1926 / 93 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Apr 1926 18:00:01 GMT) scan diff

Feenedemtlherh nehmen. Zur Vorlegung von Akten könne man sie allerdings nicht vingen, wenn er auch von dem ganzen Brief des Wehrministers kein einziges Wort glaube. In Betracht kämen als Zeugen vom Reichs⸗ wehrministerium Minister Dr. Geßler, Oberstleutknant von Schleic und Generalmajor von Teschner. Ferner Adjutanten und Mitarbeiter des verstorbenen Leiters der Beschaffungsstelle. Nach der politischen Seite kämen als Zeugen in Betracht der früsere Reichskanzler Cuno und der frühere Vorsteher der Reichskanzlei Dr. Hamm. Der Berichterstatter Levi gab dann eine Darstellung der Ermordung des Kellners Hartung aus München, um nachzuweisen, daß diese süd⸗ utschen Fälle mit zu dem ganzen Fragenkomplex gehörten. Die Leiche Hartungs wurde am 4. März 1921 in der Zusam in der Nähe von Zußmarshausen, an Kopf und Füßen mit Pflastersteinen beschwert und mit 11 Schüssen, darunter einem Herz⸗ und einem Kopfschuß, gefunden. 1920 war Hartung in Mittteldeutschland, esonders in Halle, als 812 gegen die Kommunisten verwendet worden. Er war übel beleumdet und vielfach vorbestraft. Er wurde dann von Halle an die Münchener Einwohnerwehr als guter Spitzel empfohlen. Hartung habe eine Fahrt nach Tölz internehmen wollen, um angeblich dort Waffen zu bergen. Am Tage darauf sei er tot aufgefunden worden. In Zußmarshausen haben einige Leute in der Nacht ein Auto durchfahren hören und darauf einige Schüsse vernommen. Es wurde später festgestellt, daß auch ein Auto der Wirtschaftsabteilung der Münchener Ein⸗ wohnerwehr durch den Ort gefahren war. Der Wirtschaftsoffizier Braun, der dem Hartung auch einmal 200 Mark gegeben hatte, wurde vernommen und brachte seine Aussage schon mit. Er gab an, er habe bereits von Dr. Frick Kenntnis von der Auffindung der Leiche erhalten. Der Führer des Lastautos der Wirtschafts⸗ abteilung war ein Student Neunzert, der angab, daß es sich um einen Waffentransport von Ulm nach Snc handelte. Hartung gehörte zu den Begleitmannschaften. Einer der Begleiter war 8 der Student Berchtold, der sn in andere Femefälle verwickelt war. Er hatte daher um Verschweigung seines Namens gebeten, weil sonst die Linkspresse wieder Geschrei erheben würde. Es wurden dann bert der Begleitmannschaften verhaftet, darunter auch ein Student Beurer, der die Gelegenheiten kannte, da er im Ort ge⸗ bürtig war. Das Verfahren wurde jedoch später eingestellt. Nach einem Jahr wurde es durch einen Zufall wieder in Gang gebracht. Verschiedene Frauen machten Bekundungen und stellten u. a. fest, daß Beurer bei einer Gelegenheit ganz starr und blaß wurde, als er einen Chauffeur sah, der dem Ermordeten ähnlich war. Auch ein Student Berger habe erzählt, daß er und Beurer den Hartung in einem Waͤldchen erschossen hätten. Es wurde darauf gegen Beurer und Berger ein neuer Haftbefehl Berger gab als Unter⸗ sachungsgefangener an, er sitze unschuldig für Beurer. Die Er⸗ chießung sei von zwei Leuten erfolgt, von denen er den einen nicht kenne. Es ergab sich aus weiteren Bekundungen, daß Beurer bei der Erschießung Hartungs zugegen gewesen ist. Die dann vernommenen Beschuldigten vom Vorjahr leugneten unter ihrem Eid alles ab. Das Verfahren wurde dann wiederum eingestellt. Im Juli 1924 wurde die Sache zum dritten Male aufgegriffen, und zwar auf Antrag des Staatsanwalts in München. Dieses Verfahren schwebe noch. Der Berichterstatter kommt zu dem Huß. daß dieser Fall vom Femeausschuß untersucht werden müsse. Der Mitberichterstatter Schäffer (D. Nat.) verlangte, daß von den politischen Gewalt⸗ taten auszuscheiden hätten einmal die Gewalttaten gegen die Minister Erzberger, Rathenau und Scheidemann, sodann die Straftaten, die begangen sind an Angehörigen gegnerischer Verbände, wenn diese Opfer nicht früher einmal denselben Verbänden angehört haben wie die Täter. Er beantragte folgenden Beschluß: Die Untersuchung hat sich zu erstrecken; 1. auf Morde im eigentlichen Sinne, 2. auf Tot⸗ schlag, schwere Körperverletzungen, die verübt sind an solchen Personen, ie der eigenen Richtung angehören oder angehörten und als des Verrats verdächtig bezeichnet werden, 3. gegen die der Geheimbündelei Beschuldigten, bei denen der Verdacht von Femehandlungen vorliegt: on den einzelnen Fällen kämen hier in Frage die Fälle Sand, Wilms, Pannier, Wegener, Gröschke, Brauer, Holz und Beier, die in der Denkschrift des Reichskommissarg als sogenannte Fememorde im eigentlichen Sinne bezeichnet eien und mit 5. Schwarzen Reichs⸗ wehr in Vexbindung sranden. Abgeurteilt seien davon nur die Fälle Holz, Pannier und Beier. Außzerdem kämen als „Fememorde“ noch in Frage die Fälle Kado und Dammers. Vorhanden seien nur die Akten Holz und Kad Der Ausschuß vertagte sich d auf Mittwoch.

Der Aeltestenrat des preußischen Landtags legte gestern den Beratungsplan bis zu der großen Sommervertagung fest, die am 11. Juli eintreten soll. Bis zum 30. April will das Haus nach Erledigung des Wohlfahrtshaushalts neben einer Reihe kleiner Vorlagen die He elc der Gestüts⸗ und der Domänenverwaltung sowie den Landwirtschaftshaushalt, ferner den Haushalt des Land⸗ tags, des Staatsrats und der Staatsbank zur zweiten Beratung stellen. Es soll dann eine Pause eintreten vom 1. bis 5. Mai. Des weiteren sind Pausen vorgesehen für 21. bis 31. Mai, ferner vom 13. bis 21. Juni. Den Beratungsstoff für die weiteren Plenar⸗ fitzungen bildet in der Hauptsache der Etat. Zunächst wird im Mai voraussschtlich der Kultushaushalt erledigt werden. Es folgen die Etats der Justiz⸗, der Berg⸗ und Föcgtverpantenn sowie weitere kleine Etats, zum Schliß der Finanzetat. Am 11. Juli will das

aus 89 bis zum 13. Seplember in die Sommerferien gehen.

Die Abstimmung zur Frage der Bestellung von Reichsratsmitgliedern soll am 27. April erneut vorgenommen werden.

Handel und Gewerbe. Berlin, den 21. April 1926. Telegraphische Auszahlung.

21. April Geld Brief 1,6903 1,697

4,199 4209 1,971 1,975 2,105 2,115 20,3907 20,449 4,195 4 205 0,588 0,590 4,335 4,345

168,34 168,76 5,29 5,31

15,03 15,07 80,87 81,07 10,547 10,587 16,88 16,92 16,87 16,91 7389 7,4090 7,384 7,404 109,81 110,09 109,83 110,11

21,325 21,375] 21,325 21,375 91,43 91,65 91,49 91,71 14,015 14,055 13,81 13,85 12,421 12,461 12,415 12,455 80,98 81,18 80,99 81,19 3,05 3,06 3,055 3,065 60,24 60,40 60,24 60,40

112,28 112,56 112,26 112,54

20. April Geld Brief

1,680 1,684 4,20 421 1,969 1,973 2,075 2,085 20,395 20,447 4,195 4 205 0,588 0,590 4,315 43325

168,31 168,73 5,29 5,31

15,245 15,285 80,90 81,10 10,55 190,59

Buenos⸗Aires 1 1 kanad. 9

Canada Japan 1 Yen Konstantinopel 1 türk. £ London... New YVork... Rio de Janeiro 1 Milreis Uruguay 1 Goldpeso

Amsterdam⸗ Rotterdam. 198 rachm.

Ee 100 7 res.

werpen... 100 finnl. talien 100 Kr. Lissabon und e-. 8 100 Fres. Sofia.. 100 Leva othenburg. 5 . . 100 Schilling] 59,17 59,3 59,17 59,31

th Brüssel u. Ant⸗ Danzig 100 Gulden elsingfors.. 100 Lire . . 100 Dinar openhagen. Oporto 100 Escudo Oslo. 100 Kr. rag.. 100 Kr. chweiz 100 Fres. Spanien 100 Peseten . S. und SIs 0 Kr. Wien. .. 7 9,3. Budapest ... 100 000 Kr 5,87 5,89 5,87 5,89

d vom Reichswehrgruppenkommando zu ver.

en und Banknoten.

20. April Geld Brief 20,50 20,60

423 425

4,185 4,205 4,172 4,192 1,67 1,69 0,57 0,59 4,175 4,195

20,35 20,46 20,355 20,455 2,06 2,10 15,165 15,245

109,53 110,07 ’81,00 10,572 13,91 168,77

16,99 7,398 91,82

21. April Geld Brief

16,17 16,25 4227 4247

4,19 4,21 4,176 4196 1,68 1,70

0,5885 0,605 4,175 4195

20,367 20,467 20,365 20,465

14,96 15,04

109,55 110,09 80,57 80,97

14,0ͤ1 1409 167,96 168,80

16,905 16,985 7368 7,40 91,25 91771

Sovereigns .. 20 Fres.⸗Stüůcke Gold⸗Dollars. Amerikanische: 1000— 5 Doll. 2 und 1 Doll. Argentinische. Brasilianische. Canadische... Englische: E11“““ 1“ 1 £̊ u. darunter Türkische 1 türk. Pfd. Belgische 100 Frcs. Bulgarische.. 100 Dänische 100 Kr. Danziger 100 Gulden Finnische 100 finnl. ranzösische.. 100 Fres. Holländische.. 100 Gulden Italienische: über 10 Lire 100 Lire Jugoslawische. 100 Dinar Norwegische. 100 Kr. Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei unter 500 Lei Schwedische.. Schweizer... Spanische. 100 Peseten Tschecho⸗slow.: 5000 Kr... 1000 Kr. u. dar. F1“ Oesterreichische. 100 Schilling Ungarische. 100 000 Kr.

1,64 1,62 112,53 81,27 60,45

12,46

12,467

59,368 5,875

1,63

112,00 80,87 60,10

12,395

12,412

59,04 5,835

1,58 111,97 80,87 60,15

12,40 12,407 59,068

5,835

112,56 81,7 60,40

12,455

12,472

59,34 5,875

Wochenübersicht der Reichsbank vom 15. April 1926 (in Klammern + und im Vergleich mit der Vorwoche): Aktiva. RM

1. Noch nicht begebene Reichsbankanteile. 177 212 000

1 (unverändert) 2. Forhöfstang (Harzengold) sowsg 8 und aus⸗ än e oldmünzen, das un ein zu 1392 Reichsmark berechnte.... 4. 491 217 000

und zwar: Goldkassenbestand

(

Golddepot (unbelastet) bei ausländischen Zentralnoten⸗ bafikeh

RM 1 230 831 000 2 334 000)

260 386 000 (— 22239 000) 3. Bestand an deckungsfähigen Devisen..

4. sonstigen Wechseln und Schecks 5. deutschen Scheidemünzen.

278 354 000

(s— 203 043 000) 1 227 861 000 (+ 192 000) 95 987 000

(+ 5 665 000) 27 125 000

(+ 11 434 000) 8 354 000

(†+ 668 000) 89 920 000

(s— 156 508 000) 1 110 932 000

(+ 99 753 000)

6. Noten anderer Banken . Lombardforderungeen .

9„ Effekten . ö1““

sonstigen Aktiven Passiva.

———,ög

„Grundkapital:

a) begeben 122 788 000

(unverändert) 177 212 000 (unverändert)

33 952 000 (unverändert)

43 133 000 (unverändert) 160 000 000 (unverändert) 2 790 317 000 (s— 271 124 000) 1 007 123 000 (+ 236 410 000)

b) noch nicht begeben...

Reservefonds: 8 a) gesetzlicher Reservefonds .

b) Spezialreserbefonds für künftige Dividenden⸗

o4*“” c) sonstige Rücklagen Betrag der umlaufenden Ngoten. 4. Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten . 2. 0 . —2 4⁴ 9 90 . 8⁴ 0 50 0 172 437 000 Sonstige Passiva (— ²07 8380 000)

Verbindlichkeiten aus weiterbegebenen, im Inlande zahlbaren Wechseln RM 270 120 000 (— 59 391 000).

Zu dem vorstehenden Ausweis teilt „W. T. B.“ mit: Der Aus⸗ weis der Reichsbank vom 15. April zeigt einen Rückgang der ge⸗ samten Kapitalanlage an Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 155,6 Millionen RM auf 1326,1 Millionen RM. Dieser Rückgang ist ausschließlich durch die Verminderung des Effekten⸗ bestandes um 156,5 Millionen RM auf 89,9 Millionen RM ver⸗ ursacht, die sich aus der Einlösung der Dollarschatzanweisungen am 15. d. M. ergeben hat. Die Wechselbestände erhöhten sich um 0,2 Millionen RM auf 1227,9 Millionen RM, wobei zu berück⸗ sichtigen ist, daß erneut 59,4 Millionen RM, die rediskontiert waren, in das Portefeuille der Reichsbank zurückgekehrt sind. Die Gesamt⸗ summe der weiterbegebenen Wechsel senkte sich infolgedessen auf 270,1 Millionen RM. Die Lombardbestände zeigen eine geringfügige Erhöhung um 0,7 Millionen RM. auf 8,4 Millionen RM. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen sind insgesamt 346,6 Mil⸗ lionen in die Kassen der Bank zurückgeflossen. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat sich um 271,1 Millionen RM auf 2790,3 Millionen RM, der Umlauf an Rentenbankscheinen um 75,5 Millionen RM auf 997,7 Millionen RM verringert. Die Bestände der Bank an solchen Scheinen erhöhten sich entsprechend auf 560,6 Millionen NM. Die fremden Gelder zeigen eine Zunahme um 236,4 Millionen RM auf 1007,1 Millionen RM. Die Be⸗ stände an Gold und deckungsfähigen Devisen verringerten sich um 202,9 Millionen RM auf 1769,6 Millionen RM. Diese Verminde⸗ rung entfällt lediglich auf den Bestand an deckungsfähigen Devisen, der um 203,0 Millionen RM auf 278,4 Millionen RM zurückging sie hängt zusammen mit der der Reichsbank obliegenden Einlösung der Dollarschatzanweisungen und mit nicht unbeträchtlichen sonstigen Devisenanforderungen, die im wesentlichen auf den leichten Geldstand in Deutschland, der zur Rückzahlung von kurzfristigen Auslandskrediten Anlaß bot, zurückzuführen sind. Die Deckung der Noten durch Gold; allein erfuhr eine Verbesserung von 48,7 vH auf 53,4 vH, die Deckung durch Gold und deckungsfähige Devisen ermäßigte sich infolge der erwähnten Devisenabflüsse von 64,4 vH auf 63,4 vH.

8

Oslo, 19. April. (W. T. B.) Die Bank von Nor setzt ab morgen den Diskont von 6 vH auf 5 ½ vH herab.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 20. Kpril 1936. Ruhrrevier: Gestellt 22 695 Wagen. Oberschlesisches Revier: Gestellt —.

deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung „W. T.

8 8* 5

notierung der Vepziaigung fis 7

T. B.“ am 20. April auf 132,50 (am 19. April auf 132,75 ℳ) für 100 kg.

„Berlin, 20. April. (W. T. B.) Preisnotierungen für Nahrungsmittel. (Durchschnittseinkaufspreise des Lebensmitteleinzelhandels für je 50 kg frei Haus Berlin gegen Kassazahlung bei Empfang der Ware. [Original⸗ packungen.] Notiert durch öffentlich angestellte beeidete Sach⸗ verständige der Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin.) Preise in Reichsmark: Gerstengraupen, lose 17,75 bis 22,00 ℳ, Gersten⸗ grütze, lose 17,75 bis 18,50 ℳ, Haferflocken, lose 21,50 bis 22,00 ℳ, Hafergrütze, lose 22,50 bis 23,00 ℳ, Roggenmehl 0/1 15,25 bis 16,00 ℳ, Weizengrieß 25,00 bis 26,00 ℳ, Hartgrieß 26,00 bis 27,00 ℳ, 70 % Weizenmehl 20,25 bis 23,00 ℳ, Weizenauszug. mehl 25,00 bis 29,25 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria 18,00 bis 23,00 Speiseerbsen, kleine 15,00 bis 16,00 ℳ, Bohnen, weiße, Perl 11,25 bis 13,00 ℳ, Langbohnen, handverlesen 15,50 bis 24,00 ℳ, insen kleine 15,50 bis 20,50 ℳ, Linsen, mittel 28,00 bis 34,00 ℳ, Linsen, roße 34,00 bis 45,50 ℳ, Kartoffelmehl 14,25 bis 17,75 ℳ,

akkaroni, Hartgrießware 49,00 bis 60,75 ℳ, Mehlschnittnudeln 29,50 bis 34,50 ℳ, Eiernudeln 45,00 bis 72,50 ℳ, Bruchreis 17,00 bis 18,00 ℳ, Rangoon Reis 19,50 bis 20,00 ℳ, glasierter Tafel⸗ reis 21,00 bis 33,00 ℳ, Tafelreis, Java 33,00 bis 49,00 ℳ,

Die Elektrolytkupf

Ringäpfel, amerikan. 65,00 bis 86,00 ℳ, getr. Pflaumen 90/100

in Originalkisten 38,00 bis 41,00 getr. Pflaumen 90/100 in Säcken 34,75 bis 35,25 ℳ, entsteinte Peehe. 90/100 in Original⸗ kisten und Packungen 56,00 bis 58,00 ℳ, Kal. Pflaumen 40/50 in Originalkisten 62,00 bis 62,50 ℳ, Rosinen Caraburnu ¼ Kisten 50,00 bis 68,00 ℳ, Sultaninen Caraburnu 70,00 bis 100,00 ℳ, Korinthen choice 43,00 bis 51,00 ℳ, Mandeln, füße Bari 196,00 bis 230,00 ℳ, Mandeln, bittere Bari 216,00 bis 250,00 ℳ, Zimt (Kassia) 100,00 bis 105,00 ℳ, Kümmel, holl. 33,50 bis 35,00 ℳ, schwarzer Pfeffer Seoifasge 177,00 bis 210,00 weißer Pfeffer Singapore 210,00 bis 235,00 ℳ, Rohkaffee Brasil 195,00 bis 220,00 ℳ, Rohkaffee E“ 220,00 bis 300,00 ℳ, Röstkaffee Brasil 240,00 bis 290,00 ℳ, Röstkaffee

amerika 280,00 bis 400,00 ℳ, Nöstgetreide, lose 16,00 bis 19,00 ℳ, Kakao, fettarm 52,00 bis 90,00 ℳ, Kakao, leicht entölt 90,00 bis 120,00 ℳ, Tee, Souchong, gepackt 365,00 bis 405,00 ℳ, Tee, indisch, gepackt 413,00 bis 500,00 ℳ, Inlandszucker Melis 29,50 bis 31,00 ℳ, Inlandszucker Raffinade 30,50 bis 34,00 ℳ, Zucker, Würfel 35,25 bis 37,00 ℳ, Kunsthonig 32,00 bis 33,00 ℳ, Zucker⸗ sirup, hell, in Eimern 26,25 bis 37,50 ℳ, Speisesirup, dunkel, in Eimern —,— bis —,— ℳ, Marmelade, Erdbeer, Einfrucht 88,00 bis 107,00 ℳ, Marmelade, Vierfrucht 35,00 bis 40,00 ℳ, Pflaumen⸗ mus in Eimern 37,50 bis 47,00 ℳ, Steinsalz in Säcken 2,90 bis 3,40 ℳ, Steinsalz in Packungen 4,00 bis 6,00 ℳ, Siedesalz in Säcken 4,50 bis 4,70 ℳ, Siedesalz in Packungen 5,60 bis 7,50 ℳ, Bratenschmalz in Tierces 82,00 bis 83,50 ℳ, Bratenschmalz in Kübeln 82,50 bis 84,00 ℳ, Purelard in Tierces 80,50 bis 82,50 ℳ, Purelard in Kisten 81,00 bis 83,50 ℳ, Speisetalg, gepackt 50,00 bis 80,00 ℳ, Margarine, Handelsware I 69,00 ℳ, II 63,00 bis 66,00 ℳ, Margarine, Spezialware I 82,00 bis 84,00 ℳ, II 69,00 bis 71,00 ℳ, Molkereibutter Ia in Fässern 180,00 bis 185,00 ℳ, Molkereibutter Ia in Packungen 187,00 bis 192,00 ℳ, Molkerei⸗ butter IIa in Fässern 165,00 bis 175,00 ℳ, Molkereibutter II a in Packungen 172,00 bis 182,00 ℳ, Auslandsbutter in Fässern 194,00

bis 199,00 ℳ, Auslandsbutter in Packungen 201,00 bis 206,00 ℳ,]

Corned beef 12/6 lbs. per Kiste 52,00 bis 53,00 ℳ, ausl. Speck, geräuchert, 8/10 12/14 —,— bis —,— ℳ, Allgäuer Romatour 65,00 bis 75,00 ℳ, Allgäuer Stangen 48,00 bis 52,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett 110,00 bis 120,00 ℳ, echter Edamer 40 % 95,00 bis 100,00 ℳ, echter Emmenthaler 165,00 bis 175,00 ℳ, ausl. ungez. Kondensmilch 48/16 25,00 bis 26,00 ℳ, ausl. gez. Kondensmilch 28,00 bis 30,75 ℳ, Speiseöl, ausgewogen 67,00 bis 74,00 ℳ.

Berichte

von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärkten. Devisen.

Danzig, 20. April. (W. T. B.) Devisenkurse. (Alles in Danziger Gulden.) Auszahlung Warschau 100 Zloty 51,43 G. 51,57 B. Lokonoten 100 Zloty 51,93 G., 52,07 B., New York 5,17,85 G. 5,19,53 B., Berlin 100 Reichsmark 123,445 G. Schecks: London 25,21 G., —,— telegraphische Auszahlung 5,18,30 G., 5,19,60 B.

Wien, 20. April. (W. T. B.) Notierungen der Devisen⸗ zentrale: Amsterdam 283,95, Berlin 168,55, Budapest 99,07 Kopenhagen 185,60, London 34,41 ½, New York 7,07,85, Paris 23,40, Zürich 136,64. Marknoten 168,30, Lirenoten 28,42, Jugoslawische

Noten 12,42, Tschecho⸗Slowakische Noten 20,92, Polnische Noten

69,50, Dollarnoten 706,70,

Noten —,—. Prag, 20. April. (W. T. B.) zentrale Wurchschnittskurse)⸗ Amsterdam 13,59, Zürich 6,53, Oslo 740,00, Kopenhagen 885,00, s Madrid 486,25, Mailand 136,25, New York 33,85, Paris 112 % Stockholm 9,0675, Wien 4,77 ¾, Marknoten 8,05 ⅞, Poln. Noten 2,8). London, 20. April. (W. T. B.) Devisenkurse. Parzs 147,10, New York 4,86,18, Deutschland 20,42, Belgien 134,12 Spanien 33,81, Holland 12,12,06, Italien 120,80, Schweiz 25,17

Wien 34,50. 1 1 Paris, 20. April. (W. T. B.) Devisenkurse. Deutschland 714,00, Bukarest 11,60, Prag —,—, Wien —,—, Amerika 30,32 Belgien 109,45, England 146,85, Holland 1213,00, Italien 121,39 Schweiz 582,50, Spanien 434,50, Warschau —,—, Kopenhagen 790,50, Oslo —,—, Stockholm 815,00. 11“” Amsterdam, 20. April. (W. T. B.) Devisenkurse. (Offizielt Notierungen.) London 12,12, Berlin 0,59,36 fl. für 1 RM. Paris 8,25, Brüssel 9,05, Schweiz 48,14, Wien 0,35,20 1 Schilling, Kopenhagen 65,25, Stockholm 66,80, Oslo 54,55. (Inoffizielle Notierungen.) New York 249 ⅜, Madrid 35,85, Italien 10,02, Prag 7,39, Helsingfors 6,27, Budapest 0,00,34 ½, Bukarest 1,00, arschau 0,27 ⅛. . Zürich, 20. April. (W. T. B.), Depisenkurse. New Polt 5,17 ¾, London 25,17 ½⅜, Paris 17,15, Brüssel 19,00, Mailand 20,8 Madrid 74,62, Holland 207,70, Stockholm 138,70, Oslo 113,79 Kopenhagen 135,50, Prag 15,35, Berlin 1,23,30, Wien 73,10 Budapest 0,00,72,60, Belgrad 9,12 ½, Sofia 3,75, Bukarest 2,10 Warschau 56,50, Helsingfors 13,05, Konstantinopel 2,56, Athen 6.,60 Buenos Aires 207,00. b Kopenhagen, 20. April. 18,57, New York 3,83, Berlin 91,10, Paris —,—, Antwerye 14,20, Zürich 74,00, Rom 15,55, Amsterdam 153,70, Srockholmg 102,40, Oslo 83,10, Helsingfors 9,64, Peag 11,34, Wien 0,54,02 Stockholm, 20. April. (W. T. B.) Devisenkurse. Londoh

Ungarische Noten 99,05, Schwedische

Notierungen der Devisen⸗ Berlin 8,05 ½

18,16 ⅛, Berlin 0,89,00, Paris 12,50, Brüssel 13,80, Schweiz. Pläge

72,20, Amsterdam 149,90, Kopenhagen 97,85, Oslo 82,00, Wafhingich 3,73 ½, Helsingfors 9,42, Rom 15,10, Prag 11,15. Wien 0,52,80.

Oslo, 20. April. 22 Henach 109,00, Paris 15,55 New York 458,00, Amsterdam 183,72

ürich 88,50, Helsingfors 11,55, Antwerpen 17,00, Stockholm 122,0 V

Kopenhagen 120,00, Rom 18,50, Prag 13,60 Wien 0,64,75

(Weitere Nachrichten über „Handel u. Gewerbe“ s. i. d. Ersten Beilage⸗

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg Verantwortlich für den Anzeigenteil: Rechnungsdirektor Mengerin in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt Berlin, Wilhelmstr. 32. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage) 1““ is Dritte Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage.

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Zentral⸗

Schiffsingenieur, Seemas

123,7500 B. B. Auszahlungen: New York⸗

London 164,55,

(W. T. B.) Devisenkurse. Londol

(W. T. B.) Devisenkurse. London 22,2 3

Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 9, Neichsmark.

Alle Postanstalten nehmen Bestellung an, für Verlin außer den Postanstalten und Zeitungsvertrieben für Selbstabholer auch die Geschäftsstele SW. 48, Wilhelmstraße Nr. 32.

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II1111““ EE1

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Berlin, Donnerstag, den 22. April,

1u1

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eö.

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einschließlich des Portos abgegeben.

Deutsches Reich.

Uebersicht über die vom 1. Mai bis 30. Juni d. J. voraus⸗ sichtlich stattfindenden Prüfungen zum Schiffsingenieur, Seemaschinisten, Kleinmaschinisten und Kleinmotorführer. ilmverbot.

Bekanntmachung, betreffend eine Anleihe der Rhein⸗Main⸗ Donau Aktiengesellschaft in München.

88 1 1“ Preußen. 8 rnennungen und sonstige Personalveränderungen.

Bescheid über die Zulassung von Zündmitteln.

Amtliches.

Deutsches Reich.

nebersicht über die in der Zeit vom 1. Mai bis 30. Juni 1926 voraussichtlich stattfindenden Prüfungen zum inisten, Kleinmaschinisten und Kleinmotorführer. Vorprüfun um Schiffsingenieur. 8 1 e. 86 25. Ma

1 Seemaschinisten I. Klasse. Lübeckt ¶Z8 3. Mai ] Flensburg. 25. Mat

Seemaschinisten Seemaschinisten II. Klasse. III. Klasse. Stettin. 10. Mai Bremen 14. Juni

8 Kleinmaschinisten. Kleinmotorführer. Bremen 12. Mai Bremen 10. Mat Hagx Hamburg 24. Juni

Anmerkung: „Alle Prüfungen können um einige Tage verschoben werden. Meldungen zu einer Prüfung sind an den Vorsitzenden des betreffenden Prüfungsausschusses zu richten.

e

e

1111A1X“ Die öffentliche Vorführung des Bildstreifens: „Aus dem Harem befreit (Im Königsgrab des 40. Tors)“ 6 Akte —. 1867 m, Antragsteller: Max Loeser Film⸗Vertrieb, Berlin; Ursprungsfirma: Pathé Erchange, Inc., New York, ist am 19. April 1926 unter Prüfnummer 12 752 verboten worden. 8

Berlin, den 21. April 1922606. Der Leiter der Filmprüfstelle Berlin.

J. V.: Goetz.

Bekanntmachung,

betreffend Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den Inhaber.

F

Der Rhein⸗Main⸗Donau⸗Aktiengesellschaft in

München wurde die Genehmigung erteilt, 6 000 000 Dollar 7 prozentige, halbjährlich verzinsliche, in Stücke zu 500 und 1000 Dollar eingeteilte, vom 1. März 1926 ab bis längstens 1. September 1950 zu 102 ½ vH tilgbare, auf den lautende Golddollarschuldverschreibungen in den Ver ehr zu bringen. Die Schuldnerin ist berechtigt, vom 1. September 1930 ab sämtliche Schuldverschreibungen mit einer Frist von 60 Tagen zwecks Rückzahlung zu 105 vH zu kündigen. Für die Ver⸗ zinsung und Rückzahlung haben das Deutsche Reich und Bayern die gesamtschuldnerische Bürgschaft übernommen. 1

München, den 20. April 1926.

Staatsministerium für Handel, Industrie und G

J. A.: Dr. Lindner.

Ministerium für Volkswohlfahrt. Beim Preußischen Ministerium für Volkswohlfahrt sind ernannt worden: der Ministerialrat Geheime Obermedizinalrat Dr. Krohne zum Ministerialdirektor, die Oberregierungsräte Dr. Richter und Peter Ministerialräten. 8

1.“

Bescheid über die Zulassung von Zündmitteln.

Das nachstehend bezeichnete Zündmittel wird hiermit für den Bezirk des Oberbergamts Bonn zum Gebrauch in den der Aufsicht der Bergbehörde unterstellten Betrieben zugelassen.

Nähere Merkmale der Zündmittel:

2) Peh.en des Zündmittels: Unentflammbarer elektrischer Brückenglühzünder mit Papp⸗ oder Messinghülsen.

b) Name und Sitz der Firma: Elektrozünder G. m. b. H. in Groß Salze.

) Ort der Herstellung: Groß Salze.

d) Beschreibung der Beschaffenheit:

Die unentflammbaren Brückenglühzünder haben ungefähr

35 mm hohe hellbraune Papphülsen von ungefähr 8,5 mm äußerem Durchmesser oder 44 mm hohe Messinghülsen von ungefähr 7,5 mm äußerem Durchmesser. Sie baben festen Zündkopf. Die Zünder mit Papphülse sind Aufsteckzünder, d. h. solche, die mit ihrer Hülse auf die Sprengkapsel auf⸗ gesteckt werden. Die Zünder mit Messinghülse sind als Auf⸗ steckzünder wie auch als Einsteckzünder angefertigt. Letztere werden mit ihrer sich nach vorn verjüngenden Hülse in die Sprengkapsel eingesteckt. Die Hülse hat solche Abmessungen, daß beim Einsetzen des Zünders in die gebräuchlichen Spreng⸗ kapseln (mit mindestens 15 mm Leerraum) der Knallsaß nicht 1 und der Zünder fest in der Sprengkapsel⸗ külse sitzt. Um die Zünder unentflammbar und feuersicher zu machen, ist der Zündkopf mittels einer unverbrennbaren Vergußmasse, deren Zusammensetzung bei der Versuchsstrecke hinterlegt ist, in den Papp⸗ und Messinghülsen befestigt. Auch die Papp⸗ Sg sind mit einem Feuerschutzmittel imprägniert. Die Zündleitungen bestehen aus 1 m langen und 0,6 mm dicken, verzinkten Eisendrähten. Zur Isolierung sind sie mit einem hellbräunlichen, starken Papierband umwickelt und mit einem Feuerschutzmittel imprägniert.

Bonn, den 17. April 1926.

Deutsches Reich.

Der dee. e che Gesandte Dr. Krofta ist na Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Preußischer Landtag. 152. Sitzung vom 20. April 1926.

Nachtrag.

Die Rede, die der Minister für Volkswohlfahrt Hirt⸗

ö im Laufe der zweiten Beratung des Etats des inisterums beim Kapitel „Allgemeine Volkswohlfahrt“

gehalten hat, lautet nach dem vorliegenden Stenogramm

wie folgt:

Meine Damen und Herren! Ich glaube, Ihnen durch die Verlesung der Antworten auf die Anfragen dargetan zu haben, daß ich bestrebt bin, wirklich berechtigten Beschwerden über die Fürsorgeerziehung auf den Grund zu gehen und festzu⸗ stellen, was davan ist. An dieser Praxis werde ich auch in der Zukunft festhalten. Aber die Abgeordneten, die mir hier Be⸗ schwerden einbringen, werden sich schon damit abfinden müssen, daß wir nicht nur die eine, sondern auch die andere Seite anhören. Anders läßt sich eine solche Sache nicht erledigen. Ich wiederhole, was ich schon einmal im Ausschuß gesagt habe: ich bitte Sie, meine Damen und Herren, dringend, doch darauf hinzuarbeiten, daß nicht unberechtigte Beschwerden vorgebracht werden, weil das der Für⸗ sorgeerziehung nicht zuträglich, sondern vielmehr abträglich sein muß. Ich glaube, wir haben doch alle ein Interesse daran, daß die Kinder, die sich in der Gefahr der Verwahrlosung befinden, mög⸗ lichst bald in die Fürsorge hereinkommen, damit tüchtige Menschen, tüchtige Staatsbürger aus ihnen gemacht werden. (Zurufe bei den Kommunisten.) Bei uns wird nicht mit der Peitsche und nicht mit dem Gummiknuͤppel gearbeitet. Ich bitte Sie, mir derartige Fälle mitzuteilen. Ich kann nicht mehr tun, als Ihnen zu ver⸗ sprechen, daß wir sie dann untersuchen werden. Aber Sie können nicht verlangen, daß Ihre Behauptungen ohne weiteres hin⸗ genommen werden, sondern wir gehen den Dingen auf den Grund, wie wir es auch in diesen Fällen getan haben. (Zurufe bei den Kommunisten.) Es kommt nicht darauf an, was Sie für glaub⸗

würdig halten. Es handelt sich hier um peinliche Untersuchungen. 1 8 1“

1“ 1“

v

In der Aussprache ist dann nach den Ursachen für die Steigerung der Ausgaben bei der Fürsorge⸗ erziehung gefragt worden. Diese Ursachen sind natürlich mannigfacher Art. Zunächst einmal kommt hier bei vielen Kindern die mangelhafte Erziehung in der Kriegszeit, die Abwesenheit des Vaters von zuhause in Betracht; diese Kinder kommen erst jetzt in das Alter hinein, in dem sich Mängel in der Erziehung bemerkbar machen. Ferner hat bei der außerordentlich schlechten Arbeitslage die Not bei vielen Eltern die Abneigung gegen die Fürsorge⸗ erziehung doch etwas in den Hintergrund treten lassen; das hat ebenfalls zur Erhöhung der Zahl der in die Fürsorge gebrachten Kinder beigetragen. Es kommt als weitere Grundursache das Wohnungselend der letzten Jahre hinzu, das einen bedeutenden Faktor für den Mangel an Erziehung darstellt. Aus diesen ver⸗ schiedenen Ursachen ergibt sich die Tatsache, daß die Zahl der für die Fürsorge in Betracht kommenden Personen erheblich größer geworden ist. Wir hoffen, daß mit der zunehmenden Besserung unserer Verhältnisse auch auf diesem Gebiet eine Abnahme ein⸗ treten wird. . 1

Bezüglich der Erwerbslosenfürsorge darf ich darauf hinweisen, daß, wenn auch die Besserung noch nicht groß ist, sie doch immerhin unverkennbar erscheint. Die Erwerbslosenziffer ist in Preußen von 1 247 000 am 1. Mtrrz auf 1 224 000 am 15. März und 1 188 000 am 1. April zurückgegangen. Das ist naturgemäß gegenüber der großen Zahl der Erwerbslosen eine verhältnismäßig kleine Besserung. Trotzdem glauben wir berechtigt zu sein zu der Annahme, daß es ein wirkliches Zeichen einer Besserung darstellt, weil dieser Rückgang zusammenfällt mit einem Rückgang der Kon⸗ kurse und der Wechselproteste, die immerhin darauf schließen lassen neben der Flüssigkeit des Geldmarktes, die wahrscheinlich die Ur⸗ sache sein wird, eine Reihe von stillgelegten Betrieben wieder auf⸗ zunehmen, und es weist auch darauf hin eine nicht unerhebliche Zunahme der Ausfuhr und damit eine Verbesserung unserer Handelsbilanz. Wir sind uns alle klar, daß diese Entwicklung keine sprunghafte sein kann, sondern eine ganz langsame und organische sein muß, wenn sie gesund sein soll. Den Umstand, daß wir das Bangewerbe noch nicht in dem Umfange haben in Gang setzen können, wie uns lieb war, beklagen wir; aber ich weise darauf hin, daß auf dem Gebiet der Hauszinssteuer eine gewisse Unsicherheit Platz gegriffen hat. 1

Die Anfrage bezüglich der Gesolei möchte ich dahin beant⸗ worten, daß der preuzische Staat für diese Ausstellung in Düssel⸗ dorf einen Zuschuß von 40 000 Mark gegeben hat, wie es vor einigen Wochen im Herrenhaus bekanntgegeben ist, aber nur an amtliche Stellen; an private Stellen ist bisher überhaupt nichts gegeben worden.

Bezüglich der Abschaffung der Bedürfnisfrage bei den Erwerbslosen möchte ich sagen, daß die davon Be⸗ troffenen höchstens 5 vH der Erwerbslosen ausmachen. Wir wären durchaus bereit gewesen, diesen Anteil noch weiter zurückzusetzen, aber bei den ungeheuren Anforderungen, die zurzeit über die Mittelaufbringungsverordnung hinaus an Staat und Reich für die Erwerbslosen gestellt werden, werden eben die Finanzministerien mit Nachdruck daran festhalten, daß an der Prüfung der Be⸗ dürftigkeit festgehalten wird; denn die durch die Mittel⸗ aufbringungsverordnung aufgebrachten Mittel stehen ja in gar keinem Verhältnis mehr zu den Leistungen, die Staat und Reich auf diesem Gebiete machen müssen.

Ich möchte mir nicht versagen, für die vielen Anregungen, die in der Besprechung von fast allen Fraktionen des Hauses gegeben worden sind, wirklich meinen besten Dank auszusprechen. Wir werden bestrebt sein, soweit das irgendwie mit der gegenwärtigen Not des Staates sich verbinden läßt, diesen Anregungen nachzu⸗ kommen. Vor allem werden wir auch in Zukunft bestrebt sein. mit der privaten Wohlfahrtspflege so eng und innig wie möglich zu⸗ sammenzuarbeiten, weil wir davon überzeugt sind, daß durch be⸗ hördliche Maßnahmen allein auf diesem Gebiete nichts geschehen kann, wenn diese Maßnahmen nicht ergänzt werden durch die lebendige und intensive Mitarbeit der privaten Wohlfahrtspflege.

Selbstverständlich unterstreiche ich das, was, wenn ich nicht irre, Fran Dr. Spohr gesagt hat. Auch wir sind davon überzeugt, daß die Familie die Keimzelle des Staates ist, die unter allen Um⸗ ständen in erster Linie gepflegt und gefördert werden muß. Wir wollen vom Wohlfahrtsministerium gern alles tun, was zu deren Förderung möglich ist, und wir bitten die Parteien des Hauses, uns auch in Zukunft in der bisherigen Art und Weise zu unter⸗ stützen, (Bravo!)