Der Reichsrat hielt vorgestern unter dem Vorsitz des Staatssekretärs Zweigert eine öffentliche Vollsitzung ab, auf deren Tagesordnung die Locarno⸗Vorlage stand. Die Vorlage war am Vormittag von den Ausschüssen des Reichsrats eingehend beraten worden. Auf ein Referat wurde verzichtet. Vor der Abstimmung erklärte der Vertreter von 1 Gesandter Boden, laut Bericht des Nach⸗ richtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger:
Die braunschweigische Regierung stimmt dem Gesetzentwurf u, bringt aber dabei zum Ausdruck, daß sie die von der Entente
ezüglich der sogenannten Rückwirkungen des Sicherheitspaktes bislang getroffenen F— einmal wegen ihrer Unbestimmt⸗ eit, sodann aber vor allem wegen des völligen Fehlens einer Zu⸗ lccherung hinsichtlich der Abkürzung der Besatzungsfrist für nicht ausreichend hält und daß sie ihre Zustimmung nur in der Er⸗ wartung gibt, daß entsprechend den Ausführungen der Vertreter der Reichsregierung in der Besprechung der Ministerpräsidenten der Länder am 19. d. M. in allernächster Zeit weitere Maßnahmen der Entente folgen werden. Im besonderen muß erwartet werden, daß die nach Annahme des Dawes⸗Planes und Abschluß des Sicherheitspaktes jeder Grundlage entbehrende Besetzung deutschen Gebietes baldigst aufgegeben wird. Es wird anzustreben sein, daß in letzterer Beziehung noch vor dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund bestimmte Erklärungen erfolgen.
Der Vertreter von Thüringen erklärte:
Meine Regierung stimmt der Vorlage zu, obwohl sie nicht die volle Erfüllung der davon erwarteten Rückwirkungen bringt. Wenn sie trotzdem ihre Zustimmung gibt, so geschieht das im Ver⸗ trauen auf die Erklärung der Reichsregierung, daß der Vertrag von Locarno eine Anerkennung des Versailler Diktates nicht be⸗ deutet und in der Erwartung, daß der Vertrag nur den ersten Schritt bedeutet auf dem Wege der Beseitigung des Versailler Diktates und der Wiederherstellung der Freiheit und Gleich⸗ berechtigung des deutschen Volkes. Die Regierung timmt ferner dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund zu, in der Erwartung, daß im Wege der Verhandlungen eine für Deutsch⸗ land einwandsreie Auslegung des Artikels 16 sich ergeben wird, und in der Erwartung, daß nunmehr eine völlige Gleichstellung und Gleichberechtigung Deutschlands mit den anderen Großstaaten ein⸗ treten wird und ausdrücklich die Schuldlüge zurückgewiesen wird.
Der Vertreter von Mecklenburg⸗Schwerin erklärte kurz:
Namens meiner Regierung habe ich zu erklären, daß sie nicht in der Lage ist, der Vorlage zuzustimmen.
Die Abstimmung über die beiden Artikel der Vorlage war getrennt. Der Artikel 1 (Ermächtigung zur Unterzeichnung des Locarno⸗Vertrags) wurde mit 56 gegen 4 Stimmen angenommen. Dagegen stimmten die Vertreter von Ostpreußen, Pommern und Niederschlesien sowie Mecklenburg⸗Schwerin. Der Stimme enthielten sich die Ver⸗ treter von Hessen⸗Nassau und Württemberg.
Der Artikel 2 (Eintritt Deutschlands in den Völkerbund) wurde mit 43 gegen 14 Stimmen an⸗
enommen. Dagegen stimmten Ostpreußen, Pommern, Nieder⸗ chlesien, Bayern und Mecklenburg⸗Schwerin. Der Stimme enthielten sich Württemberg und Hessen⸗Nassau.
Ein Antrag Bayerns zu Artikel 2: „über den Zeit⸗ punkt des Eintritts in den Völkerbund beschließt der Reichs⸗ tag“ fand nicht die nötige Unterstützung.
In der Gesamtabstimmung wurde die ganze Vorlage mit 46 gegen 4 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen an⸗ eecgann. Dagegen stimmten Ostpreußen, Pommern, Niederschlesien, Mecklenburg⸗Schwerin. Der Stimme ent⸗ hielten sich Hessen⸗Nassau, Bayern und Württemberg. Der Vertreter der Provinz Brandenburg war nicht anwesend.
Der Gesetzentwurf hat folgenden Wortlaut: Arztlel 1:
Dem Vertrage, dem die am 16. Oktober 1925 in Locarno unterzeichneten Schlußprotokolle beigefügt sind, die am 1. Dezember in London unterzeichnet werden sollen, nämlich
1. dem Vertrage zwischen Deutschland, Belgien, Frankreich, 1 Großbritannien und Italien; 2. dem Schiedsabkommen zwischen Seh und Belgien; 3. dem Schiedsabkommen zwischen Deutschland und Frankreich; 4. dem Schiedsvertrage zwischen Deutschland und Polen; Tschecho⸗Slowakei, 11.“ wird zugestimmt. 8 Artikel 2: Die Reichsregierung wird escsesg die zum Eintritt Deutschlands in den Völkerbund erforderlichen Schritte zu tun. Artikel 3: Dieses Gesetz tritt an dem auf die Verkündung folgenden Tage in Kraft. 1
.
Preußen. über die preußischen Staatseinnahmenu im Monat Oktober 1925.
Mill. Reichsmark vom vom 1. 10. 1925 1. 4. 1925
bis 31. 10. 1925
Mill. Reichsmark
I. Einnahmen: a) Reichssteuerüberweisungen (Staats⸗ anteil) 8 11“ 62,5 b) Grundvermögenssteuer E1“ 17,7 c) Hauszinssteuer (Staatsanteil) 8 43,3 d) sonstige Einnahmen . 1G“ 54,7
Summe.. 178,2 II. Ausgaben: Staatsausgabebeenn .
III. Mithin mehr.. — weniger. 27,2
IV. Stand der schwebenden Schulden Ende Oktober 1925: b Schatzanweisunenn . 28,1 Mill. RM.
436,3 117,5 257,5 604,4
1 415,7
205,4 1 483,1
“ 67,4
Deutscher Reichstag.
122. Sitzung vom 21. November 1925, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger“.) Am Regierungstische: Reichsminister des Aeußern
Dr. Stresemann. 1 Präsident Löbe eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 30 Mi⸗ nuten und teilt mit, daß der Reichsminister des Innern die Verhaftung der kommunistischen Reichstagsabgeordneten
*) Mit Ausnahme der durch Sperrdruck hervorgehobenen Reden der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben
Das
Heckert, Hörnle, Koenen, Remmele und Stöcker wegen Hochverrats beantragt habe. (Lebhafte Pfui⸗ rufe bei den Kommunisten.) Der Antrag wird dem Geschäfts⸗ ordnungsausschuß überwiesen.
Die erste Beratung des Handels⸗ und Schiff⸗ fahrtsvertrages mit Italien wird darauf fort⸗ gesetzt.
Zunächst nimmt Reichsminister Dr. Stresemann das Wort. Er erklärt:
Meine Damen und Herren! Wie ich aus den Berichten der Presse ersehen habe, sind in der gestrigen Sitzung des Reichstags bei der Beratung des deutsch⸗italienischen Handels⸗ vertrags scharfe und beleidigende Angriffe gegen die italienische Regierung und den italienischen Ministerpräsidenten erhoben worden. (Zurufe von den Scozlaldemokraten: Mit Recht!) Ich bedaure, daß die Gelegenheit der Beratung über eine Frage wirt⸗ schaftlicher Verständigung zwischen diesen beiden Ländern dazu benutzt worden ist, Fragen aufzuwerfen, die in dem Gegensatz der Welt⸗ und Staatsanschauung ihre Begründung finden. Es ist meine selbst⸗ verständliche Pflicht, gegen diese Angriffe, namentlich gegen die Form, in der sie erfolgt sind, hier Einspruch zu erheben. Ebenso wie wir in Deutschland uns dagegen verwahren würden, daß innerdeutsche Verhältnisse zum Gegenstand der Erörterung in ausländischen Parla⸗ lamenten gemacht werden, so scheint es mir auch nicht angebracht, dies unsererseits zu tun. (Sehr richtig! bei der Deutschen Volks⸗ partel.)
Soweit in den Reden verschiedener Abgeordneten Fragen erörtert worden sind, die sich auf die Erfüllung der von anderen Staaten übernommenen internationalen Verpflichtungen gegenüber ihren Minderheiten beziehen. so dürften diese Fragen bei einem eventuellen Eintritt Deutschlands in den Völkerbund die Möglichkeit aktueller Erörterung geben, und Sie können überzeugt sein, daß die Reichs⸗ regierung sich der moralischen Pflichten durchaus bewußt ist, die ihr aus dem kulturellen Zusfammenhang der deutschen Stämme in der Welt erwachsen. (Zuruf von den Völkischen: Da haben Sie nichts zu sagen!) — Im Völkerbund ist durchaus die Möglichkeit gegeben (Lachen bei den Kommunisten; Abg. von Graese [Mecklenburg]: Diese Räuberbande!), gerade in diesen Fragen zu wirken. Wir werden uns ja darüber bei der nächsten Gelegenheit unterhalten können.
Der Vertrag, den wir hier beraten, ist in einem vertrauensvollen Zusammenwirken der Unterhändler beider Länder zustande gekommen. Ich würde bitten, diese Zusammenarbeit nicht durch Erörterung inner⸗ politischer italienischer Verhältnisse von unserer Seite aus störend zu beeinflussen. (Bravo! bei der Deutschen Volkspartei. — Lachen und Zurufe von den Völkischen und den Kommunisten,)
Abg. Graf Reventlow (völk.) hält gute Beziehungen zu Italien für durchaus wünschenswert. Bisher n aber davon leider noch nicht viel zu merken. Vor allem, fährt Redner fort, erheben wir schärfsten gegen die Behandlung unserer deutschen Landsleute in Polen. Wir bedauern, daß Dr. Stresemann darauf nicht genügend Rücksicht genommen hat. In der ganzen süd⸗ deutschen Bevölkerung dvg eine ungeheure Erbitterung wegen der Behandlung der Deutschen in Südtirol durch die Italiener. Es wird vorgeschlagen, auf die Einfuhr italienischer Südfrüchte zugunsten der Eünhaht aus Spanien zu verzichten. Man vergißt viel zu 8 daß Italien infolge seines Vertragsbruchs durchaus nicht besondere Rücksicht verdient. Ueberdies werden in Italien noch jetzt giftstrotzende Artikel gegen Deutschland E1 schein dem „Geist von Locarno“ nicht gerade zu Die „Idea nacionale“ bezeichnet ein Kolonialmandat an eutsch⸗ land als unmöglich. Die Herren werden noch ganz anderes von dem „Geist von Locarno“ erleben, der ja weiter nichts 8 als der Geist von Versailles in Zivil. Im übrigen haben die italieni⸗ fchen Kolonialgrausamkeiten ja Weltruf erlangt. Die Herren von der Linken wollten bei den Massen einen Geist der Zusammen⸗ gehörigkeit wecken gegen alle diejenigen, die unsere Volksgenossen außerhalb Deutschlands quälen. Wir werden den Handels⸗ vertrag sachlich prüfen und 15 Verhalten danach einrichten. Die Inkaufnahme wirtschaftlicher Nachteile zur Erlangung problemati⸗ scher politischer Erfolge ist auf die Dauer nicht angängig. Die bloße Behandlung auf gleichem Fuße rechtfertigt nicht unsere wirt⸗ schaftliche Zugrunderichtung. 8
Abg. Stöcker (Komm.) verurteilt die italienische Politik gegenüber den Deutschen in Südtirol. Er spricht sich scharf gegen den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund aus und erklärt, daß das Eintreten des Außenministers für den Eintritt in den Völker⸗ bund völlig unverständlich sei. Den Handelsvertrag mit Italien lehnt der Redner — gemeinsam mit den italienischen Kom⸗ munisten — insonderheit mit Rücksicht auf die 1 Zoll⸗ politik ab, die sich aufs schärfste gegen die Arbeiterklasse, die An⸗ gestellten und Beamten wie gegen die kleinbäuerliche Bevölkerung auswirken würde. Zollkämpfe seien auch meist nur die Einleitung zu blutigen kriegerischen Auseinandersetzungen gewesen. öö“ Schutzzollpolitik werde der Widersinn der kapitalistischen Wirt⸗ schaftspolitik auf die Spitze getrieben. Hilferding habe ich gestern bezeichnenderweise nur gegen den Reichskanzler Dr. Luther ge⸗ wandt, als ob er allein der schwarze Mann wäre, der die anderen in der Zollpolitik nur verführe. Die Sozialdemokraten seien offenbar bereit, mit Dr. Stresemann und Brauns, diesen Steuer⸗ räubern, eine Regierung zu bilden. (Präsident Löbe weist den Aus⸗ druck als unparlamentarisch zurück.) Zuerst habe es bei den Sozialdemokraten geheißen: Fort mit dieser Regierurn 1S des Reichstags! Aber die sozialdemokratische Partei Habe gestern den schon seit Wochen vorbereiteten Umfall vollzogen, anstatt einen Reichstagswahlkampf einzuleiten, bei dem mindestens die Deutsch⸗ nationalen stark geschwächt worden wären. (Zuruf rechts: Sie wissen wohl, warum!) Der Redner wendet sich dann gegen die italienische faseistische Diktatur, die sich seit Jahren gegen die italienische Arbeiterschaft richte. Der Abwehrkampf gegen diese fascistische Diktatur müsse organisiert werden.
Die beiden Vorlagen werden dem Auswärtigen und dem Handelspolitischen Ausschuß überwiesen.
Das vorläufige Zollabkommen mit der Schweiz und das Uebereinkommen mit Oest'er⸗ reich zur Regelung einzelner Zollfragen werden ohne Aussprache auf Antrag des Abg. Lejeune⸗ Jung (D. Nat.) dem Auswärtigen und dem Handels⸗ politischen Ausschuß überwiesen.
Es folgt die 8 Lesung des Gesetzentwurfs über die weitere vorläufige Regelung des Hanshalts für 1925. Danach wird der Notztat bis zur gesetzlichen Feststellung des Haushaltsplanes verlängert.
Abg. Stöcker (Komm.) protestiert gegen die Notgesetzgebung und sagt: Wir sind jetzt glücklich so weit, daß uns die Verlängerung des Notetats Sexe bis auf den Sanktnimmerleinstag vor⸗ geschlagen wird! Die bürgerlichen Parteien hatten es mit Steuer⸗ und Zollraub viel eiliger als mit dem Etat, und dieser Notetat soll einer Reichsregierung bewilligt werden, die man noch gar nicht kennt, die auch trotz allen Geschreies der Sozialdemokraten, daß sie bei der Abstimmung über Locarno nicht Lückenbüßer sein wollen, möglicherweise wieder Deutschnationale zu Mitgliedern zählen wird. Wir lehnen den Notetat ab.
Abg. Dr. Koch (Dem.): Die Vorlage mutet an wie ein schlechter Witz. Wie konnte man auf den Gedanken kommen, daß der
des Aeußern
Reichstag sein höchstes Recht, das Budgetrecht, einfach preisgeben
1.“
würde? Wir behalten uns zur zweiten Lesung einen Abänderungs⸗ antrag vor.
In der zweiten Lesung befürwortet
Abg. Dr. Hertz (Soz.) einen von den Demokraten und den Sozialdemokraten eingebrachten Antrag, die Geltungsdauer des Notetats bis zum 31. Dezember zu befristen.
Staatssekretär des Reichsfinanzministeriums Dr. Fischer: Die Regierung beabsichtigt nicht, die Rechte des Hauses zu be⸗ schränken. Die Regierung hat sich bemüht, die Beratung des Haus⸗ halts zu Ende zu bringen; es ist aus Gründen, für die die Regierung nicht kann, nicht möglich gewesen. Der Notetat länft am 30. No⸗ vember ab, und wir müssen die Möglichkeit haben, die Geschäfte des Reiches weiterzuführen. Wir haben die unbestimmte Frist vor⸗ geschlagen, um möglichst das Haus zur eeseung des Etats zu veranlassen. Wenn der Reichstag im Dezember die Etats⸗ beratung beenden kann, kann der Regierung der 31. Dezember nur recht sein, aber es bestehen Zweifel, ob das möglich sein wird. Ich möchte deshalb anregen, den 31. Januar zu bestimmen.
Präsident Löbe schlägt vor, daß bis zur dritten Lesung unter den Parteien eine Verständigung über den Termin erfolgt.
Nach einer kurzen Erwiderung des Abg. Koch (Dem.) nimmt die ooß! Mehrheit den Abänderungsantrag an. Die dritte Lesung der Vorlage wird an einem späteren Tage stattfinden.
Damit ist die Tagesordnung erledigt. Nächste Sitzung, Montag, den 23. November, Vormittags 11 Uhr: Erste Lesung der Verträge von Locarno. “
Schluß 2 ¼ Uhr.
“
Parlamentarische Nachrichten. b
Der Aeltestenrat des Reichstags trat vorgestern zur Heratung der Geschäfslage zusammen. Er beschloß, wie
as Nachrichtenbüro des Vereins Deutscher Zeitungsverleger be⸗ richtet, daß am Montag um 11 Uhr Vormittags die große politische Aussprache über die Regierungsvorlage bezüglich des Vertrages von Locarno und des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund beginnen soll. Die Verhandlungen werden durch eine Rede des Reichskanzlers Dr. Luther eingeleitet werden. Nach der Rede des Reichskanzlers wird sich das Plenum auf Dienstag vertagen. Am Montag nachmirtag wird aber der Auswärtige Ausschuß des Reichstags zusammentreten, um über die Ent⸗ waffnungsfrage zu beraten. Die Vollsitzung des Reichstags am Dienstag, die die Reden der bringen wird, soll schon um 10 Uhr Vormittags beginnen. Die Debatte soll spätestens am Mittwoch zu Ende geführt werden. Die zweite und dritte xe.- der Vorlage soll in der Zeit vom Donnerstag bis zum Sonnaben erfolgen, so daß die deutsche Delegation am Sonnabend abend nach London abreisen könnte. Der Aeltestenrat beschäftigte sich dann noch mit dem kommunistischen Antrage auf Wiederzulassung der während der Zolldebatten ausgeschlossenen kommunistischen Abge⸗ ordneten. Die Angelegenheit wurde zunächst dem Geschäfts⸗ ordnungsausschuß zur generellen Prüfung überwiesen, ob eine solche Zurücknahme eines Ausschlusses überhaupt möglich ist.
Der Reichstagsausschuß für die besetzten Ge⸗ biete behandelte vorgestern lunächt die Verteilung der Pausch⸗ beträge zur Abgeltung von Ruhrkampfschäden der Städte und Gemeinden sowie die Frage der Er⸗ der verteilten Wohnungsbeihilfen mit Rücksicht auf die inzwischen eingetretene Verteuerung. Hierzu be⸗ antragten die Sozialdemokraten, daß mit Rücksicht auf die schlechte wirtschaftliche Lage des besetzten Gebietes der Zuschuß bu Notstandsarbeiten aus den Mitteln der produktiven Erwerbs⸗ osenfürsorge so gestaltet werden sell daß der Pflichtanteil der Gemeinden im besetzten Gebiet auf höchstens ein Zehntel festgesetzt wird. Ist eine Gemeinde in besonders schwieriger finanzieller Lage, so soll von der Aufbringung gemeindlicher Mittel als Vor⸗ aussetzung für die Reichszuschüsse überhaupt abgesehen werden. Weiter beantragten die Sozialdemokraten, daß entsprechend den Hilfsmaßnahmen im Anschluß an den Ruhrkampf für Industrie, Handel und Gewerbe im besetzten Gebiet auch Maßnahmen für die Arbeiter und Angestellten, die am Ruhrkampf beteiltigt waren und durch Febetbt. geschädigt wurden, durchgeführt würden. Zu dem Zwecke sollen die vom Arbeitsministerium erlassenen Richtlinien über Zuwendungen an Arbeitnehmer im besetzten Ge⸗ biet so umgestaltet werden, ö als Voraussetzung für die Ent⸗ schädigung allein die Arbeitslosigkeit in unmittelbarem Anschluß an den Ruhrkampf maßgebend ist. Außerdem sollen die Unter⸗ 1“ auch auf die Ledigen ausgedehnt werden. Bezüglich der verteilten Wohnungsbeihilfen beantragte das Zentrum, daß diese von je zehntausend Mark mit Rücksicht auf ihre anfängliche Unzulänglichkeit und die inzwischen eingetretenen Verteuerungen des Bauens auf je fünfzehntausend Mark erhöht werden sollen. Die Kommunisten beantragten Hersne der Erwerbslosenunterstützung, Wiedereinführung einer Kurzarbeiterunterstützung, Bereitstellung weiterer Mitte für produktive Notstandsarbeiten sowie Auszahlung der Ruhr⸗ unterstützung an alle Erwerbslosen. Ferner verlangten fie, daß die dafür notwendigen Summen von der Regierung zur Ver⸗ fügung gestellt werden müssen. — Bezüglich der Verwendung der vom Reiche zur Abgeltung der Ruhrschäden der Gemeinden bereitgestellten Mittel erteilte ein Vertreter des Preußi⸗ schen Ministeriums des Innern folgende Auskunft: Nachdem das Reich dem Staate Preußen zur bgeltung der nach den bestehenden gesetzlichen Bestimmungen und sonstigen Ent⸗ schädigungsanordnungen nicht entschädigungsfähigen Schäden der Gemeinden des besetzten Gebietes aus der Bett des passiven Wider⸗ standes und der Separatistenwirren Mittel zur Verfügung gestellt hatte, ist in einer gemeinsamen Besprechung zwischen den eteiligten preußischen Ressorts und den beteiligten Regierungs⸗ präsidenten in Köln Mitte April dieses Jahres vereinbart worden, daß einmal die Einzelentschädigung nicht durch die “ sondern durch die Regierungspräsidenten zu erfolgen habe, und daß ferner die Verteilung auf die einzelnen Bezirke nicht schlüsselmäßig, etwa nach der Ein⸗ wohnerzahl, sondern nach Maßgabe der angemeldeten Schäden und des Bedürfnisses der geschädigten Gemeinden erfolgen solle. In Einzelbesprechungen mit den Regierungspräsidenten sind die auf die einzelnen Bezirke entfallenden Beträge festgestellt worden. Für die Verwendung der Mittel war der Grundgedanke maß⸗ gebend, daß unter Vermeidung einer schematischen Verteilung solche Gemeinden zu berücksichtigen seien, bei denen sich die Schäden aus dem Jahre 1923 auch Ferhe noch finanziell auswirken. Die Ausschüttung der Mittel ist im Juni und Oktober dieses Jahres erfolgt. — In der Abstimmung wurden die mitgeteilten eeald hseis atscen Anträge einstimmig angenommen. Der ommunistische Antrag wurde dem Sozialpolitischen Ausschuß des Reichstags zur weiteren Behandlung überwiesen. Zu der vom Zentrum beantragten Erhöhung der Wohnungsbeihilfen wurde von Regierungsseite geltend gemacht, daß sich die Auswirkung der bisher bereitgestellten Wohnungsbeihilfen vor dem 1. April 1926 nicht in ausreichendem Maße übersehen kasse, insbesondere in der Hinsicht, ob sie zureichend oder nicht genügend zureichend seien. Infolgedessen wurde der Zentrumsantrag zunächst zurück gezogen unter der Voraussetzung, daß die amtlichen Erhebungen inwieweit den Gemeinden üver die Wohnungsbeihilfe hinaus Mehrkosten entstanden sind, nachdrücklich fortgesetzt werden. — Hierauf vertagte sich der Ausschuß.
Der Rechtsausschuß des Preußischen Land⸗ tages erledigte vorgestern eine Reihe von Anträgen über die Bearbeitung von Aufwertungssachen durch Annahme einer Enchreang in der die Regierung, dem Nachrichtenbüro des Vereins Deutscher Zeitungsverleger zufolge, ersucht wird,
“
durch 8 in erster Linie ältere Richter mit der Bearbeitung von Auf⸗ wertungssachen betraut werden. Ferner wurde ein E desnn . Perha ae “ richterli Ges⸗ äfte durch Durchführung der Aufwertungsgesetze soweit ögli j Rechtspfleger 82 übertragen. gsge — 114““ EVA axmat⸗Untersuchungsaus u e 8 Reichstags hielt vorgestern 8 dem 1 848 1ö. schäftliche Sitzung ab. Der Vorsitzende, Abg. Saenger (Soz.) edachte zunächst des Ablebens des Abg. Dr. PFeter Spahn, er Mitglied des Ausschusses war. Sodann teilte er mit, daß der auf Grund eines Beschlusses der letzten Si ung zum Studium der Akten gebildete Unterausschuß beim berstaatsanwalt am Kammergericht festgestellt hat, daß das Aktenmaterial bis jetzt 8 über 500 große Aktenbündel angewachsen ist. Es sei damit zu rechnen, daß die Oberstaatsanwaltschaft sich über die Einreichung oder E““ einer Anklageschrift um Weihnachten herum schlüfsig sein werde. Bis dahin sei eine Einsicht der kten durch den Unterausschuß nicht angängig. Der Unterausschuß schlägt daher folgende Entschließung vor: Die Untersuchungen des 19. Ausschusses werden ausgesetzt, bis die zuständige Staatsanwalt⸗ erhoben oder die bee ü der Be⸗ chuldigten beantragt hat, da ohne Störung der gerichtlichen Untersuchung die notwendige Dunchfich der Strafakten in Lhen Höfle und Genossen nicht möglich ist. Nach kurzer Aussprache stimmte der Ausschuß dieser Entschließung zu. Eine weitere An⸗ regung des Unterausschusses, den Komplex Reichspräsident Ebert schon jetzt vorweg zu erledigen, da er genügend geklärt erscheine wurde zurückgestellt. Der Vorsitzende wies den Vorwurf urück, daß die varlamentarischen Untersuchungsausschüsse eine efahr 1¾ die Rechtsprechung seien. Auf den Reichstagsausschuß treffe iese Behauptung auf keinen Fall zu, da er alles nur im Ein⸗ vernehmen mit den Gerichten unternommen hätte. Der Vorsitzende stellt dann weiter fest daß die Oberstaatsanwaltschaft des Kammergerichts die Angelegenheit so gefördert habe, wie das überhaupt nur möglich sei. Ein ganger Stab von Beamten sitze 8 Monaten Tag und Nacht über diesen Akten. Die nächste itzung wird voraussichtlich nach Weihnachten stattfinden.
e Der Unterausschuß des Ostausschusses im Preußischen Landtag besprach vorgestern die Notlage im Waldenburger Bergrevier und die Erwerbs⸗ losigkeit in Oberschlesien. In der ersten Frage wurde beschlossen, das Ergebnis der zur eit zwischen der Regierung und der Bergwerksindustrie schwebenden Verhandlungen abzuwarten und dann event. in der nächsten Woche erneut Stellung zu nehmen. Die Aussprache über die oberschlesische Erwerbslosigkeit wurde vertagt. Man will erst die Ziffern über die bisher gewährten Kredite und über den Abbau der Eisenbahnwerkstätten in Gleiwitz Ratibor, Beuthen und Oppeln beschaffen. 1
Statistik und Volkswirtschaft. Nachweisung der Einnahme an Kapitalverkehrsteuer.
— April 1925] April 1924 Oktbr. 1925 bis 8 bis Oktbr. 1924
Oktbr. 1925 RM AA RN IRMN ₰
Gegenstand der Besteuerung
I. Gesellschaftssteuer:
Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften
auf Aktien. 1
Gesellschaften mit beschränk⸗ EEö1ö1““ Gewerk⸗
Bergrechtliche schaften 1 Andere Kapitalgesellschaften AndereErwerbsgesellschaften und die übrigen juristischen “
II. Wertpapiersteuer: Verzinsliche inländische Schuld⸗ und Rentenver⸗ schreibungen, Zwischen⸗ scheine und Schuldver⸗ chreibungen über zinsbare Darlehens⸗ oder Renten⸗ schulden ... Verzinsliche ausländische Schuld⸗ und Rentenver⸗ schreibungen und Zwischen⸗ “ Für ausländische Aktien und andere Anteile sowie für ausländische Genußscheine und Zwischenscheine. III. Börsenumsatz⸗
steuer: Anschaffungsgeschäfte über
Aktien und Anteile sowie
verzinsliche Werte .. 1 829 972 [46718 812 589 66149 831 723 Anschaffungsgeschäfte über
ausländische Zahlungs⸗ 89)
mittel 542 17474 8110 321 806/[45720 453 656
Die Einräumung von Be⸗ V Zacevhitbke . 8 82095 153 466/10 y445 539
IV. Aufsichtsratsteuer: Aufsichtsratsteuer nebst Zu⸗ schlag und Verzugszinsen-· 486 197 85712 447 579 08)5 742 126/65 Zusammen . . 7 868 961 37172 138 612 62196 161 369,21
.») einschl. der noch für „Anschaffungsgeschäfte über Waren“ auf⸗ gekommenen RM 16 930,75 (§ 35 Abs. 1 zu d des K.⸗V.⸗St⸗G.).
Berlin, den 21. November 1925. “ Statistisches Reichsamt. Wagemann.
3 607 771 899 798]%
18 205 14 095
18 369 415 64 112 545 643 6 233 121 3 998 496 306 222 157 612 75 431 34 466
108 403 919 519 934 445
352 247 05† 4 130 764 80 1 910 997
257 364
111 330
Nr. 49 des „Ministerialblatts für die Preußische innere Verwaltung“ vom 18. November 1925 hat folgenden Inhalt: Allgem. Verwalt. R8Erl. 11. 11. 25, Staatliche Notstandsaktionen — RdErl 10. 11. 25, Gemeinde⸗ u. Ortschafts⸗ verzeichnis f. sämtliche von Deutschland abgetretenen Gebiete. — Kassen⸗ u. Rechnungswesen. RdErl. 10. 11. 25, Auf⸗ räumung von Verwahrgeldern u. Vorschüssen. — Polizei⸗ verwaltung. RdErl. 9. 11. 25, Regelung des Fuhrwerk⸗, Radfahr⸗, Reit⸗ u Fußgängerverkebrs. — RdErl. 13. 11. 25, Schutzpol.⸗Beamte als Begleiter der Gefangenensammelwagen. — RdErl. 12. 11. 25, Bekämpfung der Schundschriften. — Filmwiderruf. — RdoErl. 10. 11. 25, Landeskriminalpolizei. — RdErl. 11. 11. 25, Versorg. nach dem Sch. G B. — RoErl. 15. 11. 25, Lehrgänge an Pol⸗ Schulen. — Tagesverpflegungssatz. — Staatsangehörigkeit urw. RdErl 10. 11. 25 Schlichtungsstelle f. oberschlesische Staats⸗ angehörigkeitsfragen. — Verkehrswesen. RdErl. 12. 11. 25, Krastfahrliniengesez. — Neuerscheinungen. — Zu beziehen durch alle Postanstalten oder Carl Heymanns Verlag, Berlin W. 8, Mauerstraße 44. Vierteljährlich 1,80 RM für Ausgabe A (zwei⸗ seitig) und 2,40 RM für Ausgabe B (eeinseitig).
Nr. 46 des „Zentralblattes der Bauverwaltung“ vom 1. November 1925 hat folgenden Inhalt: Neue Kirchen⸗ entwürfe des Architekten Hans Herkommer in Stuttgart. — Wohnung und Siedlung. — Oberitalienische Großschiffahrtpläne. — Die
gung bei den Oberlandesgerichten anzuregen, daß
Handel und Gewerbe.
Berlin den 23. Novemver 1925. Telegraphische Auszahlung.
23. November Geld Brtef Japan.. . . 1 Yen 1,784 128G Konstantinopel 1 fürk. 4 2,295 2,305 London . . . . [1 £ 20,324 20,374 New York.. 1 § 4,195 4,205 Rio de Janeiro 1 Milreis 0,604 0,606 Uruguay. 1 Goldpeso 4,315 4,325 100 Gulden
Amsterdam⸗ Rotterdam 168,70 169.12 100 Drachm. 5,59 5,61 100 Fres.
Athen Brüssel u. Ant⸗ werpen 18,98 19,02 Danzig 100 Gulden ¹ 80,59d9 80,79 Helsingfors 100 finnl. ℳ 10,55 10,59 Italien 100 Lire 17,00 17,04 100 Dinar 7,435 7,455 100 Kr. 104,32 104,58 100 Escudo 100 Kr.
Jugoslavien .. Kopenhagen.. Lissabon und Oporto... 21,275 21,325 Oslo.. b 85,39 85,61 u“ 100 Frcs. 16,29 16,33 rag. 100 Kr. 12,42 12,46 Schweiz.. 100 Fres. 80,83 81,03 Sofia.. 100 Leva 3,05 3,06 100 Peseten 59,68 59,82 100 Kr. 112,26 112,54 100 Schilling 100 000 Kr.
21. November Geld Brief
1,747 1,751 4197 4 207 1,783 1,787 2,32 2,33 20,324 20,374 4,195 4 205 0,604 0,606 4,315 4,325
168,70 169.12 5,64 5,66
19,02 19,05 80,57 80,77 10,55 10,59 16,77 16,81 7,435 7,455 104,54 104,80
21,275 21,325 85,69 85,91 16,41 16,45 12,422 12,462 80,85 81,05 3,04 3,05 59,773 59,87
112,28 112,96 59,10 59,24 5,875 5,895
Buenos⸗Aires. Canada
1 Pap.⸗Pes. 1 kanad. §
Spanien..
Stockholm und 59,12 59,26 5,875 5,895
Gothenburg.
L“ Budapest.. Ausländische Geldsorten und Banknoten.
23. November
““ Geld Brief Sovereigns.. — — 20 Frcs.⸗Stücke — — Gold⸗Dollars. 4,22 4,24 Amerikanische: 1000 — 5 Doll. 4,182 4,202 2 und 1 Doll. 4,173 4,193 Argentinische 1,729 1,749 0,59 0,61 4,167 4,187
Brasilianische. 20,285 20,385
Canadische.. Englische: 20,282 20,382 18,93 19,03
große 1 u. darunter
104,04 104,56 80,41 80,81
Eöööö 10,50 10,56
Belgische ..
Bulgarische 16,27 16 35 168,32 169,16
Dänische... Danziger.. 17,00 17,08 100 Dinar 7,39 7,43 7,38 7,42
8 ranzösische.
100 Kr. 85,14 85,56 85,44 85,86
100 Lei — — —
Holländische 1“ Italienische: über 10 Lire 100 Lei — — — 100 Kr. 111,94 112,50 112,50 100 Fres. 80,70 81,10 81,10 59,40 59,70 59,75
Jugoslavische 100 Peseten 12,385 12,445 12,445
Norwegische .. Rumänische: 100 Kr. 100 Kr. 12,385 12.445 12 445 58,96 59,26 59,23
1000 Lei.. unter 500 Lei 100 Schilling 100 000 Kr.] 5,833 5887
21. November Geld Brie
16,13 16,21 422 424
4,186 4,206 4,176 4,196 1,724 1,744
4,167 4187
20,285 20,385 20,28 20,38
18,96 19,06 3,01 3,03 104,24 104,76 80,37 80,77 10,50 10,56 16,34 16,42 168,30 169,14
16,73 16,81
1 türk. Pfd. 100 Fres. 100 Leva 100 Kr.
100 Gulden 100 finnl. ℳ 100 Fres. 100 Gulden
100 Lire
Schwedische.. Schweizer ... Spanische ... Tschecho⸗slov.: 5000 Kr. . .. 1000 Kr. u. dar. Oesterreichische. Ungarische ...
Wagengestellung für Kohle, Koks und Brikett am 21. November 1925: Ruhrrevier: Gestellt 25 248 Wagen. — Oberschlerisches Revier: Gestelt — — Am 22. November 1925: Ruhrrevier: Gestellt 3769. Oberschlesisches KRevier: Gestellt —. 8
— “
„Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolptkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „W. T. B.“ am 21. November auf 137,50 ℳ (am 20. November auf 137,50 ℳ) für 100 kg.
8 Berlin, 21. November. (W. T. B.) Preisnotierungen für Nahrungsmittel. (Durchschnittseinkaufspreise des Lebensmitteleinzelhandels für se 50 kg frei Haus Berlin.) In Reichsmark: Gerstengraupen, lose 18,50 bis 22,50 ℳ, Gerstengrütze, lose 17,75 bis 18,15 ℳ. Haferflocken, lose 20,50 bis 20,60 ℳ, Hafergrütze lose 22,00 bis 22,50 ℳ. Roggenmehl 0/1 12,75 bis 13,25 ℳ, Weizengrieß 21,25 bis 22,25 ℳ, Hartgrieß 23,25 bis 25,75 ℳ 70 % Weizenmehl 16,75 bis 18,75 ℳ, Weizenauszug⸗ mehl 21,00 bis 27,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria 19,75 bis 22,00 ℳ, Speiseerbsen, kleine —,— bis —, — ℳ Bohnen weiße, Perl 16,00 bis 17,25 ℳ Langbohnen, handverlesen 26,50 bis 30,00 ℳ, Linsen, kleine —,— bis —,— ℳ, Linsen, mittel 27,00 bis 39,00 ℳ, Linsen, große 39,25 bis 52,00 ℳ, Kartoffelmehl 16,00 bis 20,00 ℳ, Makkaront Hartgrießware 46,00 bis 57,00 ℳ Mehlschnittnudeln 25,00 bis 28,00 ℳ Eiernudeln 42,00 bis 66,25 ℳ, Bruchreis 15,00 bis 15,30 ℳ, Rangoon Reis 17,25 bis 17,40 ℳ, glasierter Tafel⸗ reis 19,20 bis 32,00 ℳ, Tafelreis, Java 31,00 bis 43,50 ℳ, Ringäpfel amerikan. 74,00 bis 84,00 ℳ, getr. Pflaumen 90/100 in Originalkisten 44,50 bis 55,75 ℳ, getr. Pflaumen 90/100 in Säcken 40,00 bis 41,00 ℳ, entsteinte Pflaumen 90/100 in Original⸗ kisten und Packungen 62,00 bis 63,00 ℳ Kal. Pflaumen 40/50 in Originalkisten 59,00 bis 60,00 ℳ Rosinen Caraburnu t Kisten 40,00 bis 78,00 ℳ Sultaninen Caraburnu 80,00 bis 108,00 ℳ, Korinthen choice 49,00 bis 53,00 ℳ Mandeln, süße Bari 228,00 bis 240,00 ℳ. Mandeln bittere Bari 228,00 bis 235,00 ℳ, Zimt (Kassia) 100,00 bis 105,00 ℳ., Kümmel holl. 35 00 bis 36,00 ℳ, schwarzer Pfeffer Singapore 147,00 bis 150,00 ℳ, weißer Pfeffer Singapore 190,00 bis 210,00 ℳ. Rohkaffee Brasil 195,00 bis 235,00 ℳ Rohkaffee Zentralamerika 220,00 bis 300,00 ℳ, Röstkaffee Brasil 240,00 bis 300,00 ℳ Röstkaffee Zentral⸗ amerika 295,00 bis 395,00 ℳ, Röstgetreide lose 18,00 bie 20,00 ℳ Kakao fettarm 52,00 bis 90,00 ℳ Kakao. leicht entölt 90,00 bis 120,00 ℳ Tee, Souchon, gepackt 365,00 bis 405,00 ℳ, Tee, indisch gepackt 413,00 bis 500,00 ℳ Inlandszucker Melis 29,00 bis 30,25 ℳ, Inlandszucker Raffinade 30,00 bis 32,25 ℳ, Zucker, Würfel 34.00 bis 36,00 ℳ Kunsthonig 32,00 bis 33,00 ℳ, Zuckerfirup, hell, in Eimern 26,25 bis 37,50 ℳ Speeisesirup dunkel, in Eimern —,— bis —.— ℳ Marmelade. Erdbeer, Einfrucht 90,00 bis 105,00 ℳ Marmelade Vierfrucht 35,00 bis 42,00 ℳ Pflaumen⸗
Hundertjahrfeier der Technischen Hochschule Fridericiana in Karlsruhe. — Vermischtes. — Amtliche Mitteilungen. “ 8
1“
Säcken 6.00 bis 6,20 ℳ Siedesalz in Pa
Bratenschmalz in Tierces 89,00 bis HE11 Kübeln 90,00. bis 94,50 ℳ Purelard i Tierces 89,00 bis 93,50 ℳ Purelard im Kisten 90 00 bis 94,.00 ℳ Speisetalg gepackt Süthes; bis vao 2 Margarine Handelsware 1 69,00 ℳ 11 63,00 bis 66,00 ℳ Margarine Spezialware 1 82,00 bis 84,00 ℳ 11 69,00 bis 71,0.) ℳ. Molkereibutter 1a in Fässern 215,00 bis 222,00 ℳ. Molkereibutter 1a m Packungen 224,00 bis 230,00 ℳ Molkerei⸗ butter 1I a m Fässern 198,00 bis 208,00 ℳ Molkereibutter 11 a m Packungen 205,00 bis 220,00 ℳ, Auslandsbutter in Fässern 235,00 vis 238,00 ℳ, Auslandesbutter in Packungen — — bis —,— ℳ Corneed beef 12/6 Ibs, per Kiste 47,00 bis 48,00 ℳ ausl. Spech⸗ geräuchert, 8/10 — 12/114 —,— bis —,— ℳ. Allgäuer Romatour 85,00 bis 95,00 ℳ. Allgäuer Stangen 68,00 bis 73,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett 100,00 bis 115,00 ℳ, echter Edamer 40 % 130,00 bis 12en, n. ggs bis 175,00 ℳ, ausl. ungez. ondensmi 1 is 26,25 ℳ, .
ℳ, ausl. gez. Kondensmilch
Speisefette. Bericht von Gebr. Gausfe. Ber vom 21. November 1925. Butter: Die festen Fherdanarn 8½ Auslandsmärkte hatten eine Versteifung der Marktlage zur Folge. Kopenhagen erhöhbte seine Notierung um 4 Kr. auf 495 Kr. für 100 kg. Die Festforderungen sind bis 220 ℳ grenzfrei unverzollt gesteigert. Holland forderte 256 h. fl. für 100 kg. Die baltischen Randstaaten schlossen sich den übrigen Provenienzen an und erhöhten ebenfalls ihre Forderungen. Der hiesige Markt verkehrte in ange⸗ regter Tendenz, wenn auch die Notierung heute noch unverändert blieb. Die amtliche Preisfestsetzung im Verkehr zwischen Erzeuger und Großhande. — Fracht und Gebinde gehen zu Käufers Lasten — war am 19. und 21. November 1925: 1a Qualität 2 ℳ, II a Qualität 1,75 ℳ, abfallende 1,55 ℳ. — Margarine: Ruhbige stete Nach⸗ frage. — Schmalz: Der Chicagoer Schmalzmarkt unterlag hettigen Schwankungen und läßt eine klare Tendenz vermissen Auch der hiesige Markt wurde hierdurch beeinflußt, wenngleich die Schwankungen “ in Die Konsumnachtrage aft, zumal die Läger an zollfreier Ware sich ra äumen. —
Speck: Ohne jede Nachfrage.
Berichte von auswärtigen Devisen⸗ Wertpapiermärkten.
Devisen.
Danzig, 21. November. (W. T. B.) Devisenkurse. (Alles in Danziger Gulden.) Noten: 100 Zlotv Auszahlung Warschau 75,16 G., 75,34 B., 100 Zlotvy Lokonoten 76,66 G. 76.84 B., Amerikanische ““ B. ver 25,21 G., —,— B. —
uszahlungen: Schweiz . 10⁰0, „ Berlin t Auszablung 8 124. 055 B. 8.
London November. (W. T. B.) Devisenkurse. Paris 124,00, New York 484,50, Deutschland 20,35, Belgien 1harte Spanien 34,01 Holland 12,04,56, Italien 121,12. Schweiz 25.13, ““ “
Paris 21. November. (W. T. B.) Devisenkurse. Deutschland —,— Bukarest 11.60 Prag —,—, Wien —,— Amnerika 8 0, Belgien 116,10 England 124,00 Holland 1028,00 Italien 101, 0, Schweiz 493,757 Spanien 365,00, Warschau —,—., Kovpenhagen „—, Oslo —,—, Stockholm 684,00
Zürich, 21. November. (W. X. B.) Devisenkurse. New York 5 18,70, London 25,13 ½, Paris 20,40 Brüssel 23,60, Italien 20,75, Madrid 73,95 Holland 20865 Stockholm 138 80 Oelo 106 00, Kopenhagen 129,45, Prag 15,37 ½ Berlin 1,23,50, Wien 73,12 ½, Buda⸗ pest 0,00,72,70, Belgrad 9,17 ⅛. Sofia 3,77 ½ Bukarest 2,35, Warschau 75,50, Helsingfors 13,07 ¼ Konstantinopel 2,90, Athen 6,95, Buenos Aires 216,00 . Kopenhagen, 21. November. (W. T. B.) Devisenkurse. London 19,46, New York 4,02 ¾, Berlin 95,75 Paris 15,90 Antwerpen 18,40, Zürich 77,65, Rom 16,25, Amsterdam 162,00, Stockholm 107,70 Oslo 82.10 Helsingfors 10,15. Prag 11.94 Wien 0,56.80. Stockholm, 21. November. (W. T. B.) Devisenturse. London 18,10 ½, Berlin 0,89,05, Paris 14,75 Brüssel 17,05, Schweiz. Plätze 72,15, Amsterdam 150,45 Kopenhagen 93 20 Oslo 76.45 Washinaton 3,73 ¾. Helsingfors 9,44, Rom 15,05, Prag 11,20, Wien 0,53,00 Oslo, 21. November. (W. T. B.) Devisenturse. London 23,75, Hemzung 117,00, Paris 19,60 New York 4,90, Amsterdam 197,50, ürich 94,75, Helsingfors 12,40, Antwerpen 22,.35, Stockholm 131,50, Kopenhagen 122,50, Rom 19,80, Prag 14,60, Wien 0,69,25
London, 21. November. (W. T. B.) Silber 321⁄16, Silber auf Lieferung 31 %⅞. 8
und
*
Wertpapiere.
Frankfurt a. M., 21. November. (W. T. B.) Oesterreichische Kreditanstalt 7,15, Adlerwerke 21,75 Aschaffenburger Zellstoff 44,00, Baditche Anilinfabrrk 112,25, Lothringer Zement —,— Chemische Griesheim 110,50, D. Gold⸗ u. Silber⸗Scheideanst. 63,25 Frankfurter Maschinen (Pokorny u. Wittekind) 21,50, Hilpert Maschinen 0,19, öchster Farbwerke 111,00, Phil. Holzmann 38,50 Holzverkohlungs⸗ Industrie 41,25 Wavß u. Frevtag 59,50, Zuckerfabrik Bad. Wag⸗ häusel 39,75. G
Hamburg 21. November. (W. T. B.) (Schlußkurse., Brasil⸗ bank Commerz⸗ u. Privatbantk 92,50, Vereinsbank 72,10, Lübeck⸗Büchen 112,50, Schantungbahn 1,25 Deutsch⸗Austral. 61,00, Hamburg⸗Amerika⸗Packetf. 67,00, Hamburg⸗Südamerika 80,00 Nordd. Uoyd 71.50. Verein. Elbschiffahrt 29,25, Calmon Asbest 12 5 B., Harburg⸗Wiener Gummi 39,00, Ottensen Eisen —,—, Alsen Zement 119,75, Angloͤo Guano —,—, Merck Guano 70 B., Dynamit Nobel 81,75, Holstenbrauerei 123,00 Neu Guinea 140,00. Otavi Minen —,—. — Freiverkehr. Sloman Salbpeter 4,50 Amsterdam, 21. November. (W. X. B., 06 % Niederlandische Staatsanleihe 1922 A u. B 105 ⅞, 4 ½ % Niederländische Staats⸗ anleihe von 1917 zu 1000 fl. 9815/16, 3 % Niederländische Staats⸗ anleihe von 1896/1905 77, 50, 7 % Niederl.⸗Ind.⸗Staatsanleihe zu 1000 fl. 102,00, 7 % Deutsche Reichsanleihe 101,75, Reichsbant neue Aktien 131,50 Nederl. Handel Maatschappij⸗Akt. 144 1, Jürgens Margarine 127 ⅜ Philips Glueilampen 404,00 Geconsol. Holl. Petroleum 186,00 Koninkl. Nederl. Petroleum 404 75. Amsterdam Rubber 429 Holland⸗Amerika⸗Dampfsch. 62,50 Nederl. Scheep⸗ vart⸗Unie 155,25, Cultuur Mpij. der Vorstenlanden 164,50, Handels⸗ vereeniging Amsterdam 639,50, Deli Maatschappij 441,00 Senemba Maatschappij 524,50. 3
Berichte von auswärtigen Warenmärkten.
88 Manchester, 20. November. (W. T. B.) Das Geschäft war heute am Garn⸗ und Gewebemarkt schleppend. Water Twist Bundles notierten 18 ½ d. für das Pfund, Printers Cloth 35 sh. das Stück.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Der Ausbruch und das Erlöschen der Maul⸗ und Klauenseuche ist vom Zentralviehhofe in Berlin, das
Erlöschen der Maul⸗ und Klauens euche vom Schlacht. viehhore in Chemnitz am 20 November 1925 amtlich gemeldet
mus in Eimern 37,50 bis 49,50 ℳ Steinsalz in Säcken 4,40 bis 4,80 ℳ, Steinsalz in Packungen 5,40 bis 7,50 ℳ, Sivvefalz in!