wentariern erfolgt sei. Zum Schluß begrüßt der Redner, daß Stadt Köln das Mögliche getan hat, um durch Sport un Söiel die deutsche Kultur gerade jetzt während der Kampfspiele der Welt zu zeigen. (Beifall.) 8
Abg. Danicke ( 88 bezeichnet Lessing als vollendetes Beispiel von “ eit un Würdelosigkeit; als Hochschul⸗ lehrer sei er ohne Ernst und Wahrheitsliebe. Fenft zu nehmen sei er nur als Verächter und Verneiner des Deutschtums und christlicher Religiosität. Es spreche aus lüm der abgrundtiefe Haß des Juden gegen sein Wirtsvolk. (Unruhe und Zurufe bei den Kommunisten.) Der Fall sei typisch und müsse so gewertet werden. Wir erheben, so erklärt der Redner, aufs neue die Forderung, Juden aus allen Lehrstühlen zu entfernen, da sie nicht imstande sind, im Sinne deutscher Kultur zu lehren, deren Berechtigung sie verneinen und deren Wesen sie nicht verstehen. (Gelächter und andauernde Unruhe bei den Kommunisten.) Im Kampfe der Studenten gegen Sstn 8 die Studenten im vollen Recht als die Verteidiger un ertreter deutscher und christlicher Belange aufgetreten; denn ein höheres Recht als das des deutschen Volkstums gibt es nicht, und die Lehrfreiheit findet ihre Grenzen, wo die Grundlagen der geistig nationalen Kultur angegriffen werden. Der Redner lieft aus Artikeln Lessings Zitate vor, die er als gegen Hindenburg gerichtet erklärt und in denen u. a. die Rede ist von einem alten Manne, der weiter nichts tut als in Berlin zu pennen. (Lebhafte Entrüstungskundgebungen rechts, erregte Zurufe zum Minister Becker.) Lessing habe zu⸗ gegeben, daß seine beiden Eltern Juden wären und daß er nur aus Bequemlichkeit die evangelische Konfession angenommen habe. (Lebhafte Zurufe rechts, anhaltendes Gelächter bei den Kom⸗ munisten.) Wenn die deutschen Studenten formal schuldig erscheinen, so ist verantwortlich der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Herr Dr. Becker, dessen Pflicht es ge⸗ wesen wäre, als berufener Hüter der deutschen Kultur gegen Lessing vorzugehen. (Lärm links.) Für uns ist dieser Fall ein Fall Becker, den wir, wenn nicht bewußt, so doch tatsächlich in der Front des Judentums kämpfen sehen. Den Zionisten Prof. Lessing hält der Minister trotz der persönlichen Würde⸗ losigkeit und erteilt ihm trotz festgestellter schriftstellerischer Unwahrheit einen Forschungsauftrag mit Staatspension. Aber der deutsche Künstler von Schillings mußte von der Staats⸗ oper verschwinden, um den Seelig, Kestenberg und Kleiber den Weg freizumachen für eine Kunst, wie sie sie verstehen. Aus diesen Gründen sprechen wir dem Minister unser unbegrenztes Mißtrauen aus. Wir rufen dem Minister zu: Mit Juden kann man das Deutschtum nicht fördern. Es muß endlich Schluß gemacht werden mit allen jüdischen Männern und Frauen. (Stürmisches Gelächter. — Abgeordneter Kilian [Komm.]: Wotan muß kommen!) Der Minister hat das Tragen des Hakenkreuzes den Schülern in der Schule verboten, weil es angeblich staats⸗ feindlich sein soll. Das Hakenkreuz hat aber mit Monarchie und Republik nichts zu tun; es ist höchstens staatsfeindlich, wenn der Minister selbst den Staat als Judenstaat hinstellt. (Beifall bei den Völkischen; höhnische Bravo⸗Rufe und Händeklatschen links.)
Abg. Theodora Mehlis (D. Nat.) kritisiert die neuen Richt⸗ linien für das Mädchenschulwesen und fordert, daß der Uebergang zu der höheren Bildung erleichtert werde. Jede „Vermännlichung“ der weiblichen Jugend sei abzulehnen.
Ein Antrag Müller⸗Hannover (Soz.) auf Schluß der De⸗ batte wird angenommen.
Das Haus geht über zum wohlfahrt.
In der Besprechung fordert die
Abg. Oventrop (Soz.) tatkräftige Jugendfürsorge. Vor⸗ beugende Maßnahmen seien nötig zur Abwehr der Kinder⸗ tuberkulose, die noch immer im Zunehmen sei. Man schaffe Jugendherbergen, Ferienheime und Sportplätze, dann erspare man Ausgaben für die Krankenhäuser. Leibesübungen und Wandern erforderten rege Unterstützung. Deshalb solle man die Sportsteuer für die Jugend streichen. Für Notstandsarbeiten zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit müßten ausreichende Mittel in den Haushalt eingesetzt werden.
Abg. Koennecke (D. Nat.) bittet um Ueberweisung der deutschnationalen Anträge zum Wohnungsbauprogramm zur Aus⸗ schußberatung und beschäftigt sich mit der Frage der deutschen Leibes⸗ übungen. Nach Verlust der allgemeinen Wehrpflicht ist das be⸗ sonders nötig. (Lachen bei den Komm.) Ich verstehe die Kommu⸗ nisten nicht, nachdem doch in Sowjetrußland die mehrjährige Dienstpflicht eingeführt ist. 70 vH derjenigen, die sich zur Reichs⸗ wehr meldeten, mußten zurückgewiesen werden; das ist ein be⸗ dauerliches Zeichen. Deshalb muß man vorbeugen; das ist besser als heilen. Es muß eine Erziehung zur Wehrhaftigkeit auch wieder Platz greifen! Freilich Sechstagerennen, Sportfexerei, Hungerkünstlerei und Dauertänzerei tun es nicht! Auch die hohen Preise sind nicht zu begrüßen, der schlichte Eichenkranz sollte wie früher genügen. (Sehr richtig! rechts.) Wir müssen uns energisch wenden gegen die großen Unternehmergewinne aus Sport⸗ veranstaltungen. Ich begrüße den Interfraktionellen Ausschuß für Leibesübungen; hoffentlich wird ein ständiger Ausschuß daraus. Das preußische Ministerium muß in der Förderung der Leibes⸗ übungen führend vorangehen; die anderen Länder werden folgen. Die politisch leicht angekränkelte Idee der Volksgemeinschaft kann im Sport praktisch betätigt werden! (Sehr gut! rechts.) Der Redner trägt eine Reihe von Einzelwünschen vor und wünscht Streichung aller Gebühren, wie wassersportliche Abgaben, die für den Sport hinderlich sind. Hoffentlich werde der Jugend⸗ herbergefürsorge vom Minister das nötige Wohlwollen ent⸗ gegengebracht. Eine vermehrte schulärztliche Versorgung sei nötig, auch für Berufsschulen. Auch müßten die sportärztlichen Beratungsstellen vermehrt werden. Es sei geradezu lächerlich, wenn hierfür ganze 5000 Mark für ganz Preußen in den Etat ein⸗ gestellt seien. Die tägliche Turnstunde müsse schleunigst eingeführt werden. Noch immer fehlt es an Sport⸗ und Spielplätzen; hier müßten endlich neue Richtlinien herauskommen. Die Gemeinden müßten den Vereinen durch Erteilung des Erbbaurechts auf diesem Gebiete entgegenkommen. Für das Deutsche Stadion und das Sportbüro sei das gleiche zu wünschen. Auf Ausstellungen wie auf der Gesolei sollten Sportausstellungen von Standgeldern frei bleiben. Den Reitervereinen sei beste Förderung zu wünschen. Für Sport und Leibesübungen müßten die Geschlechter getrennt werden. Möge der Minister den richtigen Weg finden zu Kraf und Gesundheit des Volksganzen. Beherzigen wir das Wort unseres Reichspräsidenten: Leibesübungen sind Bürgerpflicht; Förderung der Leibesübungen ist Dienst am deutschen Vaterland! (Lebhafter Beifall.)
Abg. Gehrmann⸗Rathenow (Komm.) macht auf das Steigen der Erwerbslosigkeit aufmerksam. Dabei erleben wir an⸗ dauernd Betriebsstillegungen. Das Rationalisierungsprogramm wird nur eine Atempause sein für die kapitalistische Gesellschaft; bald aber werden die Werktätigen den Schwindel erkannt haben. Das hat ja auch Georg Bernhard in der „Vossischen Zeitung“ er⸗ kannt, der davon spricht, daß im Herbst die Regierung einer vadikalisierten Arbeiterschaft gegenüberstehen wird, deren Murren sie unsanft aus dem Schlafe wecken dürfte. Die Einführung der Erwerbslosenversicherung wird Hunderttausende von Arbeitern und Arbeiterinnen um die Erwerbslosenunterstützung bringen; demgegenüber verlangen wir den Ausbau der Fürsorge unter zentraler Leitung des Reiches. Wenn die Werktätigen ihre ökonomischen Forderungen durchsetzen wollten, bedürfe es des Kampfes mit der Staatsgewalt.
Abg. Sabath (Soz.) bezeichnet die Erwerbslosenfrage als wichtiges Problem der Gegenwart. Betrübend ist, daß bei der un⸗ geheuren Wohnungsnot noch Tausende von Bauarbeitern arbeitslos sind. (Sehr wahr! links.) Wir sehen den kommenden
konaten mit Grauen entgegen, wenn es nicht gelingt, die große
Kasse der Erwerbslosen unterzubringen. Mit der viel zu geringen Unterstützung können die Massen nicht vor der Verelendung be⸗ wahrt werden. (Sehr wahr! links.) Das Wohlfahrtsministerium
Haushalt der Volks⸗
muß dafür forgen, daß das vom Landtag beschlossene Arbeits⸗ und Bauprogramm auch durchgeführt wird. Mit dem Begriff „Not⸗ standsarbeit“ muß schon aus psychologischen Gründen Schluß gemacht werden. Wirkliche Arbeit wollen die Erwerbstätigen.
Minister für Volkswohlfahrt Hirtsiefer nimmt hier⸗ auf das Wort. Seine Rede wird nach Eingang des Steno⸗ gramms veröffentlicht werden.
Abg. Sellheim (Komm.) beklagt, daß das Ministerium
selbst bei der der Sportverbände nach politischen Ge⸗ sichtspunkten vorgehe und die Arbeitersportvereine vernachlässige, und wendet sich gegen die Absicht der Deutschnationalen, die Sport⸗ verbände zu Militärverbänden umzustellen. Er fragt den Minister, was er gegen die Verantwortlichen für das Kriegsspiel des Roöten Kreuzes am Wannsee unternommen habe; gegen jene Wannsee⸗ verbrecher (lebhafte anhaltende Pfuirufe rechts), denen ein Proletarierkind zum Opfer gefallen sei. (Zurufe rechts: Lauter sprechen. — Rufe bei den Kommunisten: Schnauze halten! — Der Präsident weist diese Ausdrücke zurück. — Abg. Bartels [Komm.]: Dann sorgen Sie dafür, daß die Betrunkenen aus dem Saale entfernt werden!) Als im weiteren Verlauf der Ausfüh⸗ rungen des Redners die Zwischenrufe auf der Rechten nicht nach⸗ lassen, vufen die Kommunisten nach rechts: Die ganze Bande ist besoffen! (Glocke des Präsidenten und „Trinken Sie doch keinen Schnaps, wenn Sie keinen vertragen können!“) Abg. Lünenschloß (Wirtschaftl. Vereinig.) meint, die Durchführung eines Bauprogramms sei in Privathand besser und prompter durchzuführen als durch den Staat. Die zweiten Hypo⸗ theken würde man, solange die Zwangswirtschaft besteht, nicht vom freien Markt bekommen. Es fehle unter der Zwangswirtschaft am Vertrauen zur Sicherheit des angelegten Kapitals.
Damit schließt die Debatte. Ohne Aussprache stimmt das Haus noch den Etats der Oberrechnungskammer und der Staatsschuld zu.
Gegen 12 Uhr wird die Weiterberatung auf Mittwoch 12 Uhr vertagt; vorher soll noch die Große Anfrage von der Regierung beantwortet werden, die das Staatsministerium fragt, ob es billige, daß Dr. Luther in den Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahngesellschaft delegiert worden ist.
Parlamentarische Nachrichten.
Zu Beginn der gestrigen Sitzung des Femeausschusses des Reichstags teilte der Vorsitzende mit, daß die Akten Sandmeier in München zurzeit nicht entbehrlich seien. Der Be⸗ richterstatter müsse daher nach München fahren um die Akten ein⸗ üusehen. Weiter schlug der Vorsitzende vor, die Beweisaufnahme zür die Einwohnerwehrfälle in München etwa vom 5. bis 13. oder 14. Oktober vorzunehmen. Abg. Dr. Levi (Soz.) wandte sich laut Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungs⸗ verleger gegen die Tagung des Ausschusses in München. Es sei zu befürchten, daß mit dem Ausschuß in München von gewissen Kreisen eine Hetze getrieben werden würde und versucht werden könne, den Ausschuß lächerlich zu machen. Auch die persönliche Sicherheit der Ausschußmitglieder sei in München nicht gewähr⸗ leistet. Abg. Dr. Mittelmann (D. Vp.) war entgegengesetzter Meinung. Der Ausschuß habe es in der Hand, selber über seine Würde zu wachen. Und Sicherheitsgründe dürften den Ausschuß nicht abschrecken, nach der Hauptstadt des zweitgrößten Landes zu gehen; nun müsse der Ausschuß erst recht hingehen, nachdem hier olche Zweifel geäußert worden seien. Die Ersparnisse für die Reichskasse würden doch ganz erhebliche sein. Abg. Schetter (rnr. stellte sich auf den Standpunkt des Abgeordneten Dr. Mittelmann. Der Ausschuß werde mit allen Mitteln seine Würdẽ zu wahren wissen. Er beantrage die Uebersiedlung nach München. Abg. Landsberg (Soz.) äußerte Zweifel, daß der Ausschuß die erforderlichen Mittel dazu habe. Jeder dumme Junge könne doch in der Sitzung Unfug treiben. Man müßte sich dann erst an die Polizeidirektion wenden. Die Ersparnisse könnten unter diesen Umständen nicht ausschlaggebend sein. Er und sein Kollege Dr. Levi befürchteten für ihre eigene Sicherheit nichts. Aber, nachdem der Berichterstatter den Wunsch geäußert habe, sei es ein Gebot der Courtoisie, ihm zu entsprechen. Vorsitzender Dr. Schetter (Zentr.) betonte, der Ausschuß habe ja das Hausrecht, er könne für die Zulassung der Zuhörer Karten ausgeben. Abg. Dr. Schaeffer (D. Nat.) unterstützte den Antrag des Vorsitzenden. Bei der Abstimmung wurde mit 9 gegen 8 Stimmen die Zeugen⸗ vernehmung in München beschlossen, die am 5. Oktober beginnen solle. Die nächste Sitzung in Berlin zwecks Berichterstattung soll am 27. September, nachmittags 3 Uhr, stattfinden. — Hierauf setzte der Ausschuß die Beweisaufnahme fort. Zunächst wurde der 60jährige Dr. Ludwig Michel, Arzt in Tegernsee, über die Flucht des Zuchthausgefangenen Zwengauer aus dem Straubinger Krankenhaus gehört. Der Zeuge war selbst Gefangener und be⸗ fand sich wegen eines Herzleidens auf der Krankenstation. Er war mit Zwengauer ein halbes Jahr in demselben Zimmer unter⸗ gebracht. Beide waren Korpsstudenten. Zwengauer hat ihm er⸗ zählt, daß er den Baur vv haben soll, er sei es aber tat⸗ sächlich nicht gewesen. Er sei nur eine vorgeschobene Person. Er sei Mitglied einer Tscheka gewesen, die die Leute, die das Vater⸗ land verrieten, zu beseitigen habe. Wer es getan habe, hat er nicht gesagt. Er sagte, ob er den Schuß auf Baur abgegeben habe, wisse er gar nicht, da er völlig betrunken gewesen sei. Auf einem Zimmer seiner Organisation sei viel Schnaps getrunken worden. Der Zeuge hat die Erzählung Zwengers für unglaubwürdig gehalten und geglaubt, er wolle ihm einen Bären aufbinden. Zwengauer habe weiter gesagt, er sei unschuldig verurteilt. Er solle zwei Jahre im Gefängnis bleiben, dann werde er entlassen werden. Der Zeuge hat auch dies nicht geglaubt. Der Zeuge hat auch Gelegenheit gehabt, Zwengauer ärztlich zu untersuchen und ihm ärztliche Hilfe zu leisten. Er habe auch seinen Urin untersucht und eine schwere Erkrankung der Niere fest⸗ estellt. Zwengauer wurde dann ins Städtische Krankenhaus der Barmherzigen Brüder) in Straubing gebracht, wo er operiert werden sollte. Schließlich hieß es, er solle doch nicht operiert werden und wieder ins Zuchthäus zurückgebracht werden. An dem⸗ elben Tage sei Zwengauer dann aus dem Krankenhaus entwichen.
uf Besra des Vorsitzenden bekundete der Zeuge, daß Zwen⸗ gauer im Gefängnis für einen Aufschneider, als „Spruchbeutel“, angesehen wurde, der nicht ernst zu nehmen sei. Auf Befragen durch den Abgeordneten Dr. Levi bekundete der Zeuge, das Zwengauer auf seine Frage ihm gesagt habe, er habe Baur des⸗ halb erschossen, weil er die ganze baes an die Sozialdemokratie verraten habe. Zwengauer habe von der Tscheka gesprochen; Namen habe er aber nicht genannt, außer dem „kleinen“ und dem „großen Berger“. Das Leiden Zwengauer habe in einem chroni⸗ schen Nierenleiden, in einer sogenannten Hydronephrose bestanden. Er, Zeuge, habe eine Operation für nötig gehalten, Dr. Angerer vom Städtischen Krankenhaus habe sie aber nicht vornehmen wollen. Darauf habe er, Zeuge, gesagt, er übernehme keine Ver⸗ antwortung, wenn Zwengauer einmal plötzlich tot sei. Zeitweise sei Zwengauer allerdings merkwürdigerweise wieder sehr munter und fidel gewesen. Zeuge Zuchthausdirktor Hopp⸗Straubing, 42 Jahre alt, bekundete: Zwengauer bei seiner Einlieferung bge
in die Krankenabteilung aufgenommen zu haben. Der Arzt sagte, Zwengauer sei nierenleidend; der normale Strafvollzug könne also nicht an ihm angewandt werden. Der Zeuge hatte fehr wenig Veranlassung, sich mit Zwengauer zu beschäftigen. Ueber Ss Tat habe er einmal mit Zwengauer gesprochen. Der Zeuge hatte den Eindruck, daß Zwengauer die Tat als erkzeug eines anderen begangen habe und keine Reue, eher Gleichgültigkeit darüber ge⸗ zeigt habe. Zwengauer sei nach seiner Meinung ein äußerst fanati⸗ scher Mensch gewesen, der bei seiner Jugend die Tat nicht aus eigenem Antriebe begangen habe. Besuche hat Zwengauer im Zuchthaus selbst wenig empfangen; diese wurden alle genau kon⸗ trolliert. Zwengauer 2 vom Oktober 1923 bis zum 29. September
1924 im Zuchthaus bzw. im Anstaltshospital gewesen, dann sei er nach dem Krankenhaus gebracht worden. Von dem Tage an sei er der Aufsicht und der Kontrolle der Zuchthausleitung entzogen ge⸗ wesen. Nach Ueberzeugung des Zeugen, die sich auf das Gutachten der Aerzte gründete, war Zwengauer bei seiner Ueberführung in das Städtische Krankenhaus sehr krank, so 8* kein Aufschub möglich war. Einfache Operationen würden im Anstaltsspital ge⸗ macht. Eine Röntgenaufnahme, die für erforderlich bezeichnet wurde, sei dort aber nicht möglich. Ein Antrag auf Strafunter⸗ brechung ö- von seinen Eltern vom 7. Oktober 1923, sei von der Zuchthausleitung mit Rücksicht auf Zwengauers vor⸗ zügliche Füsemn befürwortet, eine I1“ abgelehnt worden. Beim Befragen durch den Abgeordneten Dr. Levi (Soz.) über die Frage der nicht bewiesenen Reue des zu lebenslän lichem Zuchthaus „Begnadigten“ ergibt sich insofern ein wig als der Zeuge fragt: Bin ich denn hier Angeklagter? Vors.: Sie 8 hier Zeuge und haben als Zeuge auf alle Fragen zu antworten. euge: Die Befürwortung der Strafunterbrechung nach einem Jahre ist an sich ungewöhnlich; sie ist aber erfolgt mit Rücksicht darauf, daß Zwengauer totkrank war und sein Tod in kurzer Zeit eintreten konnte. Wegen einer vorzeitigen Entlassung sei niemand an ihn herangetreten. Auf Befragen durch den Abgeordneten Dr. Schaeffer (D. Nat.) bekundete Zeuge, die Familie Zwengauer habe er nicht gekannt. Auch dessen Studenten⸗ verbindung „Hercynia“ kenne er nur dem Namen nach. Mitglied der Einwohnerwehr usw. ist der Zeuge nie gewesen. — Zeuge Obermedizinalrat Dr. Viernstein, Chefarzt des Zuchthauses Straubing, 47 Jahre alt, gibt dann auf Grund seiner Akten einen Bericht über Zwengauers Gesundheitszustand. Auf Grund einer Untersuchung vom 17. Oktober 1923 stellte der Zeuge ein chronisches Nierenleiden fest. Zwengauer habe dann eine Zeitlang gearbeitet, sein Zustand habe sich aber verschlechtert und Zwengauer wurde wieder in die Krankenabteilung des Zuchthauses auf⸗ genommen, bis er dann im August 1924 in das Städtische Krankenhaus übergeführt wurde, da die Symptome auf eine be⸗ ginnende Urinvergiftung schließen ließen. Der Zeuge hat in einem Gutachten, daß ohne Zwengauers Wissen erstattet wurde, die Ueberführung Zwengauers in eine Universitätsklinik oder in eine sorgsame Familienpflege empfohlen. Dies Gutachten sei aber durch die tatsächlich eintretende Verschlechterung in Zwengauers Befinden überholt worden. Der Kranke mußte ins Städtische Krankenhaus gebracht werden, um die festgestellte Cystenniere, eine cystöse Erweiterung der Niere operativ zu beseitigen. Eines Tages hatte der Zeuge dann plötzlich erfahren, Zwengauer sei nicht mehr da. In den letzten sechs bis acht Wochen sei der Zustand Zwengauers merklich schlechter geworden, er habe im Bett bleiben müssen. Ueber die Tat hat Zeuge mit Zwengauer ein oder zwei Mal gesprochen. Zwengauer habe geäußert, er habe als Schwer⸗ kranker, dem nur noch eine kurze Lebensspanne beschieden sei, die Schuld eines anderen auf sich genommen. Diese Darstellung ist dem Zeugen etwas phantastisch und unglaubwürdig erschienen. Nach dem tatsächlichen schweren Erkrankungszustand bei der Ueber⸗ führung hält der Zeuge es für unmöglich, daß Zwengauer seine Flucht allein bewerkstelligt haben könnte. Der Vorsitzende verlas einen Brief Zwengauers vom 7. Oktober 1924 an seinen Vater, in dem gesagt wurde, es müsse Füchtig gejammert werden, damit der Staatsanwalt endlich zum Nachgeben gestimmt werde. Zeuge Dr. Vie betonte, unter ausdrücklicher Berufung auf seinen Eid, daß er Zwengauer gegenüber nur pflichtmäßig als Beamter und Arzt gehandelt habe, wie gegenüber jedem anderen Gefangenen, ohne Rücksicht auf politische Richtung. Er glaube nicht, daß Zwengauer jetzt noch am Leben sein könne. Zwengauer sei auch bezüglich seines Zustandes ziemlich optimistisch und unkritisch gewesen. Der Passus in einem Attest: „Das Allgemeinbefinden ist gut“, sei teils als Beruhigun für die Eltern aufzufassen, teils in dem Sinne, da eine augenblickliche Lebensgefahr — 2 bis 3 Stunden — nich bestehe. Eine Simulation Zwengauers sei, wie der Zeuge auf Be⸗ fragen durch den Abg. Schaeffer (D, Nat.) betont, völlig ausge⸗ schlossen gewesen. Er habe auf Grund des klinischen Befundes die Gefahr der Urämie, der Gehirnvergiftung durch Urin, für vor⸗ liegend gehalten. Auf Befragen durch den Abg. Dr. Levi (Soz.) ver⸗ neinte der Zeuge irgend eine Beeinflussung dritter Personen zu⸗ gunsten Zwengauers. Von seinen Angehörigen hat der Zeuge nur Zwengauers Vater gekannt, Die psychische Person Zwengauers, der in seinem Benehmen durchaus als anständiger Mann erschien, be⸗ zeichnet der Zeuge als mittelmäßig veranlagt, aber leicht bestimmbar, politisch als etwas einseitig fanatisch, im übrigen als noch nicht ganz ausgereifte Persönlichkeit. Anläßlich einer weiteren das psychologische Gebiet betreffenden Frage des Abg. Dr. Schaeffer (D. Nat.) be⸗ merkte Abg. Dr. Levi⸗ “ „Sie haben ja bald bewiesen, daß der Baur lebt und der Zwengauer tot ist.“ Abg. Dr. Schaeffer (D. Nat.). Ich muß mich doch gegen diese Aeußerung entschieden wehren. Vorsitzender: Das war wohl auch nicht im Ernst, sondern nur im Scherz gemeint. Abg. Dr. Schaeffer (D. Nat.): Dazu ist die Sache doch zu ernst, um hier Scherze zu machen; die kann man draußen machen. — Der nächste Zeuge, Dr. Angerer, Chefarzt des Krankenhauses FernHertige. Brüder in Straubing, 40 Jahre, gibt vor seiner Aussage die Erklärung ab, daß er keiner politischen Partei angehöre und auch zu keiner politischen Partei irgendwelche Beziehungen habe; das vertrage sich mit seinem Berufe nicht. Er müsse alle Kranken mit der gleichen Sorgfalt behandeln⸗ Deshalb müsse die Politik vor der Tür des Krankenhauses bleiben. Der Zeug, bekundete dann: Zwengauer habe in den 4 Wochen seines Aufenthalts im Krankenhaus 4 Kilogramm abgenommen. Er habe wengauer bis zum letzten Tage für schwer krank gehalten. wengauer sei mit der Operation einverstanden gewesen. Von seiner Straftat habe Zwengauer ihm nichts erzählt. er Vorsitzende verlas dann einen aus dem Krankenhaus geschmuggelten Brief wengauers an seine Eltern, in dem von einer Operation keine Rede ist. Zeuge hat mit dem Vater zweimal über einen operativen ingriff und auch mit Zwengauer e Die Bewerk⸗ stelligung der Flucht aus dem 8 Meter über der Erde befindlichen Fenster — mittels eines zusammengeknüpften Bettuches — ohne Hilfe, hält der Zeuge für nicht möglich. Bei, der Einlieferung wengauers habe er seine Assistenten darauf hingewiesen, daß es ich um einen politischen Gefangenen handele; man solle sich in Privatgespräche mit ihm nicht einlassen. Mit entsprechender Unter⸗ stützung sei eine Flucht Zwengauers wohl möglich gewesen. Zum Schlu bemerkte der Zeuge, wenn er in irgend einer Weise an der Flucht Zwengauers mitgeholfen hätte, so besitze er auch den Mut, dies zuzugestehen. Das entspreche seiner Lebensauffassung. Auch dieser Zeuge kann sich, nach dem damaligen Krankheits⸗ befund, nicht dorstellen, daß Zwengauer jetzt noch am Leben ist. Vors. Abg. Schetter (Zentr.) bemerkte, daß die Eltern aller⸗ dings vor einem Jahr erklärt hätten, daß ihr Sohn damals noch lebte. Zeuge Zuchthausdirektor Hopp, noch einmal vorgerufen, erklärte gewisse Widersprüche aus dem doppelten Bestreben, an⸗ gesichts des öee der lebenslänglichen Sn seFens tafe möglichst große Vorsicht zu üben, andererseits aber aus mensch⸗ lichen Gründen gegen einen so schwer Kranken nicht zu streng
(Fortsetzung in der Ersten Beilage.)
Verantwortlicher Schriftleiter: J. V.: Weber in Berlin.
Verantwortlich für den Anzeigenteil: Rechnungsdirektor Mengering in Berlin.
Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft. Berlin, Wilhelmstr. 32. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage) und Erste und Zweite Zentral⸗Handelsregister⸗Beilage.
Nr. 155.
enfall,
2. Aufgebote, Ver⸗
mitta
um Deutschen Reichsa
8
ste Beilage nzeiger und Preußi
Berlin, Mittwoch, den 7. ZFuli
schen Staatsanze
—1926
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) b
orzugehen. Im übrigen möchte er betonen, er handele pflicht⸗ — bin Beomter. Es scheine aber, daß hier der Versuch ge⸗ macht werde, die Sache auf das politische Gleis zu schieben. Da⸗ egen möchte er sich energisch verwahren. Er hätte genau so ge⸗ Hesbeln wenn es 4 um einen Kommunisten gehandelt hätte. Der Zeuge Eberhard Strasser, 44 Jahre, war früher Hausmeister in dem Städtischen Krankenhaus Straubing und kam täglich in das Zimmer ,öIn Der Bater Zwengauers habe ihm bei einem Besuch erzählt, sei Sohn solle entlassen werden. Operieren wollte sich Zwengauer nicht lassen, da er so entlassen werde. Zwengauer habe dann von seinem Bater 50 Mark gesandt be⸗ kommen, davon habe er ihm 15 Mark gegeben. Er habe es ja auch gebrauchen können. Drei oder vier Briefe E1 habe er befördert; er habe sich nichts dabei gedacht. Ein Paket für gauer, in dem sich dessen Zivilkleider befunden hätten, wurde an einen Kaufmann Lichtenecker gesandt; der Zeuge hat es abgeholt und in seinem Zimmer aufbewahrt. Zwengauers Mutter ist dann mehrmals hesuch ihres Sohnes gekommen. Nach ihrer Rück⸗ kehr von einer Reise nach München hat Zwengauer ihm gesagt, seine Entlassung sei nun da. Er habe ihm dann seine Kleider ge⸗ bracht. Am nächsten Morgen sei Zwengauers Zimmer leer ge⸗ wesen. Gleichzeitig war auch der Frater Drechsel verschwunden. Von einem Auto und Hundegebell in der Nacht hat der Zeuge nichts gehört. — Zeuge Landwirt Johann Weinzierl, der Drechsel von früher her kannte, hat von diesem von der Flu Zwengauers erfahren. Zwengauer hatte sich nur krank gestellt. Auf die Frage des Zeugen, er, Drechsel, habe Zwengauer wohl bei der Flucht geholfen, hehe dieser nur gelacht. eshalb Zwengauer den Baur erschossen hätte, habe Drechsel ihm nicht gesagt — Da⸗ mit ist die heutige Beweisaufnahme beendet. — Der Vorsitzende spricht die Hoffnung aus, daß es gelingen werde, das weitere Verhandlungsprogramm des Ausschusses aufrecht zu erhalten, also 8 s am 27. September in Berlin zu einer Sitzung zusammen⸗ zukommen.
Gefundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Der Ausbruch und das Erlöschen der Maul⸗ und Klauenseuche ist vom Schlachtviehhofe in Zwickau und der Ausbruch der Maul⸗ und Klauenseuche vom Schlachtviehhofe in Chemnitz am 5. Juli 1926 amtlich gemeldet worden.
Handel und Gewerbe. Berlin, den 7. Juli 1926.
Vom 6. Juli ab beträgt bei der Reichsbank der Diskont
6 vH, der Lombardzinsfuß für Darlehen gegen Verpfändung von Wertpapieren und Waren 7 vH (s. a. die Bekanntmachung in der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“).
— Der Diskontsatz der Bank von Danzig ist mit Wirkung ab 7. d. M. von 7 vH auf 6 ½ vH und der Lom bardsatz von 8 vH auf 7 ½ vH herabgesetzt worden.
London, 6. Juli. (W. T. B.) kaufte für 112 000 Pfund Sterling Barrengold.
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 6. Juli 1926: Ruhrrevier: Gestellt 26 932 Wagen. Oberschlesisches Revier: Gestellt —. 8 8
1“
Telegraphische Auszahlung.
7. Juli Geld Brief 1,696 1,700 4,199 4,209 1,965 1,969
20,939 20,991 2,295 2,305 20,401 20,453 4,195 4,205 0,665 0,667 4,175 4,185
168,45 168,87 5,19 5,21
10,722 10,76 81,01 81,21 10,547 10,587 14,12 14,16 7.42 7,44 111,24 111,52
21,425 21,475 9208 92,32 11,24 11,28 12,422 12,462 81,18 81,38 3,015 37,025 66,77 66.93
112,46 112,74 59,31 59,45 5,865 5,885
—ü
6. Juli Geld Brief 1,696 1,700 4,199 4,209 1,967 1,971 20,939 20,991 2,295 2,305 20,399 20,451 4,195 4,205 0,666 07668 4,195 4,205
168,41 168,83 5,29 5,31
10,55 10,59 81,02 81,22 10,54 10,58 14,37 1441 7435 7455 111,21
21,425 92,08 11,15 12,42 81,22 65,92
112,41 59,31 5,86
Buenos⸗Aires. Canada 1 kanad. 5 Japan 1 Pen Kairo 1 ägypt. Pf. Konstantinopel türk. 2 London 1 £ New York 1 §
Rio de Janeiro 1 Milreis Uruguay 1 Goldpeso
Amsterdam⸗ Rotterdam 100 Gulden 100 Drachm.
Atheu Brüssel u. Ant⸗ .100 Frcs. 100 Gulden
werpen.. Danzig Helsingfors 100 finnl. ℳ Italien . 100 Lire Jugoslawien. 100 Dinar Kopenhagen . 100 Kr. Lissaboen und
Oporto 100 Escudo Oslo... 100 Kr. Paris 100 Fres.
hag 100 Kr. Schweiz 100 Fres. Sofia 100 Leva Spanien 100 Peseten Stockholm und
Gothenburg. 100 Kr. Wien 100 Schilling Budapest .100 000 Kr.
mmk — —— —— — —
Die Bank von England
Ausländische Geldsorten und Banknoten.
7. Juli Geld Brief 20,54 20,64
4232 4,181 4,166 1,672 4,177
20,377 20,362
10,71 110,97
Sovereigns.. 20 Frcs.⸗Stüͤcke Gold⸗Dollars. Amerikanische: 1000 — 5 Doll. n. rgentimis . Brasilianische. Canadische... Englische: große “ Fu. darunt Peraice. ö“ elg 6 Bulgarische.. Dänssche. .. Danziger.. innische.. ranzösische. olländische. talienische: über 10 Lire Jugoslawische. Norwegische.. Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei unter 500 Lei Schwedische.. Schweizer 100 Frcs. Spanische 100 Peseten Tschecho⸗slow. 5000 Kr. 100 Kr. 1000 Kr. u. dar. 100 Kr. Oesterreichische 100 Schilling Ungarische. 100 000 Kr.
—,—8,—,——
10,77 111,53
SSE hb b.
11,58 168,92 15,43 7,43 92,58
11,52 168,08 15,35 7,39 92,12
100 Fres. 100 Gulden
100 Lire 100 Dinar 100 Kr.
100 Lei 100 Lei 100 Kr.
1,97 1,90 112,12 81,32 66,68
12,395
12,46
59,55 5,85
2,01 1,94 112,68 81,72 67,02
12,52 59,85 5,89
12,455
Geld 20,54
4,252 — 4,201 4,186 1,692 4,197
20,477 20,462
4,184 4,17 1,675
4177
20,365 20,36
10,72
110,97 80,80 10,50 11,22
168,20
15,50 7,41 92,12
1,97
112,12 81,25 65,83
12,405
12,46
59,55 5,82
Die Elektrolytkupfernotierung deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut B „W. T. B.“ am 6. Juli auf 131,75 ℳ (am 5.
1 8. 82 8 6
für 100 kg.
gegen Kassazahlun 88ee Notiert dur
grütze, lose 18,25 bis 19,00 ℳ,
große
reis 22,50 bis 33,
50,00
Singapore 225,00 bis 245,00 ℳ,
Röstkaffee Brasil 240,00 bis 290,00 ℳ,
Kakao, fettarm 50,00 bis 90,00 ℳ, Kakao,
Eimern —,—
Margarine, Spezialware 1 82,00 bis 84,00
71,00 ℳ,
Packungen 169,
mitteleinzelhandels für den Zentner bei Empfang der Ware. . öffentlich angestellte beeidete — verständige der Industrie⸗ und Handelskammer zu Berlin.) Pre in Reichsmark: Gerstengraupen, lose 19,00 bis 22,00 ℳ, Gersten⸗ Haferflocken, 22,75 ℳ, Hafergrütze, lose 23,50 bis 24,00 ℳ, Roggenmehl 0/1 17,00 bis 17,25 ℳ, Weizengrieß 25,25 bis 26,00 ℳ, Hartgrieß 25,25 bis 26,00 ℳ, 70 % Weizenmehl 21,25 bis 22,75 ℳ, Weizenauszug⸗ mehl 24,75 bis 30,00 ℳ, Speiseerbsen, Viktoria 24,00 bis 29,75 ℳ,, Speiseerbsen, kleine 18,25 bis 20,00 ℳ, Bohnen, weiße, Perl 14,00, bis 15,00 ℳ, Langbohnen, handverlesen 18,75 bis 25,00 ℳ, Linsen, kleine 15,50 bis 20,50 ℳ, Linsen, mittel 26,00 bis 33,00 ℳ, Linsen, 33,00 bis 41,00 ℳ, Kartoffelmehl 17,50 bis 19,75 ℳ, Makkaroni, Hartgrießware 48,00 bis 62,50 ℳ, Mehlschnittnudeln 32,00 bis 33,50 ℳ, Eiernudeln 47,00 bis 73,00 ℳ, Bruchreis 19,00 bis 19,75 ℳ, „ Reis 20,50 bis 21,00 ℳ, glafierter Tafel⸗ is 2 . ℳ, Tafelreis, Java 33,00 bis 49,00 ℳ, Ringäpfel, amerikan. 65,00 bis 86,00 ℳ, getr. Pflaumen 90/100 in Originalkisten 38,00 bis 39,00 ℳ, getr. Pflaumen 90/100 in Säcken 34,75 bis 35,25 ℳ, entsteinte Pflaumen 90/100 in Original⸗ kisten und Packungen 55,00 bis 56,00 ℳ, Kal. Pflaumen 40/50 in Originalkisten 61,00 bis 62,00 ℳ, Rosinen Caraburnu ¼ Kisten 0 bis 68,00 ℳ, Sultaninen Caraburnu 70,00 bis 100,00 ℳ, Korinthen choice 44,00 bis 51,00 ℳ, Mandeln, süße Bari 200,00 bis 230,00 ℳ, Mandeln, bittere Bari 220,00 bis 250,00 ℳ, Zimt (Kassia) 100,00 bis 105,00 ℳ, Kümmel, holl. 34,00 bis 35,00 ℳ, schwarzer Pfeffer Singapore 177,00 bis 200h0 ℳ, Rohkaffee bis 220,00 ℳ, Rohkaffee Zentralamerika 220,00 bis nö ℳ, Zentral⸗ amerika 285,00 bis 415,00 ℳ, Röstgetreide, lose 17,50 bis 19,75 ℳ,
6. Juli
Brief 20,64
4,19 1,695
4,197
20,465 20,46
10,78
111,53 81,20 10,56 11,28
169,04
15,58 7,45 92,58
2,01
112,68 81,65 66,17
12,465
12,52
59,85 5,86
der Vereinigung für erl iner Meldung des Juli auf 131,50 ℳ)
8
Berlin, 6. Juli. Preisnotierungen für Nahrungs mittel. (Durchschnittseinkaufspreise des Lebens
frei Haus Berlin
lose
Röstkaffee
[Original⸗
ise
22,25 bis
weißer Pfeffer Brasil
190,00
leicht eutölt 80,00
bis 120,00 ℳ, Tee, Souchong, gepackt 365,00 bis 405,00 ℳ, Tee, indisch, gepackt 413,00 bis 500,00 ℳ, Inlandszucker Melis 29,75 bis 31,50 ℳ. Inlandszucker Raffinade 31,00 bis 33,00 ℳ, Würfel 35,50 bis 37,00 ℳ, Kunsthonig 33,00 bis 34,00 ℳ, Zucker⸗ sirup, hell, in Eimern 26,25 bis 37,50 ℳ, Speifesirup, dunkel, in — bis —,— ℳ, Marmelade, Erdbeer, Einfrucht 88,00 bis 107,00 ℳ, Marmelade, Vierfrucht 35,00 bis 40,00 ℳ, Pflaumen⸗ mus in Eimern 37,50 bis 47,00 ℳ, Steinfalz in Säcken 2,90 bis 3,40 ℳ, Steinsalz in Packungen 4,00 bis 6,00 ℳ, Siedesalz in Säcken 4,50 bis 4,70 ℳ, Siedesalz in Packungen 5,60 bis 7,50 ℳ, Bratenschmalz in Tierces 92,50 bis 94,50 ℳ, Bratenschmalz in Kübeln 92,50 bis 96,00 ℳ, Purelard in Tierces 91,00 bis 94,50 ℳ, Purelard in Kisten 91,50 bis 95,50 ℳ, Speisetalg, gepackt 50,00 bis 80,00 ℳ, Margarine, Handelsware 1 69,00 ℳ, II 63,00 bis 66,00 ℳ, II 69,00 bis Molkereibutter Ia in Fässern 178,00 bis 188,00 ℳ, Molkereibutter Ia in Packungen 185,00 bis 195,00 ℳ, Molkerei⸗ butter II a in Fössem 1502,00 bis 175,00 ℳ, Molkereibutter II a in
is 182,00 ℳ, Auslandsbutter in Fässern 188,00 bis —,— ℳ, Auslandsbutter in Packungen 194,00 bis —,— ℳ,
cker,
Corned beef 12/6 1bs. per Kiste 52,00 bis 53,00 ℳ, ausl. Speck, Fräuchert, 8/10 — 12/14 195,00 bis 201,00 ℳ, Allgäuer Romatour 7,00 bis 82,00 ℳ, Allgäuer Stangen 57,00 bis 60,00 ℳ, Tilsiter Käse, vollfett 100,00 bis 110,00 ℳ, echter Edamer 40 % 93,00 bis 98,00 ℳ, echter Emmenthaler 160,00 bis 170,00 ℳ, ausl. ungez. Kondensmilch 48/16 25,00 bis 26,00 ℳ, ausl. gez. Kondensmfich 28,00 bis 30,75 ℳ, Speiseöl, ausgewogen 68,00 bis 75,00 ℳ.
Berichte von auswärtigen Devisen⸗ Wertpapiermärkten.
8 11“ Devisen. 1u Danzig, 6. Juli. (W. T. B.) Devisenkurse. in Danziger Gulden.) Noten: Lokonoten 100 Zloty 55,93 G., 56,07 B., Berlin 100 Reichsmark 123,096 G., 123,404 B. — Schecks: London 25,17 ¾ G., —,— B. — Auszahlungen: Warschau 100 Zloty⸗Aus⸗ zahlung 55,93 G., 56,07 B.
Wien, 6. Juli. (W. T. B.) Noetierungen der Devisen⸗ zentrale: Amsterdam 283,50, Berlin 168,15, Budapest 98,82, Kopenhagen 187,30, London 34,35 ½, New York 706,25, Paris 18,82, Zürich 136,70, Marknoten 167,85, Lirenoten —,—, Jugoslawische Noten 12,48, Tschecho⸗Slowakische Noten 20,89, Polnische Noten 75,70, Dollarnoten 704,75, Ungarische Noten 98,82, Schwedische
Noten —,—.
Prag, 6. Juli (W. T. B.) Feiertag.
London, 6. Juli. (W. T. B.) Devisenkurse. Paris 180,25, New York 4,86,43, Deutschland 20,43, Belgien 188,50, Spanien 30,86 ½, Holland 12,11,37, Italien 141,50, Schweiz 25,12, Wien 34,43. Paris, 6. Juli. (W. T. B.) Devisenkurse. Deutschland 8,85, Bukarest 17,55, Prag 111,60, Wien —,—, Amerika 37,20,
elgien 94,70, England 181,05, Holland 1494,00, Italien 127,70, Schweiz 720,50, Spanien 584,50, Warschau —,—, Kopenhagen 985,00, Oslo 817,00, Stockholm 995,00.
Amsterdam, 6. Juli. (W. T. B.) Devisenkurse. (Offizielle Notierungen.) London 12,11 ⁄163. BBerlin 0,59,29 fl. für 1 RM, Paris 6,65 ½, Brüssel 6,29 ½, Schweiz 48,25, Wien 0,35,25 für 1 Schilling, Kopenhagen 66,00, Stockholm 66,82 ½, Oslo 54,70. — (Inoffizielle Notierungen.) New York 249,00, Madrid 39,10, Italien 8,52 Prag, 7,38 ½, Helfingfors 6,27 ½, Budapest 0,00,34 ¾ Bukarest 1,10, Warschau 0,25.
Zürich, 6. Juli. (W. T. B.) Devisenkurse. New Pork 5,16,50, London 25,11 ½, Paris 13,72 ½8, Brüssel 13,00, Mailand 17,72 ½, Madrid 81,25, Holland 207,40, Stockholm 138,45, Oslo 113,50, Kopenhagen 136,90, Prag 15,30, Berlin 1,23,00, Wien 753,00, Budapest 0,00,72,20, Belgrad 9,14, Sofia 3,75, Bukarest 2,42 ½, Warschau 53,00, Helsingfors 13,00, Konstantinopel 2,72 ½, Athen 6,30,
Buenos Aires 209,25.
Kopenhagen, 6. Juli. (W. T. B.) Devisenkurse. London 18,34, New YPork 3,78, Berlin 0,89,85, Paris 10,30, Auntwerpen 9,75, Zürich 73,20, Rom 13,15, Amsterdam 151,85, Stockholm 101,20, Oslo 82,95, Helsingfors 9,52, Prag 11,20, Wien 0,53,50.
Stockholm, 6. Juli. (W. T. B.) Devisenkurse. London 18,15, Berlin 0,88,95, Paris 10,10, Brüssel 10,70, Schweiz. Plätze 72,35, Amsterdam 149,85, Kopenhagen 99,00, Oslo 82,05, Washington 3,73,25, Helsingfors 9,41, Rom 13,00, Prag 11,10, Wien 0,52,85.
Oslo, 6. Juli. (W. T. B.) Devisenkurse. London 22,20, Hamburg 108,75, Paris 12,25, New York 456,00, Amsterdam 183,50, Zürich 88,50, Helsingfors 11,50, Antwerpen 12,00, Stockholm 122,50, Kopenhagen 121,00, Rom 16,00, Prag 13,60, Wien 0,64,50.
(W. T. B.) Silber 30 ⅛. Silber auf
Wertpapiere.
Frankfurt a. M., 6. Juli. (W. T. B.) Oesterreichische Kreditanstalt 7,50, Adlerwerke 86,50, Aschaffenburger Zellstoff 110,00, Lothringer Zement —,—, D. Gold⸗ u. Silber⸗Scheideanst. 140,00, Frankf. Maschinen (Pokorny u. Wittekind) 61,75, Hilpert Maschinen 34,00, Phil. Holzmann 87,00, Holzverkohlungs⸗Industrie 58,00, Wayß u. Freytag 105,50, Zuckerfabrik Bad. Waghäusel 81,25.
Hamburg, 6. Juli. (W. T., B.) (Schlußkurse.) Brasil- bank —,—, Commerz⸗ u. Privatbank 124,00, Vereinsbank 117,75, Lübeck⸗Büchen 119,00, Schantungbahn 4,00, Deutsch⸗Austral. 135,00, Hambg.⸗Amerika Paketf. 145,00, Hamburg⸗Südamerika —,—, Nordd. Lloyd 143,00, Verein. Elbschiffahrt —,—, Calmon Asbest 45 B, Harburg⸗Wiener Gummi 74 B, Ottensen Eifen 20,00, Alsen Zement 179 B. 2 Guano 90,00, Merck Guano 71 B, Dynamit Nobel 121,00, Hol v. vr r2 Guinea 510,00, Otavi Minen —,—. — reiverkehr. Sloman Salpeter 65 RNM. fü das Stas. pe RM. für
Wien, 6. Juli. (W. T. B.) (In Taufenden.) Völker⸗ bundanleihe 73,8, Mairente 5,55, Februarrente 9,75, Oesterreichische Goldrente 94,0. Oesterreichische Kronenrente 5,45, Türkenlose —,—, Wiener Bankverein 86,75, Bodenkreditanstalt 142,0. Oesterreichische Kreditanstalt 129,9 Ungarische Kreditbank 260,1, Effektentreuhandges. (Anglobank) 102,00, Niederösterreichische Eskompteges. 261,0, Länder⸗ bank 138,0 Oesterreichische Nationalbank 2005,0, Wiener Unionbank 102,0, Staatsbahn 298,0 Südbahn 109,0, Alpine Montan 228,0, Poldihütte 950,0, Prager Eiseninduftrie —,—. Rima⸗Muranyer 112,5, Skodawerke 1325,0, Waffenfabrik 52,0, Trifailer 424,0, 1““ 150,0.
msterdam. 5. Juli. (W. T. B.) 6 % Niederländische Staatsanleihe 1922 A u. B 106,50, 4 ½ % Jacdeltamdishe Sance anleihe von 1917 zu 1000 fl. 100,00, 3 % Niederländische Staats⸗ anleihe von 1896/1905 76,25, 7 % Niederl.⸗Ind. Staatsanleihe zu 1000 fl. 100 15⁄16, 7 % Deutsche Reichsanleihe 106,00, Reichsbank neue Aktien 156,50, Nederl. Handel Maatschappi⸗Akt. 148,50, Jurgens Margarine 175,50 Philips Glueilampen 350,00, Geconsol. Holl. Petroleum —,—, Koninkl. Nederl. Petroleum 403 , Amsterdam Rubber 324 ⅜, Holland⸗Amerika⸗Dampfsch. 47,50, Nederl. Scheep⸗ vart Unie 174,50, Cultuur Mpij. der Vorstenl. 166,25, Handels⸗ vereeniging Amsterdam 635,50. Deli Maatschappij 436,00, Senembah Maatschappij 399,50.
„London, 6. Juli. Lieferung 30 ¾16.
8 — sgn Fundsachen, Zustell -
Aufgebote, Verlust⸗ u. Fundsachen, Zustellungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
4. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.
b. Kommanditgesellschaften auf Aktien, Aktiengesellschaften und Deutsche Kolonialgesellschaften.
—.——— — —
☛ Befriftete Anzeigen müssen drei Tage vor dem Einrückungstermin bei der Geschäftsftelle eingegangen fein.
1,05 Reichsmark.
Bffentlicher Anzeiger.
Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile (Petit)
6. Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften. 7. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
8. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 9. Bankausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
11. Privatanzeigen.
stelle, Zimmer I1,
Nr.
lust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl.
[42290% Zwangsversteigerung. Am 28. September 1926, vor⸗ Größe 0 Uhr, wird an der 2 C1“ 8 8
Friedrich Wilhelm
16,41,60 ha, 7 Tlr., Gebände
die im Grundbuche von Reichenfelde, Nm., Band I Blatt (eingetragener Eigentümer 18. Mai 1926, dem Tage der Eintragung des Versteigerungsvermerks: August Angres in [42291] Zwangsversteigerung. Reichenfelde, Nm.) eingekragene Koffäten⸗-⸗ Am 12. Oktober 1926, vormittags stelle Gemarkung Reichenfelde und Gra⸗ bow Forst, Grundsteuermutterrolle Nr. 19, Grundsteuerrein⸗
s
“
see versteigert. am König 1 Das Amtsgericht.
der Kossät
10 Uhr, Zimmer 11,
wird an der Gericht der Anteil des Sch
teuernutzungs⸗! Grun
d
.“ 16““
wert 216 ℳ, im Wege der Zwangsvoll⸗ Sberg, Nm., den 14. Juni 1926.
Karl Olm in Mohrin, Nm., an den im buche von Mohrin, Nm. (St
sstelle, lossers
adt),
E1“ “
Anna
Wohnhaus
Band 1 Blatt Eigentümer am 5. Juni 1926, dem Tage der Eintragung des Versteigerungsvermerks: der Schlosser Karl Olm und dessen Frau, geb. Rudowski, in P als Miteigentümer je zur Hälfte) einge⸗ getragenen Grundstücken, be⸗ Gemarkung Mohrin, Nm., Grundsteuer⸗ mutterrolle Art. 21, ( Nr. 20, Hausgkundstück Hinterstraße 19, mit Hofraum und abgef GG“ ““ Fsnetete n “
Nr. 19 (eingetragene Abort — Anteil an den ungetrennten Hof⸗ — Artikel 159 ℳ Gebäude⸗ teuernutzungswert, Acker, Espengarte Kbl. 3 Parzelle Nr. 97, 0,15 Tlr. Grundsteuerreinertrag, Hofraum, Hofgebäude, Kdl. 3 Parzelle Nr. 1060/474. 1,16 a groß, 48 ℳ Gebäudesteuner⸗ nutzungswert, im Wege der Zwangsvoll⸗ ftreckung versteigert.
Königsberg, Nm., den 17. Jun 1926.
Das Amtsgericht.
Mohrin, Nm. bestehend aus
Gebäudesteuerrolle