschreiberet des Amtsgerichts Staffelstein.

—.—.

Ueber

Sangermüämnde. [45365 jeber das Vermögen des Tangermünder Holzumschlag, Aktiengesellschaft zu Tanger⸗ münde, ist heute, am 23. August 1924, Mittags 12 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter ist der Rechts⸗ anwalt Wedemeyer in Tangermünde. An⸗ meldefrist bis 25. Oktober 1924. Erste (Gläubigerversammlung am 22. September 1924., Vormittags 10 Uhr, Prüfungs⸗ termin am 22. November 1924, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht. Offener Arrest mit Anzeige⸗ pflicht bis 25. Oktober 1924. 2. N. 4/24. Tangermünde, den 23. August 1924. Has Amtsgericht. Tuttllingen. [45366] Konkurseröffnung über das Vermögen des Karl Klein. Schuhfabrikanten in Tutt⸗ lingen, am 23. August 1924, Vorm. 11 Uhr. Konkuresverwalter: Bezirksnotar Stroh in Tuttlingen. Offener Arrest mit Anzeige⸗ frist bis 16. September 1924. Ablauf der Anmeldefrist am 16. September 1924. Wahltermin, Gläubigerversammlung und allge meiner Prüfungstermin am Montag, den 22. September 1924. Vorm 11 Uhr. Tuttlingen, den 23. Auguft 1924. Amtsgericht. Miesbadeu. [45367] Ueber das Vermögen des Kleider⸗ und Wäsche⸗Magazins Adolf Schwarz in Biebrich a. Nh., Adolfstraße 16, ist am 18 August 1924, Mittags 12 Uhr, der Konkurs eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Süß in Wiesbaden. Anmeldelrist bis 1. Oktober 1924. Erste Gläubigerversammlung: 15. September 1924, Vormittags 10 Uhr. Allgemeiner Prüfungstermin: 2. Oktober 1924, Vorm. 11 ½ Uhr. Offener Arrest mit Anzeige frist bis zum 15. September 1922. Wiesbaden, den 18. August 1924. Das Amtsgericht. 8.

Zobten, Bz. Breslau. [45368] Ueber das Vermögen des Kaufmanns Karl Burghardt in Zobten am Berge ist am 21. August 1924 der Konkurs eröffnet. Verwalter: Rechtsanwalt Dr. jur. Hacken⸗ berger in Zobten am Berge. Anmelde⸗ frist bis 20. September 1924. Erste Gläubigerversammlung und allgemeiner Prüfungstermin den 6. Oktober 1924, Vorm. 10 Uhr. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis zum 27. September 1924. Zobten, den 21. August 1924. Amtsgericht. Zweibrücken. [45369] Das Amtsgericht Zweibrücken hat üͤber das Vermögen der Firma Dampfziegelei Niederauerbach G. m. b. H. in Liqui⸗ dation, vertreten durch die Liquidatoren: J. Müller, Geschäftsmann in Zweibrücken, und H. Lehmann, Fabrikant in Zwei⸗ brücken, am 21. August 1924, Nachmit⸗ tags 3 ¼ Uhr, den Konkurs eröffnet. Kon⸗ kursverwalter: Geschäftsagent Köhl in

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Sagan,

Zweibrücken. Offener Arrest ist erlassen. Frist zur Anmeldung der Konkursforde⸗ rungen bis 27. Oktober 1924. Termin zur Wahl eines anderen Verwalters und Bestellung eines Gläubigerausschusses am 22. September d. J., allgemeiner Prü⸗ fungstermin am 24. November 1924, beide Termine Vormittags 11 Uhr, im Sitzungs⸗ saal des Amtsgerichts Zweibrücken (Zimmer Nr. 23).

Gerichtsschreiberei des Amtsgerichts. Zwickau, Sachsen. [45370]

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Rudolf Magnus Ritter in Wilkau, Schulstraße 118e, alleinigen Inhabers der Firma Musikhaus Ritter, Pianoforte⸗ fabrik in Wilkau, wird heute, am 21. August 1924. Nachmittags 2 ½ Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Konkurs⸗ verwalter: Herr Rechtsanwalt Dr. Heiling in Zwickau. Anmeldefrist bis zum 10. Ok⸗ tober 1924. Wahltermin am 19. Sep⸗ tember 1924, Vormittags 10 Uhr. Prü⸗ fungstermin am 10. November 1924, Vormittags 10 Uhr. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis zum 15. September 1924.

Zwickau, den 21. August 1924.

Amtsgericht.

Neisse. [45344]

Der Eröffnungsbeschluß des Amts⸗ gerichts Neisse vom 14. August 1924 in der Konkurssache 2 N 7/24 wird dahin berichtigt, daß a) das Konkursverfahren das Vermögen der Firma „Herco“, Hosenträgerfabrik, G. m. b. H. in Neisse, und nicht das persönliche Vermögen des Kaufmanns Erwin Jonas in Neisse, Holz⸗ mannstraße 5, betrifft, b) der Prüfungs⸗ termin am 30. September 1924, Vor⸗ mittags 10 Uhr (nicht am 11. September) stattfindet, c) Anmeldefrist bis zum 15. September 1924 (nicht 10. September), d) offener Arrest bis zum 10. September 1924 (nicht 1. September).

Neisse, den 22. August 1924.

Das Amtsgericht.

Oppeln. [45351] In Sachen, betreffend das Konkursver⸗ fahren über das Vermögen der Zigarren⸗ fabrik Paul Zimmer und Co. in Oppeln, wird in Abänderung des Eröffnungs⸗ beschlusses vom heutigen Tage an Stelle des schwer erkrankten Kaufmanns Grüne der Kaufmann Rumpel in Oppeln zum Konkursverwalter bestellt. Amtsgericht Oppeln, den 21. August 1924.

Ortelsburg. [45352] In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Spankorbfabrik Ortelsburg wird das Honorar des Konkursverwalters, Rechtsanwalts Tiedtke in Ortelsburg, auf 100 einhundert Goldmark fest⸗ gesetzt. Ortelsburg, den 16. August 1924. Amtsgericht. Pölitz, Pomm. [45353] In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Alwin Köhler in Pöltitz ist infolge eines vom Gemein⸗ schuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleich Vergleichstermin auf den 5. September 1924, Vormittags 9 Uhr, vor dem Amtsgericht in Pölitz anberaumt. Der Vergleichsvorschlag und die Erklärung des Gläubigerausschusses sind bei dem Konkurs ericht zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Pölitz, den 23. August 1924. Das Ametsgericht. [45358] In der Konkurssache des Kaufmanns Paul Apelt in Sagan wird der Pruͤüfungs⸗ termin und die Gläubigerversammlung auf den 16. September 1924, Vormittags 11 Uhr, verlegt. 22. 8. 24.

Das Amtsgericht Sagan, den Schwerin, Mecklb. [45361] In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Mecklenburgischen Kartoffel⸗ großhandelsgesellschaft m. b H. zu Schwerin wird die Frist zur Anmeldung der Kon⸗ kursforderungen bis zum 15. September 1924 verlängert. Der Prüfungstermin wird auf den 7. Oktober 1924, Vormittags 9 Uhr, verlegt. Amtsgericht Schwerin.

Stuttgart. [45364]

Im Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns Rudolf Ungerer in Stuttgart, Alleenstr. 28, Inhabers der Firma Kalk⸗ werk Frittlingen, Sitz in Stuttgart, ist durch Beschluß vom 21. August 1924 der Termin zur Prüfung der angemeldeten Forderungen vom 13. August 1924, Vor⸗ mittags 10 Uhr, auf Mittwoch, den 24. September 1924, Nachm. 4 Uhr. Saal 196, Archivstraße 15, verlegt worden.

Den 21. August 1924.

Württ. Amtsgericht Stuttgart. I.

Bergen, Rügen. [45393]

Die Geschäftsaufsicht wird über das Vermögen des Kaufmanns E. Rattmann Inhaber Witwe Emma Rattmann in Bergen a. R. angeordnet. Geschäftsauf⸗ sichtspersonen sind Kaufmann Hermann Brekenfeld in Bergen und Konkursver⸗ walter Julius Scherk in Stettin. Bergen a. R., den 21. August 1924. Amtsgericht.

Berlin. 5395] Ueber das Ve

gesellschaft in Berlin⸗Reinickendorf⸗West, Scharnweberstraße 67/68, ist heute die Geschäftsaufsicht angeordnet und Herr Ingenieur Georg Rascher in Berlin⸗ Niederschönhausen, Zietenstraße 27, als Aufsichtsperson bestellt worden. (Aktenz. 6/17. Nn. 21. 1924.) Berlin N. 20, den 21. August 1924.

Amtsgericht Berlin⸗Wedding. Abt. 6/17.

Der Gerichtsschreiber.

Breslau. In der Geschäftsaufsichtssache über das Vermögen der offenen Handelsgesellschaft Vieh⸗ und Pferdehandlung Ibig, Zadek und Co. in Breslau wird die Geschäfts⸗ aufsicht auf Antrag der Schuldnerin auf⸗ gehoben. 42. Nn. 57/24. Breslau, den 12. Juli 1924. Amtsgericht.

Breslau. [45398] In der Geschäftsaufsichtssache über das Vermögen des Pferdehändlers Mori Meyer in Breslau, Frankfurter Str. 71, wird die Geschäftsaufsicht auf Antrag des Schuldners aufgehoben. 42. Nn. 65/24. Breslau, den 12. Juli 1924. Amtsgericht. Breslau. [45399] In der Geschäftsaufsichtssache über das Vermögen des Pferdehändlers Jacob Itzig in Breslau, Promnitzstr. 46, wird die Geschäftsaufsicht auf Antrag des Schuld ners aufgehoben. 42. Nn. 63/24. Breslau, den 12. Juli 1924. Amtsgericht. Bgeslau. [45400] In der Geschäftsaufsichtssache über das Vermögen des Pferdehändlers Kaszub in Breslau, Frankfurter Str. 71, wird die Geschäftsaufsicht auf Antrag des Schuldners aufgehoben. 42. Nn. 64/24 Breslau, den 12. Juli 1924. Amlsgericht Breslau. . 1 Durch Beschluß vom 22. Augu ist zur Abwendung des Konkurses die Ge⸗ schäftsaufsicht über das Vermögen des In⸗ stituts für Laboratoriumsbedarf Hans Glatzel in Breslau, Kupferschmiede⸗ traße 22/23, angeordnet worden. Auf⸗ ichtsperson ist der Bücherrevisor Emil Seifert in Breslau, Sonnenstaße. Breslau, den 22. August 1924. Amtsgericht. 42. Nn. 180. 24. Breslau.

1 . Durch Beschluß vom 22. Augal⸗ 1924 ist zur Abwendung des Konkurses die Ge⸗ chäftsaufsicht über das Vermögen der Firma Clara Feibel, Damen⸗ und Mäd⸗ enmäntel⸗Fabrik in Breslau ““ inhaberin Frau Clara Feibel) in Breslau, Blücherplatz 19, angeordnet worden. Auf⸗ sichtsperson ist der Konkursverwalter Budwig in Breslau. 42. Nn. 248/24. Breslau, den 22. August 1924. Amtsgericht.

WBresla. [45809] Durch Beschluß vom 22. August 1924 ist zur Abwendung des Konkurses he Ge⸗ schaästgaufsicht über das Vermögen des Kaufmanns Heinz Eckstein in Breslau, Neudorfstraße 33, angeordnet worden. Aufsichtsperson ist der Bücherevisor Vitense in Breslau, Tauentzien⸗ si. 20 II. 42. Nn. 219/2⸗ Breslau, den 22. August Amtsgericht. Harloftenburg. [45810] Die Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen der Baier⸗ Motorrad Gesellschaft m. b. H. in Char⸗ lottenburg, Windscheidstraße 10, wird auf ihren Antrag aufgehoben. 40. Nn. 58/24. Charlottenburg, den 25. August 1924. Das Amtsgericht. Abt. 40. Chemnisz. [45811] Zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen des Kaufmanns Fritz Karliner in Chemnitz, Aeußere Klosterstraße 12, all. Inh. der nicht eingetr. Firma Kauf⸗ haus Karliner in Chemnitz, wird hier⸗ mit gemäß der Bundesratsverordnung vom 14. 12. 1916 in Verbindung mit den V.⸗O. vom 8. 2. 1924 und vom 14. 6. 1924 die Geschäftsaufsicht angeordnet, da ihre Zweckmäßigkeit dargetan ist. Auf⸗ sichtsperson: Herr Rechtsanwalt Dr. Seidel in Chemnitz, Poststr. 1. Amtsgericht Chemnitz, Abt. A 11, en 23. August 1924. TChemnitz. [45812] Die am 28. 5. 24 über das Vermögen der Deuntschen Weinbrennerei A.⸗G. in Siegmar bei Chemnitz und die am 20. 6. 24 über das Vermögen des Möbel⸗ großhändlers Geora Bortmann in Chemnitz angeordneten Geschäftsaufsichten werden nach Eintrilt der Rechtskraft des am 28. 7. 24 bezw. am 2. 8. 24 ange⸗ nommenen Zwangsvergleichs aufgehoben. Amtsgericht Chemnitz, Abt. A 11, den 25. 8. 24. Dresden. [44996] Die Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses über den Kaufmann Moritz Felix Richter Großhandel mit Leder⸗ waren in Dresden⸗A., Freiberger Plat 27, ist am 21. August 1924, Vorm. 1 ½ Uhr, angeordnet worden. Aufsichts⸗ person: Lokalrichter Reichel, Gerokstr. 54. Amtsgericht Dresden. Abt. II.

Dresden. [45813] Die Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses über den Tuchgroßhändler Georg Ackermann in Dresden⸗A. Strehlener Str. 73, ist am 23. Auguft 1924, Nachmittags 1 Uhr, angeordnet worden. Aufsichtsperson: Lokalrichter Reichel, Dresden, Gerokstr. 4. Amtsgericht Dresden. Abt. II. 11“ Fürstenwalde, Spree. ([45814] Ueber das Vermögen des Kaufmanns Fritz Schacht, Fürstenwalde (Spree), Eisenbahnstraße 6 a, ist auf seinen Antrag die Geschaͤftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses angeordnet. Zur Aufsichts⸗ person ist der Kaufmann Otto Schulz, Fürstenwalde, Am Bahnhof 3, ernannt. Fürstenwalde, Spree, 23, August 1924. Das Amtsgericht.

[45397]

Gelsenkirchen. [45411] Die Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen der Kaufleute Josef Baumann und Reinhard Baumann (Inhaber der Firma Gebr. Baumann) in Gelsenkirchen, Schalker Straße 171, ist durch Beschluß vom 25. Juli 1924 aufgehoben, da die Schuldner nicht innerhalb eines Monats einen Antrag auf Eröffnung des Ver⸗ gleichsverfahrens gestellt haben. Gelsenkirchen, den 22. August 1924. Das Amtsgericht.

[45412] Gerbstedt, Mansf. Seekr. Auf Antrag des Schneidermeisters Paul Fischer in Gerbstedt, vertreten durch den Rechtsbeistand Fr. Lepom in Gerbstedt, wird die Geschäftsaufsicht über das Ver⸗ mögen Fischers zur Abwendung des Kon⸗ kurses angeordnet. Der Kaufmann Otto Brehmer in Gerbstedt wird als Aufsichts⸗ person bestellt. Gerbstedt, den 18. August 1924. Das Amtsgericht. Greitiswald. [45415] Die Geschäftsaufsicht über das Ver⸗ mögen des Kaufmamns Otto Thurow in Greifswald ist auf seinen Antrag und durch Fristablauf rechtskräftig beendet. Greifswald, den 19. August 1924. Das Amtsgericht.

CüMnben. [45416]

Die Geschäftsaufsicht über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns E. F. Paul Müller in Guben, Breiter Steig 38, alleiniger Inhaber der Firma E. F. Paul Müller in Guben, ist auf Grund des § 66 Abs. 3 Nr. 2 der Geschäftsaufsichtsbekann tmachung aufgehoben, da der Schuldner weder bis zum Ablauf der Frist von ei seit der Anordnung einen Antrag auf Er⸗ öffnung des Vergleichsverfahrens noch einen den gesetzlichen Erfordernissen ent⸗ prechenden Antrag auf Verlängerung de Frist eingereicht hat.

Guben, den 22. August 1924.

Das Amtzericht.

Guben. [45417]

Die über das Vermögen des Kausmanns Julius Pillmayer in Guben, Grüne Wiese, angeordnete Geschäftsaufsicht wird

aufgehoben, da die Gründe für die Anord⸗

nung weggefallen sind. Guben, den 22. August 1924 Das Amtsgericht. Guben. [45418] In der Geschäftsaufsichtssache über das Vermögen der Firma Müller und Pill⸗ mayer in Guben, Uferstraße 34, wird die am 12. Juli 1924 angeordnete Geschäfts⸗ aufsicht auf Kosten der Schuldnerin, nach Anhörung derselben, aufgehoben, da bei dem Antrage der Schuldnerin auf Ver⸗ längerung der Frist zur Einreichung eines Vergleichsvorschlages die Zustimmung der Mehrzahl der in Betracht kommenden Gläubiger innerhalb der Monatsfrist nicht nachgewiesen ist. u“ Guben, den 22. August 1924. 8 Das Amtsgericht. 8 [45420] Die über das Vermögen der Gesellschaft in Firma Handelsgesellschaft „Nordland“ mit C Haftung, Spalding⸗ straße 210/212, durch Beschluß vom 23. Oktober 1923 angeordnete Geschäfts⸗ aufsicht wird aufgehoben, weil die Schuld⸗ nerin bis zum 28. Juni 1924 weder einen den Erfordernissen des § 41 Abs. 1 G.⸗A.⸗V. genügenden Antrag auf E öffnung des Vergleichsverfahrens⸗ gereicht, noch Fristverlängerung un Voraussetzungen des § 66 Abs. 3 ¼ Satz 2 G.⸗A.⸗V. beantragt hat. Hamburg, 22. August 1924. Das Amtsgericht. Hamburg. Die über das Vermögen

1. der offenen Handelsgesellschaft in z Heinrich Kaufmanns Richard Carl Abraham, Lein⸗ pfad 61, und 3. des Kaufmanns Emil Asten, Willistraße 3, am 20. Mai 1924 angeordnete Geschäftsaufsicht ist am 21. August 1924 brendet. 69 G.⸗A.⸗V.) Hamburg, 22. August 1924. Das Amtsgericht. Hamburg. [45422] Die über das Vermögen der offenen Handelsgesellschaft in Firma Hinrichs Ge⸗ brüder, Alter Steinweg 16, durch Beschluß vom 7. Mai 1924 angeordnete Geschäfts⸗ aufsicht ist am 22. August 1924 beendet. 69 G.⸗A.⸗V.) Hamburg, 22. August 1924. Das Amtsgericht. Hanmburg. [45326] Die über das Vermögen der Gesell⸗ schaft in Firma Hamburger Privat⸗Bank von 1860 Aktiengesell’chaft, Kl. Johannis⸗ straße 10—16, mit Zweigniederlassungen in Hannover, Fallersleben, Meinersen, Hillerse und Githorn unter der Firma: Niedersächsische Handelsbank, Filiale der Hamburger Privat⸗Bank von 1860, Aktien⸗ gesellschaft in Hamburg, Zweignieder⸗ lassung, am 7. Mai 1924 angeordnete Geschäftsaufsicht ist am 21. August 1924 beendet. 69 G dd.B. Hamburg, 22. August 1924. 8 2 Das Amtsgericht. Hamm. Westr. [45419] Ueber das Vermögen der Firma „Felix Drobig Aktiengesellschaft“ in Hamm wird die Geschäftsaufsicht zur Abwendung eines Konkurses angeordnet. Als Aufsichts⸗ personen werden bestellt: 1. der Hütten⸗ direktor a. D. Harlinghausen in Hamm, 2. der Kaufmann Otto Voß, daselbst. Hamm, 21. August 1924. 1 Amtsgericht. 1

einem Monat

Hanngver. [45815] Der Beschluß des unterzeichneten Ge⸗ richts vom 14. Juni 1924, durch den die Geschäftsaufsicht über das Vermögen der Inhaber der Firmg Gebrüder Mayer in Hannover⸗Vinnhorst, offene Handels⸗ esellschaft, angeordnet ist, wird dahin erichtigt, daß anstatt des unter b ge⸗ nannten Kaufmanns Georg Mayer der Kaufmann Henry Mayer zu setzen ist. Amtsgericht Hannover, 21. 8. 1924.

Harburg, Elbe. [45816]

Die Kommanditgesellschaft A. Cäsan Kähler in Harburg wird zur Abwendung des Konkurses unter Geschäftsaufsicht 8 Als Aufsichtsperson wird de Direktor Wagenfeld in Harburg, Elbe, Hastedtstraße, bestellt.

Harburg, Elbe, den 23. August

Das Amtsgericht. Abteilung VII. Leipzig. [45426]

Ueber die Firma Geke & Co., Aktien⸗ gesellschaft in Leipzig⸗Mockau, Volbeding⸗ straße 9, ist am 22. Juli 1924, Nach⸗ mittags 2 ¼ Uhr, die Geschäftsaufsicht an⸗ geordnet worden, Mit der Begcufsichtigun der Geschäftsführung des Schuldners 16 der Kaufmann Paul Meinhold in Leipzig, Weststraße 12, beauftragt.

Amtsgericht, Abt. II A1, Leipzig, den 22. Juli 1924. Luddwigsburg. [45432] Die Geschäftsaufsicht über die Firma Württ. Holz⸗ & Pappenindustrie Aktiengesellschaft, Sitz Markgröningen, wurde auf Antrag der Schuldnerin durch Beschluß vom 21. August 1924 aufgehoben. Ludwigsburg, den 22. August 1924. Amtsgericht.

Neustadt, Aisch. 45434] Die über das Vermögen des Pinsel⸗ fabrikanten Karl Gesell in Neustadt a. Aisch verhängte Geschäftsaufsicht wurde auf Grund § 66 Abs. 2 Nr. 1 Gesch.⸗

Auf.⸗B. aufgehoben. Neustadt a. Aisch, den 1. August 1924. Gerichtsschreibereie— des Amtsgerichts Neustadt a. Aisch.

Neustadt, Orlz. [45436] Die Geschäftsaufsicht über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Otto Staps, Inhaber der Firma Otto Staps, hier, ist durch Zwangsvergleich rechtskräftig beendet. Thüringisches Amtsgericht Neustadt an der Orla, 19. August 1924.

Neu Ulm. [45437] Die am 16. Mai 1924 über das Ver⸗ mögen der Firma Hans Brücklmeier und Cie. in Neu Ulm angeordnete Geschäfts⸗ aufsicht wird wegen Fristablauf nach § 66 Abs. 3 Ziffer 3 G.⸗A.⸗Verordg. aufgehoben. Neu Ulm, den 20. August 1924. Bayer. Amtsgericht Neu Ulm.

DBayer.

Philipnsburg, Baden. [45489⁄

I. Auf Antrag des Kaufmanns Pauß Eifler, des Inhabers der Dampfziegelei und des Kieswerks Ed. Rothenberger in Rheinsheim, wird über das Vermögen der Fa. Rothenberger gem. §§ 1, 2, 20 ff. der Bekanntmachung vom 14. 12. 1916 in der Fassung vom 14. 6. 1924 R. G. Bl. S. 641 die Geschäftsaufsicht zur Ab⸗ wendung des Konkurses angeordnet.

II. Zur Aufsichtsperson wird bestellt Direktor Hepp, Karlsruhe.

Philippsburg, den 21. August 1924. Gerichtsschreiberei Bad. Amtsgerichts.

Reichenbach, Schles. [45818]% Ueber das Vermögen des Kaufmanns Hans Oppermann in Reichenbach i. Schl. in Firma Hans Oppermann, Reichenbach i. Schl., wird Geschäftsaufsicht angeordnet. Zur Aufsichtsperson wird der Kaufmann Schwenzer in Reichenbach i. Schl. be⸗ stellt. Es wird ein Gläubigerbeirat be⸗ stellt. Dessen Mitglieder sind: 1. Halpaus Zigarettenfabrik in Breslau, 2. A. Joeschke Zündholzfabrik in Reichenstein, 3. Yenidz Zigarettenfabrik in Dresden.

Reichenbach i. Schl., 23. August 1921 Amtsgericht. Zellerfeldl. [45456 Die Geschäftsaufsicht zur Abwendun⸗ des Konkurses über das Vermögen der Firma Wilhelm Köhler jun. Nachf. Aktien⸗Gesellschaft in St. Andreasberg ist heute, am 23. August 1924, 10,30 Uhr Vormitkags, angeordnet. Als Aufsichts⸗ person wird der Fabrikdirektor Gustav

Schorse in St. Andreasberg bestellt. Amtsgericht Zellerfeld, 23. August 1924.

ermmmneen

8. Tarif⸗ und Fahrplanbekannt⸗ machungen der Eisenbahnen.

[44601]

Mittelbdeutsch⸗Bayerischer und

Mitteldeutsch⸗Südwestdeutscher

Güterverkehr.

Mit Gültigkeit vom 25. August 1924 werden die Stationen Börnecke(Braunschw), Timmenrode und Warnstedt der Halber⸗ stadt⸗Blankenburger Eisenbahn in die direkten Tarife aufgenommen. Nähere bei den Abfertigungen.

Erfurt, den 20. August 1924.

Reichsbahndirektion.

Der Bezugspreis beträgt monatlich 3,— Goldmark freibl. Alle Postanstalten nehmen Bestellung an, für Berlin außer den Postanstalten und Zeitungsvertrieben für Selbstabholer auch die Geschäftsstelle SW. 48, Wilhelmstraße Nr. 32. Einzelne Nummern hosten 0,30 Goldmark.

Fernsprecher: Zentrum 1573.

Anzeigenpreis für den Raum

einer 5 gespaltenen Einheitszeile 1,— Goldmark freibleibend, einer 3 gespaltenen Einheitszelle 1,70 Goldmark freibleibend.

Anzeigen nimmt an

die Geschäftsstelle des Reichs⸗ und Staatsanzeiger⸗

Berlin SW. 48, Wilhelmstraße Nr. 32.

konto.

8

Berlin, Donnerstag, den 28. August, Abe

nds. Postscheckkonto: Berlin 41821.

Einzelnummern oder einzelne Beilagen werden nur gegen Barbezahlung oder

einschließlich des Portos abgegeben.

vorherige Einsendung des Betrages

Inhalt ves amtlichen Teiles:

b Deutsches Reich. 1 3. Verordnung zur Durchführung der Verordnung über Gold⸗ bilanzen.

Preußen. 8 8 8

Ernennungen und sonstige Personalveränderungen. 88 Bekanntmachung, betreffend den Geldwert für die am 24. Sep⸗ tember 1924 fälligen Jahreszahlungen von Roggenpfandbrief⸗

1)

darlehen.

Amtliches. Deutsches Reich. Dritte Verordnung

zur Durchführung der Verordnung über Gold⸗ bilanzen.

. Vom 27. August 1924.

Auf Grund des § 20 der Verordnung über Gold⸗ biülanzen vom 28. Dezember 1923 (-GBl. I S. 1253) ver⸗ ordnet die Reichsregierung:

(1) Bei der Berechnung der Gebühren für die Beurkundung von Beschlüssen der Generalversammlung (Gesellschafterversammlung) über die Umstellung, für die Eintragung solcher Beschlüsse in das Handels⸗ register und für die Beurkundung der Anmeldung zur Eintragung gilt als Wert des Gegenstandes: . G

1. wenn das auf Goldmark umgestellte Eigenkapital nicht mehr als 20 000 Goldmark beträgt,

der Betrag des auf Goldmark umgestellten Eigenkapitals;

2. wenn das auf Goldmark umgestellte Eigenkapital mehr als 20 000 Goldmark, aber nicht über 100 000 Goldmark beträgt,

20 000 Goldmark zuzüglich 50 vH des 20 000 Goldmark übersteigenden Betrags;

3, wenn das auf Goldmark umgestellte Eigenkapital mehr als 8* 000 Goldmark, aber nicht über 1 Million Goldmark beträgt, dder nach Ziff. 2 errechnete Betrag zuzüglich 30 vH des 100 000 Goldmark übersteigenden Betrags;

4. wenn das auf Goldmark umgestellte Eigenkapital mehr als 1 Million Goldmark beträgt, dder nach Ziff. 3 errechnete Betrag zuzüglich 20 vH des

1 Million Goldmark übersteigenden Betrags mit der Maß⸗ gabe, daß der Berechnung der Notariats⸗ aund Gerichts⸗ gebühren kein höherer Wert als 1 Millish Goldmark 8 zugrunde gelegt werden darf.

(2) Bei der Bemessung des Betrags des auf Goldmark um⸗ gestellten Eigenkapitals wird ein etwa bestehendes Kapitalentwertungs⸗ konto in Abzug gebracht. 8 1“

Im Falle einer Kapitalherabsetzung zum Zwecke des Ausgleichs

ines Kapitalentwertungskontos finden die Vorschriften des § 1 ent⸗ sprechende Anwendung.

8 ö. 0„ * R „Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.

Sie findet auch auf solche Beurkundungen und Eintragungen der im § 1 bezeichneten Art Anwendung, die vor ihrer Vertündung vor⸗ genommen sind.

Berlin, den 27. August 1924.

b Der Reichsminister der In

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Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Das Preußische Staatsministerium hat die Wahl des ittmeisters außer Diensten Wolf von Trotha in Collenbey, reis Merseburg, zum Generallandschaftsdirektor der Land⸗ ) 2

K sch Wirkung vom

.

aft der Provinz Sachsen auf die Dauer von 12 Jahren mit 1. August 1924 ab bestätigt.

VBekaninimachung.

„Der Geldwert für die am 24. September 1924 fälligen Jahreszahlungen der bei dem Ritterschaftlichen und Neuen Brandenburgischen Kredit⸗Institute, aufgenommenen Roggenpfandbriefsdarlehen wird nach einem Durch⸗ schnittswert des märkischen Roggens von 6,75 Bill. Mark je Zentner berechnet werden.

Berlin, den 27. August 1924. n „„ 7 * C Kur⸗ und Neumärkische Haupt⸗Ritterschafts⸗Direktion. von Winterfeld.

Nichtamtliches. Deutscher Reichstag.

25. Sitzung vom 27. August 1924, Vormittags 11 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger“).)

Am Regierungstisch: Reichskanzler Marx, Reichs⸗ verkehrsminister Oeser.

Präsident Wallraf eröffnet die Sitzung um 11 Uhr 20 Minuten.

Auf der Tagesordnung steht zunächst der kom⸗ munistische Antrag, der zu der Abstimmung über das Londoner Abkommen alle ausgeschlossenen und inhaftierten Abgeordneten zulassen will.

Wie Abg. Hampe (Wirtsch. Vgg.) als Berichterstatter mitteilt, hat der Geschäftsausschuß diesen Antrag abgelehnt.

Die Kommunisten beantragen nunmehr, wenigstens die aus⸗ geschlossenen Abgeordneten Remmele und Dr. Schwarz zu der entscheidenden Sitzung zuzulassen. 1

Abg. Dr. Rosenfeld (Soz) hält es für notwendig, daß angesichts der großen Bedeutung der bevorstehenden Abstimmungen alle Abgeordneten daran teilnehmen müßten. Für den Abgeordneten Remmele würden die zwanzig Sitzungstage, für die er ausgeschlossen ist, ohnehin am Donnerstag ablaufen.

Abg. Scholem (Komm.) wirft der Mehrheit vor, Zulassung der ausgeschlossenen und inhaftierten Abgeordneten nur ver⸗ hindere, um auf diese Weise vielleicht noch eine Zweidrittelmehrheit für den Sklavenvertrag zusammenzubringen. Er wäre damit ein⸗ verstanden, wenn man die Inhaftierten gefesselt zur Wahlurne in den Saal hineintragen würde. Das wäre ein Symbol für die Ab⸗ stimmung, die das deutsche Volk jetzt zu vollziehen habe.

Der kommunistische Antrag auf Hinzuziehung der aus⸗ geschlossenen und inhaftierten Abgeordneten wird gegen die Sozialdemokraten, Kommunisten und Nationalsozialisten ab⸗ gelehnt, ebenso der kommunistische Antrag, wenigstens die Abgg. Remmele und Dr. Schwarz zuzulassen. Der Ausschußantrag wird dann unter lebhaften Pfuirufen der Kommunisten angenommen.

Abg. Frick (Nat.⸗Soz.) beantragt, einen Antrag seiner Fraktion auf Amnestierung der sogenannten politischen Verbrecher dem Rechts⸗ ausschuß zu überweisen, da durch das Londoner Abkommen die separatistischen Hochverräter im besetzten Gebiet begnadigt würden.

Als Abg. Brodauf (Dem.) gegen die Behandlung dieses Antrags Widerspruch erhebt, entsteht tosender Lärm bei den Kommunisten und Nationalsozialisten, die erregt aus ihren Bänken stürzen und auf den Abg. Brodauf eindringen, um den sich seine Freunde schützend sammeln. Der Lärm hält minutenlang an, die Kommunisten dringen mit geballten Fäusten vorwärts. Nur mühsam schafft der Präsident Ruhe. Auf einmal stürzen die Kommunisten mit geballten Fäusten auf den Abg. Brodauf los, der durch die demokratischen Ab⸗ geordneten Korell, Kopsch, Dietrich⸗Baden und andere geschützt wird. Brodauf verteidigt sich mit einem zu⸗ sammengeballten Bündel Zeitungen. Die kommunistischen Abgeordneten Höllein und Koenen schlagen mit den Fäusten auf die Demokraten ein. Sozialdemokraten und Zentrumsabgeordnete mischen sich dazwischen. Es entsteht ein ungeheurer Tumult. Es entwickelt sich eine Prügelszene, an der sich die meisten kommunistischen Ab⸗ geordneten heteiligen. Die Tribünenbesucher erheben sich spontan von den Plätzen und stoßen Pfuirufe aus. Im Hause herrscht eine ungeheure Erregung. Der Präsident, der ver⸗ geblich versucht hat, Ruhe zu schaffen, und mit der Glocke nicht mehr durchgedrungen war, verläßt den Sitzungssaal. Die Sitzung ist damit gesprengt. Die Abgeordneten stehen noch lange in erregten Gruppen zusammen. Der Abg. Brodauf wird von seinen Freunden aus dem Saal geführt.

Um 12 Uhr 10 Min. eröffnet der Präsident Wallraf wiederum die Sitzung. (Abgeordnete aller Parteien haben sich um die Rednertribüne versammelt und müssen vom Prä⸗ sidenten erst wiederholt aufgefordert werden, ihre Plätze ein⸗ zunehmen.)

Der Präsident erklärt, daß die Vorgänge, die sich soeben abgespielt haben, eines deutschen Parlaments unwürdig seien. (Leb⸗ hafte Zustimmung bei den bürgerlichen Parteien und bei den Sozial⸗ demokraten.) Der Aeltestenrat werde um 2 Uhr zusammentreten, um die notwendigen Maßregeln zu besprechen und gegen die Schuldigen einzuschreiten. (Lebhafter Beifall. Lärm und Gelächter bei den Kommunisten.)

Abg. Stedter (Komm.) verlangt, daß Polizeispitzel, die an⸗ geblich sich im Sitzungssgale aufhielten, sofort entfernt würden. Es sei unerhört, daß im Reichstage Polizei versammelt sei. (Andauernder großer Lärm.) 1

Präsident Wallraf erwidert, daß nur dieselben polizeilichen Maßnahmen im Reichstage getroffen wären, wie sie schon seit langer Zeit üblich seien. Er habe keinerlei neue Anordnungen getroffen.

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*) Mit Ausnahme der durch Sperrdruck hervorgehobenen Reden

der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind.

Der Reichstag möge doch endlich selbst dafür sorgen, daß diese Maß⸗ nahmen überflüssig würden (Lebhafte Zustimmung bei den bürger lichen Parteien und den Sozialdemokraten, tobender Lärm bei den Kommunsten.) Daß sie nicht überflüssig seien, hätten die Vorgänge des heutigen Tages gezeigt. 8

Abg. Dr. Külz (Dem.) verlangt Aussetzung der Sitzung auf eine halbe Stunde, damit die Fraktionen zu den tiefbeschämenden Vor⸗ gängen Stellung nehmen könnten.

Aba. Katz (Komm.) behauptet, daß vier Polizeispitzel im Saale gewesen seien und ihn eben erst verlassen hätten (Andauernde große Unruhe.)

Der Antrag Külz auf vorläufige Vertagung wird ab⸗ gelehnt. Es wird die Aussprache über das Reichsbahn⸗ gesetz fortgesetzt.

Eingegangen ist ein nationalsozialistischer Antrag, der den Antrag Bredt für verfassungswidrig erklärt.

Abg. Seibert (D. Vp.) wünscht eine Erklärung der Re⸗ gierung über die Sicherung der Rechte des Eisenbahnpersonals. Die Sicheruna der Berufsstellung der Eisenbahner liege auch im Interesse der Oeffentlichkeit. Die Dienstfreudigkeit der Beamten, die davon abhängig sei, habe auch große Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens.⸗Der Redner wünscht Mitwirkung der Beamten⸗ vertretuna bei Durchführung der Personalordnung. 8

Aba. Rahl (Nat.⸗Soz.) befürchtet, daß eine Folge der Ein⸗ setzung des ausländischen Kommissars weitgehende Ersparnisse am Personal sein werde, die sich in Entlassungen und Einkommen⸗ verminderungen zeigen würden. Unsere Verkehrsverwaltung babe früher den besten und stolzesten Beamtenkörper aobabt. Man müsse deshalb gegen die Unterstellungen des Dawes⸗Gutachten protestieren. Auch mit der deutschen Tarifhoheit sei es nicht weit her angesichts der Kontrolle des französischen Kommissars. Der Redner bezeichnet das Reichsbanhgesetz als untragbar. 8

Abg. Dauer (Bayr. Vp.) erklärt, daß sich Bayern die Lösung anders vorgestellt habe. Man hätte es dort lebhaft begrüßt, wann das Staatsbahnsystem hätte beibehalten werden können. Der Redner erwartet, daß die schwweren Ovpfer nicht vergeblich gewesen seien und daß unsere wirtschaftliche und politische Freiheit wiederhergestellt werde. Die Bayerische Volkspartei werde trotz aller Bedenken nicht gegen die Gesetze stimmen.

Reichsverkehrsminister Oeser: Damen und Herrent Ich glaube nicht, daß es von dem hohen Hause gewünscht wird, daß ich im gegenwärtigen Moment in ausführlicher Weise über die ver⸗ schiedenen Fragen, die mit dem Reichsbahngesetz zusammenhängen, hier noch spreche. Ich kann mich auf die Ausführungen im Ausschuß beziehen, von denen ja auch von oppositioneller Seite anerkannt worden ist, daß alle sachliche Aufklärung gegeben worden ist. Da⸗ gegen glaube ich, auf eine Seite der Frage noch eingehen zu sollen. Das sind die Wünsche, die hier in bezug auf das Personal geäußert worden sind. Verschiedene der Redner haben darauf hingewiesen, daß ein vertrauensvolles Verbältnis zwischen dem Personal und der Ver⸗ waltung erforderlich ist, wenn die neue Gesellschaft gedeihen soll. Das ist durchaus zutreffend und auch die Meinung der Verwaltung. Der ungeheure Personalkörper des Unternehmens wird von selbst dazu zwingen, in allen Fragen, die das Personal angehen, mit der äußersten Vorsicht und Objektivität zu verfahren. Es ist ganz selbst⸗ verständlich, daß das Schwergewicht dieses großen Körpers für sich selbst Beachtung erheischt und Beachtung finden muß.

Nun ist in der Debatte vielfach bemängelt worden, daß das Berufsbeamtentum nicht genügend gewahrt sei, oder daß da doch noch Absichten vorhanden seien, die gegen das Berufsbeamtentum gerichtet wären. Meine Stellung war von Anfang an die, daß ich an der Eigenschaft der Beamten so wenig wie möglich etwas geändert haben wollte, weil ich voraussehen mußte, daß eine grundsätzliche Aenderung hier zu den äußersten Schwierigkeiten führen müsse. Auf der Gegen⸗ seite waren andere Wünsche vorhanden. Ich darf nur daran erinnern, daß in Oesterreich die Beamten zu Angestellten gemacht worden sind. Es ist uns in den Verhandlungen gelungen, unseren Standpunkt durchzusetzen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß das Berufsbeamten⸗ tum erhalten ist und erhalten bleibt. Der Reichsbahnbeamte ist Beamter im Sinne der Reichsverfassung und bleibt im Sinne der Reichsverfassung ein Beamter. Er hat infolgedessen eine Reihe von Rechten und Pflichten auferlegt bekommen, die er nicht hätte auferlegt bekommen können, wäre er nicht Beamter, besäße er fortan nicht auch die Beamteneigenschaft. Also hierüber, glaube ich kann eine vollständige Beruhigung eintreten. 8

Nun wird allerdings eingewendet, daß der § 214, der der Per⸗ sonalabbauverordnung entspricht, an diese Eigenschaft tastet, daß durch den § 24 eine Veränderung eintreten kann. Ich mache darauf auf⸗

merksam, daß er nur dem gegenwärtigen Rechtszustand entspricht, der allerdings auch nach der Meinung der Regierung und des Reichs⸗ tags nicht ein dauernder Zustand sein würde. In der Hinsicht aber, meine Damen und Herren, muß für die Privatunternehmen ein ge⸗ wisses Ventil geschaffen werden, da es nicht nur seine Einnahmen und Ausgaben selbst zu erledigen hat, sondern ihm auch eine un⸗

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Füteinns

geheure Reparationslast auferlegt worden ist.